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Indologie ist eine geisteswissenschaftliche Disziplin die sich mit der Beschreibung und Erklarung der Sprachen Kulturen und Geschichte des indischen Kulturraumes befasst Ausgangspunkt der modernen europaischen Indologie im 18 Jahrhundert waren in Deutschland angeregt durch die Romantik Studium und Ubersetzung der klassischen Sanskrittexte Das Fachgebiet der alt und mittelindischen Sprachen wurde nach dem Zweiten Weltkrieg um die Beschaftigung mit modernen indischen Nationalsprachen und deren Literaturen erweitert Teilweise zielt ein neues Verstandnis in den letzten Jahren unter dem Begriff Sudasienkunde in Richtung einer anwendungsorientierten Hilfsdisziplin Inhaltsverzeichnis 1 Sprachliche Quellen 2 Teildisziplinen der Indologie 3 Der Beginn europaischer Sanskrit Studien 4 Geschichte der deutschen Indologie 4 1 Heinrich Roth 4 2 Wilhelm von Humboldt 4 3 Bruder Schlegel 4 4 Friedrich Ruckert 4 5 Franz Bopp 4 6 Adolf Friedrich Stenzler 4 7 Otto von Bohtlingk 4 8 Friedrich Max Muller 4 9 Albrecht Weber 4 10 Johann Georg Buhler 4 11 Paul Deussen 4 12 Heinrich Zimmer 4 13 Helmuth von Glasenapp 4 14 Paul Thieme 4 15 Klaus Mylius 4 16 Weitere bekannte Gelehrte 5 Internationale Indologie 5 1 Osterreich 5 1 1 Moriz Winternitz 5 1 2 Erich Frauwallner 5 2 Norwegen 5 2 1 Christian Lassen 5 3 Holland 5 4 Frankreich 5 5 Grossbritannien 5 6 USA 5 7 Indien 6 Die klassische und die moderne Indologie 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseSprachliche Quellen BearbeitenDie kulturhistorisch wichtigsten Quellsprachen des indischen Altertums und der Vormoderne sind die Sprache des Veda Vedisch das klassische Sanskrit und mittelindische Idiome die sogenannten Prakrits insbesondere Pali sowie Tamil Mit den Primarmethoden der historisch kritischen Philologie erforscht die Indologie systematische Teilbereiche des indischen Kulturraums besonders die indische Geistes und Kulturgeschichte und versucht durch objektive Datenerhebung eine universalgeschichtliche Beurteilung Indiens zu ermoglichen Teildisziplinen der Indologie BearbeitenUnter die indologischen Teildisziplinen fallen politische Geschichte Sprachen Literaturen Philosophie Medizin Rituale Religionen Kunst und Recht des indischen Subkontinents Um die Texte in ihrem zeitgenossisch ausgedruckten Sinn verstehen und interpretieren zu konnen muss die Indologie intra disziplinar arbeiten das heisst sich den Verstandnis und Wissenshorizont der alten indischen Autoren aneignen und sich in ihre sakralen Uberlieferungen und sakularen Wissenschaften einarbeiten Die Erforschung des modernen Indien bietet der Indologie die Moglichkeit Methoden gegenwartsbezogener Facher wie Soziologie oder Ethnologie als Hilfswissenschaften anzuwenden Hier ist die Beherrschung und Anwendung der zahlreichen neuindischen Idiome massgeblich deren Lehre und Studium besonders in der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts auf grosses Interesse stiess Auch die darstellende Kunst wie beispielsweise klassischer indischer Tanz wird von der mehr gegenwartsbezogen arbeitenden Indologie berucksichtigt Der Beginn europaischer Sanskrit Studien Bearbeiten Sir William JonesDie moderne wissenschaftliche indologische Forschung setzt im spaten 18 Jahrhundert mit der Grundung der Asiatic Society of Bengal 1784 in Kalkutta durch William Jones 1746 1794 ein Eine grosse Wirkungsgeschichte erzielten auch Charles Wilkins 1750 1833 und Henry Thomas Colebrooke 1765 1837 die sich ebenfalls auf Originalquellen in Sanskrit stutzten und nicht mehr das Persische als indirektes Medium der Vermittlung heranzogen Dies war erst aufgrund der kolonialen Prasenz der Briten in Ostindien moglich geworden Geschichte der deutschen Indologie BearbeitenHeinrich Roth Bearbeiten Der erste deutsche Sanskrit Gelehrte war der Jesuit und Missionar Heinrich Roth 1620 1668 Wahrend eines langeren Indienaufenthalts lernte er die altindische Sprache und schrieb sogar eine Grammatik die jedoch nie gedruckt wurde da Roth nicht die Zeit fand die Druckarbeiten zu betreuen Es wird berichtet dass er nicht nur die Sanskrit Sprache fliessend beherrschte sondern auch gute Kenntnisse der Sanskrit Literatur und Philosophie besass Wilhelm von Humboldt Bearbeiten Der eigentliche Beginn der Sanskrit Studien in Deutschland erfolgte jedoch erst Anfang des 19 Jahrhunderts Die damaligen Gelehrten waren zum Teil beruhmte Personlichkeiten des deutschen Kulturlebens wie Wilhelm von Humboldt 1767 1835 Er hatte Sanskrit von dem in Mainz geborenen Berliner Linguisten Franz Bopp 1791 1867 gelernt und veroffentlichte u a einen Essay uber die Bhagavad Gita auf den Hegel in einer kritischen Rezension antwortete Humboldt unternahm auch einige bedeutende Studien zur vergleichenden Sprachwissenschaft Bruder Schlegel Bearbeiten Friedrich Schlegel 1772 1829 der vielseitige Autor Kritiker und Mitbegrunder der romantischen Bewegung lernte Sanskrit von dem britischen Marine Offizier Alexander Hamilton der als Gefangener der napoleonischen Kriege in Paris festsass und als einziger in der Stadt Sanskrit Kenntnisse besass Im Jahr 1808 schrieb Schlegel seine beruhmte Abhandlung Uber die Sprache und Weisheit der Indier die wichtige Impulse fur spatere indologische Forschungen gab Doch Friedrich Schlegel hatte auch viele andere Interessen und so wurde nicht er sondern sein Bruder August Wilhelm 1767 1845 bekannt insbesondere als Shakespeare Ubersetzer im Jahr 1818 zum ersten deutschen Professor der Indologie in Bonn Mit den Methoden der Klassischen Philologie erstellte er kritische Editionen und historisch kritische Ubersetzungen der Sanskrit Literatur Er liess in Paris Devanagari Schrifttypen fertigen und brachte 1823 die Bhagavad Gita in Originalschrift heraus begleitet von seiner lateinischen Ubertragung Friedrich Ruckert Bearbeiten Der Dichter und Orientalist Friedrich Ruckert 1788 1866 war ursprunglich Professor fur Arabisch und Persisch studierte spater jedoch auch die Sanskrit Sprache und verfasste meisterhafte Ubersetzungen indischer schoner Literatur darunter die Episode Nala und Damayanti aus dem Mahabharata und das Gita Govinda ein lyrisches Gedicht aus dem 12 Jahrhundert das von Krishnas Jugend als Hirtenjunge und seiner Liebesbeziehung zum Hirtenmadchen Radha handelt Es war eine Zeit grosser aufkeimender Indienbegeisterung und aufgrund der Rezeption indischer Werke durch weitere deutsche Dichter und Denker wie Goethe Herder Schopenhauer und Nietzsche kam es im Laufe der Zeit zu einer Diffusion indischen Gedankenguts in das Bildungsburgertum obwohl zunachst noch haufig uber sekundare deutsche Ubersetzungen da keine oder nur wenige direkte Ubertragungen aus dem Sanskrit vorlagen Franz Bopp Bearbeiten Franz Bopp 1791 1867 war ein vielseitig begabter Linguist der als Erster vergleichende Studien der Grammatik indoeuropaischer Sprachen unternahm und 1816 den Nachweis der Sprachverwandtschaft des Sanskrit mit den antiken iranischen und germanischen Sprachen erbrachte und die vergleichende Sprachwissenschaft Indogermanistik als selbstandige Wissenschaft begrundete Er ubersetzte u a die Nala Episode aus dem Epos Mahabharata in die lateinische Sprache und wurde 1825 mit Unterstutzung von Humboldt Professor fur Sanskrit in Berlin Adolf Friedrich Stenzler Bearbeiten Adolf Friedrich Stenzler 1807 1887 war Professor der Indologie in Breslau und veroffentlichte viele wichtige Texteditionen sowie Ubersetzungen von Sanskrit Texten darunter das Epos Raghuvamsha des beruhmten indischen Dichters Kalidasa Sein Elementarbuch der Sanskrit Sprache der Stenzler ist das bekannteste Lehrbuch der deutschen Indologie und wurde seit seinem Erscheinen im Jahr 1869 von zahllosen Generationen von Studenten genutzt Stenzlers Werk ist zugleich eine Grammatik und ein Studienbuch das viele Male von verschiedenen Gelehrten umgearbeitet und erganzt wurde Die 18 Aufl wurde von dem Hamburger Indologen Albrecht Wezler umfangreich neu bearbeitet und erweitert wobei aufgrund eines technischen Versehens zahlreiche Druckfehler in den Text gelangten Die aktuelle 19 Aufl 2002 wurde neu gesetzt und von Wezler unter Berucksichtigung von Vorschlagen anderer Gelehrter weiter modifiziert Das Buch enthalt eine ubersichtliche Grammatik in indischer Devanagari Schrift Ubungsbeispiele und Lesestucke der Sanskrit Literatur zum Ubersetzen sowie ein Worterbuch fur diese Texte Fur ein Selbststudium des Sanskrit ist der Stenzler im Regelfall nicht geeignet jedoch sehr hilfreich als Erganzung anderer Lehrbucher oder als Ubungsbuch fur Anfanger mit guten Vorkenntnissen Otto von Bohtlingk Bearbeiten Einer der bedeutendsten deutschen Indologen des 19 Jahrhunderts war Otto von Bohtlingk 1815 1904 der zusammen mit Rudolf von Roth das Grosse Petersburger Worterbuch herausgab 1852 75 Wahrend von Roth die vedische Literatur betreute ubernahm von Bohtlingk die klassische Sanskrit Literatur und trug etwa 9 10 des Textes zum Worterbuch bei das weltweit zum umfangreichsten wurde und auch ins Englische ubertragen worden ist Bohtlingk leistete noch viele weitere wertvolle Beitrage zur Indologie darunter herausragende Texteditionen und Ubersetzungen ebenso wie ein Werk uber Paninis Grammatik in dem der uberaus schwierige Originaltext westlichen Gelehrten erstmals zuganglich gemacht wurde Friedrich Max Muller Bearbeiten Weltweit bekannt wurde der deutsche Indologe Max Muller 1823 1900 nach dem heute noch einige Goethe Institute in Indien benannt sind Max Mueller Bhavan Er war ein herausragend begabter Philologe und studierte ausser dem klassischen auch das vedische Sanskrit Im Jahr 1846 zog er nach England und publizierte dort erstmals den vollstandigen Text des Rigveda das alteste sprachliche Dokument des indischen Kulturraums zusammen mit einem Kommentar des Sayana eines bedeutenden indischen Gelehrten des 14 Jh Weitere Werke wie eine Sanskrit Literaturgeschichte folgten spater 50 Bande Sacred Books of the East die er herausgab und zu denen er viele eigene Ubersetzungen wie etwa jene der wichtigsten Upanishaden beitrug Sein letztes grosses Werk The Six Systems of Indian Philosophy war die erste umfassende Darstellung aller philosophischen Systeme Indiens in einem Buch Albrecht Weber Bearbeiten Albrecht Weber 1825 1901 war einer der grossen Gelehrten der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts er brachte die Indologie durch seine unermudlichen Forschungen in vielen Feldern voran Seit 1867 lehrte er als ordentlicher Professor in Berlin wo er auch Mitglied der Akademie der Wissenschaften war Weber beschaftigte sich intensiv mit der alten vedischen Literatur und gab erstmals einige bedeutende umfangreiche Sanskrit Texte wie den Weissen Yajurveda in sorgfaltig erstellten und kommentierten Editionen heraus Im Jahr 1853 veroffentlichte er sein wichtigstes Werk Akademische Vorlesungen uber Indische Literaturgeschichte worin er die vedische Literatur sehr detailliert behandelte und auch nach Themen ordnete Neben den Epen und Puranas erlauterte er die alte indische Grammatik Medizin ebenso wie Musik und Kunste und die Sanskrit Literatur des Buddhismus Moriz Winternitz selbst prominenter Autor einer Sanskrit Literaturgeschichte nannte Webers Werk einen Meilenstein in der Geschichte der Indologie Im Jahr 1849 hatte Weber die Zeitschrift Indische Studien begrundet und veroffentlichte darin zahlreiche eigene Artikel uber seine Forschungen Als richtungweisend gilt seine Ubersetzung von Kalidasas Drama Malavikagnimitra das die Liebesgeschichte des Konigs Agnimitra und der Zofe Malavika schildert welche wie sich im Laufe des Geschehens herausstellt in Wirklichkeit eine Prinzessin ist Johann Georg Buhler Bearbeiten Johann Georg Buhler 1837 1898 gehorte zu den bedeutendsten Indologen des 19 Jahrhunderts Er verbrachte fast die Halfte seiner Zeit als Gelehrter in Indien wo er 1863 Professor fur Orientalische Sprachen wurde Buhler konnte ahnlich wie Paul Deussen fliessend Sanskrit sprechen was ihm half das Vertrauen indischer Gelehrter zu gewinnen als er nach seltenen alten Manuskripten forschte Er sammelte viele wertvolle Texte ubersetzte Inschriften und schrieb Standardwerke uber das indische Recht Bis heute bekannt ist er insbesondere durch sein Sanskrit Lehrbuch den Leitfaden fur den Elementarkursus Sanskrit der 1883 erschien Buhler nutzte in seinem Lehrbuch seine herausragende Beherrschung des Sanskrit und verfasste in den Ubungstexten anspruchsvolle Satze die etwas von der indischen Kultur und Philosophie vermitteln In der Didaktik folgte er dem bewahrten Muster von Lehrbuchern des Lateinischen oder Griechischen mit einer einfuhrenden Grammatik Lektion einem Vokabular und einem Ubungstext Die Devanagari Schrift wird schrittweise eingefuhrt und ist in den ersten Lektionen noch von einer Transkription begleitet Buhlers Lehrbuch erschien in zahlreichen Reprints und war noch bis Ende des 20 Jahrhunderts im Umlauf Weiterhin im Handel ist die englische Ausgabe E D Perry A Sanskrit Primer die gegenuber dem Originaltext einige Verbesserungen aufweist Es spricht fur Buhlers Genie dass bis heute kein deutschsprachiger Autor sein Lehrbuch durch ein besseres gleicher Art abzulosen vermochte Dies gelang erst dem amerikanischen Indologen Walter Harding Maurer mit seinem Titel The Sanskrit Language revidierte Ausgabe 2001 der ebenfalls hochwertige Sanskrit Ubungssatze enthalt und um ein Vielfaches umfangreicher ist als Buhlers Werk Paul Deussen Bearbeiten Paul Deussen 1845 1919 war nicht nur ein bedeutender Philologe sondern auch Philosophiehistoriker Er lernte Friedrich Nietzsche in Schulpforta kennen und war sein lebenslanger Freund Deussen schrieb eine Reihe wichtiger Bucher uber verschiedene Epochen der indischen Philosophie insbesondere uber den Veda und die Upanishaden Seine Ubersetzung Sechzig Upanishads des Veda 1897 stellte Forschern auch anderer Fachbereiche wertvolles Quellenmaterial zur Verfugung In seinem Werk Allgemeine Geschichte der Philosophie widmete er die ersten drei Bande der indischen Philosophie die letzten drei westlichen Traditionen Seine Ubersetzung der Brahma Sutras war die erste vollstandige Ubertragung in einer europaischen Sprache Heinrich Zimmer Bearbeiten Heinrich Zimmer 1890 1943 war ein Aussenseiter in der Welt der Indologie Seine Herangehensweise unterscheidet sich zum Teil wesentlich von jener seiner Fachkollegen die sich zumeist einer streng philologischen Textinterpretation verpflichtet fuhlen und eine gewisse Distanz zu den Texten wahren Zimmer dagegen liess sich intensiv auf die Inhalte der von ihm erforschten Quellen ein und legte eigene psychologische Interpretationen vor die unter anderen Carl Gustav Jung so nachhaltig beeindruckten dass er Freundschaft mit dem deutschen Indologen schloss Zimmer hatte zunachst als Dozent der Indologie in Greifswald und Heidelberg gewirkt und indische Philosophie unterrichtet musste jedoch 1939 Deutschland verlassen da er mit Christiane von Hofmannsthal Tochter des judischen Dichters Hugo von Hofmannsthal verheiratet war Er ging zunachst nach England und emigrierte wenige Jahre spater in die USA wo er eine Gastprofessur an der Columbia University ubernahm Joseph Campbell einer seiner Studenten brachte spater einige von Zimmers unveroffentlichten Texten heraus die zum Teil in englischer Sprache geschrieben waren Zimmers Buch Philosophie und Religion Indiens ist bis heute ein Klassiker der Indien Literatur in Deutschland seit 1961 von Suhrkamp verlegt Der Autor handelt darin Themen wie Hinduismus Jainismus Buddhismus Sankhya und Yoga ab und erlautert die Beziehung der ostlichen Philosophie zur abendlandischen Sein Titel Der Weg zum Selbst 1944 war die erste deutsche Biographie uber Ramana Maharshi den Weisen von Tiruvannamalai der durch einen Bericht des englischen Schriftstellers Paul Brunton beruhmt wurde Weitere wichtige Titel sind Indische Mythen und Symbole sowie Kunstform und Yoga im indischen Kultbild Zimmer war der erste deutsche Indologe der sich intensiv mit Yoga und Tantra befasste wobei er von Arbeiten des britischen Forschers Sir John Woodroffe Arthur Avalon beeinflusst war Doch obwohl Zimmer den hohen Wert des Yoga an sich anerkannte hegte er Zweifel ob dieser Weg fur den Westmenschen geeignet ware Zimmer forschte auch viel uber den Buddhismus und ubersetzte einige Quellentexte Helmuth von Glasenapp Bearbeiten Helmuth von Glasenapp 1891 1963 war ein Indologe der nicht nur herausragende Forschungsarbeit leistete sondern auch die Fahigkeit hatte seine Forschungsergebnisse der Offentlichkeit in gut lesbaren Buchern mitzuteilen Seine Buchtitel Die Philosophie der Inder und Die Literaturen Indiens waren wichtige Standardwerke und in seinem Titel Das Indienbild deutscher Denker erlauterte er kenntnisreich die Einstellung prominenter deutscher Geistesgrossen wie Kant Herder oder Spengler zu Indien und indischer Philosophie Er war zudem ein Experte in den Religionen von Hinduismus Jainismus und Buddhismus und schrieb einen Beitrag uber Die nichtchristlichen Religionen fur ein grosses Lexikon Paul Thieme Bearbeiten Paul Thieme 1905 2001 war einer der grossen Universalgelehrten der Indologie des 20 Jahrhunderts Mit viel Akribie und philologischer Expertise ergrundete er auch die schwierigsten Texte und beschaftigte sich mit den Veden und Upanishaden Sanskrit Dichtung Wissenschaft und Grammatik des alten Indien Er beherrschte Sanskrit fliessend und es wird berichtet dass er im Jahr 1981 anlasslich der Verleihung des Ehrendoktortitels durch die Banaras Hindu University seine Dankesrede frei auf Sanskrit hielt Thiemes Lehrtatigkeit im Bereich der Indologie und Indogermanistik fuhrte ihn nach Breslau Halle Frankfurt und an die Yale University in New Haven wo er 1954 einen renommierten Lehrstuhl ubernahm 1960 kehrte er nach Deutschland zuruck und bildete in Tubingen eine Reihe von Studenten aus die spater zu angesehenen Indologen wurden Thieme hinterliess kein grosses Standardwerk seines Faches aber zahlreiche fur Experten bedeutende Einzelstudien in deutscher und englischer Sprache Im Buchhandel erhaltlich sind die vielgelesenen Titel Upanishaden und Gedichte aus dem Rig Veda mit Auszugen aus den alten indischen Texten Klaus Mylius Bearbeiten Klaus Mylius geb 1930 in Berlin studierte zunachst Geographie bevor er sich der Indologie zuwandte 1976 wurde er Professor fur Sanskritistik und indische Altertumskunde an der Universitat Leipzig Zu seinen uber 250 Veroffentlichungen gehoren Standardwerke der Indologie wie das Worterbuch Sanskrit Deutsch Deutsch Sanskrit 1975 1988 eine Chrestomathie der Sanskrit Literatur 1978 sowie die Geschichte der altindischen Literatur Die 3000jahrige Entwicklung der religios philosophischen belletristischen und wissenschaftlichen Literatur Indiens von den Veden bis zur Etablierung des Islam 3 uberarbeitete Aufl Wiesbaden 2003 Mylius Sanskrit Literaturgeschichte ist auf hohem wissenschaftlichem Niveau geschrieben und verwendet durchweg wie in Fachzeitschriften ublich alle diakritischen Zeichen fur Sanskrit Begriffe und Eigennamen aber dennoch ist das Buch auch fur interessierte Laien zuganglich und erschien in der 2 Ausgabe in einem grossen Publikumsverlag Besonders wertvoll fur Indologie Studierende sind die Anmerkungen am Ende eines jeden Kapitels mit zahllosen nutzlichen Literaturhinweisen welche jeweils die wichtigsten Titel der internationalen Fachliteratur in deutscher und englischer Sprache nennen Mylius Worterbuch enthalt in der aktuellen Ausgabe Wiesbaden 2005 die ursprunglichen beiden Teile Sanskrit Deutsch und Deutsch Sanskrit in einem Band Der erste Teil enthalt 70 000 Sanskrit Stichworter der zweite 26 000 deutsche Die Sanskrit Worter sind in lateinischer Umschrift mit diakritischen Zeichen gedruckt so dass das Worterbuch auch von allgemein sprachwissenschaftlich Interessierten benutzt werden kann Der Umfang des Worterbuchs ist im Vergleich zu englischen Titeln wie dem Monier Williams das mehr als doppelt so viele Eintrage enthalt zwar relativ begrenzt reicht aber fur die Lekture vieler wichtiger Werke der Sanskrit Literatur und ermoglicht dem Anfanger ein ungleich leichteres Nachschlagen Weitere bekannte Gelehrte Bearbeiten Die deutsche Indologie hat zahlreiche weitere bedeutende Gelehrte hervorgebracht Die folgende Ubersicht nennt einige bekannte Namen und ihre wichtigsten Tatigkeitsfelder und Forschungsbereiche Hermann Grassmann 1809 1877 Rigveda Ubersetzung auch bekannter Mathematiker Theodor Benfey 1809 1881 Panchatantra Marchenliteratur Sanskrit Grammatik Franz Kielhorn 1840 1908 Sanskrit Grammatik Epigraphik Berthold Delbruck 1842 1922 Indogermanistik Sanskrit Syntax Hermann Jakobi 1850 1937 Jainismus Astronomie Texteditionen Hermann Oldenberg 1854 1920 Religionsgeschichte Veda Buddhismus Wilhelm Geiger 1856 1943 Indologie Buddhismuskunde Richard von Garbe 1857 1927 Samkhya Yoga Bhagavad Gita Ubersetzung Heinrich Luders 1869 1943 Mahabharata Epigraphik Buddhismus Willibald Kirfel 1885 1964 Puranas Kosmographie Paul Hacker 1913 1979 Vedanta Puranas Gunther Dietz Sontheimer 1934 1992 Volksreligionen Kulte in Maharashtra Michael Witzel geb 1943 Rig Veda Ubersetzung altindische Geschichte Axel Michaels geb 1949 Hinduismus ReligionsgeschichteInternationale Indologie BearbeitenOsterreich Bearbeiten Moriz Winternitz Bearbeiten Moriz Winternitz 1863 1937 war ein osterreichischer Gelehrter der zunachst Altphilologie und Philosophie studierte sich dann aber auch der Indologie zuwandte Im Jahr 1911 wurde er Professor der Indologie in Prag und veroffentlichte zahllose wertvolle Studien im Bereich der Religion Epen und Sanskrit Literatur Eine von Otto Stein und Wilhelm Gampert erstellte Bibliographie nennt nicht weniger als 452 Titel 1 Das Hauptwerk von Winternitz war seine Geschichte der indischen Literatur in drei Banden die von 1905 bis 1922 erschienen und spater auch ins Englische ubersetzt wurden Im ersten Band behandelte Winternitz die vedische Literatur die Epen und die Puranas Im zweiten folgte die buddhistische und Jaina Literatur im dritten schliesslich Lyrik und Wissenschaft Winternitz spezialisierte sich in spateren Jahren noch weiter auf den Buddhismus und erforschte einige Quellentexte Ein weiteres wichtiges Studienfeld war fur ihn das Epos Mahabharata Im Jahr 1901 regte er erstmals die Fertigung einer kritischen Ausgabe auf der Grundlage der zahlreichen Manuskripte an die in teils abweichenden Versionen vorliegen Doch erst nach dem Ersten Weltkrieg konnten diese Plane aufgegriffen und schliesslich vom Bhandarkar Oriental Research Institute in Poona Pune realisiert werden das nach jahrzehntelanger Arbeit 1966 die Erstellung der Critical Edition of the Mahabharata abschloss die seitdem als massgebliche Ausgabe des Epos gilt und deren Haupttext Constituted Text knapp 80 000 Verse umfasst Obwohl die eigentliche philologische Arbeit von anderen Gelehrten geleistet wurde ist es Winternitz grosses Verdienst dieses Projekt eines der aufwendigsten in der Geschichte der Indologie angestossen und als Mitglied des Herausgeber Gremiums lange begleitet zu haben Erich Frauwallner Bearbeiten Die indische Philosophie die ahnlich hoch entwickelt ist wie die antike griechische oder die deutsche war das bevorzugte Studienfeld des Wiener Gelehrten Erich Frauwallner 1898 1974 Er beschaftigte sich auch intensiv mit buddhistischen Texten und lernte Tibetisch und Chinesisch um Zugang zu Quellen zu bekommen deren Sanskrit Originale verloren gegangen waren Bekannt wurde Frauwallner durch seine Geschichte der Indischen Philosophie deren erster Band 1953 erschien und sich mit den Veden Upanishaden Epen Buddha und Mahavira dem Grunder des Jainismus ebenso wie mit Samkhya und dem klassischen Yoga System beschaftigte Drei Jahre spater erschien der zweite Band der vor allem das Vaisheshika System abhandelt Eine englische Ubersetzung erschien 1973 in Delhi Frauwallner war einer jener vielen Indologen in Vergangenheit und Gegenwart die sich auf die Buddhologie spezialisieren und diese Fachwissenschaft mit oft aussergewohnlichen Sprachkenntnissen voranbringen In einem spaten Lebensstadium lernte er sogar noch Japanisch um die Fachaufsatze seiner japanischen Kollegen studieren zu konnen Ein Resultat seiner Forschungen in diesem Bereich war das Buch Philosophie des Buddhismus mit Auszugen aus Werken buddhistischer Denker bis zum 6 Jahrhundert Norwegen Bearbeiten Christian Lassen Bearbeiten Christian Lassen 1800 1876 wuchs in Norwegen auf doch zog seine Mutter nach Hamburg als er 18 Jahre alt war Er studierte an verschiedenen europaischen Universitaten und wurde 1840 Professor fur alte indische Sprachen und Literatur in Bonn wo er sein Leben lang blieb und Nachfolger August Wilhelm von Schlegels in der Indologie wurde Lassen ubernahm eine Reihe von Texteditionen und studierte als einer der ersten westlichen Gelehrten Prakrit und Pali 1832 ubersetzte er die Sankhya Karika das wichtigste Grundlagenwerk der Sankhya Philosophie Einige Jahre spater leistete er den entscheidenden Beitrag zur Entzifferung der altpersischen Keilinschriften und begrundete 1837 die Zeitschrift fur die Kunde des Morgenlandes in der er viele eigene Artikel veroffentlichte Lassens grosses literarisches Werk war die Indische Altertumskunde die 1847 1861 in vier Banden erschien mit sehr umfangreichen und detaillierten Ausfuhrungen zur indischen Geschichte und auch Geografie Holland Bearbeiten Willem Caland 1859 1932 ist der bekannteste Gelehrte der niederlandischen Indologie Er forschte vor allem auf dem Gebiet des vedischen Opferrituals und ubersetzte einige Texte wie das Jaiminiya Brahmana und das Apastamba Shrautasutra die als ausserst schwierig gelten Zudem verfasste er auch eine Vielzahl exegetischer Werke Sein Landsmann Jan Gonda 1905 1991 war ein renommierter Orientalist und Religionswissenschaftler der abgesehen von zahllosen Artikeln einige Bucher uber den Veda und Hinduismus veroffentlichte Er war Mitherausgeber eines Handbuchs der Orientalistik Eine weitere grosse Personlichkeit der niederlandischen Indologie war F B J Kuiper 1907 2003 Er verfasste zahllose massgebliche Artikel uber Themen der indo iranischen Philologie der Linguistik und Mythologie ebenso wie uber dravidische und Munda Sprachen Frankreich Bearbeiten Bereits im Jahr 1801 hatte der franzosische Orientalist und Awesta Forscher Anquetil Duperron 1731 1805 eine lateinische Ubersetzung von 50 Upanishaden veroffentlicht wobei er eine persische Vorlage zugrunde legte Die erste vollstandige obgleich noch recht unzulangliche franzosische Ubersetzung des Rig Veda brachte Alexandre Langlois 1788 1854 heraus Prominent wurde der Indologe Eugene Burnouf 1801 1852 der zusammen mit Christian Lassen als einer der ersten das Pali erforschte Spater ubersetzte er das Bhagavatapurana aus dem Sanskrit und veroffentlichte ein bedeutendes Standardwerk zur Geschichte des indischen Buddhismus Einige weitere bekannte franzosische Indologen waren Louis Renou 1896 1966 Veda Grammatik Jean Filliozat 1906 1982 medizinische Literatur Alain Danielou 1907 1994 Hinduismus Musik Jean Varenne 1926 1997 Hinduismus Yoga Tantra Grossbritannien Bearbeiten Die britische Indologie hat viele grosse Gelehrte hervorgebracht von denen hier nur einige wenige genannt werden Der Richter William Jones 1746 1794 Prasident der Asiatic Society of Bengal veroffentlichte bereits 1789 Kalidasas Meisterwerk Shakuntala spater das Gita Govinda und das Gesetzbuch Manava Dharmashastra Jones zeigte auch die Verwandtschaft des Sanskrit mit europaischen Sprachen wie Griechisch Lateinisch und Gotisch auf und entwickelte als Erster eine lateinische Umschrift der Devanagari Charles Wilkins 1750 1833 ubersetzte bereits Ende des 18 Jahrhunderts die Bhagavad Gita und das Hitopadesha Als eigentlicher Begrunder der Sanskrit Philologie gilt jedoch Henry Thomas Colebrooke 1765 1837 der 1801 Professor des Sanskrit am Fort William College wurde Er schrieb uber Paninis Grammatik und gab 1805 eine eigene Grammatik heraus Es folgten Studien uber die Veden uber den Jainismus Astronomie Algebra Metrik und indische Philosophie Horace Haymann Wilson 1786 1860 wurde 1832 Sanskrit Professor in Oxford Er ubersetzte unter anderem Kalidasas Werk Meghaduta sowie das Vishnu Purana und publizierte 1819 ein Worterbuch Sanskrit Englisch Weithin bekannt wurde Sir Monier Monier Williams 1819 1899 durch sein voluminoses Sanskrit Englisch Worterbuch das weltweit von zahllosen Studenten und Gelehrten genutzt wird Es enthalt ab der 2 Aufl 1899 etwa 180 000 Sanskrit Worter und wird bis heute immer wieder nachgedruckt Nachdem das Copyright des Worterbuchs vor einiger Zeit abgelaufen war wurde unter der Leitung von Thomas Malten Institut fur Indologie und Tamilistik der Universitat Koln eine digitale Version erstellt die im Internet als Cologne Digital Sanskrit Lexicon frei verfugbar ist Da die Eingabe der Worter nach einem bestimmten Code Harvard Kyoto in lateinischen Buchstaben erfolgt wird dem geubten Nutzer ein sekundenschnelles Nachschlagen auch der schwierigsten und langsten Worter ermoglicht Die neuere Version Monier Williams Sanskrit English Dictionary 2008 revision bietet einige wertvolle zusatzliche Optionen wie Browsen im Original Text des Worterbuchs und das Anzeigen von Wortern in Devanagari Einige weitere bekannte britische Indologen und ihre wichtigsten Arbeitsfelder und Publikationen Ralph T H Griffith 1826 1906 Rigveda Ubersetzung Ramayana Ubersetzung Arthur Anthony Macdonell 1854 1930 Grammatik des vedischen und klassischen Sanskrit Sanskrit Literaturgeschichte Arthur Berriedale Keith 1879 1944 vedisches und klassisches Sanskrit Arthur Llewellyn Basham 1914 1986 weltbekanntes Standardwerk The Wonder that was India USA Bearbeiten Der bekannteste Name der amerikanischen Indologie ist William Dwight Whitney 1827 1894 Er hatte in Deutschland unter Albrecht Weber und Rudolf von Roth orientalische Sprachen und insbesondere Sanskrit studiert und gab 1856 zusammen mit Roth den Text der Atharva Samhita heraus die er spater auch ubersetzte Im Jahr 1879 veroffentlichte er eine Sanskrit Grammatik die zum Standardwerk wurde und immer wieder neu aufgelegt worden ist Einige Jahre spater folgte ein Supplement mit einer Auflistung aller Sanskrit Wurzeln und Verbformen welche bis heute von grossem Nutzen ist Whitney veroffentlichte viele weitere Studien uber die Veden und uber Linguistik sowie einige Sprachlehrbucher Indien Bearbeiten Bereits in der vedischen Zeit gab es in Indien Gelehrte die uber die Sprache reflektierten sie analysierten und Regeln und Gesetzmassigkeiten entdeckten Die uberragende Personlichkeit unter den Grammatikern der alten Zeit ist Panini dessen geniales Werk Ashtadhyayi bis heute von Linguisten in aller Welt erforscht wird Er bezieht sich in seinem Text auf insgesamt zehn Grammatiker die vor ihm wirkten von denen wir jedoch nichts wissen Es ist nicht genau bekannt wann er lebte jedoch erscheint aufgrund vielerlei Indizien das 5 Jh v Chr als sehr wahrscheinlich Panini entwickelte eine Art Formelsprache mit der es ihm gelang die komplexen Regeln der Sanskrit Grammatik in 3981 Sutras von grosser Kurze zusammenzufassen wobei die deutsche Ubersetzung jeweils um ein Vielfaches langer ist Dabei werden in acht Abschnitten grammatische Regeln Akzent und phonetische Regeln etc dargelegt Im Laufe der Zeit entstanden viele Kommentare zu Paninis Werk deren bedeutendster das Mahabhashya des Patanjali ist Eine vollstandige Wort fur Wort Ubersetzung von Paninis Grammatik findet sich unter Sanskrit Language Resources im Internet auf einer Website des Sudasiens Instituts der Universitat Heidelberg Wahrend es so eine traditionelle indische Gelehrsamkeit mit eigenen Themen und Herangehensweisen gab begannen sich ab dem 19 Jh einzelne Forscher auch die Methoden der westlichen Indologie anzueignen Grossen Ruhm erlangte der in Bombay und spater Poona Pune tatige Sanskrit Professor Ramakrishna Gopal Bhandarkar 1837 1925 der uber Panini uber die Entwicklung der indischen Sprachen indische religiose Sekten und die altere Geschichte Indiens forschte Nach ihm wurde das renommierte Bhandarkar Oriental Research Institute benannt das in jahrzehntelanger Arbeit die kritische Ausgabe des Mahabharata erstellte Kashinath Trimbak Telang 1850 1893 der vor allem literaturgeschichtlich tatig war fand viel Anerkennung fur seine Ubersetzung und Erlauterung der Bhagavadgita in den Sacred Books of the East Einige weitere bedeutende Namen sind Raghu Vira Vishva Bandhu R N Dandekar und Pandurang Vaman Kane 1880 1972 Zahlreiche Sanskrit Texte wurden von indischen Gelehrten in Regionalsprachen und ins Englische ubersetzt so etwa das voluminose Mahabharata u a ins Bengalische Hindi und Englische Diese Ubersetzungen erfullen zum Teil indologische Standards verfolgen haufig aber auch andere Ziele und sind als freie volkstumliche Ubertragungen fur ein breites Publikum intendiert in welche personliche Erlauterungen und Interpretationen der Ubersetzer eingearbeitet werden um die Texte zuganglicher zu machen oder einen bestimmten religiosen oder spirituellen Standpunkt zu bekraftigen Das grosste Projekt in der Geschichte der Indologie wird zurzeit am Deccan College Postgraduate and Research Institute in Pune durchgefuhrt Es handelt sich um das Encyclopaedic Dictionary of Sanskrit on Historical Principles welches das Petersburger Worterbuch von Bohthlingk als grosstes Sanskrit Nachschlagewerk ablosen wird Im Verlaufe einer 25 Jahre wahrenden Materialsammlung wurden 1000 Werke konsultiert und eine Kartei von 1 Million Karten angelegt 1978 begann die Niederschrift und es sind bislang 5 Bande 1998 2003 erschienen die Worter mit dem Anfangsbuchstaben a enthalten General Editor der Bande war der renommierte Indologe A M Ghatage 1913 2003 Ziel dieses historischen Worterbuchs ist es nicht nur die vielen Bedeutungen von Sanskrit Wortern anzugeben sondern auch aufzuzeigen wie sich die Bedeutungen im Laufe der Zeit in verschiedenen Bereichen und Literaturen entwickelten Die klassische und die moderne Indologie BearbeitenSchwerpunkt der klassischen Indologie war seit ihren ersten Anfangen die Sanskrit Philologie bereits in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts kamen Studien der mittelindischen Sprachen Pali und Prakrit Dialekte hinzu Viele von der klassischen Indologie erstellte Ubersetzungen oder Fachartikel bereicherten andere Wissenschaften wie zum Beispiel die vergleichende Sprach und Religionswissenschaft oder Archaologie Auch fur die Zukunft bleiben noch zahlreiche Aufgaben so etwa die deutsche Ubersetzung wichtiger Sanskrit Texte die bislang nur in oft unvollkommener englischer Ubertragung vorliegen Seit den 1960er Jahren widmet sich die Indologie zunehmend auch dem Studium der neuindischen Sprachen insbesondere den nordindischen Sprachen Hindi und Bengali sowie den sudindischen Tamil und Kannada Bereits 1961 stellte Helmuth von Glasenapp in seinem Standardwerk Die Literaturen Indiens die Literatur dieser und anderer Sprachen vor Mit einer wachsenden Wahrnehmung des heutigen Indiens seiner im globalen Kontext immer wichtiger werdenden Politik und Wirtschaft sowie der vielfaltigen Kultur im Bereich von Literatur Tanz oder Musik hat sich mancherorts die Indologie neu orientiert um diesen Entwicklungen gerecht zu werden So wird parallel zur klassischen Indologie eine moderne Indologie angeboten die andere Schwerpunkte setzt und letztlich auch zu anderen Qualifikationen der Studierenden fuhrt wobei jedoch ein Grundstudium des Sanskrit weiterhin Pflicht bleibt Diese Umorientierung bietet zusatzliche Chancen fur Indologen die bislang oft nur sehr eingeschrankte Berufsaussichten hatten das heisst vor allem im akademischen Bereich oder in den Orientabteilungen von Bibliotheken etc So erwahnt die Universitat Wurzburg neue Berufsfelder fur Studierende der modernen Indologie Sudasienkunde wie Eintritt in den diplomatischen Dienst Tatigkeit in den Goethe Instituten bei den zahlreichen in Indien engagierten Wirtschaftsunternehmen oder im Bereich Kulturmanagement und interkulturelles Training Zur Vorbereitung auf diese Tatigkeiten werden unter anderem Intensivkurse in Hindi wie auch Studienaufenthalte und Praktika in Indien angeboten In Deutschland gab es im Jahr 2012 noch 18 Indologieprofessuren seit 1997 wurden funf Professuren abgebaut 2 Literatur BearbeitenHeinz Bechert Georg von Simson Peter Bachman Hrsg Einfuhrung in die Indologie Stand Methoden Aufgaben 2 durchges erg und erw Aufl Darmstadt 1993 ISBN 3 534 05466 0 Narendra Nath Bhattacharyya Indian religious historiography New Delhi 1996 ISBN 81 215 0637 9 Heidrun Bruckner u a Hrsg Indienforschung im Zeitenwandel Analysen und Dokumente zur Indologie und Religionswissenschaft in Tubingen Attempto Verlag Tubingen 2003 ISBN 3 89308 345 6 Heidrun Bruckner Karin Steiner Hrsg 200 Jahre Indienforschung Geschichte n Netzwerke Diskurse Harrassowitz Wiesbaden 2012 ISBN 978 3 447 06746 1 Thomas Burrow Sanskrit In Current trends in linguistics Vol 5 Linguistics in South Asia Ed by Thomas A Sebeok The Hague 1969 S 3 35 Forschungsbericht Douglas T McGetchin Peter K J Park Damodar SarDesai Sanskrit and Orientalism Indology and comparative linguistics in Germany 1750 1958 New Delhi 2004 ISBN 81 7304 557 7 Jan Willem de Jong A brief history of Buddhist studies in Europe and America Varanasi 1976 Willibald Kirfel August Wilhelm von Schlegel und die Bonner indologische Schule In Kleine Schriften Hrsg von Robert Birwe Wiesbaden 1976 S 1 18 Hermann Oldenberg Vedaforschung Stuttgart Berlin 1905 Djvu Hans Wolfgang Schumann Buddhism and Buddhist studies in Germany Bonn 1972 S 9 28 German research in Buddhism Wilhelm Rau Bilder 135 deutscher Indologen Wiesbaden 1982 Glasenapp Stiftung 23 ISBN 3 515 03864 7 Hans Wilm Schutte Die Asienwissenschaften in Deutschland Geschichte Stand und Perspektiven Hamburg 2004 Mitteilungen des Instituts fur Asienkunde 380 1 2 Geschichte der Indologie in Deutschland 2 2 4 1 Arbeitsschwerpunkte der Indologie Buddhologie Turfanforschung ISBN 3 88910 307 3 Indra Sengupta From salon to discipline State University and Indology in Germany 1821 1914 Heidelberg 2005 Beitrage zur Sudasienforschung 198 ISBN 3 89913 454 0 Walter Slaje Was ist und welchem Zwecke dient Indologie In Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft 153 2 2003 S 311 331 PDF Valentina Stache Rosen German indologists Biographies of scholars in Indian studies writing in German 2 Aufl New Delhi 1990 ISBN 81 85054 97 5 Albert Thumb Handbuch des Sanskrit I 1 Einleitung und Lautlehre 3 Aufl Heidelberg 1958 41 Das Studium des Sanskrit in Europa Christian Wagner Die Bedeutung Sudasiens in der Forschungs und Universitatslandschaft der Bundesrepublik Deutschland Eine Bestandsaufnahme Hamburg 2001 Mitteilungen des Instituts fur Asienkunde 335 ISBN 3 88910 252 2 Albrecht Wezler Towards a reconstruction of Indian cultural history Observations and reflections on 18th and 19th century Indology In Studien zur Indologie und Iranistik 18 1993 S 305 329 Ernst Windisch Geschichte der Sanskrit Philologie und indischen Altertumskunde 1 2 Teil sowie nachgelassene Kapitel des 3 Teils Berlin New York 1992 ISBN 3 11 013013 0 Weblinks Bearbeiten Commons Indologie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Linkkatalog zum Thema Indologie bei curlie org ehemals DMOZ Universitare Einrichtungen Heidelberg Indologie und Sudasienkunde im deutschsprachigen Raum Hamburg Asien Afrika Institut Abteilung fur Kultur und Geschichte Indiens und Tibets Munchen Institut fur Indologie und Iranistik LMU Halle Saale Seminar fur Indologie der Martin Luther Universitat Halle Wittenberg Gottingen Fachinformationsfuhrer der Niedersachsischen Staats und Universitatsbibliothek Gottingen GRETIL Gottinger register of electronic texts in Indian languages Koln Indologie und TamilistikEinzelnachweise Bearbeiten Festschrift Moriz Winternitz 1863 23 Dez 1933 Hrsg von Otto Stein und Wilhelm Gampert Harrassowitz Leipzig 1933 Wo gibt s denn so was Indologie Zeit Online abgerufen am 6 Januar 2012 Normdaten Sachbegriff GND 4161576 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Indologie amp oldid 231363120