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Theodor Benfey 28 Januar 1809 in Norten bei Gottingen 26 Juni 1881 in Gottingen war ein deutscher Orientalist und Sprachforscher Theodor BenfeyTafel fur Theodor Benfey in Gottingen Theaterstrasse 5Benfey Sohn eines judischen Kaufmanns studierte in Gottingen und in Munchen klassische Philologie lebte dann in Frankfurt am Main und in Heidelberg wo er sich mit sprachvergleichenden Studien beschaftigte Er habilitierte sich 1834 in Gottingen fur Sanskrit und vergleichende Sprachwissenschaft Nachdem er mit seiner Frau und seinen vier Kindern 1846 zum Christentum ev konvertiert war wurde er 1848 zum ausserordentlichen 1862 zum ordentlichen Professor ernannt 1 und hatte als Lehrer grossen Einfluss besonders auf die Entwicklung der Indologie bis zu seinem Tod Die Liste seiner Veroffentlichungen ist lang und zeigt die grosse Spannweite seiner Interessen vom Sanskrit der Veden uber altpersische Keilschriftmonumente die Entwicklung der Altgriechischen Sprache bis zu den Wurzeln der semitischen Sprachfamilien Durch seine Untersuchungen uber die Geschichte der Marchenliteratur wurden teils viele andere zu ahnlichen Forschungen angeregt teils setzte Benfey selbst dieselben fort in zahlreichen Aufsatzen besonders in den Gottinger gelehrten Anzeigen und der von ihm selbst herausgegebenen Zeitschrift Orient und Occident Durch seine Arbeiten uber die indische Marchen und Erzahlliteratur besonders des Pantschatantra wurde Benfey zum Begrunder der vergleichenden Marchenforschung Da es ihm gelang die Quellen vieler der Erzahlungen dieses Textes nachzuweisen und ihre Verbreitungsgeschichte nachzuvollziehen leistete er Bedeutendes doch sind heute die von ihm vertretenen theoretischen Positionen und der methodische Ansatz sogenannte Indische Theorie weitgehend uberholt Seine Grundannahme war die buddhistische Literatur in Indien sei der Ausgangsort nahezu aller Marchen gewesen und diese seien erst im Mittelalter auf schriftlichem Weg in den Westen gelangt Mit dieser Wandertheorie fuhrte er die bereits bei den Brudern Grimm anzutreffenden Thesen fort blieb jedoch ein entschiedener Gegner der Indogermanischen Theorie des Bruderpaares Von seinen fruheren Publikationen sind hervorzuheben Griechisches Wurzellexikon Berlin 1839 1842 das den Prix Volney erhielt Uber das Verhaltnis der agyptischen Sprache zum semitischen Sprachstamm Leipzig 1844 Die persischen Keilinschriften mit Ubersetzung und Glossar das 1847 Die Hymnen des Sama Veda das 1848 ein fur das Studium der altesten indischen Literatur grundlegendes Werk Handbuch der Sanskritsprache das 1852 54 ferner Pantschatantra Funf Bucher indischer Fabeln Marchen und Erzahlungen Leipzig 1859 Literatur BearbeitenMaximilian Mehner Marchenhaftes Indien Theodor Benfey die indische Theorie und ihre Rezeption in der Marchenforschung Kirchheim Munchen 2012 ISBN 978 3 87410 142 4 Willibald Kirfel Benfey Theodor In Neue Deutsche Biographie NDB Band 2 Duncker amp Humblot Berlin 1955 ISBN 3 428 00183 4 S 46 f Digitalisat Adalbert Bezzenberger Benfey Theodor In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 46 Duncker amp Humblot Leipzig 1902 S 358 f Benfey Theodor In Lexikon deutsch judischer Autoren Band 2 Bend Bins Hrsg vom Archiv Bibliographia Judaica Saur Munchen 1993 ISBN 3 598 22682 9 S 31 50 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Theodor Benfey Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Theodor Benfey Quellen und Volltexte Literatur von und uber Theodor Benfey im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Theodor Benfey in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Peter Aufgebauer Judentaufen im Umfeld der Gottinger Universitat In Werner Meiners Hrsg Konversionen von Juden zum Christentum in Nordwestdeutschland Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Niedersachsen und Bremen Band 246 Hannover 2009 S 201 209 Inhaber des Lehrstuhls fur Vergleichende Sprachwissenschaft an der Universitat Gottingen Theodor Benfey 1849 1881 Wilhelm Schulze 1895 1902 Jacob Wackernagel 1902 1915 Eduard Hermann 1917 1937 Wolfgang Krause 1937 1963 Wolfgang P Schmid 1965 1994 Michael Job 1999 2016 Stavros Skopeteas seit 2017 Normdaten Person GND 119059347 lobid OGND AKS LCCN n82218064 VIAF 71696540 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Benfey TheodorKURZBESCHREIBUNG deutscher Orientalist und SprachforscherGEBURTSDATUM 28 Januar 1809GEBURTSORT Norten bei GottingenSTERBEDATUM 26 Juni 1881STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Theodor Benfey amp oldid 233330997