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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Radha Begriffsklarung aufgefuhrt Radha Sanskrit f र ध IAST Radha auch Radhika ist in der hinduistischen Mythologie die ewige Gefahrtin Shakti und Geliebte Krishnas Sie ist die Gottin der Hingabe Bhakti und ehebrecherische und illegitime Geliebte des Krishna Verheiratet ist sie mit dem Kuhhirten Ayanagosha den sie aber nicht liebte und oft als tolpelhaft bezeichnete Der Begriffsbestandteil Hare im Hare Krishna Mantra sowie im Namen der Hare Krishna Bewegung beziehen sich auf sie Radha mit KrishnaRadha bindet Krishna die Hande Inhaltsverzeichnis 1 Legenden 2 Bedeutung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLegenden BearbeitenRadha war eine der Gopis Kuhhirtinnen die gemass den Erzahlungen in Vrindavan dem Ort von Krishnas Kindheit gelebt haben soll Ihre Beziehung zu Krishna wird in den Puranas besonders der beruhmten Bhagavatapurana sowie im Mahabharata erwahnt sowie in verschiedenen weiteren Schriften Sie war seine liebste Gopi 1 Radha regelt die Liebesdinge im Zauberwald Vrindavana Die anderen Gopis sind ihre Dienerinnen und Freundinnen Krishna wurde zuweilen alles tun um Radha zu gefallen In allen Uberlieferungen ist ihr Schicksal unaufloslich mit dem des verfuhrerischen Krishna verbunden Obwohl sie mit einem anderen Mann verheiratet ist verfallt sie Krishna und verstosst willentlich und wissentlich gegen alle gesellschaftlichen Normen um sich mit ihrem ganzen Dasein auf den jugendlichen Gott einzulassen Dadurch bildet sie den Gegentyp zur treuen Sita die fur das klassische Ideal einer Hindu Frau steht Auch der Gott Krishna selbst ist zu diesem Zeitpunkt bereits mit Rukmini verheiratet wodurch ein doppelter Ehebruch vorliegt Wenn Radha sich nachts mit Krishna im Mondschein trifft nimmt sie bewusst in Kauf von der Gesellschaft entdeckt und ausgeschlossen zu werden Die Mythen von Radha und Krishna verfugen uber eine ausgepragte erotische und sexuelle Komponente Eines Tages wurden die beiden vom eifersuchtigen und wutenden Ayanagosha der von dem Ehebruch erfuhr beinahe in zartlicher Vereinigung entdeckt doch Krishna nahm die Form der Gottin Durga an und konnte dem Zorn des Hirten so entkommen Im Zentrum ihrer Beziehung steht das Thema der Liebe im Getrenntsein ihre Liebe ist der Uberlieferung nach nur von kurzer Dauer Sie bildet das Gegengewicht zur Leidenschaft und Ekstase ihrer Vereinigung mit dem Hirtengott Wenn Radha von Krishna getrennt ist sehnt sie sich nach ihm und er sich nach ihr Radha verkorpert die fromme Hingabe Bhakti und die Sehnsucht der menschlichen Seele nach Gott fur den man alles aufgibt und von dem eine unwiderstehliche Anziehungskraft ausgeht besonders wenn sie mit ihm tanzt oder ihm beim Flotenspielen lauscht Dabei vergisst sie alle gesellschaftlichen Pflichten und eilt sofort zu ihm Sie verkorpert die ideale Glaubige Wahrend die anderen Gopis fur das Aussenleben der Wirkung Gottes stehen verkorpert Radha die Innensicht Die Mythen berichten oft vom Zauber ihrer ersten Begegnung von Radhas Eifersucht ihren Geliebten Krishna den sie am liebsten fur sich ganz alleine hatte mit den anderen Gopis teilen zu mussen dies aber in Kauf nimmt um ihn nicht zu verlieren oder von Krishnas Streichen die er Radha spielte Eines Tages entwendete er ihre Kleider und die der anderen Gopis und versteckte sich auf einem Baum an dem er sie aufhangte als diese sich gerade im Fluss badeten Er wollte sie erst dann wieder herausgeben wenn sie nackt und mit uber dem Kopf gefalteten Handen herauskamen und nacheinander vor ihm erschienen Oder aber er entwendet ihren Haarschmuck Wenn Radha stolz auf sich ist und glaubt den Gott ganz fur sich alleine besitzen zu konnen und beruhren zu durfen massregelt Krishna sie und verlasst sie vorubergehend was ausdrucken soll dass Gott sich nicht bindet und alle seine Anhanger gleich liebt Wahrend sie tandeln schmollt sie uber sein spates Kommen und gibt vor dass sie ihn nicht mehr haben wolle sehnt sich jedoch gleichzeitig nach seiner Umarmung Dies wird als Lila Spiel der beiden bezeichnet Auch wenn er sie oft fur andere Gopis verlasst so kehrt er doch immer wieder zu ihr zuruck nbsp Radha mit KrishnaAls Krishna alter wird verlasst er Radha um nach Dvaraka zu gehen um dort Konig zu werden Er lasst eine verzweifelte traurige und weinende Radha zuruck die kurzzeitig vor Trauer wie gelahmt ist und nicht mehr sprechen kann Sie sehnt sich unentwegt nach einer Wiedervereinigung wartet auf ihn und macht sich auf die Suche nach Krishna In der hinduistischen Stromung der Gaudiya Vaishnavas gilt Radha als die personifizierte Kraft der unbegrenzten und bedingungslosen Liebe Gottes Hladini Shakti Sie ist die inkarnierte Gottin Lakshmi die ihrem Gatten Vishnu in jeder Inkarnation zur Seite steht In verschiedenen Richtungen des Hinduismus Sampradayas ist nicht Krishna sondern sie es die im Zentrum der Verehrung steht So erklarte etwa Nimbarka einer der bekanntesten Vaishnava Theologen des 13 Jahrhunderts dass Radha und Krishna gemeinsam die absolute Wahrheit verkunden und in ihrer Vereinigung die Schopfung der Welt und der Menschen erst hervorbringen 2 Krishna gilt oft als Vater der Menschen wahrend Radha als ihre Mutter und kosmische Konigin gilt Beide sind dort so untrennbar miteinander verbunden dass Radha als Teil von Krishna aufgefasst wird So gibt es Darstellungen von Krishna und Radha ahnlich dem Ardhanarishvara von Shiva und Parvati in dem sie seine weibliche Seite verkorpert Der indische Mystiker Chaitanya aus Bengalen aus dem 16 Jahrhundert sah sich selbst als Inkarnation Krishnas und Radhas an innerlich als Krishna und ausserlich als Radha so dass er sich oft wie sie kleidete Bedeutung BearbeitenRadha und Krishna gelten als das klassische Liebespaar der hinduistischen Religion und spielen in allen Sparten der indischen Kunst noch heute eine bedeutende Rolle Zusammen verkorpern sie die Sehnsucht des Menschen nach Gott und die Liebe Gottes zu den Menschen Viele Bilder zeigen intime Momente Radhas und Krishnas beispielsweise wie sie nachts bei Mondschein zusammen an der Yamuna entlangspazieren und die Kleider getauscht haben er ihr in den Sari hilft sie sich im Regen unter dem Schutz eines Baumes vereinigen oder Krishna Radha die Zehennagel lackiert sie andachtig seinem Flotenspiel lauscht wahrend sie Toilette macht oder er ihr das Haar kammt flicht und hochsteckt Das Gitagovinda des Jayadeva aus dem 12 Jahrhundert beschreibt die erotischen und intimen Geschichten zwischen Krishna und Radha und hat viel zu ihrer Verehrung beigetragen Radhas Beiname Gaurangi bedeutet im Sanskrit die Goldfarbene Literatur BearbeitenDavid Kinsley Indische Gottinnen Weibliche Gottheiten im Hinduismus Insel Frankfurt am Main 1990 S 118 ff ISBN 3 458 16118 X Rachel Storm Enzyklopadie der ostlichen Mythologie Reichelsheim 2000 ISBN 3 89736 305 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Radha Album mit Bildern Videos und Audiodateien Sri Radha in detail Sri Radha the supreme power Radhavallabh Homepage Celebrating Radhastami Sri Radha rani s 100 essence filled divine names Einzelnachweise Bearbeiten Fur das Folgende David Kinsley Indische Gottinnen Weibliche Gottheiten im Hinduismus Insel Frankfurt am Main 1990 S 118 ff H Wilson Brahmavaivarta Purana with English Translation Motilal Banarsidas Publishers 1990 reprint Normdaten Person GND 118960555 lobid OGND AKS LCCN n2016245709 VIAF 3270585 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Radha amp oldid 238831366