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Sita Sanskrit स त Sita f wortlich Ackerfurche ist im Hinduismus die Gottin der Landwirtschaft eine Tochter der Erdgottin Bhudevi und die Gemahlin und weiblicher Gegenpart Shakti von Rama dem Helden des Ramayana 1 Wahrend Rama in vielen Versionen des Epos als siebenter Avatar von Vishnu gilt betrachtet man Sita als Avatar der Gottin Lakshmi letztere gilt als Shakti zu Vishnu Sita mit ihrem Sohn Lava 19 Jh Inhaltsverzeichnis 1 Bedeutung Sitas 2 Sita in den Veden 3 Mythos 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBedeutung Sitas BearbeitenSita gilt auch heute noch als Inbegriff der treuen guten keuschen reinen Frau gehorsamen Tochter und als Idealbild einer moralisch untadeligen unterwurfigen hingebungsvollen Ehefrau pativrata Im auf Sanskrit verfassten Epos Ramayana und im anschliessenden Rama Kult wurde sie fast ausschliesslich uber ihren Ehemann definiert fur den sie sich bis zur Selbstopferung aufgibt Hier bestimmten die Wunsche das Wohlergehen und der Ruf Ramas alle Handlungen und Gedanken Sitas Ihr Schicksal ist unaufloslich mit dem ihres geliebten Mannes verbunden fur Sita ist Rama der Mittelpunkt ihres Lebens In ihr verdichtete sich die liebende Hingabe die keine Trennung von dem verehrten Gatten zulasst zum Idealbild der idealen Hingabe an Gott dessen Vermittlerin Anhangerin und Verehrerin sie ist Sita in den Veden BearbeitenSita ist bereits in den Veden erwahnt wo sie noch eine relativ unbedeutende Gottheit ist Dort galt sie als Gottin der gepflugten Felder des Ackerbaus und der Feldfruchte 2 In der Vorstellungswelt des alten Indiens symbolisierte sie die Wirkung des Pfluges und implizierte damit die Notwendigkeit einer Fruchtbarkeit bringenden mannlichen Kraft die sie belebte und erweckte Sie war eine Erdgottin die mit Wachstum und Vegetation in Verbindung stand und den Schoss der Erde verkorperte 3 Sie galt als Gattin des Indra Sie wurde angerufen wenn wahrend eines Opferrituals vier Furchen gezogen wurden Ihr wurden gekochter Reis und Gerste im Opferkuchen dargebracht Die Bedeutung als Fruchtbarkeitsgottin wird auch noch im Ramayana deutlich spurbar in dem die Gottin beispielsweise im Wald von Tieren umgeben wird und selbst Pflanzen auf sie reagieren Mythos BearbeitenDer Konig von Mithila Janaka findet wahrend des Pflugens das Kind Sita in einer Ackerfurche und nimmt es als seine Tochter an Die Herangewachsene will er nur dem zur Frau geben dem es gelingt den grossen Bogen Shivas zu spannen Im Gegensatz zu den anderen Konigen gelingt dies dem Prinzen Rama scheinbar muhelos und voller gegenseitiger Liebe heiraten der Prinz von Ayodhya und die Tochter des Janaka nbsp Sita und der Feuergott Illustration zu W D Monro Stories of India s gods and heroes 1911 Einige Zeit nachdem Rama die schone Sita geheiratet hat begleitet sie ihn freiwillig ins Exil in die Walder wo sie in einer Einsiedelei vierzehn Jahre ein einfaches Leben fuhren Der Damonenkonig Ravana will Sita entfuhren und mit Hilfe einer List gelingt ihm das auch Der Damon Maricha verwandelt sich in eine wunderschone Gazelle Sita verliebt sich in dieses schillernde Tier und bittet ihren Mann es fur sie zu fangen Wahrend dieser die Gazelle jagt ruft der Damon mit Ramas Stimme um Hilfe Lakshmana eilt sofort seinem Bruder Rama zu helfen Diese Zeit nutzt Ravana nahert sich in Gestalt eines Bettelmonches der jungen Frau und entfuhrt sie mit Gewalt in sein Reich nach Lanka Dort bittet er Sita seine Frau zu werden sie lehnt voller Abscheu ab Er gibt ihr zwei Monate Bedenkzeit andernfalls will er sie toten Sita widersteht all seinen Annaherungsversuchen Ihre aussere Schonheit soll wahrend dieser Zeit verblasst sein da eine Frau ihre wahre Schonheit nur an der Seite ihres Ehemanns entfalten kann Innerlich ist Sita jedoch schon wie zuvor und mit jedem Gedanken ununterbrochen nur bei Rama Durch seine Hofmagier erschafft Ravana den Kopf des Rama den er Sita zum Schein zeigt um sie glauben zu lassen Rama sei tot Doch selbst in diesem Moment sucht Sita die Schuld nur bei sich selber und uberlegt was sie falsch gemacht haben konnte obwohl sie sich keiner Schuld bewusst ist Wenn nicht in diesem Leben vielleicht hat sie dann im letzten Leben Schuld auf sich geladen Auf die Idee dass Rama etwas falsch gemacht haben konnte kommt sie nicht Mit Hilfe Hanumans gelingt es Rama nach einiger Zeit seine Frau zu retten Sita lehnt es jedoch ab sich von Hanuman retten zu lassen selbst als dieser ihr den Ring des Rama als Erkennungszeichen zeigt Sie will sich von keinem anderen Mann beruhren lassen und daruber hinaus ihrem Gatten nicht die Moglichkeit der Ehre und des Ruhmes ihrer Errettung nehmen Also befreit Rama sie selbst und totet Ravana Er zweifelt jedoch an ihrer Treue und behauptet sie nicht aus Liebe befreit zu haben sondern nur um die Ehre seiner Familie zu retten Welcher Ehrenmann wurde sich seiner Leidenschaft unterwerfen und eine Frau zurucknehmen die im Hause eines anderen gelebt hat Sita beteuert ihren tadellosen Lebenswandel und in ihrer Verzweiflung unterzieht sie sich einer Feuerprobe die als Gottesurteil fungiert Sie steigt auf den lodernden Scheiterhaufen wird jedoch aufgrund ihrer Unschuld von dem Feuergott Agni ihrem Gatten zuruckgegeben der sie in seine Arme legt Beide gehen zuruck nach Ayodhya wo Rama mit Sita an seiner Seite zum Konig gekront wird nbsp Sita Bhum Pravesh Sita kehrt zu ihrer Mutter Bhumi oder Bhudevi in den Schoss der Erde zuruck Gemalde von Raja Ravi Varma 19 Jh Im letzten spater hinzugefugten Buch des Ramayana zwingt das Murren seines Volkes Rama die inzwischen schwangere Sita abermals zu verstossen Sie geht fur 15 Jahre in die Walder wo sie in der Einsiedelei des Weisen Valmiki lebt und ihrem Gatten die Zwillingssohne Kusha Gras und Lava Geschnittenes zur Welt bringt Jahre spater begegnet der im Wald jagende Rama den beiden und erkennt sie als seine Kinder Sita aber fordert er trotz seiner Liebe zu ihr unter dem Druck seiner Untertanen im Beisein der protestierenden Gotter erneut zu einem Schwur und Beweis ihrer Unschuld auf Sie beteuert abermals nie an einen anderen Mann gedacht zu haben Anschliessend jedoch bittet sie Mutter Erde Bhumi zornig ihren Schoss fur sie zu offnen Rama protestiert zwar doch vergebens Ein Thron mit Schlangen erscheint und Sita entschwindet in den Himmel Rama gibt daraufhin die Herrschaft an seine Sohne ab und wird im Himmel mit Sita vereint In der volkstumlichen Version des Tulsidas endet das Ramayana mit einem Happy End und Rama und Sita versohnen sich am Ende Literatur BearbeitenMalashri Lal Namita Gokhale Hrsg In Search Of Sita Revisiting Mythology Penguin India New Delhi 2009 ISBN 978 0 143 06818 1 Rachel Storm Enzyklopadie der ostlichen Mythologie Reichelsheim 2000 ISBN 3 89736 305 4 Seite 160 Sita David R Kinsley Indische Gottinnen Weibliche Gottheiten im Hinduismus Insel Frankfurt M 1990 ISBN 3 458 16118 X Sita Kapitel 5 S 95 114 Anneliese und Peter Keilhauer Die Bildsprache des Hinduismus Die indische Gotterwelt und ihre Symbolik DuMont Koln 1986 ISBN 3 7701 1347 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Sita Mythologie Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten fur das Folgende im Wesentlichen David R Kinsley Indische Gottinnen Weibliche Gottheiten im Hinduismus Insel Frankfurt M 1990 ISBN 3 458 16118 X Sita Kapitel 5 S 95 114 Sita In Jan Knappert Lexikon der indischen Mythologie Heyne Verlag Munchen 1994 ISBN 3 453 07817 9 S 284 286 Sita In Gerhard J Bellinger Knaurs Lexikon der Mythologie Munchen 1999 ISBN 3 8289 4154 0 S 460Normdaten Person GND 119214474 lobid OGND AKS VIAF 20485772 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Sita Mythologie amp oldid 218320050