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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Indra Begriffsklarung aufgefuhrt Indra Sanskrit m इन द र machtig stark 1 ist eine vedische Gottheit der jedoch im heutigen Glaubensleben des Hinduismus kaum noch Bedeutung zukommt Zusammen mit seinen Brudern Agni und Vayu bildet er eine vedische Gottertriade 2 Viele seiner Aspekte gingen in Indien seit der Gupta Zeit oder fruher auf die Hindu Gottheiten Shiva und Vishnu uber in der Khmer Kunst wird er dagegen auch spater noch haufig dargestellt Indra mit Donnerkeil vajra auf dem Elefanten Airavata Somanathapura um 1265 Indra auf Airavata im Tursturz des Khmer Tempels von Prasat Ban Phluang Thailand um 1170 Indra auf Airavata im Banteay Srei Tempel Kambodscha um 960 Indra und seine Gemahlin Indrani auf Airavata um 1675 Inhaltsverzeichnis 1 Veden 2 Ikonographie 3 Indra heute 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseVeden BearbeitenIndras Eltern waren Himmel Dyaus und Erde Prithivi die der Gott gleich nach der Geburt fur immer voneinander trennte Er entthronte seinen Vater sturzte die alte Ordnung und riss die Herrschaft uber die Welt an sich 3 Er scheint daruber hinaus den Gott Varuna als hochsten Gott verdrangt zu haben und ubertrifft ihn mit der Zeit an Beliebtheit 4 In der fruhindischen vedischen Religion wird Indra als der hochste kriegerische Gott des Himmels vorgestellt der Gott des Sturmes und des Regens ohne den kein Sieg moglich ist den man im Kampfe anruft Rigveda 2 12 9 desa Er ist der Gott der Krieger des Kshatriya Standes Ebenso gilt er als Gott der Fruchtbarkeit der Schopfung und des Regens sowie als Gotterkonig Allgemein verkorpert er die produktiven Krafte der Natur Indra ist der beruhmteste Gott der vedischen Zeit und ist der am meisten angerufene und besungene Gott rund 250 Hymnen des Rigveda sind allein an ihn gerichtet Gemass den vedischen Schriften ist er es der jeden Widerstand zerschmettert Er vollbringt eine Reihe von Heldentaten So totet Indra mit seinem Donnerkeil vajra den Drachen bzw Durredamon Vritra und befreit die Kuhe von den panis einer Schar reicher und geiziger Damonen Ebenso totet er der Mythologie zufolge den Damonen Namuci der ihm sein Soma stiehlt Indra hat stark anthropomorphe Zuge Der Indologe Jan Gonda beschreibt ihn als anthropomorphesten der vedischen Gotter Er ist der grosse Eroberer und Held sowie Kampfer gegen die Asuras fur Gotter und Menschen strotzt vor Kraft und Vitalitat ist der grosste Esser und Trinker trinkt in riesigen Mengen Soma ein belebendes Getrank bringt Materielles zum Bluhen schenkt Wohlstand und bestraft die Luge Indra fuhrt die Gotter in den Kampf gegen die Asuras In dieser Funktion wird er auch zu den Adityas gezahlt den Sohnen der Gottin Aditi Andere vedische Gotter sind Agni und Varuna Seine Bruder sind Agni und Surya Verheiratet ist er mit Indrani der Gottin von Zorn Eifersucht und Norgelei Seine Diener und Kampfgefahrten sind die gottlichen Maruts bzw Rudras die Gotter der Luft und des Sturms Da er einen Brahmanenmord die schlimmste Sunde begeht wird er durch ein Reinigungsopfer von dieser Sunde befreit 5 Indra gilt in den Veden als der Konig der Gotter der in vielen Gestalten und Bedeutungen in indischen Mythen erscheint Seine Waffe ist der Donnerkeil vajra Er wohnt in der Stadt Amaravati als Herr uber die Himmelswelt svargaloka in einem Palast auf der Spitze des Berges Meru Dort herrscht er zusammen mit seiner Frau Indrani uber eine Art Kriegerparadies in den Wolken ahnlich dem germanischen Walhalla Gandharven machen dort die Musik wahrend Apsaras Tanze und Schauspiele fur Indras gefallene Krieger auffuhren Gelegentlich schickt Indra von Svarga aus seine apsaras auf die Erde um Menschen zu verfuhren die der Gott fur zu asketisch halt Auch Indra selbst besteht zahlreiche Liebesabenteuer Der Gott gilt allgemein als wohltatig hilfreich aktiv dynamisch ekstatisch sinnlich schnell wild kriegerisch heldenhaft tapfer und stark Indra fuhrt zahlreiche Beinamen wie Vritrahan Vritra Erschlager Sakra der Machtige Sacipati Herr der Kraft Vajri Donnerer Svargapati Herr des Himmels Purandara Stadtezerstorer und Meghavahana Wolkenreiter 6 Ikonographie BearbeitenIndra wird furchteinflossend riesengross mit dickem somatragenden Bauch hundert Hoden und vier Armen dargestellt In der einen Hand halt er das Vajra seine besondere Waffe mit der er Damonen totet und gefallene Krieger wieder zum Leben erweckt die andere halt einen Stachelstock oder Speer die dritte fuhrt einen Kocher mit Pfeilen und die vierte halt ein Netz der Illusionen und einen Haken bereit um Feinde zu fangen und straucheln zu lassen Sein Bogen ist der Regenbogen Seine Korperfarbe ist meist rot oder golden Sein Reittier vahana ist der weisse himmlische Riesenelefant Airavata der himmlische Vorfahr aller indischen Elefanten der tiergestaltige Archetypus der regenschenkenden Monsunwolke oder ein weisses Pferd Gelegentlich wird er auch neben seiner Hundin Sarama dargestellt 7 Mitunter bildet man ihn aber auch in einem von Rossen gezogenen Wagen ab gelenkt von seinem Freund Matali 8 Indra heute BearbeitenIm heutigen Hinduismus kommt Indra nur vergleichsweise geringe Bedeutung zu Er gilt lediglich als vergottlichter Konig und Regenspender sowie Herr uber das Himmelsreich Svarga auf dem Weltenberg Meru Daneben hat er noch Funktion als Lokapala des Ostens Daruber hinaus wird er im Mahabharata auch als Vater des Pandava Helden und legendaren Bogenschutzen Arjuna aus der Bhagavad Gita erwahnt den er im Exil immer wieder unterstutzt 9 Im Kampf wird er von Damonen wie Ravana und beliebteren neueren Gottern und Helden wie Krishna regelmassig besiegt Den Puranas zufolge bestehen Indras Hauptschwachen darin seinen sinnlichen Genussen und dem berauschenden Somatrank ubermassig ergeben zu sein Er wird als Busser dargestellt weil er den Brahmanen Vritra getotet hat und gilt als etwas begriffsstutzig 10 Viele seiner Funktionen wurden mit der Zeit von Vishnu ubernommen der ihn als Erhalter der Welt und Kampfer gegen die Damonen abgelost zu haben scheint 11 In der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu wird jahrlich am Ende der Regenzeit im September fur Indra das einwochige Fest Indra Jatra veranstaltet bei dem unter anderem das Tanztheater Mahakali pyakhan aufgefuhrt wird Literatur BearbeitenHeinrich Zimmer Indische Mythen und Symbole Diederichs Koln 1981 ISBN 3 424 00693 9 Jan Gonda Veda und alterer Hinduismus Die Religionen der Menschheit Band 11 W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1960 Indra Peter und Anneliese Keilhauer Die Bildsprache des Hinduismus Die indische Gotterwelt und ihre Symbolik DuMont Koln 1985 ISBN 3 7701 1347 0 S 219f Rachel Storm Enzyklopadie der ostlichen Mythologie Reichelsheim 2000 Indra Gerhard J Bellinger Knaurs Lexikon der Mythologie Knaur Munchen 1999 Indra Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Indra Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Gerhard J Bellinger Knaurs Lexikon der Mythologie Knaur Munchen 1999 Indra Gerhard J Bellinger Knaurs Lexikon der Mythologie Knaur Munchen 1999 Indra Storm Rachel Enzyklopadie der ostlichen Mythologie Reichelsheim 2000 Indra Jan Gonda Religionen der Menschheit Band 11 Veda und alterer Hinduismus Kohlhammer Stuttgart 1960 Indra Varuna und die Adityas Jan Golda Religionen der Menschheit Band 11 Veda und alterer Hinduismus W Kohlhammer Stuttgart 1960 Indra Storm Rachel Enzyklopadie der ostlichen Mythologie Reichelsheim 2000 Indra Apsaras Gandharvas Storm Rachel Enzyklopadie der ostlichen Mythologie Reichelsheim 2000 Indra Storm Rachel Enzyklopadie der ostlichen Mythologie Reichelsheim 2000 Indra Gerhard J Bellinger Knaurs Lexikon der Mythologie Knaur Munchen 1999 Indra Gerhard J Bellinger Knaurs Lexikon der Mythologie Knaur Munchen 1999 Indra Gonda Jan Religionen der Menschheit Band 11 Veda und alterer Hinduismus W Kohlhammer Verlag Stuttgart 1960 Indra Varuna und die AdityasNormdaten Person GND 119224402 lobid OGND AKS LCCN n2020242216 VIAF 59889618 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Indra amp oldid 234319182