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Apsaras Sanskrit अप सर Apsaraḥ f Pali Acchara chinesisch Feitian oder 天女 Tiannǚ japanisch Tennyo sind in der hinduistischen und Teilen der buddhistischen Mythologie halb menschliche halb gottliche Frauen die im Palast des Gottes Indra leben Apsaras gelten auch als Geister der Wolken und Gewasser und sind in dieser Hinsicht den Nymphen der griechischen und romischen Mythologie vergleichbar Tanzende Apsaras an einem Pfeiler des Bayon Angkor Kambodscha Inhaltsverzeichnis 1 Apsaras im Hinduismus 2 Apsaras in Angkor 3 Apsaras im Buddhismus 4 Bilder 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseApsaras im Hinduismus BearbeitenIm Rigveda dem ab etwa 1200 v Chr entstandenen und damit altesten Veda wird eine Apsara als Gefahrtin des Gandharva genannt der eine Personifizierung des Lichts der Sonne ist und den Gottertrank Soma zubereitet In spateren Schriften nimmt die Zahl der Apsaras zu Geschaffen von Brahma sind sie Hofdamen im himmlischen Palast des Gottes Indra Als himmlische Tanzerinnen sind sie die Gefahrtinnen der nun ebenfalls in grosserer Zahl erwahnten Gandharvas die als himmlische Musiker beschrieben werden Hauptaufgabe der Apsaras und Gandharvas ist es die Gotter und Gottinnen zu unterhalten Manche Mythen erzahlen auch davon dass Apsaras nach dem Tod besonders verdienstvoller Helden oder Konige zu deren Gefahrtinnen wurden Unter allen Apsaras gemass der Uberlieferung bewohnen insgesamt 26 den Himmelspalast nehmen Rambha Urvashi Menaka und Tilottama eine besondere Stellung ein Diese vier werden von Indra wiederholt zu den Menschen auf der Erde ausgesandt um Weise die mit ihrer Enthaltsamkeit und ihrem Streben nach spiritueller Perfektion eine Gefahr fur Indras oder anderer Gotter Vormachtstellung zu werden drohen zu verfuhren und von ihrem Weg abzubringen Beispielsweise wird im Ramayana die Geschichte erzahlt wie Indra die Apsara Menaka zum Brahmanen Vishvamitra sendet um diesen von seiner Meditation abzulenken was ihr auch gelingt Die Namen vieler aus den grossen indischen Epen Mahabharata und Ramayana bekannter Apsaras sind in Indien beliebte Frauennamen darunter beispielsweise Urvashi die Schonste der Apsaras Menaka Rambha Parnika Parnita Subhuja Vishala Vasumati Apsara von unvergleichlichem Glanz und Surotama Apsaras in Angkor Bearbeiten nbsp Apsaras im Bayon Stil Musee Guimet ParisEinen besonderen Stellenwert erhielten Apsaras in der Mythologie der Khmer zur Zeit des historischen Konigreiches Kambuja mit der heute als Angkor bekannten Hauptstadt 9 bis 15 Jahrhundert Kambodscha Eine Legende erzahlt davon dass Konig Jayavarman II der als Grunder des Reiches Kambuja gilt das Reich von Indra dem Konig der Gotter zugewiesen bekam Zugleich prasentierten die Apsaras den Menschen von Kambuja die Kunst des Tanzes An vielen Tempelwanden in Angkor finden sich Reliefdarstellungen von Apsaras meist mit auswarts gerichteten Knien auf Lotosbluten tanzend manchmal auch fliegend die aufrecht stehenden oft Blumen tragenden Gottinnen dagegen sind Devata 1 Die Tradition des hofischen Tanzes in Kambodscha manchmal Apsara Tanz genannt geht auf den Konigshof in Angkor zuruck Dieser kunstvolle Tanz hatte auch grossen Einfluss auf die Entwicklung der im Westen bekannteren thailandischen Tanzkunst Apsaras im Buddhismus BearbeitenGotter und himmlische Wesen spielen im Buddhismus im Allgemeinen nur eine untergeordnete und wenig bedeutende Rolle Sie gelten als Wesen auf anderen Ebenen der Existenz als Menschen sind aber wie die Bewohner der Erde dem Kreislauf von Leben Tod und Reinkarnation siehe auch Samsara und Lebensrad unterworfen Apsaras finden sich beispielsweise in einer Erzahlung der Jatakas Geburtsgeschichten in denen von den Taten des Buddha in seinen fruheren Leben erzahlt wird Die Catudvara Jataka berichtet vom habgierigen und den weltlichen Genussen anhangenden Mittavinda der auf seinen Reisen neben anderen auch einigen Apsaras begegnet Am Ende wird er von Buddha in einer seiner fruheren Inkarnationen als Bodhisattva belehrt dass alle weltlichen Genusse verganglich sind Insbesondere in Ost und Sudostasien wurden Apsaras im Zuge des Synkretismus auch in die buddhistische Ikonographie aufgenommen So finden sich Darstellungen auch in buddhistischen Tempelanlagen unter anderem in der heutigen Volksrepublik China Kambodscha Thailand und Indonesien Bilder Bearbeiten nbsp Apsara mit Sitar China Longmen Grotten 4 6 Jahrhundert nbsp tanzende Apsara Angkor nbsp 3 tanzende Apsaras Angkor nbsp kambodscha nische Apsara tanzerinLiteratur BearbeitenApsaras In John Dowson A classical dictionary of Hindu mythology and religion geography history and literature Trubner amp co London 1879 S 19 20 Textarchiv Internet Archive Jan Knappert Lexikon der indischen Mythologie Heyne Munchen 1994 ISBN 3 453 07817 9 S 52 Eckard Schleberger Die indische Gotterwelt Gestalt Ausdruck und Sinnbild Ein Handbuch der hinduistischen Ikonographie Diederichs Koln 1986 ISBN 3 424 00898 2 S 162 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Apsara Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Der kambodschanische Tempeltanz German Apsara Conservation Project Koln GACP Einzelnachweise Bearbeiten Johann Reinhart Zieger Angkor und die Tempel der Khmer in Kambodscha Silkworm Books Chiang Mai 2006 ISBN 974 9575 60 1 S 194 195 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Apsara amp oldid 224436995