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Dieser Artikel behandelt den Helden des Mahabharata Zum Konig der Haihayas siehe Kartavirya Arjuna zur Anime siehe Arjuna Anime Arjuna Sanskrit m अर ज न ʌɽʤunʌ ist eine zentrale Heldengestalt im indischen Epos Mahabharata Er ist der dritte Sohn des Konigs Pandu und seiner Frau Kunti und der dritte der funf Pandava Bruder Ausserdem ist er Krishnas Dialogpartner in der Bhagavad Gita einer der zentralen Schriften des Hinduismus und eine sehr populare Figur im javanischen Wayang 1 Statue von Arjuna in Ubud Inhaltsverzeichnis 1 Leben nach dem Mahabharata 2 Nach dem Kiratarjuniya 3 Nach dem Arjunawiwaha 4 Sein Bild im Wayang 5 Siehe auch 6 Sonstige Verwendung 7 Literatur 8 Weblinks 9 BelegeLeben nach dem Mahabharata BearbeitenKonig Pandu kann aufgrund eines Fluches keine Kinder zeugen darum gebaren seine beiden Frauen Kunti und Madri Sohne die von Gottern gezeugt wurden Nach ihrem nicht leiblichen Vater werden sie Pandavas genannt Arjuna wird vom Himmelsgott Indra gezeugt 2 entwickelt sich zu einem hervorragenden Bogenschutzen und von Agni bekommt er den magischen Bogen Gandhiva geschenkt Zusammen mit seinen vier Brudern lebt er in Vielehe mit Draupadi zusammen Das Mahabharata erzahlt dass er sie durch die Beherrschung des Bogens als Frau gewinnen konnte durch ein Missverstandnis seiner Mutter Kunti jedoch musste er die Prinzessin mit seinen Brudern teilen Nach einem verlorenen Wurfelspiel gegen ihre Widersacher die Kauravas sind die funf Pandavas gezwungen zusammen mit Draupadi in die Walder zu gehen Dort sollen sie den Bedingungen gemass zwolf Jahre leben und dann das dreizehnte Jahr unerkannt in der Gesellschaft verbringen Wurden sie entdeckt werden mussten sie weitere zwolf Jahre in die Verbannung Wahrend seines zwolfjahrigen Wanderlebens besteht Arjuna zahlreiche Abenteuer Als er sich bei Gangadvara mit dem heiligen Wasser des Ganges besprengt erfasst ihn die verliebte Naga Prinzessin Ulupi des Kauravya Tochter und zieht ihn hinab auf den Grund des Wassers in den Naga Palast wo sie von ihm Mutter des Iravat wird 3 Ausserdem heiratet Arjuna Krishnas Schwester Subhadra die ihm den Sohn Abhimanyu gebiert 4 Wahrend sich Arjuna auf dem Berg strenger Askese widmet wird er einer Erscheinung des Shiva teilhaftig der sich ihm in Gestalt eines mit Bogen und Pfeil bewaffneten Waldmenschen oder Kirata zeigt Arjuna kampft mit dem Kirata und erhalt von ihm nachdem er sich ihm als der Gott offenbart hat die himmlische und unwiderstehliche Waffe Bogen Pasupata verliehen 5 Arjuna wird nun funf Jahre lang in Indras Himmel im Gebrauch der gottlichen Waffen daneben aber auch durch den Gandharva Fursten Citrasena im Gesang und Tanz unterrichtet 6 Indra schickt den Citrasena zur Apsaras Urvashi Sie solle dem Arjuna der sie so aufmerksam angeblickt habe ihre Gunst schenken Urvashi verliebt sich sofort in ihn als ihr seine Vorzuge geschildert werden 7 Urvashi versucht Arjuna zu verfuhren doch bleibt dieser standhaft und erklart ihr dass er sie nur angesehen habe weil sie die ehrwurdige Mutter seines eigenen Stamms sei Arjunas Vorfahre war ein Sohn Puruvaras und der Urvashi gewesen Zornig verflucht die verschmahte Urvashi den Arjuna er moge zum Eunuchen und Tanzer werden 8 Arjuna gibt sich nun als Eunuch aus lebt in Frauenkleidern hat seine Haare geflochten und tragt Arm und Fussringe aus Seemuscheln Er unterrichtet die Frauen am Hofe in Tanz Gesang sowie im Spiel der Musikinstrumente Eines Tages kommt es zu einem Kampf zwischen den angreifenden Kauravas und dem Heer der Matsyas Arjuna und seine Bruder kampfen zunachst in Verkleidung doch vollendet sich das dreizehnte Jahr der Verbannung wahrend der Kampfe und Arjuna kann sich zu erkennen geben Er ist der starkste Kampfer und Held seiner Zeit und besiegt alle Helden der Kauravas Dem Konig Duryodhana aber bricht er die Krone zum Zeichen der Erniedrigung entzwei Obwohl die Pandavas ihre Schuld aus dem Wurfelspiel mit der dreizehnjahrigen Verbannung erfullt haben sind die Kauravas entgegen den Vereinbarungen nicht bereit ihren Cousins die Halfte des Konigreiches zuruckzugeben Nach langen Verhandlungen kommt es darum zur alles entscheidenden Schlacht zu Kurukshetra Arjuna ist bereit seine Kriegerpflichten zu erfullen Als er aber auf der Gegenseite seine zahlreichen Verwandten seinen Lehrer und andere von ihm geschatzte Personen erblickt verzweifelt er und will nicht kampfen In diesem Augenblick ist es sein Freund und Wagenlenker Krishna der ihm den rechten Weg zum richtigen Handeln zeigt Er belehrt ihn in der Bhagavadgita dem Gesang des Erhabenen uber die drei Wege zur Erlosung den Weg des pflichtgemassen Handelns der Erkenntnis und der Gottesliebe Bhakti 9 und offenbart sich ihm als der hochste Gott Vishnu 10 Die Pandavas tragen in der Schlacht den Sieg davon und der altere Bruder Arjunas Yudhishthira wird Konig des Landes Abhimanyu der Sohn Arjunas war ebenfalls gefallen Seine Ehefrau Uttara brachte nach seinem Tod einen Sohn namens Parikshit zur Welt der spater ein bedeutender Konig wurde Nach dem Kiratarjuniya BearbeitenArjuna ist auch zentrale Gestalt des indischen Kunstepos Kiratarjuniya Dichtung von dem Kirata und Arjuna von Bharavi einem Dichter der im 6 Jahrhundert im Dekkan wahrscheinlich auf dem Gebiet des heutigen indischen Bundesstaates Karnataka lebte Zentrales Thema dieses Epos ist der dramatische Kampf des epischen Helden Arjuna mit dem Gott Shiva Arjuna begibt sich demnach zum Berg Indrakila und geht dort asketischen Ubungen nach mit dem Ziel von den Gottern eine magische Waffe zu erlangen die ihm und seinen vier Brudern im gerechten Kampf um ihr Konigreich gegen ihre 100 Cousins und erbitterten Feinde helfen soll Die Geister am Berg Indrakila erkennen die Kraft von Arjunas Yoga Praxis und erbitten die Hilfe des Himmelsgottes Indra Dieser schickte einige Gandharvas und Apsaras aus die Arjuna storen sollen Da es ihnen nicht gelingt Arjuna von seiner Askese abzubringen erscheint Indra schliesslich selbst als Weiser und bestatigt Arjunas Intention die Askese um seiner Bruder willen zu betreiben Schliesslich erfolgt noch eine dritte Prufung Wahrend Arjuna sich in den Bergen aufhalt gerat er in einen Streit mit einem vermeintlichen Kirata also mit einem Angehorigen eines als barbarisch angesehenen bergbewohnenden Jagervolkes der in Wahrheit jedoch niemand anders ist als Shiva der in dieser seine Gottlichkeit verschleiernden Gestalt gekommen ist um Arjuna zu prufen Die Auseinandersetzung erreicht ihren Hohepunkt in einem Faust und Ringkampf der Protagonisten in dessen Verlauf Arjuna den Kirata am Fuss packt und damit ungewollt eine typische Geste der Verehrung vollzieht Von der Tapferkeit Arjunas beeindruckt offenbart sich ihm Shiva daraufhin in seiner gottlichen Form nimmt Arjunas Huldigung in Form einer Hymne entgegen und gewahrt ihm schliesslich die gewunschte magische Waffe 11 Die Schilderung beruht nach M Straube auf einer Episode die Bharavi unter weitgehender Beibehaltung ihres narrativen Gehaltes dem alten indischen Epos Mahabharata entnommen hat und die zu seiner Zeit in Sudindien offenbar sehr beliebt war 11 Der Stoff stammt aus dem dritten Parva des Mahabharata 12 Nach dem Arjunawiwaha Bearbeiten nbsp Arjunas Verfuhrung durch die Bidadaris Wasserspeier von Kediri im Nationalmuseum JakartaEin weiteres Werk in dem Arjuna eine zentrale Rolle spielt ist das altjavanische Epos Arjunawiwaha Arjunas Vermahlung das Mpu Kanwa zwischen 1028 und 1035 fur den ostjavanischen Herrscher Airlangga verfasste wobei er sich an das Kiratarjuniya anlehnte 13 Demnach wird Arjuna von seinem altesten Bruder Yudhishthira ausgesandt um zu meditieren und eine Waffe von den Gottern zu erhalten mit der er einen bevorstehenden Kampf mit den Kauravas bestehen kann Arjuna zieht sich in eine Hohle auf dem Berg Indrakila zuruck und meditiert dort Zu dieser Zeit werden die Gotter von dem Damonenfursten Niwatakawaca bedroht dem sie aufgrund intensiver Askese die Gabe der Unverwundbarkeit verliehen haben Er kann nur durch einen Menschen mit besonderer Shakti uberwunden werden wie man sie in der Meditation erlangen kann Um zu prufen ob Arjuna diese Voraussetzung erfullt schickt der Gotterkonig Indra sieben Bidadaris zu ihm die versuchen sollen ihn zu verfuhren Nur wenn er ihren Verfuhrungskunsten standhalten wurde soll er der gesuchte Mann sein Die Bidadaris lassen vor Arjuna all ihre Reize spielen und bieten alle Verfuhrungskunste auf mussen jedoch enttauscht feststellen dass er sich nicht dadurch erweichen lasst Nachdem Arjuna diese Probe bestanden hatte sucht Indra ihn in Gestalt eines alten Weisen auf und prophezeit ihm er werde die Unterstutzung Shivas finden Wie im Kiratarjuniya nahert sich Shiva ihm in Gestalt eines fremden Jagers und kampft zunachst mit ihm bevor er sich in seiner wahren Gestalt entpuppt und ihm einen magischen Pfeil ubergibt Nun erscheinen zwei Nymphen aus Indras Himmel bei Arjuna bitten ihn um Hilfe und bringen ihn zu Indra Der Gott erklart ihm seine Aufgabe Zusammen mit den beiden Bidadaris macht sich Arjuna auf den Weg zum Palast Niwatakawacas Durch eine List gelingt es Arjuna herauszufinden dass die einzige verwundbare Stelle des Damonenkonigs seine Zunge ist Bei einem heftigen Kampf kann Arjuna den Damonenkonig durch einen Schuss in eben diese toten Arjuna empfangt daraufhin im Himmel seinen verdienten Lohn sieben himmlische Tage sieben irdische Monate nimmt er Platz auf Indras Thron ausserdem wird er mit den sieben Bidadaris vermahlt woher auch der Name des Epos ruhrt Da Arjuna Sehnsucht nach seinen Brudern hat wird er jedoch bald in einem himmlischen Wagen zur Erde zuruckgebracht die weinenden Nymphen zurucklassend 14 Arjuna verkorpert in der Geschichte das Ideal eines Kshatriya der allen ausseren Verfuhrungen widersteht und seine Pflichterfullung zum Wohl der Menschheit allem anderen voranstellt sowie eines Yogi der seine Leidenschaften beherrscht und den Schleier von Unwissenheit und Illusion durchschaut 15 Durch sein Nicht Reagieren auf die Verfuhrungskunste der Bidadaris zeigt er dass er bereits die Vollkommenheit in der Askese erreicht hat 16 Arjunas Askese und seine Verfuhrung durch die Bidadaris sind in Ostjava Gegenstand mehrerer Reliefdarstellungen aus der Zeit zwischen der Mitte des 11 und dem Ende des 14 Jahrhunderts 17 Am bekanntesten ist der Reliefstein aus einem Dorf bei Kediri der im Nationalmuseum Jakarta aufbewahrt und ins 14 Jahrhundert datiert wird 18 Sein Bild im Wayang Bearbeiten nbsp Arjuna als Figur des Wayang KulitArjuna ist eine ausserst populare Figur im Wayang und Mittelpunkt zahlreicher Lakon Textbucher die die Geschichten die im Wayang aufgefuhrt werden enthalten 19 Neben den Geschichten die auf dem Mahabharata basieren ranken sich viele rein javanische Gesichten um Arjuna Ihm werden dabei alle edlen Eigenschaften zugeschrieben die auf Java Verehrung finden wie Friedseligkeit Hoflichkeit Vornehmheit Bildung Klugheit Mut Sanftheit im Benehmen und im Ausdruck Ehrfurcht gegenuber der eigenen Mutter und Hohergestellten Hilfsbereitschaft Ausserdem gilt er als ein guter Bogenschutze Liebling der Frauen und schonster Mann der Welt Arjuna verfugt uber bestimmte Waffen und Zauberkrafte die ihn zum Beispiel unsichtbar machen konnen Ausserdem besitzt er das Pferd Cipta Wialaha mit der Peitsche Kyai Pamuk 20 Siehe auch BearbeitenChitrangada Frau des Arjuna Sonstige Verwendung BearbeitenArjuna ist der Namensgeber fur eine Klasse von Asteroiden die Arjuna Asteroiden Literatur BearbeitenChristiane Franke Benn Die Wayangwelt Namen und Gestalten im javanischen Schattenspiel Lexikalisches und genealogisches Nachschlagewerk Harrassowitz Wiesbaden 1984 S 64f Adolf Holtzmann Arjuna ein Beitrag zur Reconstruction des Mahabharata Trubner Strassburg 1879 Digitalisat Hermann Jacobi Indologe Mahabharata Inhaltsangabe Index und Konkordanz der Kalkuttaer und Bombayer Ausgaben Bonn 1903 Digitalisat Lydia Kieven Arjunas Askese Ihre Darstellung im altjavanischen Arjunawiwaha und auf ausgewahlten ostjavanischen Reliefs Holos Bonn 1994 Volker Moeller Die Mythologie der Vedischen Religion und des Hinduismus in Hans Wilhelm Haussig Hg Gotter und Mythen des indischen Subkontinents Worterbuch der Mythologie 1 5 Klett Cotta Stuttgart 1984 S 1 204 Martin Straube Der Kampf des Kiraten mit Arjuna Zu einer kaum bekannten Ubersetzung des Kiratarjuniya durch Friedrich Ruckert in Zeitschrift der Deutschen Morgenlandischen Gesellschaft 161 1 2011 377 404 DigitalisatWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Arjuna Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Arjuna Dowson s Classical Dictionary of Hindu Mythology englisch Belege Bearbeiten Franke Benn Die Wayangwelt Namen und Gestalten im javanischen Schattenspiel 1984 S 64 Moeller Die Mythologie der Vedischen Religion und des Hinduismus 1984 S 41 Holtzmann Arjuna ein Beitrag zur Reconstruction des Mahabharata 1879 S 6 Holtzmann Arjuna ein Beitrag zur Reconstruction des Mahabharata 1879 S 7 Holtzmann Arjuna ein Beitrag zur Reconstruction des Mahabharata 1879 S 12f Holtzmann Arjuna ein Beitrag zur Reconstruction des Mahabharata 1879 S 13f Jacobi Mahabharata Inhaltsangabe Index und Konkordanz der Kalkuttaer und Bombayer Ausgaben 1903 S 34 Holtzmann Arjuna ein Beitrag zur Reconstruction des Mahabharata 1879 S 13f Moeller Die Mythologie der Vedischen Religion und des Hinduismus 1984 S 125 Holtzmann Arjuna ein Beitrag zur Reconstruction des Mahabharata 1879 S 20 a b Straube Der Kampf des Kiraten mit Arjuna 2011 S 377f Monier Williams Indian Epic Poetry Williams amp Norgate London 1863 S 103f Digitalisat Peter W Pink Die altjavanische Literatur in Arne und Eva Eggebrecht Hrsg Versunkene Konigreiche Indonesiens Philipp von Zabern Mainz 1995 S 271 285 Hier S 279f Kieven Arjunas Askese 1994 S 23 26 Kieven Arjunas Askese 1994 S 32 Kieven Arjunas Askese 1994 S 36 Kieven Arjunas Askese 1994 S 9 65 98 Kieven Arjunas Askese 1994 S 36 Franke Benn Die Wayangwelt Namen und Gestalten im javanischen Schattenspiel 1984 S 64f Franke Benn Die Wayangwelt Namen und Gestalten im javanischen Schattenspiel 1984 S 65 Normdaten Person GND 118896741 lobid OGND AKS LCCN n2017241681 VIAF 35254762 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Arjuna Mythologie amp oldid 238780604