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Die Gupta Sanskrit ग प त gupta waren eine altindische hinduistische Herrscher Dynastie Ihr Name steht neben den Maurya und Kuschana fur das antike Indien Die Epoche der Gupta Dynastie von etwa 320 bis 550 n Chr gilt als goldenes bzw klassisches Zeitalter der indischen Geschichte Die Gupta Herrscher hatten die ebenfalls hinduistischen Aulikaras zum innenpolitischen Gegner und wurden von diesen vor allem in der Spatphase zuruckgedrangt aussenpolitisch mussten sie sich mit den Hunas Iranische Hunnen auseinandersetzen Das Reich der Gupta auf dem Hohepunkt seiner Macht Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Samudragupta und die Vorherrschaft in Indien 3 Chandragupta II 4 Spatblute unter Kumaragupta I 5 Nieder und Untergang 6 Die Spaten Gupta 7 Liste der Herrscher des Gupta Reiches 8 Siehe auch 9 Literatur 10 Weblinks 11 AnmerkungenHerkunft BearbeitenDie Gupta Konige ursprunglich eine lokale Furstenfamilie die sich in der zweiten Halfte des 3 Jahrhunderts in der Grenzzone zwischen Bihar und Bengalen etabliert hatte kamen um 320 n Chr an die Macht beendeten die Kleinstaaterei auf dem indischen Subkontinent die seit dem Untergang des Kuschana Reiches herrschte und sorgten fur politische Stabilitat 1 Stammvater der Gupta Dynastie war Chandragupta I reg ca 320 335 nicht zu verwechseln mit Chandragupta Maurya der rund 6 Jahrhunderte zuvor die Maurya Dynastie begrundet hatte der wohl von einer Kshatriyafamilie abstammte Zumindest fand man keine Munzen der Vorganger so dass die behauptete konigliche Herkunft sehr vage ist Doch durch Chandraguptas Hochzeit mit Kumaradevi einer Prinzessin des Licchavi Geschlechts war es ihm moglich Konig in der Gangesregion in unmittelbarer Nahe des Magadha Reiches zu werden Als Residenz wahlte er die alte Metropole Pataliputra heute Patna und fuhrte im Jahr 320 die von seinen Nachfolgern beibehaltene Gupta Zeitrechnung ein Davon abgesehen ist von seiner Tatigkeit nichts bekannt Vermutlich umfasste das von ihm gegrundete Konigreich nur Bihar und Teile von Bengalen 2 Samudragupta und die Vorherrschaft in Indien BearbeitenNur 15 Jahre spater konnte der Sohn Samudragupta reg 335 375 die Grenzen des Reiches ausdehnen In die Anfangsphase seiner Eroberungen fallt die Einnahme von Pataliputra in Magadha der spateren Hauptstadt Damals betitelte er sich noch als Tochtersohn des Licchavi und nicht als Gupta was sich aber bald anderte Der Eroberer hat eine Inschrift auf einer Saule Ashokas in Prayaga heute Prayagraj hinterlassen so dass seine zahlreichen Kriegszuge gegen indische Kleinstaaten bekannt sind Auf der Saule ist von den unterworfenen Konigen und eroberten Gebieten im Norden einem Militarschlag im Suden sowie von Tributen aus der westlichen Shakaregion Sri Lanka und dem Nordiran die Rede Unter Samudragupta wurden in Indien erstmals Goldmunzen gepragt die diesen nicht nur als Eroberer sondern auch als Musiker darstellen Diese eindrucksvollen Munzen waren wie die Titel der Gupta etwa Maharajahiraja Paramabhattaraka d h Grosser Konig der Konige oberster Gebieter ein wichtiges Propagandamittel und uberdies ein Zeichen des wirtschaftlichen Erfolges und des allgemeinen Wohlstandes Der Konig sah sich ubrigens als erster Hindu als Chakravartin Herrscher wortl Radandreher an als idealen Herrscher der das Rad des Lebens dreht und die Welt beherrscht Chandragupta II Bearbeiten nbsp Die Chandragupta II zugeschriebene nicht rostende Eiserne Saule steht im Qutb Komplex in Delhi Sein Sohn Chandragupta II reg 375 413 15 machte aus der Gupta Dynastie eine Grossmacht indem er durch Heiratspolitik die Staaten einbinden konnte mit denen sein Vater den Krieg wohlweislich vermieden hatte Er sah seine Chance in der Allianz der Gupta mit der Vakataka Dynastie Rudrasenas II Sudindiens Durch die Heirat seiner Tochter Prabhavatigupta in dieses Herrscherhaus sicherte sich Chandragupta II den Frieden mit dem Suden Und so konnten sich seine Truppen auf den Kampf im Norden d h auf die Unterwerfung der Shakas und den Rest Westindiens konzentrieren ca 397 409 Das politische Geschick seiner Herrscher machte sich fur die Gupta bezahlt Lokale Beamte wurden aus ihren Anteilen der Landsteuer steinreich Handler hauften ein Vermogen mit dem Handel zwischen China und dem Mittelmeer an da sie die Handelsrouten kontrollierten Die Regierungsgewalt in den Stadten wurde oftmals in die Hande von Gilden der Handwerker Handler und Bankiers gelegt und viele Stadtrate bestanden aus Handwerkern Kunstlern und Handlern Generell hatten die Stadte Indiens dieser Zeit einen hoheren wirtschaftlichen und kulturellen Stellenwert als spater im indischen Mittelalter Erwahnenswert sind auch noch einige Informationen des chinesischen Pilgermonches Faxian Dongjin reiste 399 412 der das Reich Chandraguptas II besuchte Er schrieb Das Volk ist reich und glucklich unbelastigt von jeglicher Kopfsteuer oder staatlichen Beschrankungen Nur die die das Land des Konigs bebauen zahlen eine Landsteuer Sie sind frei zu gehen oder zu bleiben Der Konig regiert das Land ohne die Todesstrafe anzuwenden Sogar Hochverrater erhalten nur ihre rechte Hand abgeschlagen Zur Zeit der Gupta erfolgte auch eine Erneuerung des Hinduismus Die alten Schriften wurden wieder gelesen und der bis dahin philosophisch und intellektuell dominierende Buddhismus bekam zunehmend Konkurrenz Kunstlerisch beeindruckende hinduistische Gupta Tempel wurden erbaut Gleichwohl wurden auch buddhistische Statten wie Sanchi mit Bauten Tempel Nr 17 und eindrucksvollen Buddha Bildnissen Stupa Nr 1 ausgestattet der Dhamekh Stupa in Sarnath wurde ebenfalls erneuert Auch die Ideologie des Kastenwesens das bis heute in Indien Gultigkeit hat wurde wieder gepflegt nbsp Die beruhmte Figur des lehrenden Buddha aus Sarnath entstammt der Gupta Zeit 5 Jh Spatblute unter Kumaragupta I BearbeitenIn der 1 Halfte des 5 Jahrhunderts herrschte ein friedlicher Kaiser Kumaragupta I reg 415 455 uber das Land Religion und Klosterbesitz wurden gefordert Die buddhistischen Kloster entwickelten sich zu seiner Zeit zu von der stadtischen Wirtschaft abhangigen Finanzzentren und die hinduistischen Kloster trumpften mit rasch wachsendem Landbesitz auf Die Verwaltung wurde stark unterteilt in Provinzen Distrikte Stadte und Dorfer Der Konig kontrollierte nur einen Teil davon direkt es gab Kompetenzuberschneidungen und die Herrschaft ging schleichend wieder auf die lokalen Fursten uber Auch wurden die Steuereinnahmen nicht mehr an den Gupta Herrscher abgefuhrt sondern die Steuerbeamten behielten diese fur ihre eigenen Interessen Im spaten 5 Jahrhundert verlor die Gupta Dynastie zunehmend an Macht Aus dem Norden kam eine neue Bedrohung Ein Stammesverband von nomadischen Indogermanen liess sich in Baktrien nieder und zog nun langsam uber das Gebirge Nordwestindiens Gegen Ende des 5 Jahrhunderts kam es zum Kampf zwischen den Gupta und den Hunas Hierbei handelte es sich um Gruppen der sogenannten Iranischen Hunnen 3 am wahrscheinlichsten um die Kidariten oder die folgende Welle der Alchon Die Alchon Gruppe wird oft mit den Hephthaliten vermischt doch nur die Alchon expandierten im fruhen 6 Jahrhundert massiv nach Nordwestindien gegen das Gupta Reich 4 Jedenfalls konnte Kumaraguptas Sohn Skandagupta den Einfall noch einmal zuruckhalten Nieder und Untergang BearbeitenUnter Skandagupta reg 455 467 und seinem Neffen Budhagupta ca 476 495 er setzte sich erst in einem langjahrigen Nachfolgestreit durch blieb die Ausdehnung des Gupta Reiches noch erhalten Dies bezeugen viele Inschriften auch wenn z B in einer von 484 5 aus Eran in Malwa nebenher auch noch lokale Regenten erwahnt werden Aber danach traten um 500 mehrere Konige gleichzeitig oder zumindest kurz nacheinander auf Zwei dieser Thronanwarter wurden durch Inschriften in Malwa und Bengalen identifiziert ein dritter namens Baladitya wurde bei Xuanzang fur das Kernland Magadha erwahnt Dieser Baladitya wird anhand der Klassifizierung der Munztypen und anhand von Siegelinschriften in Nalanda meistens mit Narasimhagupta II gleichgesetzt Im fruhen 6 Jahrhundert fielen erneut Eindringlinge in Indien ein Unter diesen Hunas sind die bereits erwahnten Alchon nicht die eigentlichen Hephthaliten zu verstehen Die Gupta verloren Kaschmir und den Punjab an deren Herrscher Toramana und Mihirakula Der letzte ernstzunehmende Gupta Thronanwarter Bhanugupta in Malwa verlor 5 510 eine Schlacht gegen Toramana und musste nach Bengalen fliehen Dieser Verlust der wichtigsten Gebiete des Nordens leitete schliesslich das Ende des Gupta Reiches ein Indien wurde erneut unter den Lokalfurstentumern aufgeteilt Zumindest soll Narasimhagupta II Baladitya nach anfanglichen Niederlagen und Tributzahlungen ca 515 im Bund mit Yasodharman von Malwa den Alchonkonig Mihirakula angegriffen und gefangen genommen haben als dieser wegen seiner Buddhistenverfolgungen untragbar wurde ca 520 27 Bereits um 532 beanspruchte Yasodharman von Malwa in einer Inschrift neben den Gupta der Herr von Nordindien bis an den Himalaya zu sein Spatestens um 550 verloren die imperialen Gupta dann endgultig die Kontrolle und verschwanden aus der Geschichte Teilfursten und Generale wie die Jungeren Gupta in Ost Malwa die Vardhanas vgl Harsha in Thanesar und die Maukharis in Kannauj ubernahmen die Nachfolge Die Spaten Gupta BearbeitenNach dem Verschwinden der Gupta existierten noch die sogenannten Spateren Gupta in Magadha unter anderem als Rivalen der Maukharis Es ist aber nicht sicher ob sie schon vom fruhen 6 Jahrhundert an in Magadha sassen als Nebenlinie der eigentlichen Gupta oder ob sie zunachst nur in Malwa regierten und erst ihr Prinz Madhavagupta von Harsha Vardhana in Magadha eingesetzt wurde Der letzte Vertreter der Spateren Gupta der Gauda Konig wurde jedenfalls im fruhen 8 Jahrhundert in Magadha durch den Kunstdichtungsforderer Yashovarman von Kanauj beseitigt Liste der Herrscher des Gupta Reiches BearbeitenGupta ca 275 300 Ghatotkacha ca 300 320 Chandragupta I 320 335 Samudragupta 335 375 Ramagupta um 375 Chandragupta II 375 413 5 Kumaragupta I 415 455 Skandagupta 455 467 Purugupta ca 467 472 Narasimhagupta Baladitya ca 472 73 Kumaragupta II ca 473 476 Budhagupta ca 476 495 mehrere Thronanwarter um 500 ff die Abfolge ist unklar Chandragupta III Vainyagupta um 507 in Bengalen Bhanugupta um 510 in Malwa Narasimhagupta Baladitya II ca 500 530 abd in Magadha Kumaragupta III Kramaditya ca 532 Vishnugupta Chandraditya ca 550 Siehe auch BearbeitenGupta TempelLiteratur BearbeitenHermann Kulke Dietmar Rothermund Geschichte Indiens Von der Induskultur bis heute 2 aktualisierte Neuauflage C H Beck Munchen 2010 ISBN 978 3 406 60414 0 Fred Virkus Politische Strukturen im Guptareich 300 550 n Chr Band 18 der Asien und Afrika Studien der Humboldt Universitat Berlin Harrassowitz Verlag Wiesbaden 2004 ISBN 3 447 05080 2 Joanna Gottfried Williams The Art of Gupta India Empire and Province Princeton University Press Princeton 1982 ISBN 0 691 03988 7 Weblinks BearbeitenGeschichte des Gupta Reiches engl Anmerkungen Bearbeiten R C Majumdar A S Altekar Vakataka Gupta Age Circa 200 550 A D Motilal Banarsidass Delhi 1986 S 2 Luciano Petech Indien bis zur Mitte des 6 Jahrhunderts in Propylaen Weltgeschichte Band II Hochkulturen des mittleren und ostlichen Asiens Verlag Ullstein Frankfurt a M 1964 S 460 und 461 Der Begriff der Iranischen Hunnen geht auf die numismatischen Forschungen Robert Gobls zuruck Dokumente zur Geschichte der iranischen Hunnen in Baktrien und Indien 4 Bande Wiesbaden 1967 Michael Alram Die Geschichte Ostirans von den Griechenkonigen in Baktrien und Indien bis zu den iranischen Hunnen 250 v Chr 700 n Chr In Wilfried Seipel Hrsg Weihrauch und Seide Alte Kulturen an der Seidenstrasse Wien 1996 S 119 140 hier S 138 Die Angaben der Gwalior Inschrift uber Mihirakula deuten eher auf eine Niederlage der Gupta hin auch wenn man die Eran Inschrift uber Bhanugupta und Goparaja als Siegesinschrift interpretieren konnte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gupta Reich amp oldid 215984200