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Mihirakula gestorben ca 540 50 war ein bedeutender Herrscher der Alchon der in der ersten Halfte des 6 Jahrhunderts eine wichtige Rolle in der Geschichte Indiens spielte Munze Mihirakulas Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 AnmerkungenLeben BearbeitenIndische Quellen berichten von Angriffen der Hunas Hunnen auf das nordwestliche Gupta Reich im fruhen 6 Jahrhundert Unter der allgemeinen Bezeichnung Hunas sind Gruppen der sogenannten iranischen Hunnen zu verstehen die im spaten 4 und im 5 Jahrhundert in mehreren Angriffswellen nach Baktrien Sogdien und Gandhara vorgedrungen waren Die Identifizierung der Hunas mit den iranischen Hunnen die nicht mit den um 375 nach Osteuropa vorgedrungenen westlichen Hunnen verwechselt werden durfen mit denen sie wahrscheinlich nicht verwandt waren ist in der historischen Forschung seit langerer Zeit unstrittig 1 Problematisch ist welche dieser Gruppen um 500 nach Nordindien eindrang In der neueren Forschung wird die Alchon Gruppe mit diesen Angreifern gleichgesetzt 2 Problematisch ist dass die indischen Quellen wenig differenzieren und nur pauschal von Hunas berichten In der Forschung wird oft eine andere Gruppe der iranischen Hunnen die Hephthaliten mit den Hunas in Verbindung gebracht Es scheint aber ein Unterschied zwischen der Alchon Gruppe und den eigentlichen Hephthaliten bestanden zu haben die um 500 in Baktrien und Sogdien herrschten Beide Gruppen liessen Munzen pragen die eine wichtige Quelle fur die Geschichte der iranischen Hunnen sind 3 Der numismatische Befund wiederum deutet recht eindeutig darauf hin dass unter den Hunas die Alchon zu verstehen sind 4 Die Hunas Alchon stiessen unter ihrem Herrscher Toramana 5 im fruhen 6 Jahrhundert vom Punjab aus in den Nordwesten des Gupta Reichs vor was verheerende Folgen hatte Die Hunas konnten offenbar mehrere Erfolge verbuchen und recht weit in das Gupta Reich bis nach Zentralindien vordringen 6 Toramanas Sohn Mihirakula folgte seinem Vater etwa 515 als Herrscher der Alchon in Indien nach 7 In indischen und chinesischen Quellen wird Mihirakula ausserst negativ geschildert 8 er wird auch von Kosmas Indikopleustes im 11 Buch von dessen Weltbeschreibung als Gollas erwahnt 9 Mihirakulas Name ist in der Sanskritform ein Hinweis auf Mithra 10 den iranischen Sonnengott Mihirakula war aber auch ein Shivaanhanger Dies belegen schriftliche Quellen und seine Munzpragungen 11 Eine von ihm initiierte Buddhistenverfolgung hatte zahlreiche Tote zur Folge angeblich soll es sein Ziel gewesen sein den Buddhismus in Indien ganz auszuloschen 12 In indischen Quellen wird Mihirakula jedenfalls als reiner Tyrann geschildert selbst in der modernen Forschung gilt er manchen als der Attila Indiens 13 Der Bericht des chinesischen Pilgers Song Yun deutet ebenfalls auf Mihirakulas Entschlossenheit hin den Buddhismus zu bekampfen Song Yun reiste um 520 nach Kaschmir und begegnete dort einem Herrscher der Hunas der in der Regel mit Mihirakula identifiziert wird dieser stand dem Buddhismus feindlich gegenuber und ordnete mehrere Massaker an 14 Mihirakula wurde in der Forschung auch oft die Schuld fur den Niedergang des Buddhismus in Nordwestindien gegeben doch scheinen dabei noch andere Faktoren eine Rolle gespielt zu haben 15 Als Mihirakulas Hauptstadt fungierte Sakala im Punjab 16 Eine von ihm in Auftrag gegebene Inschrift im indischen Gwalior 17 datiert auf sein 15 Regierungsjahr und belegt das weite Vordringen der Hunas bis nach Madhya Pradesh Mihirakulas Ziel war anscheinend die Eroberung ganz Nordindiens und er agierte zunachst sehr erfolgreich 18 Allerdings regte sich auch ernster Widerstand Yasodharman der Herrscher von Malwa aus der Aulikaras Dynastie trat Mihirakula entgegen und besiegte ihn wohl im Jahr 528 sicher aber vor 532 in einer Schlacht 19 Nicht ganz klar ist die Rolle des Guptaherrschers Baladitya von Magadha der ebenfalls einen Sieg beanspruchte 20 vermutlich haben beide Mihirakula schlagen konnen Einer chinesischen Quelle zufolge soll Mihirakula sogar einige Zeit ein Gefangener Baladityas gewesen sein 21 Die Niederlage Mihirakulas muss jedenfalls vernichtend gewesen sein denn er zog sich nach Kaschmir zuruck Er scheint noch einige Jahre uber Kaschmir und Gandhara geherrscht zu haben 22 Sein weiteres Schicksal ist nicht genau bekannt angeblich soll er durch einen eigenen Kriegselefanten ums Leben gekommen sein 23 Das Todesjahr wird um 542 24 oder um 550 25 vermutet Yasodharman wiederum gelangen mehrere weitere Erfolge wie die von ihm beauftragten Inschriften in Mandasor belegen 26 Es scheint so dass um die Mitte des 6 Jahrhunderts die Herrschaft der Hunas gebrochen war wenngleich sie noch einige Zeit erbittert gegen indische Fursten kampften 27 und das geschwachte Gupta Reich ebenfalls unterging Literatur BearbeitenHermann Kulke Dietmar Rothermund Geschichte Indiens Von der Induskultur bis heute Aktualisierte Neuauflage Beck Munchen 2006 S 121f Matthias Pfisterer Hunnen in Indien Die Munzen der Kidariten und Alchan aus dem Bernischen Historischen Museum und der Sammlung Jean Pierre Righetti Verlag der osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2014 Upendra Thakur The Hunas in India Varanasi 1967 Klaus Vondrovec Die Anonymen Clanchefs Der Beginn der Alchon Pragung In Numismatische Zeitschrift 113 114 2005 S 176 191 Klaus Vondrovec Numismatic Evidence of the Alchon Huns reconsidered In Beitrage zur Ur und Fruhgeschichte Mitteleuropas 50 2008 S 25 56 Weblinks BearbeitenAusstellung Das Antlitz des Fremden Vitrine 9Anmerkungen Bearbeiten Vgl als Uberblick Martin Schottky Huns In Encyclopaedia Iranica Bd 12 2004 S 575 577 Michael Alram Die Geschichte Ostirans von den Griechenkonigen in Baktrien und Indien bis zu den iranischen Hunnen 250 v Chr 700 n Chr In Wilfried Seipel Hrsg Weihrauch und Seide Alte Kulturen an der Seidenstrasse Wien 1996 S 119 140 hier S 138 Robert Gobl Dokumente zur Geschichte der iranischen Hunnen in Baktrien und Indien 4 Bande Wiesbaden 1967 Vgl Matthias Pfisterer Hunnen in Indien Wien 2014 S 29ff der die Alchon als Alchan bezeichnet Klaus Vondrovec Numismatic Evidence of the Alchon Huns reconsidered In Beitrage zur Ur und Fruhgeschichte Mitteleuropas 50 2008 S 25 56 hier S 30f Vgl Matthias Pfisterer Hunnen in Indien Wien 2014 S 145ff Vgl Boris A Litvinsky The Hephthalite Empire In Boris A Litvinsky Hrsg The crossroads of civilizations A D 250 to 750 Paris 1996 S 135ff hier S 141f Vgl auch Matthias Pfisterer Hunnen in Indien Wien 2014 S 160ff Uberblick bei Upendra Thakur The Hunas in India Varanasi 1967 S 132ff Vgl Ramesh Chandra Majumdar Anant Sadashiv Altekar Vakataka Gupta Age Circa 200 550 A D Delhi 1986 S 198 Vgl Helmut Humbach Mitra in India and the Hinduized Magi In Acta Iranica 17 1978 S 229 253 hier S 239f A H Dani B A Litvinsky M H Zamir Safi Eastern Kushans Kidarites in Gandhara and Kashmir and Later Hephthalites In Boris A Litvinsky Hrsg The crossroads of civilizations A D 250 to 750 Paris 1996 S 163ff hier S 174 176 Vgl Lal Mani Joshi Studies in the Buddhistic Culture of India 2 Aufl Delhi 1977 S 320f Robert Gobl Dokumente zur Geschichte der iranischen Hunnen in Baktrien und Indien Band 2 Wiesbaden 1967 S 68 Upendra Thakur The Hunas in India Varanasi 1967 S 132 John Siudmak The Hindu Buddhist Sculpture of Ancient Kashmir and its Influences Leiden Boston 2013 S 15 John Siudmak The Hindu Buddhist Sculpture of Ancient Kashmir and its Influences Leiden Boston 2013 S 16 Hermann Kulke Dietmar Rothermund Geschichte Indiens Von der Induskultur bis heute Aktualisierte Neuauflage Munchen 2006 S 121 John F Fleet Corpus Inscriptionum Indicarum Inscriptions of the Early Guptas Vol III Calcutta 1888 S 163f englische Ubersetzung online Memento vom 3 Marz 2016 im Internet Archive Boris A Litvinsky The Hephthalite Empire In Boris A Litvinsky Hrsg The crossroads of civilizations A D 250 to 750 Paris 1996 S 135ff hier S 143 Vgl A H Dani B A Litvinsky M H Zamir Safi Eastern Kushans Kidarites in Gandhara and Kashmir and Later Hephthalites In Boris A Litvinsky Hrsg The crossroads of civilizations A D 250 to 750 Paris 1996 S 163ff hier S 175 Hermann Kulke Dietmar Rothermund Geschichte Indiens Von der Induskultur bis heute Aktualisierte Neuauflage Munchen 2006 S 122 Ramesh Chandra Majumdar Anant Sadashiv Altekar Vakataka Gupta Age Circa 200 550 A D Delhi 1986 S 200f Vgl Boris A Litvinsky The Hephthalite Empire In Boris A Litvinsky Hrsg The crossroads of civilizations A D 250 to 750 Paris 1996 S 135ff hier S 142 Vgl Boris A Litvinsky The Hephthalite Empire In Boris A Litvinsky Hrsg The crossroads of civilizations A D 250 to 750 Paris 1996 S 135ff hier S 142f Upendra Thakur The Hunas in India Varanasi 1967 S 183f Vgl etwa Robert Gobl Dokumente zur Geschichte der iranischen Hunnen in Baktrien und Indien Band 2 Wiesbaden 1967 S 68 Romila Thapar The Penguin History of Early India From the Origins to AD 1300 New York u a 2002 S 287 Vgl Upendra Thakur The Hunas in India Varanasi 1967 S 132 Radhakumud Mookerji The Gupta Empire Delhi 1989 S 121 Upendra Thakur The Hunas in India Varanasi 1967 S 186ff PersonendatenNAME MihirakulaKURZBESCHREIBUNG Herrscher der AlchonGEBURTSDATUM 5 Jahrhundert oder 6 JahrhundertSTERBEDATUM um 540 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mihirakula amp oldid 215724870