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Dieser Artikel beschreibt aus europaischer Sicht das aus Zentralasien stammende Reitervolk der Hunnen das zur Zeit der Volkerwanderung in Europa erschien Zu den chinesischen Quellen siehe Xiongnu Zu den Stammen in Zentralasien siehe Iranische Hunnen Hunnen ist ein Sammelbegriff fur eine Gruppe der zentralasiatischen Reitervolker mit nomadischer spater halbnomadischer Lebensweise Ihre genaue Herkunft und Ethnizitat ist in der modernen Forschung umstritten 1 Hunnische Schuhschnalle 4 Jh Hunnischer Granat Armreif 5 Jh Die wenigen Sprachuberreste erlauben keine prazise Zuordnung Einige Forscher gehen davon aus dass die Hunnen eine Turksprache oder eine andere altaische Sprache sprachen 2 Andere Forscher gehen von einer heute ausgestorbenen Sprache aus bzw bezweifeln die Moglichkeit einer exakten Zuordnung 3 Ebenso ist unsicher ob der Begriff Hunnen eine klar umrissene Gruppe von Stammen bezeichnete In der modernen Forschung wird vielmehr oft angenommen dass es sich bei der Bezeichnung Hunnen um einen in der eurasischen Steppenregion verbreiteten Prestigenamen fur ansonsten heterogen zusammengesetzte Gruppen nomadischer Reiterkrieger handelte 4 In diesem Sinne wurde der Begriff Hunne von einigen ostromischen Geschichtsschreibern als ethnographischer Begriff fur ganz verschiedene spater auftauchende Reitervolker aus dem eurasischen Steppenraum benutzt Fest steht nur dass die in spatantiken Quellen als Hunnen bezeichneten Stamme um die Mitte des 4 Jahrhunderts im Raum zwischen den Flussen Don und Wolga lebten und schliesslich nach Westen vorstiessen wobei sie nicht unter einheitlicher Fuhrung agierten Sie fielen ab 375 76 mit dort unbekannter Reiterkampftechnik in Europa ein siehe Volkerwanderung und spielten in der spatantiken Geschichte noch bis ins spate 5 Jahrhundert eine bedeutende Rolle Im fruhen 5 Jahrhundert errichteten sie an der Donau ein Steppenreich zwischen West und Ostrom Unter Attila erreichte ihre Macht den Hohepunkt wobei die Hunnen allerdings okonomisch stets auf erzwungene romische Tributleistungen angewiesen waren Nach Attilas Tod 453 und dem Zerfall seines Reichs zerstreuten sich die Hunnen wieder weitgehend hunnische Hilfstruppen in ostromischen Diensten und als hunnisch bezeichnete Gruppen im nordlichen Schwarzmeerraum sind jedoch noch im 6 Jahrhundert belegt Inhaltsverzeichnis 1 Namensherkunft und verwendung 2 Herkunftstheorien 2 1 Archaogenetische Funde 3 Hunnen in Europa 3 1 Beginn der Volkerwanderung 3 2 Etablierung der hunnischen Macht im mittleren Donauraum 3 3 Attila 3 4 Verfall und Untergang 3 5 Materielle Kultur der europaischen Hunnen 3 6 Religion 4 Herrscherliste 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenNamensherkunft und verwendung BearbeitenDas Wort Hunne wird in der Regel vom chinesischen Begriff fur das Volk der Xiongnu abgeleitet Die Bezeichnung Hunnen taucht in abgewandelter Form als Ounnoi lat Chunni bzw Hunni im 2 Jahrhundert n Chr in der Geographie des Griechen Ptolemaios auf 5 Dass damit die um 375 nach Osteuropa vorstossenden Hunnen gemeint sind wird in der neueren Forschung aber eher bezweifelt da eine reine Namensahnlichkeit mit dieser 200 Jahre nach der Erwahnung bei Ptolemaios in Erscheinung tretenden Gruppe kaum aussagekraftig ist 6 In der neueren Forschung wird eine derartige Kontinuitat nur von wenigen Historikern vertreten 7 Der Name Hunnen wird in den verschiedenen Quellen oft eher allgemein gebraucht Er diente wohl als Prestige und Ubertragungsname der verschiedene Gruppen bezeichnen konnte sodass Hunnen keine genaue ethnische Bezeichnung darstellte 8 In der spatantiken Geschichtsschreibung bezeichnet der Begriff Hunne denn auch oft wie zuvor Skythen eine heterogen zusammengesetzte Gruppe welche aus der gewaltigen Steppenregion Zentralasiens stammte ohne dass damit eine Aussage uber die ethnische Zugehorigkeit verbunden ware So bezeichnet Priskos dessen nur fragmentarisch uberliefertes Geschichtswerk eine der wichtigsten Quellen bezuglich der Hunnen ist die Hunnen unter Attila an dessen Hof er 449 gereist war im Rahmen klassizistischer ethnographischer Vorstellungen als Skythen An anderer Stelle in seinem Werk berichtet er aber auch von kidaritischen Hunnen 9 die die Ostgrenze Persiens im 5 Jahrhundert bedrohten So kampften um 350 die persischen Sassaniden gegen Nomaden die man Chioniten nannte das mittelpersische Wort Xyon 10 leitet sich wohl vom Begriff Hunne ab und gab den Chioniten wahrscheinlich ihren Namen 11 Im 5 Jahrhundert folgten dann weitere Gruppen die als iranische Hunnen bezeichnet werden siehe auch die Ausfuhrungen im Artikel Spatantike die aber mit den um 375 nach Westen vordringenden Gruppen nicht identisch sind 12 Gruppen der iranischen Hunnen eher die Alchon als die Hephthaliten unternahmen im 6 Jahrhundert auch eine Invasion Nordindiens Sie werden in indischen Quellen pauschal als Hunas bezeichnet und waren ein Faktor fur den Zusammenbruch des Gupta Reichs Diese Beispiele belegen dass der Begriff Hunne nicht auf eine feste ethnische Gruppe bezogen werden kann Etienne de la Vaissiere unterstellt jedoch die Wirksamkeit einer starken im Altai entstandenen vielleicht von den letzten Xiongnu die sich dorthin so zumindest de la Vaissiere zuruckgezogen haben sollen beeinflussten politischen kulturellen und religiosen Identitat 13 Allerdings ist die Herkunft der Hunnen bis heute in der Forschung umstritten wobei die meisten Forscher eine direkte Verbindung zwischen den Xiongnu und den Hunnen die um 375 im Westen erschienen ablehnen siehe das folgende Kapitel zur Herkunftsvermutung Von der Sprache der 375 nach Westen vorstossenden Hunnen sind nur einige sparliche Uberreste erhalten Viele Forscher vertreten die Ansicht dass die Hunnen des 4 und 5 Jahrhunderts eine altaische moglicherweise eine oghurische also altturkische jedenfalls keine iranische oder jenisseische Sprache gesprochen haben 14 Andere Forscher vertreten die These dass es sich um eine andere inzwischen ausgestorbene Sprache gehandelt habe 15 Ein wissenschaftlicher Konsens bezuglich der hunnischen Sprache existiert bis heute nicht Sicher scheint nur dass sich im Umfeld der hunnischen Elite germanisch sprechende Krieger befanden die lange an ihren Sprachen bzw Namen festhielten Einige mittelalterliche Autoren benutzten spater noch Hunne als anachronistische Bezeichnung fur andere Steppenvolker 16 Im 19 Jahrhundert wurde uber das Nibelungenlied als Nationalepos der Deutschen Hunne zu einem Begriff der fortan alle vermeintlichen oder realen Bedrohungen aus dem asiatischen Raum kennzeichnen sollte und etwa von Hans Naumann 1933 im Vergleich mit dem Nibelungenlied uber den Braunschweiger Lowen als Abwehrfigur bereits auf die Slawen als wimmelndes rattengraues Gezucht der leeren Steppe ubertragen wird 17 Aufgrund der sogenannten Hunnenrede Kaiser Wilhelms II wird der Begriff Hunne engl Hun im englischen Sprachraum als Schimpfwort fur Deutsche benutzt Herkunftstheorien BearbeitenDie Herkunft der heute im Allgemeinen als Hunnen bezeichneten Stamme hatte die altere Forschung angefangen im 18 Jahrhundert mit Joseph de Guignes noch in Zusammenhang mit dem Untergang des Xiongnu Reiches an der Nordgrenze Chinas gesetzt Das Xiongnu Reich hatte sich um die Mitte des 1 Jahrhunderts n Chr in einen nordlichen und einen sudlichen Teil gespalten Der sudliche Teil wurde zu einem chinesischen Protektorat wahrend das Nordreich gegen Ende des 1 Jahrhunderts unterging der Rest der Bevolkerung ging im Volk der Xianbei auf 18 Wahrend im fruhen 4 Jahrhundert die sudlichen Xiongnu unter Liu Cong in China agierten verschwinden die nordlichen Xiongnu bereits Mitte des 2 Jahrhunderts endgultig aus den Quellen Auf ebendiese nordliche Gruppe bezogen sich alle Spekulationen hinsichtlich der Entstehung der europaischen Hunnen Die neuere Forschung ist bezuglich einer Verbindung zwischen den in chinesischen Quellen belegten Xiongnu und den mehr als zwei Jahrhunderte spater auftretenden Hunnen im Westen weitaus skeptischer wenn sie diese These nicht sogar ganz aufgegeben hat 19 Allerdings halten auch heute noch einige prominente Forscher wie James Howard Johnston oder Etienne de La Vaissiere an der Identifikation fest bzw gehen zumindest von einer gewissen Kontinuitat aus 20 Hyun Jin Kim der die Geschichte der Hunnen von einer asiatischen Perspektive aus betrachtet und diesbezuglich einen hochumstrittenen Beitrag geleistet hat ist wie de La Vaissiere der Ansicht dass Kontinuitaten bestanden hatten und dass die Hunnen des Weiteren uber ein gut organisiertes Staatsgebilde verfugt hatten 21 allerdings sind hier mehrere Schlussfolgerungen in der Forschung in methodischer Hinsicht auf scharfe Kritik gestossen 22 Doch selbst moderne Befurworter der Verbindung Xiongnu Hunnen sehen meist eher ein kulturelles und politisches Erbe und keine genetische Verbindung das steht auch fur Hyun Jin Kim oder Etienne de La Vaissiere fest der heterogen zusammengesetzten Gruppen 23 Doerfer kann ebenfalls keine enge sprachliche Verwandtschaft feststellen Es existiert zwar ein Beleg dass der Begriff Xiongnu Hunne in unterschiedlicher Namensform im 4 Jahrhundert n Chr weiter westlich bekannt war denn in einem erhaltenen sogdischen Brief wird die Eroberung und Zerstorung der chinesischen Hauptstadt Luoyang durch eine als Hunnen xwn bezeichnete Gruppe erwahnt 24 Walter Bruno Henning konnte dieses Ereignis mit den Aktivitaten der sudlichen Xiongnu unter Liu Cong im Jahr 311 verknupfen 25 Allerdings ist dieser reine Namensbezug kein Beleg dafur dass die spater um 375 im Westen auftauchende als Hunnen bezeichnete Gruppe mit den alten Xiongnu identisch sind denn die fur die Zerstorung Luoyangs verantwortliche Gruppe lasst sich in chinesischen Quellen gut verfolgen und zog nie nach Westen Es ist aber moglich dass andere Gruppen im Steppenraum ebenso wie die erwahnten iranischen Hunnen die Bezeichnung Hunnen als Prestigenamen ubernahmen bzw mit dem bekannten Begriff bezeichnet wurden ohne jedoch mit den Xiongnu verwandt zu sein 26 Problematisch ist dass weder ein eindeutiger archaologischer Befund oder durch eine verbreitete Herstellungspraxis im Steppenraum noch schriftliche Quellen die Verbindung zwischen Hunnen und Xiongnu belegen zumal in chinesischen Quellen die Bezeichnung Xiongnu und aquivalente Bezeichnungen auch fur Stamme benutzt wurden die eindeutig nicht mehr die alten Xiongnu waren 27 Chinesische Autoren verwandten den Begriff Xiongnu wohl vielmehr als Pauschalbezeichnung fur fremdartige Barbaren ohne damit zwingend eine bestimmte Gruppe zu charakterisieren 28 Insofern ist umstritten welche in den chinesischen Quellen als Hunnen bezeichneten Volkerschaften wirklich als Hunnen gelten durfen Viele dieser Volkerschaften hatten sehr wahrscheinlich keine Gemeinsamkeit ausser ihrer nomadischen Lebensweise 29 Eine direkte Verbindung zwischen Xiongnu und den westlichen Hunnen ist denn auch zweifelhaft Die archaologischen Befunde aus dem westlichen China deuteten bisher ebenfalls eher auf gering ausgepragte Beziehungen zum damaligen Osteuropa hin bei einem in Westchina aufgefundenen sogenannten Hunnenkessel und anderen Artefakten schien es sich um Importe aus Europa oder Indizien fur eine Ruckwanderung von Hunnen nach 451 zu handeln 30 Einige Autoren wie Bodo Anke postulierten eine sarmatische Herkunft der Kessel Doch wird angesichts neuer Funde die die Lucken zwischen Westchina uber den Altai bis Sudrussland und in den Donauraum schliessen immer deutlicher dass die alteren bauchigen Kessel zentralasiatischen Ursprungs sind wahrend die jungeren zylindrischen Typen im Donauraum aber mit ursprunglich aus China stammenden Techniken produziert worden sind Auch die Henkelformen haben sich im nunmehr praziser fassbaren Zeitablauf von Ost nach West verandert Das hohere Alter der ostlichen Funde der ostlichste Fund stammt aus Shenzhen spricht gegen die Fortdauer von Importen in den Donauraum zur Attilazeit 31 und auch nicht fur eine bedeutendere hunnische Ruckwanderung nach Asien Reflexbogen eiserne Pfeilspitzen Pferdegeschirr und Holzsattel sind zentralasiatischen Ursprungs 32 Auch der Orientalist und Archaologe Miklos Erdy vertritt in jungerer Zeit eine starkere Kontinuitatsthese auf Grundlage der Analyse von Begrabnisritualen Petroglyphen und schamanistischen Praktiken der Xiongnu bzw der Hunnen 33 Letztlich handelte es sich bei den zentralasiatischen Stammen um Nomadengruppen die sich je nach politischen Umstanden in rudimentaren Herrschaftsbereichen organisierten trennten und neu organisierten so dass einige Fragen zu ihrer jeweiligen Zusammensetzung immer offen bleiben werden siehe auch Ethnogenese Die lange Zeit die zwischen der Vernichtung des Xiongnu Reichs in Nordchina und dem Auftauchen der als Hunnen bezeichneten Gruppen in Osteuropa lag spricht dem modernen Wissensstand uber die Steppenvolker zufolge eher gegen eine Kontinuitat des Verbands Der Name der Xiongnu Hunnen burgte aber wohl fur ein gewisses Prestige weshalb dies als ein moglicher Grund fur die Namensubertragung angenommen wird wenngleich die Hunnen des 4 Jahrhunderts nach Ansicht der meisten Forscher wie gesagt nicht mit den Xiongnu verwandt waren 34 Wahrend es nicht moglich ist gesicherte Aussagen uber die ethnische Herkunft der Hunnen die Mitte des 4 Jahrhunderts zwischen Don und Wolga lebten zu treffen wird oft eine geographische Herkunft aus dem Siebenstromland Mittelasiens angenommen 35 Der Begriff Hunne wurde in den spatantiken Quellen oft als Bezeichnung fur Volker benutzt die in den pontischen Steppen nordlich des Schwarzen Meeres und Mittelasiens auftraten ahnlich wie zuvor der Begriff Skythen 36 Ebenso waren diese Gruppen ethnisch nicht homogen zusammengesetzt zumal sich andere Gruppen ihnen anschlossen Der deutsche Archaologe Michael Schmauder spricht aus diesem Grund auch von einer Volkerkonfoderation mit asiatischen Gruppierungen innerhalb dieses heterogenen Verbundes 37 Im Zusammenhang mit den iranischen Hunnen tritt die mittelpersische Bezeichnung Xyon auf die wohl als Hunne verstanden werden kann ohne dass damit aber eine ethnisch spezifische Gruppe charakterisiert wird Fest steht denn nur dass westliche Quellen die Angreifer die 375 76 im Gebiet der heutigen Ukraine auftauchten und die dann nach Westen vorstiessen als Hunnen bezeichneten und dass ihr Wohnsitz in spatantiken Quellen nahe dem Asowschen Meer lokalisiert wurde 38 Die Region nordlich des Kaukasus wurde von spateren Quellen noch als die Heimat der Hunnen bezeichnet 39 Wer aber die Hunnen genau waren entzog sich auch ihrer Kenntnis Archaogenetische Funde Bearbeiten DNA Analysen von Skeletten aus Graberfeldern helfen bei der Erforschung der Ethnogenese und Migrationsroute der Hunnen weisen ihrerseits aber ebenfalls Probleme auf da Grabfunde nicht immer eindeutige Zuordnungen erlauben und genetische Befunde an sich wiederum nichts uber die kulturelle Identitat aussagen Das zu untersuchende Material und die entsprechende Methodik konnen zudem zu unterschiedlichen Ergebnissen fuhren Insofern ist die Kooperation zwischen Palaogenetikern Archaologen und Historikern wichtig um die verschiedenen Ergebnisse in einen gesamtheitlichen Kontext einbetten zu konnen 40 Eine Studie im Jahr 2018 analysierte jedenfalls das Genom von einigen Gebeinen aus Ungarn die Hunnen zugeordnet wurden Die dort Beigesetzten hatten grosstenteils ostasiatisches Genom mit einer relativ nahen Verwandtschaft zu heutigen Mongolen und Kasachen zeigten aber auch Hinweise auf Vermischung mit lokalen Germanen und Slawen Die Wissenschaftler vermuten einen moglichen Ursprung der Hunnen von einem Teil der Xiongnu welche nach dem Zerfall dieser nach Westen floh und sich in Mitteleuropa als dominante Reiternomaden etablierten 41 Eine Studie aus dem Jahr 2019 analysierte die Gebeine von drei als Hunnen identifizierte Personen aus unterschiedlichen Regionen der pannonischem Tiefebene und fand dass diese mehrheitlich ostasiatischen Ursprungs waren Heutige Szekler zeigen eine teilweise genetische Ubereinstimmung mit den drei analysierten Hunnen was fur eine genetische Kontinuitat dieser spricht aber nicht zwingend fur eine sprachliche 42 Eine 2022 veroffentlichte Studie ausgesuchter Proben wiederum weist darauf hin dass die Mehrheit der Bevolkerung lokalen Ursprungs und eine kleinere Gruppe ostasiatischen Ursprungs war welche wahrscheinlich Kern der immigrierenden Gruppe war und wohl die Herrscherschicht bildete aber zunehmend von der Mehrheitsbevolkerung verdrangt wurde 43 Hunnen in Europa Bearbeiten Karte Europas in der Spatantike Die traditionelle Rekonstruktion der Volkerwanderungen ist mittels Pfeilen eingezeichnet Kenntlich sind auch die Ansiedlungsraume germanischer Gruppen innerhalb des Imperium Romanum Beginn der Volkerwanderung Bearbeiten Zur Zeitenwende beherrschten indogermanische Stamme aus der Gruppe der mit den Skythen verwandten Sarmaten die Steppen Osteuropas Iazygen Roxolanen Alanen im 3 Jahrhundert kamen die Goten dazu Der Vorstoss der in spatantiken Quellen als Hunnen bezeichneten Gruppe nach Ostmitteleuropa in den 70er Jahren des 4 Jahrhunderts war ein Ausloser fur die sogenannte Volkerwanderung Der Begriff ist in der modernen Forschung methodisch umstritten da nie ganze Volker wanderten sondern immer nur heterogen zusammengesetzte und verschieden grosse Gruppen 44 Die Grunde fur den Hunneneinfall waren und sind immer noch unklar Neben den moglichen Motiven des Nahrungsmittelmangels oder reiner Beutelust steht seit Anfang des 21 Jahrhunderts die These einschneidender Klimaanderungen in den asiatischen Steppen als Ursache der Wanderungsbewegungen von Nomadenvolkern zur Diskussion Dafur gibt es seit den 2010er Jahren mehr Indizien 45 Der Palaoklimatologe Edward R Cook konstatierte mit Hilfe dendrochronologischer Verfahren eine lang anhaltende Megadurre der Begriff megadrought umfasst in der Terminologie der Klimaforscher eine Durreperiode von mindestens zwei Jahrzehnten im nordlichen Mittelchina insbesondere auf den von Nomadenvolkern besiedelten Hochebenen von Qinghai Diese umfasst mehrere extreme Phasen Die erste um 360 n Chr also kurz vor der Zeit der Hunneneinfalle nach Europa dann um 430 480 und noch einmal um 550 Letzteres Datum deckt sich zeitlich in etwa mit den Einfallen der Awaren nach Europa 46 Die Durren beruhten nach Cook auf Fernwirkungen der El Nino Southern Oscillation ENSO die den Monsun in Indien beeinflusst welcher die feuchte Luft in grosser Hohe bis nach Tibet und Qinghai transportiert Damit ist ein Hinweis auf den eventuell in Qinghai zu suchenden Ausgangspunkt der Wanderung bzw einer Kettenreaktion von Wanderungen nomadischer Volker gegeben Die Vorstellungen des Ammianus Marcellinus und anderer spatantiker Geschichtsschreiber uber die Lebensweise der Hunnen als eines ausschliesslich wandernden und plundernden Volkes das Bauern und Stadtbewohner unterjochte ist angesichts der archaologischen Funde der Handwerkskunst und des nachweislich grossen Vieh und Pferdebestands vorurteilsbelastet Dies gehorte durchaus zu den typischen ethnographischen Topoi antiker Autoren uber ihnen fremde Gruppen aus dem Barbaricum allerdings war das antike Barbarenbild durchaus vielschichtiger und diente nicht zuletzt der ethnographischen Einordnung 47 Andererseits sind die Folgen hunnischer Plunderungszuge und damit einhergehender Gewaltakte und Zerstorungen auf romischen Gebiet archaologisch nachweisbar und von vielen zeitgenossischen Quellen belegt und nicht zu bestreiten Gewaltausubung und damit einhergehend Druck auszuuben um materielle Gewinne zu erzielen war zudem ein gangiges Muster von Reitervolkern gegenuber politisch und wirtschaftlich starkeren sesshaften Kulturen 48 Die Hunnen uberschritten angeblich unter ihrem Fuhrer Balamir Balamber dessen Historizitat aber zweifelhaft ist die Wolga Dort und im Kaukasus zerschlugen sie ca 374 das Reich der Alanen und schlossen ein Bundnis mit ihnen In der heutigen Ukraine zerstorten sie 375 das offenbar recht beachtliche Reich der Greutungen deren Konig Ermanarich Suizid beging 49 Teile der Greutungen flohen jedoch vor dem Zugriff der Hunnen nach Westen 50 In der Folgezeit kam es zu Zusammenstossen zwischen den Hunnen und den zwischen Dnister und Sereth lebenden gotischen Terwingen unter Athanarich Schliesslich besiegten die Hunnen Athanarich in einer Schlacht zwischen Sereth und Pruth 51 Die Hunnen erreichten bald auch die Grenzen des ostromischen Reiches weshalb Teile der Terwingen sich gezwungen sahen uber die Donau ins Romische Reich zu fliehen 376 Die folgenden Jahrzehnte in den gotisch romischen Beziehungen waren sehr angespannt Schlacht von Adrianopel 378 die Plunderung Roms 410 und schliesslich die Ansiedlung der Westgoten in Aquitanien 416 18 wobei Goten sowohl gegen als auch fur die Romer kampften 52 Die Hunnen hatten allerdings keine umfassend anerkannte Fuhrungsspitze So stellten sie zunachst keine besondere Gefahr dar seit den 380er Jahren war die hunnische Prasenz am Rande des Romerreichs nur indirekt fassbar bevor es zu starker ausgepragten auch kriegerischen Kontakten kam Der hunnische Druck auf Sudosteuropa steigerte sich Anfang 395 als unter Theodosius I ein Burgerkrieg zwischen beiden Reichsteilen ausgebrochen war und hunnische Gruppen die Chance nutzten um auf den Balkan und nach Illyrien vorzudringen wahrend andere hunnische Gruppen unter ihren Anfuhrern Basich und Kursich uber die Kaukasuspasse nach Kleinasien und Syrien gelangten Die Hunnen unter Basich drangen dann uber romisches auf persisches Gebiet vor bis sie von den Persern geschlagen wurden Der Druck der Hunnen auf die grenznahe Bevolkerung ausserhalb des ostromischen Reichs fuhrte unter anderem zum Einbruch der Markomannen in den pannonischen Raum im Jahr 395 von Vandalen zusammen mit Gruppen der Alanen und Gepiden im Jahr 401 in die Gebiete sudlich der Donau der Westgoten unter Alarich I in Italien im Jahr 401 tatsachlich floh er wie auch andere vor den Hunnen und einer gotisch dominierten Bewegung unter Radagaisus ebenfalls in Italien im Jahr 405 Diese konnten die Romer nur mit Unterstutzung des Hunnenfuhrers Uldin besiegen Die Ereignisse des Jahres 405 waren auch eine Ursache fur den Rheinubergang von 406 der erhebliche Folgen fur Westrom hatte 53 Etablierung der hunnischen Macht im mittleren Donauraum Bearbeiten Unter Uldin kam es zu hunnischen Raubzugen auf romischem Territorium Gleichzeitig halfen die Hunnen aber auch romische Interessen zu verfolgen wenn sie mit den ihren kompatibel waren So stellte Uldin im Jahr 406 den Westromern hunnische Hilfstruppen im Kampf gegen Radagaisus Es sollte nicht das letzte Mal sein dass Hunnen in romischen Diensten auftraten Im Westreich sollte man in den folgenden Jahren sowohl bei internen Machtkampfen als auch bei der Abwehr ausserer Gefahren auf hunnische Soldner zuruckgreifen So dienten hunnische Soldner dem westromischen Feldherrn Flavius Aetius zunachst bei einem internen Machtkampf gegen seine Rivalen dann 436 im Krieg gegen die Burgunden historischer Kern der Nibelungensage 54 Tatsachlich waren Hunnen und germanische gentes Stamme daran interessiert am Wohlstand des Imperiums zu partizipieren dies konnte als angeworbene Soldner als plundernde Kriegergruppen oder durch die Erpressung von Tributen gelingen 55 Lukrativ war auch der Verkauf von Pferden an die Romer die die Taktik des Bogenschiessens aus dem Galopp ubernahmen wie es das Strategikon des Maurikios beschreibt 56 Tatsachlich bot sich den Romern auch die Moglichkeit die von den Hunnen unterworfenen gentes indirekt als Bedrohungsfaktor auszuschalten so lange man im Einvernehmen mit den Hunnen stand Doch im Gegensatz zu den mehrere Jahre relativ guten Beziehungen der Hunnen zu Westrom die den Sicherheitsinteressen des Westreichs nutzten sollte ostromisches Gebiet immer wieder das Ziel hunnischer Angriffe sein 441 42 und 447 um so Geldzahlungen von Konstantinopel zu erpressen Die Beziehung zwischen Westrom und den Hunnen sollte sich um 445 aber ebenfalls verschlechtern und zur Invasion Galliens 451 fuhren siehe unten 57 Anfang des 5 Jahrhunderts herrschte ein gewisser Donatus wohl uber Teile der Hunnen seine genaue Stellung ist allerdings unbekannt wurde aber von den Romern ermordet Der Hunnenherrscher Charaton war sehr daruber verargert weshalb der ostromische Kaiser im Jahr 412 eine Gesandtschaft mit zahlreichen Geschenken zu Charaton schickte woruber Olympiodoros von Theben berichtet der an der Gesandtschaft teilnahm Das Machtzentrum Charatons lag bereits im Donauraum von wo aus weiterhin hunnische Einfalle auf ostromisches Gebiet erfolgten hauptsachlich in der Provinz Moesia inferior Als eine der Reaktionen darauf wurde die Lange Mauer vor den Toren Konstantinopels erneuert und verstarkt Befestigungen in Thrakien erweitert und die Donauflotte verstarkt Ob und in welcher Form die Hunnen von 377 bis 427 die pannonischen Provinzen beherrschten ist wiederum strittig Unstrittig ist aber dass spatestens der hunnische Herrscher Rua ein Machtzentrum in der Theissebene hatte von wo aus er Raubzuge ins romische Reich unternahm 58 Greifbar als Hunnenherrscher werden neben dem erwahnten Rua auch seine Bruder Oktar und Mundzuk die Stellung Mundzuks ist jedoch unklar Nach Oktars Tod 430 regierte Rua uber einen grossen Teil der europaischen Hunnen Mundzuk war offenbar bereits zuvor verstorben Rua war der erste der eine einigermassen einheitliche Fuhrung uber einen Grossteil der Hunnen gewahrleisten konnte was sich in einer energischeren Aussenpolitik niederschlug wobei er aus Ostrom Jahrgelder erhielt Allerdings regierte er ebenso wie sein Nachfolger Attila nie uber alle Hunnen Die Romer einigten sich mit ihm auf einen Waffenstillstand und mussten Tributzahlungen leisten Die wiederholt in den Quellen belegten Geldzahlungen der Romer speziell Ostroms an hunnische Fuhrer im 5 Jahrhundert waren fur die Hunnen immens wichtig denn sie waren zwingend darauf angewiesen durch materielle Zuwendungen an die eigenen Gefolgsleute den Herrschaftsverband zusammenzuhalten 59 Andererseits waren die Romer an moglichst stabilen Verhaltnissen im ausserromischen Barbaricum interessiert um so die Gefahr von feindlichen Angriffen aus diesem Raum zu reduzieren Allerdings stellten die ostromischen Kaiser die Tributzahlungen immer wieder ein da sie prinzipiell nicht daran interessiert sein konnten als untergebene Partei zu erscheinen Attila Bearbeiten Ungefahre Ausdehnung des Hunnenreichs unter Attila und abhangige StammeNach dem plotzlichen Tode Ruas 434 wurde das Reich zwischen seinen Neffen bzw Mundzuks Sohnen Bleda und Attila geteilt die aber weiterhin gemeinsam regierten Zu einem nicht ganz geklarten Zeitpunkt Ende 444 Anfang 445 wurde Bleda von Attila ermordet 60 Unter der Herrschaft Attilas erreichte die Macht der Hunnen ihren Hohepunkt wenngleich Attila nie uber alle Hunnen herrschte und der hunnische Herrschaftsverband weiterhin nur sehr locker aufgebaut war Seine Kontrolle war eher indirekter Natur indem er die wichtigsten Anfuhrer der unterworfenen Volker an seinen Hof band Neben Hunnen sind Goten Gepiden und andere Germanen so sind auch Hunnen mit gotischen Namen bekannt Romanen und sogar iranische Alanen im Umkreis des Hunnenhofs belegt Mitte des 5 Jahrhunderts begannen die Hunnen im Balkanraum sesshaft zu werden Das Hauptsiedlungsgebiet des Volkes lag zwischenzeitlich in der Theissebene wo Attila seinen Herrschaftssitz hatte Attila bekam einen Palast aus Holz von Pfahlen umzaunt auch wenn die Hunnen immer noch im Zelt lebten Ein vornehmer Hunne namens Onegesios badete sogar in seinem eigenen Bad die Ausnahme schlechthin Ein eindrucksvoller Bericht uber Attilas Herrschaftssitz liegt von dem ostromischen Gesandten Priskos vor der 449 an den Hunnenhof reiste Es gab eine bestimmte Rangordnung am Hof Verdiente Leute logades wurden dank romischen Goldes mit Pensionen versorgt hatten Guter oder Vorrechte z B durfte der einflussreiche Onegesios seine Gefangenen behalten Ebenso unterhielt Attila eine wenngleich sicherlich sehr rudimentare Hofverwaltung so fungierte der Romer Orestes als sein Sekretar Attila war wie andere hunnische Herrscher vor ihm auf Beutegewinne bzw Tributzahlungen zwingend angewiesen um seine Machtstellung zu behaupten Seine Herrschaft war abhangig vom stetigen Zustrom von Gold und Prestigegutern aus dem romischen Imperium wobei die Anfuhrer und Krieger der von den Hunnen beherrschten Stamme durch die geregelte Verteilung von Geschenken Privilegien und Ehrungen an den Hunnenkonig gebunden wurden Sobald jedoch ein Abebben dieser Guter erfolgte war die Machtposition des Hunnenherrschers massiv bedroht In den Jahren zwischen 441 42 und 447 verwustete Attila weite Teile des grenznahen romischen Balkanraums und eroberte unter anderem die Stadte Singidunum Serdica und Ratiaria Er zwang den damaligen ostromischen Kaiser Theodosius II zu hohen Tributzahlungen Kaiser Markian jedoch stellte wie schon mehrfach Theodosius II die Tributzahlungen ein diesmal endgultig Attila musste sich nach einer neuen Quelle umsehen zumal die europaischen Provinzen Ostroms bereits verwustet waren Ungefahre Route der Hunnen bei ihrer Invasion Galliens 451Attila zog im Fruhjahr 451 gegen Westrom Er marschierte in Gallien auf seinen einstigen Verbundeten Flavius Aetius den westromischen magister militum per Gallias und machtigsten Mann des Westreichs Dieser war zwischenzeitlich mit den Stammeskonigen der Franken Burgunden und Westgoten verbundet und schlug Attila und dessen ostgotische gepidische u a untergebene germanische Kriegergruppen in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern im Juni 451 zuruck Die Schlacht endete ohne klaren Sieger Beide Seiten hatten schwere Verluste erlitten aber die Moral der Hunnen war erschuttert zumal Attila den Ruckzug antreten musste Die Hunnen hatten damit den Nimbus der scheinbaren Unbesiegbarkeit verloren Ohnehin ist festzuhalten dass es den Hunnen nie gelang ein grosseres romisches Feldheer vernichtend zu schlagen alles in allem ist die hunnische Bedrohung denn auch nicht zu uberschatzen 61 Wie der Hunnenfeldzug 451 nach Gallien zeigte konnten romisch geschulte Kampfverbande den Hunnen notfalls effektiv entgegentreten Attila zog 452 nach Italien und verwustete mehrere Stadte u a Aquileia musste sich dann aber in die Ungarische Tiefebene zuruckziehen die angebliche Begegnung mit Papst Leo dem Grossen der Attila davon abgehalten haben soll Rom zu plundern ist in dieser Form wohl nicht historisch Attila stellte aber bereits seit seinem Ruckzug aus Gallien keine ernsthafte Gefahr mehr dar Ostrom lehnte weitere Tributzahlungen ab gleichzeitig griffen ostromische Truppen hunnisches Herrschaftsgebiet an 62 Verfall und Untergang Bearbeiten Im Jahre 453 heiratete Attila die Gotin Ildico und starb bereits in der Hochzeitsnacht laut Uberlieferung an einem Blutsturz Nun begann der rasche Verfall des Hunnenreichs Attilas Durch innere Auseinandersetzungen Abfall der Gepiden Ostgoten und anderer um 454 55 stark zerrissen konnten Attillas Sohne die Lage nicht mehr stabilisieren Ellac fiel 454 in der Schlacht am Nedao Dengizich 469 im Krieg gegen Ostrom Hunnen dienten spater noch als Soldner etwa fur Ostrom wahrend der Kriege Justinians wurden sie unter anderem von Belisar eingesetzt Ein Teil der Hunnen unter Ernak wurde unter romischer Oberherrschaft in der spateren Dobrudscha angesiedelt Andere liessen sich an der heutigen serbisch bulgarischen Grenze nieder und gingen spater in der dortigen Bevolkerung auf An den Laufen der unteren Wolga siedelten noch Reste der Hunno Bulgaren Vereinzelte Volkssplitter der Hunnen die Kutriguren wurden noch 559 von ostromischen Geschichtsschreibern erwahnt als diese bis nach Korinth und Konstantinopel vorstiessen Die Ostromer Byzantiner spielten die verschiedenen Anfuhrer gegeneinander aus und hetzten etwa Sandilch Utiguren und Zabergan Kutriguren aufeinander dazu griffen die Awaren aus dem Steppenraum an und drangen nach Sudosteuropa vor Auch die Sabiren die im 6 Jahrhundert nordlich des Kaukasus sassen wurden von den Awaren unterworfen In den Quellen wurden nun andere pontische Steppenvolker als Hunnen bezeichnet Materielle Kultur der europaischen Hunnen Bearbeiten Beschlage hunnischer Zugel 4 JahrhundertAls typisches Kennzeichen der Hunnen Europas gelten runde bronzene Metallspiegel die wohl indirekt von den Chinesen ubernommen 63 und den Toten als Grabbeigabe mitgegeben wurden Ebenso eigentumliche grosse Kupferkessel bis 50 kg schwer am Rand mit Schuppen verziert die ursprunglich ebenfalls aus China stammten 64 und wahrscheinlich als Opfergefasse verwendet wurden Bronzekessel haben sich in Ungarn ebenso wie in Rumanien Kasachstan Russland samt Permgebiet und in Minussinsk gefunden Charakteristische hunnische Ziermotive sind der Lebensbaum und Raubvogelkopfe vor allem der Adler erfreute sich bei den Hunnen grosser Beliebtheit wie bei den iranischen Steppenvolkern Sarmaten Alanen von denen auch die Goten und andere Germanenstamme das Adlermotiv ubernommen hatten Germanische Pferdebestattungen sind ebenfalls von den Hunnen beeinflusst 65 Die Hunnen kampften meist beritten und nur leicht gerustet mit dem enorm durchschlagskraftigen knochenverstarkten Kompositbogen Ihre uberlegene schnelle Reiterkampftechnik die von den Romern bewunderte Einheit von Pferd und Reiter verdankt sich u a dem Holzsattel mit vorn und hinten hochgezogenen Sattelknopf der einen festen Sitz auch beim Bogenschiessen gewahrleistete sowie der Tatsache dass sie fahig waren mehrere Pferde auf einmal zu fuhren so dass diese immer frisch waren Das unterschied sie von anderen Reitervolkern der Epoche z B von den Alanen und den sassanidischen Panzerreitern Fur den Nahkampf verwendeten die Hunnen lange Schwerter und Speere 66 Hunnische Graber sind in der Regel Einzelgraber Oftmals wurden den hunnischen Kriegern verschiedene Grabbeigaben mitgegeben wobei dies je nach Rangstellung variieren konnte 67 Darunter waren vor allem Waffen die teils besonders kostbar gefertigt waren Bei besonders hohen Wurdentragern scheinen auch Pferde geopfert worden zu sein Typisch fur hunnische Frauen waren grosse Ohrringe die Vornehmen unter ihnen trugen Stirnbander aus Gold verziert mit rotem Almandin und Perlmutteinlagen Die Hunnen selbst sollen einen furchterregenden Eindruck gemacht haben Bei ihnen war es nach Angaben des Geschichtsschreibers Jordanes der sich wiederum auf andere Quellen stutzte Sitte den mannlichen Kleinkindern die Gesichter zu zerschneiden um den Bartwuchs zu verhindern Die Krieger schmierten sich Schwarzerde in die Kampfwunden damit sich dort dickhautige Narben bildeten Auch praktizierten sie die Sitte der Schadeldeformation weshalb viele Hunnen hohe Turmschadel aufwiesen Derartig deformierte Schadel wurden sowohl in Thuringen als auch am Talas Kirgisistan gefunden Der Oberkopf wurde als ausseres Zeichen ihrer Unterwerfung kahlgeschoren Bezuglich der Kampftechnik zu Pferde waren die Hunnen zumindest teilweise uberlegen und konnten flexibel agieren Religion Bearbeiten Ammianus Marcellinus schrieb zwar dass die Hunnen keine Religion kannten was aber unwahrscheinlich ist zumal ein Totenkult bekannt ist Der Grossteil der Hunnen hatte zu Zeiten Attilas wohl unverandert eine naturverbundene Religion wie zu jener Zeit als sie aus Asien kamen 68 Man ubte Wahrsagung und Schamanismus aus wobei die Schamanen oder heidnischen Priester am Namenskurzel qam kam Atakam Priestervater Eskam Oberster grosster Priester zu erkennen waren 69 Eingeweideschau und Schulterblattschau als Mittel der Vorhersage sind uberliefert wobei Jordanes nicht angab ob die Schulterblatter dabei wie in Asien im Feuer erhitzt wurden Die Naturkrafte wurden als gottlich angesehen Fur die Hunnen war der Herrscher vom Gottlichen zum Konig ernannt selbst aber kein lebendiger Gott In den Quellen ist auch belegt dass Attila zumindest gegenuber seinen Hunnen ein bescheidenes Ausseres pflegte Es gibt auch Hinweise auf erfolgreiche christliche Missionierungsversuche bei den Hunnen Allerdings zeugen die unverandert anhaltenden Plunderungen und die damit verbundenen Gewalttaten in Kirchen davon dass es sich hierbei bloss um romische Wunschtraume handelte Es gab zwar nach wie vor eine sesshafte christliche Bevolkerung im hunnisch besetzten Pannonien aber die Hunnen ubernahmen offensichtlich nicht den Glauben der Besiegten Dies anderte sich aber teils im fruhen 6 Jahrhundert wie das Beispiel des Hunnenkonigs Grod auf der Krim zeigt der sich 528 taufen liess was aber Widerstand ausloste An Kultgegenstanden gab es Idole aus Gold und Elektron wie bei den Sarmaten und Alanen des Weiteren Amulette und schamanistisch gepragte Masken Herrscherliste BearbeitenName Regierungszeit Verwandtschaft AnmerkungenUldin ca 395 ca 410Charaton 412Rua und Oktar 425 430 Bruder DoppelherrschaftRua 430 434 Alleinherrschaft nach dem Tod OktarsBleda und Attila 434 444 445 Bruder Neffen des Vorgangers DoppelherrschaftAttila 444 445 453 Alleinherrschaft nachdem er Bleda ermorden liessEllak 453 454 Altester Sohn Attilas Starb in der Schlacht am NedaoDengizich 454 469 Sohn Attilas In den Kampfen mit Ostrom durch Heermeister Anagast getotetDie Quellenlage ist hinsichtlich der Regierungsdaten einzelner Herrscher Uldin oder schlicht deren wirklicher Existenz Balamir unsicher Ebenso ist die genaue Rolle von Charaton ungeklart der bei Olympiodoros von Theben neben Donatus der sehr wahrscheinlich kein Konig und vielleicht nicht einmal ein Hunne an sich war kurz erwahnt wird Ebenso ist unklar inwieweit einzelne Stammesfuhrer wie etwa Attilas Vater Mundzuk selbstandig Teile der eroberten Landstriche beherrschten Die Tabelle umfasst auch nicht Unwagbarkeiten wie etwa die Bedeutung des weiteren Attilasohnes Ernak Literatur BearbeitenFranz Altheim Geschichte der Hunnen 5 Bande de Gruyter Berlin 1959 1962 altere und teils uberholte Sammlung von Fachbeitragen Bodo Anke Walter Pohl Hunnen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 15 Walter de Gruyter Berlin New York 2000 ISBN 3 11 016649 6 S 246 261 einfuhrender Fachartikel Bodo Anke Studien zur reiternomadischen Kultur des 4 bis 5 Jahrhunderts Beitrage zur Ur und Fruhgeschichte Mitteleuropas Bd 8 2 Bande Bd 1 Text amp Karten Bd 2 Katalog amp Tafeln Beier und Beran u a Weissbach u a 1998 ISBN 3 930036 11 8 Zugleich Berlin Freie Universitat Dissertation 1995 Bodo Anke Heike Externbrink Red Attila und die Hunnen Begleitbuch zur Ausstellung Herausgegeben vom Historischen Museum der Pfalz Speyer Theiss Stuttgart 2007 ISBN 978 3 930239 18 4 Istvan Bona Das Hunnenreich Corvina Budapest 1991 ISBN 963 13 3356 6 vor allem aufgrund der Einbeziehung archaologischer Erkenntnisse lesenswert Nicola Di Cosmo Michael Maas Hrsg Empires and Exchanges in Eurasian Late Antiquity Rome China Iran and the Steppe ca 250 750 Cambridge University Press Cambridge 2018 Gerhard Doerfer Zur Sprache der Hunnen In Central Asiatic Journal Bd 17 Nr 1 1973 ISSN 0008 9192 S 1 50 JSTOR 41927011 Peter J Heather The Huns and the End of the Roman Empire in Western Europe In The English Historical Review Bd 110 Nr 435 1995 S 4 41 doi 10 1093 ehr CX 435 4 Christopher Kelly Attila the Hun Barbarian Terror and the Fall of the Roman Empire Bodley Head London 2008 ISBN 978 0 224 07676 0 Hyun Jin Kim The Huns Routledge New York 2016 aktuelles in einzelnen Schlussfolgerungen zur Herkunft und Rolle der Hunnen aber nicht unproblematisches Werk Michael Maas Hrsg The Cambridge Companion to the Age of Attila Cambridge University Press Cambridge 2014 ISBN 978 1 107 02175 4 aktueller Uberblick zu den Hunnen und dem Zeitalter Attilas Otto J Maenchen Helfen Die Welt der Hunnen Herkunft Geschichte Religion Gesellschaft Kriegfuhrung Kunst Sprache Deutsch sprachige Ausgabe besorgt von Robert Gobl VMA Verlag Wiesbaden 1997 ISBN 3 928127 43 8 deutsche Erstauflage 1978 Standardwerk teils luckenhaft deutsche Fassung auf neuerem Stand Mischa Meier Geschichte der Volkerwanderung Europa Asien und Afrika vom 3 bis zum 8 Jahrhundert Beck Munchen 2019 grundlegende und umfassende Darstellung Wilfried Menghin Tobias Springer Egon Wamers Hrsg Germanen Hunnen und Awaren Die Archaologie des 5 und 6 Jahrhunderts an der mittleren Donau und der ostlich merowingische Reihengraberkreis Schatze der Volkerwanderungszeit Ausstellungskataloge des Germanischen Nationalmuseums Verlag des Germanischen Nationalmuseums Nurnberg 1987 ISBN 3 9801529 4 4 Klaus Rosen Attila Der Schrecken der Welt Beck Munchen 2016 ISBN 978 3 406 69030 3 aktueller Uberblick Michael Schmauder Die Hunnen Ein Reitervolk in Europa Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2009 ISBN 978 3 89678 342 4 Tibor Schafer Die Hunnen und ihre Nachbarn Geschichte einer hunnischen Gruppe von der Mongolei bis zur Bretagne Herne 2014 ISBN 978 3 944487 21 2 mit umstrittenen Thesen und inhaltlichen Fehlern 70 Tibor Schafer Zusammenbruch der Imperien Von der Auflosung des Hunnenreiches bis zum Untergang des westromischen Kaiserreichs Gabriele Schafer Verlag Herne 2022 ISBN 978 3 944487 92 2 Timo Stickler Die Hunnen Beck sche Reihe 2433 C H Beck Wissen Beck Munchen 2007 ISBN 978 3 406 53633 5 kompakte Einfuhrung in die Geschichte der Hunnen Besprechung bei H Soz u Kult Martin Schottky Huns In Encyclopaedia Iranica Edward A Thompson The Huns Revised Blackwell Oxford u a 1996 ISBN 0 631 21443 7 Werk aus den 1940er Jahren erschien in zahlreichen Auflagen mit einem Nachwort von Peter Heather Gerhard Wirth Attila Das Hunnenreich und Europa Urban Taschenbucher 467 Kohlhammer Stuttgart u a 1999 ISBN 3 17 014232 1 Weblinks Bearbeiten Commons Hunnen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hunnen Literaturhinweise bei der Studienhilfe zur Archaologie und Kunst Mittelasiens Anmerkungen Bearbeiten Siehe allgemein die fachwissenschaftlichen Beitrage in dem Ausstellungskatalog Bodo Anke Heike Externbrink Red Attila und die Hunnen Stuttgart 2007 So Maenchen Helfen Die Welt der Hunnen Wiesbaden 1997 S 255 ff ein grosser Teil der Hunnen sei turksprachig gewesen In Frage kame vor allem eine oghurische Sprache so Omeljan Pritsak The Hunnic Language of the Attila Clan In Harvard Ukrainian Studies Bd 6 Nr 4 1982 S 428 476 speziell S 470 f Digitalisat PDF 7 13 MB Memento vom 3 Februar 2014 im Internet Archive der davon ausgeht dass die Sprache der Hunnen mit der altturkischen Sprache der Sprache der Protobulgaren und dem damit eng verwandten Tschuwaschischen aber auch mit der altmongolische Sprache eng verwandt ist Vgl die Literaturhinweise zustimmende und ablehnende bei Timo Stickler Aetius Gestaltungsspielraume eines Heermeisters im ausgehenden Westromischen Reich Vestigia Bd 54 Beck Munchen 2002 ISBN 3 406 48853 6 S 92 Anmerkung 469 zugleich Wurzburg Universitat Dissertation 2000 Gerhard Doerfer Zur Sprache der Hunnen In Central Asiatic Journal Bd 17 Nr 1 1973 S 1 50 Skeptisch bezuglich einer genauen Zuordnung ist unter anderem Timo Stickler Die Hunnen Munchen 2007 S 23 Vgl etwa Hans Wilhelm Haussig Die Geschichte Zentralasiens und der Seidenstrasse in vorislamischer Zeit 2 Aufl Darmstadt 1992 S 140 142 Timo Stickler Die Hunnen Munchen 2007 S 24 ff Den in ethnisch sprachlicher Hinsicht heterogenen Charakter von politischen Gruppen der Steppenzone betont auch Hyun Jin Kim The Huns New York 2016 S 4 ff Ptolemaios 3 5 10 Vgl Hans Wilhelm Haussig Die Geschichte Zentralasiens und der Seidenstrasse in vorislamischer Zeit 2 Aufl Darmstadt 1992 S 139 f Walter Pohl Die Volkerwanderung 2 Aufl Stuttgart 2005 S 103 f skeptisch auch Hyun Jin Kim The Huns New York 2016 S 66 In der alteren Forschung wurde diese Annahme hingegen weitgehend ubernommen vgl etwa Franz Altheim Geschichte der Hunnen Band 1 Berlin 1959 S 3 ff und Robert Werner der auf eine vom 10 Jahrhundert v Chr bis um 250 n Chr von Ost nach West sich fortsetzende Namenskontinuitat von China uber das Tarimbecken Transbaikalien und Ciskaukasien verweist die jedoch nicht als ethnische zu begreifen sei der Anteil der Turkvolker sei gestiegen der der Iranier gesunken Robert Werner Das fruheste Auftreten des Hunnennamens Yue ci und Hephthaliten In Jahrbucher fur die Geschichte Osteuropas Neue Folge Bd 15 1967 S 487 558 So halt Tibor Schafer die Angabe bei Claudius Ptolemaus fur richtig wonach hunnische Stamme schon zu Beginn des 2 Jahrhunderts im europaischen Sudrussland lebten Vgl Tibor Schafer Der Hunnenname als politisches Programm In Acta Orientalia Academiae Scientiarum Hungaricae Vol 58 No 1 2005 S 89 100 Vgl Hans Wilhelm Haussig Die Geschichte Zentralasiens und der Seidenstrasse in vorislamischer Zeit 2 Aufl Darmstadt 1992 S 140 142 Mischa Meier Geschichte der Volkerwanderung Europa Asien und Afrika vom 3 bis zum 8 Jahrhundert Munchen 2019 S 160 Walter Pohl Die Volkerwanderung 2 Aufl Stuttgart 2005 S 104 106 Timo Stickler Die Hunnen Munchen 2007 S 24 26 Priskos Fragment 25 und Fragment 31 Edition Pia Carolla Vgl zu diesem Begriff Carlo G Cereti Xiiaona and Xyon in Zoroastrian Texts In M Alram D Klimburg Hrsg Coins Art and Chronology II The First Millennium CE in the Indo Iranian Borderlands Wien 2010 S 59 72 Wolfgang Felix Chionites In Ehsan Yarshater Hrsg Encyclopaedia Iranica Band 5 1992 S 485 487 online Vgl Martin Schottky Huns In Encyclopaedia Iranica Timo Stickler Die Hunnen Munchen 2007 S 24 ff Etienne de la Vaissiere Huns et Xiongnu In Central Asiatic Journal Vol 49 2005 S 3 26 Hyun Jin Kim The Xiongnu In Oxford Research Encyclopedia of Asian History Online allerdings sind Hyun Jin Kims Ansichten teils umstritten siehe unten Gerhard Doerfer Zur Sprache der Hunnen In Central Asiatic Journal Bd 17 Nr 1 1973 S 1 50 Doerfer vertritt die zugespitzte These das keiner der mehr als 20 uberlieferten Namen des Attila Clans eindeutig als turksprachlich zu identifizieren sei S 47 Vgl Widukind von Corvey Rerum gestarum Saxonicarum libri tres 1 18 Hans Naumann Der Braunschweiger Lowe In Wandlung und Erfullung Reden und Aufsatze zur germanisch deutschen Geistesgeschichte Metzler Stuttgart 1933 S 93 94 hier S 93 David A Graff Medieval Chinese warfare 300 900 Routledge London u a 2002 ISBN 0 415 23954 0 S 39 f Vgl zusammenfassend etwa Denis Crispin Twitchett Michael Loewe Hrsg The Cambridge History of China Band 1 The Ch in and Han empires Cambridge u a 1986 S 383 ff Gegen eine Identifizierung unter anderem Mischa Meier Geschichte der Volkerwanderung Europa Asien und Afrika vom 3 bis zum 8 Jahrhundert Munchen 2019 S 159 f Walter Pohl Hunnen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 2 Auflage Band 15 Berlin New York 2000 S 246 261 hier S 248 Klaus Rosen Attila Der Schrecken der Welt Munchen 2016 S 31 Michael Schmauder Die Hunnen Ein Reitervolk in Europa Darmstadt 2009 S 50 53 Timo Stickler Die Hunnen Munchen 2007 S 21 24 Nicola di Cosmo Ancient China and its Enemies Cambridge 2002 S 163 ff Etienne de La Vaissiere The Steppe World and the Rise of the Huns In Michael Maas Hrsg The Cambridge Companion to the Age of Attila Cambridge 2014 S 175 ff Hyun Jin Kim The Huns Rome and the Birth of Europe Cambridge 2013 Hyun Jin Kim The Huns New York 2016 Vgl etwa die Rezensionen zu seinem Buch The Huns Rome and the Birth of Europe in Networks amp Neighbours Vol 2 1 2014 S 109 111 Rezension in sehepunkte 15 2015 Hyun Jin Kim The Huns New York 2016 S 6 Vgl dazu Valerie Hansen The Silk Road A History with Documents Oxford 2016 S 227 229 Walter Bruno Henning The Date of the Sogdian Ancient Letters In Bulletin of the School of Oriental and African Studies University of London 12 1948 S 601 615 Vgl Timo Stickler Die Hunnen Munchen 2007 S 24 ff Vgl Michael Schmauder Die Hunnen Ein Reitervolk in Europa Darmstadt 2009 S 52 Kai Vogelsang Geschichte Chinas 3 durchgesehene und aktualisierte Auflage Stuttgart 2013 S 144 Vgl Bodo Anke Walter Pohl Hunnen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 15 Walter de Gruyter Berlin New York 2000 ISBN 3 11 016649 6 S 246 261 So wird der Fund von Bronzekesseln der Xiongnu und ahnlicher Kessel unter anderem durch Handelszirkulation erklart vgl dazu Christopher Kelly Attila the Hun London 2008 S 31 f Ruckwanderung in Betracht zieht Alexander Koch Hunnisches in Xinjiang In Attila und die Hunnen Hrsg vom Historischen Museum Speyer Stuttgart 2007 S 137 ff Zsofia Masek A fresh look at Hunnic cauldrons in the light of a new find from Hungary In Acta Archaeologica Academiae Scientiarum Hungaricae Vol 68 2017 S 75 136 Istvan Bona Das Hunnenreich Stuttgart 1993 S 231 Auf den asiatischen Ursprung der Kessel hatte der Autor bereits 1956 hingewiesen erhielt damals jedoch in Ungarn Publikationsverbot ebd S 233 Miklos Erdy Xiongnu and Huns One and the Same Analyzing Eight Archaeological Links and Data from Ancient Written Sources in Eurasian Studies Yearbook 81 2009 S 5 36 Vgl Timo Stickler Die Hunnen Munchen 2007 S 20 26 Michael Schmauder Die Hunnen Ein Reitervolk in Europa Darmstadt 2009 S 58 Vgl Walter Pohl Die Awaren Munchen 2002 S 21 ff Michael Schmauder Die Hunnen Ein Reitervolk in Europa Darmstadt 2009 S 106 Ammianus Marcellinus 31 2 1 Priskos Fragment 1 Prokopios von Caesarea Bella 4 5 Agathias 5 11 Vgl dazu zusammenfassend etwa Mischa Meier Geschichte der Volkerwanderung Europa Asien und Afrika vom 3 bis zum 8 Jahrhundert Munchen 2019 S 837 839 Peter de Barros Damgaard Nina Marchi Simon Rasmussen Michael Peyrot Gabriel Renaud 137 ancient human genomes from across the Eurasian steppes In Nature Band 557 Nr 7705 Mai 2018 ISSN 1476 4687 S 369 374 doi 10 1038 s41586 018 0094 2 nature com abgerufen am 29 Januar 2022 Endre Neparaczki Zoltan Maroti Tibor Kalmar Kitti Maar Istvan Nagy Y chromosome haplogroups from Hun Avar and conquering Hungarian period nomadic people of the Carpathian Basin In Scientific Reports Band 9 12 November 2019 ISSN 2045 2322 S 16569 doi 10 1038 s41598 019 53105 5 PMID 31719606 PMC 6851379 freier Volltext Zoltan Maroti Endre Neparaczki Oszkar Schutz Kitti Maar Gergely I B Varga Whole genome analysis sheds light on the genetic origin of Huns Avars and conquering Hungarians 20 Januar 2022 S 2022 01 19 476915 doi 10 1101 2022 01 19 476915v1 biorxiv org abgerufen am 5 Marz 2022 Umfassend dazu Mischa Meier Geschichte der Volkerwanderung Europa Asien und Afrika vom 3 bis zum 8 Jahrhundert Munchen 2019 Michael McCormick Ulf Buntgen Mark A Cane u a Climate Change during and after the Roman Empire Reconstructing the Past from Scientific and Historical Evidence In The Journal of Interdisciplinary History Vol 43 No 2 Herbst 2012 S 169 220 Edward R Cook Megadroughts ENSO and the Invasion of Late Roman Europe by the Huns and Avars In William V Harris The Ancient Mediterranean Environment between Science and History Leiden 2013 S 89 102 Vgl einfuhrend Walter Pohl Barbarenbilder seit Tacitus In Markomannenkriege Ursachen und Wirkungen Hrsg von Herwig Friesinger Jaroslav Tejral und Alois Stuppner Brno 1994 S 59 65 Vgl knapp Timo Stickler Die Hunnen Munchen 2007 S 15 ff Vgl vor allem Ammianus Marcellinus 31 2 f Vgl zur folgenden Geschichte die einschlagigen Handbucher zur Spatantike sowie Maenchen Helfen Welt der Hunnen Wiesbaden 1997 allgemein etwa Peter Heather The Fall of the Roman Empire Pan Books London u a 2005 ISBN 0 330 49136 9 S 145 ff Rene Pfeilschifter Die Spatantike Der eine Gott und die vielen Herrscher Munchen 2014 Michael Schmauder Die Hunnen Ein Reitervolk in Europa Darmstadt 2009 S 61 Vgl dazu Herwig Wolfram Die Goten Von den Anfangen bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts 5 Auflage Munchen 2009 Peter J Heather Why Did the Barbarian Cross the Rhine In Journal of Late Antiquity 2 2009 S 3 29 Vgl dazu Timo Stickler Aetius Gestaltungsspielraume eines Heermeisters im ausgehenden Westromischen Reich Munchen 2002 S 85 ff Vgl Henning Borm Westrom Von Honorius bis Justinian Stuttgart 2013 S 82 Eduard Allofs Studies on Mounted Warfare in Asia I Continuity and Change in Middle Eastern Warfare c CE 550 1350 What Happened to the Horse Archer In War in History Vol 21 2014 No 4 S 423 444 Henning Borm Westrom Von Honorius bis Justinian Stuttgart 2013 S 84 ff Michael Schmauder Die Hunnen Ein Reitervolk in Europa Darmstadt 2009 S 72 74 und 79 Vgl Timo Stickler Die Hunnen Munchen 2007 S 57 ff Zu Attila siehe nun einfuhrend Klaus Rosen Attila Der Schrecken der Welt Munchen 2016 Vgl Christopher Kelly Neither Conquest Nor Settlement Attila s Empire and Its Impact In Michael Maas Hrsg The Cambridge Companion to the Age of Attila Cambridge 2014 S 193 208 hier S 207 Vgl Peter Heather The Fall of the Roman Empire Pan Books London u a 2005 ISBN 0 330 49136 9 S 333 ff Istvan Bona Das Hunnenreich Budapest 1991 S 43 Istvan Bona Das Hunnenreich Budapest 1991 S 140 ff John D Niles Hawks Horses and Huns The Impact of Peoples of the Steppe on the Folk Cultures of Northern Europe In Western Folklore Vol 75 2016 No 2 S 133 164 Istvan Bona Das Hunnenreich Budapest 1991 S 175 f Istvan Bona Das Hunnenreich Budapest 1991 S 180 ff Zur Religion der Hunnen vgl Maenchen Helfen Die Welt der Hunnen Wiesbaden 1997 S 189 ff Omeljan Pritsak The Hunnic Language of the Attila Clan In Harvard Ukrainian Studies Vol 4 1982 S 443 445 Vgl die kritische Besprechung in Historische Zeitschrift 303 2016 S 171 173 Normdaten Sachbegriff GND 4026215 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hunnen amp oldid 236346560