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Opfergabe ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Siehe auch Darbringung Ein Opfer ist in der Religion die Darbringung von materiellen Objekten belebter oder unbelebter Art an eine dem opfernden Menschen vorgestellte ubergeordnete metaphysische Macht Mit dieser Macht konnen je nach Vorstellung Ahnen Geister oder Gottheiten ausgestattet sein Opferkerzen in einer katholischen KircheOpfergaben etwa fur die Pachamama in La Paz Lamaembryonen Sussigkeiten und TonfigurenDie Opferung ist ein Vorgang der zumeist mit einem Ritual verbunden ist und mit einem besonderen Fest das als Opferfest elementarer Bestandteil einer Religion sein kann Rituale spielen eine bedeutende Rolle im menschlichen Zusammenleben und sind anlageweise fur jedes Kollektiv aufzufinden Opferungsrituale stellen soziale Handlungen dar mit denen Menschen oft bewusst und intentional auf ihre Umwelt einzuwirken suchen 1 Religionswissenschaftlich lassen sich Opfer klassifizieren 2 in Suhneopfer Bittopfer Dankopfer Reinigungsopfer und Lobopfer Zu den historisch altesten Opfern gehort auch das Erstlings und Totenopfer 3 Beim Opfern von Tieren wird deren Fleisch und Blut nach den meisten Regeln bei einem kultgebundenen Mahl verzehrt Je nach Brauch nimmt daran die gesamte Opfergemeinschaft teil oder stellvertretend der ihr voranstehende Opferleiter Dies kann ein Priester Schamane oder anderer Agent kultisch religioser Handlungen sein dem eine Mittlerrolle zwischen den Menschen und der jeweiligen Gottheit zugesprochen wird In Religionen die Menschenopfer befurworten gelten diese als die qualitativ hochste Form einer Opfergabe Das Objekt einer religiosen Opferhandlung ist begrifflich bzw semantisch vom Objekt einer Tauschhandlung abzugrenzen 4 Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Einfuhrung und Grundlagen 2 1 Theorieansatze 3 Vor und fruhgeschichtliche Opfer 4 Opfer bei keltischen und germanischen Stammen 5 Altorientalische Opferriten und Vorstellungswelt 5 1 Opfer im alten Mesopotamien 5 2 Opfer im Judentum 5 2 1 Olah עלה Brandopfer 5 2 2 Mincha מנחה Speiseopfer 5 2 3 Sebach Schlamim זבח שלמים Friedensopfer auch Ganzopfer 5 2 4 Chattat חטאת Sundopfer 5 2 5 Ascham אשם Schuldopfer 6 Zoroastrische Kulte und Opferhandlungen 7 Opfer und kultus im antiken Griechenland Rom und mediterranen Raum 7 1 Griechische Gotter und Kultus 7 2 Romische Gotter und Kultus 7 3 Opferkult der Phonizier 8 Opfer im Christentum 8 1 Abendmahl als Sakralmahl 8 2 Verschiedene Ausdeutungen des Opferbegriffs 9 Opfer im Islam 10 Opfer im Hinduismus 10 1 Vedische Zeit 10 2 Brahamansiche Zeit 10 3 Zeit der Upanishaden 11 Opfer im Buddhismus 12 Opfer in den mesoamerikanischen indigenen Kulturen 13 Opferkult in den sudamerikanischen indigenen Kulturen 14 Ethnische Religionen 15 Sakularisierter Opferbegriff 16 Siehe auch 17 Literatur 18 Film 19 Weblinks 20 EinzelnachweiseEtymologieDas Nomen Opfer ist eine Ruckbildung aus dem Verb opfern Dieses bereits im Althochdeutschen belegte Verb opfarōn wird auf das lateinische Verb operari ausfuhren verrichten oder zu lateinisch offerre darbringen schenken zuruckgefuhrt in der Bedeutung der Gottheit dienen Almosen geben 5 Einfluss auf die Bedeutung hat dem Etymologischen Worterbuch der deutschen Sprache Kluge Seebold zufolge auch das lateinische offerre darbieten ausgeubt das uber das Altsachsische zu englisch offer Angebot wurde 6 Das Grimm sche Worterbuch hatte 1889 noch eine direkte Ableitung von offerre angenommen und sich dabei auf die Chronik des Johannes Aventinus gestutzt 7 8 Zusatzlich kann in der deutschen Sprache das Wort Opfer in dreifacher Bedeutung genutzt werden Es bezeichnet sowohl die Opferhandlung als auch das Objekt der Opferung sowie die Opfergabe Einfuhrung und GrundlagenGrundlage von Religionen sind entsprechende religiose Vorstellungsinhalte 9 10 die im jeweiligen Glauben an bestimmte transzendente uberirdische ubernaturliche ubersinnliche Krafte ihren Ausdruck finden Vorstellungen die Allmachtiges und Ubernaturliches integrieren schaffen und festigen in religiose Ritualen so Voland 2010 11 menschliche Gemeinschaften die uber die Familie oder Sippe hinausgehen Rituale sind menschliche Handlungen und Handlungskomplexe Dabei kann zwischen dem Ritual im engeren Sinne und moglichen routinisierten Alltagshandlungen oder Ritualisierungen unterschieden werden 12 Auch bei den Alltagshandlungen sind formliche repetitive performative Handlungsmuster vorhanden es fehlen aber bestimmte kulturelle Ordnungszeichen die eine Uberhohung der Handlungen und Normativitat ausmachten Kulturelle Ordnungszeichen sind etwa priesterliche Herrschaftszeichen Metaphern und Medien der Uberlieferungen tradierter religioser Vorstellungen auf deren uberpersonliche Wertevorstellung im Ritual Bezug genommen wird Rituale werden im Sinne des Symbolischen Interaktionismus primar als Handlungen gesehen also als Formen des bewussten zielgerichteten intentionalen Einwirkens des Menschen auf seine Umwelt Rituale und hierzu zahlen auch die Opferrituale werden in einer formlichen stilisierten teils stereotypen Performanz ausgefuhrt Damit bestehen Opferrituale aus uberwiegende wiederholten und wiederholbaren nachahmbaren Handlungen 13 14 Religiose Rituale sind die Kommunikationsmittel in einer Strategie des Zusammenhalts Dabei gilt je aufwendiger die Opfer fur das einzelne Gruppenmitglied desto fester und sicherer die Gemeinschaft Rituelle Performanz sei nicht selten rigide redundant zwanghaft und auf unnutze Verhaltensziele hin ausgerichtet da hier die synchronisierende emotionale Gleichschaltung im religiosen Ritus welche mit einer Ich Entgrenzung einhergeht die Funktion einer Starkung der Lebensgemeinschaft der Gruppe habe Tabus Zeremonien schutzten dabei die Gruppe und ihre Aussengrenzen Nach Heinsohn 2012 15 begrundeten Uberlebende globaler Naturkatastrophen die Opferkulte so sieht er Menschenopfer und Totungsrituale als pragendes Element der bronzezeitlichen Hochkulturen einer Epoche vom Ende des 3 Jahrtausends und dem Ende des 1 Jahrtausend v Chr Das galte nicht nur in Mesopotamien Kleinasien dem Mittelmeerraum Nordafrika und Europa sondern auch fur Zentralasien Indien und China Nach Seiwert 1998 16 lasst sich das Opfer in einem engeren und einem weitern Sinne definieren Opfer als ritueller Akt i e S ware eine religiose Handlung die in der rituellen Entausserung eines materiellen Objektes bestunde Religiose Handlung steht hier in einem Gegensatz zu profanen Handlungen materielle Objekte konnen Lebewesen Tier Mensch Pflanzen und auch unbelebte Objekte Nahrungsmittel Gebrauchsgegenstande usw sein Akt des Entausserns bedeutet dass das Objekt das Opfer zunachst in der Einflusssphare oder Verfugungsgewalt des Akteurs des Opferers ist um dann aus dessen Verfugungsgewalt entlassen zu werden dies kann ganz oder teilweise endgultig oder zeitweise sein ritueller Charakter des Entausserns impliziert einen stilisierten Handlungsablauf in welchem der Akt symbolische Bedeutung hat Welche symbolische Bedeutung dieser einnimmt kann nur aus dem Kontext des rituellen Gesamtkomplexes und den damit verbundenen Vorstellungen ermittelt werden Opfer als ritueller Komplex i w S ist ein Komplex ritueller Handlungsablaufe in dem mindestens ein Akt der rituellen Entausserung eines materiellen Objektes vorkommt und darin eine mehr oder weniger zentrale Stellung bezieht Bestimmte Religionen kannten die Opferung von Fruchten die wie das geschlachtete Tieropfer verbrannt oder ganz oder teilweise gegessen wurden zuweilen auch in den Besitz der Priesterschaft ubergingen Beim Trankopfer werden Getranke insbesondere Wasser Wein und Ol in oder vor Grabern oder Tempeln abgestellt oder am Kultplatz vergossen Das Opfer wird manchmal geschwungen Schwingopfer oder auch emporgehoben Hebopfer um es vor Gott sichtbar zu machen Daruber hinaus gibt es auch duftende Rauchopfer bei denen wohlriechendes Raucherwerk wie Weihrauch und Myrrhe dargebracht wird Blutige Opfer sind bereits von den Jagern und Sammlern der Altsteinzeit bekannt wo die Tiere zu ebener Erde abgelegt oder mit Steinen beschwert im Wasser versenkt wurden Aus den Funden solcher Opferstatten lasst sich schliessen dass es zu dieser Zeit eine personalisierte Vorstellung einer jenseitigen Welt gegeben haben muss Tieropfer wurden spater vor allem von Wanderfeldbau treibenden Kulturen ubernommen Zur Opferpraxis antiker Kulturen zahlte auch das Menschenopfer in geschichtlicher Zeit meist von Kriegsgefangenen an den Kriegs Stammes oder Nationalgott teilweise auch das Opfern erstgeborener Kinder Geopfert wurde auch Edelmetalle Hausrat Waffen Schmuck Statuen zum Beispiel durch Versenken in Flussen Seen Sumpfen oder dem Meer oder durch Aufstellen bzw Verbringen an Kultplatze zum Beispiel auf heilige Haine oder Berge in heilige Hohlen in Tempel von Gottern oder an bzw in Graber von Ahnen Nicht gemeint ist die Mitgabe von Teilen des Eigentums des Toten als Ausrustung fur das angenommene Leben nach dem Tod als sogenannte Grabbeigaben Denn so behielt der Tote nach dem Verstandnis der Angehorigen was ihm personlich im Tod gehort er erhalt kein Opfer von den Uberlebenden auch wenn es zusatzlich haufig zu Opferungen kam Opfer an Ahnen werden nicht nur dargebracht um sich diese gewogen zu machen sondern auch um sie im Jenseits zu versorgen oder zu befragen Mantik Teilweise wurden auch Handlungen wie muhsame und weite Wallfahrten die Errichtung eines Kultplatzes zum Beispiel die Errichtung eines Opferaltars selbst eines Tempels einer Kapelle oder Kirche die Errichtung eines Klosters die Stiftung eines Kunstwerkes fur einen solchen Platz wie Bilder oder Statuen als Opfer verstanden Ein Monch ein Furst oder Konig oder auch eine Gemeinde ein Dorf oder eine Stadt zum Beispiel opfert einem Gott indem eine Kirche errichtet wird sei es durch korperliche Arbeit oder sei es durch Hingabe von Geld fur diesen Zweck Durch dieses Verhalten wurden Tempel oder Kirchen oft aufwandig errichtet oft sehr reich ausgestattet mit prachtigen Kunstwerken und teuersten Materialien wie Edelsteinen und Edelmetallen und es wurden oft grosse Tempel oder Kirchenschatze angehauft Selten werden auch das blosse Selbstzufugen von Qualen und Schmerzen wie das Zurucklegen von langen Strecken auf den Knien oder Geisselungen als Opfer verstanden Theorieansatze Die Geschichte der Theorien zum Begriff Opfer lassen sich grob gliedern das 19 Jahrhundert und fruhe 20 Jahrhundert war gepragt durch evolutionistische Ansatze die Frage nach den ursprunglichsten Formen des Opferns stand im Vordergrund etwa zeitgleich wurde aber auch versucht Typen von Opfern zu unterscheiden An diesen theoretischen Uberlegungen schlossen sich die Fragen nach der Struktur des Opferrituals und der damit ausgedruckten Symbolik an Seiwert arbeitete funf Aspekte der klassischen Opfertheorie heraus das Opfer als Geschenk oder Gabe an eine Gottheit hierdurch wird eine Beziehung der Abhangigkeit und wechselseitigen Verpflichtung zwischen Mensch und Gottheit konstruiert Vertreter Edward Burnett Tylor Marcel Mauss das Opfer als ritueller Vollzug der Gemeinschaft von Mensch und Gottheit dokumentiere sich in der Kommensalitat und dem Opfermahl Vertreter William Robertson Smith das Opfer als rituelle Form der Kommunikation zwischen der Sphare des sakralen und der Welt des profanen wobei das Opfer als Medium des Kontaktes zwischen beiden dient Vertreter Henri Hubert und Marcel Mauss das Opfer als rituelles Mittel um den Kreislauf der unpersonlichen Lebenskraft sicherzustellen Vertreter Gerardus van der Leeuw und Marcel Mauss das Opfer als rituelle Anerkennung der Macht Gottes uber das Leben und der Abhangigkeit des Menschen Vertreter Wilhelm Schmidt 17 Fur Tylor 1871 18 und Frazer 1890 19 stand das Wort der Mythos als narrativer kosmologischer Gestalter der Welt womit dem Ritual die Bedeutung der sinnlichen Ausfuhrung und der dramatischen Darstellung des Erzahlten im Kultus zufallen sollte Stand hingegen die Tat das Ritual am Anfang so sollte der Mythos den Handlungsprozess mit exegetischer Erklarung und dogmatischer Auslegung verbinden so Smith 1889 20 21 Im Opfer versucht der Mensch Beziehungen zu ausser oder ubermenschlichen Wesen aufzunehmen um diese zu beeinflussen sei es um auf ein vermutetes Einwirken dieser Wesen in den menschlichen Bereich zu reagieren oder um ein gewunschtes Einwirken hervorzurufen Theurgie Opferhandlungen finden sich bei fast allen Kulturen der Menschheit Weitreichende Forschungen zur Theorie des Opfers wurden vom englischen Anthropologen Tylor in seinem Werk Primitive Culture von 1871 und von den franzosischen Soziologen durchgefuhrt In ihren Essais sur la nature et la fonction du sacrifice 1898 1899 erarbeiteten sie unter anderem die vier Grundelemente des Opfers der Opferer das Opfer der Adressat des Opfers und der Opferherr fur den und auf dessen Rechnung das Opfer vollzogen wird Rene Girard 1972 22 entwickelte in seinen Uberlegungen zur mimetischen Theorie die einen Zusammenhang zwischen Nachahmung und Gewalt herstellt auch eine Theorie des Opfers Die zentrale Annahme der mimetischen Theorie ist die Feststellung dass menschliche Gesellschaften nur dann uberleben konnen wenn sie in der Lage sind dem Ausbreiten der Gewalt innerhalb der Gruppe erfolgreich entgegenzuwirken Ursache zwischenmenschlicher Konflikte ist das Nachahmungsverhalten von Menschen die in engem Kontakt miteinander leben Dieses Verhalten stiftet Rivalitat Neid und Eifersucht ist ansteckend wird von allen Mitgliedern der Gruppe mitgetragen und fuhrt zu raschen Gewalteskalationen in denen das ursprungliche Objekt keine Rolle mehr spielt sie werden lediglich durch das Imitieren des Anderen in Gang gehalten 23 So ginge die Entwicklung des religiosen Denkens in den fruheren archaischen Gesellschaften mit einer Abarbeitung von Normen einher die das Ausbreiten der Gewalt innerhalb der Gruppe verhinderten oder steuerten Fur archaische Gesellschaften ist das Bewusstsein dass Mimesis und Gewalt dasselbe Phanomen sind von zentraler Bedeutung Gewalt wird verhindert indem man die mimetische Verdoppelung Spiegelung zwischen Individuen derselben Gruppe verbietet Verbote die von archaischen Religionen aufgestellt werden sind aus dieser Perspektive zu deuten und sind umso aufschlussreicher je absurder sie uns erscheinen etwa das Verbieten von Zwillingen Spiegeln usw Girard postulierte die Existenz einer fundierenden Erfahrung dass die Gewaltspirale durch die Opferung eines Sundenbocks in einem Sundenbockmechanismus auch direkt als Opfermechanismus franz mecanisme victimaire 24 bezeichnet unterbrochen wurde Hat die mimetische Gewalt in einer Gruppe einen Punkt erreicht in dem alle die Gewalt aller nachahmen und das Objekt das die Rivalitat ausgelost hat vergessen ist so stelle das Auftreten eines einmutig als schuldig empfundenen Individuums eine einheitsstiftende Polarisierung der Gewalt dar Die Totung oder Ausstossung des Schuldigen reinige die Gruppe von der Gewaltseuche weil diese letzte gemeinsam vollbrachte Gewaltanwendung keinen mimetischen Vorgang Rache mit sich brachte Da auch das Objekt das die Krise ausgelost hat vergessen sei ist die Reinigung durch diese Opferung vollstandig Insofern die Auswahl des Sundenbocks eine mutwillige oder auch zufallige ist ist der Sundenbock austauschbar Seine Bedeutung fur die Gruppe bestunde in der durch ihn wiederhergestellten Einmutigkeit Gleichzeitig ist aber der ermordete ausgestossene Sundenbock in seiner heilbringenden Abwesenheit einzigartig und unaustauschbar 25 26 Dieses Geschehen ist mit seiner wunderbaren Wirkung die Offenbarung des Heiligen das das Uberleben der Gruppe ermoglicht Die dem Opfer nach seiner Totung dargebrachte Verehrung kommt der Erfindung der Gottlichkeit gleich und die Wiederholung des Sundenbockvorgangs ist die rituelle Vergegenwartigung des Heiligen zusammen mit dessen Ausstossung aus der menschlichen Gesellschaft Besondere Beachtung verdient die Tatsache dass die Wiederholbarkeit des Vorgangs und die Austauschbarkeit des Opfers das was einen Kult ermoglicht in der a priori Bosartigkeit des Sundenbocks also in seiner Unschuld grunden Die Gesamtheit der Gebote und Regeln die das Wiederholen dieses Vorgangs fordern und seinen Ausgang uberwachen machen den eigentlichen Bestand an Riten und positiven Verhaltensnormen jeder archaischen Gesellschaft aus Nach Michaels 1998 und 1997 27 28 29 konnen Ritualhandlungen durch funf Kategorien von Alltagshandlungen unterschieden werden Ursachliche Veranderungen causa transitionis Formlicher Beschluss solemnis intentio Formale Handlungskriterien actiones formaliter ritorum Formlichkeit Repetivitat Offentlichkeit Unwiderrufbarkeit Limininalitat Modale Handlungskriterien actiones modaliter ritorum subjektive Wirkung impressio Vergemeinschaftung societas Transzendenz religio Veranderungen von Identitat Rolle Status Kompetenz novae clasificationes transitio vitae Zunachst steht jedes Ritual in Verbindung zu einer Veranderung es wird im Rahmen einer Grenzuberschreitung ausgefuhrt Dennoch ist nicht jeder Wechsel ein Ritual da sich ritualisierte Veranderungen in der Regel durch den Ubergang zwischen verschiedenen Dichotomien wie alt neu unrein rein auszeichnen Ausserdem muss ein formlicher Beschluss gegeben sein der etwa durch einen Spruch Eid oder Schwur gekennzeichnet wird Rituale sind folglich niemals willkurlich und spontan sondern werden immer bewusst und mit Absicht also intentional ausgefuhrt Die dritte Komponente von Ritualen ist die Erfullung formaler Handlungskriterien Damit sind Ritualhandlungen stereotyp formlich repetitiv offentlich unwiderrufbar und oft auch liminal Weiterhin zeichnen sie sich auch durch modale Handlungskriterien aus Rituale sind immer auf die Gemeinschaft bezogen sie reprasentieren diese also Ausserdem bezieht ein Ritual sich auf etwas Transzendentales und hat auf jeden Teilnehmer eine ganz subjektive Wirkung Das letzte Kriterium nach Michaels ist die Veranderung von Identitat Rolle Status und Kompetenz die durch Rituale notwendigerweise herbeigefuhrt wird Falls eine der genannten Komponenten nicht gegeben ist handelt es sich also nicht um ein Ritual Vor und fruhgeschichtliche Opfer Hauptartikel Menschenopfer Die sparliche archaologische Fundlage der vor und fruhgeschichtlichen Zeit erlaubt keine naheren Aussagen uber Glaubensinhalte in den unterschiedlichen Ethnien und den historischen Perioden und Epochen In dieser Zeit sind immer wieder Deponierungen zu beobachten die als Gaben fur Gottheiten oder auch als deponierte Jenseitsausstattungen fur Verstorbene zu verstehen sind Als Opfer sieht man insbesondere solche Deponierungen an die offenbar unwiderrufbar niedergelegt wurden Opfer bei keltischen und germanischen Stammen Das Opfermoor bei Niederdorla mit stilisierter GottergestaltArchaologische Funde wie auch philologische Zeugnisse ergeben das Bild einer polytheistischen Anschauung bei den keltischen Stammen mit zahlreichen lokalen und regionalen aber auch einigen uberregional verbreiteten keltischen Gottheiten Uberliefert sind die Namen der Gottheiten festlandkeltischer Kulturen durch Inschriften und die Werke antiker griechischer und romischer Autoren Die religiose Praxis der Kelten umfasst insgesamt den heiligen Ort die heilige Zeit die kultischen und magischen Verrichtungen Opfer Gebet und Mantik Weissagung den Kopfkult das Sterben und das Totengedenken das Kultpersonal und die diesem Brauchtum zugrundeliegenden Vorstellungen 30 Sie ist durch Berichte antiker Autoren und vor allem durch die grosse Zahl von archaologischen Funden etwas besser belegt als die keltische Gotterwelt und die keltische Mythologie Da jedoch aus Fundstucken und wesentlich spater verfassten Texten Glaubensinhalte und dazugehorende Rituale nur unsicher bis gar nicht erschlossen werden konnen ist die keltische Religion ebenfalls nur unvollstandig rekonstruierbar 31 Verschiedene keltische Gotter verlangten verschiedene Opfer Die Opfer fur Esus wurden erhangt die fur Taranis verbrannt und die fur Teutates ertrankt Kelten wie Germanen wahlten mitunter ein Moor als Ort der Opferung Beispiele dafur sind Moorleichen wie der Lindow Mann in Grossbritannien oder der Grauballe Mann in Danemark Bei ersterem wird freiwillige Annahme der Opferung vermutet In der irischen Mythologie gibt es Hinweise darauf dass die Totung eines Einzelnen auf mehrfache Weise diesen Regeln entsprechen konnte Grauballe Mann aus Danemark der wahrscheinlich in einem sakralen Overkill starb Das Opfer 32 wurde von den Germanen an Naturheiligtumern und personifizierten Gottheiten wie auch sogenannten Pfahlgotzen dargebracht Es war elementarer Bestandteil im religiosen Kult der jeweiligen sozialen Gemeinschaft 33 Der besondere Begriff fur die Opferhandlung lautet germ blaetan opfern und ist eine Abform aus germ blaestra blaestram Opfer In altnordischer Variation lautet der Begriff blot Varianten in der gotischen der altenglischen und althochdeutschen Sprache mit der Bedeutung von starken anschwellen eine sprachliche Verbindung zum Begriff Blut und im ubertragenen Sinn zu einem blutigen Opfer besteht nicht Weitere semantische Begriffe fur Opfer stehen mit unterschiedlichen Kult und Opferpraktiken in Zusammenhang Im wesentlichen Sinn war das Opfer von der Bestimmung her als Bitt und Dankopfer gestaltet nach dem Prinzip do ut des ich gebe damit du Gottheit gibst Geopfert wurde individuell im privaten Kult aber auch gemeinschaftlich organisiert dann auch zu Festen unterjahrigen Anlassen wie im Fruhjahr im Mittsommer oder zum Herbst und Mittwinter Tollund Mann der eines gewaltsamen Todes starb und moglicherweise im Rahmen eines Opferrituals getotet wurde Ortlichkeiten fur die Opferhandlungen waren seit der vorhistorischen Zeit der romischen Kaiserzeit neben Baumheiligtumern oder Hainen besonders Landmarken im feuchten Gelande und Bodenkontext von Mooren Opfermoor Seen Quellen oder Fliessgewassern Namentlich archaologische Fundstatten in Deutschland und Danemark geben einen umfangreichen Einblick in die Kult und Opferpraxis 34 Beim Opfer das konkret einer Gottheit bestimmt war wurde zum einen das Idol wenn archaologisch lokal bestatigt symbolisch gespeist zum anderen hatte durch den Verzehr des Opfermahls bestehend aus den zuvor geopferten und anschliessend gegarten Tieren die Opfergemeinschaft Anteil Bezeichnenderweise ist die Bezeichnung des Opfertieres germ saudi saudiz sauthi sauthiz in neuhochdeutscher Wiedergabe das Opfer in ubertragener Form und als Gattungsname des gemeinen Hausschafs sowie in der Erweiterung und eigentlichen Wurzel Gesottenes Eine weitere begriffliche Kategorie ist das Nomen germ tibra tibram tifra tifram fur nhd Opfertier Opfer Die Ableitung Geziefer beziehungsweise Ungeziefer aus der althochdeutschen Zwischenstufe unterscheidet von der Grundbedeutung her Tiere in die furs Opfer geeigneten oder ungeeigneten Die heidnische Opfertatigkeit war daher ein Schwerpunkt der karolingischen Mission im Niederdeutschland des 8 bis 9 Jahrhunderts und spiegelt sich in kirchlichen Verbotsschriften wider Indiculien 35 Weitere signifikante Opfergaben sind Waffen und andere militarische Ausrustung vermutlich von besiegten Feinden diese wurden bei den Orten ebenfalls dargebracht Auffallig ist dass geopferte Waffen zuvor unbrauchbar gemacht wurden Teilweise sind diese Gegenstande von hohem materiellen wie ideellen Wert Schwerter aber auch Schmuck Fibeln wodurch der kultisch rituelle Bezug ersichtlich ist Brunnenopfer von Bad Pyrmont Menschenopfer sind seit historischer Zeit schriftlich belegt wie beispielsweise die Opferung eines Sklaven beim Nerthuskult so beschrieben von Tacitus Die archaologischen Fundauswertungen zeigen hingegen dass Menschenopfer statistisch sehr selten praktiziert wurden Fur die in Norddeutschland und Danemark gefundenen Moorleichen die oft mit Menschenopfern in Verbindung gebracht werden gilt lediglich ein kleiner Teil der etwa 500 Funde weisen sicher auf einen kultischen Hintergrund hin Im Zusammenhang mit Menschenopfern ist eine bedingte kultische Anthropophagie nachgewiesen die auch die animistischen Zuge der germanischen Religion anzeigen 36 Siehe auch Nordgermanische Religion und Angelsachsische ReligionAltorientalische Opferriten und VorstellungsweltDie altorientalischen Vorstellungen interpretierten die Welt als einen permanenten Konflikt zwischen Ordnung gedacht als Kosmos und Unordnung dem Chaos Alle lebensfordernde Krafte und Machte Ordnung Wahrheit Herrschaft Regeln Normen zeigten sich fur den altorientalischen Menschen im Wiederkehrenden in zeitlichen Strukturen wie Jahreslauf Gesundheit Geburt und Tod in erwartbarem Rahmen Interruptionen des Regelmassigen stellten den Einbruch des Chaos dar Sie zeigten sich in Himmelserscheinungen wie einer Sonnen und Mondfinsternis in Erdbeben Durren Wetterkatastrophen Seuchen und Krankheiten Ordnung zeigte sich wenn die chaotischen Erscheinungen im Abstand zum bestehenden blieben und nicht auf die geordneten Strukturen ausgriffen Der hochste Garant fur eine geordnete Welt sei Gott bzw die Gotter Obgleich auch die Erscheinungen des Chaos ihre Gotter hatten waren diese Gottheiten in ihrer Existenz die Voraussetzung dafur dass die ordnenden Gottheiten sich erst im Stande versetzt sahen eine Ordnung uberhaupt zu etablieren Eine gottliche Weltordnung ist vom Menschen erfahrbar und muss in ihren Konsequenzen von ihm umgesetzt werden Hierzu sind Ritualspezialisten aufgerufen mit dem hochsten Gott bzw Gottheiten in Kontakt zu treten durch Rituale Kulthandlungen Gebeten und Opferungen zumeist in einem Haupttempel 37 Der Zweck den Menschen mit Opfern verfolgten lasst sich im Gilgamesch Epos nachvollziehen das auf Keilschrifttafelchen zu finden ist Er ist erst als solches ab der zweiten Halfte des 2 Jahrtausends v Chr belegt der Titel Derjenige der die Tiefe sah sa naqba imuru Eine vermutlich altere Fassung des Epos war unter dem Titel Derjenige der alle anderen Konige ubertraf Sutur eli sarri bereits seit altbabylonischer Zeit 1800 bis 1595 v Chr wahrend der mittleren Bronzezeit bekannt Opfer im alten Mesopotamien Die sumerische Religion kann als die erste verschriftliche Religion im Ubergang der Kupferzeit zur fruhen Bronzezeit in der Region Mesopotamien angesehen werden Sie pragte die nachfolgenden Zeit und Kulturepochen mit ihren im Umfeld liegenden Kulturen so z B die Akkader Assyrer und Babylonier Der Mythos wird so erzahlt dass die Gotter den Unterwelt gelegentlich auch als Pestgott bezeichneten Namtar beauftragten die Menschen zu vernichten Dieser begann sie mit der Pest zu toten Ein Gott aber der Mitleid mit den Menschen hatte namlich Enki verriet dem Priester Atraḫasis ein Ritual mit dem die Seuche einzudammen sei Die Menschen sollten nur noch den Pestgott Namtar verehren und allein ihm opfern bis er uberschuttet mit Opfern von seinem todlichen Tun abliesse Dank der Opfer fuhlte sich der Pestgott geschmeichelt und liess von seinem Wuten ab und die Menschen vermehren sich weiter Nun beschlossen die Gotter dass der Regengott Adad es nicht mehr regnen lassen und die Korngottin Nisaba kein Korn mehr wachsen lassen solle Wieder verriet der Gott Enki dem Atrachasis das rituelle Gegenrezept Nun verehrten und opferten die Menschen allein Adad und Nisaba und zwar bis Regen fiel und die Vegetation wieder auflebte siehe auch das Atraḫasis Epos Fur den aus Enki dem sumerischen Gott der Weisheit hervorgegangenen babylonischen Gott Ea opferte eine besondere kalu genannte Priesterschaft einen schwarzen Stier mit dessen Haut im Opferritual die heilige Trommel lilissu bespannt wurde 17 Das altmesopotamischen Ritualexpertentum hatte sowohl seine Techniken als auch die handelnden Akteure weit differenziert und entwickelt um so die Zeichen der angekundigten Warnungen und Botschaften zu deuten Dabei kann zwischen Ritualexperten die die gottliche Botschaften direkt erhielten und solchen die Zeichen anhand standardisierter Interpretationen auslegten unterschieden werden Zu den Akteuren der ersten Gruppe gehoren Propheten akkadisch raggimu ragintu Ekstatiker akkadisch muḫḫu oder maḫḫu und solche Mantiker die etwa wahrend eines Inkubationsrituals Inkubation bzw Enkoimesis den Willen der Gotter ertraumten 38 Eine weitere zweite Gruppe von Akteuren bildeten die Schriftkundigen akkadisch ṭupsarru Schreiber ummanu Weiser die Ritualexperten fur die Opfer oder Eingeweideschau akkadisch baru Seher eigentlich derjenige der inspiziert sowie die Experten fur magische Handlungen akkadisch asipu Beschworungskunst 39 Opfer im Judentum Das Opferwesen im Judentum findet eine starke Zasur nach der Zerstorung des Herodianischen Tempels 70 n Chr Die bereits vor dem Judischen Krieg festzustellenden Bestrebungen das religiose Leben neu zu organisieren wurden unter dem Eindruck der neuen Bedingungen umgesetzt Es kam zur Ausbildung des rabbinischen Judentums denn als Folge der Tempelzerstorung endete der Tieropferkult und das Amt des Hohepriesters auf hebraisch כהן גדול kohen gadol deutsch grosser Priester siehe Kohen war damit seine Grundlage entzogen worden Seit Abraham seinen Sohn nicht opfern musste gilt auch im Judentum dass JHWH keine Menschenopfer will 40 Denn von Abraham berichtet das Alte Testament der Bibel Gott habe zwar prinzipiell von ihm auch die Opferung des Sohnes Isaak verlangt Menschenopfer waren aus Nachbarreligionen bekannt 41 jedoch den Ersatz durch ein Opfertier angeordnet Im Judentum wurden zur Zeit Jesu die Tieropfer zentral im Tempel von Jerusalem vollzogen Diese wurden durch Schlachtung dargebracht 42 Der Hauptakteur im judischen Opferkult war der Hohepriester 43 Er trug symbolische Gewander und Insignien Seine Hauptaufgabe war es die taglichen Tieropfer darzubringen auch durfte nur der Hohepriester einmal im Jahr am Jom Kippur das Allerheiligste betreten Er besprengte die Bundeslade mit dem Blut von zwei Opfertieren hierin begegnete Gott symbolisch seinem Volk Israel 44 Im 3 Buch Mose hebraisch ו י ק ר א Wajikra deutsch Gott sucht das Gesprach Lev 1 3 EU wird uber die Qualitat der tierischen Opfermaterie berichtet Will er ein Brandopfer darbringen von Rindern so opfere er ein mannliches Tier das ohne Fehler ist 45 Fur die vegetabile Opfermaterie Lev 2 2O EU Und der Priester soll eine Handvoll nehmen von dem Mehl und Ol samt dem ganzen Weihrauch und es als Gedenkopfer in Rauch aufgehen lassen auf dem Altar als ein Feueropfer zum lieblichen Geruch fur den Herrn Dennoch praferierte JHWH nach 1 Mos 4 5 EU das Tieropfer so gefiel JHWH Kains vegetabiles Opfer nicht Im Ausdruck seiner Unzufriedenheit sate er durch seine Zuruckweisung der Opfermaterie die erste Zwietracht unter den biblischen Menschen Einmal im Jahr fand ein Entsundigungsopfer fur das Heiligtum selbst und die Priesterschaft statt der Versohnungstag siehe dazu Wajikra 3 Buch Mose Kapitel 16 Ein Opferritual wie durch die Schechita eines ausgewahlten Tieres war ein Ereignis bei dem zwei Gruppen allgemein der Zuschauer Israeliten und die Akteure Hohepriester miteinander in Interaktion traten Dabei nahmen die Tempelbesucher in einer spezifischen Art und Weise an der Kulthandlung teil indem ihre physische Prasenz die Wahrnehmung die Rezeption und spezifische Reaktion Einfluss auf das Erleben der Opferung hatten So muss man vermuten dass etwa die olfaktorische Wahrnehmung der verbrennenden Tierkadaver ebenso bedeutsam war wie das schockierende Arrangement des Totens eines Tieres vor den Augen der Besucher 46 Die unterschiedlichen Opferformen zeigen dass das Verstandnis des Opfers in der Tora vielschichtig war es findet sich das Motiv der Speisung der Gottheit ebenso Ex 25 23 30 EU Ps 50 8 13 EU wie des Verzichts auf Wertvolles Ein Opfer kann der Gottheit huldigen oder ihren Zorn stillen es kann Dank oder Busse ausdrucken Hinzu kommt bei Verspeisung des Opfertieres die Vorstellung einer heilvollen Mahlgemeinschaft zwischen Gott und den Opfernden 47 48 Die Rabbinen diskutierten nach der Zerstorung des Tempels von Jerusalem im Jahr 70 n Chr daruber welche Handlungen nun an die Stelle der Tieropfer treten konnten Sie kamen zu drei Ergebnissen das Gebet damit ist die Amida 49 gemeint Erfullung der Mitzwot das Studium der ToraUntermauert von prophetischen Texten wie Hosea 14 3 oder Psalm 51 17 19 setzte sich schliesslich rechtsgultig das Gebet als liturgische Opfer Ersatzhandlung fur die tagliche Olah durch Im Judentum wurde das Gebet daher eine religiose Pflicht die wie das antike Opfer zu festgelegten Zeiten morgens und nachmittags mit einem festgelegten Bittenkanon erfullt wird Schon das Alte Testament kennt auch geistige Opfer so etwa in Psalm 51 19 Das Opfer das Gott gefallt ist ein zerknirschter Geist ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du Gott nicht verschmahen Die Propheten kritisierten zuweilen die scheinheilige Opferpraxis Ich habe Lust an der Liebe und nicht am Opfer Hosea 6 6 oder Jes 1 11 17 EU Sie forderten im Namen Gottes statt der Tieropfer die Gott nicht brauche Barmherzigkeit gegenuber sozial Benachteiligten wie Witwen und Waisen Nachbildung des Goldenen Raucheraltars Timna IsraelDie Bedeutung des Raucherns bzw der rituellen Rauchopfer bei den Juden zeigt sich bereits im hebraischen Wort ruaḥ רו ח das sich mit Geist Wind Atem bzw Atem Gottes aber auch mit Duft Feuerluft oder Feuernebel ubersetzen lasst Duft und Rauch werden semantisch hier in einem engen Zusammenhang mit dem Gottlichen gesehen Zudem wird der Rauch von verbranntem Raucherwerk als Zeichen der Anwesenheit Gottes gedeutet Er garantiert dessen Prasenz in seinem Heiligtum und ist zugleich Schutzmittel des Hohenpriesters vor der Gegenwart Gottes im Offenbarungszelt Lev 16 12f EU damit dieser nicht sterbe In der judischen Opfertheologie wird mit dem Verbrennen von Raucherwerk der Kontakt zu Gott hergestellt Der Rauch des aufsteigenden Opfers verbindet oben und unten miteinander Auf diese Weise wird die Verbindung von Gott und Mensch zeichenhaft sichtbar gemacht Eine Beschreibung der verschiedenen Opfer und ihrer Rituale und Grunde findet sich an verschiedenen Stellen in der Tora vor allem aber in Wajikra 3 Mose 1 8 EU In alttestamentlicher Zeit gab es funf Opfergaben Die Tora funf Bucher Moses kennt funf Opferarten die sich durch ihre Rituale und ihre Anlasse unterschieden Olah עלה ubersetzt mit Aufstiegsopfer Ganzopfer Brandopfer Holocaust Mincha מנחה ubersetzt mit Speiseopfer Getreideopfer Sebach Schlamim זבח שלמים ubersetzt mit Heilsopfer Mahlopfer Friedensopfer Chattat חטאת ubersetzt mit Sundopfer Verfehlungsopfer Reinigungsopfer Ascham אשם ubersetzt mit Schuldopfer Ausserdem gab es die Moglichkeit zu freiwilligen Gaben an den Tempel aus Dank oder zur Erfullung eines Gelubdes Olah עלה Brandopfer Die Olah z B Ex 24 5 bestand aus der vollstandigen Verbrennung Brandopferaltar eines Rindes Schafes oder eines Widders gelegentlich auch einer Taube wenn jemand arm war In Bemidbar Num 28 3 8 elb wird das Ganzopfer von zwei Schafen eines am Morgen und eines am spaten Nachmittag als tagliches Opfer geboten An Festtagen soll ein zusatzliches Schaf geopfert werden der Zeitpunkt des Opfers ist nicht festgelegt Hierbei wurde nie eine Ziege geopfert weil diese fur das Chattat Opfer reserviert ist Auch als sogenanntes Ganzopfer kalil כ ל יל Dtn 33 10 EU Man verbrannte das ganze Tier ohne Haut und unreinen Teilen auf dem Altar fur die Gottheit Damit wird die Macht Gottes anerkannt Gen 8 20 EU Opferbare Tiere waren Ziege Schaf Rind und Taube In spaterer Zeit werden Brandopfer als Tamid Opfer ein festgesetztes standiges Opfer taglich morgens und abends vor dem Tempel dargebracht Mincha מנחה Speiseopfer Die Mincha ist die Darbringung eines Brotfladens aus Mehl vermischt mit Ol und Weihrauch und Salz Es dient vor allem zum Lebensunterhalt der Priester am Tempel Die Juden in Israel partizipierten an einer im Alten Orient haufigen religiosen Vorstellung dass die Gottheit mit Nahrung zu versorgen sei Geopfert wurden gesalzene Brotfladen und Olkuchen die vom Priester in das Feuer gegeben werden dazu als Trankopfer Wein und Wasser Sebach Schlamim זבח שלמים Friedensopfer auch Ganzopfer Das Sebach Schlamim ist eine festliche Mahlzeit einer Personengruppe Fett und Nieren des Tieres werden auf dem Altarherd verbrannt der Rest zubereitet und von den Opfernden verzehrt Es wird z B am Sinai in Ex 24 5 erwahnt Chattat חטאת Sundopfer Die Chattat dient zur Entsundigung nach einer versehentlichen Gebotsubertretung Der Hohepriester nimmt eine Ziege stemmt die Hande auf den Kopf der Ziege und ubertragt die Sunde des Menschen auf die Ziege Die Ziege wird geschlachtet und ihr Blut an den Altar und an den Vorhang im Tempel gesprengt Dieser Vorhang trennte das Allerheiligste mit der Bundeslade vom Heiligen dem normalen Innenraum des Tempels Sund und Schuldopfer Lev 4 5 26 EU waren eher Riten zur Entsuhnung als Opfer Gott nahm dem Menschen die Sunde ab indem diese auf das zu opfernde Tier ubertragen wurde Hiernach totete man das Tier und versprengte sein Blut die Uberreste wurden ausserhalb des Tempels verbrannt Ascham אשם Schuldopfer Das Ascham dient zur Entsundigung einer groben und vorsatzlichen Gebotsubertretung Das Ritual ist ahnlich wie bei der Chattat Hinzu kommt jedoch noch die Verpflichtung dass der Opfernde den angerichteten Schaden ersetzen muss 50 Zoroastrische Kulte und OpferhandlungenBildliche Darstellungen von Gottern sind dem Zoroastrismus fremd Im Feuertempel in denen ein standig brennendes Feuer als heilige Flamme gehutet wird tritt ein Symbol der Gottheit Atar auch Atash Azar oder Avestan symbolisch in Erscheinung er wird auch als brennendes und nicht brennendes Feuer oder sichtbares und unsichtbares Feuer beschrieben 51 Das Feuer wird als sichtbare Prasenz von Ahura Mazda und seiner Asha Wahrheit kosmische Ordnung angesehen Das bedeutsamste Ritual im Zoroastrismus das Yasna bedeutet anbeten opfern preisen Es wird als innere Zeremonie d h in ritueller Reinheit am Altar eines Feuertempels vollbracht Die Funktion der Yasna Zeremonie besteht grob erlautert darin die geordneten geistigen und materiellen Schopfungen von Ahura Mazda gegen den Angriff der zerstorerischen Krafte von Angra Mainyu zu starken Das Wort Yasna ist mit dem vedischen und dem spateren Sanskritwort yajna verwandt im Gegensatz zu Sanskrit yajna das sich auf eine Klasse von Ritualen bezieht ist in Zoroastrismus Yasna eine besondere Liturgie Der Hohepunkt des Yasna Rituals ist der Ab Zohr die Starkung des Wassers Es gliedert sich in zwei Schritte Erster Schritt es werden Vorbereitungen getroffen unter anderem eine Weihe des Bereichs in dem das Ritual stattfindet und die Zubereitung der ersten Parahaoma Mischung Zweiter Schritt die eigentliche Yasna Zeremonie eine aus dem Gedachtnis erfolgende Rezitierung der Liturgie begleitet durch mehrere rituelle Handlungen unter anderem die Zubereitung einer zweiten Parahaoma Mischung Der Hohepunkt und eigentlicher Zweck der Zeremonie sind die Ape Zaothra mittelpersisch und neupersisch ab zohr wortlich Gabe Geschenk an das Wasser die Starkung des Wassers die durch eine Mischung der zwei Parahaoma Zubereitungen symbolisch vollbracht wird Die Texte der Yasnaliturgie sind in 72 Kapitel unterteilt jedes Element der 72 Faden des zoroastrischen Kusti des heiligen Gurtels der um die Taille getragen wird reprasentiert eines der 72 Kapitel der Yasna 52 Innerhalb der Priesterschaft gab es unterschiedliche Grade so etwa den Magier oder den Mobed Ervad und Zaotar mit diesen Bezeichnungen wurden weitere Priesterfunktionen innerhalb der zoroastrischen Religion bestimmt 53 54 Opfer und kultus im antiken Griechenland Rom und mediterranen RaumGriechische Gotter und Kultus Hauptartikel Mysterienkult Die Namen einiger griechischer Gotter waren bereits durch schriftliche Zeugnisse in Linearschrift B aus der Zeit um 1200 v Chr siehe Spathelladikum uberliefert worden aber die eigentliche griechische Gotterwelt wurde erst durch die Dichter Homer und Hesiod literarisch ausgeformt Die Erzahlungen wurden aber nicht vor dem 8 Jahrhundert v Chr verschriftlich 55 Nach dem dunklen Zeitalter im 9 Jahrhundert v Chr wirkte die griechische Religion unheimlich ihre Gotter gefahrlich grausam und despotisch In der griechischen Gotterwelt gab es keinen wohlwollenden Schopfergott oder eine gottliche Ordnung im Anbetracht der Zeiten sondern erbarmungslosen Hass und Streit so standen etwa schon die zwei Urkrafte Chaos und Gaia im Zwist 56 Typisch fur die griechische Gotterwelt und damit bestimmend fur das Verhaltnis der Gotter zur Welt des zwischenmenschlichen Handelns ist dass Zeus und die ubrigen polytheistischen Gotter die Ordnungsstrukturen der Welt garantierten diese aber ebenso wie die Menschen selbst nicht schufen Die vorgestellte der Welt der antiken Griechen war nicht Ausdruck der gottlichen Schopfungskraft und deren intendierten Gestaltung sie war Wohnstatte der Gotter und der Menschen Gotter und Menschen fuhrten eine parallele Existenz in einem gemeinsamen Kosmos Aber die Gotter hatten gestalterisches Potential und waren den menschlichen Handlungsmoglichkeiten unendlich uberlegen Sie beherrschten die Krafte in der Natur ebenso wie sie mit ihrem Handeln tief in die Gesellschaft hineinwirken konnten In dieser vorgestellten Asymmetrie und dem tiefen Gefuhl der Abhangigkeit vom Wohlwollen der gottlichen Machte war es den Menschen ein Bedurfnis die Gotter im Kult zu ehren Die Zuwendung zu den Gottern war eine wichtige Voraussetzung fur deren Wohlwollen 57 Griechische Gotter waren nicht fur den Menschen verfugbar es umgab sie ein Aspekt der Ferne Sie zeigten ihre Anwesenheit durch Handlungen Naturereignisse oder symbolische Zeichen einzelnen Menschen konnte sie aber in Traumen oder psychischen Grenzzustanden erscheinen Die Fahigkeit der Gotter in das menschliche Handeln hineinzuwirken liess ihre Verehrung zur fundamentalen Basis der menschlichen Existenz werden das zentrale Ritual der griechischen Religion war das Opfer es war das Medium um eine Beziehung zu den sakralen Machten herzustellen Dabei gab es zyklisch auftretende also jahrlich wiederkehrende Opferhandlungen und solche zu besonderen Anlassen und in Not und Krisensituationen durchgefuhrt wurden Darstellung Hermes der eine Ziege zum Opfer fuhrt Malerei auf einem kampanischen rotfigurigen Vase etwa 360 bis 350 v Chr Bremmer 1996 58 sieht im Tieropfer den Kernpunkt im Ritual der antiken griechischen Religion Eine Gottheit war eindringlich nur durch ein dargebrachtes blutiges Opfer ehrbar Hierbei war die Auswahl des richtigen Opfertieres von hoher Bedeutung Es waren Haustiere wie Hausrinder und von ihnen wiederum die Stiere die die geschatztesten Opfertiere darstellten Aber auch andere Nutztiere wie Schafe Ziegen und Geflugel fanden ihre Verwendung Hingegen kamen Wildtiere als Opfertiere selten vor Fur einige Gotter sah man offenbar bestimmte Tiere vor so etwa fur Hestia Demeter und Dionysos denen traditionell Hausschweine geopfert wurden Die als unrein geltende Gottin Eileithyia oder auch der als grausam bestimmte Kriegsgott Ares oder der Hekate wurden hingegen Hunde geopfert Hingegen brachte man Aphrodite oder Asklepios Vogel als Opfertiere dar Dem Priapos wurden ausnahmsweise auch Fische geopfert Die Farbe des Fells der Opfertiere hatte bei ihrer Auswahl ebenfalls eine symbolische Bedeutung so wurden den Gottern der Unterwelt uberwiegend dunkle bzw schwarze Tiere und olympische Gotter Tiere mit hellerem Fell geopfert Verbindliche Regularien zur Auswahl bestanden nicht allgemein musste das Tier den Anforderungen der Reinheit entsprechen so galt etwa ein Fleck im Fell als unrein Fast immer war das Tieropfer mit einem anschliessenden Festmahl verbunden bei dem das Fleisch von der Opfergemeinschaft zur Ganze verzehrt werden musste da es das Temenos griechisch temenos temenos fur Heiligtum nicht verlassen durfte Wurden die geschlachteten Tiere zur Ganze verbrannt so sprach man von Holokauston altgriechisch ὁlokayston holokauston das wie das zugehorige Substantiv ὁlokaytwma holokautoma von ὅlos holos ganz vollstandig und kaῦsis kausis Brand Verbrennung abgeleitet ist Erstmals uberliefert ist es bei dem griechischen Historiker Xenophon ca 426 355 v Chr fur ein Tieropfer 59 Das Opfertier dient zur Reinigung des Einzelnen oder der auch ganzer Gemeinschaften Als unrein galt wer mit Geburt oder Tod in Beruhrung gekommen war oder wer selbst einen Menschen getotet hatte Einem Kult oder dem Gottlichen durfte man sich nur gereinigt nahern Einige Begriffe aus den Opferkulten fanden in veranderter Form den Zugang zur griechischen Alltagssprache So der Begriff der Tragodie wie er im Theater der griechischen Antike verwendet wurde Er entstammte dem Bocksgesang bzw Gesang um den Bockspreis altgriechisch tragῳdia tragōdia Hierbei handelte es sich um einen dionysischen Kult bzw Ritual bei welchem ein Komos kῶmos kōmos veranstaltet wurde ein festlicher Umzug oder eine Prozession mit Gesang bei welchem einige Protagonisten mit Maske und Bocksfell tragos tragos verkleidet waren Sie sollten den Gott selbst oder die ihn begleitenden Satyrn darstellen So entwickelte sich die Form der Tragodie aus einem im Chor gesungenen Mythos der Dichtung einer meist heldischen Vergangenheit Die Chorpartien der erhaltenen Dramen sind Rudimente dieser Urform der Dialog und die dargestellte Handlung spatere Entwicklungen in historischer Sicht sekundar Trager der Handlung im Drama war ursprunglich ein einziger Schauspieler ein Sprecher der mehrere Figuren reprasentieren konnte indem er ihre Reden ubernahm Erst Aischylos fuhrte einen zweiten Schauspieler ein Das Chorlied entwickelte seine eigene Chorlyrik es entstanden Spezialformen mit eigenen Bezeichnungen Hymne Paian Dithyrambus Epinikion Epithalamium und andere mehr In den antiken und spatantiken synkretistischen Mysterienkulte wurden vielfaltige Formen von Opferritualen praktiziert Romische Gotter und Kultus Hauptartikel Romische Priester und Priesterschaften Hauptartikel Gewohnheits und Sakralrechtswesen im antiken Rom Hauptartikel Religionen der Spatantike Bronzetafel mit Ehreninschrift fur einen romischen Mithraspriester die neben dem Portrat der Gottheit ein Opfermesser und eine Schale patera fur das Trankopfer zeigtBeard 2015 60 beschrieb die antike und spatantike romische Religion als ein System das keine einheitliche Glaubenslehre aufwies auf keine verschriftlichen heiligen Texte zuruckgriff Die Romer hatten gewusst dass es Gotter gab aber sie hatten nicht an sie geglaubt in einem verinnerlichten Sinn Auch gabe es nicht das individuelle Seelenheil Vielmehr konzentrierten sie sich vorrangig um die Ausfuhrung von Ritualen Rituale bildeten in Rom einen festen Bestandteil des offentlichen sozialen Lebens Zwar erfuhren die Rituale immer wieder neue Sinnzuweisungen doch das uberaus strenge Festhalten an den uberlieferten Riten war als typische Eigenheit orthopraxer Religionen auch ein Charakteristikum der romischen Religion und resultierte in einer kaum ubersehbaren Fulle von Geboten und Verboten fur alle Gebiete des Kultes Bereits geringste Abweichungen vom uberkommenen heiligen Verfahren zwangen zu dessen Wiederholung um nicht den gottlichen Zorn herauszufordern Die romische Religion war eine staatstragende Tugend ein Fundament der res publica 61 Die vergleichende Religionswissenschaft unterscheidet orthopraxe von orthodoxen Religionen Orthopraxe Religionen es richtig machen zu der die romische Religion als polytheistische Volks und Stammesreligion gehort basieren auf dem do ut des Prinzip Ich gebe damit du gibst das heisst es gibt eine vertragsmassige Ubereinkunft zwischen Gottern und Menschen Als Gegenleistung fur deren kultische Verehrung gewahren die Gotter den Menschen demnach Hilfe und Beistand und halten die naturliche und offentliche Ordnung aufrecht Wichtig ist nicht was der Mensch bei der Praktizierung des Kultes glaubt sondern dass der Kult richtig ausgefuhrt wird Eine kultische Handlung kann z B in der Darbringung eines Opfers bestehen daher spricht man auch von einer Opferreligion 62 Dagegen steht im Allgemeinen bei einer orthodoxen Religion richtig glauben der Glaube oder das Bekenntnis Bekenntnisreligion im Mittelpunkt Die penibel einzuhaltenden Vorschriften fur die Opferung von Tieren eine der wichtigsten Kulthandlungen der romischen Religion seien hier als Beispiel aufgefuhrt fur die Detailversessenheit eines Rituals Die Opfertiere meistens Haustiere wie Schafe Schweine oder Rinder wurden unterschieden nach Geschlecht Alter Hautfarbe ob sie kastriert waren oder nicht noch gesaugt wurden lactentes oder nicht maiores Grundsatzlich ist dass die weiblichen Gottheiten weibliche und die mannlichen Gottheiten mannliche Opfertiere erhielten dafur gab es explizite Regeln 63 Als besonders geeignet galten zweijahrige Tiere damals genannt bidentes zweizahnig Fur verschiedene Tiere waren verschiedene Holzarten fur das Opferfeuer vorgeschrieben man unterschied u a glucksbringende Baume arbores felices und unheilvolle Baume arbores infelices Das ausgesuchte Tier wurde festlich geschmuckt und in einer feierlichen Prozession zum Altar gefuhrt Unter der Begleitung von Flotenmusik zog sich der Opferherr die Toga uber den Kopf dann sprach er exakt die bisweilen komplizierte Darbringungsformel nach Dann bestrich er die Stirn des Tieres mit Salz und Schrot mola salsa und fuhr mit dem Messer vom Nacken bis zum Schwanz uber den Rucken des Tieres danach erst erfolgte die Totung Die Untersuchung der Eingeweide des Tieres Hieroskopie und hier wiederum die Hepatomantie die in ihrer Form wiederum bestimmten Regeln entsprechen mussten entschied uber die Frage ob der Gott das Opfer akzeptiert hatte also ob die Opferung gultig war oder wiederholt werden musste 64 Im romischen Tieropferritual werden die Opferungen an einem Altar vor dem Tempel durchgefuhrt der explizit Teil des als Eigentum der Gottheit ausgewiesenen Tempelgelandes war 65 Neben den expliziten Regeln gab es auch implizite Regularien die durch die regelmassige Teilnahme an den Ritualen verinnerlicht wurden einfach durch Nachahmung und Ausprobieren Aus der spaten romischen Republik sowie der fruhen romischen Kaiserzeit sind vier wichtige Priesterkollegien bekannt sechzehn Pontifices sechzehn Auguren die Quindecimviri sacris faciundis Funfzehnmanner Epulonen Festveranstalter Wahrend der romischen Konigszeit galt der Konig auch als oberster Priester Mit dem Beginn der romischen Republik wurden nunmehr die zeremoniellen und religiosen Verpflichtungen einem Oberpriester pontifex maximus anvertraut Sein administratives Zentrum war die Regia auf de Forum Romanum In der romischen Kaiserzeit wiederum hatte der amtierende Imperator dieses Amt inne Der Pontifex war mehr ein Berater fur religiose Angelegenheiten und mehr fur die Durchfuhrung der religiosen Zeremonien und Rituale zustandig Die Auguren waren wichtig da sie an den Opferhandlungen und Ritualen direkt wirkten so in den Auspizien Ornithomantie aus dem Flug verschiedener Vogel zu deuten welche Bedingungen und Unternehmungen die Billigung der Gotter besassen 66 Nach Veyne 2005 67 stellte der antike Mensch sich die Gotter als uberwaltigende anbetungswurdige den Menschen uberlegene Wesen vor Dabei waren die Gotter weniger reale Wesen als vielmehr fiktionale Gestalten einer erzahlerischen Phantasie entsprungen Sie waren Inhalt eines einfachen Narrativs im Sinne einer Literarischen Figur Die Gotter hatten in der Vorstellungswelt der Glaubenden alle ein bestimmtes Alter erreicht woran sich ebenso wenig anderte wie an der Anzahl ihrer Nachkommen Die heidnische Religion und Kulte aber machten kein Angebot eines liebenden Gottes Die pagane Frommigkeit grundet auf die Opfer Die Gotter sind aus der paganenen Vorstellungswelt nicht sehr eng mit der Menschheit verbunden so dass man sie bestandig storen durfte Sie werden nicht uber die eigene individuelle seelische Befindlichkeit in Kenntnis gesetzt Einzig darf der Glaubende sie an die Beziehung erinnern die mit einem von ihnen durch wiederholt dargebrachte Opferungen entstanden ist Pagane Religiositat sei nach Veyne ein Ensemble von Praktiken es ginge nicht um dezidierte Uberzeugungen und Vorstellungen sondern darum seine Religion zu praktizieren Die Gotter so in der Vorstellung der Glaubenden achteten darauf dass ihre Person ihr Namen und Tempel ihre Wurde respektiert und bemerkt wurden Im Paganismus sei jede sich im Bewusstsein des Glaubenden abspielende Verbindung zwischen den Gottern und den Menschen fremd Opferkult der Phonizier Die religiosen Vorstellungen und Praktiken der Phonizier sind mangels Datenlage nur unvollstandig rekonstruierbar Neben Inschriften und Personennamen ist die Phonizische Geschichte des Herennios Philon eine wichtige aber auch problematische Quelle Die darin enthaltenen Mythen ahneln denen der Religion in Ugarit 68 Dort herrscht der Schopfer und Hauptgott El uber ein Pantheon zu dem Gottheiten wie Dagan Anat und Aschera gehorten Neben diesen allgemein in Syrien und Kanaan verbreiteten Vorstellungen zeichnet sich die Religion der phonizischen Stadtstaaten durch die Verehrung einer Triade aus die an der Spitze des jeweiligen Pantheons stand 69 Die genaue Komposition der Trias war zwar von Stadt zu Stadt verschieden aber sie bestand immer aus einem Herrn einer Herrin und einem jugendlichen Sohn Trotz ihrer verschiedenen Namen unterschieden sich die phonizischen Gotter in Funktion und Charakter kaum von einander Sie wurden als weniger individuell vorgestellt als etwa die Gottheiten der griechischen und romischen Mythologie 69 Das zeigt sich etwa daran das die Gottheiten oft nur als Herr Ba al und Herrin Baalat bezeichnet wurden Auch die Punier mit ihrem Zentrum Karthago verehrten einen phonizischen Pantheon es unterschied sich allerdings von dem der Mutterstadt Tyros 70 So war nicht Melkart der hochste Gott sondern vermutlich Baal schamim Herr der Himmel Die wichtigste Gottin war Tanit die Gefahrtin des Baal Hammon Tanit war gleichzeitig Jungfrau und Mutter und zustandig fur Fruchtbarkeit und den Schutz der Toten Sie wurde in Karthago deutlich von Astarte unterschieden 71 Weitere Gottheiten der auch nur unvollstandig rekonstruierbaren punischen Religion waren etwa Baal Sapon Eschmun und Sardus Pater Aus den Ausgrabungen des Astarte Tempels in Kition Zypern wo Tieropferungen ausgefuhrt wurden fanden sich 1328 Zahne und Tierknochen vor die durch den Archaozoologen Gunter Nobis analysiert wurden Sie datieren um 950 v Chr ca 25 Prozent wurden tierartlich bestimmt Anteile der Korperteile des Schafes in Tempel 1 von KitionDie Knochen der geopferten Tiere wurden in Gruben auf dem Tempelgelande bothroi deponiert Das haufigste Opfertier war das Schaf viele Lammer gefolgt vom Rind Vier vollstandige Schafskelette im Vorhof von Tempel 1 werden von Nobis als Bauopfer gedeutet In der Nahe des Altars lagen 15 Rinderschadel meist von noch nicht vollig ausgewachsenen Stieren unter zwei Jahren Die Schadel wurden vielleicht auch im Kult verwendet worauf Bearbeitungsspuren an den Schadeln hindeuten Manche Schulterblatter sind gekerbt vielleicht wurden sie bei Orakeln verwendet Von Schaf und Rind liegen jedoch die verschiedenen Korperteile in durchaus unterschiedlichen Anteilen vor sodass bezweifelt werden kann dass immer ganze Tiere geopfert wurden bzw im Tempelbereich verblieben Die geopferten Esel entsprechen in der Grosse den rezenten Hauseseln Unter den zwolf Damhirschresten befinden sich auch Geweihfragmente allerdings macht Nobis keine Angaben ob es sich um schadelechte oder Abwurfstangen handelt die Bedeutung des Damhirsches als Opfertier Dionysos wird so also vielleicht uberbewertet Ausser den Geweihen liegen nur Beinknochen vor Die Vogelknochen wurden nicht tierartlich bestimmt sodass sich die Frage nach Taubenopfern in einem Astarte Tempel nach den Schriftzeugnissen zu erwarten nicht klaren lasst Aus einer Opfergrube von Tempel 4 im Heiligen Bezirk von Kition liegt auch ein einzelner Schweine Humerus vor Opfer im Christentum Architektonische Hervorhebung des Messopfers Altar von Santa Cecilia in Trastevere Die Opfer von Kain und Abel auf der Steinernen Bibel von Schongrabern Niederosterreich um 1220 Votivbilder im Rundgang der Gnadenkapelle von AltottingDas Christentum stellt das bisher praktizierte religiose Opfer in Frage Wiederum unter Bezug auf Abraham wird Jesu Kreuzestod als Opfer Gottes selbst gedeutet Rom 8 32 EU zu Genesis 22 12 hiermit ist die Gewalt des Bosen besiegt Nach anderen Aussagen opfert sich Jesus fur die Sunden der Menschen weitere Opfer sind uberflussig Hebr 7 27 EU Es bedarf weder eines Menschen noch eines Tieropfers Im Neuen Testament hat Gott selbst sich durch seine Menschwerdung bis hin zur letzten Konsequenz des Kreuzestodes als letztes und endgultiges Opfer dargebracht Hier zeigt sich religionsgeschichtlich insofern eine Wende als hier das Opfer des Menschen nicht mehr zum Heil beitragt das ist im Opfertod Jesu geschehen Allerdings wird ein Christ durch die Taufe in den Tod Jesu einbezogen Romer 6 1 11 und wird aufgefordert dies auch im Leben umzusetzen was bei Paulus durchaus als Opfer des Leibes beschrieben werden kann Romer 12 2 Damit ist das Opfer eines Menschen fur das Heil nicht konstitutiv sondern nur konsekutiv Diese Hingabe wird deutlich in den Einsetzungsworten des letzten Abendmahls und setzt sich in der Feier der Eucharistie fort Nach Lehre der katholischen Kirche ist die Heilige Messe die auch als Messopfer bezeichnet wird die unblutige Vergegenwartigung des Kreuzesopfers Christi und Vorwegnahme des himmlischen Hochzeitsmahles Da der Gesang zur Gabenbereitung vor dem Hochgebet lateinisch Offertorium von offerre darbieten heisst wurde daraus die deutsche Ubertragung Opferung Auch wenn im Opferbegriff die Heilige Messe uberwiegt wird die theologische und emotionale Bedeutung alttestamentlicher Opfer gewurdigt und in der Kunst oft dargestellt insbesondere auf gotischen Flugelaltaren oder den steinernen Bibeln der Romanik Siehe auch Suhnopfer Abendmahl als Sakralmahl Seit der nachapostolischen Zeit wird das christliche Abendmahl als Opfer interpretiert so in der Didache 72 1 Am Tage des Herrn versammelt euch brechet das Brot und saget Dank nachdem ihr zuvor eure Sunden bekannt habet damit euer Opfer rein sei 3 Denn so lautet der Ausspruch des Herrn An jedem Ort und zu jeder Zeit soll man mir darbringen ein reines Opfer weil ich ein grosser Konig bin spricht der Herr und mein Name wunderbar ist bei den Volkern Didache 14 1 Nach Gerd Theissen hat das Abendmahl die traditionellen judischen Opfer beendet und damit ersetzt 73 Vergleiche man so Theissen ein traditionelles judisches Opfer mit dem Abendmahl wurden zwei Regelwidrigkeiten deutlich Obwohl ein Suhnopfer wurde es wie ein Gemeinschaftsopfer verzehrt Es wurde symbolisch Blut verzehrt Suhne und Gemeinschaftsopfer unterscheiden sich in ihrer Beschreibung aber gerade hierin Fleisch vom Gemeinschaftsopfer wird von der teilnehmenden Opfergemeinschaft verzehrt nachdem der leitenden Ritualspezialist Priester seinen Anteil erhalten hatte Bei einem Sundopfer wurde das Opferfleisch hingegen nur vom Priester gegessen Die Rest des Opfertieres wurde ausserhalb der Ritualstatte verbrannt Das Suhnopfer wird aus der Gemeinschaft ausgeschlossen es soll entfernen was die menschliche Gemeinschaft belastet Ein Gemeinschaftsopfer intendiert die Zusammenfuhrung der am Ritual teilnehmenden Menschen es soll die Mitglieder binden Das Opfertier wird gemeinschaftlich verzehrt Wahrend das Suhnopfer Ausdruck einer gestorten Gemeinschaft ist aus der das Bose und Storende entfernt wird ist das Gemeinschaftsopfer die symbolische Darstellung einer funktionierenden Gruppe Als Ausschlussregel besteht im Suhnopferritual dass es nicht zu einem gemeinschaftlichen Essen der tabuisierten Reste des Suhnopfers kommen darf Diese Ausschlussregel wird im rituellen Kontext des Urchristentums durchbrochen Denn die Teilnehmer beim Abendmahl verzehren was an die traditionelle Stelle der Opfermaterie trat namlich Brot und Wein welche als Leib und Blut Christi gesehen werden Damit vereint das Abendmahl das Suhnopfer die Elimination einer Storung in der Gemeinschaft mit dem Gemeinschaftsopfer die Darstellung einer gelungenen Verbindung innerhalb der Gruppe Verschiedene Ausdeutungen des Opferbegriffs Tatige Nachstenliebe Da das Christentum tatige Nachstenliebe etwa im Gleichnis vom barmherzigen Samariter zu seinen Geboten und Pflichten zahlt gilt neben der zeitlichen auch die materielle Aufwendung und Sachspende zugunsten eines anderen Menschen als Gott wohlgefalliges Opfer Kirchenbau und Bildstocke Auch Beitrage zur Schaffung von Kirchenbauten und deren Erhaltung Ausstattung und Ausschmuckung gelten als Opfer da Kirchen nicht nur als Versammlungsplatze sondern als Gotteshauser betrachtet werden Solche Beitrage werden sowohl als Lobopfer dargebracht um Liebe und Verehrung zu zeigen als auch als Suhneopfer um Reue auszudrucken Auf ahnliche Motive oder Dankbarkeit fur Errettung aus Gefahr und Krankheit gehen in den Alpenlandern die Marterln Bildstocke und die Errichtung von Wegkreuzen zuruck Votivgaben und kerzenVotivgaben sind Gegenstande eines Gelobnisses ex voto die in einigen Konfessionen als Dank oder Bittzeichen auf Altaren und vor Heiligenbildnissen aufgestellt und vor allem in Wallfahrtskirchen gestiftet volkstumlich geopfert werden Man erfleht Rettung Schutz Segen und Gesundheit fur Mensch und Vieh bzw dankt dafur Votivgaben konnen aus den verschiedensten Materialien Metalle Holz Ton oder Wachs Textilien gefertigt sein Als symbolische Motive finden sich menschliche Gestalten Organe oder Gliedmassen Tiere in jungerer Zeit auch Autos Zu den verbreitetsten Votivgaben zahlen Votivtafeln oder bilder die die zum Schutz angerufenen Heiligen die Votanten und die Anlasse zeigen und meist eine schriftliche Information zumindest eine Jahreszahl tragen Martyrium Wer im Falle religioser Verfolgung lieber den Tod erduldet als vom Glauben abzufallen ihn zu widerrufen oder das verlangte Bose zu tun erleidet das Martyrium Es gilt als besonders verdienstvoll und als besonderer Ausdruck der Liebe zu Gott und zum Nachsten Niemand hat grossere Liebe als der der sein Leben hingibt fur seine Freunde Joh 15 13 Als martys ex voto zahlten dazu auch die fruhchristlichen Bekenner die wegen ihres Glaubens im Kerker gelitten haben aber nicht hingerichtet wurden Die Kirche sieht auch im keuschen Leben des Zolibataren in der Jungfraulichkeit und Ehelosigkeit um des Himmelreiches willen ein unblutiges Martyrium Opfer im IslamIn fast allen islamischen Konfessionen gibt es Opferrituale Das wichtigste Fest des islamischen Jahreskalenders ist das Opferfest Eid al Adha Opferfest auch Eid el Kebir grosses Fest genannt das an das alteste Opfer des Propheten Ibrahim erinnert und zeitgleich mit der Pilgerfahrt nach Mekka stattfindet Die Teilnahme am Opferfest ist eine religiose Verpflichtung sofern es die finanzielle Situation erlaubt und ein feierlicher Anlass der mit einem Gang zur Moschee und Verwandtschaftsbesuchen verbunden ist Traditionell wird ein Opfertier Uḍḥiya bezeichnet das Tier und das Schlachtopfer vor dem eigenen Haus im Hof der Moschee oder an einem zentralen Platz geschlachtet Das Fleisch wird nach festgesetzten Regeln verteilt Idealerweise erhalten je ein Drittel die Familie des Opfernden die Nachbarn und Arme Im Sufismus und im Volksislam anderer Glaubensrichtungen werden an den Grabstatten oder sonstigen Verehrungsplatzen von heiligen Mannern es gibt sehr wenige heilige Frauen ganzjahrig kleinere Opfer zum Dank oder mit der Bitte um Beistand dargebracht Jeder Heilige hat einen Jahrestag an dem sein Grab zu einem Pilgerziel werden kann In manchen Gegenden werden auch Tieropfer an diesem Tag durchgefuhrt Der Besuch dient dem Ziel etwas von der wirkmachtigen Segenskraft Baraka des Heiligen zu erlangen Nach lokalen islamischen Traditionen werden aus unterschiedlichen Grunden weitere Opfer dargebracht als Dank fur den erstgeborenen Sohn der als grosses Geschenk gilt am Todestag eines Verstorbenen oder als Erfullung eines Gelubdes durch eine Votivgabe Es gibt besitzergreifende Geister denen wie im Zar Kult in Agypten und Sudan Opfer dargebracht werden mussen Als Beispiel fur eine islamische Gemeinschaft die das von auswarts drohende Ungluck regelmassig durch Tieropfer fernhalten zu mussen glaubt sei das Volk der Berti in Darfur genannt Grundsatzlich werden ideelle und materielle Opfer unterschieden Zu den ideellen Opfern die eine besondere Leistung beinhalten mussen die normalerweise nicht erbracht wird gehoren freiwilliges Fasten ausserhalb der islamischen Fastenzeit Ramadan und wie in anderen Religionen gibt es Formen der Selbsterniedrigung wahrend der Pilgerreise Der Pilger will sein Ziel barfuss erreichen kusst auf dem Weg den Boden oder schleckt die Stufen am Eingang zum Heiligtum ab Neben dem Tieropfer werden auch andere materielle Opfer dargebracht Hierzu zahlen die freiwillige Armenspende Ṣadaqa sowie das Spenden von Geld und Ausstattungsgegenstanden fur Grabstatten Als entscheidend gilt nicht die Grosse des Opfers sondern die Aufrichtigkeit mit der es dargebracht wird Das Tieropfer wird mythologisch mit der beabsichtigten Opferung Isaaks begrundet die in der Bibel Gen 22 1 19 und im Koran Sure 37 99 113 erwahnt wird Wahrend es fur Christen auf den Aspekt des Auf die Probe stellens ankommt interpretieren Muslime die Begegnung von Abraham mit dem Engel Gabriel als Muster fur die unbedingte Hingabe an Gott als Abkehr von den nach der Vorstellung fruher dargebrachten Menschenopfern und den Beginn der islamischen Opfertradition 74 Fur die rituelle Schlachtung gibt es genau einzuhaltende Regeln Das Tier muss respektvoll behandelt werden es muss gesund und gut genahrt sein und es darf das Messer vor dem Schachten nicht sehen Das beim Halsschnitt herausquellende Blut ist das materielle Symbol fur die Lebenskraft oder die Seele Ruḥ Plural Arwaḥ des Tieres die als Gegenleistung dafur geopfert wird dass Gott die menschliche Ruḥ des Opfernden in Schutz genommen hat Daher werden die Hande in den Blutstrom gehalten und es wird mit der rechten Hand ein Abdruck an einer Stelle der Opferstatte hinterlassen So stellt sich eine personliche Beziehung zu dem heiligen Ort her der Handabdruck soll ausserdem vor dem Bosen Blick schutzen Opfer im HinduismusDie Grundtexte bilden die vier Samhitas Sanskrit स ह त saṃhita f Verbindung Zusammenstellung Sammlung oder Veden Zu den vier Veden gehoren neben dem Rigveda das Samaveda das Yajurveda sowie das Atharvaveda Alle hinduistischen Religionen akzeptieren die Unantastbarkeit dieser vier Veden jedoch rechnen einzelne Glaubensrichtungen individuell oft noch weitere Schriften hinzu Den Samhitas fugte man weitere Texte hinzu etwa die Brahmanas Die Brahmanas Sanskrit n ब र ह मण Brahmaṇa das was zum Priester gehort sind Ritual und Opfertexte des fruhen Hinduismus Als Entstehungszeit wird 800 v Chr bis 500 v Chr angesetzt In den verschiedenen hinduistischen religiosen Systemen wird unter dem Begriff des Opfers Sanskrit m यज ञ yajna Opfer Hingabe neben dem Ritual und dem materiellen Opfer auch eine besondere geistige Haltung und Hingabe verstanden Ein hinduistischer Priester aus der Nambudiri Kaste aus Kerala Malayalam fuhrt eine Yajna auch Havan oder Homa genannt durch und wirft Opfergaben in ein geweihtes Feuer Vedische Zeit In der vedischen Zeit ab 1200 v Chr war das Opfer die wichtigste religiose Zeremonie Im Rigveda heisst es das Opfer ist der Nabel der Welt Ein vedisches Opfer bestand aus dem Feueropfer von Getreide Milch Butter etc und Somasaft auf einem Altar Man glaubte dass durch Opfer materieller und geistiger Wohlstand erreicht werden konne Nach dem Purusha Sukta ist die Schopfung aus dem Selbstopfer des Urriesen Purusha entstanden das die Menschen nun immer wieder wiederholen mussen damit die Welt bestehen bleibt Brahamansiche Zeit Zur Zeit der Brahmanas 800 500 v Chr wurde grosster Wert auf die korrekte Durchfuhrung des Opfers gelegt Zu diesem Zwecke wurde eine umfangreiche Ritualliteratur eben die Brahmanas erstellt Die exponierte Stellung der Brahmanen entstand in dieser Zeit Die komplizierten Riten erforderten drei Priester den Rezitierenden Hotri den Sanger Udgatri und den Opfernden Adhvaryu Die innere Haltung spielte keine Rolle die Wirksamkeit des Opfers sah man durch die minutiose Einhaltung der Regeln gewahrleistet Man glaubte der betreffende Gott musse bei Beachtung der rituellen Vorschriften das Erbetene gewahren Die Furcht vor Ritualfehlern war die Ursache dafur dass sich die Auffassung vom Opferzeremoniell bzw kult fundamental anderte Die Beachtung der korrekten Form kam die allergrosste Bedeutung zu so dass der Opferherr die Gotterbewirtung in die Hande eines Spezialisten legte Die Spezialisten die aufgrund der korrekten Ausfuhrung und der dazu gehorigen Kenntnisse der Formalien und magisch wirksamen Worte Brahmanas Sanskrit n ब र ह मण Brahmaṇa das was zum Priester gehort den Opfervollzug im Auftrage ubernahmen erhielten als Ritualexperten den spateren Kastennamen der Brahmanen 75 76 Nach Weber 1915 1919 77 sei die Brahmanentatigkeit Opfer und Unterricht gewesen dabei nahmen sie die Dakshina Sanskrit दक ष ण dakṣiṇa nicht als Bezahlung sondern als Gaben und Geschenke an Die Mindesthohe an Geschenken sei tarifiert gewesen Zeit der Upanishaden In der Upanishaden Zeit 700 200 v Chr kamen Zweifel am Opfer auf vor allem an dessen mechanischer Ausfuhrung In der Katha Upanishad sagt der Knabe Nachiketas Freudlos sind sicher die Welten in die derjenige gelangt der Kuhe als Geschenk erhalt die nicht mehr trinken essen Milch geben und Kalber zur Welt bringen konnen Sein Vater hatte in der Hoffnung auf Belohnung im Himmel das Vishvajit Opfer vollzogen bei dem er seinen ganzen Besitz an Brahmanen weggab Der Vater war sehr erbost uber die Bemerkung seines Sohnes und schickt ihn zum Todesgott Yama Dieser lehrte Nachiketas dass die Seele Atman unsterblich sei Diese metaphysischen und philosophischen Spekulationen drangten die pure Opferritualistik immer mehr in den Hintergrund In der Bhagavadgita werden die vielfaltigen Formen des Opfers von Krishna vor allem im 4 Kapitel genannt und seine Bewertung des Opfers gipfelt in der Aussage dass ein dingliches Opfer zwar gut sei ein geistiges Opfer aber schwerer wiege Vers 4 33 Durch das Aufkommen des Bhakti Yoga das die liebende Hingabe an einen personlichen Gott in den Vordergrund stellte verlor das Opfer weiter an Bedeutung In der religiosen Praxis hat es sich in Form von Tempelspenden jedoch erhalten Beeindruckend sind grosse Pilgerzentren wie Tirumala Tirupati wo sich die vielen kleinen Geld und sonstigen Spenden der zahlreichen Pilger zu beachtlichen Spendenaufkommen summieren Auch Blutenopfer vor einem Gotterbild oder Haarspenden im Zusammenhang mit Gelubden zeugen davon dass diese Tradition durchaus weiterlebt Opfer im BuddhismusEin haufiges Ritual das in Tempeln abgehalten wird ist die Puja eine Andacht zu Ehren Buddhas Dabei werden Rauch Blumen Speisen und dergleichen geopfert doch Buddha lehnte grosse Opfer als sinnlos ab Insofern ist dieses Ritual als Verdienstubertragung zu verstehen bei der man durch gute Werke zum Beispiel durch das Beschenken von Monchen Verdienste erwirbt die sich auf das eigene Gluck auswirken sollen Hier steht der Gedanke des Karma im Vordergrund Buddhisten ist klar dass sie durch diese Praxis kein Nirwana erreichen konnen Ein weiterer Aspekt des Opfers im Buddhismus ist das Uben von Freigiebigkeit Sie ist eine der sechs Handlungen eines Bodhisattvas Paramitas die zur Erleuchtung fuhren Das Darbringen von ausseren und inneren Objekten ist Teil eines Geistestrainings 78 Im Daoismus der chinesischen Stromung des Buddhismus sind Brandopfer in Form der Verbrennung von Hollengeld bei Bestattungen und zu Ehren der Ahnen ublich Diese sind seit rund 1 000 Jahren in Ost Asien bekannt Brandopfer wurden uber den Konfuzianismus in diese Stromung des Buddhismus inkorporiert Buddhist bietet einer Buddha Imago Rauchwerk anOpfer in den mesoamerikanischen indigenen Kulturen Hauptartikel Opferkult der Azteken Cenote in Chichen Itza neben zahlreichen Opfergaben barg man vom Grund dieses Cenotes uber funfzig SkeletteDie Maya Religion war polytheistisch wobei man sich die Gotter der Maya als sterbliche menschen oder tierahnliche Wesen vorstellte Bei den Azteken und anderen mittelamerikanischen Religionen auch dienten Opfer nicht allein dazu die Gotter gewogen zu machen sondern auch um die Gotter in gewisser Weise am Leben zu erhalten So war auch der Opferkult der Azteken ein zentrales Element ihrer Religion Diese forderte wie auch die anderer mittelamerikanischer Kulturen Menschenopfer um den Lauf der Sonne und den Fortbestand der Welt zu sichern Die Azteken glaubten dass das Universum aus dem Kampf zwischen Licht und Dunkelheit entstanden sei Trotz der Vielzahl an Gottern hat die Maya Religion eine dualistische Ausrichtung So hat vor allem das Weltelternpaar wie bei den meisten Feldbauern eine wichtige Bedeutung dass aus dem alten Sonnengott und der jungen Mondgottin gebildet wird Das Leben wird als beschwerlicher Weg von Osten duale Symbole Mondaufgang Leben Farbe Rot nach Westen Sonnenuntergang Tod Farbe Schwarz betrachtet 79 So wird die durchaus ubliche Darstellungsweise in der Maya Kunst verstandlich die uns Konige zeigt welche einen Gott als Saugling im Arm tragen Gleichwohl wurden die Gotter zugleich als Wesen vorgestellt die uralt sein konnten Wie bei anderen Kulturen Mittelamerikas spielt auch bei den Maya das rote lebenserhaltende menschliche Blut eine besondere Rolle Hochgestellte Personlichkeiten gewannen das Blut etwa indem sie sich dornige Faden durch Lippe oder Zunge zogen oder auch den Penis mit Seeigelstacheln anstachen Abbildungen aus klassischer Zeit verbinden das dargestellte Blutopfer zudem oft mit der Darstellung einer sogenannten Visionsschlange Ob dies ein Hinweis darauf ist dass der Blutverlust zu religiosen Eingebungen fuhrte ist bis heute ungeklart Aus Sicht der Maya war das Blut Sitz der Seele und Lebenskraft die Seele selbst stellte man sich jedoch luft oder rauchformig vor Atemseele Daher fing man das gewonnene Blut durch Papierstreifen auf die man anschliessend verbrannte In der Religion der Maya waren Menschenopfer durchaus ublich Die Art der rituellen Hinrichtungen reichte vom Kopfen Ertranken z B in Cenotes Hangen Steinigen Vergiften Verstummeln bis hin zum lebendig Begraben oder Aufschlitzen des Bauches sowie zum Herausreissen des noch schlagenden Herzens Letzteres ist vor allem fur die Postklassik indirekt uber Kultgegenstande siehe Chak Mo ol belegbar Geopfert wurden sowohl Kriegsgefangene als auch Mitglieder der eigenen Gruppe auch aus der Oberschicht Die Bedingungen wer wann wie und wo geopfert wurde werden zurzeit noch erforscht Sicher und durch Darstellungen gut belegt ist die Totung von Kriegsgefangenen im grosseren Massstab vielleicht aus der Oberschicht des gegnerischen Staates Obwohl die Mayakultur sehr kriegerisch war ist es doch eher unwahrscheinlich dass die Maya in Umfang und Zahl der Menschenopferungen auch nur annahernd an die der Azteken heranreichten Das fruhere Bild jedoch dass sich die Maya im Gegensatz zu den Azteken durch Friedlichkeit und nur sehr seltene Opferungen auszeichneten wurde durch neuere Forschungsergebnisse insbesondere seit die Schrift 1973 teilweise entziffert wurde deutlich relativiert Der Unterschied in der Wahrnehmung von Azteken und Maya hat historische Ursachen Als die Spanier in Mittelamerika eintrafen wurden sie noch Augenzeugen der aztekischen Religionsausubung wahrend die klassische Maya Kultur langst untergegangen war In den postklassischen Stadten im Norden Yucatans hatte sich die Kultur hingegen deutlich verandert So lasst sich zum Beispiel an den Bauten der heutigen Ruinenstadte aus der Zeit der spanischen Eroberung gut ablesen dass die Religion offensichtlich nicht mehr die herausragende Rolle spielte wie in der Zeit der Klassik Viele herausragende kulturelle Leistungen der Maya sind eng mit ihrer Religion verbunden hierzu zahlen Kalenderwesen Schrift und Bauwesen Opferkult in den sudamerikanischen indigenen Kulturen Hauptartikel Inka Religion Hauptartikel Mythologie der Inka In den Hochkulturen sudamerikanischer Ethnien der Anden besass jede Gemeinschaft jeder Stamm seine eigene Tradition mit der er seine Herkunft von einem heiligen Ort einem heiligen Stern oder einem heiligen Tier herleitete Jeder Ort in den Anden hat sein mythologisches Gegenstuck in einem Himmelsgestirn Aber alle Andenvolker verehrten Sonne und Mond als befruchtendes Paar 80 In diesem transzendentalen Kontext beanspruchten die Inka die Sohne der Sonne zu sein Die Inka setzten den Sonnenkult als offiziellen Kult ihres Reiches durch Sonnenidole standen in allen Landesteilen des Inka Reiches neben einer grossen Zahl von angebeteten Stammes Gottheiten Der Sonnenkult diente vornehmlich der Legitimation der herrschenden Elite Um diesen Kult einzusetzen errichteten die Inka uberall in ihrem Reich Tempel die sie grundsatzlich der Sonne weihten Der bekannteste und wichtigste unter ihnen ist der zentrale Sonnentempel in Cuzco die Coricancha bzw Qurikancha Goldener Hof Sonnenbezirk Dieser Haupttempel des Reiches diente auch dem Kult anderer Gottheiten wie Mama Killa dem Mond und Illapa dem Gott des Blitzes und Donners dem Kult der Venus und einer Reihe von Sternen der Wettergotter und der des K uychi des Regenbogens zur Seite gestellt waren Der Sonnentempel in Cuzco aber war das allerheiligste Heiligtum des Reiches Das wichtigste Fest war das Inti Raymi die Wintersonnenwende und der kurzeste Tag der Sudhalbkugel am 23 Juni eines Jahres 81 Dieses Fest war verbunden mit einem Dank fur alles Gute im abgelaufenen Jahr und gleichzeitig mit der Bitte um den Schutz der Sonne fur die Saat die bald darauf einsetzte Bei diesen Festen wurden die 14 koniglichen Mumien mallki neben dem aktuellen Regenten in einer Prozession offentlich mitgefuhrt Dabei wurden die Mumien rituell mit Chicha und Mahlzeiten bewirtet 82 Im ganzen Andengebiet gab es einen weitverbreiteten Ahnenkult Der Kult der Konigsmumien war jedoch mehr als eine blosse Ahnenverehrung Er war zuvorderst eine Fruchtbarkeitszeremonie denn mit Prozessionen und Trinkspruchen wurden die toten Konige als Illapa um Regen ohne verwustende Unwetter gebeten Daneben waren sie die materialisierte Legitimation eines dynastisch theokratischen Herrschaftsanspruchs der inkaischen Elite Gleichzeitig starkte der Kult auch die rituelle und soziale Solidaritat innerhalb der zehn Panaqas bzw Panacas der koniglichen Ayllus 83 Es gibt zahlreiche Schilderungen von ofrendas Opfern und Opfergaben die den Gottern oder Wak as dargebracht wurden und zum Lebensrhythmus des Volkes gehorten Die Inka opferten bestimmte Dinge die sie in den Augen der Gotter insbesondere von Pachamama der Mutter Erde als wurdig ansahen Diese Opfergaben konnten u a die Form von Chicha quechua aqha Maisbier Maisschoten Spondylusmuscheln oder Koka Blattern besitzen Bei jeder wichtigen Gelegenheit wurde ein Opfer dargebracht Das haufigste Tieropfer war ein Lama Am Ende der Feier des Sonnenkults wurde von vielen Tieropfern berichtet In La Paz dem Regierungssitz Boliviens gibt es auch heute noch Markte auf denen zahllose mumifizierte Lamaembryos angeboten werden Zu den Kaufern gehoren in erster Linie indigene Frauen sehr selten Touristen vor denen die Embryos meist verborgen gehalten werden Im Bergland wird noch heute beim Bau eines Hauses ein gedorrtes Lamaembryo zum Schutz und Segen von Haus und Bewohnern eingemauert 84 Wahrend Perioden grosser Schwierigkeiten zum Beispiel Durren Seuchen oder zur Genesung des Inkaherrschers gab es Menschenopfer Gemessen an den Azteken war die Zahl der Menschenopfer im Tawantinsuyu gering 85 86 Die geopferten Personen ob Manner Frauen oder Kinder befanden sich in physisch guter Kondition und perfekter Konstitution Die Menschenopfer wurden oft unter dem besiegten Volk genommen und als Teil des Tributs angesehen Bevorzugt wurden Jungen und Madchen im Alter von etwa zehn Jahren die frohlich und glucklich ihr Leben opfern sollten 85 Die erwahlten Frauen nannten sich aklla akllay auswahlen aussuchen Vestalin oder fur die Spanier Jungfrauen der Sonne und standen im Dienste des Sonnengottes Intip akllan oder des Inka Inkap akllan Nur die qualifiziertesten wurden bereits mit funf Jahren ausgewahlt und erhielten eine sehr spezielle Ausbildung Sie lebten im Akllawasi Haus der Ausgewahlten in der Calle Loreto in Cuzco erlernten unter der Aufsicht einer Abtissin Haushaltsfuhrung Kochen die Zubereitung von Getranken Gesang und Musik Sie widmeten den grossten Teil ihrer Zeit dem Weben von allerfeinsten Luxustextilien fur den Sapa Inka 87 und die Priester Im zehnten und dreizehnten Lebensjahr mussten sie sich einer erneuten Auswahl stellen Hatten sie den Panap Apun Herr der Schwester dabei nicht uberzeugt kehrten sie zu ihrer Familie zuruck Die ubrigen erlernten die Gebete und Kulthandlungen des Sonnenkults lebten in strenger Keuschheit und wurden bei Geschlechtsreife vom Sapa Inka an Adelige Krieger Wurdentrager und Ingenieure verschenkt denen sie durch ihre hausfraulichen und handwerklichen Fahigkeiten zu dienen hatten Nur diejenigen die sich zu volliger Keuschheit verpflichteten und Intip Chinan genannt wurden trugen ein weisses Ordensgewand und ein Pampacune genannten Schleier und assistierten bei religiosen Zeremonien Ihre Jungfraulichkeit gehorte zu den hochsten Tabus der Inka deren Verletzung den Tod des Verfuhrers wie der Verfuhrten samt den Verwandten dem Heimatdorf und seinem Curaca selbst aller Pflanzen und Tiere zur Folge hatte Einzig der Inka selbst durfte diese Jungfrauen minnen Von manchen Autoren werden die Aclla als eine Art urwuchsiger sudamerikanischer Harem und die Jungfrauen als eine Art Konkubinen des Inka betrachtet welche die Zahl der Nebenfrauen des Inka vervollstandigte 88 Ethnische Religionen Hauptartikel Ethnische Religionen Zu den ethnischen Religionen auch traditionelle oder Naturreligionen genannt werden alle mundlich oder durch Rituale uberlieferten Glaubenssysteme gezahlt die keine schriftlich fixierten Lehren kennen und deren Anhanger jeweils nur einer ethnischen Gruppe angehoren Der wichtigste Ausgangspunkt fur die ethnische Religiositat ist die unmittelbare Erfahrung des Transzendenten Dazu stehen den Menschen neben dem Gebet und diversen Opferritualen je nach Tradition verschiedene Moglichkeiten zur Verfugung Die Kulthandlungen sind uberaus vielfaltig drehen sich jedoch bei allen Ethnien unter anderem um Dank und Demut gegenuber der Schopfung um Vergebung fur den notgedrungenen Eingriff des Menschen in den Naturhaushalt und um Respekt und Ehrfurcht gegenuber dem Leben den Ahnen und den Traditionen Kultische Handlungen bestehen nahezu uberall aus individuellen und kollektiven Ritualen Letztere finden ihren Ausdruck haufig in Musik etwa im samischen Joik und im Tanz Uberdies ist das Ritual des Opferns in irgendeiner Form bei sehr vielen Ethnien bekannt wenn auch nicht bei allen 89 Bei den ethnischen Totenkulten lasst sich zudem feststellen dass sie im ausseren Ablauf und hinsichtlich ihres Sinngehaltes uberall auf der Welt in die drei Stadien Separation Loslosung vom Verstorbenen liminale Phase eigenschaftsloser Zwischenzustand und Integration Wiedergeburt Aufnahme ins Totenreich Geistwerdung u a gegliedert sind Ziele sind immer das Ausleben der Trauer fur den Einzelnen und der Schutz vor Instabilitat der Gemeinschaft die durch den Verlust von Menschen entstehen kann 90 Sakularisierter OpferbegriffDie Verwendung des Opferbegriffs in der Umgangssprache reflektiert ins alltagliche Bewusstsein eingegangene Vorstellungen die aus einem religiosen Kontext stammen und durch die Tradition des Christentums und der Aufklarung vermittelt worden sind Diese Verwendung des Begriffs hebt die Schuldlosigkeit eines Einzelnen in Bezug auf das ihm widerfahrene Leid hervor Katastrophenopfer Drogenopfer usw oder das Vergehen eines Taters Opfer im Sinne der Kriminologie oder gar Leidtragende einer Kollektivschuld Holocaust Pogrome Verfolgungen im Allgemeinen Aus derselben Tradition hergeleitet allerdings mit einer starken romantischen Pragung ist die Verwendung des Begriffs Opfer um Handlungen zu bezeichnen die ausschliesslich zum Wohl anderer oder fur das der Allgemeinheit vollzogen werden sich opfern fur Siehe auchBlutopfer Brandopfer im Alten Agypten Raucherstabchen Weihrauch TempelprostitutionLiteraturJean Baudrillard Der symbolische Tausch und der Tod Matthes amp Seitz Berlin 1982 ISBN 3 88221 215 2 Batterien 14 Georges Bataille Theorie der Religion Munchen 1997 ISBN 3 88221 277 2 Das theoretische Werk in Einzelbanden Batterien 59 Opfer als ein Schlusselbegriff Samson Eitrem Opferritus und Voropfer der Griechen und Romer A W Broggers Boktrykkeri Kristiana in Kommission bei Jacob Dybwad 1915 20 Ulrich Enderwitz Reichtum und Religion Zweites Buch Der religiose Kult Ca Ira Verlag Freiburg Breisgau 1991 ISBN 3 924627 27 4 21 Kurt Friedrichs Ubers Die Katha Upanishad Von der Unsterblichkeit des Selbst Mit den Kommentaren des Weisen Shankara aus dem 9 Jahrhundert und Erlauterungen des modernen Meditationsmeisters Swami Nikhilananda Otto Wilhelm Barth Bern 1989 ISBN 3 502 65345 3 Miranda Aldhouse Green Menschenopfer Ritualmord von der Eisenzeit bis zum Ende der Antike Magnus Essen 2003 ISBN 3 88400 009 8 Gunnar Heinsohn Die Erschaffung der Gotter Das Opfer als Ursprung der Religion Rowohlt Reinbek 1996 ISBN 3 498 02937 1 Henri Hubert Marcel Mauss Essais sur la nature et la fonction du sacrifice In l Annee sociologique 2 Jg 1897 1898 ISSN 0066 2399 S 29 138 Auch Sonderabdruck Alcan Paris 1899 wieder Sacrifice Its nature and function Cohen amp West London 1964 Ralf Miggelbrink Opfer Systematische Theologie und die Rezeption eines religionsgeschichtlichen Schlusselbegriffes In Trierer theologische Zeitschrift 112 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Skizzen zu einer Theologie der Gabe Rechtfertigung Opfer Eucharistie Gottes und Nachstenliebe Herder Freiburg im Breisgau Stuttgart Basel 2013 ISBN 978 3 451 30696 9 Duden Das Herkunftsworterbuch Etymologie der deutschen Sprache 3 Auflage Mannheim 2001 S 573 siehe auch Duden online Kluge Seebold Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 23 Auflage 1995 Band 13 Eintrag Opfern Wolfgang Palaver Ende oder Transformation des Opfers Rene Girards Ringen um eine Opfertheorie Bibel und Kirche 3 2009 S 173 178 1 siehe hierzu Gert Pickel Religionssoziologie Eine Einfuhrung in zentrale Themenbereiche Springer Verlag Berlin Heidelberg New York 2011 ISBN 978 3 531 92823 4 S 111 Georg Simmel Die Religion 1906 uberarb 1912 Volltext bei DigBib Org Memento vom 6 Februar 2006 im Internet Archive Eckart Voland Hat Gott Naturgeschichte Zur Evolution der Religiositat Biologie in unserer Zeit 40 1 29 35 2010 Ervin Goffman Interaction Ritual Essays on Face to Face Behaviour New York deutsch 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test 1 3D GB 3D IA 3Dgoldenboughstudy01fraz MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3DBd 201 PUR 3D Bd 2 http vorlage digitalisat test 1 3D GB 3D IA 3Dgoldenboughstudy02fraz MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3DBd 202 PUR 3D William Robertson Smith Die Religion der Semiten Mohr Freiburg im Breisgau 1899 Digitalisat Christiane Brosius Axel Michaelis Paula Schrode Hrsg Ritual und Ritualdynamik UTB 3854 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2013 ISBN 978 3 8252 3854 4 S 110 Rene Girard La Violence et le sacre 1972 ISBN 3 491 69430 2 Deutsche Ausgabe Das Heilige und die Gewalt Fischer Frankfurt a M 1994 Thomas Assheuer Wenn der Teufel vom Himmel fallt Nachahmung Rivalitat Gewalt Zum Tod des grossen Kulturanthropologen Rene Girard In Die Zeit vom 12 November 2015 Rene Girard Das Ende der Gewalt Analysen des Menschheitsverhangnisses Verlag Herder Freiburg 2009 ISBN 978 3 451 29385 6 S 125 Andreas Hetzel Opfer und Gewalt Rene Girards Kulturanthropologie des Sundenbocks In Wilhelm Grab Martin Laube 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Tubingen 1998 ISBN 3 16 146839 2 S 42 18 auf books google de Blutopfer Selbstopfer und religiose Gewalt Religion in Japan abgerufen am 21 August 2018 19 Miriam Schultze Traditionelle Religionen in Nordamerika In Harenberg Lexikon der Religionen Harenberg Dortmund 2002 ISBN 3 611 01060 X S 901 Alvin M Josephy Amerika 1492 Die Indianervolker vor der Entdeckung Frankfurt am Main 1992 ISBN 3 10 036712 X S 347 Gottfried Kirchner Terra X Von Atlantis zum Dach der Welt Bergisch Gladbach 1988 ISBN 3 404 64095 0 S 241 Wolfgang W Wurster Die Schatzgraber Archaologische Expeditionen durch die Hochkulturen Sudamerikas Hamburg 1991 ISBN 3 570 01000 7 S 223 Alvin M Josephy Amerika 1492 Die Indianervolker vor der Entdeckung Frankfurt am Main 1992 ISBN 3 10 036712 X S 302 f Gottfried Kirchner Terra X Eldorado Suche nach dem Goldschatz Munchen 1988 ISBN 3 453 02494 4 S 149 a b Miloslav Stingl Das Reich der Inka Ruhm und Untergang der Sonnensohne Augsburg 1995 ISBN 3 86047 212 7 S 261 Gisela Graichen Schliemanns Erben und die Botschaft der versunkenen Stadte Frechen 1998 ISBN 3 933366 82 8 S 196 Wolfgang W Wurster Die Schatzgraber Archaologische Expeditionen durch die Hochkulturen Sudamerikas Hamburg 1991 ISBN 3 570 01000 7 S 222 Miloslav Stingl Das Reich der Inka Ruhm und Untergang der Sonnensohne Augsburg 1995 ISBN 3 86047 212 7 S 264 Josef Franz Thiel Religionsethnologie Erschienen in Horst Balz et al Hrsg Theologische Realenzyklopadie Band 28 Purstinger Religionsphilosophie Walter de Gruyter Berlin New York 1997 ISBN 978 3 11 019098 4 S 560 565 Ina Wunn in Peter Antes Hrsg Daran glauben wir Vielfalt der Religionen S 263 168 Normdaten Sachbegriff GND 4137524 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Opfer Religion amp oldid 234843444