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Dieser Artikel erlautert Graber und Grabstatten Siehe auch Grab Begriffsklarung Grabau bzw Grabstede Ein Grab ist die Stelle an der ein Leichnam begraben wird Auf Graber bezieht sich auch der Totenkult von Kulturen Meistens liegen Graber auf Friedhofen oder Graberfeldern Zur Bestattung vorbereitete in Nordamerika verbreitete Erdgruft Inhaltsverzeichnis 1 Begriffe 2 Geschichte 3 Abgrenzung 4 Arten von Grabstatten 4 1 Wahlgrab 4 2 Reihengrab 4 3 Anonymes Grab 4 4 Aufnahme von Urnen 4 5 Sargbestattung 5 Erdgraber 6 Graber in verschiedenen Kulturen 7 Tarandgraber 8 Sonderformen 9 Spezielle Grabformen 10 Kriterien fur die Auswahl der Grabstatte 11 Sonstiges 12 Literatur 13 Weblinks 14 EinzelnachweiseBegriffe Bearbeiten nbsp Geschmucktes Grab nach einer Sargbestattung nbsp Die Grabkapelle auf dem Wurttemberg in Stuttgart Rotenberg fur Konigin Katharina PawlownaGruft Wird fur die gemauerten oder ummauerten ober oder unterirdischen Graber genutzt Im eigentlichen Sinne ist Gruft jeglicher fur ein Begrabnis benutzter Raum Mausoleen und Grabkapellen sind grossere Grabstatten mit einer besonderen Ausstattung oder Bedeutung des Bestatteten Im weiteren Sinne bezeichnet Grablege eine Anlage mit mehreren Grabern einer Adelsfamilie zumeist im Chor oder der Krypta einer Kirche In Nordamerika ist es vor allem um ein Einsinken des die Graber uberdeckenden Rasens zu verhindern verbreitet oder gefordert Sarge in einzelne Uberbehaltnisse aus Beton Stahl oder Kunststoff hinabzulassen oder Uberdeckungen daruber zu stulpen Pyramiden Sind eine besondere Form von Grabstatten Die Form der Pyramide fand auch in jungerer Zeit Nachahmer Beispielhaft steht hier die Erdpyramide die Furst von Puckler fur seine Gattin errichten liess Zu nennen sind als Grabstatten wohl fur Stammesfursten die steinzeitlichen Hunengraber in Norddeutschland Grabmal Dies ist ein auf einer Grabstatte errichtetes besonderes Erinnerungszeichen oft eines von kunstlerisch gestalteter Form Als Erinnerungszeichen ist auf den Friedhofen im deutschsprachigen Raum meist ein Grabstein oder auch ein Holzkreuz gesetzt Oft ist ein Grab mit Blumenschmuck oder Bepflanzung geschmuckt Das oft zu sehende Grablicht beruht auf der Tradition des Ewiges Lichts Grabstatte Zur Statte gehort neben dem Grab auch eine gewisse Umgebung so die Grabinschrift als Epitaph oder Totenschilde Ehrentafeln Verstorbener in Kirchen Die Grabstatte ist der Platz der Trauer nahe dem Verstorbenen abhangig von der Bestattungsform fallt sie unterschiedlich aus Deutsche Friedhofsordnungen unterscheiden vor allem ob es sich um ein Einzelgrab beziehungsweise ein mehrstelliges Grab handelt Je nach der Auswahl unterscheiden sich Wahlgrab Reihengrab oder anonyme Grabstatte Das anonyme Grab obliegt meist einer Begrabnisgemeinschaft den Angehorigen ist eine Friedhofsflache dennoch korrekterweise nicht die genaue Lage der Grabstelle bekannt Gedenksteine werden wenn dann fur die gesamte Gemeinschaft aufgestellt die Daten der anonymen Bestattungen sind nicht aufgefuhrt Eine neuere Entwicklung ist die halbanonyme Grabanlage 1 Einzelgrab Der Begriff steht fur ein Grab das nicht auf Feldern oder Kirchhofen mit weiteren Grabern vergesellschaftet ist Manche Personlichkeiten lassen sich abseits bestatten oder es liegt eine gesonderte Veranlassung vor die den vereinzelten Grabort bedingt 2 Geschichte BearbeitenSchon die fruhen Menschen haben ihre Toten in verschiedener Form gewurdigt Die Bestattungskultur und auch die damalige Grabmalgestaltung Sepulkralkultur sind Quellen zu vergangenen Kulturen Teilweise sind Graber die besten und vielfaltigsten Zeugnisse alter Kulturen So wurden sie zum wichtigen Gegenstand der archaologischen Forschung Der Beginn von Bestattungsbelegen findet sich schon in der Kulturschicht der Neandertaler Zunachst diente wohl eine Erdgrube zur Lagerung der sterblichen Uberreste Mesolithische Bestattungen wurden auch in Muschelabfallhaufen Kokkenmoddinger vorgenommen Ein Grab ist die geschlossene unterirdische teilweise auch unterseeische Statte oder der Hohlraum der teilweise mit weiteren gleichen Objekten als Graberfeld oder als Friedhof angelegt ist Als Ruhestatte fur tote Korper fur Knochen in Ossarien oder fur Totenasche in Urnen sind sie oberirdisch meist markiert Ihre Ausgestaltung kann dabei sehr unterschiedlich sein Die verbliebenen Uberreste der Toten konnen unterirdisch aber auch oberirdisch gelagert sein Soweit der ganze Korper vorhanden ist erfolgte die Lagerung auch in geordneter Ausrichtung Tote wurden auch in kulturabhangigen Bedingungen gelagert Stammesfursten wurden in edlerer Umgebung aufbewahrt bei seefahrenden Volkern dienten die Boote der Aufbewahrung Manche Kulturen legten Verstorbenen Nutz oder Wertgegenstande ins Grab Darum wurden viele Graber von Grabraubern geoffnet und geleert Manche Kulturen der Vorzeit legten Manner und Frauengraber raumlich getrennt an Die Bestattungen erfolgen einzeln oder kollektiv Die Cillin genannten Friedhofe in Irland blieben ungetauft verstorbenen Kindern vorbehalten HohlenZu den altesten Platzen an denen menschliche Skelette gefunden wurden zahlen Hohlen Der Begriff Hohlengraber als alteste gilt die 60 000 Jahre alte Kebara Hohle Israel ist jedoch in Bezug auf eine echte Grablege falsch da nur wenige Platze dafur genutzt wurden Spater dienten auch kunstlich geschaffene artifizielle Hohlen als Bewahrungsort fur menschliche Uberreste die in vielen Fallen jedoch geopfert waren Felsengraber Hypogaen Katakomben Mastabas In Myra Lykien und Fethiye in der heutigen Turkei finden sich noch historische Felsengraber aus lykischer Zeit Abgrenzung Bearbeiten nbsp Felsengraber in MyraNicht jeder tote Korper gehort zu einem an naturlichen Ursachen Verstorbenen So wurden Menschenopfer in Hohlen Kultbauten Megalithgrabern Erdwerksgraben oder in Tempeln und Mooren abgelegt Deren Knochen fanden sich zumeist weder im anatomischen oder Individualverband noch gehorten sie zu kompletten Skeletten Schadelseparation In nordischen Megalithanlagen aus der Zeit der Trichterbecherkultur wurde kein Leichnam vollstandig bestattet vielmehr sind dort exkarniert eingebrachte Knochen die Regel Bei der nachfolgenden Kultur der Schnurkeramiker sind Skelette die in steingefassten Anlagen gefunden werden vollstandiger aber nicht selten zerteilt In multikulturell nachgenutzten Totenhutten gibt das Nebeneinander von Knochenhaufen und Skelettteilen im anatomischen Verband zu widerstreitenden Deutungen Anlass Die Summe der Geopferten ubersteigt aber in keiner Kultur die Drei Prozent Marke Auch scheinbar regulare Bestattungen von Tieren Rinderopfer verweisen darauf dass bestattungsartige Niederlegungen durchaus Opfercharakter haben konnen Arten von Grabstatten Bearbeiten nbsp Vorbereitet fur Sargbestattung in ErdeDie deutschen Friedhofssatzungen unterscheiden verschiedene Arten von Grabern und zwar nach der Anzahl der Grabstellen Einzelgrabstatten Familiengrabstatten nach der Art der Bestattungsform Urnengrabstatten Erdgrabstatten Grabkammersysteme aus Beton Sondergrabstatten sowie nach der Art des Bestattungszieles Wahlgraber Reihengraber anonyme Grabstatten Wahlgrab Bearbeiten Ein Wahlgrab wird direkt ausgewahlt und bietet ausfuhrlichere Gestaltungsmoglichkeiten 3 Wahlgraber sind Grabstellen die auf vorgegebenen Flachen beispielsweise das Friedhofsgelande frei ausgewahlt werden konnen Ein Vorteil dieser Grabart ist die Moglichkeit das Grabnutzungsrecht nach Ablauf der Ruhezeit zu verlangern Dies ist besonders in den Fallen von Wichtigkeit in denen Graber als Familiengrab genutzt werden sollen Wahlgraber sind im Vergleich zu Reihengrabern und anonymen Grabern relativ teuer Die Kosten variieren von Kommune zu Kommune stark 4 und sind etwa seit dem Jahr 2000 stark gestiegen 5 6 Reihengrab Bearbeiten Das Reihengrab wird vom Friedhofstrager nebeneinander in zeitlicher Reihenfolge der Reihe nach vergeben 7 Es besteht keine Einflussnahme auf die genaue Lage der Grabstelle Reihengraber sind Einzelgraber Nach Ablauf der Ruhezeit konnen diese Graber in der Regel nicht verlangert werden sondern werden eingeebnet und neu vergeben Eine Nutzung uber mehrere Generationen hinweg ist daher nicht moglich Auch die Gestaltungsmoglichkeiten sind durch die Friedhofsordnung bei Reihengrabern meist starker eingeschrankt Haufig ist die Grabflache bei Reihengrabern zudem kleiner als die von Wahlgrabern 8 Die Praxis des Reihengrabes entstammt den Reformbestrebungen im spaten 18 Jahrhundert wonach man um Gleichheit im Tod bemuht war 9 Anonymes Grab Bearbeiten Hauptartikel Anonyme Bestattung Das anonyme Grab ahnelt einem Gemeinschaftsgrab wobei fur mehrere Bestattungen eine grossere Flache zur Verfugung steht Dennoch ist korrekterweise nicht die genaue Lage der Grabstelle bekannt Gedenksteine werden wenn dann fur die gesamte Gemeinschaft aufgestellt die Daten der anonymen Bestattungen sind nicht aufgefuhrt Eine neuere Entwicklung ist die halbanonyme Grabanlage 10 Anonyme Grabfelder sind in der Regel fur die Beisetzung von Urnen vorgesehen Die Bestattung erfolgt auch ohne Beisein von Angehorigen Die genaue Lage der individuellen Grabstelle ist nicht gekennzeichnet In Urnengemeinschaftsanlagen kann ein zentraler Gedenkstein oder eine Tafel aufgestellt werden Mitunter werden die Namen aller beigesetzten Menschen aufgenommen Eine namentliche Kennzeichnung der einzelnen Urnenstellen besteht nicht In halbanonymen Anlagen ist die Lage der Grabstelle einem gemeinsamen Gedenkstein raumlich zugeordnet Die mehrere Jahre notwendigen Pflegekosten bleiben bei kollektiven Bestattungen in der Regel vergleichsweise niedrig da die Gemeinschaftsfelder zentral vom Friedhofstrager betreut werden 11 Eine individuelle Gestaltung ist daher jedoch ausgeschlossen Aufnahme von Urnen Bearbeiten nbsp UrnengraberUrnen konnen uber und unter der Erde bestattet werden Die Beisetzung einer Urne im Erdgrab ist sowohl in einem Einzel aber auch in einem Gemeinschaftsgrab moglich Anonyme Urnenbeisetzungen werden oft in einer Rasenflache vorgenommen Die oberirdische Bestattung ist in verschiedenen Varianten moglich In einem Kolumbarium und in der Urnenstele wird die Urne in einer Wandnische beigesetzt die daraufhin verschlossen wird 12 Sargbestattung Bearbeiten In vergangenen Zeiten wurden Verstorbene wohlhabender Familien in der oberirdischen Gruft bestattet Heute wird diese Beisetzungsform allerdings nur sehr selten praktiziert Die Bestattung eines Leichnams im Sarg ist heute in unterirdischen Grabern ublich Ein Sarg kann dabei in einem Einzel oder einem Familiengrab beigesetzt werden Dabei ist die Auswahl zwischen Wahlgrab und Reihengrab moglich In anonymen Grabern konnen in der Regel nur Urnen beigesetzt werden 13 Bis ins 18 Jahrhundert wurden Angehorige der armeren Bevolkerung vielfach in wiederverwendbaren Gemeindesargen beigesetzt die meist einen ausklappbaren Boden besassen Formal entsprachen ihnen die in Zeiten erhohter Mortalitat verwendeten Pestsarge 14 Erdgraber BearbeitenErdgraber archaologisch Flachgraber sind zunachst nur als Korpergraber spater auch als Brandgraber gefunden worden Das alteste erhaltene Grab Qafzeh Israel ist etwa 100 000 Jahre alt Die Blickrichtung der Bestatteten in fruhen Kulturen ist in der Regel einheitlich nach einer Himmelsrichtung orientiert Im Judentum wird aus religiosen Grunden nur das Korpergrab das nach dem Glauben die Auferstehung ermoglicht praktiziert Ein judischer Friedhof wird ausserhalb der Stadt angelegt weil Tote als unrein gelten Ein Grab auf einem judischen Friedhof hebraisch בית קברות Bet ḳvarot Graberhaus oder hebraisch בית עלמין Bet ʿalmin Ewigkeitenhaus ist fur die Ewigkeit gedacht was einem der fundamentalsten Grundsatze der judischen Halacha entspricht Die Erdbestattung ist vorgeschrieben und dauerhafte Totenruhe gilt als verbindlich Anders als im Christentum darf eine Grabstatte nicht neu belegt werden Eine Exhumierung oder Verlegung eines Grabes ist von ganz besonderen Umstanden abgesehen nicht zulassig Ein Grabstein hebraisch מצבה Mazewa symbolisiert die Verpflichtung Verstorbene nicht zu vergessen siehe auch Judische Bestattung Die Ubernahme der in Mitteleuropa bereits seit der Bandkeramik bekannten Feuerbestattung und des Urnengrabes wurde im Christentum erst mit dem 20 Jahrhundert aufgenommen Mit der Praxis der Heiligenverehrung wurden die Graber des Klerus und der Laien ins Zentrum der Siedlung in den Bereich in und um die Kirche verlagert Ihre Anordnung erfolgte gemass dem gesellschaftlichen Status Im 18 und 19 Jahrhundert erfolgte die Verlagerung der Graber aus Grunden der Hygiene auf Friedhofe an die Peripherie der Gemeinden Graber in verschiedenen Kulturen BearbeitenDie Gestaltung der Grablegung ist abhangig von der Kultur von der Religion und auch von den lokal vorgefundenen Bedingungen Grablegungen wurden auch nach der Art ihrer mitgegebenen Statussymbole benannt So gibt es in Europa Bootkammer Graber Haithabu Dolch Graber Schwert Graber Wagengraber Wagengrab von Bell Schiffsgraber Bootsgrab von Scar Die Bestattung als so genannter Hocker gilt als die alteste Der intakte Leichnam liegt gleichsam wie ein Embryo im Mutterleib Diese Position wird als Ruckkehr zu den Ursprungen des Lebens gedeutet In einigen alten Kulturen wurden die Toten nicht eigentlich beerdigt In Fallen harter Erde und wenig Holz wie dies fur Innerasien zutrifft werden die Toten auf Baume oder Turme gebracht Hier werden sie aasfressenden Vogeln uberlassen wie bei den Zoroastikern ublich Allgemein und zeremoniell gestaltet spricht man von Luftbestattungen obwohl dieses Wort einem Bedeutungswandel unterliegt Feuer als Element der Uberfuhrung in den Nachlebensbereich ist die Grundlage bei der Brand und Feuerbestattung In heutigen Gesellschaften steht dabei eher der Grundsatz der Hygiene im Vordergrund indem die Leiche in keimfreie Asche umgeformt wird Die Seminolen bestatteten ihre Toten in hohlen Baumen In diesen Baumgrabern kam es durch Verwesung zur Auflosung der Toten was den Ubergang in eine andere Lebensform darstellte Tarandgraber BearbeitenDas Tarandgrab war vom ersten bis zum funften Jahrhundert nach Christus eine typische Grabform auf den Gebieten Estlands und Nordlettlands Vereinzelt gab es sie auch in Sudwestfinnland Charakteristisch fur Tarandgraber sind aneinander gebaute rechteckige Zellen estnisch tarand aus grossen Steinen oder Trockenmauern Diese wurden durch die Aufschuttung von kleineren Steinen und Erde bedeckt In Mittelschweden wurden Leichname schon seit dem Ende der Bronzezeit in Tarandgrabern beigesetzt Es sind Graber mit einer Lange bis zu 60 Metern und einer Breite bis zu 25 Metern gefunden worden Es handelt sich um Massengraber in welchen sowohl die Asche von Feuerbestattungen als auch ganze Leichname beigesetzt wurden In die Aufschuttung wurden Grabbeigaben gelegt wie Glasperlen Bronzespiralen oder Armreife 15 Eine bekannte Fundstelle ist Komsi Sonderformen Bearbeiten nbsp Das Grab mit den Handchen ein ungewohnliches Doppelgrab aus dem 19 Jahrhundert In bestimmtem zeitlichen oder regionalen Zusammenhang wurden nach der Verwesung die Gebeine in Ossuarien gesammelt den Beinhausern auch Karner genannt oder in Katakomben Solche Anlagen finden sich in Tirol in den Pariser Katakomben in Nordbohmen oder auch im Alentejo Matrosengraber und Soldatenfriedhofe in der Nahe von Schlachtfeldern sind als Sonderformen zu sehen Im Zuge von Seuchen Katastrophen oder Kriegen werden Massengraber angelegt Im Zuge von Massentotungen insbesondere unter Zivilisten sind sie Folgen von Menschenrechtsverletzungen Beispiele hierfur sind die Massengraber aus den 1990er Jahren in den Nachfolgestaaten Jugoslawiens und die im Zweiten Weltkrieg angelegten Weil in Deutschland und Osterreich das Bestattungsrecht enge Grenzen setzt andern sich die Bestattungsgewohnheiten nur langsam Entstehende Alternativen zum Begrabnis auf einem pietatsgebundenen Friedhof sind der Beisatz in freigegebenen Waldstucken an den Baumwurzeln auf Bergwiesen die Ballonbestattung und die Seebestattung In Bremen ist seit 2015 das Verstreuen der Asche Verstorbener auf Privatgrundstucken und dafur ausgewiesenen Flachen unter bestimmten Voraussetzungen zu erlauben 16 17 Udo Proksch warb rund 300 Mitglieder fur einen Verein der Senkrechtbestatteten um die gebuckte Haltung des Lebens aufzulassen und am Friedhof Platz zu sparen 18 In der Gedenkstatte Heldenberg ist ihr Errichter Joseph Pargfrieder in einer zuganglichen Gruft in einem Sitzsarg sitzend bestattet Spezielle Grabformen BearbeitenEhrengrab Ehrengraber werden haufig von Stadten und Gemeinden fur verdiente Burger gestiftet Erbbegrabnis Erbbegrabnisse bezeichnen Familiengraber oder Grabstatten eines Adelsgeschlechts Oberirdische Grabstatte Grabkammern und Gruften werden in vielen Kulturen anstelle des Erdbegrabnisses errichtet Kenotaph ein Scheingrab ohne sterbliche Uberreste mehrere zusammengefasste Kenotaphe werden als Nekropole Totenstadt bezeichnet Kolumbarium ein Grabstattenbauwerk zur Aufnahme von Urnen im Altertum wurden auch Leichen direkt in Wande gelegt die sich auch unterirdisch befinden konnten Begrabnisgemeinschaft eine halbanonyme Grabart bei der eine treuhanderische individuelle Pflege besteht Kriterien fur die Auswahl der Grabstatte BearbeitenDie Totenfursorge ist das gewohnheitsrechtlich verburgte Recht und zugleich die Pflicht sich um den Leichnam eines Verstorbenen und damit um seinen Verbleib zu kummern Die einzelnen Grabstatten auf beziehungsweise ausserhalb von Friedhofen unterscheiden sich in ihren Gestaltungsmoglichkeiten und ihrem Preis Der fur Hinterbliebene des Verstorbenen entstehende Pflegeaufwand ist unterschiedlich und mit dem Anlegen des Grabs fixiert Ein individuelles Erd oder Urnengrab muss nach den meisten Friedhofsstatuten bepflanzt werden Angehorige konnen diese Aufgabe selbst ubernehmen oder einem Gartner oder einer sonstigen Dienstleistungsinstitution ubertragen Jedoch gibt es Grabarten mit geringem oder sogar ohne Pflegeaufwand Gemeinschaftsgraber sind ein Beispiel dafur Kosten dafur entstehen in der Regel mit dem Erwerb der Grabstelle 19 Bei einem Sarg ist in der Regel mindestens die doppelte Flache vorzusehen wie bei einer Urne Sonstiges BearbeitenDie Ruhezeit fur das einzelne Grab ist in den verschiedenen Friedhofssatzungen und Landesgesetzen festgelegt Sie ist mit einer Nutzungsfrist fur die Grabstelle verbunden Auch die Moglichkeit die Laufzeit der Grabstelle zu verlangern richtet sich nach den jeweiligen ortlichen Rechtsvorschriften Die Gestaltung von Grabern wird in den jeweiligen Friedhofssatzungen festgelegt Beispielsweise schwanken die Angaben zur Tiefe von mindestens 0 90 Meter 20 von der Erdoberflache bis zur Oberkante des Sarges bis zu Angaben der Grabtiefe von 1 8 Meter bei Einzelgrabern 21 bis zu 2 4 Meter bei Doppelgrabern 22 nbsp Familiengrab Peter Simons in Nemmenich 2011 Nach tradierter Auffassung 23 bzw heteronormativer Trauer und Bestattungskultur 24 liegt die Frau bei Doppelgrabern an der rechten Seite des Mannes und der Mann an der linken Seite der Frau Literatur BearbeitenThorsten Benkel Die Verwaltung des Todes Annaherungen an eine Soziologie des Friedhofs Logos Berlin 2013 ISBN 978 3 8325 3126 3 Thomas Struchholz Friedhof Ein Ort mit Zukunft Friedhofsplanung in der Praxis Lehrbuch Struchholz Kunst GbR Veitshochheim 2013 ISBN 978 3 9812318 6 1 Philippe Aries Geschichte des Todes 11 Auflage dtv Munchen 2005 ISBN 3 423 30169 4 Beckmann Anett Mentalitatsgeschichte und asthetische Untersuchungen der Grabmalplastik des Karlsruher Hauptfriedhofes Kit Scientific Publishing 2006 ISBN 3 86644 032 4 Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal Museum fur Sepulkralkultur Grabkultur in Deutschland Geschichte der Grabmaler Berlin 2009Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Graves Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikiquote Grab Zitate nbsp Wiktionary Grab Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Grab im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Grabersuche online des Volksbundes Deutscher Kriegsgraberfursorge e V mit uber 4 6 Millionen Daten von Kriegstoten der beiden Weltkriege Leitfassung des Deutschen Stadtetages fur eine Friedhofssatzung PDF Download Stand 1 August 2009 Einzelnachweise Bearbeiten Anonymes Grab Viele Beispiele fur solche Grabstatten auf eigenem Grund und Boden sind auf der Liste von Begrabnisstatten bekannter Personlichkeiten verzeichnet Wahlgrab Wahlgrab auf bestattungen de So teuer ist der Friedhof auf rp online de Dusseldorf 2007 tz de So teuer ist der Tod abgerufen am 20 Marz 2014 Beckmann Anett Mentalitatsgeschichte und asthetische Untersuchungen der Grabmalplastik des Karlsruher Hauptfriedhofes Kit Scientific Publishing 2006 ISBN 3 86644 032 4 Reihengrab auf bestattungen de Barbara Happe Ordnung und Hygiene Friedhofe in der Aufklarung und die Kommunalisierung des Friedhofswesens In Arbeitsgemeinschaft Friedhof und Denkmal Museum fur Sepulkralkultur Raum fur Tote Braunschweig 2003 ISBN 3 87815 174 8 S 98 Anonymes Grab Barbara Happe Vom zeichenlosen Rasenfeld zur zeichenhaften Gemeinschaftsanlage In Grabkultur in Deutschland Berlin 2009 ISBN 978 3 496 02824 6 S 215 228 Urnengrab Erdbestattung Stefan Hess Der sogenannte Pestsarg von Mandach ein aufschlussreiches Zeugnis fruhneuzeitlicher Sepulkralkultur In Argovia 125 2013 S 124 133 http www academia edu 2121474 EIN SKANDINAVISCHES SPATHASCHEIDENMUNDBLECH DER V C3 96LKERWANDERUNGSZEIT AUS PIKKJ C3 84RVE P C3 95LVAMAA ESTLAND Gesetzgebungsvorgang fur das Gesetz zur Anderung des Gesetzes uber das Friedhofs und Bestattungswesen in der Freien Hansestadt Bremen Gesetz zur Anderung des Gesetzes uber das Friedhofs und Bestattungswesen in der Freien Hansestadt Bremen Nicht mehr online verfugbar 14 Oktober 2014 archiviert vom Original am 21 Marz 2015 abgerufen am 30 April 2015 Andreas Maurer Moment am Sonntag Von kompostierbaren Urnen und Online Grabern O1 Radio ORF 8 April 2018 18 15 Uhr 45 Min Grabarten Evangelische Kirche in Mitteldeutschland EKM AMTSBLATT DER EVANGELISCHEN KIRCHE IN MITTELDEUTSCHLAND Anlage 1 Musterfriedhofssatzung fur den Friedhof der Evangelischen Kirchengemeinde des Evangelischen Kirchengemeindeverbandes des Evangelischen Friedhofzweckverbandes Vom www kirchenrecht ekm de 15 Oktober 2010 abgerufen am 19 Marz 2017 Die Tiefe der einzelnen Graber betragt von der Erdoberflache ohne Hugel bis zur Oberkante des Sarges mindestens 0 90 m bis zur Oberkante einer Urne mindestens 0 50 m Wie tief wird ein Sarg bestattet bestatterweblog de abgerufen am 19 Marz 2017 FRIEDHOFSATZUNG DER STADT EISLINGEN FILS FRIEDHOFSORDNUNG UND BESTATTUNGSGEBUHRENSATZUNG www eislingen de 16 Marz 2015 abgerufen am 19 Marz 2017 Die Tiefe der einzelnen Graber betragt bei einfachtiefen Grabern 1 80 m bei doppeltiefen Grabern 2 40 m bei Kindergrabern 1 10 m und bei Urnengrabern 0 75 m Wenke Husmann Zur Seite Schatz Warum hat der Mann nach tradierter Auffassung links von der Frau zu gehen In www zeit de 27 Juli 2007 archiviert vom Original am 21 Mai 2020 abgerufen am 21 Mai 2020 Katharina Payk Eine Flasche Schnaps als Grabbeigabe Wie wir trauern wie wir sterben und beerdigt werden hangt von der Frage unseres sozialen Status ab Francis Seeck hat ein spannendes Buch uber Ausgrenzung auf dem Friedhof und alternative Trauerpraxen geschrieben Katharina Payk hat Francis Seeck zu einem Interview getroffen In www evangelisch de 23 Januar 2019 abgerufen am 21 Mai 2020 Es gibt beispielsweise die Norm des Doppelgrabs der Mann liegt rechts und die Frau links Normdaten Sachbegriff GND 4021716 4 lobid OGND AKS LCCN sh85135935 NDL 00563668 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grab amp oldid 230984715