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Die Kebara Hohle hebraisch מ ע ר ת כ ב אר ה Meʿarat Kabbarah ist eine wahrend des spaten Mittelpalaolithikums wiederholt von Neandertalern und anatomisch modernen Menschen Homo sapiens aufgesuchte Karsthohle am westlichen Steilhang des Karmel in Nordpalastina sudlich von Haifa in Israel Kebara HohleDas Neandetaler Skelett Kebara 2 Replikat Das Neandetaler Skelett Kebara 2 Replikat Lage IsraelGeographischeLage 32 33 28 N 34 56 12 O 32 557777777778 34 936666666667 Koordinaten 32 33 28 N 34 56 12 OKebara Hohle Israel Nord Besonderheiten Neandertaler FundeAls bedeutendster Fund gilt das 1983 ausgegrabene Skelett eines Neandertalers der in der Hohle moglicherweise bestattet wurde 1 Erhalten geblieben ist auch das Zungenbein des Toten das einzige bislang geborgene Zungenbein eines Neandertalers 2 Die Gestalt dieses Knochens liess die Deutung zu dass Neandertaler sprechen konnten 3 Inhaltsverzeichnis 1 Archaologische Forschung 2 Literatur 3 Weblinks 4 BelegeArchaologische Forschung Bearbeiten nbsp Fundsituation der Knochen von Kebara 2 zeichnerische Darstellung Die gut sichtbare Hohle am westlichen Abhang des Karmelgebirges wurde erstmals 1931 von Francis Turville Petre und Dorothy Garrod wissenschaftlich untersucht wobei zunachst nur in den oberen jungeren Fundschichten Natufien Kebaran Jungpalaolithikum gegraben wurde deren Artefakte von anatomisch modernen Menschen hergestellt wurden 4 5 Eine der Kultur des fruhen Natufien zugeschriebene Fundschicht wurde auf ein Alter zwischen 14 500 und 13 000 Jahren cal BP datiert 6 Ein Gemeinschaftsgrab barg die Skelettreste von 11 Kindern und sechs Erwachsenen Bei allen Erwachsenen fand man Anzeichen von Gewalt Ein erwachsener Mann hatte Steinsplitter in der Wirbelsaule Offensichtlich uberlebte er die Verletzung nicht 1965 wurde von Forschern der Hebraischen Universitat Jerusalem unter Leitung von Moshe Stekelis das teilweise erhaltene Skelett eines Neandertaler Sauglings entdeckt Kebara 1 Sammlungsnummer KMH1 eine Abkurzung fur Kebara Mousterian Hominid Das sieben bis neun Monate alte Kind vor war etwas mehr als 60 000 Jahren gestorben Erhalten geblieben sind Teile des Schadels einige Knochen aus dem Bereich unterhalb des Schadels sowie samtliche Milchzahne 7 Als bedeutendster palaoanthropologischer Fund gilt das gleichfalls etwas mehr als 60 000 Jahre alte teilweise erhaltene Skelett eines vermutlich mannlichen Neandertalers Kebara 2 oder KMH2 das 1983 am Rand einer bereits in den 1960er Jahren ausgehobenen Grube geborgen wurde Die Entdecker des Fossils argumentierten dass die Lage der Knochen als Beleg fur eine Bestattung interpretiert werden kann 8 Erhalten geblieben sind insbesondere der Unterkiefer das fast vollstandige Becken und das Zungenbein es fehlen jedoch der Schadel das komplette rechte Bein sowie die meisten Knochen des linken Beins Aus dem Bau des Zungenbeins wurde geschlossen dass die Neandertaler aus anatomischer Sicht in ahnlicher Weise zum Sprechen befahigt waren wie Homo sapiens Die Beckenknochen erlaubten 1987 zudem die bis dahin verlasslichste Rekonstruktion dieses Korperteils der Neandertaler 9 Der Mann starb mit 25 bis 35 Jahren An den Knochen gab es keine Anzeichen fur eine Todesursache Mit 1 70 Metern war der Tote grosser als der durchschnittliche europaische Neandertaler Der kraftige Unterkiefer mit dem vollstandigen Gebiss hat die neandertalertypische Lucke hinter den Molaren Kebara 2 hat Ahnlichkeit mit Skeletten aus der Amud Hohle mit 1 8 m der grosste Neandertaler und der Tabun Hohle beide in Israel sowie mit Shanidar Irak es ist im Korperbau allerdings robuster In den vier Meter starken Hohlenablagerungen wurden etwa 25 000 Artefakte des Aurignacien und Mousterien gefunden Die altesten Niveaus erbrachten Tausende von Tierknochen hauptsachlich von Gazellen und Rotwild An den teilweise verbrannten Knochen fanden sich Schnittspuren von Steinwerkzeugen Die mittleren Schichten bargen Levallois Steinartefakte und Feuerstellen Zuoberst lagen epi palaolithische Relikte des Natufien Nach Ofer Bar Yosef und Bernard Vandermeersch mussen die Vorfahren der Kebara Neandertaler aus Europa zugewandert sein Der Grund fur die Migration von Norden nach Suden konnte das glaziale Klima zwischen 115 000 und 65 000 vor heute gewesen sein vor dem Neandertaler aus Europa in den Nahen Osten auswichen wo sie auf den anatomisch modernen Menschen stiessen Die Artefakte von Kebara sehen Steinwerkzeugen aus der Qafzeh Hohle in Israel ahnlich Bei den dort Bestatteten handelt es sich jedoch eindeutig nicht um Neandertaler sondern um anatomisch moderne Menschen Homo sapiens Warum Bevolkerungsgruppen die zu verschiedenen Arten gehoren im Nahen Osten die gleiche Kultur hatten bleibt ein Ratsel Literatur BearbeitenOfer Bar Yosef Bernard Vandermeersch Le squelette Mousterien de Kebara 2 Editions du Centre National de la Recherche Scientifique Paris 1991 Naomi Porat Henry P Schwarcz Helene Valladas Ofer Bar Yosef Bernard Vandermeersch Electron spin resonance dating of burned flint from Kebara Cave Israel In Geoarchaeology Band 9 Nr 5 1994 S 393 407 doi 10 1002 gea 3340090504 Asier Gomez Olivencia Alon Barash Daniel Garcia Martinez et al 3D virtual reconstruction of the Kebara 2 Neandertal thorax In Nature Communications Band 9 Artikel Nr 4387 2018 doi 10 1038 s41467 018 06803 z Laurent Davin Ludovic Bellot Gurlet und Julien Navas Plant based red colouration of shell beads 15 000 years ago in Kebara Cave Mount Carmel Israel In PLoS ONE Band 18 Nr 10 2023 e0292264 doi 10 1371 journal pone 0292264 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kebara Hohle Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienBelege Bearbeiten Ofer Bar Yosef Bernard Vandermeersch Baruch Arensburg A Belfer Cohen P Goldberg H Laville L Meignen Y Rak J D Speth E Tchernov M Tillier S Weiner The Excavations in Kebara Cave Mt Carmel In Current Anthropology Band 33 Nr 5 1992 S 497 550 doi 10 1086 204112 Baruch Arensburg et al A Middle Palaeolithic human hyoid bone In Nature Band 338 1989 S 758 760 doi 10 1038 338758a0 Ruggero D Anastasio et al Micro Biomechanics of the Kebara 2 Hyoid and Its Implications for Speech in Neanderthals In PLoS ONE Band 8 Nr 12 2013 doi 10 1371 journal pone 0082261 Francis Turville Petre Excavations in the Mugharet el Kebarah In Journal of the Royal Anthropological Institute Band 62 1932 S 271 276 D A E Garrod D M Bate The Stone Age of Mount Carmel Vol I Clarendon Press Oxford 1937 Fanny Bocquentin Ofer Bar Yosef Early Natufian remains evidence for physical conflict from Mt Carmel Israel In Journal of Human Evolution Band 47 Nr 1 2 2004 S 19 23 doi 10 1016 j jhevol 2004 05 003 Eintrag KMH1 in Bernard Wood Wiley Blackwell Encyclopedia of Human Evolution Wiley Blackwell 2011 ISBN 978 1 4051 5510 6 Baruch Arensburg et al Decouverte d un squelette humain dans les niveaux mousteriens de la grotte de Kebara Israel In Paleorient Band 9 Nr 2 S 53 54 Volltext Yoel Rak und Baruch Arensburg Kebara 2 Neanderthal pelvis first look at a complete inlet In American Journal of Physical Anthropology Band 73 Nr 2 1987 S 227 231 doi 10 1002 ajpa 1330730209 Yoel Rak On the differences between two pelvises of Mousterian context from the Qafzeh and Kebara caves Israel In American Journal of Physical Anthropology Band 81 Nr 3 1990 S 323 332 doi 10 1002 ajpa 1330810302 Hohlen in Israel Ajalon Amud Hohle der Briefe Hayonim Hilazon Tachtit Kebara Manot Me arat haTe omim Misliya Nahal Me arot El Wad Nahal Me arot Jamal Nahal Me arot Skhul Nahal Me arot Tabun Nachal Oren Obere Hohle Nachal Oren Untere Hohle Nachal Oren Finger Hohle Qafzeh Qesem Rakefet Shovakh Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kebara Hohle amp oldid 238674728