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Baby ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Baby Begriffsklarung aufgefuhrt Als Saugling oder Baby bezeichnet man ein Kind im ersten Lebensjahr Saugling wahrend des StillensNach der Geburt wird ein junger Mensch naturgemass mit Muttermilch ernahrt durch Stillen oder Saugen an der weiblichen Brust Ahnlich dem Nachwuchs der Saugetiere ist der menschliche Saugling fur diese Ernahrungsform kompetent durch angeborene Reflexe wie den Such und den Saugreflex Sie ermoglichen auch die Aufnahme flussiger Nahrung durch Saugen an einer Babyflasche und so eine Ernahrung mit Muttermilchersatz wenn der Saugling nicht gestillt wird Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Begriffsverwendungen 2 Entwicklung 2 1 Korperliche Entwicklung 2 2 Zahnentwicklung 2 3 Sensomotorische Entwicklung 2 4 Sprachentwicklung 3 Reflexe und Reaktionen 3 1 Primitivreflexe 3 2 Tonische Reflexe 3 3 Stellreaktionen 4 Verhalten 4 1 Sozialverhalten 4 2 Spielverhalten 4 3 Schreibabys 5 Sauglingspflege 5 1 Sprachentwicklung 5 2 Schlafen 5 3 Feinfuhligkeit 5 4 Sonstiges 6 Galerie Neugeborene 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseEtymologie und Begriffsverwendungen BearbeitenDas Wort Saugling entwickelte sich im Spatmittelhochdeutschen sugelinc aus dem Verb saugen fur Flussigkeit mit Lippen und Zunge einziehen ahd sugan im 8 Jahrhundert Das heute umgangssprachlich meist gebrauchlichere Wort Baby wurde in den 40er Jahren des 19 Jahrhunderts aus dem Englischen baby als Koseform von engl babe entlehnt und gehort zu den Lallwortern denen wie engl to babble im Deutschen etwa babbeln plappern oder brabbeln lautmalerisch gemein sind 1 2 In der Schweiz ist zudem das aus dem Franzosischen abgeleitete Bebe gangig 3 veraltend im Deutschen auch Wickelkind oder amtssprachlich Kleinstkind 4 Entwicklung BearbeitenWahrend der ersten vier Wochen heisst ein Kind auch Neugeborenes 5 Nach Vollendung des ersten Lebensjahres schliesst sich das Kleinkindalter an Korperliche Entwicklung Bearbeiten nbsp Aufstutzen der Arme als Voraussetzung furs Krabbeln und die spatere Aufrichtung zum Stehen und LaufenDer menschliche Saugling ist wie der anderer Primaten ein Tragling Im ersten Lebensjahr gibt es typische Entwicklungsphasen deren zeitliche Streuung mit zunehmendem Alter grosser wird Vorubergehende Unterschiede in der Entwicklung sind haufig und konnen durchaus ausgeglichen werden Auffallige oder langfristige Abweichungen der korperlichen Entwicklung sind Gegenstand der Padiatrie Um Entwicklungsverzogerungen fruhzeitig zu erkennen gibt es Kindervorsorgeuntersuchungen Nach drei bis funf 6 Monaten hat ein gesunder Saugling sein Geburtsgewicht verdoppelt und ist um etwa 15 Zentimeter gewachsen Am Ende des ersten Lebensjahres wiegt das Kind etwa zehn Kilogramm was rund dem dreifachen Geburtsgewicht entspricht 6 und ist circa 75 Zentimeter gross Je alter ein Kind ist desto grosser ist auch die Streubreite fur das was hinsichtlich Gewicht und Grosse als normal gelten kann Um dem Rechnung zu tragen werden in der Medizin Vergleiche mit der nach Alter und Geschlecht ublichen Entwicklung von Grosse und Gewicht nicht nach dem Durchschnittswert sondern anhand sogenannter Perzentilen vorgenommen Auch die Beurteilung der Beziehung zwischen Korpergrosse und Korpergewicht orientiert sich an solchen Relativwerten berucksichtigt daruber hinaus aber noch weitere Faktoren Von besonderer Bedeutung ist hier der Verlauf der individuellen Wachstumskurve Das Verhaltnis von Kopf zu Rumpf betragt beim Saugling etwa 1 zu 4 wahrend beim Erwachsenen ein Verhaltnis von 1 zu 8 vorliegt Diese Art des Wachstums das eine Proportionsanderung einschliesst nennt man allometrisches Wachstum Die Zeit zwischen der Empfangnis und dem zweiten Geburtstag sind fur die Entwicklung uber die gesamte Lebensdauer von besonderer Bedeutung da in dieser Zeit zentrale Grundlagen fur Gesundheit Wachstum und die neuronale Entwicklung gelegt werden 7 Zahnentwicklung Bearbeiten Hauptartikel Milchgebiss Der Ablauf des Zahndurchbruchs unterliegt einer breiten Streuung Wahrend einige Kinder schon fruh zahnen kann sich der Ablauf auch um mehrere Monate nach hinten verschieben In der Regel brechen im zweiten Lebenshalbjahr zuerst die mittleren Schneidezahne durch die unteren vor den oberen danach die seitlichen Schneidezahne Es folgen meist im zweiten Lebensjahr die vier 1 Mahlzahne anschliessend die Eckzahne und schliesslich die 2 Molaren Die volle Verzahnung der zwanzig Zahne des Milchgebisses ist meistenfalls Ende des 3 Lebensjahres erreicht Sensomotorische Entwicklung Bearbeiten Unter sensomotorischer Entwicklung wird die dynamische Wechselwirkung von Wahrnehmungen uber Sinnesreize und reaktiver Bewegung uber das neuromuskulare Zusammenspiel verstanden Die aktuelle Forschung geht davon aus dass der Mensch in seinem ersten Lebensjahr auf ein angeborenes Lernprogramm zuruckgreift welches ihm ermoglicht eine kontinuierliche Entwicklung von der Geburt bis zum aufrechten Stand zu vollziehen Schon Sauglinge sind wie alle Menschen Individuen Sie sind verschieden und haben bereits Charaktereigenschaften Es gibt eine sehr grosse Bandbreite an gesunden Entwicklungen und die Reihenfolge der erlernten Fahigkeiten kann verschieden sein Sprachentwicklung Bearbeiten Hauptartikel Spracherwerb In den ersten Lebensmonaten beschranken sich die Lautausserungen des Kindes auf gelegentliches Schreien als Unmutsausserung Mit etwa drei bis vier Monaten beginnt der Saugling langsam zu lallen und zu brabbeln Schon bald werden gezielte Lautausserungen zur Kommunikation genutzt indem der Saugling auf Ansprache mit einzelnen Vokalen antwortet In dieser Zeit verbessert sich die Motorik des Stimmapparates sodass am Ende der Sauglingsperiode in den meisten Fallen Doppelsilben wie Mama oder Papa gesprochen werden konnen Reflexe und Reaktionen BearbeitenReflexe sind unwillkurliche regelhaft ablaufende Vorgange als Antwort auf aussere Reize aufgenommen hauptsachlich uber Rezeptoren der Haut und Propriozeptoren sowie Organe des Gleichgewichtssinnes Sie werden zentral uber den Hirnstamm und das Zwischenhirn Thalamus und Pallidum vermittelt die Antwort ist wenig variabel Reaktionen sind komplexere Antworten auf aussere Reize die in einem bestimmten Muster erfolgen Die Muster konnen unterbrochen und verandert werden Alle fruhkindlichen Reflexe und Reaktionen sind einem bestimmten Bereich und einem gewissen Integrationsniveau im Zentralnervensystem zugeordnet Innerhalb eines bestimmten Zeitraumes gelten sie als physiologisch und werden erwartet Sie begleiten die sensomotorische Entwicklung des Kindes in verschiedenen Phasen und werden spater abgelost Im Folgenden werden nur einige fur die Diagnose und Behandlung wichtige Reflexe und Reaktionen erlautert Wenn nichts anderes vermerkt ist wird die Ruckenlage als Ausgangsstellung betrachtet Primitivreflexe Bearbeiten Hauptartikel Fruhkindlicher Reflex Palmarer Greifreflex Bestreichen der Handinnenflachen mit dem Daumen Greifen Faustschluss physiologisch 0 bis 6 Lebensmonat danach verhindert er den Handstutz und koordiniertes GreifenPlantarer Greifreflex Bestreichen der Zehenballen mit dem Daumen Zehenkrallen physiologisch 0 bis 11 Lebensmonat ab Laufbeginn stort bzw verhindert er das GehenMoro laute Gerausche oder Erschutterungen Abstreckphase Anspannung der Streckmuskulatur und Kopfstreckung Die Arme schnellen seitlich nach oben mit tiefem Luftholen und anschliessendem Erstarren Umklammerungsphase Anspannung der Beugemuskulatur und Kopfbeugung Die Arme werden wieder zum Rumpf gefuhrt und das Kind beginnt sehr laut zu schreien physiologisch ab 6 Woche nur noch Abstreckphase baut ab mit der Fixierung des KopfesGalant das Kind wird in Bauchlage in der Schwebe gehalten und man streicht fingerbreit seitlich langs der Wirbelsaule vom Schulterblatt bis zum Beckenkamm Seitbeugung der Wirbelsaule und Kopfdrehung zur gleichen Seite physiologisch 0 bis 2 Lebensmonat Abschwachung bis 5 Lebensmonat Schreitreflex automatisches Gehen das Kind wird mit beiden Handen seitlich am Brustkorb getragen und man lasst die Fusse wechselseitig geringes Gewicht ubernehmen das Kind schreitet voran physiologisch 0 bis 3 Lebensmonat die Beine mussen dabei gebeugt bleiben Extensorstoss das Kind wird mit beiden Handen seitlich am Brustkorb getragen und man lasst die Fusse gleichzeitig geringes Gewicht ubernehmen das Kind antwortet mit einer raschen Streckung der Beine und des Rumpfes physiologisch 0 bis 3 Lebensmonat Tonische Reflexe Bearbeiten nbsp Saugling beim BabyschwimmkursNach dem Abbau der Massenbewegungen und der Primitivreflexe entwickeln sich differenzierte Bewegungen wobei der Muskeltonus von der Kopfstellung abhangt Es entstehen tonische Reflexe die bei einem gesunden Saugling aber nie so stark ausgepragt sind dass sie die Einnahme differenzierter Korperstellungen behindern Wenn sie uber den physiologischen Zeitraum hinaus andauern persistieren verhindern sie die Aufrichtung und die Entwicklung der Stell und Gleichgewichtsreaktionen TLR Tonischer Labyrinthreflex Vorbeugen des Kopfes zunehmender Beugetonus Ruckstrecken des Kopfes zunehmender Strecktonus physiologisch 0 bis 3 Lebensmonat STNR Symmetrisch tonischer Nackenreflex Vorbeugen des Kopfes Beugung der Arme und Streckung der Beine Ruckstrecken des Kopfes Streckung der Arme und Beugung der Beine physiologisch 0 bis 3 Lebensmonat ATNR Asymmetrisch tonischer Nackenreflex Seitwartsdrehung des Kopfes Gesichtseite Arm gestreckt Hand locker gefaustet Bein gestreckt mit aufgesetztem Vorfuss Hinterhauptseite Arm gebeugt in lockerer U Halte Bein locker gebeugt mit Bodenkontakt Diese Korperhaltung wird auch als Fechterstellung bezeichnet physiologisch 4 bis 8 WocheStellreaktionen Bearbeiten Die Stellreaktionen dienen dazu Kopf und Rumpf bei einer Lageveranderung im Raum einzustellen Sie entwickeln sich nach dem Abbau der tonischen Reflexe dienen der Antischwerkraftentwicklung und sind die Voraussetzung fur die Stutz und Gleichgewichtsreaktionen Sie werden in die Willkurbewegungen integriert und bleiben in modifizierter Form ein Leben lang erhalten LSR Labyrinthstellreaktion ab der 6 Woche beginnt das Kind in Bauchlage den Kopf zu heben und ihn gegen die Schwerkraft einzustellen physiologisch volle Entwicklung bis zum 5 Lebensmonat HSR Halsstellreaktion Wird der Kopf in Ruckenlage gedreht folgt der Korper en bloc physiologisch bis zum 3 Lebensmonat danach sollte eine selektive Beweglichkeit moglich sein Korperstellreaktion auf den Korper sie ermoglicht bei einer Drehung die Rotation zwischen Schulter und Beckengurtel physiologisch sie sollte bis zum 7 Lebensmonat voll entwickelt sein wenn sich das Kind von Ruckenlage in Bauchlage und wieder zuruck drehen kann Sie ist Voraussetzung fur die Ausrichtung des Kopfes des Rumpfes und der Extremitaten gegen die Schwerkraft Sprungbereitschaft das Kind wird seitlich am Becken in Bauchlage getragen und zugig bodenwarts in Richtung einer Unterlage gefuhrt das Kind bringt die Arme zum Abstutzen nach vorne physiologisch ab dem 5 Lebensmonat auslosbar Verhalten BearbeitenSozialverhalten Bearbeiten Hauptartikel Sozialverhalten Einen Ausdruck des Lachelns zeigen Sauglinge schon in den ersten Lebenswochen meist im Schlaf Mit etwa 2 Monaten wird diese Ausdrucksbewegung als soziales Lacheln zur angeborenen Antwort auf einen Kontakt 8 Mit der Fahigkeit zwischen bekannten und fremden Personen zu unterscheiden werden auch die Antworten differenzierter So kommt es zwischen etwa vier und acht Monaten zum Fremdeln das eine Distanz gegenuber unbekannten Personen zeigt Haufig beginnen Kinder in diesem Alter zu weinen wenn sie von jemand anderem als der Mutter oder dem Vater auf den Arm genommen werden Mit etwa neun Monaten fangt das Kind an von sich aus Kontakt zu einem noch unbekannten Gegenuber aufzunehmen etwa durch Lacheln Gegen Ende der Sauglingsperiode kann das Kind dann vertrauten Personen auf verschiedene Weise seine Zuneigung ausdrucken Spielverhalten Bearbeiten Hauptartikel Spielverhalten Wahrend mit drei bis vier Monaten noch das Spiel mit den eigenen Fingern eine haufige Beschaftigung des Sauglings ist kann das Kind schon bald durch die fortschreitende motorische Entwicklung seine Umgebung erkunden Mit etwa funf bis sieben Monaten greift der Saugling nach umherliegenden Gegenstanden Schon jetzt konnen diese zwischen den Handen gewechselt werden Mit Handen Augen und Mund beginnt der Mensch die aussere Form eines gegriffenen Gegenstand zu erforschen Am Ende der Sauglingsperiode spielt das Kind mit Gegenstanden und untersucht auch deren inneren Zusammenhalt indem es sie schuttelt wirft damit klopft oder sie wiederholt herab fallen lasst Schreibabys Bearbeiten Manche Babys schreien zu bestimmten Tageszeiten und lassen sich durch Herumtragen oder das Anbieten der Brust oder eines Schnullers nicht beruhigen siehe Exzessives Schreien im Sauglingsalter Haufige Ursachen sind Darmkoliken Blahungen aber auch psychosoziale Faktoren innerhalb der Familie 9 10 Sauglingspflege Bearbeiten Hauptartikel Sauglingspflege Die Qualitat der Beziehung zu betreuenden Personen und die hierbei erlernbaren Formen der Interaktion sind von eminenter Bedeutung fur die psychosoziale Entwicklung und die Ausbildung soziokultureller Fahigkeiten 11 Schon im ersten Lebensjahr ist fur den jungen Menschen nicht nur wichtig genahrt gewarmt gekleidet geschutzt und gewickelt zu werden Ausser einer verlasslichen ausseren Versorgung ist die kontinuierliche innige Beziehung Sorge tragender vertrauter Personen wesentlich fur sein Wohlbefinden und Gedeihen Hauptbezugsperson ist in der Regel die Mutter doch kann auch der Vater sein Kind in Schlafphasen begleiten und ihm in Wachphasen Aufmerksamkeit schenken oder Kommunikationsangebote machen Prompt auf Signale des Sauglings zu reagieren ist nur einer Bezugsperson moglich die sich dafur bereithalt und in standigem Kontakt steht Die Interpretation dieser Signale gelingt zumeist intuitiv im Laufe des gegenseitigen Kennenlernens entstehen mit fortschreitendem Verstandnis subtilere Zeichen der Befindlichkeit Fur die Kommunikation am wichtigsten sind Korperkontakte spater kann uber Blicke und Laute Kontakt gehalten werden 12 Sprachentwicklung Bearbeiten Hauptartikel Sprachentwicklung Bezugspersonen eines Sauglings wird empfohlen die mimischen Regungen des Sauglings aufzugreifen und widerzuspiegeln Das Wiederholen und Nachempfinden seiner Gesichtsausdrucke ermoglicht dem Saugling ein Erleben von Wirksamkeit und ein leichteres Wiedererkennen eigener Handlungen vergleiche Spiegelneuronen Ubertrieben wiedergegebene Mimik und Gestik werden dabei empfohlen da sie deutlichere Formen des Ausdrucks sind Auch das Gebrabbel des Sauglings sollte aufgegriffen und wiederholt werden Durch gegenseitiges Nachahmen von Lauten entstehen erste kleine Dialoge 13 Eine betont deutliche Aussprache und melodische Intonation erleichtern das Erkennen einzelner Worter in einem Satz 14 Vom Verwenden einer vereinfachten Babysprache etwa Hast du Aua gemacht anstatt Hast du dir wehgetan wird hingegen abgeraten 15 Auch wenn Eltern das Gebrabbel von Sauglingen noch nicht verstehen konnen fuhrt eine zeitnahe Reaktion der Eltern auf das Gebrabbel zu einem schnelleren Spracherwerb 16 Dies wurde von Forschern bestatigt die das Verhalten von Muttern gegenuber 8 Monate alten Sauglingen untersuchten und spater den Wortschatz der Sauglinge testeten als diese 15 Monate alt waren 17 Eine erste wichtige Entwicklung der Sauglinge ist die Entdeckung dass sie ihre Eltern durch Plappern beeinflussen konnen Entwicklung der intentionalen Kommunikation 17 Eltern konnen dies fordern indem sie sich mit ihren Sauglingen beim Plappern beschaftigen Dies beeinflusst wiederum die weitere Sprachentwicklung da sich Sauglinge dann haufiger an ihre Eltern wenden 16 Fruhere Studien haben gezeigt dass die Sprache des Sauglings gefordert wird wenn Eltern beispielsweise jedes Mal in Richtung des Sauglings lacheln oder den Saugling beruhren wenn der Saugling sie anschaut und plappert Es hilft ausserdem wenn die Eltern auf das reagieren was sie glauben das ihr Baby sagt beispielsweise einen Ball geben oder kommentieren wenn das Baby den Ball anschaut und brabbelt 16 Die Reaktion auf Laute die erzeugt werden wenn das Baby ein Objekt ansieht objektgerichtete Vokalisationen geben somit Gelegenheit den Namen des Gegenstands zu erlernen Damit lernen Sauglinge auch dass Laute mit Objekten verbunden sind 17 Eine Sprachforderung wird jedoch nur erzielt wenn Eltern als Reaktion auf das Brabbeln des Sauglings positiv reagieren z B Lacheln Eine hohe Reaktionsrate ohne einen Zusammenhang mit Ausserungen des Sauglings fuhrt zu keiner Sprachforderung 17 Wenn eine Mutter stattdessen versucht die Aufmerksamkeit des Kindes auf etwas anderes zu lenken ist dies der Sprachentwicklung abtraglich 18 Schlafen Bearbeiten Hauptartikel Schlaf Ein muder Saugling schlaft meist innerhalb von 5 Minuten ein wenn er von einem Elternteil am Korper getragen und dabei bewegt wird Bewegt sich der Trager nicht oder wird der Saugling nicht am Korper getragen dauert es langer Das Kind wacht in der Regel beim Ablegen nicht auf wenn es nach dem Einschlafen zunachst noch weitere 5 bis 8 Minuten getragen wird Sofern das Baby beim Ablegen nicht aufwacht schlaft es tiefer als wenn es weiterhin getragen wird 19 Ein Review von 2018 wertete 146 Studien zum Schlafverhalten von Sauglingen aus und listete verschiedene Faktoren auf die einen Einfluss auf Schlafdauer und Haufigkeit des nachtlichen Aufwachens zeigen So sind anregende Aktivitaten am Tag Vorlesen fruhes Zubettgehen eine Schlafroutine sowie das Vermeiden von Medienkonsum und Fernsehen vor dem Schlafengehen mit einer langeren Schlafdauer und weniger nachtlichem Aufwachen assoziiert 20 S 24Ein ausgepragtes elterliches Engagement beim Einschlafen wird in manchen Studien mit Problemen beim Einschlafen und haufigerem nachtliches Aufwachen in Verbindung gebracht Dies gilt etwa wenn die Eltern das Baby bis zum Einschlafen wiegen und stillen oder den Saugling bis zum Einschlafen tragen und ihn anschliessend ablegen Der Saugling erwartet dann dieses Verhalten der Eltern auch wenn er nachts aufwacht und es fallt ihm schwer sich selber zu beruhigen und wieder einzuschlafen 20 S 24 Siehe auch Schlaftraining Schlafprobleme2020 bewertete eine finnische Studie die Schlafqualitat anhand der Betrachtung von 6000 Sauglingen 21 22 Knapp 40 der teilnehmenden Eltern mit acht Monate alten Sauglingen gaben an dass sie sich Sorgen wegen deren Schlafs machen wurden Je alter Kinder werden desto schneller schlafen sie ein wachen weniger oft in der Nacht auf und bleiben dabei weniger lange wach Zugleich sinkt die Gesamtschlafdauer Die Studie bestimmte auch Referenzwerte fur einen normalen Schlaf siehe Tabelle Kinder die deutlich schlechter als der Durchschnitt schlafen profitieren in der Regel von unterstutzenden Massnahmen Hierzu stehen verschiedene Methoden zur Verfugung 16 Siehe u a Schlaftraining Zeit bis zum Einschlafen Aufwachen pro Nacht Wachzeit pro Nacht12 Monate nbsp 0 30 Min nbsp 0x 2 5x nbsp 0 20 Min nbsp 30 40 Min nbsp 2x 4x nbsp 20 45 Min nbsp gt 40 Min nbsp gt 4x nbsp gt 45 Min 24 Monate nbsp 0 30 Min nbsp 0x 1x nbsp 0 8 Min nbsp 30 45 Min nbsp 1x 2x nbsp 8 15 Min nbsp gt 40 Min nbsp gt 2x nbsp gt 40 Min nbsp normaler Schlaf nbsp Schlafhygiene sollte verbessert werden nbsp es wird empfohlen sich Hilfe zu suchen Kinderarzt Schlafberatung Die American Academy of Pediatrics empfiehlt in den Richtlinien 23 von 2016 dass Sauglinge im Zimmer der Eltern schlafen in der Nahe des dem Bett der Eltern aber auf einer separaten Flache idealerweise im ersten Lebensjahr mindestens aber in den ersten 6 Monaten 24 Die Empfehlung soll das Risiko von sudden unexpected infant death senken So fand eine aktuelle neuseelandische Fall Kontroll Studie dass Sauglinge die nicht im selben Zimmer untergebracht waren ein fast dreifach hoheres Risiko fur einen plotzlichem Kindstod hatten Der Grund warum das Schlafen im gleichen Raum vor plotzlichem Kindstod schutzt ist nicht bekannt es konnte jedoch damit zusammenhangen dass Sauglinge im Raum der Eltern haufiger kurzzeitig aufwachen 24 Tatsachlich setzt sich das haufigere Aufwachen und ein kurzeres Schlafen bei Kindern die im Raum der Eltern schlafen auch nach 30 Monaten noch fort 25 26 Feinfuhligkeit Bearbeiten Eine besondere Rolle spielt die Feinfuhligkeit in der Beziehung zum Saugling Hierunter wird verstanden seine Verhaltensausserungen aufmerksam wahrzunehmen dessen Ausserungen nicht wegen eigener Befindlichkeiten falsch zu interpretieren in der Situation sofort darauf zu reagieren und eine jeweils dem Zusammenhang und den geausserten Bedurfnissen angemessene Reaktion zu finden Durch einfuhlsame und adaquate sowie prompte Antworten wird eine sichere Bindung gefordert 27 12 13 Sauglinge zeigen ihren Grundbedurfnissen entsprechend ein angeborenes Verhalten die Nahe zur Mutter zu suchen oder zu einer anderen primaren Bezugsperson und fordern so ihrerseits eine Bindung Bei einer Trennung von der Mutter protestieren Sauglinge durch Schreien und durch Korperbewegungen Sonstiges Bearbeiten Eine beruhigende Wirkung auf Sauglinge hat das Tragen Eine Studie von 2013 zeigte dass in eine Wiege abgelegte Sauglinge ofter weinten und traten sowie eine erhohte Herzfrequenz hatten die Sauglinge waren also gestresst wahrend die aufgenommenen und von der Mutter beim Umhergehen getragenen sich deutlich beruhigten Die Wirkung eines unbewegten Haltens im Arm lag zwischen der eines Umhertragens und der eines Ablegens 28 Dass Tragen z B in einem Babytragetuch Sauglinge zufriedener macht und sie weniger schreien lasst hatte bereits eine randomisierte Studie von 1986 ergeben 29 Seine Untersuchungen zur Darmflora des Sauglings veroffentlichte Theodor Escherich im Jahr 1886 Wilhelm Camerer berichtete 1896 uber Stoffwechseluntersuchungen am Saugling Um 1898 erfolgten Studien uber den Sauglingsstoffwechsel bei gesunden und atrophischen Kindern durch Otto Heubner und Max Rubner 30 Zur Ernahrung von Sauglingen wird von allen grossen Organisationen fur Sauglingsgesundheit das Stillen empfohlen 31 Im Jahr 2016 veroffentlichte das Deutsche Arzteblatt Empfehlungen zur Beikost und eine Studienubersicht 32 Eine Studie von 2020 zeigte dass Kinder die in gruneren Gegenden also mit erhohtem Pflanzenbewuchs aufwachsen eine hohere Intelligenz und ein geringeres Niveau an schwierigem Verhalten zeigen Die Analyse von mehr als 600 Kindern berucksichtigte dabei das Einkommen und das Bildungsniveau der Eltern um auszuschliessen dass die gezeigten Vorteile lediglich auf besser gestellten Familien mit mehr Zugang zu Grunflachen basierte 33 34 Eine hohe Kindersterblichkeit ging historisch haufig damit einher dass man Sauglingen noch keine ausgepragte Personlichkeit zuerkannte Sie wurden oft auch anders beerdigt als altere Kinder oder Erwachsene manchmal ausserhalb der Friedhofe In den Vereinigten Staaten des neunzehnten Jahrhunderts bekamen Kinder gewohnlich erst dann einen Vornamen wenn sie das erste Lebensjahr uberlebt hatten Auf Grabsteinen steht vor dem Nachnamen deshalb mitunter einfach Baby 35 Galerie Neugeborene Bearbeiten nbsp Neugeborener Mensch nbsp Einen Tag altes Madchen nbsp Mutter und Sohn nbsp Vater mit Tochter nbsp Dreijahrige mit ihrem BruderLiteratur BearbeitenMartin Dornes Der kompetente Saugling Die praverbale Entwicklung des Menschen Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 1994 ISBN 3 596 11263 X Remo H Largo Babyjahre Die fruhkindliche Entwicklung aus biologischer Sicht Munchen Piper 15 Auflage 2001 ISBN 3 492 23319 8Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Saugling Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Sauglinge Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikibooks Babybuch Lern und Lehrmaterialien Das 1 Lebensjahr kindergesundheit info de unabhangiges Informationsangebot der Bundeszentrale fur gesundheitliche Aufklarung BZgA Einzelnachweise Bearbeiten Saugling in DWDS abgerufen am 9 Januar 2020 Baby in DWDS abgerufen am 9 Januar 2020 Bebe das in Duden de abgerufen am 9 Januar 2020 Baby das in duden de abgerufen am 9 Januar 2020 Das neugeborene Kind Wissen fur Mediziner Abgerufen am 9 Dezember 2019 deutsch a b Wilfried de Neve Wolfgang Presber Hrsg Ergotherapie Grundlagen und Techniken 4 Auflage Elsevier Urban amp FischerVerlag 2003 ISBN 3 437 47980 6 S 384 Scan bei Google Buchsuche UNICEF Office of Research Innocenti The first 1 000 days of life The brain s window of opportunity Abgerufen am 28 Marz 2019 englisch Rene A Spitz The smiling response a contribution to the ontogenesis of social relations In Genetic Psychology Monographs Band 34 1946 S 57 125 Swissmom Bauchkrampfe Koliken Netdoctor Drei Monats Koliken Babykoliken Kolik Schreibaby Angela More Die unbewusste Weitergabe von Traumata und Schuldverstrickungen an nachfolgende Generationen Journal fur Psychologie Jg 21 2013 Ausgabe 2 PDF 34 Seiten 353 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