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Die Saugetiere Mammalia sind eine Klasse der Wirbeltiere Zu ihren kennzeichnenden Merkmalen gehoren das Saugen des Nachwuchses mit Milch die in den Milchdrusen der Weibchen produziert wird sowie das Fell aus Haaren das sie in Kombination mit der gleichwarmen Korpertemperatur relativ unabhangig von der Umgebungstemperatur macht Bis auf wenige Ausnahmen Kloakentiere sind Saugetiere lebendgebarend Saugetiere sind an Land am artenreichsten verbreitet doch bevolkern sie auch Luft und Wasser Das Verhaltensspektrum der Saugetiere ist breit und flexibel einige Gruppen zeigen komplexe soziale Gefuge SaugetiereSystematikUnterstamm Wirbeltiere Vertebrata Uberklasse Kiefermauler Gnathostomata Reihe Landwirbeltiere Tetrapoda ohne Rang Amnioten Amniota ohne Rang Synapsiden Synapsida Klasse SaugetiereWissenschaftlicher NameMammaliaLinnaeus 1758UnterklassenUrsauger Protheria Theria Beutelsauger Marsupialia Hohere Saugetiere Eutheria Zur Systematik der Saugetiere wurden im Jahr 2022 insgesamt 6596 rezente Arten gezahlt 1 Fast 200 neu entdeckte Arten wurden nach 2018 erstmals beschrieben als zwischen 6399 Spezies innerhalb der Saugetiere unterschieden wurde 2 Die Saugetiere werden in drei Unterklassen eingeteilt die eierlegenden Ursauger Protheria die Beutelsauger Metatheria und die Hoheren Saugetiere oder Plazentatiere Eutheria zu denen auch der Mensch zahlt Diejenige Richtung der speziellen Zoologie die sich der Erforschung der Saugetiere widmet wird als Mammalogie bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Korperbau 1 1 Grundsatzliche Merkmale 1 1 1 Haare 1 1 2 Gebiss 1 1 3 Gehorknochelchen und Kiefergelenk 1 1 4 Weitere Merkmale 1 2 Vielfalt im Korperbau 2 Verbreitung und Lebensraume 3 Lebensweise 3 1 Lebensweisen 3 2 Sinneswahrnehmung 3 3 Ernahrung 3 4 Lernverhalten 4 Fortpflanzung 4 1 Paarungsverhalten 4 2 Gebarweisen 4 2 1 Ursauger 4 2 2 Beutelsauger 4 2 3 Hohere Saugetiere 4 3 Das Saugen 4 4 Lebenserwartung 5 Mensch und Saugetiere 5 1 Nutzliche Saugetiere 5 1 1 Grunde fur die Nutzung von Saugetieren 5 1 2 Domestizierung 5 2 Schadliche Saugetiere 5 2 1 Landwirtschafts und Nahrungsmittelschadlinge 5 2 2 Direkte Bedrohung des Menschen 5 3 Kulturgeschichtliche Bedeutung 5 4 Bedrohung und Ausrottung durch den Menschen 6 Systematik und Entwicklungsgeschichte 6 1 Stammesgeschichtliche Herkunft 6 2 Saugetiere im weiteren Sinn 6 3 Saugetiere im engeren Sinn 6 4 Gemeinsame Merkmale der mesozoischen Sauger 6 5 Weitere Entwicklung in der Kreidezeit 6 6 Entwicklung im Kanozoikum 6 7 Aussterben der Grosssauger am Ende des Pleistozans 6 7 1 Aktuelle Situation 6 8 Aussere Systematik 6 9 Innere Systematik 6 10 Ausgestorbene Saugetierordnungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseKorperbau BearbeitenSaugetiere zahlen zu den Landwirbeltieren Tetrapoda innerhalb des Taxons der Wirbeltiere Vertebrata und teilen somit die Merkmale dieser Gruppen die hier nicht einzeln wiedergegeben werden Grundsatzliche Merkmale Bearbeiten Haare Bearbeiten Ein Fell aus Haaren wie hier beim Moschusochsen ist Exklusivmerkmal der SaugetiereEin Fellkleid aus Haaren ist eines der wichtigsten Merkmale der Saugetiere Auch wenn manche Arten zum Beispiel die Wale praktisch haarlos sind haben sie sich doch aus behaarten Vorfahren entwickelt und zeigen zumindest in ihrer Embryonalentwicklung Haarwuchs Die meisten Saugetierarten sind zeit ihres Lebens am uberwiegenden Teil des Korpers behaart Haare bestehen hauptsachlich aus dem Protein Keratin Die Haare der Tiere konnen mehrere Funktionen haben Das Fell dient der Warmeregulierung es isoliert bei Kalte und schutzt manchmal auch bei heissem Wetter Diese Isolierung ist eine wichtige Voraussetzung fur die Homoiothermie die gleichwarme Korpertemperatur Eine spezielle Farbung und Anordnung der Haare dient dem Sichtschutz und der Tarnung sowohl von Beutetieren als auch von Jagern Verschiedene Saugetierarten verandern zu diesem Zweck jahreszeitlich ihre Fellfarbe zum Beispiel Schneehasen und Polarfuchse Eine auffallige Fellzeichnung kann auch der Warnung gegenuber Fressfeinden dienen zum Beispiel bei den Skunks Das Haarkleid kann Unterschiede der Geschlechter markieren Lowenmahne Gesichts und Brustbehaarung beim Menschen Haare konnen der Kommunikation dienen zum Beispiel die aufgerichteten Nackenhaare des Wolfs oder der aufgerichtete weisse Schwanz des Weisswedelhirsches als Fluchtsignal Haare spielen fur den Tastsinn eine Rolle Besonders ausgepragt ist diese Funktion bei den Tasthaaren Vibrissen die durch spezielle Muskeln bewegt werden konnen und mit Nervenfasern und Mechanorezeptoren ausgestattet sind Bei einer Reihe von Saugetieren zum Beispiel bei Stacheligeln Stachelschweinen und Ameisenigeln hat sich ein Teil der Haare zu Stacheln entwickelt die zusatzlichen Schutz vor Fressfeinden gewahren Haare konnen eine Filter oder Reusenfunktion als Schutz von Sinnesorganen oder der Atemluft vor Fremdkorpern einnehmen wie etwa Nasenhaare Ohrenhaare Wimpern und Augenbrauen bei Primaten Gebiss Bearbeiten Gebiss eines TigersSaugetiere sind in der Regel durch ein heterodontes Gebiss mit vier verschiedenen Zahntypen charakterisiert die Schneidezahne Incisivi Eckzahne Canini und zwei Arten von Backenzahnen Pramolaren und Molaren Die Zahl der einzelnen Zahntypen wird mit der Zahnformel wiedergegeben Ein heterodontes Gebiss ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal von den homodonten gleichformigen Gebissen der Reptilien und vor allem bei der Einordnung von Fossilien von Bedeutung Bei den meisten Saugetieren gibt es einen einmaligen Zahnwechsel Diphyodontie Zunachst werden Milchzahne angelegt lacteale Dentition die spater durch die zweiten oder bleibenden Zahne permanente Dentition ersetzt werden Lediglich die Molaren werden nicht ersetzt sondern kommen erst mit den bleibenden Zahnen Eine Reihe von Saugetiergruppen besitzt wurzellose Zahne die zeitlebens weiterwachsen und durch Abrieb abgenutzt werden Dazu zahlen beispielsweise die Nagezahne der Nagetiere oder die Stosszahne der Elefanten des Narwals des Walrosses und anderer Arten Die Ursauger Protheria besitzen im Erwachsenenalter keine Zahne lediglich die Schlupflinge haben einen den Vogeln vergleichbaren Eizahn mit dem sie die Eischale durchbohren Das Gebiss der Beutelsauger Metatheria unterscheidet sich in einigen Aspekten von dem der Hoheren Saugetiere so haben alle Taxa mit Ausnahme der Wombats eine unterschiedliche Anzahl von Schneidezahnen im Ober und Unterkiefer Die fruhen Beutelsauger wiesen eine Zahnformel von 5 4 1 1 3 3 4 4 insgesamt also 50 Zahne auf Noch heute haben diese Tiere in vielen Fallen 40 bis 50 Zahne also deutlich mehr als vergleichbare Plazentatiere Die fruhen Hoheren Saugetiere Eutheria besassen eine Zahnformel von 3 3 1 1 4 4 3 3 insgesamt also 44 Zahne Diese ursprungliche Zahnformel findet sich noch bei manchen Arten zum Beispiel dem Wildschwein In den meisten Fallen ist es durch eine spezialisierte Ernahrung zu einer Reduktion der Anzahl der Zahne gekommen Einige wenige Taxa zum Beispiel die Ameisenbaren oder die Schuppentiere sind ganzlich zahnlos geworden Der umgekehrte Fall eine evolutionsbedingte Erhohung der Anzahl der Zahne ist nur in wenigen Fallen eingetreten Das Riesengurteltier Priodontes maximus hat bis zu 100 stiftartige Zahne in der rohrenformigen Schnauze die hochste Zahl aller Landsaugetiere Einen Sonderfall stellen die Zahnwale dar deren Zahne wieder gleichformig homodont geworden sind Die Anzahl kann bei manchen Delfinarten bei 260 Zahnen liegen Gehorknochelchen und Kiefergelenk Bearbeiten Seekuhe sind neben den Walen die am besten an eine aquatische Lebensweise angepassten SaugetiereEin Exklusivmerkmal der Saugetiere sind die drei Gehorknochelchen Hammer Malleus Amboss Incus und Steigbugel Stapes Diese befinden sich im Mittelohr sie nehmen die Schwingungen des Trommelfells auf und leiten sie an das ovale Fenster des Innenohres weiter Stammesgeschichtlich konnen die Gehorknochelchen von Bestandteilen ursprunglicher Kiemen bzw Kieferbogen abgeleitet werden Der Steigbugel vom Hyomandibulare welches bei den Fischen Bestandteil des Suspensoriums und bei anderen Landwirbeltieren als Columella ausgebildet ist Amboss und Hammer vom Quadratum sowie von einem Teil des durch Knochen ersetzten Meckelschen Knorpels dem Articulare Das Trommelfell wird von einem fast ringformigen Knochen dem Tympanicum umschlossen Bei den anderen Wirbeltieren bilden Quadratum und Articulare das primare Kiefergelenk welches bei den Saugetieren wahrend der fetalen Entwicklung durch ein an anderer Stelle entstehendes sekundares Kiefergelenk ersetzt wird Dieses wird von den Deckknochen Dentale und Squamosum gebildet Der Ubergang vom primaren zum sekundaren Kiefergelenk wurde funktionell moglich als die Gelenkachsen beider infolge der Grossenzunahme des Gehirns bzw Hirnschadels bei den Cynodontia in eine Linie zusammenfielen Weitere Merkmale Bearbeiten Der namengebende ProzessEin weiteres Exklusivmerkmal der Saugetiere ist das Saugen der Jungtiere mit Milch Naheres siehe im Abschnitt Fortpflanzung Saugetiere besitzen als einzige Tiergruppe ein Zwerchfell einen flachigen Muskel der Brust und Bauchhohle voneinander trennt Die Saugetiere haben einen sekundaren Gaumen mit weit hinten liegender innerer Nasenoffnung Choane entwickelt Er erlaubt das Atmen beim bisweilen ausgiebigen Kauen der Nahrung sowie bei den Jungtieren wahrend des Saugens ermoglicht durch die zeitweise vollstandige Trennung von Nasen und Mundhohle das Saugen uberhaupt erst physikalisch Ein Kehldeckel Epiglottis verschliesst beim Schlucken den Kehlkopf um das Eindringen von Nahrung in die Luftrohre zu verhindern Ausser bei den Kloakentieren wird der Kehlkopf zum grossten Teil vom Schildknorpel Cartilago thyreoidea gebildet Das Gehirn ist vergleichsweise gut entwickelt der Neocortex ist ein Exklusivmerkmal dieses Taxons Der Schadel ist ein modifizierter synapsider Schadel Das heisst bei den Vorfahren der Sauger war ein einzelnes Schadelfenster im Schlafenbereich vorhanden das bei den Saugetieren verschlossen und nur noch anhand des Vorhandenseins des Jochbogens erkennbar ist Die Roten Blutkorperchen der Saugetiere haben keinen Zellkern und keine sonstigen Organellen Saugetiere haben zusammen mit den Vogeln einen doppelten Blutkreislauf einen Lungen und einen Korperkreislauf Das Herz ist in vier Kammern zwei Vorhofe und zwei Hauptkammern unterteilt Die beiden Herzhalften eine linke mit sauerstoffreichem und eine rechte mit sauerstoffarmem Blut sind durch eine vollstandige Scheidewand getrennt ausser beim Fotus Foramen ovale Neben den Vogeln sind die Saugetiere die einzige Tiergruppe in deren Nieren sich Henle sche Schleifen Ansae nephricae befinden wodurch sie zur Ruckresorption von Wasser aus dem Primarharn fahig sind Vielfalt im Korperbau Bearbeiten Fledertiere konnen als einzige Saugetiere aktiv fliegenIm Zuge ihrer Entwicklungsgeschichte haben die Saugetiere nahezu alle Lebensraume besiedelt und sich dabei in eine Vielzahl von Formen aufgeteilt Eine Reihe von Arten hat sich an eine aquatische wasserlebende Lebensweise angepasst am spezialisiertesten sind die Wale deren Korperbau Ahnlichkeiten mit den Fischen aufweist Die Vordergliedmassen sind zu Flossen Flipper umgestaltet die Hintergliedmassen sind ruckgebildet und der Schwanz ist zu einer Fluke umgebildet Bei anderen Taxa wie Robben und Seekuhen ist die Anpassung an das Wasser weniger weit fortgeschritten Die Fledertiere sind neben den Vogeln und den ausgestorbenen Flugsauriern die einzigen Wirbeltiere die zum aktiven Fliegen fahig sind Sie weisen stark verlangerte Finger auf die die Flughaut aufspannen Daneben hat eine Reihe von Saugetiertaxa unabhangig voneinander Gleitmembranen entwickelt die ihnen einen passiven Gleitflug ermoglichen dazu zahlen die Riesengleiter die Gleit und Dornschwanzhornchen aus der Gruppe der Nagetiere sowie drei Familien gleitender Beuteltiere die Gleit Ring und Zwerggleitbeutler Verschiedenste Saugetiere sind an eine unterirdisch grabende Lebensweise angepasst Diese haben einen walzenformigen Korperbau mit kurzen oft zu Grabwerkzeugen erweiterten Gliedmassen entwickelt Zahlreiche Arten fuhren eine arboreale baumbewohnende Lebensweise diese sind oft durch greiffahige Pfoten mit opponierbarem Daumen und Greifschwanz charakterisiert Bewohner von Graslandern und anderen offenen Habitaten weisen oft eine Reduktion der Zehenanzahl und die Herausbildung von verhornten Zehen oder Hufen auf andere haben stark vergrosserte Hinterbeine und eine springende Fortbewegung entwickelt Viele Arten vorwiegend kleinere versteckt lebende weisen hingegen einen gedrungenen Korperbau mit kurzen Gliedmassen auf darunter zahlreiche Nagetiere und Insektenfresser Auch bei der Grosse gibt es betrachtliche Unterschiede Als kleinste Saugetiere gelten die Schweinsnasenfledermaus und die Etruskerspitzmaus die jeweils nur 2 Gramm Korpergewicht erreichen Der Blauwal hingegen gilt als das grosste Tier das jemals auf der Erde lebte und erreicht in Ausnahmefallen bis zu 150 Tonnen Gewicht was das 75 Millionen fache der kleinsten Sauger darstellt Verbreitung und Lebensraume Bearbeiten Maulwurfe haben sich vorwiegend an eine Lebensweise unter der Erdoberflache angepasstSaugetiere sind weltweit verbreitet sie finden sich auf allen Kontinenten in allen Ozeanen sowie auf den meisten Inseln Ursauger sind auf Australien und Neuguinea beschrankt Beutelsauger leben einerseits auf dem australischen Kontinent und Sudostasien ostlich der Wallace Linie und andererseits in Nord Mittel und Sudamerika Hohere Saugetiere haben eine weltweite Verbreitung waren aber bis zur Ankunft des Menschen in Australien nur durch relativ wenige Arten vertreten namentlich Fledertiere und Echte Mause Auf abgelegenen Inseln gab es bis zur Ankunft des Menschen nur eine eingeschrankte Saugetierfauna so waren auf vielen Inseln darunter Neuseeland Fledertiere die einzigen Sauger Saugetiere haben nahezu alle Regionen der Erde besiedelt und kommen in den meisten Lebensraumen vor Man findet sie in Wusten und Waldern im Hochgebirge und auch in den Polarregionen Zu den wenigen Regionen in denen sich zumindest bis auf zeitweilige Aufenthalte des Menschen keine Sauger finden zahlt das Innere des antarktischen Kontinents Mehrere Gruppen von Saugetieren die Meeressaugetiere haben sich dem Leben im Meer angepasst in der Tiefsee finden sich allerdings nur wenige spezialisierte Walarten Lebensweise BearbeitenLebensweisen Bearbeiten So unterschiedlich die Saugetiere in Bezug auf ihren Korperbau und ihre Lebensraume sind so unterschiedlich sind auch ihre Lebensweisen Es finden sich tag dammerungs und nachtaktive sowie kathemerale sowohl am Tag als auch in der Nacht aktive Arten Auch im Sozialverhalten gibt es betrachtliche Unterschiede neben strikt einzelgangerischen Arten gibt es andere die in Gruppen von bis zu Tausenden von Tieren zusammenleben Manche Arten haben komplexe Verhaltensmuster entwickelt sie etablieren eine strenge Rangordnung innerhalb der Gruppe und kommunizieren untereinander mittels Lauten Gesten oder Korperhaltungen Obwohl es die Ausnahme ist so gibt es auch Saugetiere die Gifte zur Verteidigung oder zur Jagd einsetzen siehe Giftige Saugetiere Einige Saugetiere vermeiden klimatisch extreme Zeiten und den damit verbundenen Nahrungsmangel indem sie in einen Winterschlaf oder einen Torpor Starrezustand verfallen etwa in kalten oder trockenen Jahreszeiten Dabei fallt die Korpertemperatur nahezu auf die Umgebungstemperatur ab Atmung und Herzschlag verlangsamen sich und der Stoffwechsel wird reduziert Sinneswahrnehmung Bearbeiten Der Geruchssinn spielt eine bedeutende Rolle in der Lebensweise der Saugetiere unter anderem bei der Nahrungssuche und bei der Fortpflanzung wo Pheromone die Paarungsbereitschaft signalisieren Auch fur das Territorialverhalten ist der Geruch bedeutend etliche Arten markieren ihr Territorium mittels Urin Kot oder spezieller Drusensekrete Echoortung bei DelfinenIm Allgemeinen ist bei Saugetieren das Gehor gut entwickelt Eine Sonderform ist die Echoortung bei der anhand des zuruckkehrenden Echos ausgesandter Schallwellen die eigene Position bestimmt oder Beute lokalisiert werden kann Bei zwei Taxa den Zahnwalen und den Fledermausen ist die Echolokation besonders ausgepragt sie findet sich aber auch bei anderen Gruppen Auch der Tastsinn dient der Wahrnehmung der Umwelt Viele Arten haben zu diesem Zweck spezielle Tasthaare Vibrissae entwickelt die ausserordentlich empfindlich sind und durch Muskelbewegungen gesteuert werden konnen Auch die Haut selbst ist ein Sinnesorgan bestimmte Korperteile sind besonders reich an Mechanorezeptoren zum Beispiel die Fingerspitzen der Primaten oder die Nasen beziehungsweise Russelregion vieler Arten Der bestentwickelte Tastsinn aller Sauger wird im Allgemeinen dem Sternmull zugesprochen Erwahnt seien in diesem Zusammenhang noch die feinen Elektrorezeptoren im Schnabel der Kloakentiere die auf die Muskelbewegung der Beutetiere reagieren Auch in der sozialen Interaktion ist der Tastsinn oft bedeutend zum Beispiel bei der von vielen Tieren praktizierten gegenseitigen Fellpflege Grooming Nach vorne gerichtete Augen eines LowenDie Bedeutung des Gesichtssinnes ist stark unterschiedlich Oft spielt er jedoch nur eine untergeordnete Rolle insbesondere bei unterirdisch lebenden Tieren deren Augen oft ruckgebildet sind Grosse Augen und ein relativ gutes Sehvermogen haben dagegen beispielsweise die Katzen und die Primaten Auch die Position der Augen ist ausschlaggebend wahrend Rauber meist nach vorne gerichtete Augen haben die ein raumliches Sehen und somit eine genauere Entfernungsabschatzung ermoglichen sind die Augen von Beutetieren oft seitlich angebracht was einem nahezu vollstandigen Rundumblick und der fruhestmoglichen Erkennung von Gefahren dient Ernahrung Bearbeiten Faultiere gehoren zu den folivoren blatterfressenden ArtenEine Gemeinsamkeit aller Saugetiere ist der verglichen mit anderen Tieren gleicher Grosse hohe Energie und demzufolge Nahrungsbedarf der eine Folge der gleich bleibenden Korpertemperatur ist Einige Arten verzehren taglich nahezu Nahrung im Ausmass ihres eigenen Korpergewichtes Bei der Art der Nahrung gibt es eine gewaltige Bandbreite es finden sich Pflanzenfresser Herbivoren Fleischfresser Carnivoren und ausgepragte Allesfresser Omnivoren Die Anzahl und der Bau der Zahne sowie die Ausgestaltung des Verdauungstraktes spiegeln die Ernahrungsweise wider Fleischfresser haben einen kurzen Darm um die rasch entstehenden Faulnisgifte ihrer Nahrung zu vermeiden Pflanzenfresser deren Nahrung im Allgemeinen schwerer verdaulich ist haben eine Reihe von Strategien entwickelt um die Inhaltsstoffe bestmoglich verwerten zu konnen Dazu gehoren unter anderem ein langerer Darm ein mehrkammeriger Magen zum Beispiel bei Wiederkauern oder Kangurus oder die Caecotrophie das nochmalige Verzehren des Kotes bei Nagetieren und Hasen Rein blatterfressende folivore Arten zum Beispiel Koalas oder Faultiere nutzen ihre nahrstoffarme Nahrung bestmoglich aus indem sie ausgesprochen lange Ruhephasen einlegen Lernverhalten Bearbeiten Eine Form des Lernverhaltens ist die Pragung bei Saugetieren ist die olfaktorische Pragung das heisst die Sensibilisierung fur verschiedene Geruche haufiger als bei anderen Wirbeltiergruppen Oft dient die Pragung zur Erkennung von Verwandten etwa der Mutter oder den Geschwistern Mit pragungsahnlichen Erfahrungen kann auch die Nahrungspraferenz bestimmt werden Gelernte Aktionen konnen auch tradiert das heisst weitergegeben werden Voraussetzung dafur ist das Leben in Gruppen mit Sozialstrukturen Die meisten Saugetiere zeigen in der Jugendphase Spielverhalten manche sogar bis ins hohe Alter Haufig kommt es zu Sozialspielen mit Spielpartnern in denen beispielsweise von fleischfressenden Tieren das Anschleichen an die Beute oder bei Huftieren die Flucht eingeubt wird Oft erfolgen anschliessend Rollenwechsel von Angreifern und Verteidigern Auch Objektspiele kommen vor indem Gegenstande beruhrt oder in Bewegung versetzt werden Fortpflanzung BearbeitenPaarungsverhalten Bearbeiten Paviane sind ein Beispiel fur das komplexe Paarungsverhalten vieler SaugetiereDie meisten Saugetierarten sind entweder polygyn ein Mannchen paart sich mit mehreren Weibchen oder promiskuitiv Mannchen und Weibchen paaren sich mit mehreren Partnern Da das Tragen und das Saugen fur die Weibchen zeit und energieintensiv sind konnten die Mannchen mehr Jungtiere zeugen als die Weibchen gebaren konnen Daraus ergibt sich in vielen Fallen ein polygynes Verhalten bei dem sich relativ wenige Mannchen mit vielen Weibchen fortpflanzen und sich vielen Mannchen keine Paarungsmoglichkeit bietet Eine Folge davon sind oft heftige Rivalenkampfe zwischen den Mannchen um das Paarungsvorrecht und in manchen Fallen eine Wahlmoglichkeit seitens des Weibchens Daraus resultieren bei vielen Saugetieren komplexe Verhaltensweisen oder anatomische Merkmale in Hinblick auf die Fortpflanzung Viele Arten sind durch einen Geschlechtsdimorphismus Mannchen sind oft deutlich grosser und schwerer als Weibchen charakterisiert auch als eine Folge des Selektionsdruckes der Mannchen im Hinblick auf eine Verbesserung der Paarungschance Schatzungen zufolge leben drei Prozent aller Saugetierarten in monogamen Beziehungen in welchen sich ein Mannchen wahrend der Paarungszeit nur mit einem einzigen Weibchen fortpflanzt In diesen Fallen beteiligt sich das Mannchen meistens zumindest teilweise an der Jungenaufzucht Manchmal hangt das Paarungsverhalten auch von den Umweltbedingungen ab bei knappen Ressourcen paart sich das Mannchen nur mit einem Weibchen und hilft bei der Aufzucht mit bei Nahrungsreichtum kann das Weibchen das Jungtier allein grossziehen und die Mannchen paaren sich mit mehreren Partnerinnen Die Polyandrie ein Weibchen paart sich mit mehreren Mannchen findet sich nur selten im Saugetierreich zum Beispiel bei manchen Krallenaffen Bei diesen Tieren kummert sich hauptsachlich das Mannchen um den Nachwuchs Nacktmulle weisen eine eusoziale Lebensweise aufErwahnt seien noch manche Arten der Sandgraber einer in Afrika lebenden Nagetiergruppe wie der Nackt oder der Graumull Diese pflegen eine eusoziale Lebensweise Ahnlich wie bei manchen Insekten ist in einer Kolonie ein einziges Weibchen die Konigin fruchtbar und paart sich mit mehreren Mannchen wahrend die ubrigen Tiere als unfruchtbare Arbeiter die notwendigen Tatigkeiten zur Versorgung der Gruppe verrichten Gebarweisen Bearbeiten Die Gebarweise unterscheidet sich bei den drei Unterklassen der Saugetiere am augenfalligsten Ursauger Bearbeiten Hauptartikel Ursauger Merkmal der Ursauger ist eine gemeinsame Korperoffnung fur die Ausscheidungs und Fortpflanzungsorgane die Kloake Der Penis der Mannchen ist ausschliesslich samenfuhrend und an der Spitze gespalten Die Ursauger unterscheiden sich von allen anderen Saugetieren darin dass sie nicht lebendgebarend sind sondern Eier legen Diese sind klein rund 10 bis 15 Millimeter Durchmesser und ahneln mit ihrer ledrigen Schale und dem grossen Dotter mehr Reptilien als Vogeleiern Die ein bis drei Eier werden vom Weibchen rund zehn Tage lang bebrutet Neugeschlupfte Ursauger sind nackt und klein und sind in ihrem embryoartigen Zustand mit neugeborenen Beuteltieren vergleichbar Ein Beispiel fur Ursauger ist das Schnabeltier Ornithorhynchus anatinus das an der Ostkuste Australiens beheimatet ist Beutelsauger Bearbeiten Weibliches Kanguru mit Jungtier im Beutel Hauptartikel Beutelsauger Die Beutelsauger unterscheiden sich im Bau der Fortpflanzungsorgane deutlich von Hoheren Saugetieren Bei ihnen ist der Fortpflanzungstrakt verdoppelt Weibchen haben zwei Uteri und zwei Vaginae auch die Mannchen besitzen einen gespaltenen oder doppelten Penis mit davorliegendem Scrotum Die Tragzeit ist kurz 12 bis 43 Tage Rekordhalter ist die Schmalfussbeutelmaus Sminthopsis macroura mit nur 10 5 bis 11 Tagen Die meisten Arten entwickeln keine Plazenta allerdings ist bei manchen Beutelsaugern zum Beispiel Koalas oder Nasenbeutlern ein primitiver Mutterkuchen vorhanden Die Neugeborenen kommen durch einen zwischen den Vaginae liegenden Geburtskanal zur Welt der bei vielen Arten eigens fur die Geburt angelegt wird Neugeborene Beutelsauger sind klein und im Vergleich zu den Hoheren Saugetieren unterentwickelt Das Gewicht des Wurfes betragt stets weniger als 1 des Gewichts der Mutter die Babys der Russelbeutler wiegen gar nur funf Milligramm und sind somit die kleinsten neugeborenen Saugetiere uberhaupt Neugeborene Beutelsauger haben erst rudimentar entwickelte Organe lediglich die Vordergliedmassen sind gut entwickelt da der Nachwuchs aus eigener Kraft zu den Zitzen der Mutter krabbeln muss Viele aber bei weitem nicht alle Beutelsauger besitzen einen Beutel in welchem sich die Zitzen befinden Die Weibchen mancher Arten haben einen permanenten Beutel bei anderen wird er erst wahrend der Tragzeit ausgebildet wieder bei anderen hangen die Jungtiere frei an der Zitze der Mutter lediglich durch ihr Fell oder Hautfalten verborgen Neugeborene hangen sich mit dem Mund an die Zitze und bleiben die ersten Lebenswochen fix damit verbunden Die Saugezeit dauert im Vergleich zu den Hoheren Saugetieren langer Fruher wurde die Gebarweise der Beutelsauger als eine primitive im Vergleich zu den Hoheren Saugetieren unterentwickelte Methode betrachtet Auch die Verdrangung mancher Beuteltiere durch eingeschleppte Plazentatiere hat zu diesem Vorurteil beigetragen Abgesehen davon dass dieses Fortschrittsvorurteil hin zur Entwicklung des Menschen in der modernen Systematik weitgehend abgelost wurde und etliche Beuteltierarten ihr Verbreitungsgebiet sehr erfolgreich ausgedehnt haben bietet die Fortpflanzungsmethode der Beutelsauger auch Vorteile zum einen ist die fur die Mutter anstrengende Tragzeit verkurzt zum anderen kann weit schneller als bei Plazentatieren erneut ein Jungtier zur Welt gebracht werden sollte das fruher geborene sterben Hohere Saugetiere Bearbeiten Elefanten haben eine besonders lange Trachtigkeitsdauer Hauptartikel Hohere Saugetiere Die Hoheren Saugetiere oder Plazentatiere umfassen bei weitem die meisten Arten Beide deutsche Namen fur dieses Taxon sind aber etwas unglucklich gewahlt Das Wort hoher spiegelt einen Fortschritt wider der in der modernen Systematik nicht haltbar ist und auch manche Beutelsauger haben eine einfache Plazenta Schlusselmerkmal der Hoheren Saugetiere ist der Trophoblast die aussere Zellschicht eines befruchteten Eis Diese Schicht stellt eine immunologische Barriere dar und ermoglicht ein langes Heranwachsen im Mutterleib Beutelsauger haben keinen Trophoblast die Tragezeit muss beendet sein bevor die Immunabwehr der Mutter voll wirksam wird Die Plazenta der Hoheren Saugetiere ist durch das Allantochorion eine Zottenhaut charakterisiert Die Zotten Villi sorgen fur eine effizientere Ernahrung des Keimes Die Dauer der Schwangerschaft und die Anzahl der Neugeborenen ist auch von der Lebensweise abhangig Nesthocker zum Beispiel Raubtiere oder Nagetiere haben eher eine kurze Tragzeit und eine hohe Wurfgrosse wahrend Nestfluchter zum Beispiel Paarhufer und Wale eine lange Tragzeit und eine niedrige Wurfgrosse aufweisen So betragt die Trachtigkeitsdauer bei manchen Hamsterarten nur 16 Tage wahrend sie bei Afrikanischen Elefanten bis zu 25 Monate dauern kann Das Saugen Bearbeiten Hausrindkuh saugt ihr Kalb Grosse Tenreks haben mit bis zu 32 Neugeborenen die hochste Wurfgrosse aller SaugetiereDas namensgebende Merkmal der Saugetiere ist dass das Weibchen die neugeborenen Kinder mit Milch ernahrt einer Nahrflussigkeit die in Milchdrusen produziert wird Diese setzen sich aus ausserlich abgrenzbaren Drusenkomplexen Mammarkomplex zusammen von denen jeder meist in einer Warze endet die Zitze beim Menschen auch Brustwarze genannt wird Eine Ausnahme bilden die Ursauger wo die Neugeborenen die Milch direkt von den Milchdrusenfeldern aus dem Fell der Mutter lecken Die Anzahl der Drusenkomplexe ist je nach Art unterschiedlich und hangt mit der durchschnittlichen Wurfgrosse zusammen so haben Menschen oder Pferde nur zwei Grosse Tenreks hingegen 24 oder bis zu 32 Die Ernahrung mit Milch wird als Saugen beziehungsweise beim Menschen als Stillen bezeichnet und solange durchgefuhrt bis das Jungtier fahig ist feste Nahrung zu sich zu nehmen Das Saugen hat grosse Konsequenzen fur Jungtiere und Weibchen Neugeborene erhalten ohne viel Aufwand eine fett und nahrstoffreiche Nahrung die ein schnelles Wachstum gewahrleistet sind aber im Gegenzug auf die Prasenz der Mutter angewiesen Ein Ammenverhalten das heisst dass Weibchen auch fremde Kinder saugen ist nur von wenigen Arten zum Beispiel Lowen bekannt Mit dem Saugen gehen in den meisten Fallen auch eine intensive Brutpflege und ein fursorgliches Verhaltnis zu den Jungen einher Fur die Weibchen wiederum bedeutet das Saugen viel Zeit und Energie investieren zu mussen Lebenserwartung Bearbeiten Wale haben die hochste Lebenserwartung aller SaugetiereSo unterschiedlich die Gestalt und Lebensweise der Saugetiere ist so unterschiedlich ist auch ihre Lebenserwartung Generell leben kleinere Arten weniger lang als grossere Arten die Fledertiere bilden jedoch eine Ausnahme von diesem Muster Wahrend mannliche Breitfuss Beutelmause durchweg im Alter von rund elf Monaten sterben nachdem sie sich das erste Mal fortgepflanzt haben konnen grossere Saugerarten mehrere Jahrzehnte alt werden Von den an Land lebenden Arten kommt keine an das Alter des Menschen heran bei dem durch die Verbesserung der Medizin mittlerweile ein Hochstalter von 122 Jahren Jeanne Calment belegt ist Neben dem Menschen durften die Elefanten mit bis zu 80 Jahren die Landsaugetiere mit der hochsten Lebenserwartung sein Allerdings werden manche Walarten deutlich alter das bisher alteste bekannte Saugetier war ein Gronlandwal mit 211 Jahren Mensch und Saugetiere BearbeitenAnmerkung Obwohl auch der Mensch zoologisch zu den Saugetieren gehort wird er selbst im Folgenden nicht behandelt Stattdessen wird das Verhaltnis des Menschen zu den ubrigen Saugetieren thematisiert Saugetiere haben die menschliche Geschichte entscheidend mitgepragt Schon seit jeher haben Menschen ihr Fleisch gegessen und ihr Fell und ihre Knochen verarbeitet Sie wurden als Reit und Arbeitstiere eingesetzt bis heute werden sie als Milchlieferanten als Wach und Labortiere verwendet Umgekehrt haben auch die Menschen pragenden Einfluss auf die meisten Saugetierarten Manche Gattungen haben im Gefolge des Menschen ihr Verbreitungsgebiet drastisch vergrossert oder sind als Neozoen in fremden Regionen eingeburgert worden Vielfach jedoch sind durch Bejagung und Zerstorung des Lebensraumes ihre Populationen eingeschrankt und ihr Verbreitungsgebiet drastisch verringert worden Eine ganze Reihe von Saugern ist schliesslich durch direkten oder indirekten menschlichen Einfluss unwiederbringlich von der Erde verschwunden Nutzliche Saugetiere Bearbeiten Hausschweine zahlen zu den wichtigsten NutztierenEine Reihe von Saugetierarten wird vom Menschen wegen ihres meist wirtschaftlichen Nutzens gehalten Zu diesem Zweck domestizierte Tiere werden als Nutztiere bezeichnet Es werden daruber hinaus Wildtiere gejagt oder halbdomestizierte Tiere im Freiland gehalten und spater gefangen Beispiele sind Hutewalder oder die Rinder und Pferdezucht in Amerika Grunde fur die Nutzung von Saugetieren Bearbeiten Einer der wichtigsten Grunde fur die Jagd oder Haltung von Saugern ist der Genuss ihres Fleisches das wegen seines Eiweiss und Fettgehaltes verzehrt wird In der westlichen Welt sind vor allem Rind und Schweinefleisch und in geringerem Ausmass das Fleisch von Hausschafen Hausziegen Hauspferden sowie Wildbret verbreitet In verschiedenen Kulturen und Regionen rund um den Globus wurden und werden zahlreiche Arten in ganz unterschiedlichen Entwicklungslinien der Saugetiere wegen ihres Fleisches gejagt von Gurteltieren die in Sudamerika als Delikatesse gelten bis zu den Ameisenigeln die in Neuguinea gerne verspeist werden Auch das Fell und die Haut verschiedenster Saugetiere gehoren zu den vom Menschen genutzten Ressourcen Schafe werden geschoren die Haut von Rindern und anderen Tieren wird zu Leder verarbeitet in fruheren Zeiten wurden die Felle erlegter Tiere zur Erzeugung von Kleidung Decken und vielem mehr verwendet Bis heute ist die Pelzindustrie von Bedeutung in eigenen Pelztierfarmen werden unter anderem Chinchillas Nerze Zobel Nutrias Waschbaren und viele mehr gehalten Als Erzeugung eines reinen Luxusartikels steht die Pelztierzucht in besonders starker Kritik von Tierschutzern Neben dem Fleisch und dem Fell wurden und werden weitere Korperteile von Saugern verwertet Dazu zahlen unter anderem Geweihe und Knochen die als Werkzeug und Baumaterial verwendet wurden Tran und Walrat der Wale Elfenbein sowie Teile die aus religiosen oder aberglaubischen Grunden aus zeremoniellen Grunden oder als Statussymbole sowie aus zumindest vermeintlichen medizinischen Grunden verwendet werden wie beispielsweise das Horn verschiedener Nashornarten Saugetiere werden auch zur Gewinnung von Milch gehalten wobei die Milch von Hausrindern mit rund 85 die weltweit grosste Rolle spielt In geringerem Ausmass wird auch die Milch von Schafen Ziegen Pferden Hauseseln Wasserbuffeln Rentieren und anderen Arten gewonnen ArbeitselefantenAufgrund ihrer Grosse und ihrer Kraft werden Saugetiere als Zug Reit oder Tragtiere eingesetzt Dazu zahlen unter anderem Pferde Esel Rinder Wasserbuffel Asiatische Elefanten Kamele und Haushunde Zughunde Aufgrund der Motorisierung der Landwirtschaft und der Verbreitung des Automobilverkehrs ist dieser Verwendungszweck in den westlichen Industrielandern stark zuruckgegangen und wird meist nur mehr als Hobby oder Sport durchgefuhrt Zu dienstlichen Zwecken werden Pferde aber noch bei der Polizei eingesetzt In den wirtschaftlich weniger entwickelten Regionen der Erde ist dieser Einsatz von Tieren aber immer noch weit verbreitet Aus denselben Grunden verwendet der Mensch Saugetiere schon seit der Antike fur militarische Zwecke Bis in das spate 19 Jahrhundert hinein war das Pferd in Kavallerieformationen die Voraussetzung fur schnelle Operationen auf dem Schlachtfeld die oft von entscheidender Bedeutung waren Ebenfalls seit der Antike bis in die fruhe Neuzeit wurden Kriegselefanten verwendet um die feindlichen Schlachtreihen zu durchbrechen beruhmt wurde ihr Einsatz im zweiten Punischen Krieg durch den karthagischen Feldherrn Hannibal In modernen Armeen kommen Saugetiere im Rahmen von militarischen Spezialeinsatzen zum Einsatz so setzten im Zweiten Weltkrieg die sowjetischen Streitkrafte Panzerabwehrhunde gegen deutsche Panzerkampfwagen ein In jungerer Zeit werden beispielsweise beim US amerikanischen Militar Delfine im Umgang mit Minen trainiert Aufgrund dieser Eigenschaften wurden Saugetiere vom Altertum bis ubers Mittelalter hinaus auch fur Hinrichtungen verwendet wie im romischen Reich wo Verurteilte per Damnatio ad bestias von Elefanten oder Raubtieren getotet wurden Im Mittelalter kam die Vierteilung durch Pferde vor Auch als Jagd und Wachtiere finden Saugetiere vielerorts Verwendung vor allem Haushunde und Hauskatzen Weit verbreitet ist auch die Praxis Saugetiere in Tierversuchen einzusetzen Fur diese Zwecke werden vor allem Primaten unter anderem Rhesus und Totenkopfaffen und Nagetiere eingesetzt Auch die Kognitionsforschungen und der Einsatz von Tieren in der Raumfahrt zahlen im weiteren Sinn zu Tierversuchen Die Kontroverse um den tatsachlichen Nutzen dieser Praktiken wird ausserst heftig gefuhrt Auch zur Unterhaltung der Menschen wurden und werden oft Saugetiere eingesetzt die Bandbreite reicht hierbei von Tierhetzen im Romischen Reich uber Tiervorfuhrungen in Zirkussen Delfin und Seehundshows bis zu Rodeos Stierkampfen und Tanzbar Darbietungen Da die Tiere dabei oft nicht artgerecht gehalten werden und die Dressur oft mit Tierqualerei verbunden ist sind solche Praktiken umstritten Auch die Jagd hat heute teilweise Unterhaltungscharakter beispielsweise die auf den Britischen Inseln bis ins 21 Jahrhundert ausgeubte Fuchsjagd Eine weitere Moglichkeit zur Nutzung von Saugetieren ist die Ausnutzung des guten Geruchssinns zum Beispiel in Form von Spurhunden oder Truffelschweinen bei der Suche nach Dingen die technisch nicht erfassbar sind Auch zur Unterstutzung von Behinderten kommen Saugetiere zum Einsatz Ein Beispiel sind Blindenhunde Bei geistigen Storungen verschiedener Art wurde die Delfintherapie zur Verbesserung des Zustandes des Patienten angewendet deren Wirksamkeit umstritten ist Der Degu ist ein typischer Vertreter der HeimtiereAls Heimtiere oder Streicheltiere werden Tiere bezeichnet die nicht aus einem direkten wirtschaftlichen Nutzen sondern aus Freude und personlicher Zuneigung gehalten werden Einige Saugetierarten werden auch oder vorrangig zu diesem Zweck gehalten darunter Nagetiere wie Goldhamster Hausmeerschweinchen Degus Chinchillas Mause und Ratten daneben auch Hauskaninchen Auch Hunde und Katzen werden heutzutage oft als reine Heimtiere und nicht wegen ihrer Wach und Jagdfunktion eingesetzt Bei exotischeren Heimtieren reicht die Bandbreite mittlerweile von Schimpansen uber Kurzkopfgleitbeutler bis zu Zwergschweinen Als problematisch gilt bei vielen Heimtierarten die schwierige bis unmogliche artgerechte Haltung und die Ubertragung von Krankheiten in beide Richtungen Erwahnt sei an dieser Stelle noch die Bedeutung mancher Saugetiere fur den Fremdenverkehr zum Beispiel in den afrikanischen Wildreservaten Eine Nebenwirkung dieser Praxis ist dass der Schutz der Tiere auch eine okonomische Funktion gewonnen hat bemangelt wird dass die Tiere oft in ihrem naturlichen Lebensraum gestort werden Der Jagdsport ist eine weitere Variante des touristischen Nutzens von Saugetieren Diese Totungen die als reine Trophaenjagd durchgefuhrt werden stehen aber unter heftiger Kritik Domestizierung Bearbeiten Aus vielen der oben genannten Grunde beschrankte sich der Mensch nicht nur auf die Jagd sondern versuchte auch gewisse Tierarten in seiner Nahe zu halten und nachzuzuchten Die Domestizierung von Nutztieren begann zumindest vor rund 10 000 bis 15 000 Jahren beim Haushund deuten genetische Studien allerdings an dass dieser Prozess schon vor mehr als 100 000 Jahren begonnen haben konnte Im achten Jahrtausend v Chr durften bereits Wildziege Wildschaf und Wildrind etwas spater auch das Wildschwein zu Hausziege Hausschaf Hausrind und Hausschwein domestiziert worden sein Nutztiere dienten zunachst vorwiegend als Nahrungsmittellieferanten spater wurden dann auch Tiere zur Arbeitstatigkeit eingesetzt so seit rund 3000 v Chr das Hauspferd und das Lama Der Prozess der Domestizierung verlief vielschichtig genetische Studien deuten an dass bei vielen Haustieren in unterschiedlichen Regionen dieser Schritt mehrmals unabhangig voneinander vonstattenging Weitere domestizierte Saugetiere sind Rentier Dromedar Hauskatze Frettchen Esel Farbmaus Farbratte Goldhamster Kaninchen und Meerschweinchen Schadliche Saugetiere Bearbeiten Als Schadlinge werden Tierarten bezeichnet die dem Menschen gegenuber Schaden anrichten Der Begriff ist abhangig von Wertvorstellungen und vor allem der wirtschaftlichen Perspektive und daher kein Begriff der Biologie Landwirtschafts und Nahrungsmittelschadlinge Bearbeiten Die Wanderratte ist ein bekannter NahrungsmittelschadlingEine Reihe von Saugetieren gilt als Landwirtschafts oder Nahrungsmittelschadlinge das heisst sie ernahren sich entweder direkt in den zur Nahrungsmittelproduktion genutzten Gebieten oder an Aufbewahrungsorten von den vom Menschen produzierten Nahrungsmitteln Durch die grossflachige Einfuhrung von Agrarflachen kommt es zu einem Uberangebot an Nahrung fur manche Tierarten das in deren starker Vermehrung und somit weiterer Schadigung resultiert Vor allem in Entwicklungslandern lasst sich dieser Trend beobachten Zu den in Mitteleuropa bekanntesten Nahrungsmittelschadlingen zahlen Mause insbesondere die Hausmaus und Ratten wie die Haus oder Wanderratte die sich als Kulturfolger dem Menschen angeschlossen haben und eine weltweite Verbreitung erlangt haben Einige Tiere darunter Flughunde und zahlreiche Nagetierarten ernahren sich direkt von den Feldfruchten andere sorgen durch ihre unterirdische Lebensweise fur Schaden an den Wurzeln Die Viehwirtschaft sieht in fleischfressenden Tieren vor allem Raubtieren eine Nahrungskonkurrenz zumindest zwei Arten der Falklandfuchs und der Beutelwolf sind durch Bejagung ausgestorben In analoger Weise sieht die Fischerei Robben und andere fischfressende Sauger als wirtschaftliche Gefahr und verfolgt sie Das Ausmass der tatsachlichen Bedrohung die als Schadlinge bezeichnete Tiere anrichten ist ungewiss und durfte oft ubertrieben dargestellt werden Haufig ist der Mensch die Hauptursache dafur indem er massiv in den naturlichen Lebensraum der Tiere eingreift Durch die Umwandlung der Habitate in landwirtschaftlich genutzte Flachen und die Verringerung des Nahrungsangebotes werden viele Arten gezwungen sich neue Nahrungsquellen zu erschliessen Diese stehen dann in Konkurrenz zu den wirtschaftlichen Interessen und leiten die Verfolgung ein Trotzdem wird mit exzessiven Bejagungen Vergiftungen und mit anderen Methoden Jagd auf diese Schadlinge gemacht was sich oft fatal auf die Population auswirkt Direkte Bedrohung des Menschen Bearbeiten Menschen sind manchmal auch direkten Bedrohungen durch die Saugetiere ausgesetzt Im Bewusstsein verankert sind dabei vorwiegend die Falle der grossen menschenfressenden Raubtiere wobei insbesondere der Tiger einen Ruf als Menschenfresser geniesst Totungen durch Raubtierbisse beschranken sich jedoch auf wenige Einzelfalle im Jahr Ungleich gefahrlicher sind Saugetiere jedoch als Krankheitsubertrager So sterben jedes Jahr 40 000 bis 70 000 Menschen an der Tollwut die meisten davon in unterentwickelten Landern Hauptubertragungsursache ist der Biss durch infizierte Tiere wie Hunde Katzen Dachse Waschbaren und Fledermause Eine weitere beruchtigte Krankheit ist die Pest die durch auf Hausratten und anderen Nagetieren parasitierende Flohe in seltenen Fallen auch direkt ubertragen wird Pest Epidemien und Pandemien kosteten Millionen Menschen das Leben bei der als Schwarzer Tod bekannten Pandemie Mitte des 14 Jahrhunderts starben schatzungsweise ein Drittel der Menschen in Europa Kulturgeschichtliche Bedeutung Bearbeiten Heilige Kuh in IndienViele Saugetiere spielen in der Kulturgeschichte eine bedeutende Rolle Auffallend grosse starke oder gefahrliche Tiere dienen als Wappentiere als Totem oder Clansymbole Als Heilige Tiere gelten manche Arten als Manifestationen von Gottern und genossen besonderen Schutz so heilige Kuhe und Hanuman Languren in Indien oder Katzen und Schakale im alten Agypten Auf der anderen Seite wurden manche Saugetiere als Vertreter damonischer Machte gesehen so Fledermause oder Katzen Stereotype Vorstellungen von Eigenschaften bestimmter Tierarten wie der sture Esel oder der schlaue Fuchs finden sich in zahllosen Erzahlungen und Marchen und pragen zum Teil bis heute den Schimpfwortschatz Bedrohung und Ausrottung durch den Menschen Bearbeiten Durch vielfaltige Eingriffe in die Natur ist der Mensch fur den Populationsruckgang oder das Aussterben vieler Saugetierarten verantwortlich Inwieweit die Bejagung fur das Aussterben zahlreicher Grosssauger am Ende des Pleistozans vor 50 000 bis 10 000 Jahren schuld ist ist umstritten dieses Aussterben korreliert zumindest teilweise mit der weltweiten Ausbreitung des Menschen siehe dazu auch den Punkt unter Entwicklungsgeschichte Aus Berichten und Darstellungen lasst sich zumindest ein deutlicher Schwund des Verbreitungsgebietes fur zahlreiche Spezies seit der Antike ableiten Auch die heutige Situation ist fur viele Saugetierarten besorgniserregend So kommt eine unter der Federfuhrung der International Union for Conservation of Nature IUCN stehende Kommission aus rund 1 700 Wissenschaftlern aus 130 Landern zu dem Ergebnis dass heute mindestens 20 25 unter Umstanden aber bis zu 36 aller Land und Meeressaugetierarten vom Aussterben bedroht sind 3 4 5 Die IUCN listet 514 Arten also rund 10 als stark bedroht critically endangered oder bedroht endangered insgesamt sind mindestens 1 141 der derzeit 5 487 rezenten Saugetierarten akut bedroht Drei Arten das Przewalski Pferd die Sabelantilope und der Schwarzfussiltis gelten als in freier Wildbahn ausgestorben extinct in the wild das heisst es gibt nur mehr die Bestande in menschlichen Zuchtprogrammen Die Grunde fur die Gefahrdung zahlreicher Arten liegen hauptsachlich im zunehmenden Verlust des Lebensraumes durch Umwandlung in landwirtschaftlich genutzte Gebiete und Siedlungen in der Umweltverschmutzung und in der Bejagung da man viele Arten als nutzlich oder schadlich ansieht Ein weiterer Faktor ist die Schadigung des naturlichen Gleichgewichts durch die absichtliche oder unbewusste Einschleppung von Neozoen Die Verfolgung durch verwilderte Hauskatzen und Haushunde sowie die Nahrungskonkurrenz durch Mause Ratten Hasen und andere stellen insbesondere in Regionen wo diese Arten naturlicherweise nicht heimisch waren wie zum Beispiel Australien oder viele Inseln ein grosses Problem dar Der letzte bekannte Beutelwolf starb 1936 in einem Zoo in TasmanienDie oben genannten Grunde haben dazu gefuhrt dass laut IUCN 73 Saugetierarten in den letzten Jahrhunderten ausgestorben sind dazu zahlen der Schweinsfuss Nasenbeutler vier Kanguruarten der Beutelwolf der Falklandfuchs drei Gazellenarten der Blaubock die Stellersche Seekuh zwolf Fledertierarten und zahlreiche Nagetiere wie etliche Baumratten und Riesenhutias Es steht zu erwarten dass diese Liste in den nachsten Jahren noch langer werden wird Systematik und Entwicklungsgeschichte BearbeitenSiehe auch Evolution der Saugetiere Die Saugetiere sind wahrscheinlich entgegen anders lautenden Theorien die Mitte des 20 Jahrhunderts verbreitet waren eine monophyletische Gruppe Sie stammen alle von einem gemeinsamen Vorfahren ab und umfassen auch alle Nachkommen dieses Vorfahren Die drei Untergruppen Ursauger Beutelsauger und Hohere Saugetiere sind ebenfalls jeweils monophyletische Taxa Die meisten Systematiken fassen die Beutel und Hoheren Sauger zum Taxon Theria zusammen und stellen dieses den Ursaugern gegenuber Einige Forscher vertreten aber die Ansicht die Ursauger hatten sich aus den Beutelsaugern entwickelt Ungleich unubersichtlicher wird das Bild wenn fossile Taxa in den Stammbaum eingebunden werden Neben den ublichen Meinungsunterschieden der Wissenschaftler kommt hinzu dass von zahlreichen Gattungen lediglich Zahne und Kieferteile gefunden wurden Die detaillierte Untersuchung der Zahne ist daher eines der Schlusselkriterien zur Bestimmung der Evolution der Saugetiere Stammesgeschichtliche Herkunft Bearbeiten Nachbildung von Edaphosaurus cruciger einem der bekanntesten Vertreter der SynapsidenUnstrittig ist dass sich die Saugetiere aus den Synapsiden entwickelt haben einer Reptiliengruppe die durch ein einzelnes Schadelfenster charakterisiert war und ihre Blutezeit im Perm Zeitalter hatte Innerhalb der Synapsiden entwickelten sich die Therapsiden die sogenannten Saugerahnlichen Reptilien die bereits einige der Saugermerkmale wie ein differenziertes Gebiss und moglicherweise Korperbehaarung aufwiesen Eine Gruppe der Therapsiden waren die Cynodontia die unter anderem durch ein vergrossertes Gehirn und eine spezielle Kieferform gekennzeichnet waren Die Saugetiere und ihre naheren Verwandten werden im Taxon der Eucynodontia zusammengefasst deren bekanntester Vertreter Cynognathus war Als Schwestertaxon der Sauger gelten entweder die Tritheledontidae eine Gruppe sehr kleiner fleischfressender Tiere oder die Tritylodontidae eine Gruppe bis zu 1 Meter langer Pflanzenfresser Fur jede der beiden Gruppen sprechen gewisse anatomische Merkmale die Mehrheit der Forscher gibt jedoch den Tritheledontidae den Vorzug Die Nicht Saugetiere innerhalb der Therapsiden wurden nach und nach von den Dinosauriern verdrangt die letzten starben in der Unterkreide aus Saugetiere im weiteren Sinn Bearbeiten Umstritten ist welches Tier als das alteste Saugetier zu bewerten ist Einige Tiere weisen im Bau des Ohres des Unterkiefers des Kiefergelenkes und der Zahne einen Ubergangsstatus zwischen Reptilien und Saugern auf manche Forscher bezeichnen sie deshalb als Mammaliaformes also Saugerartige oder Proto Mammalia und ordnen sie noch nicht den Saugetieren im eigentlichen Sinn sensu stricto zu andere fassen die Sauger weiter sensu lato und rechnen diese bereits dazu Systematik der SaugerstammgruppeThrinaxodon Probainognathus Mammaliaformes Adelobasileus Sinoconodon Morganucodonta Morganucodon Megazostrodon Docodonta Hadrocodium Saugetiere Mammalia Vorlage Klade Wartung StylePhylogenetische Systematik der Saugerstammgruppe Mammaliaformes nach Krause et al 2014 und Shundong Bi et al 2014 6 7 Nach manchen Quellen ist Adelobasileus cromptoni das alteste bekannte Saugetier Teile des Schadels aus der spaten Trias wurden in Texas gefunden Der Bau des Ohres spricht dafur dass dieses Tier zumindest einen Ubergangsstatus von den Cynodontia zu den Saugern darstellt Ohne weitere Fossilfunde lasst sich aber der taxonomische Status von Adelobasileus cromptoni kaum genauer bestimmen Auch Sinoconodon wird manchmal als das alteste Saugetier bezeichnet Von dieser Art wurden verhaltnismassig gut erhaltene Fossilien in China gefunden das Tier lebte in der fruhen Jurazeit und zeigte im Kieferbau bereits die Merkmale heutiger Sauger Andere Faktoren wie ein mehrmaliger Zahnwechsel verbunden mit einem lebenslangen Wachstum des Schadels sind aber noch Reptilienmerkmale Die Morganucodonta waren eine Gruppe spitzmausahnlicher rund 10 Zentimeter langer vermutlich insektenfressender Tiere die von der spateren Trias bis in das mittlere Jura belegt sind und in zahlreichen Regionen der Erde gefunden wurden Die bekanntesten Vertreter waren Morganucodon und Megazostrodon Im Bau des Unterkiefers und der Zahne die Backenzahne sind durch drei auffallige Spitzen charakterisiert stimmen sie mit den modernen Saugern uberein den bedeutendsten Unterschied stellt das doppelte Kiefergelenk dar Die Docodonta deren bekanntester Vertreter die Gattungen Haldanodon und Docodon sind gelten als saugetierahnlicher als die Morganucodonta Sie sind charakterisiert durch stark verbreiterte Backenzahne die ein effektives Kauen ermoglichen zeigen aber im Kiefergelenk noch Ahnlichkeiten mit ihren Reptilienvorfahren Docodonta waren vom mittleren Jura bis in die fruhe Kreidezeit verbreitet die Zuordnung eines Fundes aus der Oberkreide Reigitherium ist zweifelhaft Hadrocodium wui dessen Uberreste aus der unteren Jurazeit in China gefunden wurden gilt als Schwestertaxon der eigentlichen Saugetiere manchmal wird es auch als erstes Saugetier bezeichnet Es war ein winziges vermutlich nur 2 Gramm schweres Tier das aber bereits ein sekundares Kiefergelenk und ein vergrossertes Gehirn aufwies Die Unterschiede zu den Saugern liegen in Details im Bau der Zahne und des Unterkiefers Saugetiere im engeren Sinn Bearbeiten Systematik der basalen Saugetiere Saugetiere Kloakentiere Monotremata Eutriconodonta Allotheria Euharamiyida Multituberculata Gondwanatheria Vorlage Klade Wartung 3 Henkelotherium Theria Beuteltiere Metatheria Hohere Saugetiere Eutheria Vorlage Klade Wartung StylePhylogenetische Systematik der basalen Saugetierenach Krause et al 2014 und Shundong Bi et al 2014 6 7 Das Schnabeltier zahlt zu den eierlegenden UrsaugernDie Saugetiere im engeren Sinn Mammalia sensu stricto in Abgrenzung zu den Saugetieren im weiteren Sinn beziehungsweise Mammaliaformes siehe oben werden definiert als die Gruppe die den letzten gemeinsamen Vorfahren aller heutigen Saugetiere sowie dessen Nachkommen umfasst Dieses Taxon ist zumindest seit dem mittleren Jura belegt die Entwicklungsgeschichte innerhalb dieser Gruppe ist jedoch in einem hohen Ausmass umstritten Wann sich die Vorfahren der heutigen Ursauger Schnabeltiere und Ameisenigel von der Entwicklungslinie der anderen Saugetiere abspalteten ist unsicher Weitestgehend verworfen ist heute die Ansicht die Ursauger hatten sich unabhangig von den ubrigen Saugern aus einem eigenen Zweig der Cynodonta entwickelt Eine neue aber umstrittene Theorie stellt diese Tiere in ein Taxon namens Australosphenida dessen Vertreter sich seit dem mittleren Jura im damaligen Sudkontinent Gondwana ausbreiteten Andere Theorien sehen in ihnen einen isolierten Seitenzweig der sich fruh von den ubrigen Saugern trennte Wieder andere Forscher stellen die Ursauger hingegen in ein Naheverhaltnis zu den Beutelsaugern Jedenfalls stammen die fruhesten zweifelsfrei einem Vorfahren der Ursauger zuordenbaren Funde aus der Kreidezeit Die Multituberculata bildeten eine artenreiche Tiergruppe die ihren Namen den zahlreichen Spitzen ihrer Molaren verdankt Ausserlich oft nagetierahnlich sind die fruhesten Vertreter seit dem mittleren Jura belegt Die Multituberculata uberstanden das Aussterben der Dinosaurier und starben erst im Oligozan aus Die entwicklungsgeschichtliche Stellung dieser Tiere ist umstritten manche Autoren vermuten in ihnen sogar lediglich eine Konvergenzentwicklung zu den Saugern die aus einem anderen Zweig der Cynodontia entstanden sei Mehrheitlich werden sie heute jedoch als eine Seitenlinie innerhalb der Mammalia angesehen deren Stellung im Stammbaum allerdings unsicher ist Als Allotheria wird eine Gruppe bezeichnet die neben den Multituberculata die Haramiyida eine Gruppe vermutlich pflanzenfressender Tiere aus der Obertrias und dem Jura und die Gondwanatheria die in der Kreidezeit und im Palaozan in Gondwana lebten umfasst Diese Zuordnung basiert hauptsachlich auf den Ahnlichkeiten im Bau der Molaren ist jedoch umstritten da die Haramiyida einige primitive Merkmale aufweisen und moglicherweise eine weit fruher entstandene Seitenlinie darstellen Die Eutriconodonta fassen mehrere Saugetiergruppen zusammen die durch dreihockrige Molaren charakterisiert sind Dazu zahlen die Amphilestidae aus dem Mitteljura bis Unterkreide die Gobiconodontidae aus der unteren Kreide zu denen auch der neuentdeckte Repenomamus giganticus ein hundegrosser Rauber zahlt sowie die Triconodontidae die vom oberen Jura bis in die mittlere Kreidezeit lebten Es ist allerdings umstritten ob diese Gruppen wirklich eng miteinander verwandt waren Als Holotheria wird das Taxon innerhalb der Echten Saugetiere ohne die oben angefuhrten Gruppen bezeichnet wobei einige Systematiken allerdings manche Gruppen der Eutriconodonta miteinbeziehen Die Holotheria schliessen Kuehneotherium und verwandte Arten die Kuehneotheria mit ein die durch fortgeschrittene Zahnstrukturen und primitive Kiefermerkmale gekennzeichnet sind Viele Autoren sehen in Kuehneotherium eine weit ursprunglichere Gattung sodass der Begriff Holotheria umstritten ist Fossil von Eomaia scansoria aus den kreidezeitlichen Ablagerungen der Jehol Gruppe im Nordosten ChinasTrechnotheria bezeichnet ein Taxon innerhalb der Holotheria das sich in einige nur durch sparliche Zahn und Kieferfunde belegte Gruppen wie die Spalacotheroidea sowie in die Cladotheria teilt Innerhalb der Cladotheria kam es zur Aufteilung in die Dryolestida die im oberen Jura und in der Kreidezeit lebten zu einigen weiteren Seitenzweigen sowie zu einem Taxon namens Boreosphenida oder Tribosphenida Die Begriffe Tribosphenida McKenna 1975 und Boreosphenida Luo et al 2001 bezeichnen ein sehr ahnliches bis auf einige wenige Arten identisches Taxon Neben einigen Seitenzweigen umfasst diese Gruppe die Theria im eigentlichen Sinn Als Theria wird das Taxon bezeichnet das den letzten gemeinsamen Vorfahren der Beutelsauger Metatheria und Hoheren Sauger Eutheria sowie all dessen Nachkommen umfasst Die altesten bekannten Vertreter beider Taxa stammen aus der Unterkreide vor rund 125 Millionen Jahren im Falle der Beutelsauger ist dies Sinodelphys szalayi im Falle der Hoheren Sauger Eomaia scansoria Gemeinsame Merkmale der mesozoischen Sauger Bearbeiten Generell waren die Saugetiere des Mesozoikums klein die meisten erreichten nur die Grosse von Mausen oder Ratten Aus den Zahnen schliesst man bei den meisten Arten auf eine aus Insekten und anderen Wirbellosen bestehende Nahrung aus der Form des Gehirns und der Sinnesorgane auf eine hauptsachlich nachtaktive Lebensweise Es bleibt die Frage warum der Grossteil der mesozoischen Sauger in Grosse Korperbau und Lebensweise relativ einheitlich blieb zumal es in einem entwicklungsgeschichtlich sehr kurzen Zeitraum rund 5 Millionen Jahre nach dem Beginn des Kanozoikums zu einer enormen Radiation bei der Grosse und Ernahrungsweise kam Generell wird diese Frage mit der Konkurrenz durch die Dinosaurier beantwortet die solange sie existierten durch den ausgeubten Selektionsdruck grossere Sauger verhinderten Diese Sichtweise wird manchmal in Frage gestellt Aufgrund des enormen Grossenunterschiedes und der unterschiedlichen Lebensweise mit den Dinosauriern die vermutlich tagaktiv waren hatte es zumindest eine Reihe mittelgrosser Sauger geben konnen Daher wurden verschiedene physiologische Einschrankungen postuliert zum Beispiel eine mangelnde Fahigkeit zur Kuhlung der Korpertemperatur oder die noch nicht vollig ausgereiften Kau und Verdauungsapparate Lebensbild von FruitafossorIn jungerer Zeit gab es allerdings einige neue Funde die auf eine hohere Spezialisierung der mesozoischen Sauger hinweisen So war Castorocauda zumindest teilweise wasserbewohnend Volaticotherium war mit Gleitmembranen ausgestattet und Fruitafossor zeigt eine an Ameisenbaren erinnernde Anpassung an eine insektenfressende Lebensweise Repenomamus schliesslich der in der Unterkreide in China lebte erreichte eine Lange von uber 1 Meter und sein Gewicht wird auf 12 bis 14 Kilogramm geschatzt Er ist der bislang grosste aus dem Mesozoikum bekannte Sauger und hat sich auch von kleinen Dinosauriern ernahrt Weitere Entwicklung in der Kreidezeit Bearbeiten Die Beutelsauger waren abgesehen von vereinzelten Funden in Ostasien auf Nordamerika beschrankt Zu den altesten heute noch bestehenden Gruppen gehoren die Beutelratten deren Vorfahren schon aus dieser Zeit bekannt sind Die Vorfahren der Beutelratten sind seit der Kreidezeit belegtDie Hoheren Saugetiere spalteten sich in die heute durch molekulargenetische Untersuchungen bestimmten Uberordnungen Nebengelenktiere Afrotheria Laurasiatheria Euarchontoglires auf was durch tektonische Verschiebungen unter anderem das Auseinanderbrechen Gondwanas gefordert wurde Diese Aufspaltungen werden allerdings hauptsachlich durch molekulargenetische Berechnungen belegt Fossilienfunde von Hoheren Saugetieren aus der Oberkreide sind sehr selten und bislang nur aus Nordamerika und Ostasien belegt Zu den bekanntesten Gattungen dieser Epoche zahlen Asioryctes die Leptictida die moglicherweise Vorfahren der Insektenfresser sind die Zalambdalestidae mogliche Vorfahren der Nagetiere die Zhelestidae mogliche Vorfahren der Huftiere und Cimolestes eventuell ein Urahn der Raubtiere Generell ist aber die Zuordnung zu heutigen Taxa umstritten zweifelsfrei mit heutigen Arten verwandte Saugetiere traten erst im Palaozan auf Mit Ausnahme der Multituberculata durften am Ende der Kreidezeit die meisten der oben beschriebenen Seitenlinien der Saugetiere ausgestorben gewesen sein Entwicklung im Kanozoikum Bearbeiten Mit dem Aussterben der Dinosaurier wurden viele okologische Nischen frei die von einer Vielzahl neu entstehender Saugetiergruppen besetzt wurden Im Verlauf des Kanozoikums entwickelten sich die Saugetiere zu der dominanten Wirbeltiergruppe auf dem Land Es bildeten sich die heutigen Ordnungen heraus wobei die Entwicklungsgeschichte keineswegs geradlinig verlief sondern durch evolutionare Sackgassen Verdrangungsprozesse und wieder ganzlich ausgestorbene Saugetiergruppen gepragt war Die Entwicklungslinien in manchen Gruppen zum Beispiel bei Pferden oder Russeltieren sind dabei relativ gut durch Fossilienfunde belegt und erforscht Eine besondere Rolle nahm Sudamerika ein das wahrend der langsten Zeit des Kanozoikums von anderen Kontinenten getrennt war Durch die Insellage drangen viele Arten in okologische Nischen vor und es entwickelte sich eine einzigartige Fauna unter anderem mit Sparassodonta Beutelhyanen einer Gruppe fleischfressender Beuteltiere mit den Paucituberculata einer formenreichen Beuteltiergruppe die heute noch in den Mausopossums weiterlebt und mit den Sudamerikanischen Huftieren Meridiungulata Nach Entstehen der mittelamerikanischen Landbrucke drangen Sauger aus dem Norden vor und verdrangten die einheimischen Arten grosstenteils Die meisten Saugetierordnungen sind seit dem Eozan belegt darunter auch die Vorfahren der wohl spezialisiertesten Gruppen der Fledertiere und Wale Im gleichen Zeitabschnitt bildeten sich die ersten riesenhaften Formen wie Uintatherium diese Entwicklung gipfelte in Paraceratherium auch unter den Namen Baluchitherium oder Indricotherium bekannt dem mit 5 5 Metern Schulterhohe und 10 bis 15 Tonnen Gewicht grossten bekannten Landsaugetier Ihre grosste Artenvielfalt erreichten die Sauger im Miozan seither verschlechterten sich die Klimabedingungen kontinuierlich bis hin zu den Eiszeiten des Pleistozan Die klimatischen Verschiebungen verbunden mit den Einflussen des Menschen sorgen seither fur einen Ruckgang der Artenvielfalt Aussterben der Grosssauger am Ende des Pleistozans Bearbeiten Skelett des Riesenhirsches Megaloceros giganteusAm Ende des Pleistozans vor 50 000 bis 10 000 Jahren kam es weltweit zu einem Massenaussterben von grossen Saugetieren Mit Ausnahme Afrikas und des sudlichen Asiens starben alle Arten mit uber 1000 Kilogramm Gewicht und 80 aller Arten mit 100 bis 1000 Kilogramm Gewicht aus In Australien fand dieser Prozess vor rund 51 000 bis 38 000 Jahren statt hier verschwanden unter anderem Diprotodons nashorngrosse Beuteltiere Beutellowen Thylacoleo carnifex und bis zu 3 Meter hohe Riesenkangurus Gattung Procoptodon In Eurasien erstreckte sich dieser Vorgang uber einen langeren Zeitraum von vor 50 000 bis 10 000 Jahre und erreichte mit dem Ende der letzten Kaltzeit seinen Hohepunkt Zu den in Europa um 10 000 vor Christus ausgestorbenen Tieren zahlen unter anderem das Wollhaarmammut Mammuthus primigenius das Wollnashorn Coelodonta antiquitatis der Riesenhirsch Megaloceros giganteus das Steppenwisent Bos priscus der Hohlenlowe Panthera spelaea und der Hohlenbar Ursus spelaeus In Amerika lag das Aussterben in einem engen Zeitrahmen vor rund 11 000 bis 8 000 Jahren hier verschwanden unter anderem die Mammuts das Amerikanische Mastodon und andere Russeltiere Sabelzahnkatzen Riesenfaultiere und Riesengurteltiere Glyptodontidae Inwieweit klimatische Veranderungen oder die Bejagung durch den Menschen Overkill Hypothese die Hauptschuld dafur tragen ist immer noch umstritten Fur die Bejagung sprechen die Tatsachen dass der Zeitpunkt des Aussterbens zumindest zum Teil mit der weltweiten Ausbreitung des Menschen ubereinstimmt und dass bei keiner der fruheren Aussterbephasen eine derartige Einschrankung der Grosse beobachtet werden konnte Auch mussten die klimatischen Vorgange am Ende der letzten Kaltzeit eher zu einer Erhohung der Artenanzahl beigetragen haben wie sie meist in warmeren Perioden beobachtet werden kann Vertreter der Bejagungshypothese fuhren auch einen analogen Vorgang auf Inseln die erst spater besiedelt wurden an So sind auf Madagaskar wo erst seit rund 1500 Jahren Menschen leben in den darauf folgenden Jahrhunderten unter anderem die dortigen Flusspferde und zahlreiche grosse Primatenarten verschwunden darunter die Riesenlemuren Megaladapis Gegner der Bejagungshypothese behaupten die primitiven Jagdmethoden der fruhen Menschen hatten keinen so grossen Einfluss auf die Populationsgrosse haben konnen und verweisen auf Afrika wo es schon viel langer Menschen gegeben hat und wo es zu keinem nennenswerten Massenaussterben gekommen ist Auch seien die klimatischen Veranderungen dermassen komplex gewesen dass eine Vielzahl von Faktoren berucksichtigt werden musste In jungerer Zeit mehren sich die Thesen dass eine Vermischung beider Faktoren die Schuld am Massenaussterben tragt So sei fur die durch klimatische Veranderungen bereits in Mitleidenschaft gezogenen Populationen die Jagd der ausschlaggebende Punkt fur die Ausrottung gewesen Auch okologische Faktoren konnen eine Rolle gespielt haben So fuhrte die Dezimierung grosser Grasfresser zur Ausbreitung von Waldern was sich fatal auf die noch vorhandenen Populationen auswirkte Andere Forscher geben auch den ausgedehnten Brandrodungen eine Teilschuld In dieser Diskussion spielt aber nicht nur der rein wissenschaftliche Aspekt eine Rolle sondern auch die anthropologische Komponente je nachdem ob man in diesem Massenaussterben das letzte einer langen Reihe von naturlichen Aussterbevorgangen in der Natur sieht oder den ersten von vielen zerstorerischen Eingriffen des Menschen in seine Umwelt Aktuelle Situation Bearbeiten Zurzeit 2021 stuft die IUCN von 5 940 gelisteten Arten 85 Arten bereits als ausgestorben Extinct ein 2 Arten gelten als in der Natur ausgestorben Extinct in the Wild 225 Arten Critically Endangered vom Aussterben bedroht 542 Arten als stark gefahrdet Endangered und 538 Arten als gefahrdet Vulnerable insgesamt 1 307 Arten 845 Arten konnen aktuell nicht bewertet werden data deficient 8 Aussere Systematik Bearbeiten Anschliessend ein etwas vereinfachtes Kladogramm der Landwirbeltiere gefolgt von ausfuhrlicheren Darstellungen uber eventuelle Unsicherheiten und Streitpunkte Landwirbeltiere Tetrapoda Amnioten Sauropsida Reptilien und Vogel Schuppenechsen Lepidosauria Archosauria Krokodile und Vogel Synapsiden Pelycosauria Therapsiden Saugetiere AmphibienVorlage Klade Wartung StyleInnere Systematik Bearbeiten Stammbaum der Saugetiere Das Kreisdiagramm zeigt den Anteil der einzelnen Ordnungen am Artenbestand der Sauger Nagetiere Fledertiere Soricomorpha Spitzmause Maulwurfe Schlitzrussler und Karibische Spitzmause Primaten Raubtiere Paarhufer Diprotodontia Hasenartige Beutelratten Wale Raubbeutlerartige Tenrekartige Erinaceomorpha Igel Gepanzerte Nebengelenktiere Nasenbeutler Spitzhornchen Unpaarhufer Russelspringer Zahnarme Kloakentiere Russeltiere Die Aufteilung von Eulipotyphla Insektenfresser in Soricomorpha und Erinaceomorpha ist umstritten 9 Die Saugetiere werden in drei Unterklassen mit rund 25 bis 30 Ordnungen unterteilt die ihrerseits bei den Beutelsaugern und hoheren Saugetieren noch einmal zwei beziehungsweise vier ubergeordneten Gruppen zugeteilt werden konnen Eine detailliertere Systematik mit allen Familien findet sich unter Systematik der Saugetiere Unterklasse Ursauger Protheria Ordnung Kloakentiere Monotremata Unterklasse Beutelsauger Metatheria Uberordnung Ameridelphia Ordnung Beutelratten Didelphimorphia Ordnung Mausopossums Paucituberculata Uberordnung Australidelphia Ordnung Microbiotheria mit der einzigen Gattung Dromiciops Ordnung Beutelmulle Notoryctemorphia Ordnung Raubbeutlerartige Dasyuromorphia Ordnung Nasenbeutler Peramelemorphia Ordnung Diprotodontia Unterklasse Hohere Saugetiere Eutheria Uberordnung Afrotheria Ordnung Tenrekartige Afrosoricida Ordnung Russelspringer Macroscelidea Ordnung Rohrenzahner Tubulidentata mit der einzigen Art Erdferkel Orycteropus afer Ordnung Schliefer Hyracoidea Ordnung Russeltiere Proboscidea mit der einzigen Familie Elefanten Elephantidae Ordnung Seekuhe Sirenia Uberordnung Nebengelenktiere Xenarthra Ordnung Gepanzerte Nebengelenktiere Cingulata Ordnung Zahnarme Pilosa Uberordnung Euarchontoglires Ordnung Spitzhornchen Scandentia Ordnung Riesengleiter Dermoptera Ordnung Primaten Primates Ordnung Nagetiere Rodentia Ordnung Hasenartige Lagomorpha Uberordnung Laurasiatheria Ordnung Insektenfresser Eulipotyphla Ordnung Fledertiere Chiroptera Ordnung Schuppentiere Pholidota Ordnung Raubtiere Carnivora einschliesslich der Robben Pinnipedia Ordnung Unpaarhufer Perissodactyla Ordnung Paarhufer Artiodactyla Ordnung Wale Cetacea Einige Bemerkungen zu dieser Systematik Die Ameridelphia werden als paraphyletische Gruppe erwogen Paarhufer und Wale werden oft zu einer gemeinsamen Ordnung Cetartiodactyla zusammengefasst da sich die Wale aus den Paarhufern entwickelt haben welche ohne diese Zusammenfassung eine paraphyletische Gruppe waren Die Huftiere Ungulata sind in dieser Systematik keine systematische Gruppe mehr sondern fassen verschiedene nicht naher verwandte Taxa zusammen Diese Einteilung ist aber umstritten Die hier als Tenrekartige Afrosoricida bezeichneten Tiere wurden fruher den Insektenfressern zugeordnet haben sich aber nach weitlaufiger Ansicht lediglich konvergent zu diesen entwickelt Die Fledertiere werden in manchen Systematiken in ein Naheverhaltnis zu den Primaten gestellt manchmal werden sie auch als zwei lediglich konvergent entwickelte Taxa Flughunde und Fledermause betrachtet Beides wird nach jungeren Untersuchungen aber als nicht zutreffend erwogen Die Einordnung der Russelspringer des Erdferkels und der Schuppentiere war lange umstritten genetische Untersuchungen belegen jedoch die Zugehorigkeit zu den jeweils oben genannten Gruppen Ausgestorbene Saugetierordnungen Bearbeiten Der unter Systematik gezeigte Stammbaum stutzt sich teilweise auf molekulargenetische Analysen Da diese bei ausgestorbenen Tiergruppen nicht moglich sind lassen sie sich nur schwer in die Systematik einordnen Existierende Systeme wie das von Malcolm C McKenna and Susan K Bell die sowohl lebende als auch ausgestorbene Saugerordnungen enthalten widersprechen sich teilweise mit der hier gewahlten Systematik Deshalb werden hier die ausgestorbenen Saugetierordnungen der Beutelsauger Metatheria und der Hoheren Saugetiere Eutheria extra aufgelistet Ausgestorbene Ordnungen der Beutelsauger Peradectia Polydolophimorphia SparassodontaAusgestorbene Ordnungen der Hoheren Saugetiere Leptictida Apatotheria Pantolesta Condylarthra Mesonychia Sudamerikanische Huftiere Meridiungulata mit Litopterna Notoungulata Astrapotheria Pyrotheria und Xenungulata Dinocerata mit Uintatherium Pantodonta Tillodontia Taeniodonta Embrithopoda Hyaenodonta Oxyaenodonta DesmostyliaAltere Saugetierordnungen die weder zu Beuteltieren noch zu Hoheren Saugern gehoren sind weiter oben bei den Saugetieren im engeren Sinne aufgefuhrt Literatur BearbeitenGerhard Storch Mammalia Saugetiere In Wilfried Westheide Reinhard Rieger Hrsg Spezielle Zoologie Teil 2 Wirbel oder Schadeltiere Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg Berlin 2004 712 Seiten ISBN 3 8274 0307 3 S 445 471 Eckhard Grimmberger Die Saugetiere Deutschlands Beobachten und Bestimmen Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2014 ISBN 978 3 494 01539 2 Bernhard Grzimek Grzimeks Tierleben Enzyklopadie des Tierreichs Bechtermunz 2001 ISBN 3 8289 1603 1 Saugetiere in Band 10 bis 13 T S Kemp The Origin amp Evolution of Mammals Oxford University Press Oxford 2005 ISBN 0 19 850761 5 Zhe Xi Luo Zofia Kielan Jaworowska Richard L Cifelli In quest for a Phylogeny of Mesozoic mammals in Acta Palaeontologica Polonica PAN Warszawa 47 2002 1 1 78 ISSN 0567 7920 Malcolm C McKenna Susan K Bell Classification of Mammals Above the Species Level Columbia University Press New York 2000 ISBN 0 231 11013 8 Ronald M Nowak Walker s mammals of the world 6 Auflage Johns Hopkins University Press Baltimore 1999 ISBN 0 8018 5789 9 englisch D E Wilson D M Reeder Mammal Species of the World Johns Hopkins University Press Baltimore 2005 ISBN 0 8018 8221 4Weblinks Bearbeiten Wiktionary Saugetier Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Commons Saugetiere Mammalia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Deutschsprachige Datenbank der Mammalia Saugetiere Memento vom 20 Juni 2008 im Internet Archive Wilson amp Reeder s Mammal Species of the World 3rd edition MSW3 englisch Paleocene mammals of the world englisch Ursprung der modernen Saugetiere Memento vom 6 Mai 2009 im Internet Archive Von Thomas Martin u Irina Ruf erschienen in der Reihe Palaontologie aktuell in Fossilien 2008 Heft 1 Januar Februar Einzelnachweise Bearbeiten Mammal Diversity Database englisch American Society of Mammalogists aufgerufen am 17 September 2022 Connor J Burgin Jocelyn P Colella Philip L Kahn Nathan S Upham How many species of mammals are there Journal of Mammalogy Volume 99 Issue 1 1 February 2018 Pages 1 14 doi 10 1093 jmammal gyx147 Jan Schipper u a The Status of the World s Land and Marine Mammals Diversity Threat and Knowledge In Science Band 322 Nr 5899 2008 S 225 230 doi 10 1126 science 1165115 Red List reveals world s mammals in crisis Memento vom 26 Februar 2009 im Internet Archive IUCN Pressemitteilung 6 Oktober 2008 Juliet Eilperin Scientists Mammals at risk of extinction Memento vom 7 November 2011 imInternet Archive Washington Post 7 Oktober 2008 a b David W Krause Simone Hoffmann John R Wible E Christopher Kirk Julia A Schultz Wighart von Koenigswald Joseph R Groenke James B Rossie Patrick M O Connor Erik R Seiffert Elizabeth R Dumont Waymon L Holloway Raymond R Rogers Lydia J Rahantarisoa Addison D Kemp Haingoson Andriamialison First cranial remains of a gondwanatherian mammal reveal remarkable mosaicism Nature 2014 doi 10 1038 nature13922 a b Shundong Bi Yuanqing Wang Jian Guan Xia Sheng Jin Meng Three new Jurassic euharamiyidan species reinforce early divergence of mammals Nature 2014 doi 10 1038 nature13718 Table 4a number of animal species in class Mammalia mammals in each IUCN Red List Category by order abgerufen am 16 Mai 2021 englisch Masato Nikaido Ying Cao Masashi Harada Norihiro Okada Masami Hasegawa Mitochondrial phylogeny of hedgehogs and monophyly of Eulipotyphla In Molecular Phylogenetics and Evolution Band 28 Nr 2 1 August 2003 ISSN 1055 7903 S 276 284 doi 10 1016 S1055 7903 03 00120 9 sciencedirect com abgerufen am 1 Februar 2023 Dieser Artikel wurde am 5 Dezember 2005 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Normdaten Sachbegriff GND 4051253 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Saugetiere amp oldid 235342749