www.wikidata.de-de.nina.az
Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Siehe auch Tiefsee Saulgrub bzw Tiefensee Als Tiefsee bezeichnet man fur gewohnlich die weitgehend bis vollig lichtlosen Bereiche des Meeres die unterhalb einer Tiefe von mindestens 200 m liegen Nach dieser Definition erstreckt sich die Tiefsee uber rund 88 der Flache der Ozeane Schwarzer Raucher an einem Mittelozeanischen Rucken source source source source source source source Video Tiefsee Quelle TerraX Basis der Nahrungskette in Tiefsee Biotopen bilden chemolithotroph aktive Bakterien und Archaeen die in der Umgebung von hydrothermalen Quellen auch Schwarze Raucher genannt die Oxidation von Schwefelwasserstoff als Energiequelle nutzen um organische Verbindungen aus anorganischen Stoffen unter anderem Kohlenstoffdioxid als Kohlenstoffquelle aufzubauen Grune Schwefelbakterien nutzen anoxygene Photosynthese mit Schwefelwasserstoff oder Schwefel als Reduktionsmittel 1 hierbei wird infrarote Warmestrahlung in Chlorosomen zur Energiequelle fur Photosynthese 2 Ein Beispiel fur die rezente Endosymbiontentheorie sind Tiefsee Bartwurmer Siboglinidae die kein Verdauungssystem besitzen sondern ihre Nahrstoffe von Bakterien erhalten mit denen sie in Endosymbiose leben Abgesehen von den belebten hydrothermalen Quellen gibt es in der Tiefsee soweit wir bis heute wissen keine weitere biologische Primarproduktion Inhaltsverzeichnis 1 Daten 2 Gliederung 2 1 Pelagial 2 2 Benthal 3 Forschungsgeschichte 4 Bedeutung der Tiefsee 5 Probleme bei der Erforschung 6 Die Tiefsee in Kunst und Literatur 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseDaten Bearbeiten nbsp Karte der weltweiten TiefseerinnenDie Temperatur ist gleichbleibend niedrig 1 C bis 4 C In 10 000 m Tiefe herrscht ein Druck von etwa 1 000 bar Starke Meeresstromungen sind selten und jahreszeitliche Fluktuationen beschranken sich auf die Menge des Detritus der aus den durchlichteten Zonen hierher absinkt und die wichtigste Nahrungsgrundlage der Tiefsee darstellt Die in einer Meerestiefe von 1 000 m und mehr liegenden Bereiche der Tiefsee bedecken eine Flache von etwa 318 Millionen km was etwa 62 der gesamten Erdoberflache darstellt In der Tiefsee oder an deren Randern befinden sich tektonisch bemerkenswerte Zonen Mittelozeanischer Rucken Gebirgssystem des Weltmeers zuerst im Atlantik entdeckt Tiefseebecken in allen Teilen des Weltmeers vorhandene grossflachige und tiefe Becken Tiefseerinnen vor allem im Pazifik befindliche so genannte Graben Das nach einer umstrittenen Messung von 1957 11 034 m tiefe Witjastief 1 und das nach Messungen von 2010 10 984 25 m tiefe Challengertief beide im Marianengraben Pazifik gelten als tiefste bekannte Stellen der Weltmeere Die Rucken und Rinnen wurden erst in den letzten Jahrzehnten durch geophysikalische Methoden untersucht und erwiesen sich als Nahtstellen der Plattentektonik Sie machen sich unter anderem im Erdschwerefeld und in der Verteilung der Erdbeben bemerkbar Das Gegenstuck der Tiefsee ist die Flachsee insbesondere die den Kontinenten vorgelagerten Schelfgebiete Gliederung Bearbeiten nbsp Die Gliederung des PelagialsDas Weltmeer ist in zwei grosse Bereiche unterteilt Pelagial Bearbeiten Das Pelagial griechisch pelagos Meer ist der Lebensraum des freien Wassers Das Pelagial ist bei Seen und dem Meer der uferferne Freiwasserbereich oberhalb der Bodenzone Benthal Im Meer gliedert sich das Pelagial der morphologischen Einteilung des Gewasserbodens gemass in funf Zonen Das Epipelagial sind die obersten 200 Meter der Wassersaule des freien Wassers Pelagial im Meer Diese durchlichtete eu photische Tiefenzone ist durch eine positive Bioproduktivitat trophogene Zone d h positive Stoff und Energiebilanz starkster Aufbau von Biomasse und den hochsten Artenreichtum innerhalb des Okosystems gekennzeichnet Im Epipelagial gibt es ausreichend Licht fur hohere Pflanzen und photoautotrophe Kleinstlebewesen um Photosynthese zu betreiben Neben Plankton lebt hier auch das aktiv schwimmende Nekton also Fische Krebse und Kopffusser Nach unten wird das Epipelagial durch das Mesopelagial begrenzt Das Mesopelagial ist der Bereich zwischen ca 200 Metern bis etwa 1 000 Metern Meerestiefe ab hier beginnt die eigentliche Tiefsee In diese Tiefe dringt noch ein geringer Anteil blauen Lichts vor Der Druck betragt in 1 000 Metern Tiefe etwa 100 bar entspricht 100 Kilogramm pro Quadratzentimeter Pflanzenbewuchs ist wegen des Lichtmangels nicht vorhanden Plankton in nur geringer Menge Auch die Temperatur sinkt in der Tiefenzone von 500 m bis 1500 m plotzlich von 5 C auf knapp uber 0 C 3 Im Mesopelagial leben beispielsweise die Tiefsee Beilfische Das Bathypelagial reicht von 1 000 bis 4 000 Metern Tiefe Der Druck betragt in 4 000 Metern Tiefe etwa 400 bar Es ist kein Sonnenlicht mehr vorhanden nur Fische und Bakterien erzeugen Licht in Form von Biolumineszenz Unter den in dieser Tiefe lebenden Tiefseefischen finden sich auch die Tiefsee Anglerfische Das Abyssopelagial 4 000 6 000 m ist die Tiefenzone von 4 000 bis 6 000 Metern Tiefe Hier ist die Temperatur nahe am Gefrierpunkt Im Abyssopelagial lebt z B der Tiefseekrebs Das Hadopelagial 6 000 11 000 m ist die tiefste Zone im Meer und reicht von 6 000 bis zu 11 000 Metern Tiefe dem tiefsten Punkt im Ozean Die Temperatur liegt wie im Abyssopelagial nahe am Gefrierpunkt Dennoch gibt es hier Lebewesen z B den Borstenwurm Nach Ansicht einiger Meeresbiologen lassen sich Abyssopelagial Bathypelagial und pelagisches Hadal auch Hadopelagial Hadalpelagial hadopelagische Zone aufgrund ihrer ahnlichen hydrologischen und biologischen Eigenschaften nicht abgrenzen darum werden sie zu einer Zone der Tiefsee zusammengefasst Das Pelagial lasst sich ahnlich wie das Benthal analog Litoral und Profundal in zwei produktionsbiologische Zonen einteilen In eine trophogene Zone Nahrschicht d h es wird mehr Sauerstoff und Biomasse erzeugt als verbraucht In eine tropholytische Zone Zehrschicht d h es wird weniger Sauerstoff und Biomasse erzeugt als verbraucht Die Grenze zwischen den beiden Zonen wird als Kompensationsebene bezeichnet die durch Photosynthese aufgebaute Biomasse wird durch Respirationsprozesse wieder abgebaut die biogene Nettoproduktion ist ungefahr gleich null Die fur die Photosynthese verfugbare Restlichtmenge ist so gering dass von den Pflanzen Produzenten nur wenig Biomasse aufgebaut werden kann Diese wird ebenso wie der erzeugte Sauerstoff durch Respiration von ihnen gleich wieder vollstandig verbraucht In den grosseren also tropholytischen Wassertiefen muss darum aller fur die Organismen zum Leben notwendige Sauerstoff und alle Nahrstoffe durch Stofftransport aus der trophogenen Schicht kommen oder die Bewohner steigen auf vertikale Wanderung und holen sich aktiv die benotigten Stoffe Die tatsachliche Lage der trophogenen Schicht und damit auch der Kompensationsebene ist von der aktuellen Photosyntheseleistung abhangig die wiederum von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird So wird die Lichtdurchlassigkeit des Wassers von den lokalen Gegebenheiten Wassertrubung Planktondichte bestimmt die Photosyntheseleistung schwankt in hoheren Breiten direkt mit dem Verlauf der Jahreszeiten Benthal Bearbeiten Das Benthal griechisch ist der Bereich des Meeresbodens auch dieser ist in horizontale Zonen unterteilt das Bathyal gr bathys Tiefe ist der Bereich des Kontinentalabhangs wo der Meeresboden sich vom flachen Bereich des Kontinentalschelfs bis zur Tiefseeebene absenkt und reicht von 200 m bis 2 000 3 000 m Tiefe die abyssische Region altgriechisch ἄbyssos lateinisch abyssus Abgrund ist der Bereich der Tiefseebecken mit 2 000 3 000 m bis 6 000 m Tiefe die Hadalzone gr hades Unterwelt welche die Tiefseegraben umfasst die von 6 000 m bis in etwa 10 000 m Tiefe reichen In der Tiefsee bestehen 90 Prozent der bodennahen Biomasse aus Seegurken 4 Am Meeresboden gibt es einige Okosysteme die anorganische Stoffe fur ihre Energiegewinnung Chemosynthese Chemolithotrophie verwenden Ausgangspunkt sind chemoautotrophe Bakterien die in Symbiose mit Bartwurmern und Muscheln leben von denen sich wiederum andere Tiere ernahren konnen Diese Okosysteme entstehen dort wo Wasser aus dem Boden tritt welches beispielsweise mit Methan und Schwefelwasserstoff angereichert ist Diese Orte finden sich sowohl im Bereich der Mittelozeanischen Rucken als auch der Subduktionszonen und Kontinentalhange Im Gebiet der Rucken finden sich heisse Quellen wo bis zu 400 C heisses Wasser austritt und warme Quellen wo das heisse Wasser bereits tiefer im Boden abzukuhlen beginnt und nach dem Austritt aus dem Boden nur noch wenig warmer als das umgebende kalte Meerwasser ist Die warmen Thermalquellen konnen ebenfalls durch einen exothermen chemischen Prozess entstehen der Serpentinisierung bei dem Peridotit unter Aufnahme von grossen Mengen Meerwasser zu Serpentinit umgewandelt wird wobei zusatzlich Methan CH4 Schwefelwasserstoff H2S und Wasserstoffgas H2 erzeugt werden kann 5 Dieser Mechanismus ist nicht an die mittelozeanischen Rucken gebunden so dass man derartige Thermalquellen beispielsweise in der Spreizungszone eines Backarc Beckens 6 beobachten kann Erstmals wurde eine derartige Quelle im Jahr 2000 entdeckt Lost City 7 Das erhitzte Wasser erzeugt sogenannte Schwarze und Weisse Raucher im Mittel 20 m bis 25 m hohe Schlote die aus ausgefallten Mineralien bestehen An Subduktionszonen und Kontinentalhangen finden sich kalte Quellen siehe Methanquelle oder Cold Seep wobei das aus dem Boden austretende Wasser nicht erwarmt ist Das sich an einer kalten Quelle findende Okosystem beruht zwar ebenfalls auf der Symbiose mit chemoautotrophen Bakterien doch da diese sowohl in mehreren tausend Meter Tiefe als auch am Rande der Tiefsee an den Kontinentalhangen in einigen hundert Metern Tiefe vorkommen kann das vorzufindende Artenspektrum umfangreicher sein Das Gebiet der kalten Quellen zeichnet sich dadurch aus dass sich Calciumcarbonat in Krusten abscheidet und dass Methanhydrate gefunden werden konnen 8 Forschungsgeschichte BearbeitenDie Geschichte der Tiefseeforschung ist relativ jung da die in der Tiefsee herrschenden extremen Bedingungen enorme technische Anforderungen an den Menschen stellen 1521 Ferdinand Magellan lasst ein 700 m langes Seil von seinem Schiff hinab ins Meer um die Ozeane auszuloten Da es den Boden nicht erreicht schlussfolgert er dass das Meer unendlich tief sei 1818 Erstmals wird in der Tiefsee Leben nachgewiesen Der englische Forscher Sir John Ross lasst mittels einer Art Greifvorrichtung Wurm und Quallenarten aus 2000 m Tiefe an Bord holen 1844 Obwohl John Ross Lebewesen nachgewiesen hat widerspricht Edward Forbes ihm da er feststellt dass die Anzahl der Lebewesen mit der Tiefe abnimmt Deshalb konne es ab 600 m Tiefe kein Leben geben Abyssus Theorie 9 1850 Michael Sars findet vor den Lofoten in einer Tiefe von 800 m eine reiche Tierwelt vor und widerlegt damit die Abyssus Theorie 10 1860 wird im Mittelmeer ein nur drei Jahre zuvor gelegtes Telegrafiekabel wieder eingeholt An Stellen die um 2000 m tief lagen haben sich bereits mehrere Tierarten angesiedelt Das gilt als endgultige Beweisfuhrung gegen die Abyssus Theorie 11 1872 1876 Mit der Challenger Expedition unter Leitung des Meeresbiologen Charles Wyville Thomson wird die Tiefsee erstmals systematisch erforscht Die Expedition bringt viele neue Ergebnisse 1890 1898 Wahrend der osterreichisch ungarischen Pola Expeditionen unter der wissenschaftlichen Leitung Franz Steindachners wird die Tiefsee im ostlichen Mittelmeer in der Adria und im Roten Meer erforscht 1898 1899 Die deutsche Valdivia Expedition unter Leitung des Zoologen Carl Chun liefert unter anderem reichhaltiges Tiermaterial aus Tiefen von mehr als 4000 m vor der Kuste der Antarktis 1930 Erstmals erreichen Menschen die Tiefsee William Beebe und Otis Barton tauchen mit einer Stahlkugel mit Bullauge der Bathysphare 435 m in die Tiefe und sind dort von Quallen und Garnelen umgeben 1934 Mit der Bathysphare werden 923 m Tiefe erreicht 1948 Otis Barton erreicht erstmals eine Tiefe von 1370 m und bricht den Rekord von 1934 1960 Jacques Piccard und Don Walsh gelingt es mit der Trieste bis zum Challengertief im Marianengraben einem der tiefsten Punkte des Meeres zu tauchen Selbst in 10 740 m Tiefe entdecken sie noch Tiefseefische und andere Lebewesen in fur unser Auge recht kuriosen Ausformungen z B mit sehr grossen Maulern und Leuchtorganen in Anpassung an die spezielle Lebenswelt dieser Meerestiefen 12 2012 Die ausschliesslich mit James Cameron bemannte Deepsea Challenger taucht bis auf den Grund des Challengertiefs vor Es ist damit nach der ersten Exploration im Jahr 1960 die zweite bemannte und erstmalige 1 Personen Erkundung der See in dieser Tiefe 2019 Zwischen dem 28 April 2019 und dem 7 Mai 2019 wurden mit dem Tauchboot Limiting Factor vier Tauchgange im Challengertief und ein Tauchgang im Sirenatief absolviert 13 14 Bedeutung der Tiefsee BearbeitenOzeane konnen grob in die oberflachennahen Schichten und die Tiefsee unterteilt werden Wahrend erstere wegen der unmittelbaren Koppelung an die schnell variierenden atmospharischen Bedingungen mit Schwankungen der Stromungen der Temperaturen sowie des Salzgehaltes innerhalb von Wochen und Monaten reagieren werden Anderungen in der Tiefsee durch Schwankungen der Oberflachenbedingungen in begrenzten Gebieten der polaren und subpolaren Breiten hervorgerufen und spielen sich wegen der enormen beteiligten Wassermassen in Zeitraumen von vielen Jahrzehnten bis Jahrhunderten ab Besonders fur Fragestellungen den globalen Klimawandel betreffend spielt die Tiefsee speziell im Hinblick auf die anthropogene Klimabeeinflussung eine wichtige Rolle Die Bedeutung der polaren bzw subpolaren Gebiete beruht auf der dichtebedingten Anomalie des Wassers grosste Dichte bei ca 4 C bzw dessen Modifikation durch den Salzgehalt der Meere Der Salzgehalt der Meere betragt durchschnittlich ca 34 7 wodurch die Eigenschaften des Wassers erheblich verandert werden Die Temperatur des Dichtemaximums verschiebt sich bei einem durchschnittlichen Salzgehalt von 34 7 auf 3 8 C und gerat damit unter den Gefrierpunkt von 1 9 C 15 Dadurch kommt es im Meer bei Abkuhlung bis zum Einsetzen der Eisbildung zu einer Konvektionsbewegung abgekuhltes und damit dichteres Wasser sinkt ab warmeres und weniger dichtes steigt aus tieferen Schichten auf Dabei gibt das warmere Wasser seinen Warmeinhalt an die Atmosphare ab und sinkt bei erneutem Abkuhlen erneut in die Tiefe ab Dabei nimmt das Wasser atmospharische Gase auf z B Kohlendioxid und sorgt somit fur einen Transport dieser in die Tiefsee Aus diesem Grund sind die Konvektionsgebiete auch jene Meeresgebiete in denen die hochsten Anteile anthropogenen Kohlendioxids gefunden werden konnen Neben diesen vertikalen Konvektionsbewegungen spielen selbst in der Tiefsee horizontale Meeresstromungen eine bedeutende Rolle siehe dazu auch globales Forderband Abhangig von den aktuellen Oberflachenbedingungen entstehen kalte Wassermassen unterschiedlicher Charakteristika die sich entlang ihrer Ausbreitungsrouten in der Tiefsee verfolgen lassen Diese kalten Wassermassen sind unterscheidbar anhand ihrer Temperatur Salzgehalt und Dichtewerte dem Sauerstoffgehalt oder dem Gehalt an anthropogenen Spurengasen aus ihrem Entstehungsgebiet Die tiefsten Wassermassen sind uberwiegend antarktischen Ursprungs sie werden auch als Antarktisches Bodenwasser bzw im Englischen als Antarctic Bottom Water AABW bezeichnet Eine etwas geringere Dichte weisen die Wassermassen arktischen Ursprungs auf Diese werden als Nordatlantisches Tiefenwasser bzw im Englischen als North Atlantic Deep Water NADW bezeichnet welche als machtige Zwischenschicht uber dem Bodenwasser liegt Probleme bei der Erforschung BearbeitenObwohl die Tiefsee den grossten Teil unseres Planeten einnimmt ist uber sie weniger bekannt als uber die Oberflache des Mondes Dies ist bedingt durch ihre relative Unerreichbarkeit Wenige Lander besitzen Lander tiefseetaugliche Unterseeboote oder ausreichend grosse Schiffe um Proben aus der Tiefsee heraufzuholen So erfordert eine Probenahme in 8000 m Tiefe bereits 11 km lange Kabel Zudem dauert es 24 Stunden ein Gerat in diese Tiefe herabzulassen und wieder heraufzuholen Die Gerate und Schiffe sind sehr kostenintensiv ein grosses Forschungsschiff kostet mehrere zehntausend Euro pro Tag Tiere deren Verhalten untersucht werden soll mussen uberdies in ihrem Lebensraum beobachtet oder in speziellen Druckbehaltern heraufgeholt werden da sie die enormen Druckanderungen nicht lebend uberstehen wurden Aufgrund der Nahrungsknappheit sind Tiefseetiere ausserdem gewohnlich nicht sehr zahlreich so dass viele Proben notwendig sind um eine Art uberhaupt nachzuweisen Umstritten sind privat finanzierte Tauchgange 16 Im Jahr 2021 tauchte Hamish Harding mit dem Raumfahrer Ex Navy Taucher und U Boot Piloten Victor Vescovo in einem anderen Tauchboot zur tiefsten Stelle des Meeres hinab 17 In einem selbst konstruierten U Boot namens Titan der Firma OceanGate brachen u a Paul Henri Nargeolet Hamish Harding und Stockton Rush am 18 Juni 2023 vor Neufundland auf um in 3 800 Metern Meerestiefe das Wrack der Titanic zu erkunden Das Tauchboot implodierte alle Passagiere kamen ums Leben Die Tiefsee in Kunst und Literatur BearbeitenDie Faszination des Unbekannten zeigt sich auch in Literatur Film und Musik 1870 erschien erstmals der Roman 20 000 Meilen unter dem Meer von Jules Verne Mehrmals zuletzt in den 1990er Jahren wurde Vernes Buch verfilmt Die Verfilmung von 1954 erhielt im darauf folgenden Jahr einen Oscar fur die besten visuellen Effekte Der Film Abyss Abgrund des Todes von 1989 spielt in der Tiefsee Er erhielt fur seine visuellen Effekte 1990 ebenfalls einen Oscar und war fur drei weitere nominiert Frank Schatzing behandelt in seinem Roman Der Schwarm die unerforschten Tiefen der Meere Er beschreibt darin sogenannte Yrr fiktive Tiefseegeschopfe von unbekannter Intelligenz der menschlichen weit uberlegen Die deutsch schweizerische Progressive Metal Band The Ocean veroffentlichte 2013 das Konzeptalbum Pelagial in dem sie eine Reise von der Meeresoberflache bis zum Grund der Tiefsee vertont Die einzelnen Songs gliedern sich nach den funf Zonen des Pelagials Siehe auch BearbeitenWarmeinhalt der Ozeane Tiefseefischerei Epibenthosschlitten CTD Rosette Internationale Meeresbodenbehorde WISSENSCHAFTSJAHR 2016 17 MEERE UND OZEANELiteratur BearbeitenLeo Ochsenbauer Tiefsee Reise zu einem unerforschten Planeten Kosmos Stuttgart 2012 ISBN 978 3 440 13261 6 Gotthilf Hempel Faszination Meeresforschung ein okologisches Lesebuch AWI Hauschild Bremen 2006 ISBN 3 89757 310 5 Robert Kunzig Der unsichtbare Kontinent die Entdeckung der Meerestiefe Marebuch Hamburg 2002 ISBN 3 936384 71 1 Robert D Ballard Tiefsee die grossen Expeditionen in der Welt der ewigen Finsternis Herbig Munchen 1998 ISBN 3 7766 2046 3 Peter Herring The biology of the deep ocean Oxford Univ Press Oxford 2007 ISBN 978 0 19 854955 0 Peter A Tyler Ecosystems of the deep oceans Elsevier Amsterdam 2003 ISBN 0 444 82619 X K Horikoshi Extremophiles in deep sea environments Springer Tokio 1999 ISBN 4 431 70263 6 Manfred Leier Weltatlas der Ozeane mit den Tiefenkarten der Weltmeere Frederking und Thaler Munchen 2001 ISBN 3 89405 441 7 Darlene Trew Crist Gail Scowcroft James M Harding Jr World Ocean Census A Global Survey of Marine Life Firefly Books 2009 siehe auch Census of Marine Life Sarah Zierul Der Kampf um die Tiefsee Wettlauf um die Rohstoffe der Erde Hoffmann und Campe Hamburg 2010 ISBN 978 3 455 50169 8 Christian Schwagerl Menschenzeit zerstoren oder gestalten Die entscheidende Epoche unseres Planeten Riemann Verlag 2010 ISBN 978 3 570 50118 4 Kathrin Schubert Jacques Cousteau Expedition Tiefsee Frederking amp Thaler 2011 ISBN 978 3 89405 928 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tiefsee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Abyssus Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Website des Monterey Bay Aquarium Research Institute Unterwasserfahrzeuge und Tiefsee Technologie Alfred Wegener Institut Zentrum der deutschen Polar und Meeresforschung Audiodateien mit Gerauschen aus der Tiefsee Der Lebensraum Tiefsee und seine Gefahrdung durch den Menschen ZEIT ONLINE Tiefsee abgerufen am 10 Oktober 2023Einzelnachweise Bearbeiten J T Beatty et al 2005 An obligately photosynthetic bacterial anaerobe from a deep sea hydrothermal vent In Proc Natl Acad Sci USA 102 26 9306 9310 PMID 15967984 PDF Volltextzugriff engl DPA Bakterien Photosynthese in der Tiefsee 21 Juni 2005 abgerufen am 20 Mai 2019 Autorenkollektiv Tierparadiese unserer Erde Wissenmedia Verlag Gutersloh Munchen 2008 ISBN 978 3 577 07705 7 S 40 Westheide Rieger Spezielle Zoologie ISBN 3 437 20515 3 S 827 Gretchen Fruh Green The Lost City 2005 Expedition auf NOAA Ocean Explorer abgerufen am 29 Juni 2017 New Hydrothermal Vents Discovered As South Pacific Odyssey Research Begins auf sciencedaily com vom 29 September 2004 abgerufen am 29 Juni 2017 Hydrogen And Methane Sustain Unusual Life At Sea Floor s Lost City auf sciencedaily com vom 13 Juli 2001 abgerufen am 29 Juni 2017 J Greinert W Weinrebe P Gimpel J Brockhoff Detailed Bathymetric Mapping and Site Scan Surveys in the Investigation of Cold Fluid Vent Sites and Associated Gas Hydrate Occurrencies In The Hydrographic Journal 106 2002 Alan Jamieson The hadal zone life in the deepest oceans Cambridge Univ Press Cambridge 2015 ISBN 978 1 107 01674 3 S 1 google books Ludwig Darmstaedter Hrsg Handbuch zur Geschichte der Naturwissenschaften und der Technik Springer Berlin 1908 S 521 Karl v Frisch Biologie 1967 1972 S 291 Karl v Frisch Biologie 1967 1972 S 294 ff Pressemitteilung der Five Deeps Expedition zu den Tauchgangen im Marianengraben PDF 209 kB englisch abgerufen am 14 Mai 2019 Eintrag vom 7 Mai 2019 im Pacific Ocean Expedition Blog der Five Deeps Expedition Memento vom 22 Mai 2019 im Internet Archive abgerufen am 22 Mai 2019 M Latif Klimawandel und Klimadynamik Ulmer Verlag 2009 S 23 Dagny Ludemann Ohne Ubermut stunde die Menschheit still Zeit Online abgerufen am 5 Juli 2023 Maria Mast und Dr Claudia Vallentin Je tiefer wir sanken desto sicherer fuhlte ich mich Zeit Online abgerufen am 5 Juli 2023 Normdaten Sachbegriff GND 4185436 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tiefsee amp oldid 238046873