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Unter den Bezeichnungen Amphibien Amphibia oder Lurche werden alle Landwirbeltiere zusammengefasst die sich im Gegensatz zu den Amnioten Nabeltieren nur in Gewassern fortpflanzen konnen In der Zoologie gelten diese Bezeichnungen in erster Linie fur heute lebende rezente Arten Weil der Begriff Amphibia in der Wirbeltierpalaontologie weniger exklusiv ist und traditionell immer auch ausgestorbene fruhe Formen der Landwirbeltiere Ur Lurche mit einschliesst werden die drei rezenten Grossgruppen der Lurche Froschlurche Schwanzlurche und Schleichenlurche zur besseren Unterscheidung mit dem Namen Lissamphibia belegt Wenn im Folgenden von Amphibien die Rede ist bezieht sich das in der Regel auf die Lissamphibia AmphibienGoldkrote Incilius periglenes SystematikUberstamm Neumunder Deuterostomia Stamm Chordatiere Chordata Unterstamm Wirbeltiere Vertebrata Uberklasse Kiefermauler Gnathostomata Reihe Landwirbeltiere Tetrapoda Klasse AmphibienWissenschaftlicher NameLissamphibiaHaeckel 1866OrdnungenSchwanzlurche Caudata Froschlurche Anura Schleichenlurche Gymnophiona Bei Amphibien verlauft die Individualentwicklung im Allgemeinen uber ein im Wasser abgelegtes Ei aus dem eine im Wasser lebende aquatile kiemenatmende Larve schlupft Diese Larve durchlauft eine Metamorphose an deren Ende meist ein lungenatmendes erwachsenes Individuum steht das zu einem Leben ausserhalb von Gewassern befahigt ist Der wissenschaftliche Name Amphibia vom altgriechischen Adjektiv ἀmfibios amphibios deutsch doppellebig gebildet aus ἀmfi amphi deutsch auf beiden Seiten sowie bios bios deutsch Leben 1 bezieht sich auf die beiden Lebensphasen vor und nach Abschluss der Metamorphose Aufgrund ihrer Physiologie sind alle Amphibienarten aber auch im Erwachsenenstadium zumindest an Lebensraume mit hoher Luftfeuchtigkeit gebunden Viele Lurche sind nachtaktiv um sich vor Fressfeinden zu schutzen und Wasserverluste uber die Haut gering zu halten Inhaltsverzeichnis 1 Evolution 2 Morphologische Merkmale 2 1 Korperbau 2 2 Haut und innere Organe 2 3 Sinnesorgane 3 Fortpflanzung und Individualentwicklung 3 1 Paarung 3 2 Abhangigkeit vom Wasser 3 3 Metamorphose der Larven 4 Nahrung 5 Fressfeinde 6 Systematik und Taxonomie 7 Verbreitung 8 Arten in Europa 8 1 Ursache der geringen Artenzahl 8 2 Arten im deutschsprachigen Raum 8 3 Tabelle Schwanzlurche in Europa 8 4 Tabelle Froschlurche in Europa 9 Gefahrdung 9 1 Statistik 9 2 Ursachen 10 Philatelistisches 11 Sonstiges 12 Quellen 12 1 Einzelnachweise 12 2 Literatur 12 3 WeblinksEvolution BearbeitenSiehe auch Wirbeltiere Amphibien nbsp Lebendrekonstruktion eines der altesten bekannten modernen Amphibien Triadobatrachus aus der Untertrias von MadagaskarDie rezenten Amphibien mit ihren drei grossen Untergruppen Froschlurche Anura Salientia Schwanzlurche Urodela Caudata und Schleichenlurche Gymnophiona Caecilia werden zusammen mit ihren unmittelbaren fossilen Verwandten auch als moderne Amphibien Lissamphibia bezeichnet Sie sind wie auch die modernen Reptilien die Vogel und die Saugetiere evolutionare Nachfahren einer bestimmten Gruppe von Knochenfischen die im Oberdevon ab etwa 380 Millionen Jahren damit begann ihren Lebensraum auf die Landflachen in der unmittelbaren Umgebung von Binnengewassern auszudehnen siehe Landgang Daher werden die Amphibien zusammen mit Reptilien Vogeln und Saugern in die Gruppe der Landwirbeltiere Tetrapoda eingeordnet Innerhalb der Landwirbeltiere gelten die Amphibien als die ursprunglichste primitivste Gruppe unter anderem weil sie bei der Fortpflanzung auf Gewasser angewiesen sind weil einige Teile ihres Skelettes nicht verknochern und aufgrund der relativ geringen Leistungsfahigkeit ihrer Lungen und ihres Herz Kreislaufsystems Darin unterscheiden sie sich von den hoheren Landwirbeltieren den Sauropsiden einschliesslich Vogeln und Saugetieren die zusammen als Amnioten bezeichnet werden In ihrer Ursprunglichkeit ahneln die modernen Amphibien tatsachlich in einem gewissen Mass den langst ausgestorbenen fruhen Landwirbeltieren die ebenfalls oft als Amphibien bezeichnet werden vgl Labyrinthodontia Jedoch ist die Vorstellung die modernen Amphibien seien direkte Nachfahren der ersten Landwirbeltiere uberholt Stattdessen handelt es sich um Formen die den Fortpflanzungsmodus und die Lebensweise der ersten Landwirbeltiere zwar beibehalten haben und daher nach wie vor Gemeinsamkeiten mit diesen aufweisen die aber vor allem mit den Froschlurchen und den Schleichenlurchen stark abgeleitete Vertreter hervorbrachten die sich in vielen Aspekten von den fruhen Landwirbeltieren unterscheiden Der Ursprung der modernen Amphibien ist eines der umstrittensten Themen in der Wirbeltierpalaontologie In der Fossiluberlieferung tauchen sie erst in der fruhen Trias auf mehr als 100 Millionen Jahre nach den ersten Landwirbeltieren und mehr als 50 Millionen Jahre nach den ersten Amnioten Die Herkunft der modernen Amphibien konnte auf zwei Grossgruppen fruher Landwirbeltiere eingegrenzt werden die Temnospondylen Schnittwirbler und die Lepospondylen Hulsenwirbler Ungeklart ist aber aus welcher der beiden Gruppen die modernen Amphibien hervorgegangen sind und ob ihre Vorfahren tatsachlich in nur einer der beiden Gruppen zu suchen sind 2 Morphologische Merkmale BearbeitenKorperbau Bearbeiten nbsp Das Skelett eines Frosches historische Zeichnung von 1890 mit unter anderem den enorm verlangerten Hinterbeinen der stark verkurzten Rumpfwirbelsaule den weitgehend reduzierten Rippen dem stark verlangerten Becken und dem reduzierten Schwanz weicht betrachtlich vom Grundbauplan der Landwirbeltiere ab Amphibien haben ein breites Grossenspektrum Sie stellen mit kaum acht Millimeter Korperlange bei einem ausgewachsenen Individuum der neuguineischen Froschgattung Paedophryne das kleinste bekannte Wirbeltier 3 Riesensalamander die grossten rezenten Amphibien erreichen zwar bis zu eineinhalb Meter Lange die meisten Arten kommen jedoch nicht uber 20 Zentimeter hinaus Die drei Grossgruppen der Amphibien unterscheiden sich hinsichtlich ihres Habitus relativ stark voneinander Dies ist nicht zuletzt mit unterschiedlichen Fortbewegungsweisen verbunden Wahrend Schwanzlurche sich an Land schreitend oder kriechend fortbewegen sind Froschlurche auf eine springende Fortbewegung spezialisiert Zudem klettern sowohl einige Schwanz als auch einige Froschlurcharten auf Baume Einige wenige Froscharten konnen sogar kurze Strecken im Gleitflug zurucklegen Viele Schleichenlurche bewegen sich hingegen im Boden grabend Im Wasser schwimmen und tauchen Schwanzlurche schlangelnd unter Einsatz ihres Ruderschwanzes und Frosche mit Hilfe ihrer langen kraftigen Hinterbeine Frosch und Schwanzlurche haben einen flachen und relativ offenen Schleichenlurche einen verhaltnismassig hohen kompakten und keilformigen Schadel Als eines der bedeutendsten gemeinsamen Merkmale der modernen Amphibien das sie zugleich auch von den fruhen Amphibien den Ur Lurchen unterscheidet gilt der spezielle Bau ihrer Zahne Eine meist mit Zahnschmelz uberzogene Krone sitzt einer im Kieferknochen verankerten Basis aus Dentin dem sogenannten Pedikel auf wobei sich zwischen Krone und Pedikel eine schwach mineralisierte Zone befindet Dieser Zahnbau wird als pedicellat bezeichnet Der Zahnwechsel erfolgt wie bei den ursprunglicheren Landwirbeltieren einschliesslich der modernen Reptilien allgemein ublich mehrfach im Verlauf des Lebens Polyphyodontie Verglichen mit dem Grundbauplan der Landwirbeltiere sind im Schadel der modernen Amphibien zahlreiche Knochen verloren gegangen auch solche die bei modernen Reptilien in der Regel noch vorhanden sind Dies betrifft sowohl Elemente des Schadeldaches Jugale Postorbitale des Gaumendaches Ectopterygoid und des Hirnschadels Supraoccipitale Basioccipitale Basisphenoid sowie das Epipterygoid 4 Bei Schwanzlurchen sind die beiden Gliedmassenpaare eher gleich lang bei Froschlurchen deutlich unterschiedlich lang ausgebildet An jeder Hand befinden sich in der Regel je vier Finger an den Fussen je funf Zehen Bei den Schleichenlurchen sind die Gliedmassen vollstandig zuruckgebildet Auch innerhalb der Schwanzlurche findet sich bei den Armmolchen und Aalmolchen eine partielle bzw vollstandige Reduktion der Gliedmassen Das knocherne Rumpfskelett ist im Vergleich zu den Amnioten teilweise reduziert So sind die Rippen allgemein kurz bilden keinen richtigen Rippenkorb und ein Brustbein ist nicht vorhanden Die Froschlurche deren Habitus generell stark abgeleitet ist haben oft uberhaupt keine Rippen Zudem weisen Froschlurche nur funf bis neun Hals und Ruckenwirbel auf wahrend es bei den Schwanzlurchen mit ihrem eher konservativen Habitus zwischen 10 und 60 sind Die Gelenkung zwischen Halswirbelsaule und Schadel erfolgt uber eine paarige Hinterhauptskondyle der ursprungliche Zustand bei Landwirbeltieren ist ein einzelner medianer Condylus Das Becken ist falls nicht zuruckgebildet an den Querfortsatzen eines einzelnen Beckenwirbels angeheftet Haut und innere Organe Bearbeiten Die Haut siehe auch Amphibienhaut ist dunn nackt und kaum verhornt feucht und glatt oder auch trocken warzig die Unterhaut ist reich an Schleim und Giftdrusen sowie Pigmentzellen Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Atmung beim Schutz vor Infektionen und Feinden sowie beim Wasserhaushalt Amphibien hauten sich in periodischen Abstanden einige Arten mitunter taglich Dabei wird die nicht mitwachsende aussere Hornschicht der Epidermis in einem Stuck mithilfe von Korperbewegungen abgestreift Die alte Haut wird insbesondere bei den Froschlurchen noch wahrend des Vorgangs verzehrt 5 6 Amphibien trinken nicht sondern nehmen durch die Haut Wasser auf und speichern dieses in Lymphsacken unter der Haut und in der Harnblase Durch die Harnblasenwand kann es spater wieder dem Organismus zugefuhrt werden Als Larven besitzen Amphibien Kiemen als erwachsene Tiere einfache Lungen vergleiche Schluckatmung die ebenso wie die Hautatmung einschliesslich der Sonderform Mundhohlenatmung dem Gasaustausch dienen Amphibien sind wechselwarm das bedeutet dass sie keine konstante Korpertemperatur aufweisen sondern diese von der Umgebungstemperatur abhangt Ihr Herz besteht aus zwei separaten Vorkammern und einer einheitlichen Hauptkammer ohne Scheidewand das heisst Lungen und Korperblutkreislauf sind nur teilweise getrennt Der Darmausgang die Exkretions und inneren Geschlechtsorgane munden alle in einer einzigen bauchseitigen Korperoffnung der Kloake Sinnesorgane Bearbeiten Fur viele Arten sind die Augen wichtige Sinnesorgane und entsprechend gut entwickelt Allerdings werden reglose Objekte nur unzureichend wahrgenommen wohingegen Bewegungen starke Reize bilden sowohl bei der Nahrungssuche und Feinderkennung als auch bei der Sexualpartnerfindung Das Mittelohr der Frosch und Schwanzlurche besitzt zwei potenziell schallleitende Knochenelemente den Stapes Columella und das Operculum Das Operculum ist in das Foramen ovale des Innenohrs eingepasst und der Stapes ein einfaches Knochenstabchen beruhrt mit seinem hinteren Ende Fussplatte das Operculum und kann mit diesem verschmolzen sein Tatsachlich fur die Schallleitung zustandig ist der Stapes jedoch nur bei den Froschlurchen denn nur diese besitzen ein Trommelfell Es steht wie auch bei Reptilien und Vogeln mit dem vorderen Ende des Stapes in Kontakt Jedoch ist das Trommelfell der Froschlurche dem der Amnioten wahrscheinlich nicht homolog Bei Schwanzlurchen erfolgt die Schallwahrnehmung vor allem uber die Vordergliedmassen Das Operculum ist uber einen permanent angespannten tonischen Muskel Musculus opercularis mit dem Schultergurtel verbunden wodurch Bodenvibrationen Substratschall zum Innenohr geleitet werden konnen Dieser sogenannte Opercularapparat ist auch bei Froschlurchen vorhanden dient dort aber moglicherweise nicht oder nur untergeordnet der Schallwahrnehmung 7 Bei Schleichenlurchen fehlt das Operculum wahrscheinlich weil sie keinen Schultergurtel haben Bei ihnen fungieren vermutlich die Korperhohle und der Schadel als Schallleiter 8 Der Geruchssinn ist vor allem bei Schwanzlurchen recht hoch entwickelt Ahnlich wie Fische besitzen auch die Larven sowie die im Wasser lebenden Arten der Amphibien ein Seitenliniensystem Bei Larven von Schleichenlurchen und Salamandern sind Elektrorezeptoren ahnlich den Lorenzinischen Ampullen der Haie nachgewiesen Fortpflanzung und Individualentwicklung BearbeitenPaarung Bearbeiten nbsp FroschlaichVor allem die Mannchen vieler Froschlurche verfugen uber ein Repertoire von Lautausserungen zur Revierabgrenzung und zum Anlocken von Weibchen Die entsprechenden Rufe erzeugen sie mittels Schallblasen ihres Kehlkopfes und der Lungen Fast alle Arten legen Eier sogenannten Laich in gallertigen Hullen ab einige betreiben eine komplizierte Brutpflege Die Befruchtung findet vorwiegend erst ausserhalb des Mutterleibes statt die meisten Schwanzlurche praktizieren dagegen eine indirekte innere Besamung und Befruchtung Abhangigkeit vom Wasser Bearbeiten Zur Fortpflanzung mussen die meisten Amphibien das Wasser aufsuchen auch an Trockenheit angepasste Arten Die sich im Wasser entwickelnden Larven die bei Froschlurchen Kaulquappen genannt werden atmen zunachst mit Aussenkiemen Erst nach einiger Zeit tritt eine Metamorphose ein in der sie sich hormongesteuert zum lungenatmenden skelettgestutzten Tier umformen welches das Gewasser verlassen kann Einige Arten oder Exemplare von Arten bleiben langerfristig oder sogar zeitlebens in einem Larvenstadium sogenannte temporare partielle oder vollstandige Neotenie auch Padomorphie Sie leben dauernd aquatil wie zum Beispiel der Axolotl Nur sehr wenige wie der im Gebirge beheimatete Alpensalamander sind lebendgebarend vivipar und bringen bereits fertig entwickelte Junge zur Welt Manche anderen Amphibien wie etwa die Antillen Pfeiffrosche oder viele Lungenlose Salamander haben sich ebenfalls unabhangig von offenen Gewassern gemacht indem bei ihnen eine direkte Larvenentwicklung innerhalb der Eier stattfindet Hier schlupfen also fertige Jungtiere aus den an Land abgelegten Eiern Metamorphose der Larven Bearbeiten nbsp Molchlarve Lissotriton vulgaris mit ausseren KiemenWichtiger Bestandteil der Metamorphose wasserlebender Larven ist die Ruckbildung der Kiemen sowie die Verlagerung der Atmung zur Lunge und zur Hautoberflache Die Hautstruktur verandert sich um an Land den Wasserverlust zu verringern Es findet ferner eine Verknocherung vormals knorpeliger Substanz sowie eine Entwicklung von Extremitaten statt bei Molchlarven wird erst das vordere dann das hintere Beinpaar sichtbar bei Kaulquappen ist es umgekehrt Der Ruderschwanz der Larven bildet sich in der letzten Phase der Metamorphose bei Froschlurchen allmahlich ganz zuruck Schwanzlurche behalten diesen Es entwickeln sich in der Regel Augenlider ausser bei manchen voll aquatisch lebenden Formen und es entstehen aussenliegende Trommelfelle letzteres nur bei den Froschlurchen Am drastischsten ist der innere und aussere Gestaltwandel zwischen Larve und metamorphosiertem Tier bei den Froschlurchen vergleiche Kaulquappe Nahrung Bearbeiten nbsp Passive Abwehrhaltung des Madagaskarfrosches Boophis albilabrisWahrend sich die Kaulquappen der Froschlurche in erster Linie pflanzlich ernahren Detritus fressen oder auch an Aas gehen sind Molchlarven und alle metamorphosierten Amphibien rein carnivor Im Allgemeinen wird lebende Beute aufgenommen und im Ganzen verschluckt vor allem Insekten Gliedertiere Weichtiere und Spinnen Viele Arten verfugen zum Beutefang uber eine im vorderen Mundbereich verwachsene hervorschnellbare klebrige Zunge Grossere Amphibien konnen auch andere kleine Wirbeltiere uberwaltigen Kannibalismus auch innerartlicher ist zudem nicht selten Allerdings verhalten sich Amphibien aufgrund ihres poikilothermen Stoffwechsels oft weniger als aktive Jager sondern sie verfolgen mehr eine Strategie des Lauerns oder der sich spontan bietenden Gelegenheit Fressfeinde BearbeitenLurche gehoren zum Beuteschema vieler Tiere und bilden zuweilen deren wichtigste Nahrungsgrundlage Die erwachsenen Exemplare sind Nahrung vieler Saugetiere Vogel und Reptilien manchmal auch von grosseren Wirbellosen Abgesehen von ihren teilweise sehr wirksamen Hautgiften verfugen Lurche kaum uber aktive Verteidigungsstrategien wie etwa scharfe Zahne oder Krallen Oft vertrauen sie auf Tarnung Verbergen oder Flucht manchmal auch auf Imponierverhalten wie das Aufblahen des Korpers oder das Aufreissen des Maules Laich und Larven im Wasser werden von rauberischen Insektenlarven von Fischen und Wasservogeln aber auch von anderen Amphibien gefressen Aus diesem Grund mussen Lurche fur eine sehr grosse Nachkommenschaft sorgen denn nur aus einem winzigen Bruchteil der produzierten Eier und Larven werden spater geschlechtsreife Amphibien Systematik und Taxonomie Bearbeiten nbsp Zur Gruppe der Schwanzlurche gehort beispielsweise Lanzas Alpensalamander Salamandra lanzai Hauptartikel Systematik der Amphibien nbsp Schleichenlurche wie die Ringelwuhle Syphonops annulatus Illustration stellen die kleinste Ordnung der Amphibien dar Die bekannten Amphibien der Gegenwart Lissamphibia sind auf mittlerweile mehr als 8600 Arten zu beziffern Die Zahl der von der IUCN fur ihre Rote Liste Stand 2021 berucksichtigten Arten liegt bei 7486 9 die von Darrel R Frost und dem American Museum of Natural History erstellte Online Datenbank Amphibian Species of the World und die Webseite Amphibiaweb org der University of California unterscheiden 8674 Arten Stand August 2023 10 11 Gegenuber etwas alteren Ubersichten liegen diese Zahlen deutlich hoher was in erster Linie auf neue Methoden in der systematisch taxonomischen Forschung zuruckzufuhren ist In diesem Zusammenhang sind die Allozymelektrophorese die Sequenzierung von DNA und die verfeinerte bioakustische Analyse von Lautausserungen zu nennen 12 In der Folge kommt es vermehrt zur Anerkennung des Artranges fur fruher beispielsweise nur als Unterarten behandelte Taxa Es werden aber auch immer noch zahlreiche bisher unbekannte Arten entdeckt und wissenschaftlich beschrieben insbesondere unter den Froschlurchen in tropischen Regionen Auf hoherer taxonomischer Ebene wird meist eine Unterteilung in drei Ordnungen vorgenommen Ordnung Schwanzlurche Caudata oder Urodela also Salamander und Molche etwa 780 Arten ca 9 der Amphibien Ordnung Froschlurche Anura oder Salientia also Frosche Kroten und Unken etwa 7550 Arten ca 88 Ordnung Schleichenlurche oder Blindwuhlen Gymnophiona oder Apoda etwa 215 Arten knapp 3 Der systematische Begriff Lissamphibia sollte gegenuber Amphibia bevorzugt werden Die Lissamphibia sind nach heutiger Auffassung ein monophyletisches Taxon wogegen Amphibia unter Einbeziehung fossiler Vertreter paraphyletisch sind und eine Ausschlussgruppe darstellen alle Landwirbeltiere Tetrapoda die keine Amnioten sind Verbreitung Bearbeiten nbsp Artenvielfalt der Amphibien auf der Erde 13 Amphibien kommen auf allen Kontinenten mit Ausnahme von Antarktika von den kalt gemassigten bis in die tropischen Zonen vor In der Arktis kommen in klimatisch begunstigten Tundren insgesamt nur funf Arten vor 14 Ihre haufige Abhangigkeit von Susswasser in einigen Fallen wird auch Brackwasser toleriert begrenzt ihren Lebensraum Trockengebiete werden nur von wenigen Spezialisten wie beispielsweise den Amerikanischen Schaufelfusskroten bewohnt deren Kaulquappen die kurzeste bekannte Entwicklungszeit aller Amphibienlarven haben Auch kalte Hochgebirge sind kein geeigneter Lebensraum fur die meisten Arten Die Schleichenlurche Blindwuhlen sind auf die Tropen Afrikas Asiens und Amerikas beschrankt Die Verbreitung der Salamander und Molche konzentriert sich mit wenigen Ausnahmen in Sudamerika auf die Nordhalbkugel Froschlurche kommen in fast allen Erdteilen und auf vielen Inseln vor Schwerpunkte der Artenvielfalt befinden sich in den subtropischen und tropischen Zonen der Neotropis Palaotropis und der australischen Region Die biogeografische Region der Holarktis ist vergleichsweise artenarm besonders die Palaarktis Eurasiens Das tropische Lateinamerika ist der wichtigste Hotspot der Amphibien Diversitat Als artenreichste Nationalstaaten gelten Brasilien 1154 Arten und Kolumbien 819 Auch auf den nachsten Rangen stehen sudamerikanische Lander Ecuador 679 Arten und Peru 665 Zur mexikanischen Fauna zahlen 418 Amphibienspezies in den USA sind es 327 In Asien sind die drei artenreichsten Staaten China 569 Arten Indien 448 und Indonesien 390 In Afrika weisen die Insel Madagaskar 377 Arten die Demokratische Republik Kongo 230 und Kamerun 226 die meisten Amphibienarten des Kontinents auf Fur Australien werden derzeit 250 Arten aufgelistet Im viel kleineren geografisch ebenfalls zum australischen Kontinent gerechneten Inselstaat Papua Neuguinea kommen 416 Arten vor Europa ist arm an Amphibienarten Das europaische Land mit der grossten Artenzahl ist Italien 48 15 Arten in Europa BearbeitenUrsache der geringen Artenzahl Bearbeiten Der europaische Sub Kontinent einschliesslich seiner Inseln ist ausgesprochen arm an Amphibienarten Von den uber 7000 Arten weltweit sind nur knapp 90 einheimisch 40 Schwanzlurch und mindestens 48 Froschlurcharten inklusive drei hybridogenen Hybriden bei den Wasserfroschen Dafur treten diese Arten aber nicht selten in umfangreicheren Verbreitungsgebieten und grosseren Bestanden auf als solche in Weltgegenden mit extrem hoher Artenvielfalt Ein wesentlicher Grund fur die geringe Diversitat insbesondere in Mitteleuropa waren die verschiedenen pleistozanen Kaltzeiten 1 8 Millionen bis etwa 10 000 Jahre vor heute Die Vergletscherungen Zentraleuropas und der Hochgebirge verdrangten neben anderen Tieren auch die Amphibien in Refugialraume auf der Iberischen Halbinsel am Mittelmeer sowie am Schwarzen und Kaspischen Meer Durch die raumliche Zersplitterung von Arealen wurde allerdings auch die weitere Artbildung gefordert In Warmzeiten drangen einige Arten wieder nach Mitteleuropa vor wobei sie oft orographische Pforten zwischen Gebirgen passieren mussten Als solche Ausbreitungskorridore wirkten im Sudwesten Europas unter anderem die Passage zwischen den Ostpyrenaen und dem Mittelmeer und im Sudosten das Donau Tiefland Aus diesen biogeographischen Hintergrunden resultiert auch die Tatsache dass die Iberische Halbinsel und Frankreich zusammen uber mehr als 60 Prozent des europaischen Arteninventars der Amphibien und Reptilien verfugen Arten im deutschsprachigen Raum Bearbeiten nbsp Teichfrosch auf Froschbiss BlatternDeutschland weist Vorkommen von 20 einheimischen Taxa 19 Arten und eine Hybride auf Dabei handelt es sich im Einzelnen um sechs Schwanzlurch und 14 Froschlurcharten oder formen vergleiche Tabellen Der Status des Alpen Kammmolches gilt derzeit als unklar moglicherweise kommen auf deutschem Territorium nur Hybriden mit dem Nordlichen Kammmolch bzw nur allochthone Bestande vor In der aktuellen Roten Liste Deutschlands wird die Art daher nicht mehr bewertet sondern vorlaufig nur noch als Neozoon betrachtet Den gleichen Status hat hier der Nordamerikanische Ochsenfrosch der sich in neuerer Zeit an manchen Stellen insbesondere in Sudwestdeutschland mit Populationen etablieren konnte die auf kunstliche Aussetzungen zuruckzufuhren sind Sechs Lurcharten gelten zurzeit bundesweit als nicht gefahrdet bei einer ist die Datenlage unzureichend drei stehen auf der Vorwarnliste Die ubrigen zehn Arten werden auf der Roten Liste gefuhrt das sind 50 Prozent der Arten zu den Grunden vergleiche den Abschnitt Gefahrdung 16 Fur mehrere Arten tragt Deutschland daruber hinaus eine starke Verantwortlichkeit da diese dort entweder einen Grossteil ihres Gesamtareales und Weltbestandes haben oder aber besonders empfindliche Vorposten Populationen existieren In diesem Zusammenhang sind zumindest Bergmolch Nordlicher Kammmolch Gelbbauchunke Kreuzkrote Teichfrosch sowie Springfrosch zu erwahnen 17 Die Amphibienfaunen der Schweiz und Osterreichs unterscheiden sich vom Artenspektrum her nur geringfugig von Deutschland In der Schweiz fehlen die Rotbauchunke wahrscheinlich der Moorfrosch und die Knoblauchkrote die Wechselkrote gilt als ausgestorben Dafur kommen als zusatzliche Arten der Italienische Springfrosch und der Italienische Laubfrosch im Tessin vor Dort ist ausserdem eine weitere Unterart des Teichmolches anzutreffen Lissotriton vulgaris meridionalis Der Alpen Kammmolch und der Seefrosch wurden allerdings vom Menschen eingefuhrt In Osterreich fehlen gegenuber Deutschland der Fadenmolch und die Geburtshelferkrote die Kreuzkrote ist hier vom Aussterben bedroht Als zusatzliche Art finden sich der Donau Kammmolch im Osten des Landes sowie der Alpen Kammmolch ausserdem gibt es eine zweite Unterart des Moorfrosches den Balkan Moorfrosch Tabelle Schwanzlurche in Europa Bearbeiten Die Schwanzlurcharten Europas ohne Kaukasien und Anatolien nach der hier gebrauchlichen Systematik und Nomenklatur Spalte FFH Anhang Schutzstatus gemass Fauna Flora Habitat Richtlinie der EU 18 Alle europaischen Lurcharten sind zudem nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschutzt bzw streng geschutzt Bei Arten mit Vorkommen in Deutschland Osterreich und oder der Schweiz Name ist fett hervorgehoben werden die aktuellen Einstufungen in der jeweiligen nationalen Roten Liste aufgefuhrt Abkurzungen FFH Anhang II es sind eigens Schutzgebiete fur diese Art einzurichten IV streng zu schutzende Art von gemeinschaftlichem Interesse V Art von gemeinschaftlichem Interesse die Gegenstand von Verwaltungsmassnahmen sein kann Rote Liste 0 Schweiz Osterreich RE ausgestorben oder verschollen 1 CR vom Aussterben bedroht 2 EN stark gefahrdet 3 VU gefahrdet R Art mit geografischer Restriktion G DD Gefahrdung anzunehmen aber Datenlage unzureichend NT potentiell gefahrdet Gefahrdung droht keine gegenwartige Gefahrdungs Kategorie V Vorwarnliste keine gegenwartige Gefahrdungs Kategorie NE nicht beurteilt n LC nicht in der Roten Liste nicht gefahrdet Leeres Feld bei Rote Liste diese Art Unterart kommt hier nicht vor Deutscher Artname Wissenschaftl Name Familie FFH Anhang Rote Liste Deutschland von 2020 Rote Liste Osterreich von 2007 Rote Liste Schweiz von 2005 Sibirischer Winkelzahnmolch Salamandrella keyserlingii Hynobiidae Grottenolm Proteus anguinus Proteidae II IVAmbrosis Hohlensalamander Speleomantes Hydromantes ambrosii Plethodontidae II IVMonte Albo Hohlensalamander Speleomantes Hydromantes flavus Plethodontidae II IVGenes Hohlensalamander Speleomantes Atylodes genei Plethodontidae II IVDuftender Hohlensalamander Speleomantes Hydromantes imperialis Plethodontidae II IVItalienischer Hohlensalamander Speleomantes Hydromantes italicus Plethodontidae II IVSarrabus Hohlensalamander Speleomantes Hydromantes sarrabusensis Plethodontidae II IV Ligurischer Hohlensalamander Speleomantes Hydromantes strinatii Plethodontidae II IVSopramonte Hohlensalamander Speleomantes Hydromantes supramontis Plethodontidae II IVGoldstreifen Salamander Chioglossa lusitanica Salamandridae II IVPyrenaen Gebirgsmolch Calotriton asper Salamandridae II IVMontseny Gebirgsmolch Calotriton arnoldi Salamandridae II IV Korsischer Gebirgsmolch Euproctus montanus Salamandridae II IVSardischer Gebirgsmolch Euproctus platycephalus Salamandridae II IVBergmolch Ichthyosaura alpestris Salamandridae n NT LCSpanischer Wassermolch Lissotriton boscai Salamandridae Fadenmolch Lissotriton helveticus Salamandridae n VUItalienischer Wassermolch Lissotriton italicus Salamandridae II IVKarpatenmolch Lissotriton montandoni Salamandridae II IVTeichmolch Lissotriton vulgaris Salamandridae n NT ENUnterart Siebenburgener Teichmolch Lissotriton vulgaris ampelensis Salamandridae II IVKarpathos Salamander Lyciasalamandra helverseni Salamandridae II IV europ Unterart von Lykischer Salamander Lyciasalamandra luschani basoglui Salamandridae II IVNordlicher Bandmolch Ommatotriton ophryticus Salamandridae Spanischer Rippenmolch Pleurodeles waltl Salamandridae Alpensalamander Salamandra atra Salamandridae IV n NT LCAurora Alpensalamander Salamandra atra aurorae Salamandridae II IVKorsischer Feuersalamander Salamandra corsica Salamandridae Lanzas Alpensalamander Salamandra lanzai Salamandridae IVSudspanischer Feuersalamander Salamandra longirostris SalamandridaeFeuersalamander Salamandra salamandra Salamandridae V NT VUNordlicher Brillensalamander Salamandrina perspicillata Salamandridae II IV Sudlicher Brillensalamander Salamandrina terdigitata Salamandridae II IVAlpen Kammmolch Triturus carnifex Salamandridae II IV VU ENNordlicher Kammmolch Triturus cristatus Salamandridae II IV 3 EN ENDonau Kammmolch Triturus dobrogicus Salamandridae II ENBureschs Kammmolch Triturus ivanbureschi SalamandridaeAsiatischer Kammmolch Triturus karelinii Salamandridae II IVMakedonischer Kammmolch Triturus macedonicus Salamandridae II IV Marmormolch Triturus marmoratus Salamandridae IVZwerg Marmormolch Triturus pygmaeus Salamandridae IV Tabelle Froschlurche in Europa Bearbeiten Die Froschlurcharten Europas ohne Kaukasien und Anatolien ohne regional etablierte Neozoen wie Nordamerikanischer Ochsenfrosch und Glatter Krallenfrosch nach der hier gebrauchlichen Systematik und Nomenklatur Spalte FFH Anhang Schutzstatus gemass Fauna Flora Habitat Richtlinie der EU Alle europaischen Lurcharten sind zudem nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschutzt bzw streng geschutzt Bei Arten mit Vorkommen in Deutschland Osterreich und oder der Schweiz Name ist fett hervorgehoben werden die aktuellen Einstufungen in der jeweiligen nationalen Roten Liste aufgefuhrt Abkurzungen FFH Anhang II es sind eigens Schutzgebiete fur diese Art einzurichten IV streng zu schutzende Art von gemeinschaftlichem Interesse V Art von gemeinschaftlichem Interesse die Gegenstand von Verwaltungsmassnahmen sein kann Rote Liste 0 Schweiz Osterreich RE ausgestorben oder verschollen 1 CR vom Aussterben bedroht 2 EN stark gefahrdet 3 VU gefahrdet R Art mit geografischer Restriktion G DD Gefahrdung anzunehmen aber Datenlage unzureichend NT potentiell gefahrdet Gefahrdung droht keine gegenwartige Gefahrdungs Kategorie V Vorwarnliste keine gegenwartige Gefahrdungs Kategorie NE nicht beurteilt n LC nicht in der Roten Liste nicht gefahrdet Leeres Feld bei Rote Liste diese Art Unterart kommt hier nicht vor Deutscher Artname Wissenschaftl Name Familie FFH Anhang Rote Liste Deutschland von 2020 Rote Liste Osterreich von 2007 Rote Liste Schweiz von 2005 Rotbauchunke Bombina bombina Bombinatoridae II IV 2 VUItalienische Gelbbauchunke Bombina pachypus Bombinatoridae II IV Gelbbauchunke Bombina variegata Bombinatoridae II IV 2 VU ENIberischer Scheibenzungler Discoglossus galganoi Discoglossidae II IVKorsischer Scheibenzungler Discoglossus montalentii Discoglossidae II IVGemalter Scheibenzungler Discoglossus pictus Discoglossidae IVSardischer Scheibenzungler Discoglossus sardus Discoglossidae II IVIberische Geburtshelferkrote Alytes cisternasii Alytidae IVSudostiberische Geburtshelferkrote Alytes dickhilleni Alytidae IV Mallorca Geburtshelferkrote Alytes muletensis Alytidae II IVNordliche Geburtshelferkrote Alytes obstetricans Alytidae IV 2 ENKaukasischer Schlammtaucher Pelodytes caucasicus Pelodytidae Sudiberischer Schlammtaucher Pelodytes ibericus Pelodytidae Westlicher Schlammtaucher Pelodytes punctatus Pelodytidae Messerfuss Pelobates cultripes Pelobatidae IVKnoblauchkrote Pelobates fuscus Pelobatidae IV 3 EN DDSyrische Schaufelkrote Pelobates syriacus Pelobatidae IVErdkrote Bufo bufo Komplex Bufonidae n NT VUKreuzkrote Epidalea calamita Bufonidae IV 2 CR ENWechselkrote Bufotes viridis Komplex Bufonidae IV 2 VU REEuropaischer Laubfrosch Hyla arborea Hylidae IV 3 VU ENItalienischer Laubfrosch Hyla intermedia Hylidae IV ENMittelmeer Laubfrosch Hyla meridionalis Hylidae IVIberischer Laubfrosch Hyla molleri Hylidae IV Ostlicher Laubfrosch Hyla orientalis Hylidae IV Tyrrhenischer Laubfrosch Hyla sarda Hylidae IVKleinasiatischer Laubfrosch Hyla savignyi HylidaeBedriagas Wasserfrosch Pelophylax cf bedriagae RanidaeItalienischer Wasserfrosch Pelophylax bergeri Ranidae Karpathos Wasserfrosch Pelophylax cerigensis Ranidae Kreta Wasserfrosch Pelophylax cretensis Ranidae Epirus Wasserfrosch Pelophylax epeiroticus Ranidae Teichfrosch Pelophylax esculentus Ranidae V n NT NTGrafs Hybridfrosch Pelophylax grafi Ranidae Italienischer Hybridfrosch Pelophylax hispanicus Ranidae Balkan Wasserfrosch Pelophylax kurtmuelleri RanidaeKleiner Wasserfrosch Pelophylax lessonae Ranidae IV G VU NTIberischer Wasserfrosch Pelophylax perezi Ranidae VSeefrosch Pelophylax ridibundus Ranidae V DD VU NESkutari Wasserfrosch Pelophylax shqipericus Ranidae Moorfrosch Rana arvalis Ranidae IV 3 VU DDSpringfrosch Rana dalmatina Ranidae IV V NT ENGriechischer Frosch Rana graeca Ranidae IVSpanischer Frosch Rana iberica Ranidae IVItalienischer Frosch Rana italica Ranidae IVItalienischer Springfrosch Rana latastei Ranidae II IV VUKleinasiatischer Braunfrosch Rana macrocnemis RanidaePyrenaenfrosch Rana pyrenaica RanidaeGrasfrosch Rana temporaria Ranidae V V NT LCGefahrdung BearbeitenStatistik Bearbeiten nbsp Europaischer LaubfroschAmphibien sind unter anderem wegen ihrer durchlassigen Haut und wegen ihrer Eigenschaft als Bewohner von Biotopkomplexen Gewasser und Landlebensraume zwischen denen sie im Jahresverlauf pendeln anfalliger als viele andere Tiergruppen gegenuber schadigenden Umwelteinflussen und veranderungen Von allen auf der Rote Liste gefahrdeter Arten der IUCN gefuhrten Tierarten weltweit stellen die Amphibien allein uber 23 Prozent gemessen an der Gesamtartenzahl weit uberproportional viel Diese 360 Millionen Jahre alte Tierklasse wird daher als ein zuverlassiger Bioindikator fur den Zustand der Okosysteme der Erde angesehen Von den zurzeit bekannten Amphibienarten stuft die Rote Liste der IUCN 2023 fast ein Drittel als in ihrem Gesamtbestand bedroht ein 722 Arten vom Aussterben bedroht critically endangered 1 144 Arten stark gefahrdet endangered und 740 Arten gefahrdet vulnerable zusammen 2 606 Arten Zusatzlich werden mindestens 36 der modernen Arten offiziell als bereits ausgestorben gefuhrt darunter auch die oben abgebildete Goldkrote Weitere 130 Lurcharten wurden seit Jahren nicht mehr gefunden und konnten ebenfalls ausgestorben sein Etwa ein Viertel der Amphibien 1145 Arten konnen aufgrund mangelnder Daten derzeit nicht bewertet werden data deficient Unter diesen durften sich viele weitere bedrohte Arten befinden 19 Die meisten bedrohten Arten sind in Lateinamerika und auf den Karibik Inseln zu verzeichnen also in den naturlicherweise amphibienreichsten Regionen In Mitteleuropa hatten Amphibien lange Zeit von der kulturlandschaftlichen Umgestaltung durch den Menschen profitiert da mit der kleinbauerlichen Bewirtschaftung viele neue offenere Landlebensraume und Gewasser entstanden Mit der industriellen Revolution verstarkt aber seit der Mitte des 20 Jahrhunderts hat allerdings eine rucklaufige Entwicklung der Bestande eingesetzt Erst in jungster Zeit konnten Naturschutzmassnahmen manche Negativtrends zumindest regional abmildern Ursachen Bearbeiten nbsp Viele tropische Froscharten wie das Madagaskar Buntfroschchen Mantella expectata bewohnen nur ein kleines Areal und sind oft stark gefahrdet Als Ursachen fur die hohe Gefahrdung werden die Zerstorung oder Fragmentierung der Lebensraume und Chemikalien in der Umwelt unter anderem Pestizide Schwermetalle Stickstoffdunger genannt siehe beispielsweise Chytridpilz Die Hohe der Pestizid Belastung einzelner Amphibienarten in der Kulturlandschaft Mitteleuropas hangt massgeblich vom Zeitpunkt ihrer Laichwanderung ab So sind spat April Mai wandernde Arten einem hoheren Risiko ausgesetzt mit Pestiziden in Kontakt zu kommen als fruh Februar Marz wandernde Arten weil der Pestizid Einsatz vorwiegend im spateren Fruhjahr erfolgt 20 Als weitere Ursachen kommen Wildfange seltener Arten sowie Parasiten und Virus oder Pilzkrankheiten in Betracht Diskutiert werden auch Effekte des globalen Klimawandels auf die Lebensraume sowie die Auswirkungen von UV Strahlung die aufgrund des Ozonlochs in vielen Regionen zunimmt Es ist indes davon auszugehen dass nicht eine Ursache allein Ausloser der starken Bedrohung der Amphibienbestande ist sondern mehrere Faktoren sich gegenseitig bedingen bzw verstarken In Mitteleuropa gehoren der hohe Kraftfahrzeugverkehr auf dem dichten die Landschaft zerschneidenden Strassennetz vergleiche Erdkrote und die Zerstorung oder Vergiftung der Habitate Kleingewasser und umgebende Landlebensraume wie Walder Wiesen Auen und Moore durch Landwirtschaft Industrie sowie Siedlungs Strassen und Wasserbau zu den grossten Gefahrdungsfaktoren Ein zusatzliches wenig bemerktes Problem ist dass viele Amphibien in Dorfern und an Stadtrandern in Kellerfenster Lichtschachte Aussen Kellertreppen ungesicherte Brunnenschachte oder auch in Strassengullys geraten In diesen unbeabsichtigten Fallen mussen die Tiere dann meist verhungern oder vertrocknen Philatelistisches BearbeitenMit dem Erstausgabetag 4 August E202 gab die Deutsche Post AG in der Briefmarkenserie Fur die Jugend drei Zuschlagmarken mit den Amphibien Motiven Bergmolch Nennwert 85 Eurocent Zuschlag 40 Eurocent Laubfrosch Nennwert 100 Eurocent Zuschlag 45 Eurocent und Feuersalamander Nennwert 160 Eurocent Zuschlag 55 Eurocent heraus Die Entwurfe stammen von den Grafikern Annette Le Fort und Andre Heers aus Berlin Sonstiges Bearbeiten nbsp In einem chinesischen Geschaft zum Verkauf angebotene FroscheAmphibien dienen dem Menschen als Modellorganismen Anschauungsobjekte und Versuchstiere fur die entwicklungsbiologische Lehre und Forschung Besonders hervorzuheben sind dabei die Wasser sowie Krallenfrosche die bis in die 1960er ausserdem fur Schwangerschaftstests eingesetzt wurden In einigen Landern werden grossere Froscharten in regelrechten Farmen fur den menschlichen Verzehr gezuchtet Aber vor allem wildlebende Amphibien werden teilweise in grossem Stil als Lebensmittel genutzt Der massenhafte Fang hat in manchen Regionen bestandsbedrohende Ausmasse angenommen Siehe auch Frosch Lebensmittel Eine ubersteigerte Angst vor Amphibien bzw Froschlurchen wird als Batrachophobie bezeichnet Bei WDR 2 gibt es die Radio Comedyfigur Lurch Peter Hansen Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Wilhelm Gemoll Griechisch Deutsches Schul und Handworterbuch Munchen Wien 1965 David Marjanovic Michel Laurin The origin s of extant amphibians a review with emphasis on the lepospondyl hypothesis Geodiversitas Bd 35 Nr 1 2013 S 207 272 doi 10 5252 g2013n1a8 Eric N Rittmeyer Allen Allison Michael C Grundler Derrick K Thompson Christopher C Austin Ecological Guild Evolution and the Discovery of the World s Smallest Vertebrate PLoS One Bd 7 Nr 1 2012 e29797 doi 10 1371 journal pone 0029797 Rainer R Schoch Amphibian Evolution The Life of Early Land Vertebrates Wiley Blackwell Chichester West Sussex 2014 ISBN 978 0 470 67178 8 S 22 Klaus Kabisch Worterbuch der Herpetologie Stichwort Ecdysis S 124f Gustav Fischer Verlag Jena 1990 ISBN 3 334 00307 8 Gunther E Freytag Bernhard Grzimek Oskar Kuhn Erich Thenius Hrsg Lurche Stichwort Hautung S 383 in Grzimeks Tierleben Bd 5 Fische 2 Lurche Lizenzausgabe im dtv Munchen 1980 ISBN 3 423 03204 9 R R Capranica Morphology and physiology of the auditory system S 551 575 in R Llinas W Precht Hrsg Frog Neurobiology A Handbook Springer Berlin Heidelberg 1976 ISBN 978 3 642 66318 5 S 555 Michael Smotherman Peter Narins Evolution of the Amphibian Ear S 164 199 in Geoffrey A Manley Arthur N Popper Richard R Fay Evolution of the Vertebrate Auditory System Springer Handbook of Auditory Research Bd 22 Springer New York 2004 ISBN 978 0 387 21093 3 S 176 The IUCN Red List of Threatened Species abgerufen am 28 Dezember 2022 Artenanzahl in der Datenbank Amphibian Species of the World abgerufen am 3 August 2023 Artenanzahl Miguel Vences The Amphibian Tree of Life Ideologie Chaos oder biologische Realitat Zeitschrift fur Feldherpetologie 14 Heft 2 S 153 162 Laurenti Verlag Bielefeld 2007 ISSN 0946 7998 Hinweis zur Grafik Areale von Arten mit sehr kleinen und sich kaum mit anderen Arten uberlappenden Verbreitungsgebieten sind in diesem Massstab nicht eindeutig darstellbar Daher gibt die farbliche Signatur beispielsweise nicht wieder dass in sudeuropaischen Landern eine hohere Artenvielfalt herrscht als in Mitteleuropa Sergius L Kuzmin David F Tessler Amphibians and reptiles Chapter 5 Im Report der Conservation of Arctic Flora and Fauna CAFF Arctic Biodiversity Assessment 2013 auf arcticbiodiversity is Memento des Originals vom 15 Dezember 2022 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www arcticbiodiversity is abgerufen am 15 Dezember 2022 Interaktive Weltkarte zur Artenvielfalt bei Amphibiaweb org Abruf der aufgefuhrten Artenzahlen am 15 Dezember 2022 Rote Liste Gremium Amphibien und Reptilien 2020 Rote Liste und Gesamtartenliste der Amphibien Amphibia Deutschlands Naturschutz und Biologische Vielfalt 170 4 86 S Henning Steinicke Klaus Henle Horst Gruttke Einschatzung der Verantwortlichkeit Deutschlands fur die Erhaltung von Tierarten am Beispiel der Amphibien und Reptilien Natur und Landschaft 77 Jg 2002 Heft 2 S 72 80 Kohlhammer Verlag Stuttgart Richtlinie 92 43 EWG Fauna Flora Habitat Richtlinie in der konsolidierten Fassung vom 1 Januar 2007 abgerufen am 13 Mai 2010 Ubersicht zum Rote Liste Status der Amphibien weltweit nach IUCN abgerufen am 14 August 2023 englisch Patrick Lenhardt Carsten A Bruhl Gert Berger Temporal coincidence of amphibian migration and pesticide applications on arable fields in spring Basic and Applied Ecology Bd 16 Nr 1 2014 S 54 63 doi 10 1016 j baae 2014 10 005 alternativer Volltextzugriff ResearchGate siehe dazu auch Andreas Zehm Universitat Koblenz Landau Amphibien durch Pestizide gefahrdet ANLiegen Natur Bd 37 Nr 1 2015 S 11 12 HTML Version im weblog naturschutz bayern Literatur Bearbeiten Gunther E Freytag Bernhard Grzimek Oskar Kuhn Erich Thenius Hrsg Lurche In Grzimeks Tierleben Bd 5 Fische 2 Lurche Lizenzausgabe im dtv Munchen 1980 ISBN 3 423 03204 9 Dieter Glandt Taschenlexikon der Amphibien und Reptilien Europas Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2010 ISBN 978 3 494 01470 8 Rainer Gunther Hrsg Die Amphibien und Reptilien Deutschlands Gustav Fischer Verlag Jena 1996 ISBN 3 437 35016 1 Robert Hofrichter Hrsg Amphibien Evolution Anatomie Physiologie Okologie und Verbreitung Verhalten Bedrohung und Gefahrdung Naturbuch Verlag Augsburg 1998 ISBN 3 89440 299 7 Andreas amp Christel Nollert Die Amphibien Europas Franckh Kosmos Stuttgart 1992 ISBN 3 440 06340 2 Gerhard Thielcke Claus Peter Herrn Claus Peter Hutter Rudolf L Schreiber Rettet die Frosche pro natur Verlag Stuttgart 1983 ISBN 3 88582 003 X Peter Weygoldt Amphibien In Lexikon der Biologie Bd 1 Herder Verlag Freiburg 1983 ISBN 3 451 19641 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Amphibien Amphibia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien teilweise Quellen nbsp Wiktionary Lurch Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wiktionary Amphibie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Amphibien im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Amphibiaweb AMNH Amphibian Species of the World Rote Liste der Amphibien Deutschlands IUCN Red List of Threatened SpeciesNormdaten Sachbegriff GND 4036689 3 lobid OGND AKS LCCN sh85004598 NDL 00569862 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Amphibien amp oldid 236424818