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Der Fadenmolch Lissotriton helveticus Syn Triturus helveticus vgl Triturus ist ein Schwanzlurch aus der Familie der Echten Salamander und Molche Salamandridae FadenmolchFadenmolch Lissotriton helveticus Mannchen aus FrankreichSystematikOrdnung Schwanzlurche Caudata Uberfamilie Salamanderverwandte Salamandroidea Familie Echte Salamander Salamandridae Unterfamilie PleurodelinaeGattung LissotritonArt FadenmolchWissenschaftlicher NameLissotriton helveticus Razoumowsky 1789 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung 3 Lebensraum und Lebensweise 4 Systematik 5 Gefahrdung und Schutz 6 Quellen 6 1 Literatur 6 2 Einzelnachweise 7 WeblinksMerkmale BearbeitenDer Fadenmolch ist ein kleiner zierlicher Molch die Mannchen werden 8 5 die Weibchen 9 5 Zentimeter lang Der Rucken ist braun die Flanken sind gelbbraun gefarbt Die Bauchseite ist zur Paarungszeit hellgelb und weist in der Mitte keine Fleckung auf Die Kehle ist perlmutt bis fleischfarben ohne Punkte vergleiche dagegen Teichmolch Weibchen in Landtracht sowie Jungtiere haben manchmal eine rote Linie auf dem Rucken Die Mannchen zeigen in der Wassertracht einen bis zu acht Millimeter langen Faden am Schwanzende und weisen auffallend grosse dunkle Schwimmhaute an den Hinterfussen auf Ihre vergrosserte Kloake ist dunkel pigmentiert Bei den unscheinbaren Weibchen besteht eine hohe Verwechslungsgefahr mit denen des Teichmolches siehe dort der Fadenmolch ist jedoch abgesehen von waldreichen Regionen atlantischer Mittelgebirge wesentlich seltener Fadenmolche beiderlei Geschlechts wirken durch hervortretende Ruckendrusenleisten im Querschnitt oft etwas eckiger als Teichmolche Verbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitung des FadenmolchesDie Art ist ein atlantisches bis subatlantisches Faunenelement mit dem Verbreitungsschwerpunkt in Frankreich Daneben werden die Britische Hauptinsel die Beneluxlander Teile Deutschlands der Schweiz und der nordlichen Iberischen Halbinsel besiedelt Innerhalb Deutschlands kommen Fadenmolche vor allem im Westteil vor so im sudlichen Niedersachsen Teilen Nordrhein Westfalens im Saarland in Rheinland Pfalz Hessen und Baden Wurttemberg Die ostlichsten Vorposten der Verbreitung liegen im Erzgebirge sowie im Thuringer Wald und Harz Auch im nordwestdeutschen Tiefland gibt es einige inselartige Vorkommen so z B in der Luneburger Heide und im Ammerland Die nordostliche Verbreitungsgrenze bildet das Elbe Urstromtal 1 Lebensraum und Lebensweise Bearbeiten nbsp Mannchen in Wassertracht nbsp Mannchen in Landtracht nbsp FadenmolchweibchenDer Hauptlebensraum sind zusammenhangende Laubwaldgebiete der Mittelgebirge Dort werden kuhle meist besonnte bis halbschattige Kleingewasser zur Fortpflanzung aufgesucht darunter auch Stau und Quellgewasser sowie wassergefullte Fahrspuren auf Waldwegen Vollkommen beschattete und vegetationslose Gewasser werden eher gemieden 2 Oft ist die Art dabei mit dem Bergmolch vergesellschaftet Die Alttiere halten sich vom Beginn der Jahresaktivitatszeit in Mitteleuropa Februar Marz bis in den Fruhsommer im Gewasser auf die eigentliche Laichzeit reicht von Marz bis Mai Zum Balz und Paarungsverhalten vergleiche Ausfuhrungen unter Teichmolch Nordlicher Kammmolch und Triturus Danach kehren sie in ihre Landhabitate zuruck wo sie tagsuber unter Baumstumpfen Steinen oder Falllaub ruhen und nachts auf die Jagd nach Insekten Wurmern und ahnlichem Kleingetier gehen Im Laichgewasser fressen sie wie alle Wassermolche ausserdem Insektenlarven Wasserasseln aber auch Molcheier und larven einschliesslich der eigenen Art und Froschlaich Die Larven die sich aus den maximal 450 Einzeleiern entwickeln welche ein Weibchen pro Saison hervorbringen kann benotigen nach einer drei bis vierwochigen Embryonalphase noch ungefahr zwei bis drei Monate bis zur Metamorphose Bis dahin ernahren sich die Larven die nicht von denen des Teichmolches unterschieden werden konnen vor allem von Kleinstkrebsen und Muckenlarven Nach ihrem Landgang bei dem sie eine Lange von 30 bis 40 Millimetern aufweisen dauert es bis zum zweiten Lebensjahr ehe ihre Geschlechtsreife eintritt Systematik BearbeitenBis zu einer in den letzten Jahren vorgenommenen weiteren Auftrennung der Gattung Triturus wurde der Fadenmolch ebenfalls in dieser bis zu 15 Arten umfassenden Gattung gefuhrt Der traditionelle Name Triturus helveticus wird jedoch immer noch manchmal verwendet Innerhalb des Gesamtverbreitungsgebietes werden mehrere Unterarten unterschieden Unterart Lissotriton helveticus alonsai sequeirai nordwestliche Iberische Halbinsel Unterart L helveticus helveticus Nominatform weite Teile des Verbreitungsgebietes Unterart L helveticus punctillatus Karstsee Pozo Negro in Spanien Gefahrdung und Schutz BearbeitenFadenmolchbestande leiden unter der Zerstorung oder Beeintrachtigung von Kleingewassern durch Zuschuttung oder Eintrag von Mull Dunger und Umweltgiften Werden von Menschen Fische in Kleingewasser eingesetzt die dort naturlicherweise nicht vorkommen wurden fuhrt dies in der Regel zum Zusammenbruch von Lurchpopulationen da deren Laich und Larven von den meisten Fischen gefressen werden Insbesondere bei den saisonalen Wanderungen beispielsweise vom Winterquartier zum Laichgewasser erleiden Fadenmolche und andere Amphibien an vielen Stellen im dicht besiedelten Mitteleuropa Verluste durch den Strassenverkehr Gesetzlicher Schutzstatus Auswahl 3 Bundesnaturschutzgesetz BNatSchG besonders geschutztNationale Rote Liste Einstufungen Auswahl 4 Rote Liste der Bundesrepublik Deutschland nicht gefahrdet in einigen Roten Listen der Bundeslander aber Einstufung in verschiedenen Gefahrdungskategorien Rote Liste Osterreichs Bundesweit nicht eingestuft da erst seit 2008 aus dem Rheindelta bekannt In Vorarlberg DD Data deficient 5 6 Rote Liste der Schweiz VU entspricht gefahrdet Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten Andreas Nollert amp Christel Nollert Die Amphibien Europas Kosmos Naturfuhrer Stuttgart 1992 ISBN 3 440 06340 2 Martin Schlupmann Der Fadenmolch Triturus helveticus in Europa Ansatze zur Erklarung eines Verbreitungsgebietes Zeitschrift fur Feldherpetologie Supplement 10 Bielefeld 2006 S 91 112 Martin Schlupmann Die Amphibien und Reptilien im Hagener und Herdecker Raum Teil 6 Fadenmolch Triturus helveticus Cinclus 35 1 Herdecke 2007 12 21 ISSN 0342 8923Einzelnachweise Bearbeiten Schlupmann 2006 S 94 Schlupmann 2007 S 16 Fadenmolch bei www wisia de 1 2 Vorlage Toter Link www wisia de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Oktober 2022 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Online Ubersicht bei www amphibienschutz de Aschauer M Grabher M Huber D Loacker I Tschisner C amp G Amann 2008 Rote Liste gefahrdeter Amphibien und Reptilien Vorarlbergs Rote Listen 5 inatura Dornbirn 124 S Grabher M amp Niederer W 2011 Der Fadenmolch Lissotriton helveticus Razoumowsky 1789 eine neue Amphibienart fur Osterreich UMG Berichte 7 8 S Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fadenmolch Album mit Bildern Videos und Audiodateien Fotos des Fadenmolchs bei www herp it Informationen zum Fadenmolch in der Schweiz Koordinationsstelle fur Amphibien und Reptilienschutz in der Schweiz karch Lissotriton helveticus in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2013 1 Eingestellt von Jan Willem Arntzen Trevor Beebee Robert Jehle Mathieu Denoel Benedikt Schmidt Jaime Bosch Claude Miaud Miguel Tejedo Miguel Lizana Inigo Martinez Solano Alfredo Salvador Mario Garcia Paris Ernesto Recuero Gil Paulo Sa Sousa Philippe Geniez 2008 Abgerufen am 20 November 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fadenmolch amp oldid 238660939