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Tierart ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Zur Wildtierstation siehe Tierart Wildtierstation Die Art auch Spezies oder Species genannt 1 ist in der Biologie einschliesslich Virologie und Palichnologie die Grundeinheit der Systematik Jede biologische Art ist ein Resultat der Artbildung Bislang gelang keine allgemeine Definition der Art welche die theoretischen und praktischen Anforderungen aller biologischen Teildisziplinen gleichermassen erfullt Vielmehr existieren in der Biologie verschiedene Artkonzepte die zu unterschiedlichen Klassifikationen fuhren Historisch wie auch aktuell spielen zwei Ansatze von Artkonzepten eine wichtige Rolle auf der Grundlage einer angenommenen Fortpflanzungsgemeinschaft biologischer Artbegriff auf Grund der Annahme einer Gruppe von Individuen mit charakteristischen gemeinsamen Artmerkmalen mithilfe derer die Zugehorigkeit zu einer Art klar abgrenzbar sein soll und die anhand ausserer morphologischer Artbegriff oder erblicher Merkmale bestimmt werden Biological classification deKnapp die Halfte aller heute lebenden bekannten Arten sind Insekten Mit dem Aufkommen der Kladistik ist seit den 1950er Jahren der auf dem biologischen Artbegriff beruhende chronologisch definierte phylogenetische Artbegriff hinzugekommen nach dem eine Art mit der Artspaltung also der Bildung zweier Arten aus einer Ursprungsart beginnt und mit ihrer erneuten Artspaltung oder aber ihrem Aussterben endet Das Problem der Artdefinition besteht aus zwei Teilproblemen Gruppenbildung Welche Populationen von Individuen gehoren zusammen Rangbildung Welche der zahlreichen ineinander geschachtelten Gruppen von Populationen mit abgestuften Ahnlichkeiten und Beziehungen konnen als Art zusammengefasst werden 2 Die Hauptunterschiede der verschiedenen Artkonzepte liegen dabei auf der Ebene der Rangbildung Eine Gruppe von Lebewesen unabhangig von ihrem Rang bezeichnen Taxonomen als Taxon in der Botanik auch Sippe In biologischen Fachtexten wird bei Bezug auf eine unbestimmte Art oft abgekurzt spec oder sp von lateinisch species bei mehreren Arten auch spp species pluralis Inhaltsverzeichnis 1 Art als Taxon 1 1 Nomenklatur 2 Geschichte 2 1 Systematisierung durch Carl von Linne 2 2 Debatte um Essentialismus in der Geschichte der Biologie 3 Artkonzepte 3 1 Morphologisches Artkonzept 3 1 1 Problematik der morphologischen Abgrenzung 3 1 2 Physiologisches Artkonzept bei Bakterien 3 2 Biologisches oder populationsgenetisches Artenkonzept 3 2 1 Problematik 3 3 Phylogenetisches oder evolutionares Artkonzept 3 3 1 Problematik 3 4 Chronologisches Artkonzept 3 5 Statistisches Artkonzept 4 Artenzahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseArt als Taxon BearbeitenEine Art als Taxon ist eine gemass den Regeln der Taxonomie und der biologischen Nomenklatur formal beschriebene und benannte Form von Lebewesen Eine taxonomische Art stellt eine wissenschaftliche Hypothese dar und kann unabhangig von einem Artkonzept sein sofern man zumindest akzeptiert dass Arten reale und individuelle Erscheinungen der Natur sind 3 Die Art ist eine Rangstufe der klassischen auf Carl von Linne zuruckgehenden Taxonomie Einige rein merkmalsbezogen arbeitende Systematiker sind der Ansicht Arten waren mehr oder weniger willkurlich zusammengestellte kunstliche Gruppen nur die Individuen seien letztlich real Manche gehen dabei so weit dass der Artbegriff wie alle anderen Rangstufen ihrer Ansicht nach besser abgeschafft werden sollten und durch neue Konzepte wie die Least inclusive taxonomic unit ersetzt werden sollten 4 Die meisten Biologen sind aber der Ansicht dass Arten naturliche Einheiten mit realer Existenz darstellen es gabe dann Artkriterien an denen sich reale Arten identifizieren liessen Dieser Vorstellung liegt letztlich eine Unterscheidung zwischen durch Genfluss oder horizontalen Gentransfer gepragten Einheiten unterhalb des Artniveaus und den Arten bei denen dies nicht zutrifft engl lineages zu Grunde Fur viele Biologen darunter Anhanger eines phylogenetischen Artkonzepts vgl unten sind sie sogar die einzigen in diesem Sinne naturlichen taxonomischen Einheiten 5 6 Nomenklatur Bearbeiten Der wissenschaftliche Name einer Art oft lateinischen oder griechischen Ursprungs setzt sich nach der von Carl von Linne 1753 eingefuhrten binaren Nomenklatur aus zwei Teilen zusammen die beide kursiv geschrieben werden diese Nomenklatur wurde 2021 auch in der Virologie fur neue Virusarten eingefuhrt die bestehenden anderweitigen Artnamen werden nach und nach umbenannt Der erste Teil dieses Namens ist der gross geschriebene Gattungsname Der zweite Teil wird immer klein geschrieben und in der Botanik sowie bei Prokaryoten als Epitheton specific epithet 7 8 bezeichnet in der Zoologie als Artname oder Artzusatz specific name 9 Um Verwechslungen zwischen dem Artzusatz und dem gesamten Artnamen also dem Binomen aus Gattungsname und Artzusatz zu vermeiden werden in der Zoologie entweder die eindeutigen englischen Begriffe verwendet oder hinzugefugt oder gelegentlich und informell auch Begriffe wie epithetum specificum oder epitheton specificum verwendet 10 Beispiele Bei der Rotbuche Fagus sylvatica bezeichnet der Namensteil Fagus die Gattung sylvatica ist das Artepitheton Beim Lowen Panthera leo bezeichnet der Namensteil Panthera die Gattung leo ist der Artname specific name Sowohl in der Botanik Code Article 46 als auch in der Zoologie Code Article 51 wird empfohlen dem wissenschaftlichen Artnamen die Namen der Autoren beizufugen welche die Art beschrieben haben zumindest wenn es um taxonomische oder nomenklatorische Fragen geht Dies ist zum Beispiel wichtig um Homonyme zu erkennen das sind Falle in denen zwei Autoren versehentlich zwei verschiedene Arten mit demselben Namen benannt haben Im Geltungsbereich des Internationalen Codes der Nomenklatur fur Algen Pilze und Pflanzen wird es empfohlen die Autorennamen abzukurzen wobei in der Regel das Namensverzeichnis von Brummit und Powell als Grundlage dient vergleiche Artikel Autorenkurzel der Botaniker und Mykologen L steht beispielsweise fur Linne Beispiel Shiitake Lentinula edodes Berk Pegler Erklarung Miles Josef Berkeley hat die Art zuerst beschrieben David Norman Pegler hat sie in das heute gultige System eingeordnet Nach den Internationalen Regeln fur die Zoologische Nomenklatur sollen zumindest einmal in jedem wissenschaftlichen Text dem Artnamen die Autor en und das Jahr der Publikation hinzugefugt werden Code Recommendation 51a Wenn im entsprechenden Fachgebiet zwei Autoren mit demselben Nachnamen tatig waren soll der abgekurzte Vorname hinzugefugt werden um Eindeutigkeit herzustellen Wenn die Art heute in eine andere Gattung gestellt wird als in die in der sie ursprunglich beschrieben wurde mussen Autor en und Jahr in Klammern gesetzt werden Code Article 51 3 Zwischen Autor und Jahr wird in der Regel ein Komma gesetzt Beispiel Lowe Panthera leo Linnaeus 1758 Erklarung Carl Nilsson Linnaeus hat die Grosskatze zuerst und als Felis leo beschrieben Wer sie zuerst in die heute meist fur den Lowen verwendete Gattung Panthera Oken 1816 gestellt hat ist in der Zoologie nicht relevant Statt Linnaeus wird Linnaeus geschrieben da der Autor in lateinischen Buchstaben angegeben werden soll Code Recommendation 51 b Geschichte BearbeitenDie Philosophen der Antike kannten noch keine systematischen Konzepte und somit keinen Artbegriff im heutigen Sinne Von Aristoteles sind als erstem Philosophen Schriften bekannt in denen zwei getrennte allgemein philosophisch zu verstehende Begriffe eidos eidos ins Deutsche mit Art ubersetzt und genos genos deutsch Gattung voneinander abgrenzt werden In seinen Kategorien charakterisiert er anhand eines Beispiels aus der Welt der Lebewesen diese als zweite Wesenheiten deyterai oysiai die in dem Einzelnen vorhanden sind So ist ein einzelner Mensch in der Art Mensch vorhanden und ein einzelnes Pferd in der Art Pferd beide gehoren jedoch zur Gattung des Lebenden zῷon zoon 11 In seiner Historia animalium Peri ta zwa istoriwn wendet Aristoteles die Begriffe eidos und genos auch auf das Tierreich an ohne dabei jedoch eine taxonomische Ordnung aufzustellen Vielmehr spricht er von der Uberlappung von Eigenschaften der Tierarten ἐpalla3is epallaxis und der Notwendigkeit eine einzelne Art anhand mehrerer nebengeordneter Merkmale zu definieren Dennoch beschaftigt er sich bei der Beschreibung der Arten mit einzelnen charakteristischen Merkmalen 12 Der Begriff eidos wird auch nicht im Sinne eines heutigen Artbegriffes konsequent als unterste Kategorie zwischen dem einzelnen Lebewesen und genos verwendet vielmehr kann die Bedeutung meist am besten mit Form Gestalt oder Wesen wiedergegeben werden wahrend Tierarten in der Regel mit genos bezeichnet werden 13 14 Laut biblischer Schopfungs geschichte im 1 Buch Mose schuf Gott zwischen dem 3 und 6 Schopfungstag die Pflanzen und Tiere ein jegliches jedes nach seiner Art zehnmal Zitat nach seiner Art Genesis 1 11 27 LUT zu verstehen als Wesensart hebraisch min מין bzw למינה Genesis 1 11 27 OT In der Septuaginta wird מין mit genos katὰ genos nach gemass der Art Genesis 1 11 27 LXX ubersetzt in der Vulgata dagegen uneinheitlich manchmal mit genus und manchmal mit species wobei auch die Prapositionen wechseln secundum speciem suam secundum species suas in species suas juxta genus suum secundum genus suum in genere suo Genesis 1 11 27 VUL Es wird hier auch eine Aussage zur Fortpflanzung der Pflanzen und Tiere nach ihrer Art getroffen indem Gott in Genesis 1 11 LUT spricht Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut das Samen bringe und fruchtbare Baume auf Erden die ein jeder nach seiner Art Fruchte tragen in denen ihr Same ist sowie in Genesis 1 22 LUT zu den Tieren des Wassers und der Luft Seid fruchtbar und mehret euch Diese biblischen Aussagen wie auch Aristoteles waren bis in die Neuzeit pragend fur die Vorstellungen der Gelehrten des Abendlandes Pierre Duhem fuhrte 1916 fur die philosophische Auffassung vom Wesen oder der Essenz eines Individuums den Begriff des Essentialismus ein 15 Nach Auffassung von Ernst Mayr stimmte die auf dem Schopfungsglauben beruhende Interpretation des Artbegriffes der christlichen Fundamentalisten recht gut mit der letztendlich auf Platon zuruckgehenden Vorstellung einer unveranderlichen Essenz eidos als Wesen uberein und bildeten die Grundlage fur einen essentialistischen Artbegriff wie er vom Mittelalter bis ins 19 Jahrhundert hinein dominierte Hiernach gehorten alle Objekte welche dieselbe Essenz gemeinsam haben derselben Art an 16 Laut Mayr war d er Essentialismus mit seiner Betonung von Diskontinuitat Konstanz und typischen Werten Typologie der Hintergrund fur typologische Artkonzepte nach denen ein Individuum auf Grund seiner in der Regel morphologischen Merkmale Typus immer eindeutig einer bestimmten Art angehort und der Hintergrund dafur dass Darwins These von der Evolution durch naturliche Selektion daher als unannehmbar befunden wurde 17 Erkennbar ist dies auch bei John Ray der 1686 in seiner Historia plantarum generalis die Arten der Pflanzen als Fortpflanzungsgemeinschaften mit bestandigen Artkennzeichen definiert nachdem er lange Zeit nach Anzeichen fur ihre Unterscheidung geforscht habe Uns erschien aber keines kein Anzeichen zuverlassiger als die gesonderte Fortpflanzung aus dem Samen Welche Unterschiede auch immer also im Individuum oder der Pflanzenart aus dem Samen derselben hervorgehen sie sind zufallig und nicht fur die Art kennzeichnend Denn die sich nach ihrer Art unterscheiden bewahren ihre Art bestandig und keine entspringt dem Samen der anderen oder umgekehrt 18 Systematisierung durch Carl von Linne Bearbeiten Carl von Linne stellte mit Species Plantarum 1753 und Systema Naturae 1758 als erster ein enkaptisches auf hierarchisch aufbauenden Kategorien Klasse Ordnung Gattung Art und Varietat jedoch noch nicht Familie beruhendes System der Natur auf wobei er fur die Art die binare Nomenklatur aus Gattungsnamen und Artepitheton einfuhrte Hierarchisch bedeutet dabei dass die Einheiten auf unterschiedlichen Ebenen zu Gruppen zusammengefasst werden wobei die in der Hierarchie hoherstehenden Gruppen durch allgemeine die tieferstehenden Gruppen durch immer speziellere Merkmale zusammengefasst werden ein bestimmtes Individuum gehort also seiner Merkmalskombination gemass in eine Art eine Gattung eine Familie usw Enkaptisch bedeutet dass die in der Hierarchie tieferstehenden Gruppen in jeweils genau eine Gruppe der hoheren Hierarchiestufe eingeschachtelt werden also zum Beispiel jede Art in eine und genau eine Gattung In seiner Philosophia botanica formuliert er Es gibt so viele Arten wie viele verschiedene Formen das unendliche Seiende am Anfang schuf diese Formen nach den hineingegebenen Gesetzen der Fortpflanzung brachten viele weitere Formen hervor doch immer ahnliche 19 Daruber hinaus bezeichnet er die Art und die Gattung als Werk der Natur die Varietat als Werk des Menschen Ordnung und Klasse dagegen als vom Menschen geschaffene Einheit Die Arten sind unveranderlich denn ihre Fortpflanzung ist wahres Fortdauern 20 Wahrend Georges Louis Leclerc de Buffon 1749 noch verneint dass es in der Natur irgendwelche Kategorien gabe 21 revidiert er spater diese Sicht fur die Art und formuliert einen typologischen Artbegriff mit einer Konstanz der Arten Der Abdruck jeder Art ist ein Typ dessen wesentliche Merkmale in unveranderlichen und bestandigen Wesenszugen eingepragt sind doch alle Nebenmerkmale variieren Kein Individuum gleicht vollkommen dem anderen 22 Jean Baptiste de Lamarck der bereits von einer Transformation der Arten ausgeht betrachtet dagegen die Art und alle anderen Kategorien als kunstlich 1809 aussert er sich in seiner Philosophie zoologique Die Natur hat nicht wirklich Klassen Ordnungen Familien Gattungen bestandige Arten herausgebildet sondern allein Individuen 23 Dies hindert ihn jedoch nicht daran auf dem Gebiet der Taxonomie sehr produktiv zu sein deren Kategorien er praktisch zu nutzen weiss 24 Charles Darwin der von der Art sogar im Titel seines Grundlagenwerkes On the Origin of Species Uber die Entstehung der Arten von 1859 spricht scheut sich vor einer Formulierung eines Artbegriffs 25 Laut Ernst Mayr kann man aus seinen Notizbuchern aus den 1830er Jahren schliessen dass er damals die Vorstellung von einer Art als Fortpflanzungsgemeinschaft hatte 26 In seiner Entstehung der Arten bezeichnet er jedoch die Begriffe der Art und der Varietat unmissverstandlich als kunstlich Aus diesen Bemerkungen geht hervor dass ich den Kunstausdruck Species als einen arbitraren und der Bequemlichkeit halber auf eine Reihe von einander sehr ahnlichen Individuen angewendeten betrachte und dass er von dem Kunstausdrucke Varietat welcher auf minder abweichende und noch mehr schwankende Formen Anwendung findet nicht wesentlich verschieden ist Ebenso wird der Ausdruck Varietat im Vergleich zu blossen individuellen Verschiedenheiten nur arbitrar und der Bequemlichkeit wegen benutzt 27 Ahnlich aussert sich auch Alfred Russel Wallace 1856 in seiner Grundlagenarbeit uber die Ritterfalter Papilionidae im Malaiischen Archipel in der er verschiedene Verlaufe der Evolution durch naturliche Zuchtwahl erklart Er bezeichnet Arten als lediglich stark gekennzeichnete Rassen oder Lokalformen und geht dabei auch darauf ein dass Individuen unterschiedlicher Arten generell als unfahig angesehen werden fruchtbare gemeinsame Nachkommen zu zeugen doch sei es nicht einmal in einem von tausend Fallen moglich das Vorliegen einer Vermischung zu uberprufen 28 Seit Darwin ist die Ebene der Art gegenuber unterscheidbaren untergeordneten Lokalpopulationen oder ubergeordneten Artengruppen bzw hoheren Taxa nicht mehr besonders ausgezeichnet Innerhalb der Taxonomie unterlag die Artabgrenzung Moden und personlichen Vorlieben es gibt Taxonomen die moglichst jede unterscheidbare Form in den Artrang erheben wollen splitter und andere die weitgefasste Arten mit zahlreichen Lokalrassen und populationen bevorzugen lumper Ende des 19 Jahrhunderts wurden biologische Artkonzepte einer Fortpflanzungsgemeinschaft diskutiert 29 Erwin Stresemann aussert in diesem Sinne bereits 1919 in einem Artikel uber die europaischen Baumlaufer klare Vorstellungen uber Artbildung und genetische Isolation Es will nur die Tatsache im Namen zum Ausdruck bringen dass sich die im Laufe der geographischen Separation zum Rang von Spezies erhobenen Formen physiologisch so weit voneinander entfernt haben dass sie wie die Natur beweist wieder zusammenkommen konnen ohne eine Vermischung einzugehen 30 Beherrschend im wissenschaftlichen Diskurs wurden die biologischen Artkonzepte der Fortpflanzungsgemeinschaft mit Theodosius Dobzhansky und Ernst Mayr seit der 2 Halfte des 20 Jahrhunderts Dobzhansky verknupft den Artbegriff ahnlich wie Stresemann mit der Artbildung und definiert 1939 Arten als das Stadium des Evolutionsvorgangs in dem Formengruppen die sich bisher untereinander fortpflanzen oder jedenfalls dazu fahig waren in zwei oder mehr gesonderte Gruppen aufgeteilt werden die sich aus physiologischen Ursachen nicht untereinander fortpflanzen konnen 31 wahrend Mayr 1942 formuliert Arten sind Gruppen von naturlichen Populationen die sich tatsachlich oder potentiell untereinander vermehren und fortpflanzungsmassig von anderen derartigen Gruppen getrennt sind 32 33 In einem erweiterten biologischen Artbegriff bezieht Mayr 2002 die okologische Nische mit in die Begriffsdefinition ein Eine Art ist eine Fortpflanzungsgemeinschaft von fortpflanzungsmassig von anderen isolierten Populationen die eine spezifische Nische in der Natur einnimmt 34 Mayr stellt die Bedeutung der Art in der Biologie als naturliche Einheit der Evolution der Systematik der Okologie und der Ethologie heraus und hebt sie hierin von allen anderen systematischen Kategorien ab 35 Aus praktischen Erwagungen uberdauern bis heute auch typologische Artkonzepte Nach wie vor benennt die als Autoritat bezeichnete Person welche die Artbeschreibung einer neuen Art species nova als erste veroffentlicht diese anhand der arttypischen Merkmale des Typusexemplars mit einem selbst gewahlten Artnamen aus dem Gattungsnamen und dem Artepitheton 36 Demgegenuber hebt der britische Palaoanthropologe Chris Stringer hervor Alle Art Konzepte sind von Menschen erdachte Annaherungen an die Realitat der Natur 37 Debatte um Essentialismus in der Geschichte der Biologie Bearbeiten In der Debatte um Essentialismus in der Geschichte der Biologie hebt Mary Winsor hervor dass etwa die Verwendung von Typusarten als Prototypen fur hohere Kategorien unvereinbar mit dem Essentialismus sei 38 und John S Wilkins betont dass die von Winsor als Methode der Exemplare bezeichnete Typologie der Biologen und der Essentialismus keineswegs zwangslaufig verknupft sind 39 Wahrend Essenzen definierbar und allen Angehorigen einer Art eigen seien liessen sich Typen instantiieren und seien variabel 40 Laut Ernst Mayr beginnt die Geschichte des Artbegriffs in der Biologie mit Carl von Linne 41 Er hebt in seinen Arbeiten zur Wissenschaftsgeschichte hervor dass der Essentialismus das abendlandische Denken in grossem Ausmass beherrscht habe Er setzt typologische mit essentialistischen Artbegriffen gleich die mit Darwin s These von der Evolution durch naturliche Selektion absolut unvereinbar sind 17 Darwin einer der ersten Denker der den Essentialismus wenigstens zum Teil ablehnte wurde von den zeitgenossischen Philosophen die alle Essentialisten waren uberhaupt nicht verstanden und seine These von der Evolution durch naturliche Selektion daher als unannehmbar befunden In essentialistischer Sicht ist eine echte Veranderung nur durch saltationistische sprunghafte Entstehung neuer Wesenheiten moglich Da die Evolution wie Darwin sie erklart zwangslaufig allmahlich in fast unmerklichen Schritten erfolgt ist sie mit dem Essentialismus absolut unvereinbar 42 Artkonzepte BearbeitenMorphologisches Artkonzept Bearbeiten Typologisch definierte Arten sind Gruppen von Organismen die in der Regel nach morphologischen Merkmalen morphologisches Artkonzept unterschieden werden Es konnen aber auch andere Merkmale wie zum Beispiel Verhaltensweisen in analoger Weise verwendet werden 43 Eine nach morphologischen Kriterien definierte Art wird Morphospezies genannt Beispiele Pferd und Esel lassen sich morphologisch klar voneinander abgrenzen und gehoren damit zu verschiedenen Morphospezies Lowe und Tiger lassen sich morphologisch und im Verhalten klar voneinander abgrenzen Tiger sind gestreift und leben als Einzelganger die sich nur zur Paarungszeit treffen Lowen haben nur als Jungtiere manchmal ein Fleckenmuster sind nicht gestreift die Mannchen haben eine mehr oder weniger stark entwickelte Mahne Lowen leben normalerweise in Rudeln aus Weibchen mit ihren Jungtieren und einem oder mehreren adulten Mannchen Die Fellmerkmale und das Verhalten der Arten uberlappen sich in ihrer Auspragung nicht und wenn Liger und Tigons in Zoos dann sind diese Zwischenformen viel seltener Beides sind daher gut trennbare Morphospezies bzw Ethospezies In der Palaontologie kann in der Regel nur das morphologische Artkonzept angewandt werden Da die Anzahl der Funde oft begrenzt ist ist die Artabgrenzung in der Palaontologie besonders subjektiv Beispiel Die Funde von Fossilien zweier Individuen in der gleichen Fundschicht also praktisch gleichzeitig lebend unterscheiden sich stark voneinander Sie konnen jetzt zwei verschiedenen Arten zugeordnet werden wenn man der Meinung ist dass sie weit genug von einem morphologischen Typus abweichen Sie konnen aber auch derselben Art zugeordnet werden wenn man der Meinung ist dass in dieser Art auch eine grossere Variationsbreite welche die Funde mit einschliesst angenommen werden kann Die Unterschiede konnen aber auch auf einen deutlichen Sexualdimorphismus Unterschiede in der Erscheinung der Mannchen und Weibchen innerhalb einer Art zuruckzufuhren sein Diese Probleme werden mit zunehmender Zahl der Funde und damit Kenntnis der tatsachlichen Variationsbreite geringer lassen sich aber nicht vollstandig beseitigen Das morphologische Artkonzept findet haufig Verwendung in der Okologie Botanik und Zoologie In anderen Bereichen wie etwa in der Mikrobiologie oder in Teilbereichen der Zoologie wie bei den Nematoden versagen rein morphologische Arteinteilungsversuche weitgehend Problematik der morphologischen Abgrenzung Bearbeiten Die Natur ist kein starres System sondern in stetiger Veranderung begriffen Unter dem Einfluss verschiedener Evolutionsfaktoren verandern sich Populationen graduell gelegentlich auch sprunghaft von Generation zu Generation Ein unveranderlicher Typus ist daher mit den Erkenntnissen der Evolutionsbiologie nicht vereinbar In der belebten Natur gibt es keine Typen oder Essenzen Ernst Mayr 1998 Eine Kategorisierung anhand morphologischer Merkmale ist nicht objektivierbar Eine auf blosser Unterscheidbarkeit basierende Einteilung hangt stets davon ab wie genau man die verschiedenen Individuen oder Populationen untersucht und an welchen Kriterien die Verschiedenheit festgemacht wird was viel Raum fur Willkur und Interpretation lasst Je genauer die Untersuchungsmethoden desto mehr Unterschiede zwischen verschiedenen Individuen und Populationen werden auffallig In der Konsequenz wurde jede noch so kleine intraspezifische Variation zu einem eigenen Taxon erklart wenn der jeweilige Taxonom den Unterschied fur wesentlich erachtet Durch die Existenz von Hybrid und Ubergangsformen wird das Problem zusatzlich verscharft weil hier eine eindeutige nicht willkurliche Abgrenzung nach morphologischen Gesichtspunkten kaum moglich ist Der morphologische Artbegriff ist nicht konsequent durchzuhalten weil er haufig im Widerspruch zur beobachtbaren biologischen Realitat steht In der Praxis ergibt sich diese Einschrankung u a aus der Existenz intraspezifischer Polymorphismen Eine Reihe Spezies durchlauft wahrend ihrer Individualentwicklung verschiedene Stadien z B Larve Fliege Raupe Schmetterling in denen der jeweilige Phanotyp drastischen Veranderungen unterworfen ist Haufig sind Sexualdimorphismen anzutreffen Arten in denen mannliche und weibliche Individuen unterschiedliche Phanotypen ausbilden Beispielsweise ordnete Linne Mannchen und Weibchen der Stockente ursprunglich zwei verschiedenen Arten zu als man den Fehler erkannte wurden beide zu einer Art zusammengefasst obwohl sich an ihrer Unterschiedlichkeit nichts geandert hatte Viele Spezies zeichnen sich durch eine hohe phanotypische Plastizitat aus Ein Phanotyp ist nicht vollstandig durch den Genotyp determiniert sondern das Ergebnis der Wechselwirkung von Genotyp und Umwelt Derselbe Genotyp kann je nach Umwelt und Lebensbedingungen unterschiedliche Standortformen hervorbringen welche nach morphologischen Kriterien verschiedenen Taxa zugeordnet werden obwohl sie genetisch vollig identisch sein konnen z B im Falle von Ablegern Beispielsweise variiert die Blattform des Lowenzahns sehr stark in Abhangigkeit von Niederschlagsmenge Sonnenstrahlung und Jahreszeit zur Zeit der Blattbildung Es gibt auch die umgekehrte Situation Biologisch vollig verschiedene Arten konnen aufgrund ahnlicher Selektionsbedingungen in ihrem Phanotyp konvergieren sodass sie rein ausserlich nicht mehr ohne Weiteres zu unterscheiden sind so genannte Zwillingsarten Das gleiche Problem stellt sich bei den kryptischen Arten Schliesslich erwies sich ein rein morphologisches Abgrenzungskriterium als nicht zuverlassig genug weil die Variationen innerhalb einer Fortpflanzungsgemeinschaft grosser sein konnen als diejenigen zwischen morphologisch ahnlichen also Populationen desselben Typus welche jedoch keine Fortpflanzungsgemeinschaft bilden Physiologisches Artkonzept bei Bakterien Bearbeiten Bakterien zeigen nur wenige morphologische Unterscheidungsmerkmale und weisen praktisch keine Rekombinationsschranken auf In Ermangelung eindeutiger Abgrenzungsdefinitionen erstellte das International Committee on Systematics of Prokaryotes ICSP 2001 das weitest verbreitete Artenkonzept fur Bakterien Phylo phenetic species concept A monophyletic and genomically coherent cluster of individual organisms that show a high degree of overall similarity in many independent characteristics and is diagnosable by a discriminative phenotypic property Ein monophyletisch und genomisch koharentes Cluster einzelner Organismen die in vielen unabhangigen Merkmalen einen hohen Grad an Gesamtahnlichkeit aufweisen und durch eine diskriminative phanotypische Eigenschaft diagnostizierbar sind 44 In der Praxis wird uberwiegend der Stoffwechsel als Unterscheidungskriterium von Stammen herangezogen Weil ein allgemein akzeptiertes Artkriterium fehlt stellen Bakterienstamme so die derzeit tatsachlich verwendete Basis zur Unterscheidung dar Anhand biochemischer Merkmale wie etwa der Substanz der Zellwand unterscheidet man die hoheren Bakterientaxa Man testet an bakteriellen Reinkulturen zu ihrer Artbestimmung deren Fahigkeit zu bestimmten biochemischen Leistungen etwa der Fahigkeit zum Abbau bestimmter Substrate z B seltener Zuckerarten Diese Fahigkeit ist leicht erkennbar wenn das Umsetzungsprodukt einen im Kulturmedium zugesetzten Farbindikator umfarben kann Durch Verimpfung einer Bakterienreinkultur in eine Reihe von Kulturglasern mit Nahrlosungen die jeweils nur ein bestimmtes Substrat enthalten Selektivmedien bekommt man eine sog Bunte Reihe aus deren Farbumschlagen nach einer Tabelle die Bakterienart bestimmt werden kann Dazu wurden halbautomatische Gerate Mikroplatten Reader entwickelt Seit entsprechende Techniken zur Verfugung stehen PCR werden Bakterienstamme auch anhand der DNA Sequenzen identifiziert oder unterschieden Ein weithin akzeptiertes Mass ist dass Stamme die weniger als 70 ihres Genoms gemeinsam haben als getrennte Arten aufzufassen sind 45 Ein weiteres Mass beruht auf der Ahnlichkeit der 16S rRNA Gene Nach DNA Analysen waren dabei zum Beispiel weniger als 1 der in naturlichen Medien gefundenen Stamme auf den konventionellen Nahrmedien vermehrbar Auf diese Weise sollen in einem ml Boden bis zu 100 000 verschiedene Bakteriengenome festgestellt worden sein die als verschiedene Arten interpretiert wurden Dies ist nicht zu verwechseln mit der Gesamtkeimzahl die in der gleichen Grossenordnung liegt aber dabei nur wenige Arten umfasst die sich bei einer bestimmten Kulturmethode durch die Bildung von Kolonien zeigen Viele Unterscheidungskriterien sind rein pragmatisch Auf welcher Ebene der Unterscheidung man hier Stamme als Arten oder gar Gattungen auffasst ist eine Sache der Konvention Die physiologische oder genetische Artabgrenzung bei Bakterien entspricht methodisch dem typologischen Artkonzept Ernst Mayr leidenschaftlicher Anhanger des biologischen Artkonzepts meint daher Bakterien haben keine Arten Daniel Dykhuizen macht darauf aufmerksam dass entgegen mancher Anschauung Transformationen Transduktionen und Konjugationen als Wege des DNA Tauschs zwischen Stammen nicht wahllos sondern zwischen bestimmten Formen bevorzugt zwischen anderen quasi nie ablaufen Demnach ware es prinzipiell moglich ein Artkonzept fur Bakterien entsprechend dem biologischen Artkonzept bei den Eukaryonten zu entwickeln 46 Frederick M Cohan versucht dagegen auf Basis von Okotypen ein Artkonzept zu entwickeln 47 Biologisches oder populationsgenetisches Artenkonzept Bearbeiten Gegen Ende des 19 Anfang des 20 Jahrhunderts begann sich in der Biologie allmahlich das Populationsdenken durchzusetzen was Konsequenzen fur den Artbegriff mit sich brachte Weil typologische Klassifizierungsschemata die realen Verhaltnisse in der Natur nicht oder nur unzureichend abzubilden vermochten musste die biologische Systematik einen neuen Artbegriff entwickeln der nicht auf abstrakter Unterschiedlichkeit oder subjektiver Einschatzung einzelner Wissenschaftler basiert sondern auf objektiv feststellbaren Kriterien Diese Definition wird als biologische Artdefinition bezeichnet Sie heisst biologisch nicht deshalb weil sie mit biologischen Taxa zu tun hat sondern weil ihre Definition eine biologische ist Sie verwendet Kriterien die was die unbelebte Welt betrifft bedeutungslos sind 48 Eine biologisch definierte Art wird als Biospezies bezeichnet Der neue Begriff stutzte sich auf zwei Beobachtungen Zum einen setzen sich Arten aus Populationen zusammen und zum anderen existieren zwischen Populationen unterschiedlicher Arten biologische Fortpflanzungsbarrieren Die biologische Art besitzt zwei Eigenschaften durch die sie sich grundlegend von allen anderen taxonomischen Kategorien etwa dem Genus unterscheidet Erstens einmal erlaubt sie eine nichtwillkurliche Definition man konnte sogar so weit gehen sie als selbstoperational zu bezeichnen indem sie das Kriterium der Fortpflanzungsisolation gegenuber anderen Populationen hervorhebt Zweitens ist die Art nicht wie alle anderen Kategorien auf der Basis von ihr innewohnenden Eigenschaften nicht aufgrund des Besitzes bestimmter sichtbarer Attribute definiert sondern durch ihre Relation zu anderen Arten 49 Das hat zumindest nach der Mehrzahl der Interpretationen zur Folge dass Arten nicht Klassen sind sondern Individuen 50 Das Kriterium der Fortpflanzungsfahigkeit bildet den Kern des biologischen Artbegriffs oder der Biospezies Eine Biospezies ist eine Gruppe sich tatsachlich oder potentiell miteinander fortpflanzender Individuen die voll fertile Nachkommen hervorbringen Eine Art ist eine Gruppe naturlicher Populationen die sich untereinander kreuzen konnen und von anderen Gruppen reproduktiv isoliert sind Dabei sollen die Isolationsmechanismen zwischen den einzelnen Arten biologischer Natur sein also nicht auf ausseren Gegebenheiten raumlicher oder zeitlicher Trennung basieren sondern Eigenschaften der Lebewesen selbst sein Isolationsmechanismen sind biologische Eigenschaften einzelner Lebewesen die eine Kreuzung von Populationen verschiedener sympatrischer Arten verhindern Die Kohasion der Biospezies ihr genetischer Zusammenhalt wird durch physiologische ethologische morphologische und genetische Eigenschaften gewahrleistet die gegenuber artfremden Individuen isolierend wirken Da die Isolationsmechanismen verhindern dass nennenswerte zwischenartliche Bastardisierung stattfindet bilden die Angehorigen einer Art eine Fortpflanzungsgemeinschaft zwischen ihnen besteht Genfluss sie teilen sich einen Genpool und bilden so eine Einheit in der evolutionarer Wandel stattfindet Tigon Vater Tiger Mutter Lowe Beispiele Pferd und Esel sind zwar kreuzbar Maultier Maulesel haben aber aufgrund einer genetischen Barriere keine fruchtbaren Nachkommen bilden damit verschiedene Biospezies Lowe und Tiger sind zwar unter kunstlichen Bedingungen Zoo kreuzbar Grosskatzenhybride Liger Tigon und haben im Zoo unter Umstanden auch fruchtbare Nachkommen In der Natur leben sie zwar teilweise in gemeinsamen Verbreitungsgebieten naturliche Hybriden wurden bisher jedoch nicht nachgewiesen was den Schluss nahelegt dass sie sich nicht verpaaren Sie gelten aufgrund ethologischer Barrieren als verschiedene Biospezies Problematik Bearbeiten Geographisch deutlich getrennte Populationen sind da sie sich in der Natur nicht kreuzen konnen nach dem biologischen Artkonzept schwierig zu fassen Nach der Theorie der allopatrischen Artbildung sind sie quasi Arten im Entstehungsprozess Eine prinzipielle Schwierigkeit besteht eigentlich nicht da die Frage experimentell entschieden werden kann wenn keine biologischen Isolationsmechanismen evolviert sind ist es noch dieselbe Art Das biologische Artkonzept enthalt in der ursprunglichen Fassung keinen Zeitbegriff Untereinander kreuzen konnen sich evidenterweise nur gleichzeitig lebende Organismen Ein Kriterium ob fruher lebende Organismen zur selben Art zu zahlen sind oder nicht wird dadurch nicht gegeben Spatere Erweiterungen des Konzepts zuerst wohl Simpson 1951 51 versuchten dies durch Bezug auf evolutionar definierbare Einheiten zu uberwinden OrchideenArten die sich nur ungeschlechtlich vermehren werden durch die Definition des biologischen Artkonzepts nicht erfasst Sie werden als Agamospezies bezeichnet Hierzu gehoren einige Protisten einige Pilze einige Pflanzen wie die kultivierte Form der Banane siehe hierzu auch Genet sowie einige Tiere mit parthenogenetischer Vermehrung Agamospezies haben auch keinen Genpool und sind somit auch nach dem populationsgenetischen Artkonzept keine Arten Viele Tier und Pflanzenarten kreuzen sich auch in der Natur untereinander fruchtbar Introgression wie zum Beispiel verschiedene Steinkorallenarten oder Mehlbeer Baume sowie verschiedene Arten aus der Familie der Lebendgebarenden Zahnkarpfen jeweils innerhalb einer Gattung wie beispielsweise Platy und Schwerttrager in der Gattung Xiphophorus Orchideen konnen sich zum Teil sogar uber Gattungsgrenzen hinweg fruchtbar kreuzen Diese Hybriden sind in der Natur in der Minderheit die verschiedenen morphologisch beschriebenen Orchideenarten bleiben daher nach dem morphologischen Artkonzept unterscheidbar Nach dem biologischen Artkonzept handelt es sich dann um getrennte Arten wenn sich Isolationsmechanismen herausgebildet haben die eine Hybridisierung normalerweise verhindern auch wenn sie physiologisch moglich ware z B klimabedingte Unterschiede bei Tieren in der Fortpflanzungszeit oder bei Pflanzen in der Blutezeit Diese Mechanismen konnen zusammenbrechen z B durch menschliches Eingreifen oder drastische Anderungen der Umwelt durch Klimaveranderungen Dadurch werden dem Konzept nach vorher getrennte Arten wieder zu einer Art z B bei manchen Orchideenarten in Mitteleuropa beobachtet Derselbe Vorgang kann aber auch naturlich ablaufen introgressive Hybridisierung Das biologische Artkonzept findet haufig Verwendung in der Okologie Botanik und Zoologie besonders in der Evolutionsbiologie In gewisser Weise bildet es das Standardmodell aus dem die anderen modernen Artkonzepte abgeleitet sind oder gegen welches sie sich in erster Linie abgrenzen Die notwendigen Charaktere Fehlen naturlicher Hybriden bzw gemeinsamer Genpool sind bisweilen umstandlich zu uberprufen in bestimmten Bereichen wie etwa in der Palaontologie versagen biologische bzw populationsgenetische Artabgrenzungen weitgehend Phylogenetisches oder evolutionares Artkonzept Bearbeiten Nach diesem Konzept wird eine Art als monophyletische Abstammungsgemeinschaft aus einer bis vielen Populationen definiert Eine Art beginnt nach einer Artspaltung siehe Artbildung Kladogenese und endet wenn alle Individuen dieser Art ohne Nachkommen zu hinterlassen aussterben oder wenn aus dieser Art durch Artspaltung zwei neue Arten entstehen Phylogenetische Anagenese ist die Veranderung einer Art im Zeitraum zwischen zwei Artspaltungen also wahrend ihrer Existenz Solange keine Aufspaltung erfolgt gehoren alle Individuen zur selben Art auch wenn sie unter Umstanden morphologisch unterscheidbar sind Das phylogenetische Artkonzept beruht auf der phylogenetischen Systematik oder Kladistik und besitzt nur im Zusammenhang mit dieser Sinn Im Rahmen des Konzepts sind Arten objektive tatsachlich existierende biologische Einheiten Alle hoheren Einheiten der Systematik werden nach dem System Kladen genannt und sind als monophyletische Organismengemeinschaften von Arten prinzipiell verschieden Durch die gabelteilige dichotome Aufspaltung besitzen alle hierarchischen Einheiten oberhalb der Art Gattung Familie etc keine Bedeutung sondern sind nur konventionelle Hilfsmittel um Abstammungsgemeinschaften eines bestimmten Niveaus zu bezeichnen Der wesentliche Unterschied liegt weniger in der Betrachtung der Art als in derjenigen dieser hoheren Einheiten Nach dem phylogenetischen Artkonzept konnen sich Kladen uberlappen wenn sie hybridogenen Ursprungs sind Problematik Bearbeiten Jede Art und jede Artaufspaltung in diesem Modell muss zunachst dem typologischen oder dem biologischen Artkonzept folgend definiert werden Dabei konnen die beim jeweiligen Artkonzept bereits besprochenen Schwierigkeiten auftreten Das phylogenetische Artkonzept vereinfacht lediglich die Betrachtung zwischen zwei Artaufspaltungen indem alle Populationen dieser Zeitspanne zu einer Art zusammengefasst werden Ernst Mayr meint daher Es gibt nur zwei Art Konzepte alles andere sind Definitionen wie man eine Art als systematische Einheit also als Taxon umschreiben soll Die beiden Konzepte sind das typologische Artkonzept das eine Art als etwas beschreibt was sich deutlich ausserlich von anderen Lebewesen unterscheidet und das biologische Artkonzept das Arten als Gemeinschaften von Individuen bezeichnet die potenziell fortpflanzungsfahige Nachkommen miteinander zeugen konnen Andere Artkonzepte gibt es nicht Chronologisches Artkonzept Bearbeiten Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Ein weiterer Versuch Arten in der Zeit klar abzugrenzen ist das chronologische Artkonzept Chronospezies Auch hier wird die Art zunachst anhand eines anderen Artkonzepts definiert meist das morphologische Artkonzept Dann werden nach den Kriterien dieses Konzepts auch die Artgrenzen zwischen in einer Region aufeinanderfolgenden Populationen definiert Dieses Konzept findet vorwiegend in der Palaontologie Anwendung und ist daher in der Regel eine Erweiterung des morphologischen Artkonzeptes um den Faktor Zeit Eine Art wird durch eine Sequenz zeitlich aufeinander folgender Populationen charakterisiert deren Individuen innerhalb einer bestimmten morphologischen Variationsbreite liegen Dieses Konzept ist dann gut anwendbar wenn praktisch luckenlose Fundfolgen vorliegen Statistisches Artkonzept Bearbeiten In der Palaontologie speziell in der Palaoanthropologie erweist sich die Zuordnung zu Arten und sogar die Zuordnung zu Gattungen allein anhand fossiler Knochen als schwierig Anstelle einer kontravalenten Zuordnung wird daher von John Francis Thackeray eine wahrscheinlichkeitstheoretische Zuordnung vorgeschlagen Anstelle der Frage ob ein Fossil zur Spezies A und ein anderes zur Spezies B gehort wird die Wahrscheinlichkeit dass beide zur selben Spezies gehoren errechnet Dazu wird eine moglichst grosse Reihe von Paaren unterschiedlicher morphometrischer Messpunkte von je zwei Individuen verglichen bei denen die Artzugehorigkeit unsicher ist Die Messwertpaare weichen stets voneinander ab Sie streuen in Form einer Gaussschen Normalverteilung Innerhalb dieser Verteilung wird definiert in welchem Intervall um den Mittelwert z B 2 Sigma beide Individuen als derselben Art zugehorig betrachtet werden Liegen die Messpunkte ausserhalb des vorgegebenen Intervalls werden die beiden Individuen als zwei verschiedene Arten betrachtet 52 Artenzahl BearbeitenAnfang des 21 Jahrhunderts waren zwischen 1 5 und 1 75 Millionen Arten beschrieben davon rund 500 000 Pflanzen 53 Es ist jedoch davon auszugehen dass es sich bei diesen nur um einen Bruchteil aller existierenden Arten handelt Schatzungen gehen davon aus dass die Gesamtzahl aller Arten der Erde deutlich hoher ist Die weitestgehenden Annahmen reichten dabei Ende der 1990er Jahre bis zu 117 7 Millionen Arten am haufigsten jedoch wurden Schatzungen zwischen 13 und 20 Millionen Arten angefuhrt 54 55 Eine 2011 veroffentlichte Studie schatzte die Artenzahl auf 8 7 1 3 Millionen davon 2 2 0 18 Millionen Meeresbewohner diese Schatzung berucksichtigte allerdings nur Arten mit Zellkern Eukaryoten also nicht die Prokaryoten und auch nicht Viren Viroide und Prionen 56 Jay Lennon und Kenneth Locey von der Indiana University schatzten auf Basis der Ergebnisse von 3 Grossprojekten die Mikroben in Medizin Meer und Boden behandeln die Artenanzahl auf der Erde im Marz 2016 auf 1 Billion 1012 Insbesondere die kleinen Lebensformen der Bakterien Archaeen und Pilze wurden bisher stark unterschatzt Moderne Genom Sequenzierung macht genaue Analysen moglich 57 58 Uber die Gesamtzahl aller Tier und Pflanzenarten die seit Beginn des Phanerozoikums vor 542 Mio Jahren entstanden liegen nur Schatzungen vor Wissenschaftler gehen von etwa einer Milliarde Arten aus manche rechnen sogar mit 1 6 Milliarden Arten Weit unter einem Prozent dieser Artenvielfalt ist fossil erhalten geblieben da die Bedingungen fur eine Fossilwerdung generell ungunstig sind Zudem zerstorten Erosion und Plattentektonik im Laufe der Jahrmillionen viele Fossilien Forscher haben bis 1993 rund 130 000 fossile Arten wissenschaftlich beschrieben 59 Es kann gezeigt werden dass bei Verwendung des phylogenetischen Artkonzepts mehr Arten unterschieden werden als beim biologischen Artkonzept Die Vermehrung der Artenzahl z B innerhalb der Primaten die ausschliesslich auf das verwendete Artkonzept zuruckgehen ist als taxonomische Inflation bezeichnet worden 60 Dies hat Folgen fur angewandte Bereiche wenn diese auf einem Vergleich von Artenlisten beruhen Es ergeben sich unterschiedliche Verhaltnisse beim Vergleich der Artenzahlen zwischen verschiedenen taxonomischen Gruppen geographischen Gebieten beim Anteil der endemischen Arten und bei der Definition der Schutzwurdigkeit von Populationen bzw Gebieten im Naturschutz Literatur BearbeitenNeil A Campbell Biologie Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 1997 ISBN 3 8274 0032 5 S 476 ff Werner Kunz Was ist eine Art In der Praxis bewahrt aber unscharf definiert In Biologie in unserer Zeit Wiley VCH Weinheim 32 1 2002 S 10 19 ISSN 0045 205X Ernst Mayr Das ist Leben die Wissenschaft vom Leben Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 1997 ISBN 3 8274 1015 0 Ernst Mayr Animal Species and Evolution 6 Auflage Belknap of Harvard University Press Cambridge 1963 1977 Artbegriff und Evolution Parey Hamburg Berlin 1967 deutsch Ernst Mayr Grundlagen der zoologischen Systematik Blackwell Wissenschaftsverlag Berlin 1975 ISBN 3 490 03918 1 Ernst Mayr Evolution und die Vielfalt des Lebens Springer Verlag 1979 ISBN 3 540 09068 1 Peter Ax Das Phylogenetische System Urban amp Fischer Bei Elsevier 1997 ISBN 3 437 30450 X Peter Ax Systematik in der Biologie Verlag Gustav Fischer Stuttgart 1988 ISBN 3 437 20419 X Ernst Mayr Eine neue Philosophie der Biologie R Piper Munchen 1991 ISBN 3 492 03491 8 Originalausgabe Toward a New Philosophy of Biology The Belknap Press of Harvard University Press Cambridge Massachusetts und London 1988 Michael Ruse Hrsg What the Philosophy of Biology is Essays dedicated to David Hull Kluwer Academic Publishers Dordrecht 1989 ISBN 90 247 3778 8 Fur die Diskussion von Spezies besonders J Cracraft M T Ghiselin P Kitcher E O Wiley and M B Williams Peter Heuer Art Gattung System Eine logisch systematische Analyse biologischer Grundbegriffe Verlag Karl Alber Freiburg i Br 2008 ISBN 978 3 495 48333 6 Fur detaillierte und aktuelle Diskussionen spezieller Themen Robert A Wilson hrsg Species New Interdisciplinary Essays The MIT Press Cambridge Massachusetts London 1999 ISBN 0 262 23201 4 Elliott Sober Philosophy of Biology 2 Auflage Westview Press 2000 ISBN 0 8133 9126 1 Rainer Willmann Die Art in Raum und Zeit Das Artkonzept in der Biologie und Palaontologie Parey Hamburg 1985 ISBN 3 489 62134 4 Weblinks BearbeitenEintrag in Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Vorlage SEP Wartung Parameter 1 und weder Parameter 2 noch Parameter 3 Deutschlandfunk 8 September 2013 Uber Schubladen Biologen kampfen mit dem Art Begriff Deutschland Radio 15 Dezember 2005 Wissenschaftler schlagt Neudefinition des schwankenden Artbegriffs vor Telepolis 28 Juli 2005 Neuer Wirt neue Art Einzelnachweise Bearbeiten Art In Lexikon der Biologie Online Ausgabe abgerufen am 11 Dezember 2014 Christopher D Horvath Discussion Phylogenetic Species Concept Pluralism Monism and History In Biology and Philosophy Band 12 Nr 2 1997 S 225 232 doi 10 1023 A 1006597910504 Ernst Mayr What is a Species and What is Not In Philosophy of Science Band 63 1996 S 262 277 Volltext online F Pleijel G W Rouse Least inclusive taxonomic unit a new taxonomic concept for biology In Proceedings of the Royal Society London Series B 267 2000 S 627 630 Kevin de Queiroz The General Lineage Concept of Species and the Defining Properties of the Species Category In R A Wilson Hrsg Species New Interdisciplinary Essays MIT Press 1999 ISBN 0 262 73123 1 S 49 89 Fredrik Ronquist Systematics Charting the Tree of Life In Pablo Vargas Rafael Zardoya Hrsg The Tree of Life Sinauer Associates 2014 ISBN 978 1 60535 229 9 International Code of Nomenclature for algae fungi and plants Melbourne Code Article 23 Memento des Originals vom 3 April 2021 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www iapt taxon org International Code of Nomenclature of Bacteria Bacteriological Code 1990 Revision Rule 12a Names of Species International Code of Zoological Nomenclature online Article 5 1 Names of species G Becker Kompendium der zoologischen Nomenklatur Termini und Zeichen erlautert durch deutsche offizielle Texte In Senckenbergiana Lethaea Band 81 Nr 1 2001 S 10 epithetum specificum S 12 epitheton specificum Aristoteles Organon Lehre von den Kategorien Funftes Kapitel Aristotelhs Kathgoriai Die Wesenheit welche vorzugsweise und zuerst und hauptsachlich so genannt wird ist diejenige welche weder von irgendeinem Substrate ausgesagt wird noch in irgendeinem Substrate ist z B der bestimmte Mensch oder das bestimmte Pferd Zweite Wesenheiten werden sowohl die Arten genannt in denen als in ihren Arten die zuerst genannten Wesenheiten vorhanden sind als auch die Gattungen dieser Arten z B der bestimmte Mensch ist in dem Menschen vorhanden als in seiner Art die Gattung aber der Art ist das Lebende zweite Wesenheiten werden nun diese genannt wie der Mensch und das Lebende Albert Gustav Heydemann Hrsg und Ubers Die Kategorien des Aristoteles G Reimer Verlag Berlin 1834 S 3 online Memento des Originals vom 31 Dezember 2014 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www pinselpark org Oὐsia de ἐstin ἡ kyriwtata te kaὶ prwtws kaὶ malista legomenh ἣ mhte ka8 ὑpokeimenoy tinὸs legetai mhte ἐn ὑpokeimenῳ tini ἐstin oἷon ὁ tὶs ἄn8rwpos ἢ ὁ tὶs ἵppos deyterai dὲ oὐsiai legontai ἐn oἷs eἴdesin aἱ prwtws oὐsiai legomenai ὑparxoysin taῦta te kaὶ tὰ tῶn eἰdῶn toytwn genh oἷon ὁ tὶs ἄn8rwpos ἐn eἴdei mὲn ὑparxei tῷ ἀn8rwpῳ genos dὲ toῦ eἴdoys ἐstὶ tὸ zῷon deyterai oὖn aὗtai legontai oὐsiai oἷon ὅ te ἄn8rwpos kaὶ tὸ zῷon Aristotelhs Kathgoriai Kefalaion 5 Wikisource Wolfgang Kullmann Aristoteles wissenschaftliche Methode in seinen zoologischen Schriften In Georg Wohrle Hrsg Geschichte der Mathematik und der Naturwissenschaften in der Antike Band 1 Biologie Franz Steiner Verlag Stuttgart 1999 S 103 123 Hier S 110 D M Balme Genos and Ei dos in Aristotle s Biology In The Classical Quarterly Band 12 Nr 1 1962 S 81 98 JSTOR 638031 Aristotelhs Peri ta zwa istoriwn In Aristotelis Opera Walter de Gruyter Berlin 1960 Twn peri ta zwa istoriwn Wikisource Pierre Maurice Marie Duhem Le systeme du monde histoire des doctrines cosmologiques de Platon a Copernic Tome VI Le reflux de l aristotelisme Henri de Gand Duns Scot l essentialisme les deux verites Hermann Paris 1916 S 451 509 10 Bande 1913 1959 Ernst Mayr Die Entwicklung der biologischen Gedankenwelt Vielfalt Evolution und Vererbung Springer Verlag Berlin Heidelberg 2002 Der essentialistische Artbegriff S 185f a b Ernst Mayr Die Entwicklung der biologischen Gedankenwelt Vielfalt Evolution und Vererbung Springer Verlag Berlin Heidelberg 2002 S 46 John Ray Historia plantarum generalis 1686 Tomus I Liber I Caput XX pagina 40 Ut plantarum numerus iniri possit et earundem divisio recte institui oportet ut notas aliquas seu indicia specificas ut vocant distinctiones investigemus Nobis autem diu multumque indagantibus nulla certior occurrit quam distincta propagatio ex semine Quaecunque ergo Differentiae ex ejusdem seu in individuo seu specie plantae semine oriuntur accidentales sunt non specificae Hae enim speciem suam satione iterum non propagant Nam quae specie differunt speciem suam perpetuo servant neque haec ab illius semine oritur aut vice versa Carl von Linne Philosophia botanica 1751 Characteres S 99 No 157 Species tot sunt quot diversas formas ab initio produxit infinitum Ens quae formae secundum generationis inditas leges produxere plures at sibi semper similes Carl von Linne Philosophia botanica 1751 Characteres S 101 No 162 Naturae opus semper est Species 157 et Genus 159 Culturae saepius Varietas 158 Naturae et Artis Classis 160 et Ordo 161 Species constantissimae sunt cum earum generatio est vera continuatio Ernst Mayr Die Entwicklung der biologischen Gedankenwelt Vielfalt Evolution und Vererbung Springer Verlag Berlin Heidelberg 2002 S 139 Georges Louis Leclerc de Buffon Oeuvres completes Tome Cinquieme P Dumenil editeur Paris 1775 De la Nature Seconde vue Quadrupedes xxxiij L empreinte de chaque espece est un type dont les principaux traits sont graves en caracteres ineffacables et permanens a jamais mais toutes les touches accessoires varient aucun individu ne ressemble parfaitement a un autre Jean Baptiste de Lamarck Philosophie zoologique ou Exposition des considerations relatives a l histoire naturelle des Animaux tome premier Dentu Paris 1809 S 21 La nature n a reellement forme ni classes ni ordres ni familles ni genres ni especes constantes mais seulement des individus Fernando Suarez Muller Skepsis und Geschichte das Werk Michel Foucaults im Lichte des absoluten Idealismus Verlag Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2004 S 581 Bruno Streit Markus Pfenninger Klaus Schwenk Eine Erde voller Arten Darwins Vermachtnis in der heutigen Evolutionsbiologie In Forschung aktuell Forschung Frankfurt 3 2008 S 72 75 S 72 Ernst Mayr Die Entwicklung der biologischen Gedankenwelt Vielfalt Evolution und Vererbung Springer Verlag Berlin Heidelberg 2002 S 192 Charles Darwin On the origin of species by means of natural selection or the preservation of favoured races in the struggle for life John Murray London 1859 deutsch Uber die Entstehung der Arten durch naturliche Zuchtwahl oder die Erhaltung der begunstigten Rassen im Kampfe um s Dasein Aus dem Englischen ubersetzt von H G Bronn Sechste deutsche Auflage nach der sechsten englischen Auflage wiederholt durchgesehen und berichtigt von J Victor Carus 1876 E Schweizerbart sche Verlagshandlung E Koch Stuttgart 1876 S 75 Seite DarwinEntstehung1876 djvu 81 Aus diesen Bemerkungen geht hervor dass ich den Kunstausdruck Species als einen arbitraren und der Bequemlichkeit halber auf eine Reihe von einander sehr ahnlichen Individuen angewendeten betrachte und dass er von dem Kunstausdrucke Varietat welcher auf minder abweichende und noch mehr schwankende Formen Anwendung findet nicht wesentlich verschieden ist Eben so wird der Ausdruck Varietat im Vergleich zu blossen individuellen Verschiedenheiten nur arbitrar und der Bequemlichkeit wegen benutzt S 52 On the Origin of Species 1859 Chapter II From these remarks it will be seen that I look at the term species as one arbitrarily given for the sake of convenience to a set of individuals closely resembling each other and that it does not essentially differ from the term variety which is given to less distinct and more fluctuating forms The term variety again in comparison with mere individual differences is also applied arbitrarily and for mere convenience sake Alfred Russel Wallace On the phenomena of variation and geographical distribution as illustrated by the Papilionidae of the Malayan region In Transactions of the Linnean Society of London Band 25 1865 S 1 71 Hier S 12 Species are merely those strongly marked races or local forms which when in contact do not intermix and when inhabiting distinct areas are generally regarded to have had a separate origin and to be incapable of producing a fertile hybrid offspring But as the test of hybridity cannot be applied in one case in ten thousand and even if it could be applied would prove nothing since it is founded on an assumption of the very question to be decided and as the test of origin is in every case inapplicable and as further the test of non intermixture is useless except in those rare cases where the most closely allied species are found inhabiting the same area it will be evident that we have no means whatever of distinguishing so called true species from the several modes of variation here pointed out and into which they so often pass by an insensible gradation Brockhaus Konversationslexikon Band A Astrabad 14 Auflage F A Brockhaus Leipzig Berlin Wien 1894 1896 S 941 Artikel Art lat Species Diskutiert wurde unter anderem die Aussage Tiere die miteinander fortpflanzungsfahige Junge erzeugen gehoren einer und derselben Species an Erwin Stresemann Uber die europaischen Baumlaufer In Verhandlungen der Ornithologischen Gesellschaft in Bayern Band 14 1919 S 64 Theodosius Dobzhansky Die genetischen Grundlagen der Artbildung dt Ubersetzung der 1 Ausgabe von Genetics and the Origin of Species Fischer Verlag Jena 1939 S 221 Ernst Mayr Systematics and the Origin of Species Columbia University Press New York 1942 S 120 Species are groups of actually or potentially interbreeding populations which are reproductively isolated from other such groups Kevin de Queiroz Ernst Mayr and the modern concept of species In PNAS Band 102 Nr Suppl 1 2005 S 6600 6607 doi 10 1073 pnas 0502030102 Volltext Ernst Mayr Die Entwicklung der biologischen Gedankenwelt Vielfalt Evolution und Vererbung Springer Verlag Berlin Heidelberg 2002 S 219 Original Ernst Mayr The Growth of Biological Thought The Belknap Press of Harvard University Press Cambridge Massachusetts London 1982 A species is a reproductive community of populations reproductively isolated from others that occupies a specific niche in nature Ernst Mayr Die Entwicklung der biologischen Gedankenwelt Vielfalt Evolution und Vererbung Springer Verlag Berlin Heidelberg 2002 Die Bedeutung der Art in der Biologie S 210f Original Ernst Mayr The Growth of Biological Thought The Belknap Press of Harvard University Press Cambridge Massachusetts London 1982 Cleveland P Hickman Larry S Roberts Allan Larson Helen l Anson David J Eisenhour Zoologie 13 aktualisierte Auflage Aus dem Amerikanischen von Thomas Lazar Deutsche Bearbeitung von Wolf Michael Weber Pearson Studium Munchen 2008 10 2 Arten Das typologische Artkonzept S 306 species concepts are after all humanly created approximations of reality in the natural world Zitiert aus Chris Stringer The Origin of Our Species Penguin Allen Lane 2011 ISBN 978 1 84614 140 9 S 245 Mary P Winsor Non 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Ulf von Rauchhaupt Uber das Vergehen der Arten In Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 20 November 2016 Peter Sitte Elmar Weiler Joachim W Kadereit Andreas Bresinsky Christian Korner Lehrbuch der Botanik fur Hochschulen Begrundet von Eduard Strasburger 35 Auflage Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2002 ISBN 3 8274 1010 X S 10 Joel Cracraft The seven great questions of systematic biology an essential foundation for conservation and the sustainable use of biodiversity In Annals of the Missouri Botanical Garden Band 89 Nr 2 2002 S 127 144 ISSN 0026 6493 P Hammond The current magnitude of biodiversity In V H Heywood R T Watson Hrsg Global Biodiversity Assessment Cambridge University Press Cambridge 1995 ISBN 0 521 56403 4 S 113 138 Camilo Mora et al How Many Species Are There on Earth and in the Ocean In PLoS Biol Band 9 Nr 8 2011 Art Nr e1001127 doi 10 1371 journal pbio 1001127 Kenneth J Locey Jay T Lennon Scaling laws predict global microbial diversity In PNAS 30 Marz 2016 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