www.wikidata.de-de.nina.az
Als Evolutionsfaktor bezeichnet man in der Biologie Prozesse durch die der Genpool das ist die Gesamtheit aller Genvariationen in einer Population verandert wird Eine Definition des Begriffs ergibt sich durch die Populationsgenetik Evolutionsfaktoren sind Prozesse die zu Veranderungen der Allelfrequenzen im Genpool einer Population fuhren Nach der Synthetischen Evolutionstheorie sind diese Prozesse Ursache aller evolutionaren Veranderungen Die wesentlichen Evolutionsfaktoren sind Mutation Rekombination Gendrift und Selektion siehe auch Selektionsdruck Durch Mutationen spontane Veranderungen der Basensequenzen der DNA entstehen fortwahrend neue Erbanlagen Findet eine Mutation in einer Zelle statt aus der spater Keimzellen hervorgehen so wird die veranderte Erbanlage uber die befruchtete Eizelle auf die Nachkommen ubertragen und verandert damit den Genpool der Population Die neue Erbanlage fuhrt zu Merkmalsauspragungen die bisher in der Population nicht vorkamen Ob es zu einer nachhaltigen Veranderung des Genpools kommt hangt entscheidend davon ab wie die Selektion auf die neue Merkmalsauspragung wirkt Erbanlagen die zu nachteiligen Merkmalsauspragungen fuhren verschwinden wieder aus dem Genpool oder bleiben selten Durch Rekombination die durch die Meiose bei der Keimzellenbildung und die Kernverschmelzung bei der Befruchtung erfolgt werden die Erbanlagen der Eltern neu kombiniert so dass Nachkommen mit individuellen einzigartigen Kombinationen von Erbanlagen entstehen Bei der Rekombination bleiben die relativen Haufigkeiten der Erbanlagen in einer Population unverandert aber die insbesondere phanotypische Variabilitat der Individuen in einer Population wird wirksam erhoht Rekombination findet bei ungeschlechtlicher Fortpflanzung nicht statt Die Selektion ist die naturliche Auslese durch die Umwelt Voraussetzung fur Selektion ist die durch Rekombination und Mutation verursachte Variabilitat in einer Population In allen Populationen werden mehr Nachkommen erzeugt als sich spater fortpflanzen werden Individuen mit nachteiligen Merkmalsauspragungen bekommen weniger Nachkommen als Individuen mit vorteilhafteren Merkmalsauspragungen Die Individuen tragen also aufgrund ihrer Merkmale einen unterschiedlichen Beitrag zum Genpool der Folgegeneration bei Dadurch nehmen die relativen Haufigkeiten der Erbanlagen mit gunstigen Merkmalsauspragungen in der Population zu wahrend die relativen Haufigkeiten der Erbanlagen mit ungunstigen Merkmalsauspragungen abnehmen Unter Gendrift versteht man eine zufallsbedingte Anderung des Genpools Sie ist in kleinen Populationen wirksamer als in grossen So kann zum Beispiel bei einer Naturkatastrophe oder einer Seuche eine Gruppe von Tragern bestimmter Merkmale plotzlich aussterben Es breitet sich der uberlebende Teil der Population mit etwas anderer genetischer Zusammensetzung aus beim zufalligen Uberleben von Individuen mit nachteiligen Erbanlagen breiten sich sogar diese aus Ein weiteres Beispiel fur Gendrift ist die Besiedlung eines neuen Lebensraums durch eine kleine Grunderpopulation Die neue Population weist die Haufigkeitsverteilung der Erbanlagen der Grunderpopulation auf die sich zufallsbedingt von der der Stammpopulation unterscheiden Evolutionsfaktoren im weiteren Sinne sind auch Migration Genfluss Isolation Horizontaler und Vertikaler Gentransfer und Hybridisierung Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Evolutionsfaktor Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme UbersetzungenQuellen BearbeitenHerder Lexikon der Biologie Spektrum Akademischer Verlag ISBN 3 86025 156 2 Campbell N A Biologie Spektrum Akademischer Verlag Normdaten Sachbegriff GND 4674355 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Evolutionsfaktor amp oldid 217785443