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Die Erosion von lateinisch erodere abnagen ist ein grundlegender Prozess im exogenen Teil des Gesteinskreislaufes Er beinhaltet die Abtragung von mehr oder weniger stark verwitterten Gesteinen Regolith oder Lockersedimenten einschliesslich der Boden siehe Bodenerosion So erschafft die Erosion einerseits Gelandeformen wie Berg und Tal zerstort selbige jedoch schliesslich bei anhaltendem Wirken vollstandig insofern ihr keine endogenen Prozesse insbesondere Tektonik die eine Anhebung der Landoberflache hervorrufen entgegenwirken Erosion ist das Gegenstuck zur Sedimentation Der Prozess der zwischen Erosion und Sedimentation vermittelt heisst Transport siehe Hjulstrom Diagramm Ausspulungen am Antelope Canyon die ahnlich wie bei einem Wadi durch ein periodisch aktives Fliessgewasser gebildet wurden Die bizarren Formen sind im Zusammenspiel mit dem geologischen Aufbau der Sandsteinfelsen zustande gekommen Bei Erosion wird im Wesentlichen zwischen linienhafter linearer und flachenhafter Erosion unterschieden Unter linienhafter Erosion versteht man die Eintiefung der Erdoberflache durch abfliessendes Wasser in kleinen kurzlebigen Rinnsalen Rillenerosion oder in Fliessgewassern dann als fluviatile oder Flusserosion bezeichnet Eine andere und derzeit auf der Erde weniger weit verbreitete Form linienhafter Erosion erfolgt durch Gebirgsgletscher Exaration oder Glazialerosion Die entstehenden Talformen sind V formig Kerbtal bei fluviatiler und U formig Trogtal bei glazialer Erosion Hingegen erfolgt flachenhafte Erosion aolisch durch Wind marin durch Meeresbrandung und Stromung glazial durch Inlandeis und gelegentlich auch direkt durch Niederschlage siehe Abspulung Lineare und flachenhafte Erosion sind nicht vollstandig voneinander abgrenzbar und massstabsabhangig So wirkt Rillenerosion im kleinen Massstab linienhaft im grossen Massstab jedoch flachenhaft insbesondere z B bei Bodenerosion Auch geht z B in Eiszeiten oder in besonders hohen Breiten die lineare Erosion von Gebirgsgletschern in die flachenhafte Erosion von Inlandeisgletschern uber Die grossflachige Abtragung und Einebnung ganzer Landoberflachen wird als Denudation bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Physikalische Grundlagen 2 Formen der subaerischen Erosion 2 1 Flusserosion fluviatile Erosion 2 1 1 Anthropogener Einfluss auf die naturliche Flusserosion 2 2 Rillenerosion 2 3 Gletschererosion glaziale Erosion 2 4 Abrasion marine Erosion 2 5 Winderosion aolische Erosion 3 Submarine Erosion 4 Erosion auf anderen terrestrischen Planeten 5 Bioerosion 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweisePhysikalische Grundlagen Bearbeiten Kleinraumige Flusserosion Strudeltopfe im felsigen Untergrund eines Gebirgsbaches in der Liechtensteinklamm erodiert durch WasserwirbelNaturliche Erosion erfolgt in der Regel unter Beteiligung eines stromenden Mediums wobei es sich in den allermeisten Fallen entweder um flussiges Wasser Eis oder Luft in Form von Wind handelt Da dieses Medium das erodierte Material uber mehr oder minder lange Distanzen transportiert weniger als 100 Meter bis mehrere 1000 Kilometer nennt man es auch Transportmedium Bei besonders steilem Relief erfolgt der Materialtransport auch allein durch Schwerkraft beispielsweise bei Felssturzen oder beim Hangkriechen Das Material des Untergrundes welches vorher oft durch Verwitterung physikalisch und chemisch zu Lockermaterial Gesteinsschutt Sand Boden umgewandelt wurde wird abgefuhrt wenn die durch das stromende Medium erzeugte Scherspannung auf die zu erodierenden Partikel starker ist als die Haftreibung der Partikel untereinander Die dazu benotigte Stromungsgeschwindigkeit ist umso hoher je niedriger die Dichte des Mediums ist d h Erosion durch Wind erfordert bei gleicher Erosionswirkung hohere Stromungsgeschwindigkeiten als die Erosion durch Wasser Eine Ausnahme bildet hier die Erosion durch Eis Obwohl die Dichte von Eis geringfugig niedriger ist als die des Wassers erfolgt Erosion durch Eis bereits bei sehr niedrigen Geschwindigkeiten Hier sind eher die Grosse und damit die Masse eines Eiskorpers in der Regel ein Gletscher ausschlaggebend fur die Erosionswirkung Zudem spricht man bei der Bewegung von Eis nicht von Stromen sondern von Fliessen oder Kriechen Erodiertes Material das bereits vom stromenden bzw fliessenden Medium mitgefuhrt wird kann dessen Erosionswirkung deutlich erhohen vgl Schleifmittel Das Ausmass der Erosion welche durch die oben genannten Mechanismen hervorgerufen wird hangt auch massgeblich von der Beschaffenheit des Untergrundes ab Die Erosionswirkung ist umso starker je geringer die Erosionsresistenz des Untergrundes ist Petrovarianz Speziell linienhafte Erosion setzt bevorzugt dort an wo der Untergrund lokal die geringste Erosionsresistenz besitzt Dies kann auf primare Eigenschaften des entsprechenden Gesteinsverbandes zuruckzufuhren sein Allgemein gilt hierbei dass Lockermaterial leichter erodierbar ist als solider Fels Sand folglich leichter erodierbar als Sandstein Feinkorniges Material ist leichter erodierbar als grobkorniges Material Tonstein folglich leichter erodierbar als Sandstein Magmatische Gesteine wie Basalt oder Granit sind in der Regel schwerer erodierbar als Sedimentgesteine Aber auch sekundare Modifikationen des Gesteinsverbandes wie Klufte oder Verwerfungen bieten bevorzugte Angriffspunkte fur Erosion Ungunstig auf Erosion wirkt sich eine dichte Pflanzendecke aus Weil es vor dem Devon kaum und vor dem Silur faktisch keine Landpflanzen gab wird davon ausgegangen dass im uberwiegenden Zeitraum der Erdgeschichte die mittlere globale Erosionsrate d h die durchschnittliche Geschwindigkeit mit der die Landoberflache weltweit erodiert wurde deutlich hoher war als heute Die Abhangigkeit der Erosionsrate von der Vegetationsdichte wird auch als Phytovarianz bezeichnet Formen der subaerischen Erosion BearbeitenUnter subaerischer Erosion wird die Abtragung der nicht vom Meer bedeckten kontinentalen Landoberflache verstanden Je nach erodierendem Medium und dessen Erscheinungsform unterscheidet man Flusserosion fluviatile Erosion Bearbeiten Der Grand Canyon in Arizona aufgenommen vom Weltraum aus ein Paradebeispiel fur fluviatile Erosion Bachbett eingeschnitten in triassische Silt und Tonsteine der Tarporley Formation Lambley bei Nottingham Vereinigtes Konigreich Flusserosion fluviatile Erosion eine lineare Erosionsform ist die Schaffung von Einschnitten in die Landoberflache durch die Tatigkeit von Fliessgewassern Bache Flusse Ausgangspunkt fur jede fluviale Erosion ist ein Quellaustritt von wo aus das Wasser der Schwerkraft folgend in tiefer liegendes Gelande fliesst Die Erosionswirkung ist speziell abhangig von der Wassermenge des Fliessgewassers nicht zuletzt abhangig von den klimatischen Bedingungen der Wasserturbulenz und mitgefuhrtem Material der lokalen Gelandemorphologie Gefalle und damit eng verknupft der Fliessgeschwindigkeit dem Hohenunterschied zur Erosionsbasis Hohenniveau unterhalb dessen seine Erosionswirkung gleich Null ist in der Regel ist dies der Meeresspiegel Je hoher die Wasserfuhrung die Turbulenz das lokale Gefalle bzw die Fliessgeschwindigkeit sowie der Hohenunterschied zur Erosionsbasis sind desto starker ist die Erosionswirkung So wird ein Wasserlauf in einem Gebirge weit oberhalb der Erosionsbasis im Laufe von Jahrtausenden ein tiefes Tal einschneiden typischerweise ein V formiges sogenanntes Kerbtal selbst wenn seine Wasserfuhrung relativ gering ist Die im Lauf der Zeit zwangslaufig erfolgende Eintiefung eines solchen Tales in Quellrichtung wird ruckschreitende Erosion genannt siehe dazu auch Wasserfall Sie kann in besonderen Fallen zur Flussanzapfung fuhren Hingegen kann ein Wasserlauf in ebenem Gelande nahe der Erosionsbasis sich selbst bei hoher Wasserfuhrung nicht tief in den Untergrund einschneiden Die mit der Erosionswirkung eines Fliessgewassers einhergehende Vertiefung des Flussbettes wird als Tiefenerosion oder Sohlenerosion da die Sohle der tiefste Bereich der Fliessrinne bevorzugt erodiert wird seine Verbreiterung nach der Seite als Seitenerosion bezeichnet Bei schnell fliessenden Gebirgsflussen mit starkem Gefalle uberwiegt die Tiefenerosion Bei trage fliessenden Flussen mit geringem Gefalle uberwiegt die Seitenerosion was dann in der Regel zur Maanderbildung fuhrt Ein idealer Fluss entspringt im Hochgebirge durchquert dann eine Tiefebene und mundet schliesslich ins Meer Dabei nimmt zur Mundung das lokale Gefalle tendenziell ab und damit die Fliessgeschwindigkeit Kann ein solcher Fluss anfangs noch Geroll und Kies bzw Schotter mitfuhren sind es im Mundungsbereich meist nur noch Ton partikel Schwebfracht Alles Material das aufgrund der Abnahme der Fliessgeschwindigkeit nicht mehr weiter transportiert werden kann wird auf dem Weg von der Quelle zur Mundung im Flussbett abgelagert Sedimentation Bei Hochwasser erfolgt Ablagerung auch ausserhalb des eigentlichen Flussbettes Vom Oberlauf durchquerte Senken konnen als lokale Erosionsbasen mit erhohter Sedimentationsrate fungieren Uber einen gegebenen geologischen Zeitraum hinweg kann es in einem Gebiet zu mehrfachem Wechsel zwischen Erosions und Sedimentationsphasen kommen verursacht entweder durch tektonische Hebungs und Senkungsvorgange der Erdkruste und deren Auswirkung auf das Flussgefalle oder durch die Anhebung oder Absenkung der absoluten Erosionsbasis durch Schwankungen des Meeresspiegels Wird mehr sedimentiert als erodiert sind diese periodischen Wechsel in der Sedimentabfolge des entsprechenden Gebietes durch das Auftreten von Erosionsdiskordanzen dokumentiert Wird mehr erodiert als sedimentiert existiert fur den betrachteten Zeitraum keine Sedimentabfolge In relativ kurzen Zeitraumen kann die Erosionswirkung eines Flusses starken Schwankungen unterworfen sein Dies gilt in erster Linie fur Gebirgsflusse welche den Hauptteil ihrer Erosionsarbeit leisten wenn sie durch starke oder anhaltende Regenfalle ein Vielfaches ihrer ublichen Wassermenge fuhren Kleinformen fluviatiler Erosion die auf Turbulenzen im stromenden Wasser zuruckgehen sind Gumpen und Kolke Anthropogener Einfluss auf die naturliche Flusserosion Bearbeiten Die Begradigung und Eindeichung von Bach und Flusslaufen die Trockenlegung und Aufschuttung von Auengebieten die zusatzliche Einleitung von Wasser in Fliessgewasser z B durch Klarwerke oder in einigen Fallen die kunstliche Veranderung der Ufervegetation fuhren bei zahlreichen Fliessgewassern zumindest lokal zu einer Veranderung des Stromungsregimes was sich in erster Linie in einer Erhohung der Fliessgeschwindigkeit aussert Dies ruft eine Zunahme der Tiefen bzw Sohlenerosionsrate und damit eine beschleunigte Eintiefung der Fliessrinne der betroffenen Gewasser hervor in diesem Zusammenhang wird der Begriff Sohlenerosion auch speziell als anthropogen verursachte beschleunigte Tiefenerosion definiert Die Folgen sind Schaden in den mit den jeweiligen Gewassern verknupften Okosystemen u a durch die Austrocknung der zunehmend uber dem Gewasserniveau liegenden verbliebenen naturlichen Auengebiete sowie eine starkere Hochwassergefahrdung der Regionen an den Unterlaufen durch das schneller abfliessende Hochwasser der Oberlaufe 1 siehe dazu auch Anthropozan Rillenerosion Bearbeiten Hauptartikel Rillenerosion Spulrinnen Bildmitte am Hang eines Hugels in der Karoo Typischerweise wird die Hugelspitze von relativ erosionsresistenten harten Sandsteinen gebildet Wadi im Machtesch Ramon Israel Die grossen Blocke im Bild sind nicht zwangslaufig durch Wasser dorthin transportiert worden sondern konnten auch aus der physikalischen Verwitterung der Gesteine in der unmittelbaren Umgebung stammen Rillenerosion ist eine in kleinem Massstab lineare in grossem Massstab flachenhafte Erosionsform bei der Niederschlagswasser oberflachlich in kleinen kurzlebigen Rinnsalen Spulrinnen hangabwarts fliesst und dabei Material des Untergrundes mit sich fuhrt Dort wo das Wasser sich sammelt wascht es meist Rinnen aus siehe auch Runse Oft fliesst das abgefuhrte Material zusammen mit dem Wasser uber die Rinnen in das nachstgelegene Gewasser Rillenerosion spielt eine Rolle bei der Verbreiterung von Talern und der Einebnung von Bergen Die Abfuhrung leicht erodierbaren Materials im Zusammenwirkung von Rillenerosion und fluvialer Erosion und die damit verbundene Bildung von Talern in Gebirgsregionen wird als Ausraumung bezeichnet Rillenerosion ist zudem ein bedeutender Mechanismus bei der Bodenerosion Eine spezielle Erosionsrinne die nur in Trockengebieten auftritt ist das Wadi Arroyo Eine spezielle Erscheinungsform fortgeschrittener Rillenerosion in schwach verfestigten Sedimenten sind die Erdpyramiden Ebenfalls in schwach verfestigten Sedimenten und Boden tritt sogenanntes Piping auf Dabei handelt es sich nicht um oberflachliche Erosion sondern um innere unterirdische Erosion Piping kann auch bei Erdbauwerken wie Dammen und Deichen auftreten was zur Schwachung und letztlich zum Bruch eines solchen Bauwerks fuhrt Gletschererosion glaziale Erosion Bearbeiten Typisches durch einen Gletscher geformtes Trogtal im indischen Teil des HimalayaIn Gebieten mit entsprechend kaltem Klima Hochgebirge Polargebiete bilden sich Gletscher Diese bewegen sich ebenso talwarts wie das Wasser der Flusse jedoch nur mit einigen Metern im Jahr was aber zu ebenso deutlichen Erosionserscheinungen fuhrt Im Unterschied zu den meist V formigen Flusstalern Kerbtaler erzeugen die Gletscher U formige Talquerschnitte Trogtaler deren typische Form auch lange nach dem Abschmelzen noch auf ihre glaziale Entstehung schliessen lasst Gletschererosion ist ebenfalls primar linear Wahrend Eiszeiten oder in den heutigen Polargebieten Antarktis Gronland bedecken Gletscher zu Eisschilden vereinigt riesige Gebiete sodass ihre Erosionswirkung dort flachig ist Abrasion marine Erosion Bearbeiten Hauptartikel Kustenerosion Von Kustenerosion gezeichnetes Kliff an der Westkuste der Insel PoelDiese Erosionsform greift das Festland auf breiter Front an und lasst sich besonders gut an Steilkusten beobachten Dort fuhrt die Arbeit der Brandung am Kliff zur Entstehung von Brandungshohlkehlen und anderen ahnlichen Hohlraumen im Gestein die mit der Zeit einsturzen Dadurch wird die Kustenlinie ins Landesinnere zuruckgedrangt und auf Meeresniveau entsteht eine immer breiter werdende Flache die Abrasionsplatte auch Brandungsplattform oder Felsschorre Abrasion ist linear bis flachig Winderosion aolische Erosion Bearbeiten Etliche der Blocke aus eozanem Kalkstein in den Aussenmauern der Cheops Pyramide sind deutlich von Winderosion Korrasion gezeichnet Wind wirkt vor allem dann erosiv wenn er viel Material Staub Sand mit sich fuhrt aolischer Transport das dann ahnlich einem Sandstrahlgeblase am anstehenden Gestein des Untergrundes nagt siehe z B Pilzfelsen Dies tritt bevorzugt in ariden Gebieten Wuste bei geringer Vegetation und starker physikalischer Verwitterung auf Winderosion ist vollflachig Bei der Winderosion wird unterschieden nach Deflation bezeichnet das Wegblasen von Feinpartikeln die bei der Verwitterung angefallen sind und Korrasion bezeichnet die aktive Erosion also die abschleifende Wirkung auf Felsen und Steine durch mitgefuhrte Partikel Submarine Erosion BearbeitenNeben all den oben genannten Erosionsprozessen die oberhalb des Meeresspiegels ablaufen findet auch unterhalb des Meeresspiegels Erosion statt Am bekanntesten ist die linienhafte Erosion des Kontinentalhanges durch Trubestrome siehe unterseeischer Canyon Erosion auf anderen terrestrischen Planeten Bearbeiten Durch Winderosion gepragte Landschaft Deflationsebene mit Steinpflaster in der Ahaggar Region in Algerien links und auf Chryse Planitia Mars rechts Uberall dort wo ahnliche physikalische Voraussetzungen wie auf der Erde herrschen konnen entsprechende Erosionsprozesse auch auf anderen Planeten stattfinden Besonders gut bekannt ist dies vom Nachbarplaneten Mars wo Erosionsrinnen beobachtet wurden die eindeutig auf fliessendes Wasser zuruckgehen Es handelt sich dort aber nicht um echte fluviatile Erosion denn die Wasserstrome welche diese Rinnen formten waren aufgrund der dunnen Atmosphare des Mars sehr kurzlebig Die aktuell vermutlich einzige sowohl auf der Erde als auch dem Mars aktive Erosionsform ist Winderosion wobei die Windgeschwindigkeiten die eine ausreichende Scherspannung fur den Materialtransport erzeugen konnen wegen der geringen Dichte der Atmosphare auf dem Mars um ein Vielfaches hoher sein mussen als auf der Erde Bioerosion Bearbeiten Mit Bohrspuren des Bohrschwamms Cliona ubersate linke Klappe einer Nordlichen Venusmuschel Mercenaria mercenaria Unter Bioerosion wird die zerstorerische Einwirkung lebender Organismen auf harte Substrate verstanden Damit unterscheidet sich Bioerosion grundlegend von abiogener Erosion Betroffen sind in erster Linie karbonatische Substrate im Meer 2 Die Zerstorung erfolgt mechanisch wie z B durch die Frasstatigkeit von Papageienfischen und Seeigeln an Steinkorallen und oder chemisch wie z B durch die Bohrtatigkeit des Bohrschwammes Cliona und der Muschel Lithophaga in Skeletten diverser Wirbelloser Meerestiere bzw in Kalksteinfelsen in der Gezeitenzone siehe auch Palichnologie Im Fall mechanischer Bioerosion wird das Substrat unmittelbar zerkleinert im Fall chemischer Bioerosion wird es nur strukturell geschwacht und damit jedoch einer nachfolgenden abiogenen Zerkleinerung und Erosion Vorschub geleistet In Feldstudien wurde nachgewiesen dass die Bioerosionsrate in modernen Korallenriffen annahernd genau so gross ist wie deren mittlere Wachstumsrate 3 In Einzelfallen liegt sie sogar deutlich daruber 4 Literatur BearbeitenHans Rudolf Bork Helga Bork Claus Dalchow Landschaftsentwicklung in Mitteleuropa Wirkungen des Menschen auf Landschaften Klett Perthes Gotha u a 1998 ISBN 3 623 00849 4 Roland Brinkmann Abriss der Geologie Band 1 Allgemeine Geologie 14 Auflage neu bearbeitet von Werner Zeil Enke Stuttgart 1990 ISBN 3 432 80594 2 Christiane Martin Manfred Eiblmaier Hrsg Lexikon der Geowissenschaften 6 Bande Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg u a 2000 2002 ISBN 3 8274 1655 8 Andreas Heitkamp Erosion und Verwitterung Landschaft im Wandel In Nadja Podbregar Dieter Lohmann Im Fokus Geowissen Wie funktioniert unser Planet Springer Verlag Berlin Heidelberg 2013 e ISBN 978 3 642 34791 7 S 121 133 Hans Murawski Geologisches Worterbuch 7 durchgesehene und erweiterte Auflage Enke Stuttgart 1977 ISBN 3 432 84107 8 Frank Press Raymond Siever Allgemeine Geologie Eine Einfuhrung Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg u a 1995 ISBN 3 86025 390 5 Gerold Richter Hrsg Bodenerosion Analyse und Bilanz eines Umweltproblems Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2001 ISBN 3 534 12574 6 Weblinks Bearbeiten Commons Erosion Geologie Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geologisches Portrat Verwitterung und Erosion Mineralienatlas Oberflachenformen auf dem MarsEinzelnachweise Bearbeiten Klaus Kern Sohlenerosion und Auenauflandung Empfehlungen zur Gewasserunterhaltung DVWK Gemeinnutzige Fortbildungsgesellschaft fur Wasserwirtschaft und Landschaftsentwicklung Mainz 1998 online PDF 17 7 MB V Paul Wright Reef dynamics In Maurice E Tucker V Paul Wright Carbonate Sedimentology Blackwell Scientific Oxford 1990 ISBN 0 632 01472 5 S 195 ff T P Scoffin C W Stearn D Boucher P Frydl C M Hawkins I G Hunter J K MacGeachy Calcium carbonate budget of a fringing reef on the west coast of Barbados Part II Erosion sediments and internal structure Bulletin of Marine Science Bd 30 Nr 2 1980 S 475 508 Kelly Lee Acker Michael J Risk Substrate Destruction and Sediment Production by the Boring SpongeCliona caribbaeaon Grand Cayman Island Journal of Sedimentary Petrology Bd 55 Nr 5 1985 S 705 711 doi 10 1306 212F87C4 2B24 11D7 8648000102C1865DNormdaten Sachbegriff GND 4015366 6 lobid OGND AKS LCCN sh85044667 NDL 00571149 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erosion Geologie amp oldid 230403238