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Unter dem Kreislauf der Gesteine in bestimmten Zusammenhangen auch als Recycling bezeichnet versteht man in den Geowissenschaften jenen Zyklus in dessen Verlauf Gesteine entstehen verandert werden konnen und schliesslich auf verschiedene Weisen wieder zerstort werden Ein solcher Zyklus dauert in der Regel rund 200 Millionen Jahre 1 Magma 2 Erstarrung und Kristallisation 3 magmatische Gesteine 4 Verwitterung und Erosion 5 Sedimentation 6 Sedimente und Sedimentgesteine 7 Metamorphose und Rekristallisation 8 metamorphe Gesteine 9 Aufschmelzen Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Schema des Gesteinskreislaufs 2 1 Darstellung im Kontext der Plattentektonik 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGrundlagen BearbeitenDie verschiedenen Gesteinstypen und Einzelgesteine werden durch geodynamisch vermittelte Prozesse Erosion Sedimentation Gesteinsmetamorphose usw ineinander umgewandelt Im Verstreichen geologischer Zeitraume verwittern grosse Mengen von Gestein infolge des Einflusses von Wind Wasser Eis taglichen bzw jahreszeitlichen Temperaturunterschieden oder chemischen Reaktionen Die dabei entstehenden Verwitterungsprodukte konnen zwischenzeitlich Boden bilden in Wasser in Losung oder in Suspension gehen als Staub von Wind verfrachtet werden und ahnliches Fruher oder spater meist nach geologisch kurzer bis sehr kurzer Zeit lagern sich die Verwitterungsprodukte stabil ab was auch eine Ausfallung vormals chemisch verwitterter und in Losung transportierter anorganischer Stoffe beinhalten kann Anschliessend konnen sich die Ablagerungen zu Sedimentgestein verfestigen Werden Sedimentgesteine in tiefere Regionen der Erdkruste verfrachtet konnen sie dort infolge der Einwirkung von Druck und Hitze in andere Gesteinsarten umgewandelt werden Metamorphose Bei ausreichend hohen Temperaturen kann zudem ein Teil des Gesteins aufschmelzen und zu Magma werden Wenn Magma in Richtung der Erdoberflache aufsteigt kann es stecken bleiben und dann relativ langsam abkuhlen und zu plutonischem Gestein erstarren Gelangt Magma bis an die Erdoberflache tritt sie dort als Lava aus und erstarrt rasch zu Vulkangestein Im festen Zustand kann Gestein im Zuge einer Hebung der Scholle in der es sich befindet in oberflachennahe Bereiche der Erdkruste gelangen und schliesslich durch Erosion der auflagernden Gesteine freigelegt werden Unabhangig davon ob das Gestein in flussigem oder festem Zustand dorthin gelangte ist es an der Erdoberflache wieder der Verwitterung ausgesetzt der Kreislauf beginnt von neuem Die Dauer des Periodenzyklus ist abhangig vom geologisch tektonischen Bau der Region der Dichte der beteiligten Gesteinspakete und der Art und Intensitat der jeweils beteiligten exogenen an der Erdoberflache stattfindenden und endogenen innerhalb der Erdkruste stattfindenden Prozesse Bestimmte Minerale erweisen sich hierbei als besonders verwitterungsresistent Vor allem bei einigen Zirkonen die zudem besonders geeignet sind fur eine radiometrische Datierung nach der Uran Blei Methode konnten sehr hohe Alter nachgewiesen werden wahrend das magmatische Gestein in dem diese Zirkone einst kristallisiert sind schon langst verwittert ist Das alteste je datierte Mineralkorn ist ein 4 4 Milliarden Jahre alter Zirkon aus den Jack Hills in Australien Er ist in einem Sedimentgestein enthalten das zwar immer noch sehr alt ist aber deutlich nach der Kristallisierung des Zirkons abgelagert wurde wohingegen sein ursprungliches magmatisches Wirtsgestein spurlos verschwunden ist 1 Dieses Mineralkorn entstand erdgeschichtlich betrachtet relativ kurz nach der Bildung der ersten festen Erdkruste Schema des Gesteinskreislaufs BearbeitenDas folgende Diagramm zeigt wie die Vertreter der drei Gesteinsklassen die auf der Erde auftreten ineinander umgewandelt werden nbsp Die Gesteinsklassen sind Magmatite Plutonite Ganggesteine und Vulkanite Sedimentite klastisch chemisch und biogen Metamorphite niedergradig z B Phyllit mittelgradig z B Gneise und hochgradig z B Granulit Die Prozesse sind Verwitterung und Abtragung Sedimentation Ablagerung Diagenese Verfestigung Metamorphose Umwandlung durch Druck und Hitze Anatexis Aufschmelzung Kristallisation Erstarrung Vertikalbewegungen der Erdkruste Hebung und Senkung Darstellung im Kontext der Plattentektonik Bearbeiten Das nachfolgende Schema stellt die Prozesse des Gesteinskreislaufs im plattentektonischen Kontext dar nbsp Schema des Gesteinskreislaufs mit den Entstehungsorten der verschiedenen Gesteinsarten Siehe auch BearbeitenGeosynklinale Carbonat Silicat Zyklus ein Unterzyklus der auch Hydrosphare und Atmosphare betrifftLiteratur BearbeitenKlaus Henning Georgi Kreislauf der Gesteine Eine Einfuhrung in die Geologie rororo 7758 rororo Sachbuch 44 53 Tausend Rowohlt Reinbek bei Hamburg 1983 ISBN 3 499 17758 7 John Grotzinger Tom Jordan Press Siever Allgemeine Geologie 7 Auflage Deutsche Ubersetzung Volker Schweizer Springer Spektrum 2017 ISBN 978 3 662 48341 1 S 77 f 114 f 430 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kreislauf der Gesteine Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kreislauf der Gesteine im Kontext der Zyklen von Sedimentation und GebirgsbildungEinzelnachweise Bearbeiten Simon A Wilde John W Valley William H Peck Colin M Graham Evidence from detrital zircons for the existence of continental crust and oceans on the Earth 4 4 Gyr ago Nature Bd 409 2001 S 175 PDF 197 kB Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreislauf der Gesteine amp oldid 237388572