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Hebung ist in den Geowissenschaften eine Vertikalbewegung im Zusammenhang mit endogenen Kraften des Erdkorpers etwa bei der Gebirgsbildung und geht auf unterirdische Bewegungen wie Mantelkonvektion und Vulkanismus oder auf Keilwirkungen zuruck sowie auf Isostasie den Krafteausgleich der Landmassen uber dem flussigen Erdmantel Hebe und Senkeffekte sind Teil des Bradyseismos der langsamen Erdbewegung Inhaltsverzeichnis 1 Ursachen 2 Folgen 3 Literatur 4 WeblinksUrsachen BearbeitenDie Geodynamik kennt verschiedene Ursachen fur Hebung bzw entsprechende Senkungen im Rahmen der Plattentektonik durch Uberschiebung oder Unterschiebung Subduktion durch Querkrafte in Zusammenhang mit Faltung wahrend der Entstehung von Faltengebirgen Postglaziale Landhebung als Spatfolge der Vergletscherung des Holozan Hebungen uber sich fullenden Magmakammern auch entsprechende Senkungen nach deren Entleerung nach einer Eruption Spontanhebungen und senkungen nach Erdbeben grossregionale Hebungen uber Plumes im Erdinneren lokale Bewegungen durch quellfahige Gesteine im Untergrund wie Quelltone oder auch Anhydrite bei der Umwandlung in Gips lokale oder regionale Bewegungen durch Braunkohletagebau oder Bergbau zum Beispiel Steinkohlenbergbau Folgen Bearbeiten nbsp Beispiel einer erdbebenbedingten Hebung Kupe s Sail in der Nahe von Cape Palliser NeuseelandDas Wachstum der Alpen wie auch anderer junger Faltengebirge der alpidischen Bildungsphase etwa setzt sich aus Effekten der Postglazialhebung der ihr zugrundeliegenden Faltung und der entgegenwirkenden Erosion zusammen Insgesamt ergibt sich eine durchschnittliche Hebung von einem bis zwei Zentimetern je Jahrhundert mit lokalen Schwankungen Die Hange der Alpen sind dadurch permanent an der Grenze zu einer instabilen Steilheit In Zusammenhang mit dem Aufsteigen der Permafrostgrenze ist dieser Effekt fur Bergsturz in den Alpen verantwortlich und fur die Auszeichnung von Gefahrenzonen in der Gefahrenkartierung fur Siedlungsbereiche von Bedeutung In den aktivsten Phasen der Gebirgsbildung liegen die Hebungen vermutlich im Bereich etlicher Millimeter pro Jahr Die spontanen Hebungen und Senkungen nach schweren Erdbeben fuhren zu grossraumigen Verwerfungen der Gesteinsschichten Diese erreichen die weitaus hochsten Geschwindigkeiten etliche Meter in wenigen Sekunden Besonders verheerende Wirkungen zeigen diese Erdbewegungen in Tiefseebereichen wo sie durch die Wasserverdrangung bei grossflachigen Hebungen grosse Energiemengen ubertragen und die Ursache fur Tsunamis darstellen Das Ereignis vom 26 Dezember 2004 wurde durch ein Kippen einer Bruchscholle mit Hebungen von bis zu einem Dutzend Metern verursacht In den Phlegraischen Feldern am Vesuv senkte sich die Kustenlinie acht Meter in den letzten 2000 Jahren zahlreiche romische Palaste und Villen wie auch antike Hafenanlagen liegen hier unter dem heutigen Meeresspiegel Neben bekannten uberlieferten Beispielen wurde das Ausmass von Hebungsbewegungen in geschichtlicher Zeit erst in den letzten Jahrzehnten erkannt und hat die Unterwasserarchaologie zu einem wichtigen Forschungsbereich gemacht Zu ihren bedeutenderen Erfolgen gehort die Entdeckung des antiken Herakleion in Agypten inklusive der mutmasslichen Fundamente des Pharos von Alexandria 2000 2001 die heute knapp zehn Meter unter dem Meeresspiegel liegen Diese enormen Senkungen sind nur teilweise eine Folge der seitherigen Klimaerwarmung und der Volumenvergrosserung des Wassers teils aber eine Ausgleichsbewegung zwischen der Alpenhebung und dem anschliessend erlauterten Afrikaplume und lassen noch etliche weitere Funde im ostlichen Mittelmeerraum erhoffen Die Hebung Senkung des Meeresspiegels an der die regionale Relativhebung des Meeresbodens zum Normalwasserstand Anteil hat spielt uber das Entstehen und Verschwinden von Landbrucken eine entscheidende Rolle in der Tierwanderung und in der Pflanzenausbreitung In Fennoskandinavien betragen Hebungen 1 bis 2 Zentimeter pro Jahr und ahnliche Grossenordnungen werden auch andernorts gemessen Das ist fur den Menschen kaum merklich die hohere Geodasie muss aber ihr Referenzmodell den Geoid den sich verandernden Geoidundulationen durch dynamische Topografie nachfuhren Literatur BearbeitenDieter Richter Allgemeine Geologie 4 Auflage Walter de Gruyter Berlin New York 1992 Karl Vogt Lehrbuch der Geologie und Petrefactenkunde Band 2 Zweite Auflage Druck und Verlag Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig 1854 Weblinks BearbeitenErich Senftl Christof Exner Rezente Hebung der Hohen Tauern und geologische Interpretation Wien 1973 zobodat at PDF Normdaten Sachbegriff GND 4317123 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hebung Geologie amp oldid 227406341