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Subduktion lat sub unter und ducere fuhren ist ein fundamentaler Prozess der Plattentektonik Der Begriff bezeichnet das Abtauchen ozeanischer Lithosphare Erdkruste und der oberste Teil des Erdmantels am Rand einer tektonischen Platte in den darunter liegenden Teil des Erdmantels wahrend dieser Plattenrand gleichzeitig von einer anderen angrenzenden Lithospharenplatte uberfahren wird Beim Abtauchen der Platte erfahren deren Krustengesteine eine Metamorphose Dabei steigt die Dichte des abgetauchten Teils derart an dass er tief in den Erdmantel absinken kann Stark vereinfachte Darstellung einer konvergenten Plattengrenze mit Subduktion ozeanischer Lithosphare unter kontinentale Lithosphare Inhaltsverzeichnis 1 Begriffe und Definitionen 2 Geodynamische Voraussetzungen 3 Ursachen und Mechanismus 4 Beginn Verlauf und Ende 5 Aufbau einer Subduktionszone 6 Erdbeben 7 Entwasserung und Metamorphose der abtauchenden Platte 8 Vulkanismus 8 1 Als direkte Folge der Subduktion 8 2 Als indirekte Folge der Subduktion 9 Lagerstatten 10 Siehe auch 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseBegriffe und Definitionen BearbeitenDamit Subduktion in diesem Sinne stattfinden kann mussen sich zwei Platten aufeinander zubewegen Man nennt ihren Kontaktbereich deshalb eine konvergierende Plattengrenze oder auch weil dort Lithospharenmaterial vernichtet wird eine destruktive Plattengrenze Die abtauchende Platte heisst Unterplatte die uberfahrende Oberplatte Der in den Erdmantel abgetauchte Teil der Unterplatte wird Slab engl fur Stein Platte genannt Der gesamte Bereich der Lithosphare der von der Subduktion unmittelbar beeinflusst wird heisst Subduktionszone Dort treten besondere tektonische und magmatische Phanomene auf Geodynamische Voraussetzungen BearbeitenSubduktion so wie sie heute stattfindet erfordert einen festen aber plastisch verformbaren und relativ kalten Erdmantel Deshalb tritt sie wahrscheinlich erst seit dem Mesoarchaikum auf und nicht bereits seitdem sich im Hadaikum die erste Lithosphare gebildet hatte Fur ein Absinken uberschobener ozeanischer Lithosphare in den tiefen Erdmantel ist wahrscheinlich eine Umwandlung der basischen ozeanischen Kruste in Eklogit notwendig siehe Ursachen und Mechanismus der Subduktion und Entwasserung und Metamorphose der abtauchenden Platte Ein geothermischer Gradient bei dem sich Lithospharenmaterial basaltischer Zusammensetzung in erster Linie ozeanische Kruste im Mantel in Eklogit umwandeln kann und so Subduktion und damit echte Plattentektonik erst moglich wird besteht anscheinend kontinuierlich und uberall auf der Erde erst seit ca 3 Milliarden Jahren vor heute mittleres Mesoarchaikum 1 2 3 Davor war die Temperatur im oberen Mantel zu hoch sodass die subduzierte Kruste bereits in relativ geringer Tiefe zu stark entwassert wurde Beim Erreichen der Tiefe in der ausreichend hoher Druck herrschte stand dann kein Wasser mehr fur den fur die Eklogitisierung notwendigen advektiven Ionentransport zur Verfugung sodass kein Eklogit mehr entstehen konnte 4 Ursachen und Mechanismus BearbeitenOzeanische Lithosphare verweilt in erdgeschichtlichen Zeitraumen betrachtet nur relativ kurze Zeit an der Oberflache des Erdkorpers weil sie weniger Auftrieb besitzt als kontinentale Lithosphare und mit zunehmendem Alter auch noch fortwahrend an Auftrieb verliert Gegenwartig gibt es deshalb keine ozeanische Lithosphare die alter ist als etwa 180 Millionen Jahre Jura denn alteres Material wurde bereits wieder subduziert Eine Ausnahme ist das ostliche Mittelmeer das von Resten ozeanischer Lithosphare der Neotethys unterlegt ist die laut neueren palaomagnetischen Untersuchungen bis zu 365 Millionen Jahre alt Oberdevon sein konnten 5 Vorhergehende Modellierungen waren von einem permischen bis triassischen Alter 280 bis 230 Millionen Jahre ausgegangen 6 Die Subduktion erfolgt an den Subduktionszonen wo sich der Rand einer Lithospharenplatte in mehr oder weniger steilem Winkel nach unten biegt An vielen Stellen der Erde wurden solche in den Erdmantel hinunter hangenden Plattenenden Slabs mit seismologischen Verfahren nachgewiesen 7 Durch das Abtauchen erhoht sich die Temperatur und der Druck im Slab was Gesteinsumwandlungen insbesondere des Krustengesteins auslost siehe unten wodurch dessen Dichte noch weiter ansteigt statt durch die Erwarmung geringer zu werden Ozeanische Lithosphare behalt also im Abtauchen eine hohere Dichte als das Material des sublithospharischen Mantels aus dem sie einst hervorgegangen ist und kehrt dadurch nicht unmittelbar in diesen zuruck Vielmehr zieht der Slab selbst in grosserer Tiefe den noch an der Oberflache des Erdkorpers liegenden Teil der Platte gravitativ durch seine Schwere nach Diese Antriebskraft der weiteren Subduktion wird auf Englisch slab pull Plattenzug genannt Der Plattenzug gilt als ein moglicher Antriebsfaktor der Plattendrift und somit der gesamten Plattentektonik 8 In welcher Tiefe und auf welche Weise das Absinken eines Slabs endet und was mit dem Slab danach passiert ist noch nicht vollstandig geklart Jedenfalls wurden seismische Anomalien die man als Signaturen versinkender Slabs deutet noch nahe der Kern Mantel Grenze festgestellt 9 10 Wenn irgendwo Material von der Erdoberflache verschwindet muss irgendwo anders neues Material auftauchen denn der Oberflacheninhalt der Erdkugel ist konstant Deshalb gibt es neben den Materialsenken der Subduktionszonen auch Materialquellen vor allem ein ahnlich ausgedehntes erdumspannendes Netz von Spreizungszonen siehe auch Mittelozeanischer Rucken in denen fortwahrend aufdringendes Asthenospharenmaterial neue ozeanische Lithosphare bildet Daneben fordern auch von der Kern Mantel Grenze aufsteigende sogenannte Mantelplumes heisses Mantelmaterial bis an die Unterseite der Lithosphare und bilden dort Hotspots die eine besondere von Plattengrenzen unabhangige Form von Vulkanismus auslosen Subduktion Plattendrift Ozeanbodenspreizung und Mantelplumes sind Ausdruck der Mantelkonvektion der Erde Beginn Verlauf und Ende BearbeitenFur die Entstehung einer Subduktionszone werden zwei Mechanismen in Betracht gezogen 11 Vertikal forcierte oder spontane Subduktion Lithosphare besteht prinzipiell aus zwei Schichten Die obere Schicht ist die Erdkruste und die untere ist der lithospharische Mantel Die Kruste ozeanischer Lithosphare hat eine etwas geringere und der lithospharische Mantel eine etwas hohere Dichte als die unterlagernde Asthenosphare Ist sie noch jung und relativ warm so hat die ozeanische Lithosphare in der Summe genugend Auftrieb um auf der dichteren Asthenosphare zu schwimmen und damit an der Erdoberflache zu bleiben Weil sie sich mit steigendem Alter und zunehmender Entfernung von der Spreizungszone abkuhlt und deshalb dichter wird und der lithospharische Mantel durch Anlagerung Akkretion von Asthenospharenmaterial zudem anwachst schwindet im Laufe von Jahrmillionen ihr Auftrieb sodass der alte zu schwer gewordene Teil einer solchen Platte schliesslich spontan d h ohne Einwirkung horizontal gerichteter Krafte in die Asthenosphare abzusinken beginnt Dies geschieht wahrscheinlich relativ selten entweder an einem passiven Kontinentalrand oder an einer bereits vorhandenen intra ozeanischen Bruchzone 12 11 Horizontal forcierte oder induzierte Subduktion Zwei Plattenrander erfahren jeweils eine gegeneinander gerichtete horizontale Schubkraft sodass sich ab einem bestimmten Punkt der schwerere der beiden Plattenrander aktiv unter den anderen schiebt und letztlich in die Asthenosphare abtaucht Das tektonische Gegeneinanderdrucken der Platten ist angetrieben von Spannungen die von teilweise sehr weit entfernten Bereichen der Lithosphare ausgehen konnen zum Beispiel von einem umfangreichen Riftsystem 12 Einmal in Gang gekommen wird die Subduktion zunehmend vom gravitativen Zug slab pull des bereits versunkenen Plattenteils slab angetrieben Erfolgt die Bildung neuer Lithosphare an der ozeanischen Spreizungszone der Unterplatte langsamer als die Subduktion fuhrt dies zur Einengung des entsprechenden Ozeanbeckens unter Ozeanbecken wird in plattentektonischem Zusammenhang immer ein von ozeanischer Lithosphare unterlegter Bereich zwischen Kontinentalrandern oder konvergenten Plattenrandern verstanden was oft nicht dem geographischen Verstandnis eines Ozeans entspricht Solange diese Differenz fortbesteht nahert sich die Spreizungszone mit ihrem Mittelozeanischen Rucken mehr und mehr der Subduktionszone und wird schliesslich selbst auch subduziert Auf Englisch wird dies als spreading ridge subduction bezeichnet In einem solchen Fall wird die Subduktion abgebremst und der Rand der Oberplatte wird starker deformiert als sonst Lucken im Slab entlang des subduzierten Teils der Spreizungsachse engl slab windows konnen derweil den Magmatismus auf der Oberplatte verstarken 13 Weil der ozeanischen Lithosphare eines Ozeanbeckens nach vollstandiger Subduktion der Spreizungszone kein neues Material mehr hinzugefugt wird erhoht sich damit die Geschwindigkeit der Einengung Wenn die Spreizungsachse weitgehend parallel zum Rand der Oberplatte verlauft und die Platte jenseits des Ruckens keine allzu starke quer zum Rand der Oberplatte gerichtete Bewegungskomponente aufweist kann das Auftreffen eines Mittelozeanischen Ruckens auf eine Subduktionszone zum Ende oder zumindest zu einer langer andauernden Unterbrechung der Subduktion fuhren Grund dafur ist dass die extrem junge ozeanische Lithosphare unmittelbar jenseits des Ruckens eine sehr geringe Dichte hat und damit schlecht subduziert werden kann vor allem auch weil sie keinen Slab besitzt der einen gravitativen Zug ausuben konnte Entsprechendes ist im Verlauf des Kanozoikums zumindest abschnittsweise am Westrand der Nordamerikanischen Platte passiert 14 15 Ozeanbecken im Sinne der Plattentektonik sind faktisch immer von lithospharischen Bereichen begrenzt die starker differenzierte also nicht ozeanische und verhaltnismassig machtige weit aufragende Kruste aufweisen Es handelt sich dabei entweder um granitische kontinentale Kruste oder um siliziumarmere magmatische Inselbogen Vereinfachend konnen alle diese Bereiche als grossere oder kleinere Kontinentalblocke betrachtet werden Bei der Einengung eines Ozeanbeckens durch Subduktion kommen sich die Beckenrander immer naher Zuletzt wenn sich das Ozeanbecken vollstandig schliesst gerat der Kontinentalblock des Beckenrandes der Unterplatte in die Subduktionszone und setzt der Plattenbewegung zunehmenden Widerstand entgegen denn ein Kontinentalblock mit seinem hohen Auftrieb kann nicht tief subduziert werden Somit kommt es zur Kollision der Kontinentalblocke einschliesslich Gebirgsbildung und Abriss des Slabs Aus der Subduktionszone ist eine Kollisionszone geworden Wird in der Endphase einer Subduktion bzw der Fruhphase einer Kollision auch kontinentale Kruste subduziert neigt diese aufgrund ihrer deutlich geringeren Dichte dazu wieder aufzusteigen Ein solcher Vorgang wird allgemein als Exhumierung bezeichnet Die Versenkung von Krustenkomplexen in 100 200 km Tiefe und deren anschliessende Exhumierung tritt bei Gebirgsbildungen regelmassig auf 16 Heute sind Krustenabschnitte bekannt die aus uber 350 km Tiefe wieder aufgestiegen sind 17 Die Kollision zweier Kontinentalblocke bremst die Relativbewegung der beteiligten Platten stark ab und bringt sie schliesslich auf null Dies hat Auswirkungen auf das Bewegungsmuster der benachbarten Platten die sich nun einem neuen geometrischen Zwang ausgesetzt sehen Kontinent Kontinent oder Kontinent Inselbogen Kollisionen losen deshalb immer eine mehr oder weniger weitreichende Reorganisation der Plattenbewegungen aus Deren Ausmass ist in der Regel umso grosser je grosser die Kollisionspartner sind Aufbau einer Subduktionszone Bearbeiten Hauptartikel Backarc Becken nbsp Vulkanismus an einer Subduktionszone mit Bildung eines Inselbogens und Dehnung im BackarcMan unterscheidet zwei Arten von Subduktion Bei der Ozean Kontinent Subduktion schiebt sich ozeanische Lithosphare aufgrund ihrer hoheren Dichte unter einen Kontinentalblock man spricht hier auch von einem aktiven Kontinentalrand Bei der Ozean Ozean Subduktion dagegen taucht ozeanische Lithosphare unter die ebenfalls ozeanische Lithosphare einer anderen Platte ab Im Abtauchbereich ozeanischer Kruste bilden sich Tiefseerinnen wie z B die mit bis zu 11 034 m tiefste submarine Rinne der Erde der Marianengraben Ausserdem entsteht auf der Kontinentalscholle uber der Subduktionszone ein Vulkangebirge wie z B die Anden Bisweilen kann es auch zusatzlich zur Hebung des Randes der Oberplatte kommen wie im Beispiel der Zentralanden Ist ausschliesslich ozeanische Lithosphare an der Subduktion beteiligt entsteht uber der Subduktionszone ein Inselbogen Eintauchwinkel und Subduktionsgeschwindigkeit der Unterplatte haben Einfluss auf die tektonischen Vorgange im Hinterland des Inselbogens oder des kontinentalen Vulkangebirges dem sogenannten Backarc wortlich Ruckseite des Bogens Ist die Subduktionsgeschwindigkeit niedrig und der Eintauchwinkel steil gt 50 findet im Backarc oft Dehnung der Lithosphare mit Bildung eines Backarc Beckens statt was bis hin zur Entstehung eines kleinen Ozeanbeckens mit mittelozeanischem Rucken fuhren kann Backarc Spreizung Besonders haufig tritt Backarc Spreizung rezent an den Ozean Ozean Subduktionszonen des Westpazifik auf Marianen Typ Konvergenz Ist die Subduktionsgeschwindigkeit hoch und der Eintauchwinkel flach lt 30 wird der Backarc Bereich gestaucht und dort entsteht ein Falten und Uberschiebungsgurtel Dies ist rezent an den Ozean Kontinent Subduktionszonen am Ostrand des Pazifiks der Fall Anden Typ Konvergenz 18 Erdbeben BearbeitenSubduktionszonen sind infolge der gegeneinander gerichteten Plattenbewegungen erdbebengefahrdet Beim Abtauchen verhaken sich die beiden Platten und bauen erhebliche Spannungen im Gestein auf deren ruckartige Freisetzung an der Erdoberflache zu Erdbeben und untermeerischen Beben auch Seebeben genannt mit Tsunamis fuhren kann Ein solches Beben einer Subduktionszone ereignete sich am 26 Dezember 2004 im Sundagraben siehe auch Seebeben im Indischen Ozean 2004 Auch das schwere Tōhoku Beben vom 11 Marz 2011 das mit einem verheerenden Tsunami einherging hatte seine Ursachen in der Subduktion Die Zone in der diese Erdbeben entstehen heisst Wadati Benioff Zone Entwasserung und Metamorphose der abtauchenden Platte BearbeitenOzeanische Lithosphare enthalt grosse Mengen an Wasser Dieses liegt entweder ungebunden vor z B im Spaltenraum von Storungen 19 oder im Porenraum der Meeressedimente die sich auf ihr angesammelt haben oder gebunden in Mineralen Das Wasser sowie andere leicht fluchtige volatile Verbindungen wie z B CO2 werden beim Subduktionsvorgang durch die Zunahme von Druck und Temperatur in mehreren Phasen in Form sogenannter Fluide freigesetzt Devolatilisierung Durch die Erhohung des Drucks verlassen immer wieder Minerale ihr Stabilitatsfeld und setzen volatile Elementverbindungen frei z B Wasser Diese Devolatisierung ist ein Teilprozess der schrittweisen Metamorphose der subduzierten Gesteine der ozeanischen Kruste Je nach den herrschenden Temperaturbedingungen durchlaufen MORB Basalt Dolerit und Gabbro sowie die im Zuge der Ozeanbodenmetamorphose entstandenen Gesteine Spilit und Amphibolit verschiedene sogenannte Metamorphosepfade An relativ warmen Subduktionszonen erfolgt in einer Tiefe von etwa 50 Kilometern eine direkte Umwandlung in Eklogit ein Hochdruckgestein bestehend aus dem Klinopyroxenmineral Omphacit und Granat sowie Jadeit 20 An relativ kalten Subduktionszonen erfolgt zunachst eine blauschieferfazielle Metamorphose und die Eklogitisierung findet erst in Tiefen von mehr als 100 Kilometern statt 20 An Subduktionszonen mit einer durch auftretende Scherkrafte starken Warmeentwicklung tritt im oberen Teil der Lithosphare der subduzierten Platte zuerst grunschieferfazielle und mit zunehmender Versenkungstiefe dann amphibolit gefolgt von granulit und schliesslich eklogitfazieller Metamorphose in Tiefen von weniger als 100 Kilometern auf 21 Der Olivin der peridotitischen Mantellithosphare der subduzierten Platte wird in Tiefen zwischen 350 und 670 Kilometer in Spinell umgewandelt und ab Tiefen von mehr als 670 Kilometer erfolgt die Umwandlung in Perovskit und Magnesiowustit 20 Mit all diesen Gesteins und Mineralumwandlungen geht jeweils auch eine Erhohung der Dichte einher Erst durch die Metamorphosen und die entsprechende Dichtezunahme ist ein wirklich tiefes Absinken der uberschobenen ozeanischen Lithosphare in die Asthenosphare und spater in den unteren Erdmantel moglich Vor allem die in grosserer Tiefe bei der Eklogitisierung von Krustengesteinen freigesetzten Fluide die dem Zerfall von Hornblende 22 und von Lawsonit bzw Klinozoisit sowie Glaukophan und Chlorit entstammen sind offenbar auch ursachlich fur den Vulkanismus an Subduktionszonen 21 Vulkanismus Bearbeiten nbsp Der sogenannte Pazifische Feuerring entstand weil an nahezu allen Randern des Pazifik Beckens Subduktion stattfindet die von Vulkanismus begleitet ist Als direkte Folge der Subduktion Bearbeiten Durch die bei der Metamorphose der abtauchenden Platte freigesetzten Fluide bei der Temperatur und dem Druck die dort herrschen ist Wasser nicht flussig sondern uberkritisch wird der Schmelzpunkt des umgebenden Gesteins herabgesetzt und es kommt zur Anatexis Teilaufschmelzung des zwischen Oberplatte und Slab hineinragenden Teils der Asthenosphare des sogenannten Mantelkeils Wenn die dazu notigen Temperatur und Druckwerte erreicht werden konnen auch die tiefen Bereiche des Akkretionskeils und in sehr seltenen Fallen sogar der Slab teilweise aufschmelzen Das dabei jeweils entstehende Magma steigt auf bleibt aber oft innerhalb der Kruste der Oberplatte stecken und erstarrt dort zu grossen Plutonen 23 Jener Teil des Magmas der die Kruste vollstandig durchschlagt bildet charakteristische Ketten von Vulkanen Wenn ozeanische Lithosphare unter andere ozeanische Lithosphare abtaucht bilden sich auf der Oberplatte Inselbogen wie z B die Aleuten und Kurilen Wenn dagegen ozeanische unter kontinentale Lithosphare taucht entstehen kontinentale Vulkanketten wie in den Anden oder im Kaskadengebirge Weil die ozeanische Lithosphare beim Abtauchen unter dem ansteigenden Druck phasenweise entwassert wird folgen sofern der Eintauchwinkel flach genug ist mehrere Linien vulkanischer Aktivitat die parallel zueinander und zur Subduktionsfront verlaufen Der Abstand zwischen diesen vulkanisch aktiven Bereichen und dem Graben der Subduktionszone betragt fur gewohnlich 100 bis 300 km im globalen Durchschnitt etwa 287 km allerdings mit starken Schwankungen 24 Die fur Subduktionszonen typischen andesitischen Schmelzen lassen Schichtvulkane entstehen die wegen der Zahflussigkeit ihrer Magmen zu explosiven Eruptionen neigen Bekannte Beispiele fur besonders explosive Ausbruche in jungerer Vergangenheit sind die des Krakatau 1883 des Mount St Helens 1980 und des Pinatubo 1991 Bei der Subduktion konnen auch sogenannte Petit Spots auf der Unterplatte auftreten 2006 wurden auf einer abtauchenden Platte im Japangraben in 5000 m Tiefe diese etwa 50 Meter hohen Vulkane erstmals beobachtet Vermutlich entstehen bei der Verbiegung der abtauchenden Platte dort Risse und Spalten durch die dann aus der Asthenosphare Magma bis zum Ozeanboden aufsteigen kann 25 Die Vulkangebirge und Inselbogen der zahlreichen Subduktionszonen an den Randern der Pazifischen Platte bilden insgesamt den sogenannten Pazifischen Feuerring Als indirekte Folge der Subduktion Bearbeiten Verschiedene Modelle werden heute diskutiert welche die Subduktion als letztinstanzlich ursachlich fur Intraplattenvulkanismus siehe auch Hotspot ansehen Durch die Subduktion entstehen im Erdmantel chemische und thermische Heterogenitaten Wasser wird in den Erdmantel verbracht welches die Solidustemperatur der Gesteine absenkt und so deren Aufschmelzen verursachen kann 26 27 28 Lagerstatten BearbeitenFur Subduktionszonen typische primare Lagerstatten sind Porphyrische Kupferlagerstatten oder sogenannte Iron Oxide Copper Gold Lagerstatten kurz IOCG Lagerstatten Daneben gibt es auch sekundare sedimentare Lagerstatten wie z B die Salztonebenen des Andenraumes in denen sich uber Millionen Jahre hinweg aus verwitterndem vulkanischem Material ausgewaschenes Lithium in abbauwurdigen Konzentrationen angereichert hat 29 Siehe auch BearbeitenKreislauf der Gesteine Plinianische Eruption SeismologieWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Subduktion Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Vom Meeresboden zum Vulkangipfel Video uber die Arbeit des Kieler Sonderforschungsbereichs SFB 574 Volatile und Fluide in Subduktionszonen am GEOMAR I Helmholtz Zentrum fur Ozeanforschung Kiel Simon Wellings Oceanic crust that sinking feeling Beitrag auf Metageologist All Geo Blogs vom 9 September 2012 englisch SZI Database Datenbank im Zusammenhang mit der Erforschung der Entstehung von Subduktionszonen Subduction Zone Initiation englisch Einzelnachweise Bearbeiten Steven B Shirey Stephen H Richardson Start of the Wilson Cycle at 3 Ga Shown by Diamonds from Subcontinental Mantle Science Bd 333 Nr 6041 2011 S 434 436 doi 10 1126 science 1206275 alternativer Volltext UA Geosciences Bruno Dhuime Chris J Hawkesworth Peter A Cawood Craig D Storey A Change in the Geodynamics of Continental Growth 3 Billion Years Ago Science Bd 335 Nr 6074 2012 S 1334 1336 doi 10 1126 science 1216066 alternativer Volltextzugriff ResearchGate Katie A Smart Sebastian Tappe Richard A Stern Susan J Webb Lewis D Ashwal Early Archaean tectonics and mantle redox recorded in Witwatersrand diamonds Nature Geoscience Bd 9 Nr 3 2016 S 255 259 doi 10 1038 ngeo2628 alternativer Volltextzugriff ResearchGate M G Bjornerud H Austrheim Inhibited eclogite formation The key to the rapid growth of strong and buoyant Archean continental crust Geology Bd 32 Nr 9 2004 S 765 768 doi 10 1130 g20590 1 alternativer Volltext UCSC E amp P Sciences Roi Granot Palaeozoic oceanic crust preserved beneath the eastern Mediterranean Nature Geoscience Bd 9 2016 S 701 705 doi 10 1038 ngeo2784 alternativer Volltextzugriff ResearchGate R Dietmar Muller Maria Sdrolias Carmen Gaina Walter R Roest Age spreading rates and spreading asymmetry of the world s ocean crust Geochemistry Geophysics Geosystems Bd 9 Nr 4 2008 doi 10 1029 2007GC001743 Douwe G van der Meer Douwe J J van Hinsbergen Wim Spakman Atlas of the underworld Slab remnants in the mantle their sinking history and a new outlook on lower mantle viscosity Tectonophysics Bd 723 2010 S 309 448 doi 10 1016 j tecto 2017 10 004 nature com Michael E Wysession Imaging cold rock at the base of the mantle the sometimes fate of slabs In Gray E Bebout David W Scholl Stephen H Kirby John P Platt Hrsg Subduction Top to Bottom Geophysical Monograph Series Bd 96 1996 S 369 384 doi 10 1029 GM096p0369 alternativer Volltextzugriff American Geophysical Union Alexander R Hutko Thorne Lay Edward J Garnero Justin Revenaugh 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