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Das Tōhoku Erdbeben 2011 jap 平成23年 2011年 東北地方太平洋沖地震 4 Heisei 23 nen 2011 nen Tōhoku chihō taiheiyō oki jishin dt Erdbeben an der Pazifik Kuste vor der Tōhoku Region 2011 bzw 東日本大震災 Higashi Nihon daishinsai dt Grosse Erdbebenkatastrophe Ost Japans war ein grosses Seebeben vor der Sanriku Kuste der japanischen Region Tōhoku Es ereignete sich am 11 Marz 2011 um 14 46 23 Uhr Ortszeit 06 46 23 Uhr MEZ Das Epizentrum lag vor der Kuste der Prafektur Miyagi etwa 370 Kilometer nordostlich von Tokio und 130 km ostlich von Sendai 5 6 und loste Tsunami Flutwellen aus die eine Flache von uber 500 km der japanischen Pazifikkuste uberfluteten 7 8 In Bezug auf die Ausdehnung der betroffenen Flache handelt es sich um das grosste bekannte Tsunami Ereignis der japanischen Geschichte Von den rund 600 000 durch den Tsunami betroffenen Einwohnern wurden etwa 3 5 getotet 7 Tōhoku ErdbebenTōhoku Erdbeben 2011 Japan Datum 11 Marz 2011Uhrzeit 05 46 23 UTC 14 46 23 Ortszeit Intensitat 7 auf der JMA SkalaMagnitude 9 1 MWTiefe 32 kmEpizentrum 38 19 19 N 142 22 8 O 38 322 142 369 32000 Koordinaten 38 19 19 N 142 22 8 O 130 km von Sendai Land JapanBetroffene Orte nordliche Ostkuste von HonshuTsunami jaTote Bestatigte Tote 15 895 1 bzw 19 630 2 zzgl Vermisste 2 539 1 bzw 2 569 2 Verletzte uber 6 156 1 bzw 6 230 2 Satellitenfotos des Katastrophengebiets von Iwanuma vor und nach dem Tsunami infolge des Tōhoku Erdbebens 3 Die Anzahl der Opfer betragt 22 199 2 9 Laut Statistik der Brand und Katastrophenschutzbehorde vom 7 Marz 2018 starben bei den Katastrophen 19 630 Menschen wahrend 2 569 vermisst blieben 2 9 Nach Polizeiangaben wurden in Folge der beiden Naturkatastrophen 15 895 Menschen als tot gemeldet wahrend 2 539 vermisst blieben Stand 9 Marz 2018 1 470 000 Menschen mussten in den folgenden Tagen evakuiert und in Notunterkunften untergebracht werden 10 11 Rund 400 000 Gebaude sind vollstandig oder teilweise eingesturzt 1 2 11 Die Starke des Erdbebens wird vom United States Geological Survey USGS mit der Momenten Magnitude 9 1 Mw angegeben Das Hypozentrum des Erdbebens lag nach diesen Angaben in etwa 32 Kilometer Tiefe 5 Auch nach Angaben der Japan Meteorological Agency hatte das Beben eine Starke von 9 0 Mw bzw 8 4 Mjma das Hypozentrum orteten sie in einer Tiefe von 24 Kilometern 12 In Kurihara im Norden der Prafektur Miyagi erreichte das Beben die maximale Intensitat von 7 auf der JMA Skala 13 14 Es gilt als starkstes Beben in Japan seit Beginn der dortigen Erdbebenaufzeichnungen und loste in der Region neben dem Tsunami lokal wurden bis zu 40 Meter Auflaufhohe A 1 erreicht 15 7 16 17 18 mittelbar oder unmittelbar Unfalle in mehreren Kernkraftwerken Ostjapans aus insbesondere am Standort Fukushima Daiichi der von einem 14 Meter hohen Tsunami getroffen wurde 7 Erdbeben Tsunami und die Nuklearkatastrophe von Fukushima werden zusammen auch als Dreifachkatastrophe bezeichnet 19 Inhaltsverzeichnis 1 Tektonischer Uberblick 2 Verlauf 2 1 Vorbeben 2 2 Hauptbeben 2 2 1 Geophysik 2 2 2 Seismische Intensitat 2 3 Energie des Erdbebens 2 4 Nachbeben 3 Tsunami 3 1 Japan 3 1 1 Ablauf 3 1 2 Tōhoku Region 3 1 2 1 Sanriku Region 3 1 2 2 Flachkuste nordliche Sendai Ebene 3 1 2 3 Flachkuste Fukushima Kuste sudliche Sendai Ebene 3 1 3 Ergebnisse der Tōhoku Katastrophe 3 1 4 Bedeutung fur den Katastrophen und Kustenschutz 3 1 4 1 Entwicklungen vor der Tōhoku Katastrophe 2011 3 1 4 2 Bewahrung und Schwachen wahrend der Tōhoku Katastrophe 2011 3 1 4 3 Entwicklungen und Veranderungen infolge der Tōhoku Katastrophe 2011 3 1 4 3 1 Strukturelle Gegenmassnahmen 3 1 4 3 2 Nichtstrukturelle Gegenmassnahmen 3 2 Russland 3 3 Sonstiger Pazifikraum 3 4 Ubersicht uber Wellenhohe und Ankunftszeit 4 Auswirkungen 4 1 Opfer 4 2 Schaden 4 2 1 Infrastruktur 4 2 1 1 Bauschaden 4 2 1 2 Brande 4 2 1 3 Schaden und Storungen am Verkehrsnetz 4 2 1 4 Ausfalle in der Stromversorgung 4 2 1 5 Zerstorungen im Kusten und Uferschutz 4 2 1 6 Beeintrachtigungen im Gesundheitswesen 4 2 1 7 Beeintrachtigung der lokalen Wirtschaft 4 2 2 Kulturguter 4 2 3 Unterseekabel 4 2 4 Kernkraftwerke 4 2 4 1 Fukushima Daiichi 4 2 4 2 Fukushima Daini 4 2 4 3 Onagawa 4 2 4 4 Tōkai 4 2 5 Wiederaufarbeitungsanlage 4 3 Absage geplanter Ereignisse 5 Wirtschaftliche Folgen 5 1 Entschadigung 6 Internationale Hilfe 7 Fernsehansprache des Tennō Akihito 8 Sonstiges 9 Siehe auch 10 Literatur 11 Weblinks 12 Einzelnachweise 13 AnmerkungenTektonischer Uberblick Bearbeiten nbsp Tektonischer Uberblick der RegionDas Erdbeben in der Nahe der Ostkuste von Honshu ereignete sich als Ergebnis einer Uberschiebung an der komplexen Plattengrenze zwischen der Pazifischen Platte und der Nordamerikanischen Platte In diesem Bereich bewegt sich die Pazifische Platte mit einer Geschwindigkeit von durchschnittlich 83 mm pro Jahr in Bezug auf die Nordamerikanische Platte westwarts 20 Diese Geschwindigkeit der Kontinentaldrift ist indes ein Durchschnittswert der bei normaler seismischer Aktivitat deutlich niedriger liegt bis die sich aufbauende Spannung durch ein Erdbeben plotzlich entspannt Im Zusammenhang mit dem Tōhoku Erdbeben kam es nach ersten Schatzungen zu einer ruckartigen Bewegung von mindestens funf Metern 21 Beim Japangraben schiebt sich die Pazifische Platte unter den sudlichsten Auslaufer der Nordamerikanischen Platte und subduziert zusammen mit ihr weiter nach Westen unter die Eurasische Platte Manche Seismologen unterteilen diese Region in mehrere Mikroplatten die in der Kombination zu den Bewegungen zwischen der Pazifischen Nordamerikanischen und Eurasischen Platte fuhren insbesondere werden die Ochotsk Platte und die Amur Mikroplatte im jeweiligen Teil Nordamerikas und Eurasiens benannt 20 Seit 1973 ereigneten sich beim Japangraben neun Erdbebenereignisse mit einer Magnitude grosser als 7 Das starkste davon ereignete sich im Marz 2011 mit einer Starke von 9 1 Ein Erdbeben mit einer Magnitude von 7 7 mit Epizentrum 75 km weiter westlich fuhrte zum Tod von 22 Personen und mehr als 400 Verletzten Im Dezember 2008 ereigneten sich vier massige Erdbeben Magnitude 5 3 5 8 in einem Umkreis von 20 km zum Zentrum des Tōhoku Erdbebens 20 Das Erdbeben und die Auswirkungen des Tsunamis wurden mit dem Jōgan Erdbeben 869 verglichen welches eine Magnitude von MW 8 1 bis 8 4 hatte Andere starke Erdbeben in dieser Gegend waren das Meiji Sanriku Erdbeben 1896 und das Shōwa Sanriku Erdbeben 1933 Verlauf BearbeitenVorbeben Bearbeiten nbsp Karte der Beben im Marz 2011 11 12 13 14 Dem Erdbeben gingen eine Reihe signifikanter Vorbeben voraus beginnend am 9 Marz mit einem Erdbeben der Magnitude 7 2 Mw 22 23 das Epizentrum lag hier etwa 40 km entfernt vom Epizentrum des Tōhoku Erdbebens gefolgt von drei weiteren Erdbeben mit einer Magnitude grosser als 6 0 Mw in der folgenden Nacht Hauptbeben Bearbeiten Das Beben begann relativ langsam mit recht starken Auf und Abwartsbewegungen auch als P Wellen bekannt Nach nicht genau genannter Zeit ca 20 bis 30 Sekunden kamen sehr viel heftigere Horizontalbewegungen oder S Wellen hinzu die aber eine recht geringe Frequenz also langsame Bewegung aufwiesen Anschliessend bewegte sich der Boden in einer rollenden Bewegung vergleichbar der Bewegung eines Bootes bei mittlerem Seegang Zu diesem Rollen kamen anfangs im Minutentakt die Erschutterungen der Nachbeben Das Hauptbeben hatte insgesamt eine Dauer von ungefahr 5 Minuten 24 Geophysik Bearbeiten nbsp Subsidenz in der Sendai Ebene das Gebiet unter dem mittleren Meeresspiegel blau vergrosserte sich nach dem Erdbeben rechts von 3 auf 16 km2 das Gebiet unter der Hochwasserlinie zur Zeit der Springtide grun von 32 auf 56 km2 und das Gebiet unterhalb des hochsten registrierten Meeresspiegels gelb von 83 auf 111 km2 25 Nach Angaben des Geoforschungszentrums Potsdam riss bei dem Beben die Erdkruste innerhalb von dreieinhalb Minuten auf einer Lange von 400 km bis in 60 km Tiefe auf Es kam zu Plattenbewegungen von bis zu 27 m horizontal und 7 m vertikal 26 Das Erdbeben verursachte in einigen Gebieten ausgedehnte Absenkungen Subsidenz In der Stadt Rikuzentakata kam es beispielsweise zu Absenkungen von 84 Zentimetern 27 In Onahama Iwaki wurde die Kuste durch das Erdbeben um 40 cm abgesenkt 28 an der Oshika Halbinsel um bis zu 120 cm 29 Dadurch wurde die Uberflutungsgefahr der Kusten erhoht 28 Die Absenkungen fuhrten bei Hochwasser zu Uberflutungen von Kustengebieten und Strassen und beeintrachtigten oftmals die lokalen Bemuhungen um Erholung und Wiederaufbau In der Sendai Ebene erhohte sich die Gefahrdung durch Sturmfluten und Uberschwemmungen signifikant Die Flache des Gebietes das unter dem mittleren Meeresspiegel lag hat sich nach dem Erdbeben laut Laserprofilermittlung des MLIT von 3 auf 16 Quadratkilometern mehr als verfunffacht 27 Das Erdbeben verschob die Hauptinsel Honshu um 2 4 Meter nach Osten 30 und die Figurenachse der Erde um 16 Zentimeter 31 32 Zudem verringerte sich durch die Anderung der Massenverteilung das Tragheitsmoment der Erde so dass sich die Erde seitdem etwas schneller dreht Die Tageslange verkurzte sich um 1 8 Mikrosekunden 33 Seismische Intensitat Bearbeiten nbsp Seismische Intensitat auf der JMA Skala von 1 bis 7Das Gebiet in dem das Erdbeben spurbar war mit Intensitat shindo auf der JMA Skala von 1 oder hoher umfasste alle vier Hauptinseln Japans 13 Das Erdbeben hatte bis in den Nordosten des Grossraums Tokio schwerste Auswirkungen mit shindo von 6 jaku schwache 6 oder hoher in den folgenden Gebieten 14 Hochste seismische Intensitat gemass JMA Skala 6 oder hoher 14 Max Intensitat Prafektur betroffene Stadte7 Miyagi Kurihara6 Fukushima Shirakawa Sukagawa Nihonmatsu Kagamiishi Naraha Tomioka Ōkuma Futaba Namie Shinchi6 Ibaraki Hitachi Chikusei Hokota6 Miyagi Wakuya Tome Ōsaki Natori Zaō Yamamoto Sendai Bezirk Miyagino Shiogama Higashi Matsushima Ōhira6 Tochigi Ōtawara Utsunomiya Mooka Takanezawa6 Chiba Narita Inzai6 Fukushima Kōriyama Kōri Kunimi Kawamata Nishigō Nakajima Yabuki Tanagura Tamakawa Asakawa Ono Tamura Date Iwaki Sōma Hirono Kawauchi Iitate Minamisōma Inawashiro6 Gunma Kiryu6 Ibaraki Mito Hitachi Ōta Takahagi Kita Ibaraki Hitachinaka Ibaraki Tōkai Hitachi Ōmiya Omitama Tsuchiura Ishioka Toride Tsukuba Kashima Itako Bandō Inashiki Kasumigaura Namegata Sakuragawa Tsukubamirai6 Iwate Ōfunato Kamaishi Takizawa Yahaba Hanamaki Ichinoseki Ōshu6 Miyagi Kesennuma Minamisanriku Shiroishi Kakuda Iwanuma Ōgawara Kawasaki Watari Sendai Stadtbezirke Aoba Wakabayashi Izumi Ishinomaki Matsushima Rifu Taiwa Tomiya6 Saitama Miyashiro6 Tochigi Nasu Nasushiobara Haga Nasukarasuyama NakagawaEnergie des Erdbebens Bearbeiten Beim Hauptbeben wurde eine Energie von 1 9 1017 Joule freigesetzt 34 Anschaulich entspricht dies umgerechnet dem TNT Aquivalent von 45 Megatonnen oder etwa der Energie der grossten Kernwaffe welche bisher gezundet wurde Nachbeben Bearbeiten Anzahl der Nachbeben Marz 2011 35 1 Woche M 5 0 M 6 0 M 7 0 2 Woche M 5 0 M 6 0 3 Woche M 5 0 M 6 011 Marz 120 30 3 18 Marz 6 0 25 Marz 3 112 Marz 73 9 0 19 Marz 9 2 26 Marz 2 013 Marz 33 5 0 20 Marz 8 0 27 Marz 3 014 Marz 27 2 0 21 Marz 3 0 28 Marz 3 115 Marz 14 2 0 22 Marz 11 4 29 Marz 1 116 Marz 11 2 0 23 Marz 11 1 30 Marz 5 117 Marz 12 0 0 24 Marz 3 0 31 Marz 1 1Laut Daten des United States Geological Survey USGS folgten dem Hauptbeben zahlreiche Nachbeben Das schwerste mit einer Magnitude von 7 9 Mw ereignete sich eine halbe Stunde spater um 15 15 Uhr Ortszeit ihm waren zwei kraftige Erdstosse der Starke 6 4 Mw gegen 15 06 Uhr Ortszeit vorausgegangen Am 7 April trat in 66 km Entfernung von Sendai bzw 40 km vor der Oshika Halbinsel ein weiteres starkes Nachbeben der Magnitude 7 1 auf 36 37 gefolgt von einem Beben mit einer Starke von 7 0 am 11 April JMA 6 6 nach USGS diesmal jedoch nur 6 km vor der Kuste von Iwaki in der Prafektur Fukushima 38 39 Bis zum 18 April hat das Meteorologische Amt Japans JMA 423 Nachbeben mit einer Magnitude von 5 0 oder mehr 72 Nachbeben mit einer Magnitude von 6 0 oder mehr und funf Nachbeben mit einer Magnitude von 7 0 oder mehr gemessen 35 Am 13 Februar 2021 knapp zehn Jahre nach dem Hauptbeben ereignete sich unweit des damaligen Epizentrum ein Erdbeben mit der Magnitude 7 1 Mw 40 Laut japanischen Seismologen handelte es sich um ein Nachbeben des grossen Bebens von 2011 41 Dabei kam ein Mann ums Leben 185 Menschen wurden verletzt 950 000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom 42 43 44 Tsunami BearbeitenDer vom Erdbeben ausgeloste Tsunami traf die japanische Pazifikkuste von Hokkaido bis Kyushu sowie verschiedene andere Regionen um den Pazifischen Ozean 18 Japan Bearbeiten Tabelle Anteil des bebauten Gebietes das vom Tsunami uberflutet wurde je Gemeinde Anteil des bebauten Gebietes das vom Tsunami uberflutet wurde je Gemeinde 45 Gemeinde oder Gemeindeteil Uberflutungsflache Rokkasho 0 10Misawa 0 10Oirase 0 10Hachinohe 0 10Hashikami 0 10Hirono 0 10Kuji 0 10Noda 20 30Fudai 0 10Tanohata 10 20Iwaizumi 0 10Miyako 20 30Yamada 30 40Ōtsuchi 50 100Kamaishi 20 30Ōfunato 30 40Rikuzentakata 40 50Kesennuma 30 40Minamisanriku 50 100Ishinomaki 40 50Onagawa 40 50Higashimatsushima 50 100Matsushima 10 20Rifu 0 10Shiogama 30 40Shichigahama 20 30Tagajō 30 40Miyagino ku Sendai 10 20Wakabayashi ku Sendai 10 20Taihaku ku Sendai 0 10Natori 10 20Iwanuma 30 40Watari 30 40Yamamoto 40 50Shinchi 20 30Sōma 10 20Minamisōma 10 20Namie 10 20Futaba 0 10Ōkuma 0 10Tomioka 0 10Naraha 0 10Hirono 10 20Iwaki 0 10Kitaibaraki 0 10Takahagi 0 10Hitachi 0 10Tōkai 0 10Hitachinaka 0 10Mito 0 10Ōarai 0 10Hokota 0 10Kashima 0 10Kamisu 0 10Chōshi 0 10Asahi 0 10Sōsa 0 10Yokoshiba Hikari 0 10Sammu 0 10Kujukuri 0 10Ōami Shirasato 0 10Shirako 0 10Chōsei 0 10Ichinomiya 0 10 nbsp Diese Karte der NOAA zeigt in welcher Zeitdauer nach dem Erdbeben der Tsunami die Seegebiete des Pazifischen Ozeans erreichte Animation nbsp Tsunami Ausbreitungsvorhersage NOAA Wellenhohen farblich wiedergegeben nbsp Beziehung zwischen Auflaufhohe A 1 Inundationshohe und Uberflutungstiefe 46 47 48 49 1 Mittlerer Wasserspiegel2 Gezeitenpegel zur Zeit des Tsunamis3 Inundationshohe Hohe der Spuren 4 Auflaufhohe5 Gelandehohe6 Uberflutungstiefe7 8 Tsunamihohe Ozean Das japanische Festland erreichte der Tsunami etwa 20 Minuten nach dem Erdbeben und wirkte sich auf einer Ausdehnung von 2000 km auf die japanische Pazifikkuste aus Er bildete die Haupttodesursache der Katastrophe wobei sich die meisten Todesfalle in der Tōhoku Region ereigneten 18 Der Tsunami uberflutete eine Flache von uber 500 km der japanischen Pazifikkuste 7 8 und war in dieser Hinsicht das grosste bekannte Tsunami Ereignis in der japanischen Geschichte Von den je nach Angabe 250 000 8 bis 600 000 durch den Tsunami betroffenen Einwohnern wurden vermutlich rund 3 5 7 oder 4 11 50 getotet zum Vergleich der sich im Gegensatz zum Tōhoku Tsunami 2011 zur Nachtzeit ereignende Meiji Sanriku Tsunami von 1896 hatte 40 der Bevolkerung in den betroffenen Zonen getotet 11 50 Ablauf Bearbeiten Am 11 Marz 2011 um 14 49 Uhr Ortszeit drei Minuten nach dem Erdbeben warnte die Japan Meteorological Agency JMA ausgehend von der anfanglich eingeschatzten Magnitude von 7 9 Mjma vor einem bis zu 6 Meter hohen Tsunami fur die Kuste bei der Prafektur Miyagi wahrend fur die Nachbarprafekturen Iwate und Fukushima nur 3 Meter und fur die restlichen Abschnitte der gesamten Ostkuste Japans 0 5 bis 2 Meter erwartet wurden 51 7 Nachdem der Tsunami von Tsunamibojen vor der Kuste registriert worden war uberarbeitete die JMA den Inhalt der Warnung mit Einschatzungen fur die Kusten der Prafekturen Aomori von 3 m beziehungsweise Iwate 6 m Miyagi uber 10 m Fukushima 6 m Ibaraki 4 m und Chiba 4 m 7 A 2 Zufallig hatte die japanische Regierung noch einen Tag vor dem Tsunami ein Informationsvideo uber Tsunamis inklusive Verhaltensempfehlungen veroffentlicht 52 Dennoch erwiesen sich die Gegenmassnahmen fur eine Tsunami Katastrophe fur den Tsunami im Jahr 2011 als unzulanglich Tsunami Barrieren an Land ebenso wie vor der Kuste liegende Wellenbrecher sowie naturliche Tsunami Barrieren wurden schwer beschadigt einige Stahlbetongebaude vollstandig zerstort und das Ausmass der Uberschwemmung in mehreren Bereichen unterschatzt Nach Empfang der Tsunami Warnung der JMA wahnten sich manche Einwohner auf Grund der 3 Meter Einschatzung sicher hinter einem 10 Meter hohen Uferdamm und sahen keinen Anlass zur Evakuierung Noch verhangnisvoller wirkte sich der Umstand aus dass in verschiedenen Gemeinden Radio und Lautsprechersysteme aufgrund von erdbebenbedingten Stromausfallen nicht funktionierten 7 Tatsachlich loste das Erdbeben einen an den Kusten vor Sendai und Sanriku mehrere Meter lokal bis zu 38 16 53 oder 40 7 18 Meter hohen Tsunami aus der einen bis zu mehrere Kilometer breiten Kustenstreifen uber Hunderte Kilometer Lange verwustete 54 Der Tsunami uberflutete in Japan je nach Quelle eine Flache von 470 55 bis 560 Quadratkilometern 7 In der Stadt Hachinohe die schwere Schaden erlitt wurden grosse Schiffe an Land gespult 56 57 Vor der Kuste von Oarai bildeten sich wie schon bei vorherigen Tsunamis grosse Meereswirbel aus 58 Ein Zug der East Japan Railway Company JR East entgleiste auf der Ōfunato Linie im Bereich des Bahnhofs Nobiru in Higashi Matsushima wonach neun Reisende aus dem Wrack geborgen werden mussten Vier weitere Zuge auf der Senseki Linie Ōfunato Linie und Kesennuma Linie galten als vermisst 59 Tōhoku Region Bearbeiten Die Tōhoku Region setzt sich aus verschiedenen an den Pazifik reichenden Prafekturen zusammen von den Prafekturen Aomori und Iwate im Norden uber die Prafektur Miyagi bis zur Prafektur Fukushima im Suden Die meisten Opfer hatte die Prafektur Miyagi zu beklagen gefolgt von den Prafekturen Iwate und Fukushima Sendai bildet die grosste Stadt der Region 18 Topografische GliederungDie Tōhoku Region verfugt uber zwei sich voneinander absetzende topografische Erscheinungsformen 60 Die erste ist die nordlich von der Stadt Sendai gelegene Sanriku Ria Kuste mit einer kustennahen Lage der Berge 60 Dieser als Sanriku Region bekannte nordwestliche Teil der dem Pazifik zugewandten Seite Tōhokus erstreckt sich von der Prafektur Aomori im Norden bis zur Prafektur Miyagi im Suden Die Geomorphologie dieser nordlichen Tōhoku Kuste ist durch die Bildung von Ria Kusten charakterisiert die somit steile enge Buchten ausbilden 18 61 Vor dem grossten Teil der Sanriku Kuste liegt ein schmaler Festlandsockel 18 Auf gleiche Weise wie Fjorde bilden sie eine eingekerbte Kustenlinie deren Einkerbungen aus sehr tiefen Meeresbuchten bestehen die einem Tsunami ermoglichen konnen seine Kraft beim landeinwarts gerichteten Vordringen zu bundeln und den Tsunamischaden zu verstarken Diese Gebiete sind gebirgig wobei das Land schroff vom Meer und den an einem sehr schmalen Landstreifen direkt unter den Bergen liegenden Dorfern und Stadten aufsteigt 61 Der sudliche Teil der Pazifikkuste Tōhokus ist dagegen im Allgemeinen durch das Vorhandensein von Sandstranden gekennzeichnet die in Ebenen ubergehen welche hauptsachlich fur den Reisanbau genutzt werden 61 Diese Ebenen steigen nur allmahlich an und sind mit Ausnahme der machtigen Kustendeiche oft frei von grossangelegten Bauwerken was es einem Tsunami ermoglicht leicht weite Gebiete zu uberfluten 61 So bietet die sudlich von der Stadt Sendai gelegene Sendai Ebene als zweite topografische Erscheinungsform der Tōhoku Region in Kustennahe nur wenig Zugang zu hoher gelegenem Gebiet 60 Insbesondere diese Sendai Ebene ist wie allgemein der sudliche Teil Tōhokus verhaltnismassig reliefarm oder flach 18 60 Im Vergleich zur Sanriku Kuste ist der Kuste der Sendai Ebene ein breiterer und flacherer Festlandsockel vorgelagert 18 Erdbeben und Tsunamis historische Erfahrung Risikoeinschatzung und Vorbereitung nbsp Historische Tsunamis in der Sanriku Region und Auswahl von Gebieten in der Tōhoku Region Sanriku Region und Kusten Ebenen wie die Sendai Ebene die vom Tōhoku Tsunami von 2011 betroffen waren 62 18 63 64 65 Beispiele fur V formige Bucht und linearen Kustenverlauf nbsp Typisches Beispiel einer V formigen Bucht mit Verstarkung der Tsunamihohe in der Stadt Onagawa Miyagi an der Sanriku Kuste kam es durch die sich verjungende Form der Bucht zur Verstarkung der Tsunami Hohe 66 nbsp Beispiel von linearem Kustenverlauf in Kustenebene mit grossflachiger Uberflutung Vom Tsunami uberflutetes Gebiet violett an der Sendai Bucht mit Tagajō im Norden den Flussen Nanakita und Natori und dem Flughafen Sendai im Suden 67 Das Risiko von Erdbeben und Tsunamis vor der Tōhoku Kuste war im Vorfeld der Katastrophe als hoch eingeschatzt worden 18 68 Die japanische Regierung hatte berichtet dass Erdbeben mit einer Magnitude von 7 4 68 7 5 18 oder 7 5 8 0 62 entlang einer 200 km langen Storung vor der Kuste von Sendai im sudlichen Sanriku oki A 3 vor der Prafektur Miyagi mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 erwartet wurden 18 68 62 Fur ein Zustandekommen von Erdbeben mit einer Magnitude von 7 7 wurde in dieser Region entsprechend von einer Wahrscheinlichkeit von 70 bis 80 ausgegangen 18 Auch war es in der Vergangenheit bereits zu Tsunamis auslosenden Erdbebenkatastrophen gekommen von denen das Meiji Sanriku Erdbeben 1896 MW 8 1 bis 8 5 rund 22 000 Menschenleben und das Shōwa Sanriku Erdbeben 1933 MW 8 1 bis 8 4 rund 3 000 Menschenleben durch Erdbeben und Tsunami Wirkung gefordert hatten 68 18 17 7 Zu kleineren Tsunamis kam es in etwa alle 10 bis 50 Jahre 18 68 Vor der Kuste von Miyagi war es seit 1793 durchschnittlich alle 37 Jahre zu Erdbeben mit Magnituden zwischen 7 4 und 8 0 gekommen 62 Die lokale Topographie verstarkt die Tsunamihohe in vielen Buchten Diese Verstarkung aufgrund eingeschlossener Randwellen ist auch entlang ebener Strande zu beobachten 18 Daher wurden in diesen Gebieten Gegenmassnahmen sowohl gegen Erdbeben und Tsunami Katastrophen getroffen wie Seawalls Ufermauern und Tsunami Tore als Tsunamibarrieren an Land Offshore Tsunami Wellenbrecher Baumanpflanzungen als naturliche Tsunami Barriere vertikale Evakuierungsgebaude und periodisches Evakuierungstraining Bei der Tōhoku Region handelte es sich somit um ein in hohem Masse mit Gegenmassnahmen auf Tsunamis vorbereitetes Gebiet 18 68 Aufgrund des intrinsischen Unterschieds zwischen dem nordlich Teil der Tōhoku Region als Riakusten Gebiet und dem sudlichen Teil als Kustenebenen Gebiet war auch die Lage der Schutzbauwerke in den beiden Gebieten unterschiedlich was wiederum die Schadensmuster beeinflusste Im nordlich gelegenen Ria Gebiet wurden Wellenbrecher am Eingang einiger der Buchten errichtet die bei fruheren Tsunamis grosse Schaden erlitten hatten wobei einige dieser Wellenbrecher fur Tsunami Wellen entworfen wurden wahrend andere als Schutz gegen Sturmwellen konzipiert waren An der sudlichen Kuste der Region bestanden die Verteidigungsanlagen hingegen allgemein weniger aus Wellenbrechern sondern hauptsachlich aus Kustendeichen die zum Schutz gegen Sturmwellen konzipiert wurden Dieses sudlich gelegene Gebiet besass jedoch auch eine Reihe von kleinen Hafen die doch durch Wellenbrecher geschutzt waren was eine dritte charakteristische Art von Schadensmuster mit sich brachte Auf diese Weise kann neben der Unterteilung der Region in das nordlich gelegene Riakusten Gebiet und das sudlich gelegene Kustenebenen Gebiet die sich in Bezug auf Landnutzung und Arten von Kustenstrukturen unterschieden auch eine Unterteilung der sudliche Ebene in Sandstrande die den grossten Teil der Kuste bilden und kleine Hafen vorgenommen werden 61 Zu der Vielzahl an Gegenmassnahmen die in Vorbereitung auf diese Tsunamis getroffen worden waren um den fur die Sanriku Kuste und Sendai Ebene erwarteten Schaden entgegenzuwirken zahlten Evakuierungsvorbereitungen 62 Die sich voneinander absetzenden topografischen Besonderheiten der Sanriku Ria Kuste einerseits und der Sendai Ebene andererseits beeinflussen auch die in den jeweiligen Gebieten verwendeten informellen Evakuierungsstrategien 60 Im Kustengebiet von Sanriku findet der Begriff tendenko fur die Evakuierung im Tsunamifall Verwendung der eine reine Selbstrettung propagiert und nicht vorsieht dass der Selbst Evakuierende sich um die Evakuierung anderer Menschen wie Angehorige Nachbarn oder Verwandte kummert Diese Evakuierungsstrategie bietet den Vorteil dass Menschen sich ohne Verzogerung selbst evakuieren was im Fall eines nahegelegenen Epizentrums des Bebens und der damit verbundenen kurzen Vorlaufzeit zwischen dem Hauptbeben und dem Eintreffen des Tsunamis erforderlich sein kann Aufgrund des Umstands dass in der Kustengegend von Sanriku hoher gelegener Boden in der Regel nahe gelegen ist wird die Tendenko Strategie fur diese Region als geeignet angesehen Keine Anwendung findet das tendenko Konzept hingegen in der Sendai Ebene da in dieser Region in der Regel kein hoher gelegenes Terrain existiert In der Sendai Ebene werden stattdessen offentliche Gebaude wie Schulen oder Gemeindezentren als Evakuierungszentren genutzt 60 Im Fall von Tsunamis wird ublicherweise die Evakuierung der Menschen in Hochhauser aus Stahlbeton engl reinforced concrete RC oder Gebaude aus Stahlbeton steel reinforced concrete SRC empfohlen falls keine Berge als Ruckzugsort in der Nahe sind Die 1981 und 2000 uberarbeitete Bauverordnung fur erdbebensichere Gebaude berucksichtigte keine Tsunami Belastung Die 2005 erstellte Richtlinie fur Tsunami Evakuierungsgebaude enthalt eine Praxisanleitung fur die Evakuierung von Gebauden die vorsieht dass bei einer erwarteten Tsunami Uberflutungstiefe von 2 m hoher als auf das dritte Stockwerk und bei einer erwarteten Tsunami Uberflutungstiefe von 3 m hoher als auf das vierte Stockwerk zu evakuieren ist 62 Die Hauptsorge galt weniger der einfachen Kuste als vielmehr der Ria Kuste mit ihrer bemerkenswerten tsunamiverstarkenden Charakteristik die aus ihrer V formigen Topographie resultiert Zudem war die Sendai Ebene bei den historischen Erdbeben von 1896 und 1933 auch vor den resultierenden Tsunamis geschutzt gelegen weil diese Erdbeben im Norden geschahen und die innerhalb einer Bucht der Sanriku Kuste gelegene Sendai Ebene nicht in ihrer Stossrichtung gelegen hatte 62 Fur die Sendai Ebene war man letztlich im Vergleich zur Sanriku Kuste von einem relativ geringen Tsunami Risiko ausgegangen 69 Es wurde argumentiert Goto amp al 2012 trotz entsprechender seismisch aktiver Regionen und der Aufzeichnung einiger kleinerer Tsunamis mit Ausnahme des Keichō Sanriku Tsunamis von 1611 keine historische Aufzeichnung uber einen grossen Tsunami an der Sendai und angrenzenden Kustenebenen habe es keinen grossen Tsunami mehr in der Region gegeben 70 Dass die Sendai Ebene im Verhaltnis zur Sanriku Kuste ein Gebiet mit geringer Gefahrdung ist steht demnach im Einklang mit historischen Aufzeichnungen nach denen es seit dem vom Keichō Sanriku Erdbeben 1611 ausgelosten Tsunami keine grossen Tsunami Ereignisse an der Flachkuste und in der Sendai Ebene gab wohingegen die Sanriku Kuste bereits in den Jahren 1896 Meiji Sanriku Tsunami 1933 Shōwa Sanriku Tsunami und 1960 Chile Tsunami von grossen Tsunamis betroffen war 62 15 So hatte beispielsweise der Shōwa Sanriku Tsunami der an der Sanriku Kuste in Showa Sanriku eine maximale Auflaufhohe von 28 m hatte in Yamamoto lediglich 3 9 m Hohe erreicht und wahrend der Meiji Sanriku Tsunami an der Sanriku Kuste in Ōfunato mit einer maximalen Auflaufhohe von 38 2 m verzeichnet worden war hatte die gemessene Hohe in Sendai weniger als 5 m betragen 69 Dem wurde entgegengehalten es sei zu wenig Aufmerksamkeit auf Belege grosser Tsunamis verwendet worden die die Region schon zuvor uberflutet hatten ebenso wie auf die japanischen Forschung die vermuten lasst dass grosse Erdbeben uberall entlang von Subduktionszonen auftreten konnen sowie auf neuere Forschungen zu Megathrust Erdbeben seit dem Erdbeben im Indischen Ozean 2004 71 Sanriku Region Bearbeiten Tsunamiuberflutungen an der Sanriku Kuste bei Ishinomaki nbsp Ishinomakibucht Kuste Oben Aufnahme vom 8 August 2008 normale Wasserstande Unten Aufnahme vom 14 Marz 2011 Stadt weiterhin teiluberflutet Am 11 Marz 2011 hatte der Tsunami hier 73 km 2 darunter 46 des Wohngebiets uberflutet 72 ca 20 000 Wohngebaude vollstandig sowie 13 000 teilweise zerstort und rund 4000 Opfer gefordert 2 nbsp Oppa Bucht Ria Unten Aufnahme vom 16 Januar 2011 Oben Aufnahme vom 14 Marz 2011 In der Bildmitte ist die Kitakami Brucke wo 74 Schuler und 10 Lehrer der Ōkawa Grundschule Opfer des Tsunamis wurden 7 73 Satellitenbilder in Falschfarbendarstellung Wasser oder Schlammwasser ist blau dunkelblau vegetationsbedecktes Land ist rot offenliegener Boden oder Brachland ist braun beige braun und stadtisch versiegelte Flachen oder Gebaude sind silber blaugrau dargestellt Etwa 50 bis 200 km nordlich der Sendai Ebene fuhrte die Riakuste die kennzeichnend fur die dortige Sanriku Region ist mit ihrem steilen Terrain und flachen engen Buchten dazu dass sich Tsunamiwellen bundelten 18 7 die hochsten Auflaufhohen bildeten und zu katastrophaler Zerstorung der hier meist kleineren Stadte fuhrten darunter Tarō Miyako und Rikuzentakata in der Prafektur Iwate 18 Die hochste maximale Auflaufhohe erreichte der Tōhoku Tsunami 2011 mit 40 1 m in der Ryōri Bucht Ōfunato und war damit der hochste je in Japan gemessene Tsunami 18 15 17 7 In dieser Riakustenregion kam es zwischen dem 38 und 40 Breitengrad zu desastrosen Zerstorungen von Stadten 18 Die maximale Auflaufhohe des Tōhoku Tsunamis von 2011 ahnelt der des Meiji Sanriku Erdbebens von 1896 doch war die Ausdehnung der betroffene Kustenlinie vom Tōhoku Tsunami 2011 um ein Mehrfaches ubertroffen 18 7 Die Gebiete in denen die maximale Auflaufhohe 30 Meter uberschritt erstreckte sich 2011 von Onagawa Miyagi bis Noda Iwate womit ein 180 km langer Abschnitt der Sanriku Kuste abgedeckt wurde Die Uberflutungshohen entlang der Ria Kusten des nordlichen Teils der Prafektur Miyagi und der Prafektur Iwaze waren etwa doppelt so hoch wie die der Sendai Ebene 18 Die Sanriku Kuste verfugt uber viele V formige Buchten die bewirken dass sich die Tsunami Energie bundelt und verstarkt 7 Die V formigen Buchten wie die Bucht von Onagawa die an der Mundung der Bucht breit und tief am Ende der Bucht jedoch schmaler und flacher sind verstarkten moglicherweise die Wellenhohe des Tsunamis in Abhangigkeit von der Topographie des Meeresbodens sowie von der Refraktion und Beugung des Tsunamis 66 Das vom Meer in die Bucht stromende Wasser wird aufgrund der immer weiter zunehmenden Verjungung der Bucht von links und rechts zusammengedruckt und weicht nach oben aus so dass sich der Meeresspiegel hochwolbt und die Wellenhohe ansteigt Im Vergleich zu sich nicht verjungenden rechteckigen Buchttypen und noch starker im Vergleich zu linearen Kustenabschnitten ohne Einbuchtung weist diese sich verjungende Buchtform V Form die hochste Tendenz zu hohen Wellen auf 74 66 In Onagawa stieg die Tsunamiwelle so hoch an dass das Erdgeschoss des auf 16 m Hohe uber dem Meeresspiegel gelegenen Krankenhauses bis zu einer Hohe von 2 m von dem Tsunami uberschwemmt wurde 66 In den nordlichen Gebieten der Sanriku Kuste uberflutete der Tsunami in Gemeinden deren hochste Gebaude vier oder funf Stockwerke hatten in mehreren Fallen vierstockige Gebaude darunter einige Tsunami Evakuierungsgebaude ein Krankenhaus und ein ortliches Katastrophenschutzzentrum Menschen die darauf vertraut hatten in diesen Gebauden sicher zu sein fanden den Tod 8 Die Stadte Rikuzentakata und Minamisanriku wurden durch den Tsunami fast vollstandig zerstort Tausende Menschen wurden hier getotet und Hunderte blieben auch Jahre spater vermisst 75 2 57 In Minamisanriku soll der Tsunami eine Hohe von 16 Metern erreicht haben 76 Schwere Verwustungen wiesen zudem die Stadte Kamaishi und Kesennuma auf 57 In Kesennuma brachen in grossen Teilen der Stadt Brande aus 56 Schwer beschadigt mit einer grossen Anzahl an Todesfallen wurden weiterhin die Gemeinden Miyako Noda Ōfunato Ōtsuchi und Yamada 75 Sudlich an der Sanriku Kuste richtete der Tsunami in Onagawa schwere Verwustungen an 57 uberflutete hier drei Quadratkilometer und 48 Prozent der Flache in den Wohngebieten 72 66 zerstorte rund 3000 Wohngebaude vollig und kostete uber 870 Menschen das Leben von denen auch Jahre spater 258 Menschen vermisst blieben 2 Auch in der nahegelegenen Grossstadt Ishinomaki wurden uber 20 000 Gebaude vollstandig zerstort und rund 4 000 Personen wurden getotet oder blieben vermisst 2 Flachkuste nordliche Sendai Ebene Bearbeiten nbsp Luftaufnahme des Sendai Hafens mit Blick auf uberflutetes Gebiet und Brande 12 Marz 2011 nbsp Satellitenbilder der Sendai Buchtkuste in Falschfarbendarstellung Oben Aufnahme vom 13 Marz 2011 mit Sicht auf das uberflutete Gebiet in schwarz und dunkelblau dargestelltes Wasser bedeckt weiterhin das Land bis in 5 km Entfernung von der Kuste Unten Aufnahme vom 26 Februar 2011 mit Sicht auf denselben Kustenabschnitt vor dem TsunamiDie Stadte Sendai und Ishinomaki sind ebene Gebiete die in der durch seichte Wassertiefen gekennzeichneten Bucht von Sendai liegen Die Ankunftszeit des hier verlangsamten Tsunamis lag an diesen Kusten etwa bei 60 bis 70 Minuten nach dem Erdbeben 77 In der Sendai Ebene dem am starksten besiedelten Gebiet in der Tōhoku Region mit einem eine Million Einwohner beherbergenden urbanen Zentrum das aus fluvialem Tiefland und einer flachen Kustenebene besteht die durch die Flusse Abukuma Natori und Nanakita geformt wurde drang die Tsunamiflutwelle mit einem Maximum von 5 Kilometern in das Inland vor und uberflutete die gesamte Ebene 18 Die Hohe von Natori oder anderen in der Sendai Ebene gelegenen Stadten liegt uber vier Kilometer landeinwarts der Kustendamme und Wellenbrecher in der Nahe des Meeresspiegels Nach dem Uberschreiten der Damme fand der Tsunami keine Beschrankung in den Flusstalern und breitete sich uber die Landoberflache der Sendai Ebene aus Obwohl die hochsten Wasserhohen in der Sendai Ebene geringer waren als in den weiter nordlich gelegenen Gebieten wurde eine weitaus grossere Flache uberflutet 78 Dies entspricht dem Verhalten von Tsunamis im Bereich von Sandstranden Kustenebenen zu denen die Sendai Ebene gehort In diesen Kustentypen mit flachem Terrain und Sandbanken oder Dunen dringen die Tsunamifluten mit amobenhaftem Bewegungsmuster vor Zwar ist die Uberflutungshohe nicht grosser als in Gebieten mit Hugelgeometrie wie der Sanrikukuste doch ist das vom Tsunami betroffene Gebiet in Kustenebenen ausgedehnter Aufgrund der grossen Anteile an Flachland ist dieses Terrain schwierig zu entwassern und birgt die Gefahr dass die Uberflutungsdauer lang anhalt 79 80 Die maximale gemessene Uberflutungshohe betrug in der Sendai Ebene aufgrund lokaler Verstarkung 19 50 m wahrend die durchschnittliche Uberflutungshohe entlang der Sendai Kustenlinie etwa 10 Meter betrug 18 In Sendai wurde der Flughafen uberflutet In umliegenden Landstrichen drang der Tsunami weit ins Inland vor und spulte Schiffe Autos und Hauser davon 56 81 Flachkuste Fukushima Kuste sudliche Sendai Ebene Bearbeiten Die Fukushima Kuste ist mit dem sudlichen Teil der Sendai Ebene verbunden so dass der Tsunami am 11 Marz 2011 sie zu einer ahnlichen Ankunftszeit von etwa 60 bis 70 Minuten nach dem Erdbeben erreichte 77 Von den weiter nordlich liegenden Sanriku und Sendai Kusten unterscheidet sich die Fukushima Kuste durch unterschiedliche topografische und bathymetrische Merkmale 82 source source source source source source source track Video Die Katastrophe von FukushimaNach Suden hin im zentralen und sudlichen Fukushima sind die Kusten nicht mehr von dem seichten Gewasser in der Bucht von Sendai beeinflusst Daher verkurzte sich die Ankunftszeit des hier hohere Geschwindigkeit aufnehmenden Tsunamis auf 40 bis 50 Minuten 77 Verglichen mit der nordlichen Sendai Ebene verfugt die sudliche Sendai Ebene uber einen steileren und schmaleren Festlandsockel der die Tsunamihohe verstarkte und schwere Schaden in dieser Region verursachte darunter im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi 18 Am Standort des Kernkraftwerkes Fukushima I erreichte die Tsunami Welle eine Hohe von 14 18 oder nach Angaben des Betreibers 15 Metern so dass die 6 Reaktoren bis zu 5 Meter unter Wasser standen 83 nbsp Lage des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi und der Langzeit Evakuierungszonen Stand 22 April 2011 Sperrgebiet in 20 km Umkreis Evacuation Prepared Area Deliberate Evacuation Area 84 85 nbsp Lage des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi und der Langzeit Evakuierungszonen Stand 15 Juni 2012 Neben Sperrgebiet und Deliberate Evacuation Area bestehen 3 Kategorien Area 1 Gebiet bereit fur Aufhebung des EvakuierungsbefehlsArea 2 Einwohnern ist dauerhafter Aufenthalt untersagtArea 3 langfristig ungeeignet fur Ruckkehr der Einwohner 86 87 nbsp Entwicklung der Evakuierungszonen mit Stand von April 2011 April 2012 und Juli 2012Chronologie der Evakuierungsanordnungen und empfehlungen der Regierung 84 Datum 2011 Betroffenes Gebiet Anordnungen Offizielle Bezeichnung der Zone Anmerkung11 Marz 20 50 Uhr 88 2 km Umkreis vom Kernkraftwerk Fukushima Daiichi Obligatorische Evakuierung herausgegeben von der Prafektur Fukushima 84 88 Sperrgebiet Betroffenes Gebiet erweitert in weiterer Anweisung vom 11 Marz11 Marz 21 23 Uhr 88 3 km Umkreis Obligatorische Evakuierung herausgegeben vom 原子力災害対策本部 engl Nuclear Emergency Response Headquarters des Ministerprasidenten 88 Zusatzlich sollten alle Menschen innerhalb 10 km Umkreises in den Hausern bleiben 88 Betroffenes Gebiet erweitert am 12 Marz12 Marz 10 km Umkreis Obligatorische Evakuierung Betroffenes Gebiet erweitert in weiterer Anweisung vom 12 Marz12 Marz 18 25 Uhr 88 20 km Umkreis Obligatorische Evakuierung Zugang in das Gebiet ist jedem untersagt mit Ausnahme von Tatigkeiten zur Gefahrenabwehr und zeitlich befristeten Zugang der von den Burgermeistern der Gemeinden in der Region genehmigt werden muss 85 15 Marz Zwischen 20 30 km Entfernung Zum Schutz in Gebauden verbleiben 84 88 Evakuierungsbereites Gebiet englisch Evacuation Prepared Area oder Evacuation Prepared Areas in Case of Emergency Anweisung zur Selbstevakuierung hinzugefugt am 22 April22 April Zwischen 20 30 km Entfernung Zum Schutz in Gebauden verbleiben oder aus eigener Kraft evakuieren Gebiet in dem im Notfall verlangt wird im Haus zu bleiben oder zu evakuieren 85 22 April Gebiete mit einer Strahlenbelastung in der Luft von uber 20mSv Jahr Evakuierung innerhalb eines Monats 84 herausgegeben vom Nuclear Emergency Response Headquarters des Ministerprasidenten 88 Gebiet bedachter Evakuierung englisch Deliberate Evacuation Area Gebiet mit dem Bedenken dass innerhalb eines Jahres nach der Nuklearkatastrophe eine kumulative Strahlendosis von 20mSv erreicht werden kann Die Einwohner sind aufgefordert in einer geordneten und geplanten Weise zu evakuieren etwa innerhalb eines Monats 85 88 Hintergrund war dass eine hohe durch die Luft verbreitete Strahlenbelastung ausserhalb der 20 km Umkreis Evakuierungszone entdeckt worden war In dieser Zeit begann die Regierung den Schwellenwert von 20mSv Jahr als Grundlage fur die Aussprechung von Evakuierungsempfehlungen zu verwenden 84 16 Juni Stellen mit einer Strahlenbelastung in der Luft von uber 20mSv Jahr Evakuierung empfohlen Spezifische Stellen fur die eine Evakuierung empfohlen wird Specific Spots Recommended for Evacuation Im Juni 2011 begann die Regierung auf Antrag von Einwohnern mittels Haus fur Haus Messung von Strahlungswerten hot spots als vierte Kategorie zu identifizieren wo ausserhalb der Evakuierungszonen eine Strahlenbelastung in der Luft von uber 20mSv Jahr erreicht wird und gegebenenfalls Empfehlungen fur die finanziell geforderte Evakuierung des Hauses auszusprechen 84 30 September Zwischen 20 30 km Entfernung Aufhebung der Anordnung zum Schutz in Gebauden zu verbleiben oder aus eigener Kraft zu evakuieren Aufhebung des Evakuierungsbereiten Gebietes Verbunden mit dem Erdbeben und Tsunami stellten die nach der Fukushima Nuklearkatastrophe erfolgenden Evakuierungen eine scharfe Zasur fur uber 164 000 Menschen in der Prafektur Fukushima dar Innerhalb einer Woche nach dem Nuklearunfall mussten 8 der 2 Millionen Menschen umfassenden Gesamtbevolkerung von Fukushima an einen anderen Ort innerhalb oder ausserhalb der Prafektur Fukushima ziehen 89 Als Gegenmassnahme zur Nuklearkatastrophe wurde ein Sperrgebiet um das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi in einem Umkreis von 20 km ausgewiesen Es gab jedoch auch jenseits dieses 20 km Radius viele andere Standorte mit hohen Strahlungswerten da radioaktive Partikel uber den Wind aus dem havarierten Kraftwerk fortgetragen wurden Zu diesen Orten zahlten 11 Dorfer und Stadte darunter die Grossstadt Minamisōma die Kleinstadte Naraha und Tomioka das Dorf Kawauchi die Kleinstadte Ōkuma Futaba und Namie die Dorfer Katsurao und Iitate sowie die Kleinstadte Tamura und Kawamata 90 In den Tagen und Wochen nach dem Nuklearunfall wurden rund 85 000 Menschen aus 12 Gemeinden gezwungen aus den Gebieten innerhalb des 20 km Umkreises vom Kernkraftwerk Restricted Area und aus stark kontaminierten Gebieten ausserhalb dieser Zone Deliberate Evacuation Area zu evakuieren 91 Nachdem im Dezember 2011 als bestatigt galt dass die Situation in den Kernreaktoren stabilisiert und die Sicherheit im Kernkraftwerk gewahrleistet sei wurde die Neuanordnung der Evakuierungsgebiete begonnen Die Evakuierungsgebiete wurden in die drei Gebiete Area 1 Areas to which evacuation orders are ready to be lifted Area 2 Areas in which the residents are not permitted to live und Area 3 Areas where it is expected that the residents have difficulties in returning for a long time eingeteilt 88 Anderen Angaben zufolge wurde die beiden Zonen der Restricted Area und der Deliberate Evacuation Area Ende November 2012 in die drei Gebiete Area 1 Area 2 und Area 3 entsprechend ihrer Strahlenbelastung in Form der jahrlichen Kumulationsdosis umgeordnet 91 Diese Regionen wurden entsprechend ihrer radioaktiven Belastung nach der Erlassung der Evakuierungsanordnungen vom 7 Mai 2013 in folgende vier verschiedene Kategorien eingeteilt Gebiete mit einer Strahlenbelastung von weniger als 20 mSv pro Jahr die von der Regierung als Schwellenwert fur eine dauerhafte Ruckkehr behandelt wurde bildeten die Area 1 Gebiete dieser Area 1 konnten die Einwohner nach eigenem Ermessen und ohne Einsatz von Schutzausrustung betreten mit der einzigen Einschrankung dass sie dort nicht ubernachten durften Diese Gebiete waren bereit fur eine Aufhebung des Evakuierungsbefehls In Gebieten mit einer Strahlenbelastung zwischen 20 und 50 mSv pro Jahr Area 2 war den Einwohnern ein dauerhafter Aufenthalt untersagt Gebiete mit uber 50 mSv pro Jahr Area 3 wurden als langfristig ungeeignet fur eine Ruckkehr der Einwohner angesehen Einen Sonderstatus nahm ein viertes Evakuierungsgebiet ein 90 Dementsprechend zahlte die im Nordosten der Prafektur Fukushima liegende Region Sōsō zu dem auch die Grossstadt Minamisōma und die Stadte Shinchi und Hirono gehoren und die insgesamt 200 000 Einwohner umfasst zu den am schwersten von der Dreifachkastatrophe betroffenen Regionen Japans Bis Februar 2013 waren etwa 57 000 Einwohner der Prafektur Fukushima in andere Prafekturen evakuiert worden und rund 100 000 Menschen waren in andere Gebiete innerhalb der Prafektur gezogen um ihre Kinder vor radioaktiver Verschmutzung zu schutzen 92 Mit Stand von Dezember 2014 stammte mit 120 000 Menschen rund die Halfte aller 234 000 aufgrund der Dreifachkatastrophe Evakuierten aus der Prafektur Fukushima Etwa 75 000 Evakuierte hatten ihren Wohnort innerhalb der Prafektur Fukushima gewechselt und lebten in provisorischen Unterkunften kommunal geforderten Mietwohnungen oder mit einem Verwandten oder Freund Etwa 45 000 waren aus Fukushima in andere Teile Japans gezogen Unter den drei von der Katastrophe betroffenen Prafekturen war damit die Anzahl der Menschen die in eine Region ausserhalb ihrer Heimatprafektur gezogen waren am hochsten fur die aus der Prafektur Fukushima stammenden Menschen 45 934 gegenuber 6 810 aus der Prafektur Miyagi und 1 453 aus der Prafektur Iwate 93 Nachdem unter enormen Kosten umfangreiche Dekontaminationsarbeiten durchgefuhrt wurden konnten die Evakuierungsgebiete von ihrer ursprunglichen Verteilung abweichend geandert werden Mitte 2014 stammten von den 80 000 aus den Evakuierungszonen Evakuierten 32 000 40 aus den zu diesem Zeitpunkt als Area 1 23 000 29 aus als Area 2 und 25 000 31 aus als Area 3 eingestuften Gebieten wahrend 50 000 weitere freiwillig evakuiert waren 21 000 aus den Evacuation Prepared Areas in Case of Emergency Gebieten und 29 000 aus anderen Teilen Fukushimas 88 Ende November 2016 waren die Dekontaminationsarbeiten in den meisten Evakuierungsgebieten abgeschlossen worden mit Ausnahme der Area 3 und die Evakuierungsanordnungen fur funf Gemeinden waren aufgehoben worden 91 Am 31 Marz und 1 April 2017 hob die japanische Regierung die Evakuierungsbefehle fur rund 32 000 Einwohner aus den vier strahlenbelasteten Gemeinden Iitate Kawamata Namie und Tomioka auf denen somit wieder erlaubt war in ihre Hauser zuruckzukehren Die einzigen Orte die damit noch Gegenstand von Evakuierungsbefehlen waren waren Futaba und Ōkuma sowie Teile der funf benachbarten Stadte und Dorfer Minamisōma Iitate Namie Tomioka und Katsurao 94 95 Wahrend viele Untersuchungen uber katastrophale Schaden in der Sanriku Region in den Prafekturen Iwate und Miyagi durchgefuhrt und veroffentlicht wurden blieben Studien in der Prafektur Fukushima aufgrund der Evakuierung infolge der hohen Strahlenbelastung durch die Nuklearkatastrophe im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi begrenzt Die erste dieser wissenschaftlichen Studien nach der Nuklearkatastrophe in der Prafektur Fukushima wurde 2013 publiziert und untersuchte Tsunamihohen anhand von Tsunamispuren an der Kuste in der Evakuierungszone im Umkreis von 20 km vom Kernkraftwerk Fukushima Daiichi Im nordlich des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi gelegenen Minamisōma und in den sudlich des Kernkraftwerks gelegenen Orten Nakoso und Naraha wurden mehrere Nachuntersuchungen durchgefuhrt 96 Feldstudien in Minamisōma nach dem Tōhoku Tsunami von 2011 verzogerten sich aufgrund der hohen von den mehrfachen Kernschmelzen im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi herruhrenden Strahlenbelastung im daher eingerichteten Sperrgebiet um 15 Monate 82 Die hochste Tsunamispur wurde in einer Hohe von 21 1 m T P auf einer Kustenklippe in Tomioka 7 km sudlich des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi gefunden Die Untersuchungen ergaben dass die Verteilung der Tsunami Hohen an der Kuste in der Prafektur Fukushima stark durch komplexe Offshore Bathymetrie beeinflusst wurde 96 Sie zeigten auf dass sich erhohte Tsunami Hohen in den Kustengebieten auf die Reflexion der Ozeanwellen Trichterbildung splash up Effekte an Felsen und Deichen Wellenbrechern sowie auf den erhohten Stromungswiderstand zuruckfuhren den der Tsunami beim Passieren der Kiefernwalder an der Kustenlinie hatte Daher waren Tsunami Hohen von 10 m auf die Gebiete beschrankt die bis 500 m von der Kuste entfernt waren An Land waren die maximalen Uberflutungspegel abhangig von der Topografie Wahrend die Tsunami Hohen im Inland in den steil ansteigenden V formigen Talern weiter anstiegen fielen sie mit zunehmender Uberflutungsdistanz entlang flacher Kustenebenen ab Hinter vollstandig zerstorten Deichen war der Uberschwemmungspegel hoher als hinter teilweise beschadigten Kustenschutzanlagen Im Vergleich zu der Sendai Ebene waren die Tsunami Hohen an der Fukushima Kuste aufgrund der konvex geformten Kustenlinie und der damit verbundenen Bathymetrie vor der Kuste die zu einer Bundelung der Tsunami Energie neigt erhoht 82 Ergebnisse der Tōhoku Katastrophe Bearbeiten nbsp a Epizentrum und Tsunami Ankunftszeiten Tōhoku Katastrophe 2011 b Tsunami Uberflutungshohen 1896 1933 1960c Tsunamiwellenhohen Tōhoku Katastrophe 2011 d Geschatzte Opferraten Tote Vermisste je Gemeinde Tōhoku Katastrophe 2011 e Hohe von Wellenbrechern und korrespondierende Tsunamihohe je Ort Tōhoku Katastrophe 2011 97 Die Erdbeben und Tsunamikatastrophe von 2011 ist der erste Fall bei dem moderne gut ausgebaute Tsunami Gegenmassnahmen dem Eignungstest eines derart extremen Ereignisses unterzogen wurden 18 7 Die Gegenmassnahmen fur Tsunamikatastrophen erwiesen sich fur das Ereignis von 2011 als unzulanglich Tsunamibarrieren wurden schwer beschadigt einige Stahlbetongebaude vollig zerstort und das Ausmass der Uberflutungen war in einigen Gebieten unterschatzt worden 68 Es stellte sich zudem heraus dass viele Evakuierungseinrichtungen im Tōhoku Gebiet wie etwa Schulen nicht fur die Bedurfnisse von Menschen geeignet waren die fur viele Tage dort festgesetzt waren Es waren auf ihrem Gelande weder Nahrung und Wasser noch Decken oder Bettzeug bereitgestellt obwohl die winterlichen Temperaturen in weiten Teilen der Tōhoku Region nach dem Erdbeben in der Nahe des Gefrierpunktes lagen Auch gab es oft weder sanitare Einrichtungen noch Zugang zu Erste Hilfe oder Notfallmedizin und manche altere und verletzte Tsunami Uberlebende erlagen nach langerer Zeit an solchen Evakuierungsstandorten den schwierigen Bedingungen 78 Der Tsunami von 2011 zeigte zudem dass die 2005 erstellte Richtlinie fur Tsunami Evakuierungsgebaude moglicherweise unzulanglich ist Es kam zum Umsturz von Stahlbeton Gebauden davon sechs in der Stadt Onagawa und je zwei in Akamae Dorf Miyako Stadt Ōtsuchi Stadt und Rikuzentakata Stadt von denen keines ein Tsunamievakuierungsgebaude und keines fur Tsunamis ausgelegt war 62 nbsp Auf Tsunamigefahrdungskarten vorausgesagte Uberflutungsflachen blau und tatsachliche Uberflutungsflachen 2011 rosa rot am Beispiel von Ōfunato links und Sendai 98 Als Ergebnis dessen dass man sich vor dem Tōhoku Erdbeben von 2011 als grosstes Erdbebenrisiko in Japan hauptsachlich auf ein mogliches Miyagi oki Erdbeben A 3 mit einer Magnitude zwischen 7 5 und 8 0 eingestellt hatte fur das von einer Wahrscheinlichkeit von 99 innerhalb von 30 Jahren ausgegangen wurde waren die getroffenen Tsunami Gegenmassnahmen in der Prafektur Miyagi nicht ausreichend fur das folgende Tōhoku Erdbeben von 2011 mit einer Starke von 9 0 Mw 69 Entlang der Tōhoku Kuste waren vor dem Tōhoku Erdbeben 2011 fur alle Bezirke Tsunami Gefahrenkarten erstellt worden doch uberstieg das Ausmass der Uberflutungsflachen in einigen Gebieten wie zum Beispiel in Sendai und Ōfunato bei weitem die in diesen Karten vorhergesagte maximalen Uberflutungsflachen 11 Beispielsweise war man fur die Tsunamigefahrdungskarten von Minamisanriku davon ausgegangen dass das erwartete Miyagi Erdbeben eine geringere Tsunami Uberflutungsflache in der Stadt als das Chile Erdbeben von 1960 verursachen werde 99 Einige Teile der Umsiedlungsgebiete in die die Bevolkerung nach dem Shōwa Tsunami 1933 zum Schutz vor Tsunamis dem Wiederaufbauplan folgend umgesiedelt worden war selbst solche auf hoher gelegenem Gelande wurden durch das unerwartete Ausmass des Tsunamis stark beschadigt So beispielsweise Ryōishi 両石町 in Kamaishi wo der Tsunami statt der Auflaufhohe von 9 5 m Shōwa Tsunami 1933 eine Auflaufhohe von 21 2 m erreichte In Osabe in Rikuzentakata konnten der nach dem Shōwa Tsunami 1933 errichtete Hugel und Seawall die Gemeinde nicht vor dem Tsunami von 2011 schutzen Der Tsunami von 2011 ubertraf in diesen Orten bei weitem das Ausmass der Katastrophen von Meiji 1896 oder Shōwa 1933 100 Religiose Statten zur Tsunamiabwendung und Tsunamimahnmale nbsp Sendai Ebene Vom Tōhoku Tsunami 2011 uberflutetes Gebiet violett an der Sendai Bucht mit dem Namiwake Schrein 浪分神社 roter Pfeil vor dem der 2011 5 km in das Landesinnere vorgedrungene Tsunami haltmachte Der 1835 an diese Stelle in einer Entfernung von 5 5 km von der Kuste umgesetzte Schrein blieb verschont das davor liegende Tiefland wurde uberflutet 67 62 nbsp Ria Sanriku Kuste Der Tsunami erreichte 2011 im Dorf Aneyoshi Miyaki Shigemori am Tsunamistein 大津浪記念碑 von 1933 mit rund 40 m Hohe einen Spitzenwert kam aber nicht uber diese Hohe hinaus die seine Inschrift in Erinnerung an vergangene Tsunamis als Mindestsiedlungshohe einfordert Das oberhalb liegende vor 2011 umgesiedelte Dorf blieb verschont das unterhalb liegenden Gelande wurde uberflutet 100 85 101 102 103 Nach dem Tsunami wurde daran erinnert dass in Nordjapan hunderte Wegsteine stehen die vor den Gefahren von Tsunamis warnen manche alter als 600 Jahre 104 101 Tsunami Mahnmale wie beispielsweise Steinmahnmale sind in vielen Gebieten entlang der Sanriku Kuste zu finden von denen manche vom Tōhoku Tsunami 2011 zerstort wurden wie in Minamisanriku Viele Gedenkschreine entlang der Pazifikkuste der Prafekturen Iwate Miyagi und Fukushima uberlebten hingegen den Tōhoku Tsunami 2011 und waren an Orten errichtet worden die mit der Erfahrung historischer Tsunamis wie dem Keichō Sanriku Tsunami von 1611 als sicher betrachtet wurden 62 So etwa im Dorf Aneyoshi in Miyako wo der Tsunami von 2011 kurz vor dem Tsunamisteinmahnmal stoppte 101 100 85 102 103 Wahrend des Tsunamis von 2011 traten im sudlichen Teil der Sendai Buchtkuste in hoher Dichte Kustendeichbruche auf wobei die Yamamoto Bucht einen besonderen Schwerpunkt bildete 48 Aufgrund der unerwarteten Tsunami Hohe und seines Auflaufs verfehlten viele Evakuierungsgebaude und Schutzraume den Zweck ihrer Ausweisung zur Lebensrettung Die drei Orte mit der in der gesamten Tōhoku Region schlechtesten Verortung der Evakuations und Schutzorte die statt Leben zu schutzen vom Tsunami uberflutet wurden waren Rikuzentakata 35 von 68 Orten wurden uberflutet Onagawa 12 von 25 Orten wurden uberflutet und Minamisanriku 31 von 78 wurden uberflutet wo es in den Orten in der Folge zu hohen Raten an Todesopfern zwischen etwa 5 und 12 Prozent kam 62 Der Durchschnittswert der Opferrate Anteil der Toten und Vermissten an der Bevolkerungszahl zur Zeit der Volkszahlung 2010 in den Tsunami Uberflutungsgebieten entlang der Sanriku Kuste betrug 4 55 Prozent A 4 und war damit weitaus hoher als in den Tsunami Uberflutungsgebieten entlang der Flachkuste der Prafekturen Miyagi und Fukushima 15 Bedeutung fur den Katastrophen und Kustenschutz Bearbeiten Entwicklungen vor der Tōhoku Katastrophe 2011 Bearbeiten nbsp Vor der Tōhoku Katastrophe 2011 simulierte Tsunamihohen fur die Typen Sanriku oki blauer Graph Miyagi oki gelber Graph und Meiji Sanriku oki roter Graph gegenuber den tatsachlich am 11 Marz 2011 verzeichneten Uberflutungs grune Kreise und Auflaufhohen blaue Dreiecke 105 A 3 nbsp Vor der Tōhoku Katastrophe von 2011 geplante hellblau und realisierte dunkelblau Deichhohen sowie Hohen des Tōhoku Tsunamis gelb vom 11 Marz 2011 an Orten der Tōhoku Kuste Quelle MLIT 106 nbsp Kustenschutzstrukturen als strukturelle Tsunami Gegenmassnahmen Oben der Kaimauer vorgelagerter Wellenbrecher engl breakwater Mitte Kustendeich engl coastal levee sea dike Unten hinter der Kaimauer liegende Ufermauer englisch seawall 107 Die von der Katastrophe betroffene Region hatte in der Vergangenheit schon haufig verheerende Schaden durch Tsunamis erlitten so etwa beim Meiji Sanriku Tsunami im Juni 1896 beim Shōwa Sanriku Tsunami im Marz 1933 und bei dem Chile Tsunami im Mai 1960 106 Vor dem Shōwa Sanriku Tsunami 1933 hatten sich Gegenmassnahmen darauf beschrankt Umsiedlungen auf hoheres Terrain vorzunehmen 7 Der Shōwa Sanriku Tsunami 1933 bei dem 3 000 106 62 7 18 oder 4 000 100 Menschen den Tod fanden war die erste Katastrophe die moderne Tsunami Gegenmassnahmen auf Initiative der Zentralregierung und der Prafekturalregierungen hin ausgelost hatte Diese Gegenmassnahmen umfassten im Wesentlichen die Umsiedlung auf hoheres Terrain und in begrenztem Umfang den Deichbau 106 Nach dem Shōwa Sanriku Tsunami 1933 hatte die japanische Regierung zunachst ein integriertes Katastrophenrisikomanagement umgesetzt indem sie sich auf Evakuierungsplanung und Umsiedlung konzentriert hatte Da sowohl der wissenschaftliche und technologische Stand als auch die Verfugbarkeit von Finanzmitteln noch keinen Bau von entsprechenden Deichen ermoglicht hatten hatten Tsunamigegenmassnahmen zu dieser Zeit eher auf Selbsthilfe und gegenseitige Hilfe als auf offentliche Hilfe setzen mussen 15 Drei Monate nach dem Shōwa Sanriku Tsunami 1933 schlug der Rat fur Katastrophenvorsorge CEDP des Bildungsministeriums ein Gesamtsystem der Tsunami Katastrophenbekampfung mit 10 Gegenmassnahmen vor Umsiedlung von Wohnhausern auf hoheres Gelande Errichtung von Kustendeichen Tsunami Regulationswalder Damme Wellenbrecher Tsunami resistente Gebiete Pufferzonen Evakuierungsrouten Tsunami Uberwachung Tsunami Evakuierung und Gedenkveranstaltungen 7 Der von der japanischen Regierung geschaffene Wiederaufbauplan rief zur Umsiedlung in 102 Dorfern der Prafekturen Miyagi und Iwate auf 100 Aufgrund der hohen Baukosten wurden in der Folge lediglich an funf Standorten Kustendeiche errichtet 7 106 Ihre Politik zum Wiederaufbau auf hoher gelegenem Terrain nach dem Shōwa Sanriku Tsunami 1933 konnte die Regierung aufgrund der Schwierigkeiten beim Finden von geeignetem Gelande nicht vollstandig umsetzen 108 Nach der Shōwa Tsunami Katastrophe fuhrten 60 Dorfer in der Prafektur Miyagi 11 gemeinschaftliche und 49 individuelle Umsiedlungen und 38 Dorfer in der Prafektur Iwate allesamt gemeinschaftliche Umsiedlungen Umsiedlungen durch die alle innerhalb eines Jahres abgeschlossen wurden 100 1941 folgte die Grundung einer Organisation fur Tsunamiwarnungen fur die Sanriku Kuste mit dem Ergebnis eines Tsunamivorhersagesystems das 1952 von der Japan Meteorological Agency JMA auf die gesamte Kuste Japans ausgeweitet wurde 7 109 und nach dem Chile Tsunami von 1960 auch Tsunamis mit weit entferntem Ursprungsort berucksichtigte 109 Fur die Ubermittlung der Tsunamiwarnungen steht japanischen Stadten im typischen Fall ein oftmals zentral zum Beispiel aus der Stadtverwaltung betriebenes ausgedehntes Netz an Lautsprechern in den Strassen zur Verfugung das sonst fur tagliche offizielle Verkundungen dient im Fall eines Tsunamis aber Warnungen in der ganzen Stadt ubertragen kann darunter neben einem Sirenenton auch gesprochene Mitteilungen 110 Im weiteren Verlauf hatte sich die Politik der japanischen Regierung dann jedoch mehr auf strukturelle Massnahmen wie ein auf Infrastruktur basierendes Warnsystem verlagert und war nach den 1960er Jahren technologieorientiert auf ein rasches Wirtschaftswachstum ausgerichtet gewesen Wissenschaft Technologie und Infrastruktur hatten sich stark entwickelt 15 Der Chile Tsunami von 1960 loste den umfassenden Bau von Kustendeichen in der Region aus 106 Die Tsunami Gegenmassnahmen in Japan nach dem Chile Tsunami von 1960 beschrankten sich hauptsachlich auf den Bau von Wellenbrechern Deichen und Kustendeichen deren Deichhohe sich anfanglich an der Tsunamihohe des Chile Tsunamis von maximal 3 bis 6 Metern orientierte 7 106 spater jedoch mehrere Male uberholt wurde um auch andere bedeutende Tsunamis der vorangegangenen 120 Jahre sowie Vorhersagen uber kunftige Sturmflutpegel zu berucksichtigen Die Deiche waren darauf ausgelegt den grossten vorhergesagten Tsunami Hohen und Sturmflutpegeln standzuhalten Wahrend die veranschlagten Hohen in der Prafektur Iwate und im nordlichen Miyagi auf historischen Aufzeichnungen beruhten basierten sie im sudlichen Miyagi und in der Prafektur Fukushima auf den vorhergesagten Sturmfluten 106 Das aus dem 1960 begonnenen Income Doubling Plan resultierende rasante Wirtschaftswachstum konnte die hohen Baukosten decken 7 Bis der Tōhoku Tsunami im Marz 2011 das ostliche Japan traf waren Kustendeiche in einer Gesamtlange von 300 km und einer Hohe bis zu 15 m errichtet worden davon 270 km von den Prafekturalregierungen unterstutzt von Staatssubventionen die zwei Drittel der Kosten abdeckten die die Hauptverantwortung fur den Deichbau trugen und 30 km von der Nationalregierung Die Staatsregierung hatte auch technische Standards Richtlinien und Handbucher fur den Entwurf und Bau von Kustenbauwerken entwickelt 106 Wahrend die Bevolkerung Japans in den funf Jahrzehnten seit Ende des Zweiten Weltkrieges von 72 auf 125 Millionen angestiegen war ermoglichten die Kustenschutzbauwerke die sich nun auf ein Drittel der japanischen Kustenstrecke ausdehnten einer grosseren Anzahl Menschen unmittelbar am Meer zu leben und zu arbeiten 111 Zum Zeitpunkt der Katastrophe von 2011 wurde Japan mit seinen Kustenschutzstrukturen Wellenbrechern Kustendeichen und Ufermauern Seawalls als derjenige Staat angesehen dessen Kuste am besten auf das Standhalten gegen einen starken Tsunami vorbereitet war Die in den Buchten angelegten massiven freistehenden Wellenbrecher sollten die Industriehafen mit ihrer Bevolkerung schutzen Die in weiten Teilen der Kustenebene errichteten Seedeiche sollten niedrig gelegene landwirtschaftliche Flachen und Stadte vor Tsunamis und Sturmfluten bewahren Und die Tsunamimauern seawalls von denen einige eine Hohe von 10 m oder mehr hatten waren aufgrund fruherer Tsunamis gebaut worden um belebte Siedlungen zu schutzen 107 Bewahrung und Schwachen wahrend der Tōhoku Katastrophe 2011 Bearbeiten Vor der Tōhoku Katastrophe 2011 war Japan als ein weltweit fuhrendes Land im Tsunami Katastrophenschutz bekannt Mit den ernsten Auswirkungen des Tsunamis besonders in der Tōhoku Region aber auch in anderen Regionen von Hokkaido im Norden bis Tokio im Suden zeigte das Tsunami Ereignis viele verborgene Schwachen in den Gegenmassnahmen Japans fur Tsunami Katastrophen auf 112 Die Tōhoku Katastrophe 2011 stellte die erste Bewahrungsprobe unter realen Bedingungen fur die verschiedenen Technologien und Gegenmassnahmen dar die Japan einsetzte um die Menschen wahrend der Tsunamis zu schutzen 7 18 Es stellte sich heraus dass einige Massnahmen gut griffen wahrend andere ihr Ziel verfehlt zu haben scheinen 7 Einige Stadte wie Fudai erwiesen sich als von ihren Bauwerken gut geschutzt obwohl der Tsunami die Hohe fur die sie ausgelegt worden waren bei weitem uberschritt Einige Wellenbrecher wie derjenige in der Kamaishi Bucht konnten den Tsunami Schaden zumindest reduzieren oder verzogern Am Beispiel der Stadt Hirono Prafektur Iwate lasst sich zeigen dass die Deiche die Gemeinden Japans erfolgreich schutzen konnten solange der vom Erdbeben ausgeloste Tsunami niedriger als die Deiche war Wahrend der Tsunami in der Stadt Hirono eine Hohe von 9 5 m uber dem Gezeitenstand hatte waren die Deiche hier 12 m hoher als der Gezeitenstand und es kam zu keiner Uberflutung der Stadt Hirono 106 Die Hohe der Tsunamiwellen die durch die unerwartet hohe Magnitude des Tōhokuerdbebens erzeugt wurden fuhrte jedoch im Allgemeinen dazu dass die Kustenschutzstrukturen und andere Kustenbauwerke uberbeansprucht und in vielen Fallen vollstandig oder teilweise zerstort wurden 107 106 Viele Seawalls und Deiche waren gebaut worden um die Kustenstadte vor Tsunamis zu schutzen wobei der Meiji Sanriku Tsunami von 1896 als Grundlage fur das Konstruktionsdesign herangezogen wurde Der uber 10 m hohe Tōhoku Tsunami 2011 uberwand jedoch die Tsunami Gegenwehranlagen und beschadigte sie erheblich 113 Von den insgesamt 300 km Deichstrecken entlang der 1 700 km langen Kuste der Prafekturen Iwate Miyagi und Fukushima wurden zusammengerechnet 190 km zerstort oder schwer beschadigt In vielen Fallen war der Tsunami doppelt so hoch wie die Deiche 106 Zudem wurden Wellenbrecher auf einer errechneten Gesamtstrecke von rund 8 5 km zerstort darunter auch bekannte und weltweit in der grossten Tiefe errichtete Wellenbrecher in der Bucht von Kamaishi 107 Samtliche Hafen entlang der Pazifikkuste der Tōhoku Region von Aomori bis Ibaraki erlitten betrachtliche Schaden an ihren Wellenbrechern Kais und ubrigen Kustenanlagen die alle Hafenfunktionen vorubergehend ausser Kraft setzten Der Tsunami Auflauf verursachte neben dem direkten Angriff von der Kuste aus auch bedeutenden Schaden entlang wichtiger Flusse in der Region wie in Ishinomaki von wo aus der Tsunami noch 49 km stromaufwarts des Kitakami Auflaufspuren hinterliess und 73 Quadratkilometer oder 13 Prozent der gesamten Stadtflache uberflutete 106 Die Uberflutung der Kustenschutzstrukturen im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi fuhrte zum Verlust von Meerwasserpumpen fur das Nuklearreaktorkuhlwasser und damit letztendlich zur Freisetzung hoher Mengen an radioaktivem Material 107 Die Erfahrung mit der Tōhoku Katastrophe 2011 zeigt dass die Bevolkerung dazu neigte sich zu stark auf die Regierung Wissenschaft und Technologie zu verlassen wie auf das Warnsystem und die Deiche 15 In einigen Stadten verzogerte sich die Evakuierung weil die Menschen nicht damit rechneten dass ein Tsunami einen Damm von bis zu 10 Metern Hohe uberfluten konne Manche Menschen konnten dem Tsunami nicht rechtzeitig entkommen weil sie angesichts der empfundenen Sicherheit durch den vermeintlichen Schutz des Baus von hohen Dammen ihre Hauser in das Tiefland entlang der Kuste verlegt hatten um naher an ihrer Einkommensquelle zu sein 114 Tatsachlich waren die anfanglichen Informationen der Tsunamiwarnung nicht zutreffend und die auf die Tsunamihohen des Chilenischen Tsunamis ausgelegten Deichhohen nicht hoch genug Dies war einer der Faktoren fur die hohe Anzahl an Opfern in der Bevolkerung 15 Diese Gegenmassnahmen stellten sich als unangemessen heraus und verstarkten die negativen Folgen fur die Menschen sogar sobald das Ausmass der Katastrophe den vorgesehenen Rahmen der Gegenmassnahmen uberschritt 15 114 Im Falle einer Uberschreitung der Gestaltungsgrenzen der Antitsunami Bauwerke durch die Naturgewalten erwies sich die ubermassige Abhangigkeit von strukturellen Massnahmen damit nicht nur als ineffizient sondern sogar als nachteilig 114 Als Lehre kann der Schluss gezogen werden dass sich die Bevolkerung fur ihren Schutz nicht allein auf die Kusteninfrastruktur verlassen sollte 115 Aufgrund der nichtstrukturellen Tsunami Gegenmassnahmen an den gefahrdeten japanischen Kusten also umfassender Tsunami Warnsysteme und gut einstudierter Evakuierungsplane blieben die Opferzahlen im Vergleich zu den durch den Tsunami verursachten Zerstorungen dennoch verhaltnismassig begrenzt 107 Entwicklungen und Veranderungen infolge der Tōhoku Katastrophe 2011 Bearbeiten Nach der Katastrophe von 2011 begann wieder eine Ruckbesinnung auf die Bedeutung einer ausgeglichenen Mischung von strukturellen und nichtstrukturellen Gegenmassnahmen 15 Das Tōhoku Erdbeben 2011 war die erste Katastrophe in der jungeren Geschichte Japans die alle Erwartungen und Vorhersagen ubertraf Die Dimensionen der Katastrophe waren vorher nicht in Betracht gezogen worden Die enormen Auswirkungen der Katastrophe veranlassten die japanische Regierung zu einem Paradigmenwechsel im Katastrophenrisikomanagement der von einer strukturell orientierten Praventionsstragie zu einer Schadensminderungsstrategie uberleitete bei der strukturelle und nichtstrukturelle Massnahmen integrierend verbunden wurden 114 Kustenbaugegenmassnahmen fur Tsunamis der Kategorien 1 und 2 nbsp Konventionelle Kustenbaumassnahmen wie Deiche und Wellenbrecher konnen Todesopfer und Schaden im Fall von Tsunamis der Kategorie 1 verhindern links mussen im Fall von Tsunamis der Kategorie 2 jedoch verbessert werden um vor einer Zerstorung durch Unterspulung geschutzt zu werden rechts Quelle MLIT 106 nbsp Die neuartigen nebaritsuyoi Deiche oben weisen drei grundsatzliche Veranderungen gegenuber der Bauweise vor dem Tsunami von 2011 auf 1 verstarkte Deichfusskonstruktion2 machtigere Dammkrone und Hangrutschbewehrung der Deichflanken3 verstarkte Verbindungen zwischen den bewehrten Abschnitten Quelle MLIT 112 Herkommliche und nach der Tōhoku Katastrophe 2011 uberarbeitete Caisson Wellenbrecher nbsp Herkommlicher a und fur starke Wellenbrecher empfohlener b Aufbau Quelle NILIM MLIT 107 nbsp Aufbau eines hoch belastbaren Wellenbrechers dessen Fundament bei Uberflutung gegen Unterspulung geschutzt ist und dessen Caissons durch einen angehobenen Fundamenthugel gegen Verschiebung durch Tsunamikrafte fixiert werden Quelle MLIT 106 Die nach der Tōhoku Katastrophe 2011 entworfenen starken Wellenbrecher sollen auch Tsunamihohen begegnen die die Hohe uberschreiten fur die die Wellenbrecher ausgelegt sind 107 Nach der Tōhoku Katastrophe 2011 fuhrte die japanische Regierung zwei Kategorien von Katastrophen und Tsunami Gefahrdungen Level 1 oder Praventionsstufe und Level 2 oder Bereitschafts Verminderungsstufe ein 100 106 114 115 Eine Katastrophe oder ein Tsunami der Kategorie 1 ereignet sich mit relativ hoher statistischer Wahrscheinlichkeit einmal in 100 oder weniger Jahren und verursacht bedeutende Schaden 100 106 114 Die Strategie der Regierung im Falle eines Tsunamis der Kategorie 1 liegt in der Schadensverhutung durch Kustenschutzmassnahmen wie die Errichtung von Seawalls von der Hohe eines Tsunamis der Kategorie 1 oder entsprechenden Wellenbrechern 100 115 Im Fall von Tsunamis der Kategorie 1 sind konventionelle strukturelle Tsunami Gegenmassnahmen wie Deiche und Wellenbrecher geeignet das Leben und den Besitz der Menschen zu schutzen und die lokale Wirtschaftstatigkeit zu erhalten 106 Katastrophen wie Tsunamis der Kategorie 2 dazu zahlt die Tōhoku Katastrophe 2011 ereignen sich mit geringerer statistischer Wahrscheinlichkeit lediglich etwa einmal in 1 000 Jahren bergen jedoch die Gefahr verheerender Zerstorungen 100 106 Im Fall von Level 2 Ereignissen sollte es ermoglicht werden auch extremen Ereignissen mit niedriger Wahrscheinlichkeit und hohen Auswirkungen durch eine integrierte Katastrophenrisikomanagement Strategie zu begegnen die strukturelle und nicht strukturelle Massnahmen miteinander kombiniert wie Kustenschutz Stadtplanung Evakuierung und offentliche Aufklarung 114 115 Strategien fur Ereignisse der Kategorie 2 sollen sich auf die Rettung von Menschenleben konzentrieren 106 Die Strategie im Falle eines Tsunamis der Kategorie 2 liegt in der Schadensbegrenzung durch Massnahmen wie Landnutzungsvorschriften und Tsunamiwarnsysteme 100 Tsunamis der Kategorie kann also nicht mehr hauptsachlich durch Kastrophenschutzbauwerke begegnet werden sondern sie erfordern eine integrierte Katastrophenrisikomanagement Strategie die strukturelle und nicht strukturelle Massnahmen verbindet Zu den Massnahmen die in integrierter Weise die unverzugliche Evakuierung gewahrleisten sollen zahlen Katastrophenvorhersagen und Fruhwarnsysteme Bodennutzungsplanung ausgewiesene Evakuierungsstatten Schutzraume und andere Einrichtungen und Bauwerke zur Verzogerung und Schwachung der Tsunamis Katastrophenerziehung Ubungen und gegenseitige Hilfsmechanismen werden ebenfalls als ausserst wichtig eingeschatzt 106 In den ersten Jahren nach dem Tsunami von 2011 wurden sowohl bei den strukturellen Numerische Simulationen Kustenschutzbauwerke Gebaudeschadenbewertung Kustenschutzwalder als auch bei den nichtstrukturellen Massnahmen Warn und Beobachtungssysteme Evakuierung viele Verbesserungen umgesetzt 112 Strukturelle Gegenmassnahmen Bearbeiten KustenschutzbauwerkeWahrend der Tōhoku Katastrophe 2011 entstanden desastrose Schaden als Bauwerke durch den Tsunami uberflutet wurden ihre Belastungsgrenze erreichten und plotzlich zusammenbrachen Als Lehre wurde daraus gezogen dass die Bauwerke ausreichend widerstandsfahig sein mussen um standzuhalten oder allmahlich nachzugeben selbst fur den Fall dass die naturlichen Krafte ihre strukturelle Entwurfsbeschrankung uberschreiten 106 Auch im Fall eines sehr grossen Tsunamis sollten die Tsunami Gegenwehranlagen so konstruiert sein dass sie auch bei Uberflutung weiterhin an ihrem Platz verbleiben und mitwirken die Auswirkungen des Tsunami zumindest zu verringern 113 115 Um Tsunamis der Kategorie 2 standzuhalten mussen Kustenbauwerke verbessert werden so dass ihre Anfalligkeit fur Bruche und ihre vollstandige Zerstorung durch Unterspulung vermindert wird 106 Wahrend des Tōhoku Tsunamis 2011 lag die Ursache fur das Versagen von Kustendeichen in den meisten Fallen darin begrundet dass sie vom Tsunami uberflutet und dann ihr unbewehrter Deichfuss unterspult wurde 112 Rund 87 Prozent der Deiche die bereits gegen Unterspulung verstarkt worden waren waren durch den Tōhoku Tsunami 2011 hingegen nicht beschadigt worden obwohl sie uberspult worden waren 106 Zwar war das Phanomen der Unterspulung des Deichfusses schon durch den vom Tokachi Erdbeben von 1968 bekannt doch hatten die Ingenieure damals gefolgert dass die Deiche nur ausreichend hoch gebaut werden mussten 112 Nach dem Tōhoku Tsunami von 2011 wurde der Neubau der Deiche entlang der gesamten Tōhoku Pazifikkuste begonnen Es wurde aber nun als finanziell unmoglich angesehen die Kustendeiche so hoch zu entwerfen dass sie die Uberflutung eines Tsunamis mit der hochstmoglichen Hohe verhindern zudem waren die Auswirkungen von so hohen Bauwerken die die Fischerei und Tourismuswirtschaft vom Meer trennen wurden unerwunscht Stattdessen wies die neue Deichgeneration nebaritsuyoi Deiche eine grosse Anzahl von Entwurfsverbesserungen auf die auf eine Verhinderung oder zumindest Verzogerung des Dammbruches abzielten Die nebaritsuyoi Deiche wurden dafur ausgelegt die Uberflutung durch einen Tsunami der Kategorie 1 zu verhindern Ihre Uberflutung durch Tsunamis der Kategorie 2 wurde erwartet doch sollten sie auch im Falle der Uberflutung durch ihre Bauweise den Tsunami Kraften widerstehen oder langer standhalten um der gefahrdeten Bevolkerung mehr Zeit fur die Evakuierung zu ermoglichen 112 Nebaritsuyoi Bauweise wurde nach dem Tsunami von 2011 auch bei Wellenbrechern entwickelt und angewendet wie bei dem Wellenbrecher von Kamaishi Fur andere grosse Wellenbrecher wie in Hachinohe Kuji Onagawa und Sōma wurde ebenfalls ein Neubau in ahnlicher nebaritsuyoi Weise beschlossen Wie beim Wellenbrecher von Ōfunato der ebenfalls in der Mundung einer Bucht liegt wurde sein Neubau beschlossen bei dem die Wahrscheinlichkeit verringert werden sollte dass die Caissons der Wellenbrecher verrutschen konnen Zudem wurde beim Neubau dieser beiden Wellenbrecher in Kamaishi und Ōfunato die zentrale Offnung der Wellenbrecher verstarkt 112 Kustenwalder nbsp Mehrschichtige Tsunami Gegenmassnahme in der Sendai Ebene 112 Die Wiederaufbaubehorde japanisch 復興庁 englisch Reconstruction Agency RA kundigte nach der Katastrophe an kunftig beim Wiederaufbau von Kustengebieten Kustenwalder zu nutzen In der Sendai Ebene wurde mit der Umsetzung einer mehrschichtigen Gegenmassnahme zur Verminderung der Tsunami Auswirkungen begonnen bei der ein Seawall mit einem Kustenwald und erhohtem Land oder Strassen kombiniert wurden Ein Beispiel fur diese Strategie bietet die Stadt Iwanuma wo der Plan mehrere aus Tsunamitrummern aufgeschuttete Evakuierungshugel Millennium Hope Hills 11m T P eine erhohte Strasse 4 5m T P einen Gartenweg 3m T P und einen bestehender kunstlicher Kanal Teizanbori als erste grossangelegte soziale Implementierung gegen Tsunamis in Japan umfasst 112 Nichtstrukturelle Gegenmassnahmen Bearbeiten Landnutzungsanderungen und UmsiedlungenDie Plane der japanischen und der lokalen Regierungen zum physischen Wiederaufbau der vom Tsunami betroffenen Gebiete berucksichtigen Tsunamis der Kategorie 1 und 2 und zogen politische Massnahmen zu Landnutzungsanderungen und Umsiedlungen der Menschen in den betroffenen Gebieten auf hoher gelegenes Gelande ebenso in Betracht wie die Aufschuttung von Hugeln in tief gelegenen Gebieten Aufgrund der periodisch wiederkehrenden Tsunamis in der Tōhoku Region gehorte die Umsiedlung von Menschen aus Tsunami gefahrdeten Gebieten zum Wiederaufbauprozess Zwar werden sowohl Landnutzungsvorschriften in Kustengebieten als auch Umsiedlungen der Bevolkerung in hoher gelegene Gebiete nach jeder Tsunami Katastrophe diskutiert und Menschen aus den betroffenen Gebieten zogen nach jeder Katastrophe wie 1896 1933 oder 1960 auf hoher gelegenes Terrain um doch scheitern diese Massnahmen ublicherweise daran dass die Menschen mit der Zeit wieder in die tiefer gelegenen und Tsunami gefahrdeten Gebiete in Meeresnahe zuruckkehren Fur diese Ruckkehr besteht eine Vielzahl von Grunden wie Bevolkerungszunahme Anforderungen des Fischereigewerbes Der Wiederaufbauplan nach der Tōhoku Katastrophe 2011 ist dem Wiederaufbauplan nach der Shōwa Tsunami Katastrophe von 1933 sehr ahnlich Ein Unterschied besteht darin dass nach dem Wiederaufbauplan nach 2011 ein Seawall vorgesehen ist der einen Tsunami der Kategorie 1 abwehren soll wahrend der Shōwa Wiederaufbauplan auf Umsiedlungen auf hoher gelegenes Gelande zur Schadensbegrenzung gesetzt hatte 100 Die Regierung erliess nach dem Tōhoku Tsunami von 2011 neue Richtlinien fur den Wiederaufbau von Fluss und Kustenbauwerken die neben ihrer ausseren Gestaltung auch lokale Charakteristika Okosysteme Aspekte der Nachhaltigkeit und die finanzielle Realisierbarkeit berucksichtigten 106 Tsunami WarnsystemNach der Tōhoku Katastrophe 2011 unterzog die JMA samtliche ihrer Warnstrategien einer Untersuchung um das Tsunamiwarnsystem zu verbessern Als Resultat dessen fasste die JMA drei Losungsbereiche fur die Verbesserung des Tsunamiwarnsystems in den Bereichen Grundstrategie technischen Verbesserungen und Verbesserungen in ihren amtlichen Bekanntmachung und Ausdrucken zusammen Die Anderungen in der Grundstrategie sahen vor dass die ersten Warnungen kunftig moglichst schnellstmoglich vorzugsweise innerhalb der ersten drei Minuten verbreitet werden und auf Grundlage des ungunstigsten moglichen Falles beruhen soll Im Falle von aktualisierten Meldungen sollen vorige zu gering eingeschatzte Werte nicht mehr erscheinen Die technischen Verbesserungen schliessen hochauflosende Uberflutungsvorhersagen ein die die Auswirkungen von Autobahnen berucksichtigen Die Verbesserungen in den Begrifflichkeiten und Inhalten der Bekanntmachungen zielten auf hohere Verstandlichkeit der Tsunamiwarnungen Anstelle der vorher acht verschiedenen vorhergesagten Tsunamiklassen wurden in der neuen Version nur noch funf unterschieden Zusatzlich zu den Zahlenwerten sollte die Tsunamihohe kunftig auch begrifflich beschrieben werden huge fur 5 m 10 m und 10 m high fur 3 m und N A fur 1 m 112 Russland Bearbeiten Die Flutwelle erreichte das russische Festland mit einer maximalen Wellenhohe von 40 cm in der Region Primorje bzw 80 cm in der Region Kamtschatka Die hochsten gemessenen Wellenhohen des Tsunamis in Russland wurden von den Inseln der Oblast Sachalin gemeldet Malokurilskoje 3 m Juschno Kurilsk 1 89 m Kurilsk 0 56 m Burewestnik 2 m Sewero Kurilsk 1 6 m Poronaisk 0 85 m Starodubskoje 0 65 m Newelsk 0 27 m Cholmsk 0 22 m Uglegorsk 0 18 m Korsakow 0 67 m Krilon 0 29 m 116 Sonstiger Pazifikraum Bearbeiten Das Pacific Tsunami Warning Center gab Warnungen vor dem Eintreffen eines Tsunamis fur fast den gesamten Pazifischen Ozean aus diese Warnungen umfassten Japan Russland die Marcusinsel die Nordlichen Marianen Guam Wake Taiwan die Yap Inseln die Philippinen die Marshallinseln Palau die Midwayinseln Pohnpei Chuuk Kosrae Indonesien Papua Neuguinea Nauru das Johnston Atoll die Salomonen Kiribati die Howlandinsel die Bakerinsel Hawaii Tuvalu Palmyra Vanuatu Tokelau Jarvis Island Wallis und Futuna Samoa Amerikanisch Samoa Tonga die Cookinseln Niue Australien Fidschi Neukaledonien Mexiko die Kermadecinseln Franzosisch Polynesien Neuseeland Pitcairn Guatemala El Salvador Costa Rica Nicaragua die Antarktis Panama Honduras Chile Ecuador Kolumbien Peru 117 sowie Alaska die Westkuste Kanadas und die Westkuste der Vereinigten Staaten Der Tsunami breitete sich uber den Pazifik mit einer Geschwindigkeit von 800 km h aus 118 Das Rote Kreuz warnte aufgrund der anfanglichen Informationen davor dass die Tsunamiamplitude grosser sein konnte als die maximale Hohe vieler Inseln im Pazifischen Ozean In Kalifornien ertrank mindestens ein Mensch und der Tsunami richtete Schaden von Crescent City bis nach Santa Cruz an 119 120 die nach einer vorlaufigen Prognose 36 Mio Euro betrugen 121 In Papua Neuguinea ertrank ein Mann als er von einer Welle erfasst und auf das Meer hinausgespult wurde 122 Ubersicht uber Wellenhohe und Ankunftszeit Bearbeiten Tabelle Ubersicht uber Amplitude Wellenhohe und Ankunftszeit des Tsunami im Pazifischen Ozean Ubersicht uber Amplitude Wellenhohe und Ankunftszeit des Tsunami im Pazifischen Ozean Messstelle Staat Gebiet Koordinaten Ankunftszeit AmplitudeOfunato Ōfunato Iwate Japan 0618 06 18 8 0 8 0 m 123 Ishinomaki Miyagi Japan 0620 06 20 3 3 3 3 m 123 Kamaishi Iwate Japan 0621 06 21 4 1 4 1 m 123 Miyako Iwate Japan 0626 06 26 8 5 8 5 m 123 Soma Sōma Fukushima Japan 0650 06 50 7 3 7 3 m 123 Hanasaki Nemuro Hokkaidō Japan 43 3N 145 6E 0656 06 56 1 83 mNemuro Hokkaidō Japan 0657 06 57 2 8 m 123 Tokachi Hokkaidō Japan 0657 06 57 2 8 2 8 m 123 Urakawa Hokkaidō Japan 0742 07 42 2 7 m 123 Oarai Ōarai Ibaraki Japan 0752 07 52 4 2 m 123 Omaezaki Shizuoka Japan 34 6N 138 2E 0818 08 18 1 42 mNaha Okinawa Japan 26 2N 127 7E 0901 09 01 0 25 mSaipan Vereinigte Staaten 15 2N 145 7E 0916 09 16 0 65 mMutsu Aomori Japan 0916 09 16 2 9 m 123 Wake Vereinigte Staaten 19 3N 166 6E 0928 09 28 0 39 mTosashimizu Kōchi Japan 32 8N 133 0E 0946 09 46 0 84 mYap Mikronesien 9 5N 138 1E 1013 10 13 0 15 mAdak Alaska Vereinigte Staaten 51 9N 176 6W 1034 10 34 0 35 mMidwayinseln Vereinigte Staaten 28 2N 177 4W 1048 10 48 1 27 mNikolski Alaska Vereinigte Staaten 52 9N 168 9W 1109 11 09 0 27 mKwajalein Marshallinseln 8 7N 167 7E 1111 11 11 0 55 mLegazpi City Philippinen 13 1N 123 8E 1116 11 16 0 25 mShemya Alaska Vereinigte Staaten 52 7N 174 1E 1136 11 36 1 58 mNauru Nauru 0 5S 166 9E 1156 11 56 0 20 mDutch Harbor Alaska Vereinigte Staaten 53 9N 166 5W 1204 12 04 0 41 mJohnston Atoll Vereinigte Staaten 16 7N 169 5W 1206 12 06 0 20 mTern French Frigate Shoals Vereinigte Staaten 23 9N 166 3W 1224 12 24 0 38 mBetio Tarawa Kiribati 1 4N 172 9E 1225 12 25 0 21 mSaint Paul Island Alaska Vereinigte Staaten 57 1N 170 3W 1228 12 28 0 65 mBarbers Point Hawaii Vereinigte Staaten 21 3N 158 1W 1308 13 08 0 70 mKahului Maui Vereinigte Staaten 20 9N 156 5W 1327 13 27 1 74 mNawiliwili Kauai Vereinigte Staaten 22 0N 159 4W 1343 13 43 0 76 mHilo Hawaii Vereinigte Staaten 19 7N 155 1W 1409 14 09 1 41 mHonolulu Oʻahu Vereinigte Staaten 21 3N 157 9W 1410 14 10 0 71 mKawaihae Hawaii Vereinigte Staaten 20 0N 155 8W 1413 14 13 1 22 mManus Papua Neuguinea 2 0S 147 4E 1425 14 25 0 93 mKanton Kiribati 2 8S 171 7W 1425 14 25 0 05 mHoniara Salomonen 9 4S 160 0E 1436 14 36 0 26 mKiritimati Kiribati 2 0N 157 5W 1447 14 47 0 56 mWinter Harbour British Columbia Kanada 50 7N 128 3W 1505 15 05 0 47 mSubic Bucht Philippinen 14 8N 120 3E 1517 15 17 0 07 mLombrum Manus Papua Neuguinea 2 0S 147 4E 1529 15 29 1 04 mKaumalapau Hawaii Vereinigte Staaten 20 8N 156 9W 1531 15 31 0 91 mLuganville Vanuatu 15 5S 167 2E 1537 15 37 0 54 mLangara Point British Columbia Kanada 54 2N 133 1W 1539 15 39 0 52 mArena Cove Kalifornien Vereinigte Staaten 38 9N 123 7W 1540 15 40 0 82 mVanuatu Vanuatu 17 8S 168 3E 1542 15 42 0 69 mLautoka Fidschi 17 6S 177 4E 1545 15 45 0 33 mCharleston Oregon Vereinigte Staaten 43 3N 124 3W 1545 15 45 0 49 mHumboldt Bay Vereinigte Staaten 40 8N 124 2W 1553 15 53 0 54 mPago Pago Amerikanisch Samoa 14 3S 170 7W 1556 15 56 0 34 mPort San Luis Kalifornien Vereinigte Staaten 35 2N 120 8W 1654 16 54 1 88 mCrescent City Kalifornien Vereinigte Staaten 41 7N 124 2W 1657 16 57 2 02 mPort Orford Oregon Vereinigte Staaten 42 7N 124 5W 1724 17 24 1 85 mBitung Indonesien 0 4N 125 2E 1727 17 27 0 26 mSan Francisco Kalifornien Vereinigte Staaten 37 8N 122 5W 1749 17 49 0 64 mNukuʻalofa Tonga 21 1S 175 2W 1751 17 51 0 37 mAdak Alaska Vereinigte Staaten 51 9N 176 6W 1755 17 55 1 09 mPoint Reyes Kalifornien Vereinigte Staaten 38 0N 123 0W 1810 18 10 1 38 mRarotonga Cookinseln 21 2S 159 8W 1813 18 13 0 29 mRangiroa Franzosisch Polynesien 14 9S 147 7W 1822 18 22 0 29 mPapeete Tahiti Franzosisch Polynesien 17 5S 149 6W 1822 18 22 0 39 mNuku Hiva Marquesas Franzosisch Polynesien 8 9S 140 1W 1824 18 24 1 48 mCabo San Lucas Mexiko 22 9N 109 9W 1906 19 06 0 22 mWestport Washington Vereinigte Staaten 46 9N 124 1W 1920 19 20 0 62 mNorth Cape Neuseeland 34 4S 173 0E 2001 20 01 0 25 mLa Jolla Kalifornien Vereinigte Staaten 32 9N 117 3W 2007 20 07 0 43 mMonterey Harbor Kalifornien Vereinigte Staaten 36 6N 121 9W 2013 20 13 0 72 mRikitea Franzosisch Polynesien 23 1S 135 0W 2014 20 14 0 21 mLos Angeles Kalifornien Vereinigte Staaten 33 7N 118 3W 2115 21 15 0 51 mSan Diego Kalifornien Vereinigte Staaten 32 7N 117 2W 2131 21 31 0 51 mOld Harbor Alaska Vereinigte Staaten 57 2N 153 3W 2154 21 54 0 33 mLottin Point Neuseeland 37 6S 178 2E 2209 22 09 0 33 mKodiak Alaska Vereinigte Staaten 57 7N 152 5W 2211 22 11 0 28 mSanta Monica Kalifornien Vereinigte Staaten 34 0N 118 5W 2223 22 23 0 84 mWaitangi Chathaminseln Neuseeland 43 9S 176 6W 2230 22 30 0 67 mAcapulco Mexiko 16 8N 99 9W 2254 22 54 0 77 mSpring Bay Tasmanien Australien 42 5S 147 9E 2259 22 59 0 19 mJackson Bay Okahu Neuseeland 44 0S 168 6E 2325 23 25 0 35 mSanta Barbara Kalifornien Vereinigte Staaten 34 4N 119 7W 2345 23 45 0 99 mBaltra Galapagos Ecuador 0 4S 90 3W 2354 23 54 0 82 mQuepos Costa Rica 9 4N 84 2W 2401 1d 00 01 0 18 mAcajutla El Salvador 13 6N 89 8W 2404 1d 00 04 0 20 mChristchurch Neuseeland 43 6S 172 8E 2416 1d 00 16 0 27 mOwenga Chatham Inseln Neuseeland 44 0S 176 4W 2420 1d 00 20 0 81 mSantacruz Galapagos Ecuador 0 7S 90 3W 2438 1d 00 38 1 77 mManzanillo Mexiko 19 1N 104 3W 2517 1d 01 17 1 45 mOsterinsel Chile 27 2S 109 4W 2524 1d 01 24 0 73 mLa Libertad Ecuador 2 2S 80 9W 2639 1d 02 39 1 23 mAtico Peru 16 2S 73 7W 2805 1d 04 05 0 33 mCoquimbo Chile 30 0S 71 3W 2838 1d 04 38 1 46 mCallao Peru 12 1S 77 2W 2844 1d 04 44 1 67 mCaldera Chile 27 1S 70 8W 2846 1d 04 46 1 41 mTalcahuano Chile 36 7S 73 1W 2933 1d 05 33 1 06 mSan Felix Chile 26 3S 80 1W 2936 1d 05 36 0 51 mIquique Chile 20 2S 70 1W 2944 1d 05 44 0 72 mCorral Chile 39 9S 73 4W 3002 1d 06 02 1 25 mArica Chile 18 5S 70 3W 3019 1d 06 19 1 25 mQuelle sofern nicht anderes angegeben NOAA PTWC amp AWCTWC Memento vom 15 Juni 2013 im Internet Archive Alle Zeitangaben in UTC Bei beiden Messungen war zu der Zeit die Anlage zur Messung des Tidenhubs ausgefallen wodurch die Angabe zur Wellenhohe verfalscht sein kann 124 Auswirkungen BearbeitenIn Bezug auf den Anteil der zerstorten Hauser zahlten Ōtsuchi Rikuzentakata Kesennuma Onagawa und Ishinomaki zu den Gemeinden mit besonders grossem Schaden Dies wurde unter anderem damit erklart dass die Unterschiede bei den Schaden von der Entfernung zum Epizentrum des Erdbebens und von der Geomorphologie der jeweiligen Gemeinde abhangig waren 125 Die Opferrate Anteil von Toten und Vermissten an der jeweiligen Bevolkerung war in grossen Stadten wie Kesennuma und Ishinomaki verhaltnismassig gering da diese Stadte im Vergleich zu kleinen Kustenstadten wie Onagawa Ōtsuchi und Rikuzentakata uber ein weites Hinterland verfugten 125 Eine Reihe von Stadten wie Ōtsuchi Rikuzentakata und Minamisanriku wurde vom Tsunami vollig verwustet Ihre Stadtzentren wurden komplett zerstort ihre Rathauser und die anderen wichtigsten kommunalen Dienste ausser Dienst gestellt 125 In anderen Stadten wie Miyako Kamaishi Kesennuma und Ishinomaki bleiben die meisten kommunalen Dienste funktionstuchtig obwohl es dort jeweils zu grossem Schaden am Hauptzentrum der Stadt gekommen war wahrend die umgebenden Dorfer entlang der Kuste fast vollig zerstort wurden 125 In wieder einer anderen Reihe von Stadten wie Fudai Tanohata und Ost Matsushima war es zwar zu einigem Schaden durch den Tsunami gekommen doch blieben die Kernfunktionen unbeschadet mit Ausnahme solcher die der Waterfront benachbart waren oder zur Fischerei und Meeresprodukte Produkte Industrie gehorten 125 Opfer Bearbeiten Diagramm Vergleich der Opferzahlen des Tōhoku Erdbebens 2011 und anderer Naturkatastrophen in Japan seit 1945 Vergleich der Opferzahlen des Tōhoku Erdbebens 2011und anderer Naturkatastrophen in Japan seit 1945 126 127 128 129 130 131 Jahr Anzahl 1945 6 062 126 1946 1 504 126 1947 1 950 126 1948 4 897 126 1949 975 126 1950 1 210 126 1951 1 291 126 1952 449 126 1953 3 212 126 1954 2 926 126 1955 727 126 1956 765 126 1957 1 515 126 1958 2 120 126 1959 5 868 126 1960 528 126 1961 902 126 1962 381 126 1963 575 126 1964 307 126 1965 367 126 1966 578 126 1967 607 126 1968 259 126 1969 183 126 1970 163 126 1971 350 126 1972 587 126 1973 85 126 1974 324 126 1975 213 126 1976 273 126 1977 174 126 1978 153 126 1979 208 126 1980 148 126 1981 232 126 1982 524 126 1983 301 126 1984 199 126 1985 199 126 1986 148 126 1987 69 126 1988 93 126 1989 96 126 1990 123 126 1991 190 126 1992 19 126 1993 438 126 1994 39 126 1995 6 482 126 1996 84 126 1997 71 126 1998 109 126 1999 141 130 2000 78 126 2001 90 126 2002 48 126 2003 62 126 2004 327 126 2005 148 126 2006 177 126 2007 39 130 2008 101 126 2009 115 126 2010 89 130 2011 22 515 132 2012 190 130 2013 173 130 2014 283 130 2015 77 133 2016 344 133 2017 129 131 2018 444 132 2019 114 132 Legende Anzahl der Toten oder Vermissten Anmerkungen zu den Opferzahlen der einzelnen Hauptkatastrophen 1945 Mikawa Erdbeben 2 306 Opfer und Makurazaki Taifun 3 756 Opfer 126 130 127 1946 Nankai Erdbeben 1 443 Opfer 130 1947 Taifun Kathleen 1 930 Opfer 127 130 127 1948 Fukui Erdbeben 3 769 Opfer 126 130 127 1953 Nanki Starkregen 1 124 Opfer 127 130 1954 Tōya Maru Taifun 1 761 Opfer 127 130 1959 Ise wan Taifun 5 098 Opfer 126 130 127 1995 Kobe Erdbeben 6 437 Opfer 126 130 127 2011 Tōhoku Erdbeben 22 252 Opfer Stand 1 Marz 2019 132 Quelle sofern nicht anderes angegeben Cabinet Office Government of Japan 内閣府 White paper on Disaster Management 防災白書 Tabelle Opfer und Schaden je Prafektur Opfer und Schaden je PrafekturAngaben der Polizei NPA mit Stand vom 9 Marz 2018 1 und der Brand und Katastrophenschutzbehorde FDMA vom 7 Marz 2018 2 Prafektur Tote Vermisste Vollstandig eingesturzteWohngebaude Teilweise eingesturzteWohngebaude Brande 134 NPA FDMA NPA FDMA NPA FDMA NPA FDMA NPA FDMAHokkaidō 1 1 0 0 0 0 4 4 0 4Aomori 3 3 1 1 308 308 701 701 0 11Iwate 4 674 5 140 1 116 1 116 19 508 19 508 6 571 6 571 33 33Miyagi 9 540 10 564 1 223 1 225 83 003 83 003 155 130 155 130 135 137Akita 0 0 0 0 1Yamagata 2 3 0 0 0 0 0 14 0 2Fukushima 1 614 3 811 196 224 15 224 15 224 80 803 80 803 80 38Ibaraki 24 66 1 1 2 632 2 632 24 999 24 999 31 31Tochigi 4 4 0 0 261 261 2 118 2 118 0 0Gumma 1 1 0 0 0 0 7 7 0 2Saitama 0 1 0 0 24 24 199 199 2 12Chiba 21 22 2 2 801 801 10 152 10 152 15 18Tokio 7 8 0 0 15 20 198 223 1 35Kanagawa 4 6 0 0 0 0 41 41 0 6Gesamt 15 895 19 630 2 539 2 569 121 776 121 781 280 923 280 962 297 330 Tabelle Opfer und Schaden je Kusten Landform Opfer Opferrate Schaden und Tsunamiauswirkungen je Kusten LandformAngaben mit Stand von Marz 2016 135 Kusten Landform Gesamtgebiet UberflutungsgebietBevolkerung Tsunamihohe Opfer Tote und Vermisste DurchschnittlicheOpferrate Vollig zerstorteHauser Durchschnittliche Ratevollig zerstorter Hauser Flache Bevolkerung DurchschnittlicheOpferrateSanriku Ria Kuste 357 155 5 20 m 8 783 2 9 33 988 29 6 87 km2 167 538 4 55 Flachkuste 1 724 571 3 15 m 9 055 1 0 70 811 14 1 375 km2 297 613 2 80 Tabelle Opfer und Schaden je Gemeinde bei Gemeinden mit uber 100 Opfern Gemeinden mit uber 100 Opfern Tote und Vermisste Opfer Schaden und Opferrate je Gemeinde Angaben der Brand und Katastrophenschutzbehorde FDMA vom 7 Marz 2018 Grosse und Opferrate der Uberflutungsflachen je Gemeinde Mit Angaben der Wiederaufbaubehorde RA verrechnete Angaben der Brand und Katastrophenschutzbehorde FDMA vom 8 Marz 2016 136 2 137 138 Ort Opfer Zerstorte Wohngebaude Brande Gesamtes Gemeindegebiet Uberflutetes GemeindegebietPrafektur Gemeinde Kusten Region Landform 137 139 140 Tot Vermisst Tot oder vermisst Vollig zerstort Teilzerstort BevolkerungVolkszahlung2010 141 136 Opferrate 136 Opferrate A 4 BevolkerungVolkszahlung 2010 140 A 5 Flache km2 A 6 Opferrate A 4 A 7 FDMA 2 FDMA 2 FDMA RA 137 A 4 FDMA 2 FDMA 2 FDMA 2 FDMA RA 137 GSI 137 142 FDMA RA 137 Iwate Miyako Sanriku Ria Kuste 475 94 569 514 2 677 1 328 2 59 430 1 0 0 86 18 378 10 2 80 Yamada Sanriku Ria Kuste 687 146 833 752 2 762 405 7 18 617 4 5 4 04 11 418 5 6 59 Ōtsuchi Sanriku Ria Kuste 855 420 1 275 1 229 3 579 588 1 15 276 8 3 8 05 11 915 4 10 31 Kamaishi Sanriku Ria Kuste 994 152 1 146 1 039 2 957 699 5 39 574 2 9 2 63 13 164 7 7 89 Ōfunato Sanriku Ria Kuste 422 79 501 419 2 791 1 147 3 40 737 1 2 1 03 19 073 8 2 20 Rikuzentakata Sanriku Ria Kuste 1 604 202 1 806 1 763 3 807 240 1 23 300 7 8 7 57 16 640 13 10 59 Miyagi Kesennuma Sanriku Ria Kuste 1 216 215 1 431 1 325 8 483 2 571 8 73 489 1 9 1 80 40 331 18 3 29 Minamisanriku Sanriku Ria Kuste 620 211 831 812 3 143 178 5 17 429 4 8 4 66 8 480 143 144 10 5 64 Onagawa Sanriku Ria Kuste 615 258 873 850 2 924 349 5 10 051 8 7 8 46 8 048 3 10 56 Ishinomaki Sendai Flachkuste 3 553 423 3 976 3 705 20 042 13 049 24 160 826 2 5 2 30 112 276 73 3 30 Higashimatsushima Sendai Flachkuste 1 132 23 1 155 1 086 5 519 5 558 2 42 903 2 7 2 53 34 014 37 3 19 Tagajō Sendai Flachkuste 219 0 219 188 1 746 3 730 16 63 060 0 3 0 30 17 144 6 1 10 Sendai Sendai Flachkuste 923 27 950 681 30 034 109 609 37 1 045 986 0 1 0 07 19 600 143 144 52 2 27 Natori Sendai Flachkuste 954 38 992 949 2 801 1 129 12 73 134 1 4 1 30 12 155 27 7 81 Iwanuma Sendai Flachkuste 186 1 187 181 736 1 606 1 44 187 0 4 0 41 8 051 29 2 25 Watari Sendai Flachkuste 283 4 287 270 2 389 1 150 3 34 845 0 8 0 77 10 920 143 144 35 1 92 Yamamoto Sendai Flachkuste 700 18 718 2 217 1 085 0 16 704 4 3 7 460 143 144 24 Fukushima Shinchi Flachkuste 98 10 108 99 439 138 2 8 224 1 3 1 20 11 2 12 Sōma Flachkuste 465 19 484 456 1 004 833 0 37 817 1 3 1 21 29 4 37 Minamisōma Flachkuste 1 037 111 1 148 637 2 323 2 430 1 70 878 1 6 0 90 39 4 76 Namie Flachkuste 567 31 598 772 2 384 0 20 905 2 9 6 Futaba Flachkuste 164 4 168 103 14 1 6 932 2 4 3 Ōkuma Flachkuste 135 0 135 61 95 1 11 515 1 2 2 Tomioka Flachkuste 428 6 434 355 2 819 0 16 001 2 7 1 Naraha Flachkuste 149 2 151 147 1 218 3 7 700 2 0 3 Iwaki Flachkuste 436 37 473 4 644 32 921 13 342 249 0 1 15 Anmerkung Mit der Farbe Orange unterlegt sind Gemeinden die teilweise oder vollstandig innerhalb der Evakuierungszone lagen die nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima in der weiteren Umgebung des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi aufgrund der hohen Strahlenbelastung nach der Kernschmelze im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi verordnet wurden und somit Gegenstand von langfristigen Zugangsbeschrankungen Sperrgebiet waren Feldstudien zur Erfassung von Tsunamiauswirkungen konnten hier erst mit einer erheblichen Verzogerung beispielsweise in Minamisōma nach 15 Monaten durchgefuhrt werden 82 nbsp Bebenam 11 Marz Epizentrum Nordteil der Insel Honshu nbsp Bebenam 11 Marz Epizentrum nbsp 1 0 0 nbsp 2 0 X nbsp 1 1 C nbsp 0 0 X nbsp 4 2 L nbsp 39 0 C nbsp 0 1 0 nbsp 17 15 C nbsp 10 0 C nbsp 855 420 M nbsp 1 0 6 nbsp 475 94 M nbsp 687 146 M nbsp 4 1 0 nbsp 994 152 M nbsp 422 79 M nbsp 1604 202 M nbsp 1216 215 nbsp 620 211 M nbsp 3553 423 nbsp 615 258 M nbsp 1132 23 nbsp 79 2 D nbsp 219 0 M nbsp 923 27 nbsp 954 38 M nbsp 283 4 M nbsp 700 18 M nbsp 186 1 D nbsp 1 0 X nbsp 5 0 X nbsp 10 3 C nbsp 7 0 D nbsp 98 10 C nbsp 465 19 M nbsp 700 18 M nbsp 1037 111 M nbsp 149 2 C nbsp 436 37 M nbsp 567 31 D nbsp 164 4 C nbsp 135 1 L nbsp 428 6 C nbsp 12 0 C nbsp 5 0 X nbsp 11 1 M nbsp 14 0 X nbsp 39 1 0 nbsp 13 0 C nbsp 10 1 C nbsp 13 0 C nbsp 3 0 L nbsp 1 0 X nbsp 14 2 C nbsp 1 0 X nbsp 1 0 1 nbsp 0 0 0 nbsp 0 0 0 nbsp 47 1 C nbsp 97 0 8 nbsp 42 1 0 nbsp 6 0 0 nbsp 14 2 L nbsp 3 1 L nbsp 1 1 X nbsp 42 0 D nbsp 29 0 X nbsp 7 0 C nbsp 6 0 X nbsp 3 0 C nbsp 3 0 7 nbsp 3 0 L nbsp 2 0 D nbsp 2 0 C nbsp 2 0 L nbsp 1 0 2 nbsp 2 0 0 nbsp 2 0 0 nbsp 2 0 1 nbsp 2 0 0 nbsp 11 0 M Auswahl betroffener Verwaltungseinheiten Die Angaben in den Klammern geben die Anzahl der Opfer und Schaden an Tote Vermisste vollig zerstorte Wohnhauser Die Menge der vollig zerstorten Wohnhauser wird ab einem Wert uber 9 mit romischen Zahlzeichen codiert X 10 49 L 50 99 C 100 499 D 500 999 M 1000 4999 5000 9999 10000 Der Farbcode fur die Positionsmarker bezieht sich auf die Gesamtzahl der Toten und Vermissten je Verwaltungseinheit Stand Marz 2018 2 nbsp 0 nbsp 1 9 nbsp 10 99 nbsp 100 499 nbsp 500Es liegen unterschiedliche Statistiken zu den Opfern vor Die Polizei meldete bis zum 9 Marz 2018 15 895 Tote davon 9 540 in der Prafektur Miyagi 4 674 in der Prafektur Iwate und 1 614 in der Prafektur Fukushima 6 156 Personen wurden verletzt Weiterhin gelten 2 539 Personen als vermisst 1 Die Statistik der Brand und Katastrophenschutzbehorde Fire and Desaster Management Agency FDMA im japanischen Ministerium fur Innere Angelegenheiten und Kommunikation beziffert die Anzahl der Toten in ihrem 159 Schadensbericht mit Stand vom 8 Marz 2019 auf 19 689 wahrend noch 2 563 Menschen als vermisst registriert waren Davon entfielen 10 565 Todesopfer und 1 221 Vermisste auf die Prafektur Miyagi 5 141 Tote und 1 114 Vermisste auf die Prafektur Iwate und 3 868 Tote und 224 Vermisste auf die Prafektur Fukushima 145 Die bei weitem meisten Opfer zusammen uber 99 wurden fur die Prafekturen Miyagi nach Polizeiangaben ca 60 Iwate ca 30 und Fukushima ca 10 verzeichnet 18 1 2 Von den 15 894 Leichen die mit Stand von 2016 gefunden wurden wurden 15 824 in den drei Prafekturen Iwate Miyagi und Fukushima gefunden Von den in diesen drei Prafekturen gefundenen Toten wurden 13 956 88 6 Personen anhand von Merkmalen ihres Korperbaus und anhand der in ihrem Besitz befindlichen Gegenstande identifiziert 1 250 7 9 wurden anhand zahnarztlicher Nachweise identifiziert 173 1 1 anhand von DNA Analysen unter Verwendung fruherer Proben und 373 2 4 anhand ihre Fingerabdrucke Weitere 2 806 17 8 Personen wurden anhand von DNA Analyse identifiziert uber die ihre verwandtschaftliche Herkunft bestimmt wurde Mit Stand von September 2016 waren 72 0 5 Leichen nicht identifiziert 146 Fur den Datenstand ihres 146 Schadensberichts mit zu diesem Zeitpunkt noch 18 131 registrierten Todesopfern 147 hat die FDMA im Marz 2013 eine zusammenfassende Schadensbestandsaufnahme veroffentlicht die auch eine auf NPA Angaben beruhende Statistik zu den Todesursachen mit Stand vom 31 August 2012 enthalt Demnach war der Tod bei 90 6 der Opfer durch Ertrinken eingetreten bei 0 9 durch Brand und bei 4 2 durch Druckeinwirkung mechanische Verletzung oder andere Ursachen wahrend die Todesursache bei 4 3 der Opfer unbekannt war 136 In der Haupttodesursache unterschied sich das durch den Tsunami gepragte Tōhoku Ungluck von anderen Katastrophen wie den durch Brande und Feuersturm charakterisierten Grossen Kantō Erdbeben 1923 bei dem 87 1 der Opfer den Tod durch Brande gefunden hatten und weitere 10 5 Opfer einsturzender Hauser geworden waren wahrend z B beim durch den Einsturz von Hausern gekennzeichneten Erdbeben von Kōbe 1995 83 3 der Todesopfer auf Druckeinwirkung Wundinfektionen oder andere Ursachen und 12 8 auf Brande zuruckzufuhren waren 148 149 Eine entsprechende Statistik nach Altersgruppen ergab dass 0 bis 9 Jahrige 3 der Todesopfer stellten 10 bis 19 Jahrige 2 71 20 bis 29 Jahrige 3 31 30 bis 39 Jahrige 5 49 40 bis 49 Jahrige 7 22 50 bis 59 Jahrige 12 27 60 bis 69 Jahrige 19 23 70 bis 79 Jahrige 24 67 und 80 Jahrige sowie Altere 22 10 136 Aufgrund von Zeit und Materialknappheit mussten die Verstorbenen in Massengrabern beigesetzt werden um sie nach Moglichkeit zwei bis drei Monate spater zu exhumieren und dann einer traditionellen Einascherung zuzufuhren Bei den Beisetzungen sind Angehorige Militars die die Beisetzung durchfuhren und die letzte Ehre in Form eines Saluts erweisen sowie buddhistische Priester zugegen Normalerweise ruhen die eingeascherten Uberreste in Urnen monatelang im Familienheim ehe sie bestattet werden 150 Die Gemeinden an der Flachkuste hatten in absoluter Zahl viele Opfer Tote und Vermisste zu beklagen Sie wiesen auch in absoluter Zahl viele vollstandig durch die Katastrophe zerstorte Hauser und riesige Uberflutungsgebiete auf unter denen dichtbesiedelte Gebiete waren Die relativen Werte wie die durchschnittliche Opferrate die durchschnittliche Rate an komplett zerstorten Hausern und die durchschnittliche Opferrate in den Uberflutungsgebieten waren jedoch an der Flachkuste nicht so hoch wie jene an der Sanriku Ria Kuste Die Gemeinden Ōtsuchi Kamaishi und Rikuzentakata an der Sanriku Ria Kuste waren im Vergleich extrem stark von der Katastrophe getroffen worden wie an den hohen Zahlen von Todesopfern dort erkennbar ist Kamaishi Ōtsuchi Kesennuma und Rikuzentakata hatten jeweils uber 1000 Opfer zu beklagen wobei Rikuzentaka sowohl die hochste absolute Anzahl an Opfern als auch die hochste Opferrate in dem Uberflutungsgebiet der gesamten Sanriku Ria Kuste aufwies 15 Mit Stand vom 14 Marz 2011 war mit 470 000 Betroffen die hochste Anzahl an Evakuierten erreicht 10 11 Die Menschen wurden zu einem grossen Teil in Massenunterkunften versorgt Teilweise herrschte dort Wasser und Nahrungsmangel Die Behorden teilten am 13 Marz 2011 mit dass die Rettung von uber 3 000 Personen gelungen sei 151 Nach dem Ungluck kam es in den Evakuierungszentren bei vom Ungluck betroffenen Menschen zur Verschlechterung ihrer korperlichen Verfassung In der ersten Woche nach der Katastrophe ereigneten sich bis zum 18 Marz 423 im Zusammenhang mit ihr stehende Todesfalle Bis zum 11 April ein Monat nach dem Ungluck starben im Zusammenhang mit der Katastrophe nochmals 651 Menschen bis zum 11 Juni drei Monate nach dem Ungluck 581 weitere bis zum 11 September sechs Monate nach dem Ungluck 359 weitere bis zum 10 Marz 2012 ein Jahr nach dem Ungluck 249 weitere und bis zum 10 September 2012 anderthalb Jahre nach der Katastrophe nochmals 39 weitere womit sich bis zu diesem Zeitpunkt eine Gesamtzahl der nach dem Ungluck eingetretenen Todesfalle von 2302 ergab Etwa 70 dieser Todesfalle ereigneten sich innerhalb der ersten drei Monate wahrend die Anzahl der nach sechs Monaten sich ereignenden Todesfalle noch mehr als 10 ausmachte 1121 Menschen also etwa 50 der Gesamtzahl entfielen dabei auf die Prafektur Fukushima Der Anteil alterer Menschen war unter diesen 2302 Todesfallen extrem hoch Die Gruppe von uber 66 Jahrigen machte mit 2070 Menschen etwa 90 aus 136 Schaden Bearbeiten Infrastruktur Bearbeiten Bauschaden Bearbeiten Besonders hoch fielen die Bauschaden aus insbesondere bei Gebauden Dies kann darauf zuruckgefuhrt werden dass die meisten Gebaude in der Gegend aus Holz und nur einige der grosseren Gebaude aus Beton gefertigt waren wie in den Videos die online verfugbar waren zu sehen ist 152 Im Allgemeinen waren in Japan drei Gebaudetypen ublich Holzkonstruktion typischerweise traditionelle Gebaude und Wohngebaude mit ein oder zwei Geschossen Metallkonstruktion neuere Wohngebaude und Geschaftshauser und Stahlbetongebaude RC und SRC Gebaude 152 153 Einige Gebaude wiesen auch eine Mischung der Bauweisen auf wobei die traditionelle Holzstruktur oft mit einer metallischen Struktur uberlagert wurde um die Gebaude zu verstarken oder die Lebensdauer alternder Gebaude zu verlangern Die an die holzernen oder metallischen Strukturen gehangten Aussenwande waren traditionell leicht und konnten aus Holzbrettern komprimierten Holzpaneelen Aluminium oder Kunststoffplatten bestehen Leichte Verkleidungen wie Gipskartonplatten auf Brettern oder traditionell auf Bambusbahnen gespritzter Gips und die gutbekannten Leichtholz und Papier Wande in beweglicher Form Fusuma genannt fanden sich auch in den Hausern und wurden ublicherweise an einer Betondecke oder an Betonwanden verankert In Gebauden mit weniger als drei Geschossen die zum Beispiel in der Stadt Rikuzentakata die Mehrheit der Gebaude ausmachten bestanden die Verbindungen zwischen diesen Strukturen und den Fundamenten entweder in Metallstrangen mit einem Durchmesser von unter 2 cm oder in Schrauben die weder aufwarts noch seitwarts gerichteten Kraften und Belastungen widerstanden Beispielsweise in Rikuzentakata erwiesen sich die leichten Konstruktionen als schlecht geeignet fur die vertikalen Belastungen und aufwarts gerichteten Krafte die von den Tsunamiwellen erzeugt wurden 153 Zwar waren die Bauvorschriften in Japan aufgrund der ausserordentlich hohen Gefahr von Naturkatastrophen sehr streng doch waren die Gebaude in diesem Gebiet in erster Linie gegen Erdbeben und nicht gegen Tsunamibelastungen konstruiert Dementsprechend fielen die durch das Erdbeben selbst verursachten Schaden an Gebauden gering aus doch fuhrte der Tsunami zu grosseren Schaden da holzerne erdbebensichere Hauser nicht dazu geeignet sind einem Tsunami standzuhalten 152 Die beiden Gebaudetypen der Holzkonstruktionen und Metallkonstruktionen die aufgrund ihres geringen Gewichtes Erdbeben standhalten sollen wurden bis zu einer Entfernung von 3 5 km von der Kuste vollig zerstort Ihr geringes Gewicht erhohte die Schwimmfahigkeit und die leichten Wande boten der Kraft der Tsunami Wellen nur geringen Widerstand Die in diesem Gebiet dem Tsunami standhaltenden Gebaude waren daher in der Regel Betongebaude doch wurden aufgrund von Unterspulungen an ihrer Basis auch einige Betongebaude Opfer des Tsunamis 153 Insgesamt wurden uber 120 000 Gebaude vollkommen zerstort Weitere 280 000 sturzten teilweise ein und nochmals 730 000 Hauser wurden beschadigt 1 Ein umfangreicher Bericht uber Schaden aus allen betroffenen Gebieten durch das MLIT von 2011 wies darauf hin dass ein klarer Schwellenwert fur die schwere Beschadigung oder den Einsturz von Gebauden existierte der bei einer Tsunamiuberflutungshohe von etwa 2 0 m lag bei einer Uberflutungshohe 1 0 bis 1 5 m Uberflutungshohe wurden lediglich 9 der Gebaude fortgespult oder irreparabel beschadigt wahrend es bei 1 5 bis 2 0 m bereits 31 der Gebaude und bei 2 0 bis 2 5 m Uberflutungshohe 66 der Gebaude waren Eine Untersuchung in Kesennuma wies allerdings eine Inkonsistenz zu diesen Befunden auf die zeigte wie wichtig lokale Einflusse auf die Beeinflussung der Schadenshohe einzelner Gebaude sind 154 In Tokio wurde die Mastspitze des Tokyo Towers sichtbar verbogen 155 Brande Bearbeiten Zwischen 11 und 31 Marz 2011 kam es zu 286 Branden in Verbindung mit dem Erdbeben und Tsunami vom 11 Marz Zudem kam es zu 36 Erdbebenbranden in Kustenregionen 25 in Miyagi 5 in Fukushima 5 in Ibaraki und 1 in Aomori und 109 Erdbebenfeuern im Landesinneren davon 32 in Tokio 13 in Ibaraki 12 in Fukushima je 11 in Saitama und Chiba und 10 in Miyagi 156 Der Prozentsatz an Tsunamibranden war hoch in den Prafekturen Miyagi und Iwate wo etwa 20 bis 65 Prozent der bebauten Flachen der Kustengemeinden vom Tsunami uberflutet waren Von den 124 gezahlten Tsunamibranden fielen 82 auf Miyagi 24 auf Iwate 8 auf Ibaraki 6 auf Aomori und 4 auf Fukushima Neben den ausgeweiteten Tsunamibranden existierten auch viele kleine die jedoch nicht offiziell gezahlt wurden da ruckverfolgbare Spuren von den Tsunamiwellen fortgespult wurden 156 Es wurden drei hauptsachliche Ausbruchmuster fur Tsunamibrande ausgemacht Erstens ihre Induzierung in Zusammenhang mit leckenden Flussigpropangas Eigentumsflaschen aus Wohnhausern zweitens ihre Induzierung durch leckende Benzintanks der Kraftfahrzeuge und drittens ihre Induzierung durch leckende Oltanks aus Hafenindustrieanlagen Schiffen und Fischerbooten Die beim ersten Brandverursachungsmuster wichtigen Flussigpropangasflaschen waren in dem vom Tsunami betroffenen Gebiet weitgehend ublich als primare Heizquelle In der Prafektur waren etwa 22 000 Haushalte und in der Prafektur Miyagi etwa 88 000 Haushalte mit jeweils zwei Flussigpropangasflaschen ausgestattet Das zweite Brandverursachungsmuster wurde fur verschiedene Schulgebaude in Miyagi und Iwate beschrieben vor denen Fahrzeuge geparkt waren die dann wahrend des Tsunamis gegen oder in die Gebaude geflutet und zerdruckt wurden wobei Kraftstoff austrat und Brande verursachte Fur das dritte Brandverursachungsmuster sind die massiven Brande in der Kesennuma Bucht ein typisches Beispiel wo aus zerstorten Oltanks im Hafen von Kesennuma Ol ausgetreten war das Brande verursachte die sich mit den Tsunamifluten in weitere Stadtgebiete ausbreiteten 156 157 In der Stadt Ichihara Prafektur Chiba geriet die Erdolraffinerie der Cosmo Oil Company in Brand 158 Schaden und Storungen am Verkehrsnetz Bearbeiten nbsp Fahrgaste beim Verlassen eines gestoppten JR ZugesJapans Verkehrsnetzwerk wurde durch das Erdbeben schwer gestort 4 200 Strassen und 116 Brucken wurden beschadigt 159 So waren mehrere Abschnitte der Tōhoku Autobahn im Norden Japans beschadigt und nicht mehr befahrbar 160 Der Flughafen Sendai wurde gegen 15 55 Uhr JST also rund 70 Minuten nach dem Erdbeben durch den Tsunami uberflutet und ausser Betrieb gestellt 161 Die Tokioter Flughafen Narita 162 und Haneda stellten nach dem Erdbeben fur etwa 24 Stunden den Betrieb ein und die meisten ankommenden Fluge wurden zu anderen Flughafen umgeleitet 163 Zehn ankommende Fluge nach Narita landeten auf der US amerikanischen Yokota Air Base etwa 25 Kilometer westlich von Tokio 164 In Tokio wurde der Eisenbahn und U Bahn Verkehr zunachst vollstandig eingestellt doch nach einigen Stunden auf manchen Strecken wieder aufgenommen 165 Am Tag nach dem Erdbeben wurde auf den meisten Strecken im Grossraum Tokio der Bahnverkehr wieder voll aufgenommen 166 Rund 20 000 Besucher von Tokyo Disneyland konnten den Park nicht verlassen und verbrachten die Nacht vom 11 zum 12 Marz auf dem Gelande 167 Verschiedene Eisenbahnverbindungen in Japan wurden unterbrochen die East Japan Railway Company stellte den Verkehr vollstandig ein 168 29 Eisenbahnlinien wurden beschadigt 159 Zu vier Zugen auf Kustenstrecken verlor die Fahrdienstleitung den Kontakt Ein Zug auf der Senseki Linie mit vier Waggons wurde am Morgen nach dem Erdbeben entgleist aufgefunden und Personal und Passagiere gerettet 169 Fahrende Shinkansen Zuge wurden angehalten es kam jedoch zu keinen Entgleisungen 170 Die Tōkaidō Shinkansen nahm nach einigen Stunden mit einzelnen Fahrten den Betrieb wieder auf und verkehrte am nachsten Tag nach dem normalen Fahrplan Zuge auf der Jōetsu und der Nagano Shinkansen fuhren ab dem Abend des 12 Marz wieder doch die Tōhoku Shinkansen blieb eingestellt da es zu Beschadigungen von Oberleitungen und Bruckenbauwerken gekommen ist 171 49 Tage nach dem Erdbeben fuhren am 29 April die Zuge wieder jedoch mit reduzierter Geschwindigkeit Erst ab dem 23 September 2011 wurde die regulare Geschwindigkeit wieder zugelassen 172 Die meisten anderen Bahnlinien in Tōhoku konnten ab Mitte April wieder befahren werden 173 Ausfalle in der Stromversorgung Bearbeiten Wegen den Erdbeben mussten 210 000 Menschen evakuiert werden 5 5 Millionen Haushalte waren ohne Strom und eine Million Haushalte in 18 Prafekturen ohne Wasser 174 Zerstorungen im Kusten und Uferschutz Bearbeiten In Miyagi brachen aufgrund des Tsunami vier Damme Des Weiteren kam es insgesamt zu 208 Erdrutschen 159 Beeintrachtigungen im Gesundheitswesen Bearbeiten Der Tsunami zerstorte viele Krankenhauser und Kliniken in den Kustengebieten 149 175 und verstarkte die Abwanderung von Arzten und anderen Angehorigen der Heilberufe aus den von der Katastrophe betroffenen Gebieten Das offentliche Gesundheitssystem wurde schwer beeintrachtigt und erlangte auch Jahre nach der Katastrophe noch nicht seine volle Funktionsfahigkeit wieder Der Mangel an Arzten stellte ein kritisches Problem in der Tōhoku Region dar 149 Beeintrachtigung der lokalen Wirtschaft Bearbeiten Bei den vom Tsunami verwusteten Kustengemeinden handelte es sich grosstenteils um kleine Stadte deren Wirtschaft stark maritim ausgerichtet war und insbesondere vom kommerziellen Fischfang Aquakultur Hochseefischerei und der damit verbundenen Weiterverarbeitung abhangig war Fischereierzeugnisse aus dieser Region sind Jakobsmuscheln Austern Abalonen Zuchtfisch essbare Meeresalgen Thunfisch und Bonito Die ortliche Aquakulturindustrie hatte erst durch das Erdbeben in Chile im Februar 2010 Tsunami Schaden erlitten und erholte sich gerade Die Fischerei und Aquakulturindustrie erlitt durch die Katastrophe von 2011 erheblichen Schaden sowohl an Anlagen und Ausstattung als auch an ihren Offshore Ernteflachen Von den uber 14 000 Booten und Schiffen in der Prafektur Iwate gingen rund 90 Prozent verloren Da das Erdbeben am Nachmittag erfolgte befanden sich viele Fischer zum Zeitpunkt des Unglucks an Land und waren nicht in der Lage ihre Boote so kurzfristig auf das offene Meer zu bringen Zwar befanden sich einige Hochseethunfischfischerboote auf hoher See doch wurden nur wenige Falle bekannt bei denen Boote gerettet wurden indem sie noch schnell auf das Meer gebracht wurden wie dies bei den Fischereiforschungsbooten in Kamaishi gelang Anders als bei den an der Kuste der Prafektur Iwate vorherrschenden Fischereiorten handelte es sich bei den Stadten Ishinomaki und Kesennuma in der Prafektur Miyagi um grossere Stadte mit diversifizierten Okonomien wahrend die lokale Wirtschaft von Natori eng mit der Grossstadt Sendai verbunden war 176 nbsp Die Cosmo Olraffinerie in Ichihara geriet nach einer Explosion in Brand nbsp In Tokio loste das Erdbeben mehrere Brande aus nbsp Die verbogene Mastspitze des Tokyo Towers in Tokio nbsp Wasserrohrbruch mit darauf folgender Eisbildung nbsp Tsunami Verwustungen in ŌfunatoKulturguter Bearbeiten Das Erdbeben und der Tsunami beschadigten insgesamt 714 deklarierte Kulturguter darunter funf Nationalschatze und 156 wichtige Kulturguter Zudem wurden die Kieferninseln bei Matsushima die zu den drei schonsten Landschaften Japans zahlen in Mitleidenschaft gezogen 177 Mehrere dieser kleinen Inseln in der Matsushima Bucht nordostlich von Sendai reduzierten dabei Uberflutungen an der Kuste indem sie als Tsunami Barrieren oder Wellenbrecher wirkten 178 Unterseekabel Bearbeiten Durch das Erdbeben und den Tsunami wurde auch eine Reihe von Unterseekabeln beschadigt die Japan mit dem Rest der Welt verbinden 179 Die Schaden waren grosser als zunachst vermutet Betroffen waren APCN 2 Verbindung nach China Taiwan Hongkong Sudkorea Malaysia Singapur und zu den Philippinen Pacific Crossing West und Pacific Crossing North beide ausser Betrieb Pacnet Segmentausfalle im Ostasienteil Beschadigung eines Segments des Kabelnetzes zwischen Japan und den USA laut Korea Telecom Beschadigung einiger Segmente des Unterwasserkabelsystems PC 1 laut NTT Die beschadigten Netzwerkrouten gehen uberwiegend in Ajigaura Hitachinaka oder Kitaibaraki beide in der Prafektur Ibaraki an Land Kabel die im Suden Tokios oder der Bucht von Tokio an Land gehen wurden nicht beschadigt Die japanische NTT leitete Verkehr uber Backup Kabelsysteme Trotzdem kam es laut JPNAP zu einem deutlichen Ruckgang der japanischen Internetleistung Auch PCCW bestatigte langsamen Datenverkehr zwischen Japan und den USA Das Kabel von KDDI zwischen den USA und Japan wurde vollstandig unterbrochen totaler Signalausfall Kernkraftwerke Bearbeiten nbsp Wind und Niederschlagsprognose fur Fukushima vom 14 Marz 0 Norden nbsp Lage der betroffenen Kraftwerke an der Ostkuste JapansAls Folge des Erdbebens vom 11 Marz 2011 14 46 23 Uhr Ortszeit mit nachfolgendem Tsunami wurde der Betrieb in mehreren japanischen Kernkraftwerken beeintrachtigt Die Japanische Atomaufsichtsbehorde Nuclear and Industrial Safety Agency NISA wurde sofort nach Beginn des Erdbebens um 14 46 Uhr Ortszeit informiert Der japanische Kernkraftwerksbetreiber Tokyo Electric Power Company TEPCO meldete erstmals um 15 42 Uhr Ortszeit einen nuklearen Notfall Nuclear Emergency im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi Nachdem weitere Berichte uber Notfallsituationen aus anderen Kernkraftwerken eintrafen rief die japanische Regierung am 11 Marz 2011 um 19 03 Uhr Ortszeit den Nuklearen Notfallzustand State of Nuclear Emergency aus 180 Nach Angaben der Internationalen Atomenergie Organisation IAEO IAEA und des Japan Atomic Industrial Forum JAIF wurden elf Reaktorblocke in vier Atomkraftwerken abgeschaltet 181 182 Betroffen waren die Anlagen Fukushima Daiichi mit drei laufenden Blocken Fukushima Daini mit allen vier Blocken Tōkai mit einem Block und Onagawa mit allen drei Blocken Es handelt sich in allen Fallen um Siedewasserreaktoren 183 Nach der Schnellabschaltung traten in funf der elf Reaktoren Storfalle im Kuhlmittelkreislauf auf Ursache ist in allen Fallen der Ausfall der Notstromgeneratoren fur die Nachkuhlung der heruntergefahrenen Reaktoren infolge des Tsunamis In den Reaktorblocken 1 2 und 3 des Kernkraftwerks Fukushima Daiichi kam es nach Temperaturanstieg und Knallgasbildung zu Explosionen die die ausseren Hullen der Reaktorblockgebaude zerstorten 184 Der Vorfall wurde von der Japanischen Atomaufsichtsbehorde zunachst als INES Stufe 4 Unfall von max 7 eingestuft und am 18 Marz auf die Stufe 5 Unfall mit weitreichenden Konsequenzen angehoben 185 Am Morgen des 12 April 2011 stufte die japanische Regierung den Unfall auf Stufe 7 der INES Skala Katastrophaler Unfall hoch Bis dahin hatte nur die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl 1986 diese hochste Einstufung erhalten 186 Fukushima Daiichi Bearbeiten Hauptartikel Nuklearkatastrophe von Fukushima Nachdem die Dieselgeneratoren der Notstromversorgung nach Uberflutung durch den 14 Meter hohen Tsunami ihren Dienst versagt hatten kam es am 12 Marz 2011 im 150 km vom Epizentrum entfernten Kernkraftwerk Fukushima Daiichi Fukushima I bei den Reaktorblocken 1 bis 3 und im Abklingbecken von Block 4 zum Ausfall des Kuhlsystems 187 In den Reaktorblocken 1 bis 3 verdampfte daraufhin Kuhlwasser Zum Ausgleich des Kuhlwasserverlusts und zur Kuhlung erhielten alle drei Reaktorblocke mit Borsaure als Neutronenabsorber versetztes Meerwasser von aussen eingespritzt Die Reaktorblocke 4 bis 6 waren wegen Inspektionsarbeiten nicht in Betrieb sind jedoch mit Brennstaben bestuckt die in den dortigen Abklingbecken lagern 188 Die nach den Explosionen in Block 1 und 3 auf dem Gelande gemessene Dosisleistung d h Strahlendosis pro Zeitspanne betrug zwischen 20 mSv h und 4 mSv h 189 Nach der Explosion von Block 2 stieg die Dosisleistung kurzzeitig auf uber 8 mSv h was das 16fache des Grenzwerts von 500 mSv h bedeutet sank jedoch kurz darauf wieder ab Am Morgen des 15 Marz um 09 10 Uhr Ortszeit stieg die Strahlung nach der Explosion am Block 4 zeitweise auf 11 9 mSv h 190 und an einem Messpunkt direkt zwischen Block 3 und 4 wurden 400 mSv h gemessen 191 192 193 Am Morgen des 16 Marz stieg die Strahlenexposition auf dem Kraftwerksgelande auf bis zu 1 Sv h 194 Die vorherrschenden ablandigen Winde sorgten dafur dass die am Kernkraftwerk Fukushima Daiichi austretenden radioaktiven Wolken im Wesentlichen auf den Pazifik hinausgetrieben wurden 195 Messungen vom 14 Marz 2011 auf dem Flugzeugtrager USS Ronald Reagan 160 km vor der Kuste bestatigen dies Auf Grund der gemessenen Strahlenexposition sah sich die US Navy veranlasst fur ihre auf dem Weg nach Fukushima befindlichen Schiffe die Route zu andern 196 Zeitweise trieb die Wolke allerdings nach Nordosten so dass erhohte Radioaktivitatswerte in der Luft am Kernkraftwerk Onagawa gemessen wurden obwohl dort keine Radioaktivitat austrat 197 Am fruhen Morgen des 21 Marz kam es in der Prafektur Ibaraki auf Grund nordostlicher Winde zu einem kraftigen Anstieg der Radioaktivitat An vielen Messstationen wurde kurzzeitig eine Energiedosis von 2 µGy h uberschritten Nachdem die Japanische Regierung am 11 Marz 19 03 Uhr Ortszeit den Nuklearen Notfallzustand ausgerufen hatte verfugte die Notfalleinsatzzentrale Emergency Response Headquarters der Prafektur Fukushima um 20 50 Uhr die Evakuierung der Bevolkerung in einem Radius von zwei Kilometern um das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi Spater wurde dieser Radius dann auf Weisung des Premierministers schrittweise von zwei 11 Marz 20 50 h auf drei 11 Marz 21 23 h auf zehn 12 Marz 5 44 h und zuletzt zwanzig Kilometer 12 Marz 18 25 h erweitert 198 was bis zu 80 000 Einwohner betrifft 199 Bewohner in einem Umkreis von dreissig Kilometern wurden 15 Marz 11 Uhr daruber hinaus aufgefordert in ihren Hausern zu bleiben 198 Fukushima Daini Bearbeiten Im Kernkraftwerk Fukushima Daini Fukushima II wiesen die Reaktorblocke 1 2 und 4 Storungen im Kuhlsystem auf Von dem Reaktorblock 3 wurden keine Probleme gemeldet 200 Aufgrund der Storungen wurde auch um das Kernkraftwerk Fukushima Daini die Evakuierung im Radius von 10 Kilometer angeordnet der nahezu vollstandig innerhalb des 20 Kilometer weit reichenden Evakuierungsradius um das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi liegt 201 Ein Kranfuhrer sturzte ab und starb 202 Die Betreibergesellschaft TEPCO teilte am 15 Marz 2011 mit dass die Kuhlsysteme in allen vier Reaktorblocken einwandfrei funktionieren 203 Die IAEO IAEA teilte am 12 Marz gegen 21 Uhr MEZ mit dass zusatzlich zu den Evakuierungen im Umkreis von Fukushima Daiichi bislang etwa 30 000 Anwohner innerhalb des 10 km Radius um Fukushima Daini evakuiert wurden und dass die Evakuierungsmassnahmen noch nicht abgeschlossen seien 204 Seit dem 15 Marz 18 Uhr Ortszeit sind alle vier Blocke des Kernkraftwerks im kalten Zustand abgeschaltet 205 Die Vorfalle in den Blocken 1 2 und 4 wurden von der NISA mit der INES Stufe 3 Ernster Storfall eingestuft 206 Onagawa Bearbeiten Im Kernkraftwerk Onagawa brach im konventionellen Teil der Anlage ein Brand im vom Reaktor getrennt stehenden Turbinengebaude aus der bald unter Kontrolle gebracht werden konnte 207 Seit dem 12 Marz 1 17 Uhr Ortszeit sind alle drei Blocke des Kernkraftwerks im kalten Zustand abgeschaltet 187 Am 13 Marz meldete der Betreiber Tōhoku Denryoku der IAEO dass in der Umgebung des Kraftwerks erhohte Werte an Radioaktivitat gemessen wurden und erklarte deswegen einen Storfall der niedrigsten Stufe 208 Am 5 Marz 2012 stufte die Internationale Atomenergiebehorde den Storfall auf Stufe 2 der INES Skala ein 209 Tōkai Bearbeiten Im Kernkraftwerk Tōkai fielen am 13 Marz 2011 zwei von drei Kuhlpumpen im Reaktorblock 2 aus 210 Eine Pumpe arbeitete weiterhin 211 Der Reaktor war ab dem 15 Marz 0 40 Uhr Ortszeit im kalten Zustand abgeschaltet 212 Der Reaktorblock 1 wurde bereits 1998 stillgelegt 213 Wiederaufarbeitungsanlage Bearbeiten In der Wiederaufarbeitungsanlage Rokkasho wo rund 3 000 Tonnen hochradioaktiven abgebrannten Brennstoffs oberirdisch zwischenlagern musste zwischen dem 11 Marz 2011 und dem 14 Marz 2011 aufgrund des Erdbebens die Stromversorgung auf dieselbetriebene Notstromaggregate umgestellt werden 214 Nach Aussage von Experten des JAIF seien diese Aggregate allerdings nicht darauf ausgelegt langfristig zu laufen 215 Absage geplanter Ereignisse Bearbeiten Am 14 Marz 2011 gab die Internationale Eislaufunion bekannt die Eiskunstlauf Weltmeisterschaft 2011 die vom 21 bis 27 Marz in Tokio stattfinden sollte aufgrund der Ereignisse auf unbestimmte Zeit zu verschieben 216 Des Weiteren wurden alle 41 Fussballpartien der J League im Marz abgesagt 217 Auch der Grosse Preis von Japan der Motorrad Weltmeisterschaft wurde vom 24 April auf den 2 Oktober verschoben 218 Wirtschaftliche Folgen Bearbeiten nbsp Ministerprasident Naoto Kan wird uber die Lage in der Ishinomaki Commercial High School 宮城県石巻商業高等学校 unterrichtet Kan besuchte die zerstorte Hafenstadt Ishinomaki am 10 April 2011 219 220 Erstmals hatte Kan am 2 April Tsunamigebiet betreten als er den zerstorten Hafen von Rikuzentakata per Helikopter von Tokio aus besucht hatte 221 222 Die japanische Regierung hat die geschatzten Kosten der Schaden auf etwa 17 Billionen Yen beziffert Werden jedoch die Havarien der Kernkraftwerke von Fukushima Daiichi berucksichtigt kann der Schaden als unermesslich betrachtet werden 223 Der Ausfall der Reaktoren in den Kernkraftwerken Fukushima Daiichi und Daini hat Engpasse in der Energieversorgung im Osten und Nordosten Japans zur Folge Der Energieversorger TEPCO in dessen Versorgungsbereich 45 Millionen Menschen leben erklarte dass 27 Prozent seiner Energieerzeugung auf die Kernkraftwerke in Fukushima und Niigata entfallen 224 Aufgrund unterschiedlicher Netzfrequenzen in Japan kann das Gebiet mittelfristig nur geringfugig mit Strom aus dem Westen Japans versorgt werden Die japanische Regierung rief insbesondere Grossunternehmen zu Stromeinsparungen durch Produktionsstilllegungen auf Um einem Komplettausfall des Stromnetzes vorzubeugen genehmigte Premierminister Naoto Kan fur den 14 Marz einen Plan fur die Rationierung der Energieversorgung in den Prafekturen Tokio Chiba Gunma Ibaraki Kanagawa Saitama Tochigi Yamanashi und in Teilen der Prafektur Shizuoka Dieser erfolgt stufenweise d h die Prafekturen werden in drei Gruppen eingeteilt die zweimal am Tag zu unterschiedlichen Zeiten fur rund vier Stunden vom Stromnetz genommen werden Ausgenommen waren 12 der 23 Bezirke Tokios wo sich ein Grossteil der Industrie befindet 225 Einige Fabriken japanischer Automobilhersteller und Zulieferbetriebe wurden beschadigt Deshalb standen am 14 Marz 2011 alle Produktionsbander der Automobilhersteller still Auch wurden einige bereits gefertigte Autos zerstort die fur den Export und den heimischen Markt vorgesehen waren 226 Toyota wollte bis Mittwoch 16 Marz in zwolf Werken die Produktion in Japan einstellen Honda bis Sonntag 20 Marz 227 Auch der Elektronikkonzern Sony stoppte die Produktion in acht Werken auf unbestimmte Zeit 228 Zu Auswirkungen auf die Automobilindustrie fuhrte das Erdbeben auch weltweit So mussten wegen des Ausfalls von Zulieferungen elektronischer Bauteile die Produktion in den Opel Werken in Eisenach und Saragossa sowie in einem Werk von General Motors in den Vereinigten Staaten eingeschrankt werden 229 Das Erdbeben der Tsunami und die Reaktorzwischenfalle hatten negative Auswirkungen auf die Finanzmarkte Der japanische Borsenindex Nikkei 225 schloss einen Tag nach der Katastrophe mit einem Minus von uber 6 230 Nach drei Tagen betrug das Minus bereits 17 5 wahrend er am 16 Marz 5 7 hinzugewinnen konnte Im Vergleich dazu verlor der Nikkei nach dem Erdbeben von Kōbe 1995 7 6 und brauchte 11 Monate um den alten Stand wieder zu erreichen 231 Die japanische Zentralbank kundigte an die Stabilitat des Finanzmarktes so weit wie moglich zu sichern Sie kaufte dazu Wertpapiere im Gegenwert von 44 Mrd Euro an und stellte den Finanzmarkten insgesamt umgerechnet 350 Mrd Euro zur Verfugung 232 Nach Aussage von David Carbon Manager der DBS Bank in Singapur wurden sich ihren Schatzungen zufolge die wirtschaftlichen Kosten der Katastrophe auf uber 100 Mrd US belaufen und somit etwa 2 des Bruttosozialprodukts der japanischen Wirtschaft ausmachen 233 Die Weltbank schatzte die Sachschaden auf umgerechnet etwa 165 Mrd Euro 234 Die japanische Regierung rechnete mit Schaden von bis zu 25 Billionen Yen 220 Mrd Euro ohne die Kosten fur Produktionsausfalle und die Nuklearkatastrophe von Fukushima 235 Entschadigung Bearbeiten Das Bezirksgericht von Sendai verurteilte am 26 Oktober 2016 die Verwaltungen der Stadt Ishinomaki und der Prafektur Miyagi zur Zahlung von insgesamt 1 43 Milliarden Yen rund 12 5 Mio Euro an die Eltern von 23 durch den Tsunami getoteten Kindern die gemeinsam geklagt hatten Insgesamt ertranken 74 Kinder und 10 Lehrer die gemeinsam die Weisung der Behorden befolgt hatten im Schulhof zu bleiben Einige Lehrer hatten abgeschatzt dass die Flutwelle die Ōkawa Volksschule erreichen konnten und man hatte vor auf einen nahen Hugel zu fluchten wofur 40 Minuten Zeit gewesen ware 236 Internationale Hilfe Bearbeiten nbsp Eintreffen eines US amerikanischen USAR Teams in dem vom Tsunami verwusteten Ort Ōfunato in der Prafektur Iwate auf Honshu nbsp Blumen und Kerzen am Eingang der Japanischen Botschaft in BerlinWeltweit haben viele Nationen Japan Hilfe angeboten darunter Deutschland die USA schickte USS Ronald Reagan CVN 76 und begann unter Einbeziehung der japanischen US Basen die Hilfsoperation Tomodachi Frankreich Grossbritannien Russland Sudkorea China und die Schweiz Japan bat die Europaische Union offiziell um Katastrophenhilfe 237 Zur Koordination der Hilfsmassnahmen wurde uber das Beobachtungs und Informationszentrum der Europaischen Union der EU Zivilschutz Mechanismus aktiviert 237 Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach den Angehorigen ihr Beileid aus und sicherte dem Staat Hilfe zu In diesem Rahmen trafen am 12 Marz 2011 ein Vorausteam der Hilfsorganisation I S A R Germany International Search and Rescue und am 13 Marz ein Erkundungsteam des THW und dessen Schnelleinsatzeinheit Bergung Ausland SEEBA in Japan ein Beide brachen ihre Rettungseinsatze ab Ersteres kehrte direkt nach der Ankunft um und begrundete dies mit der Strahlengefahr 238 das THW brach den Einsatz nach zwei Tagen 14 15 Marz ab da die japanische Feuerwehr ihnen den Zugang ins Katastrophengebiet u a wegen Tsunamigefahr und evtl Dieselmangels verwehrte Ein anderes Einsatzgebiet sei den Helfern nicht zugeteilt worden 239 Die Schweizer Bundesprasidentin und Aussenministerin Micheline Calmy Rey hatte Japan ebenfalls ein Hilfsangebot unterbreitet 240 Das Schweizer Team war wie das THW Minamisanriku zugeordnet blieb jedoch einen Tag langer bis zum 16 Marz Danach wurden beide Teams von Teams aus Australien und Neuseeland abgelost 241 Weitere Rettungsteams kamen aus 241 Sudkorea 14 bis 23 Marz in Sendai Singapur 13 bis 15 Marz in Sōma USA 15 bis 19 Marz in Kamaishi und Ōfunato Volksrepublik China 14 bis 20 Marz in Ōfunato Vereinigtes Konigreich 15 bis 17 Marz in Kamaishi und Ōfunato Mexiko 15 bis 17 Marz in Natori Australien 16 bis 19 Marz in Minamisanriku Neuseeland 16 bis 18 Marz in Minamisanriku Frankreich 16 bis 23 Marz in Hachinohe und Natori Russland 16 bis 18 Marz in Ishinomaki Mongolei 17 bis 19 Marz in Natori und Iwanuma Turkei 20 Marz bis 8 April in Ishinomaki Shichigahama und Tagajō Indonesien 19 bis 23 Marz in Ishinomaki und Shiogama Sudafrika 19 bis 25 Marz in Ishinomaki Natori und Iwanuma Israel 29 Marz bis 10 April in Minamisanriku Indien 29 Marz bis 6 April in Onagawa Jordanien 25 April bis 12 Mai in der Prafektur Fukushima Thailand 8 Mai bis 3 Juni in der Prafektur Fukushima Sri Lanka 12 Mai bis 1 Juni in Ishinomaki Philippinen 28 Juni bis 11 Juli in den Prafekturen Iwate und Miyagi sowie Taiwan in Iwanuma und Natori Um die Folgen des Tsunamis zu beurteilen und Hilfseinsatze besser planen zu konnen wurden vom Zentrum fur Satellitengestutzte Kriseninformation ZKI am DLR Standort Oberpfaffenhofen vergleichende Satellitenbilder bereitgestellt 242 Besonders in der benachbarten Republik China Taiwan war die Anteilnahme an der Katastrophe gross die Gesamtsumme der Spenden aus dem Inselstaat belief sich auf 260 Millionen US Dollar 90 davon von privaten Spendern Das Land war damit nach zur Verfugung gestellter Summe das grosste Geberland weltweit Um der Bevolkerung des Inselstaates erneut fur ihre grosszugige Unterstutzung zu danken entschied sich die japanische Regierung ein Jahr nach dem Erdbeben dazu mehrere Fernsehspots mit Dankesworten in Taiwan auszustrahlen 243 Hilfe kam auch aus vielen Entwicklungslandern Osttimor wollte 100 Helfer nach Japan zur Trummerbeseitigung schicken Siebzehn lateinamerikanische und vier afrikanische Lander haben ihre Hilfe angekundigt Afghanistan spendete 50 000 US Dollar Namibia hat eine Million US Dollar zur Verfugung gestellt 244 Die Volksrepublik China sagte humanitare Hilfe im Wert von 4 5 Mio US Dollar zu ebenso wie Albanien das einen Fonds von 100 000 US Dollar versprach 245 Hilfe kam auch aus Pakistan Die Malediven lieferten 90 000 Dosen Thunfisch zur Versorgung der notleidenden Bevolkerung 246 Aus Presseberichten geht hervor dass die japanischen Behorden nur ungenugend Informationen uber benotigte Hilfsguter bereitstellten 247 Fernsehansprache des Tennō Akihito a