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Eine Erdolraffinerie ist ein Industriebetrieb der den Rohstoff Erdol durch Reinigung und Destillation unter Normaldruck und unter Vakuum in Fraktionen mit einem definierten Siedebereich uberfuhrt Die weitere Verfeinerung erfolgt durch Verfahren wie Extraktion oder chemische Reinigungsverfahren Um die Qualitat der Produkte etwa deren Oktanzahl zu steigern werden Konversionsverfahren wie die Isomerisierung oder das katalytische Reforming eingesetzt Des Weiteren werden den Produkten Additive zugesetzt die gewisse Eigenschaften entweder verbessern oder unterdrucken Erdolraffinerie MiRO Werkteil 1 in Karlsruhe Erdolraffinerie der OMV in Schwechat nahe WienDabei werden hoherwertige Produkte wie Ottokraftstoff Dieselkraftstoff Heizol oder Kerosin gewonnen Fur die chemische Industrie fallen Rohstoffe wie Flussiggas Naphtha und Mitteldestillat an Erdolraffinerien sind ublicherweise grosse industrielle Komplexe deren Bild durch ausgedehnte Tanklager Rektifikationskolonnen Rohrleitungssysteme sowie Fackelanlagen gepragt ist Erdolraffinerien gelten als energieintensive Betriebe Der hohe bis zu 50 der Kosten notwendige Energieeinsatz fur die Produktion wird dabei zum Teil aus den primaren Energietragern selbst gewonnen als auch als elektrische und thermische Energie zugefuhrt 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einsatzstoffe 3 Produkte 4 Raffinerieverfahren 4 1 Erdolreinigung Entsalzung 4 2 Primarverarbeitung Roholdestillation 4 3 Konversionsverfahren und Blending 4 3 1 Hydrotreating 4 3 2 Katalytisches Reforming 4 3 3 Isomerisierung 4 3 4 Alkylierung 4 3 5 Cracken 4 3 6 Claus Verfahren 5 Umweltschutz Arbeitssicherheit und Anlagensicherheit 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die Roholdestillationsanlage II im PCK SchwedtDie ersten Raffinerien entstanden schon zum Beginn der Mineralol Ara Mitte des 19 Jahrhunderts Der erste Raffineriebetrieb wurde 1856 von Ignacy Lukasiewicz dem Erfinder der Petroleumlampe in Ulaszowice Polen eingerichtet Nachdem diese von einem Feuer vernichtet wurde wurde in Chorkowka eine weitere modernere Raffinerie gebaut Sehr schnell begannen die aus Erdol gewonnenen Leuchtole die bis dahin aus Tierfetten insbesondere Waltran gewonnenen Lampenbrennstoffe zu ersetzen wozu zunachst eine Aufbereitung des Erdols durch Destillation notwendig war 2 Die Destillation des gewonnenen Erdols fand auf eine sehr einfache Weise statt In einem Kupferkessel wurden etwa 750 Liter Erdol zum Sieden gebracht Die entstehenden Dampfe wurden durch ein Kuhlrohrsystem geleitet in dem sie kondensierten Auf diese Weise wurde Petroleum zu Beleuchtungszwecken gewonnen Der im Kessel verbliebene teerartige Ruckstand wurde als Abfall entsorgt Die Verwertung weiterer aus dem Erdol gewonnener Produkte und insbesondere die schnelle Verbreitung der Verbrennungsmotoren nach dem Ersten Weltkrieg erforderte nicht nur den Bau zahlreicher neuer Raffinerien sondern fuhrte auch zu einer rasanten Weiterentwicklung der in einer Raffinerie verwendeten Verfahren Wie in vielen anderen Industriezweigen haben sich die Anforderungen an eine Raffinerie insbesondere an die Produkte im Laufe der Jahre geandert Grundsatzlich ist hier das Anpassen der Produktspezifikation zu nennen die sich aufgrund der Gesetze Umwelt und Gesundheit geandert haben So sank der erlaubte Schwefelgehalt bei den meisten Kraftstoffen und auch beim Heizol Bei den Vergaserkraftstoffen sanken die Benzol und die Aromatenspezifikationen Einsatzstoffe Bearbeiten Hauptartikel Erdol nbsp Erdolprobe aus dem Erdolmuseum WietzeErdol besteht aus einem Kohlenwasserstoffgemisch Am haufigsten vertreten sind lineare oder verzweigte Alkane Paraffine Cycloalkane Naphthene und Aromaten Jedes Erdol hat je nach Fundort eine spezielle chemische Zusammensetzung die auch die physikalischen Eigenschaften wie Farbe und Viskositat bestimmt Erdol enthalt in geringerem Masse stickstoff sauerstoff oder schwefelhaltige Kohlenstoffverbindungen wie Amine Porphyrine Merkaptane Thioether Alkohole und Chinone Daneben finden sich Verbindungen von Metallen wie Eisen Kupfer Vanadium und Nickel Der Anteil der reinen Kohlenwasserstoffe variiert erheblich Der Anteil reicht von 97 bis zu nur 51 bei Schwerolen und Bitumen Der Kohlenstoffanteil liegt zwischen 83 und 87 der Wasserstoffanteil zwischen 10 und 14 Andere Hauptgruppenelemente liegen zwischen 0 1 und 1 4 der Gehalt an Metallverbindungen betragt weniger als 1000 ppm 3 Typische Rohole unterscheiden sich nach der Lagerstatte Das West Texas Intermediate WTI ist ein qualitativ hochwertiges schwefelarmes und leichtes Rohol aus Cushing Oklahoma Ein europaischer Vertreter ist das Brent Blend ein Rohol aus dem aus 15 Olfeldern bestehenden Brentsystem in der Nordsee Das Dubai Oman aus dem Mittleren Osten wird vor allem fur den asiatisch pazifischen Markt gefordert Das Tapis aus Malaysia ist ein leichtes Minas aus Indonesien ein schweres fernostliches Rohol Produkte BearbeitenFertigprodukte MengenanteilBenzin Otto Kraftstoff 24 000Dieselkraftstoff 21 000leichtes Heizol 21 000schweres Heizol 11 000Rohbenzin Naphtha Cycloalkane 9 000Flugturbinenkraftstoff Kerosin 4 000Bitumen 3 5 000Flussiggase z B Propan Butan 3 000Schmierstoffe z B Spindelol 1 5 000Sonstige Produkte Verluste usw 2 000Die Fertigprodukte konnen gasformig flussig oder fest sein Prozentual ist die Ausbeute einer modernen Raffinerie in etwa 3 an Flussiggasen wie Propan und Butan Etwa 9 entfallen auf Rohbenzin Naphtha 24 auf Benzin Otto Kraftstoff Hohersiedende Kraftstoffe wie Flugturbinenkraftstoff Kerosin machen 4 Dieselkraftstoff und leichtes Heizol bis zu je 21 schweres Heizol etwa 11 aus Die hochviskosen und festen Anteile wie Bitumen liegen bei 3 5 Schmierstoffe bei 1 5 Etwa 2 entfallen auf sonstige Produkte oder Verluste Der Eigenverbrauch der Raffinerie liegt je nach Weiterverarbeitungsgrad zwischen 5 und 11 des eingesetzten Rohols 4 Die MiRO hat beispielsweise 16 Mio t Roholkapazitat die zu 14 9 Mio t Endprodukten verarbeitet werden das heisst der Eigenverbrauch betragt circa 7 nbsp Variabler Wegweiser zu Produkten einer RaffinerieDie Mengenanteile an Fertigprodukten sind einerseits von den eingesetzten Roholsorten andererseits von den in der Raffinerie vorhandenen Verarbeitungsanlagen abhangig So enthalten leichte Rohole relativ hohe Anteile an leichten Produkten das heisst solche mit geringer Dichte wie Flussiggas Kerosin Benzin Diesel Schwere Rohole enthalten grossere Anteile an schweren Produkten wie schweres Heizol und Bitumen In modernen Raffinerien kann ein Teil dieser schweren Bestandteile in leichtere umgewandelt werden beispielsweise durch Cracken so dass eine solche Raffinerie mehr schweres Rohol verarbeiten kann Raffinerieverfahren Bearbeiten nbsp Schema Erdolaufarbeitung in einer RaffinerieDas aus den Lagerstatten gewonnene Erdol wird vor dem Transport zur Raffinerie vor Ort aufbereitet im Wesentlichen durch eine grobe Trennung von unerwunschten Bestandteilen etwa Sedimenten und Wasser Nach diesen ersten Verarbeitungsschritten wird das jetzt entstandene Rohol per Schiff oder Pipeline zur Raffinerie geliefert Hier wird das Flussigkeitsgemisch in weiteren Schritten mit einem speziellen Destillationsverfahren in unterschiedliche Fraktionen getrennt und zu verkaufsfahigen Produkten aufbereitet Die Technik ist heute so weit fortgeschritten dass keine Stoffe des Rohols ungenutzt bleiben Selbst das als unerwunschtes Nebenprodukt anfallende Raffineriegas findet Verwendung Es wird entweder direkt in den Prozessofen als Energietrager benutzt oder in der chemischen Weiterverarbeitung als Synthesegas eingesetzt Erdolreinigung Entsalzung BearbeitenDas Erdol Rohol wird bereits an der Lagerstatte von Sand und Wasser befreit Um Korrosion in den Anlagen vorzubeugen wird das Rohol entsalzt auf Salzgehalte lt 10 ppm indem unter Zusatz von Wasser eine Rohol Wasser Emulsion hergestellt wird Das Salz lost sich in der wassrigen Phase dieser Emulsion Die Emulsion wird dann in einem elektrostatischen Entsalzer wieder getrennt wobei das salzhaltige Wasser sich am Boden absetzt und entsprechenden Aufbereitungsanlagen zugefuhrt wird und das entsalzte Rohol weiter zur Destillation gepumpt wird Die Brechung der Emulsion erfolgt bei erhohten Temperaturen von etwa 130 C um die Viskositat des Rohols zu senken und Spannungen von circa 20 kV Durch Arbeiten bei erhohtem Druck wird verhindert dass leichtfluchtige Komponenten bei diesem Verfahrensschritt ausdampfen Die Ol Wasser Emulsion kann auch durch Zugabe geeigneter Chemikalien sogenannter Demulgatoren gebrochen werden nbsp RektifikationskolonnePrimarverarbeitung Roholdestillation Bearbeiten nbsp Siedeverlaufe qualitativNach der Entsalzung wird das Rohol in zwei Stufen erwarmt Die Vorwarmung geschieht in Warmetauschern durch Warmeruckgewinnung des ablaufenden Produkts Die Spitzenvorheizung erfolgt durch Ofen bis auf etwa 400 C Das erhitzte Ol wird durch Rektifikation in einer bis zu 50 m hohen Kolonne in seine Bestandteile aufgetrennt Das Rohol tritt in einer Zwei Phasen Stromung gasformig flussig in die Kolonne ein Das Temperaturprofil fallt nach oben hin ab Da die Temperatur im Sumpf also am Boden der Kolonne am hochsten ist und die leichten Bestandteile somit nicht kondensieren konnen steigen sie gasformig weiter nach oben Im Kopf der Kolonne fallt Gas und Leichtbenzin so genanntes Naphtha an darunter Kerosin Zwischenprodukt fur Treibstoffe turbinengetriebener Luftfahrzeuge nicht zu verwechseln mit dem so genannten Flugbenzin dem AVGAS fur Flugzeugottomotoren Dieselkraftstoff und leichtes Heizol weiter unten Gasol Heizol und Diesel Ausgangsstoffe und im Sumpf dem Fuss der Kolonne der atmospharische Ruckstand engl Long Residue Diese erste Rektifikation findet bei atmospharischem Druck statt und wird daher atmospharische Rektifikation genannt Der Ruckstand wird in einer weiteren Rektifikationskolonne bei niedrigem Druck typischerweise 20 mbar erneut destilliert um ihn in weitere Produkte aufzuspalten siehe Vakuumdestillation Eine Vakuumrektifikation ist notig da die Kettenlange der schwersiedenden Kohlenwasserstoffe grosser ist und diese bei hohen Temperaturen ab circa 400 C dazu neigen eher thermisch zu cracken als sich destillativ trennen zu lassen Die Produkte der Vakuumdestillation sind Vakuumgasol und der sogenannte Vakuumruckstand engl Short Residue Konversionsverfahren und Blending Bearbeiten Nach der Primarverarbeitung wird eine Reihe von Veredlungsverfahren angewendet um Schadstoffe Schwefel Stickstoff zu entfernen und die Qualitat der Zwischenprodukte zu verbessern Anschliessend werden die Endprodukte wie Motorenbenzin Jet A 1 Dieselkraftstoff oder Heizole aus verschiedenen Zwischenprodukten Komponenten zusammengemischt verschnitten die bei unten genannten Herstellungsprozessen erzeugt werden Siehe auch Doktor Verfahren Hydrotreating Bearbeiten Hauptartikel Hydrodesulfurierung Die bei der fraktionierten Destillation anfallenden Komponenten Naphtha Mitteldestillate Vakuumgasole sind noch reich an Schwefelverbindungen Diese wurden bei der Weiterverarbeitung katalytisches Reforming s u die Katalysatoren vergiften Bei direkter Verbrennung unbehandelter Produkte Heizol entstunde umweltschadigendes SO2 Beim Hydrotreating werden die zu entschwefelnden Komponenten mit Wasserstoff vermischt und auf etwa 350 C erhitzt Das heisse Gemisch gelangt in einen mit Katalysatoren aus Nickel Molybdan oder Cobalt auf Aluminiumoxid gefullten Reaktor der Wasserstoff reagiert mit den Schwefel Stickstoff und Sauerstoffverbindungen zu Schwefelwasserstoff Ammoniak und Wasser Am Beispiel die Umsetzung von Mercaptanen R S H H 2 R H H 2 S displaystyle mathrm R mathord SH H 2 longrightarrow R mathord H H 2 S nbsp die Umsetzung von Alkoholen R O H H 2 R H H 2 O displaystyle mathrm R mathord OH H 2 longrightarrow R mathord H H 2 O nbsp und die Umsetzung von Aminen R N H 2 H 2 R H N H 3 displaystyle mathrm R mathord NH 2 H 2 longrightarrow R mathord H NH 3 nbsp Katalytisches Reforming Bearbeiten nbsp Schema eines katalytischen Reformers Hauptartikel Katalytisches Reforming Das katalytische Reforming hat das Ziel die Oktanzahl des Naphthas Siedebereich 70 180 C zu erhohen und aromatische Kohlenwasserstoffe zu erzeugen Weiterhin erhalt man Wasserstoff als Produkt der in den Hydrotreating und in Hydrocracking Prozessen eingesetzt wird Das Reforming lauft bei etwa 500 C und je nach Prozesstyp 3 5 40 bar ab Eingesetzt werden dabei bifunktionelle Katalysatoren Platin Zinn oder Platin Rhenium auf chloriertem Aluminiumoxid oder Zeolithen Typische Reaktionen beim Reforming sind Ringschluss Alkane Cycloalkane H 2 displaystyle text Alkane rightarrow text Cycloalkane text H 2 nbsp Dehydrierung Cycloalkane Aromaten H 2 displaystyle text Cycloalkane rightarrow text Aromaten text H 2 nbsp Isomerisierung n Alkane iso Alkane displaystyle text n Alkane rightarrow text iso Alkane nbsp An den Metallzentren des Katalysators laufen dabei bevorzugt die Hydrierungs Dehydrierungsreaktionen ab wahrend die Saurezentren Isomerisierungs und Ringschlussreaktionen katalysieren Eine unerwunschte Nebenreaktion ist die Verkokung des Katalysators durch Polymerisations und Dehydrierungsreaktionen Die Verkokung wird durch Abbrennen des Kokses und anschliessender Oxychlorierung des Katalysators entfernt Isomerisierung Bearbeiten In der Isomerisierung werden n Alkane in iso Alkane mit dem Ziel der Oktanzahlverbesserung umgewandelt oder das Substitutionsmuster an Aromaten verandert So wird meta Xylol in o und p Xylol isomerisiert da diese zur Herstellung von Phthalsaureanhydrid oder Dimethylterephthalat verwendet werden Es sind ahnliche Katalysatoren wie beim katalytischen Reforming im Einsatz Die Reaktion wird bei niedrigeren Temperaturen um 250 C und zur Verhinderung der Katalysatordeaktivierung durch Verkokung bei moderatem Wasserstoffpartialdruck von etwa 15 bar durchgefuhrt Durch die im Vergleich zum katalytischen Reforming moderaten Verfahrensbedingungen werden Crack und Ringschlussreaktionen weitgehend unterdruckt Weitere Isomerisationsverfahren beziehen sich auf die Umwandlung von n Pentan zu iso Pentan bzw von n Hexan zu iso Hexan Oktanzahlverbesserung z B Hysomer Prozess PENEX Prozess Alkylierung Bearbeiten Bei der Alkylierung werden iso Alkane Isobutan und Alkene n und iso unter Saurekatalyse zu hohermolekularen hochoktanigen iso Alkanen C7 C12 umgesetzt So reagieren Isobuten und Isobutan u a zu 2 2 4 Trimethylpentan Isooktan Dabei werden die Reaktanten in der Flussigphase im Alkanuberschuss mit konzentrierter Schwefelsaure oder wasserfreier Flusssaure umgesetzt Die typische Verweilzeit betragt circa 10 bis 15 Minuten Danach werden die Flussigphasen durch Absetzen der Phasen getrennt Im so genannten Iso Stripper werden die iso Alkane abgetrennt und in den Prozess zuruckgefuhrt recycled Das fertige Endprodukt wird als Alkylat 5 bezeichnet Das Verfahren bietet sich an wenn die Raffinerie uber einen Steam oder Catcracker verfugt und damit die Einsatzstoffe fur die Alkylierung liefern kann Cracken Bearbeiten Hauptartikel Cracken Hauptartikel Visbreaking Hauptartikel Koker Hauptartikel Steamcracken Hauptartikel Fluid Catalytic Cracking Hauptartikel Hydrocracken Es gibt drei Hauptgruppen beim Cracken thermisches katalytisches und Hydrocracken Beim thermischen Cracken werden keine Katalysatoren eingesetzt Dadurch konnen auch Ruckstande der Erdoldestillation zugefuhrt werden die wegen ihres Gehalts an Schwermetallen und Schwefel den Katalysator beim katalytischen Cracken schadigen wurden Beim Visbreaking z B handelt es sich um das Cracken schwerer Ruckstandsole bei moderaten Verweilzeiten und Temperaturen um 500 C mit dem Ziel Gasol zu erzeugen Die Ausbeute an Gasol und leichter liegt beim Visbreaker bei circa 30 Durch anschliessende Destillation werden die leichtfluchtigen Fraktionen abgetrennt nbsp Schema eines Delayed CokersBeim Delayed Coking wird Petrolkoks durch thermisches Cracken von Ruckstanden der Vakuumdestillation gewonnen Dazu wird das Ruckstandsol auf circa 500 C erhitzt und in Kokskammern verspruht wo es zu Petrolkoks flussigen und gasformigen Kohlenwasserstoffen umgewandelt wird Nach dem Verkoken wird der Koks mechanisch abgetrennt und ggf in Calzinierofen bei Temperaturen von 1200 C von fluchtigen Bestandteilen befreit Es konnen aber auch Naphtha Gasol oder sogar hydrogenierte Vakuumgasole Hydrowax Hydrocracker Bottoms durch das sogenannte Steamcracken thermisch gecrackt werden um Ethen Propen und Aromaten zu erzeugen Beim katalytischen Cracken engl Fluid Catalytic Cracking FCC dienen saure Silikate als Katalysatoren Edukte sind schwere atmospharische Gasole bzw Vakuumgasol Als Produkte fallen uberwiegend kurzkettige Olefine und Alkane an Beim Hydrocracken werden langkettige Alkane unter Wasserstoffzufuhr in kurzkettige Alkane uberfuhrt Bei hoheren Wasserstoffpartialdrucken werden sogar Aromaten hydrogeniert und somit auch Cycloalkane erzeugt Als Edukt wird vorwiegend Vakuumgasol verwendet Die meisten Schwefel und Stickstoffverbindungen des Edukts werden hydriert so dass betrachtliche Volumina an H2S und NH3 anfallen Claus Verfahren Bearbeiten Hauptartikel Claus Prozess Hydrotreating Prozesse Hydrocracking und ggf die Synthesegaserzeugung aus Schwerol produzieren nicht unerhebliche Mengen H2S welches nicht einfach abgefackelt werden kann Beim Claus Verfahren wird der anfallende Schwefelwasserstoff mit Luftsauerstoff in einem Reaktor unterstochiometrisch verbrannt Das entstandene SO2 komproportioniert mit restlichem H2S zu elementarem Schwefel und Wasser 6 H 2 S 3 O 2 6 S 6 H 2 O D H 664 k J m o l displaystyle mathrm 6 H 2 S 3 O 2 longrightarrow 6 S 6 H 2 O Delta H 664 kJ mol nbsp Die zunachst unvollstandige Reaktion wird uber mehrere katalytische Stufen bei tieferen Temperaturen zum vollstandigen Umsatz getrieben In einem anderen Verfahren WSA Prozess engl wet sulfuric acid wird aus Schwefelwasserstoff direkt Schwefelsaure hergestellt Umweltschutz Arbeitssicherheit und Anlagensicherheit Bearbeiten nbsp OlraffinerieDie prozesstechnischen Anlagen die Tanklager und die Rohrleitungssysteme sind Gegenstand umfangreicher Sicherheitsmassnahmen Ziel der Anlagensicherheit und der Storfallvorsorge ist es Storungen zu verhindern und die Auswirkungen von Storungen die dennoch eintreten fur Mensch und Umwelt zu begrenzen Anlagen zur Herstellung Lagerung und Forderung von Erdol und seinen Folgeprodukten bedurfen in Deutschland einer Genehmigung nach dem Bundes Immissionsschutzgesetz Dieses fordert dass die Anlagen nach dem Stand der Technik errichtet und betrieben werden Weiterhin sind die anwendbaren technischen Regeln zu befolgen Die Anforderungen an den Umgang mit wassergefahrdenden Stoffen ergeben sich aus dem Wasserhaushaltsgesetz Dennoch kann es zu Branden und Explosionen kommen wie bei der Raffinerie Katastrophe in San Juanico der Raffinerieexplosion in Texas City 6 7 oder der Explosion bei Bayernoil 2018 8 Siehe auch BearbeitenListe der Erdolraffinerien Nelson IndexLiteratur BearbeitenRaimund Fischer Raffinerien und Petrochemie Vom schwarzen Gold zum edlen Produkt in RWE DEA Aktiengesellschaft fur Mineralol und Chemie Hrsg 1899 1999 100 Jahre RWE DEA Hamburg 1999 S 133 170 ISBN 3 00 003548 6 H J Arpe Industrielle Organische Chemie Bedeutende Vor und Zwischenprodukte 552 Seiten Verlag Wiley VCH 2007 ISBN 978 3 527 31540 6Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Erdolraffinerie Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Commons Erdolraffinerie Album mit Bildern Videos und Audiodateien Weltkarte mit Standorten von Erdolraffinerien und deren CO2 Ausstoss siehe unter Register CO2 Sources Raffinerie und Upgradingkapazitaten weltweitEinzelnachweise Bearbeiten Angelika Heinzel Universitat Duisburg Essen Energiewandlungstechniken am Beispiel einer Raffinerie Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive aufgerufen 22 Dezember 2014 Ignacy Lukasiewicz Pionier bei der Erforschung der Erdoldestillation James G Speight The Chemistry and Technology of Petroleum Marcel Dekker 1999 ISBN 0 8247 0217 4 S 215 216 J P Wauquier J P Favennec Petroleum Refining Refinery operation and management Alkylat Katastrophe in Mexiko Flammenholle auf Erden In einestages Spiegel Online abgerufen am 22 November 2011 U S Chemical Safety and Hazard Investigation Board Investigation Report Report No 2005 04 I TX Refinery Explosion and Fire PDF 3 4 MB Archiviert vom Original am 29 Juli 2013 abgerufen am 4 Juli 2013 Zehn Verletzte und grosse Zerstorung nach Explosion in Oberbayern In srf ch 1 September 2018 abgerufen am 1 September 2018 Normdaten Sachbegriff GND 4152697 1 lobid OGND AKS LCCN sh85100456 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erdolraffinerie amp oldid 235199806