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Jan Jozef Ignacy Lukasiewicz gespr wukaˈɕɛvʲitʂ 8 Marz 1822 in Zaduszniki 7 Januar 1882 in Chorkowka war ein polnischer Chemiker und Apotheker Er gilt als der Erfinder der Petroleumlampe Ignacy Lukasiewicz Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Entwicklung der Petroleumlampe 3 Anstoss fur die Erdolindustrie in Galizien 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIgnacy Lukasiewicz wurde 1822 als eines von funf Kindern von Apolonia und Jozef Lukasiewicz geboren Sein Vater hatte 1794 unter Tadeusz Kosciuszko im Krieg gegen Russland und Preussen gekampft und entstammte dem polnischen Landadel Nachdem die Familie 1830 das heimatliche Zaduszniki verlassen musste besuchte Lukasiewicz von 1832 bis 1836 das stadtische Gymnasium in Rzeszow Anschliessend arbeitete er als Lehrling in einer Apotheke in Lancut Nach Abschluss der Lehre kehrte er nach Rzeszow zuruck wo er neben der Fortsetzung seiner Ausbildung politisch aktiv wurde und sich ab 1837 fur die Ruckerlangung der Unabhangigkeit Polens einsetzte Am 19 Februar 1846 wurde er jedoch als Mitglied der Polnischen Demokratischen Gesellschaft pln Towarzystwo Demokratyczne Polskie die sich gegen die Okkupation durch Osterreich richtete verhaftet Mangels Beweisen wurde er allerdings am 27 Dezember 1847 wieder aus dem Gefangnis in Lemberg entlassen Da Lukasiewicz per Gerichtsbeschluss Lemberg nicht verlassen durfte arbeitete er dort von 1848 bis 1852 als Gehilfe in einer Apotheke zog allerdings spater mit Hilfe seines Arbeitgebers dennoch nach Krakau um wo er an der Jagiellonen Universitat Pharmazie zu studieren begann Nach dem Studium grundete er 1854 schliesslich in Bobrka das weltweit erste Bergwerk zur Erdolgewinnung Zwischen 1857 und 1865 liess er zudem drei Raffinerien bauen mit deren Erlos er 1863 und 1864 teilweise den polnischen Aufstand gegen Russland finanziell unterstutzte Bereits 1857 hatte Lukasiewicz seine Nichte Honorata Stacherska geheiratet und war 1858 mit ihr und seiner Tochter Marianna nach Jaslo umgezogen wo er eine Apotheke pachtete Noch im hohen Alter zeigte er sich politisch und karitativ engagiert und war Abgeordneter des Galizischen Landtages in dessen vierter Legislaturperiode Er starb am 7 Januar 1882 in Chorkowka an einer Lungenentzundung und wurde in Zrecin beerdigt Entwicklung der Petroleumlampe BearbeitenAb 1852 fuhrte Lukasiewicz zahlreiche pharmazeutische Untersuchungen am Erdol durch das in der Region aus Sickergruben gewonnen wurde Er erkannte das Potenzial des Erdols als Leuchtmittel und damit als gunstige Alternative zum teuren Walol Um einen sauberen Brennstoff zu erhalten begann er in Lemberg gemeinsam mit seinem Kollegen Jan Zeh nach einem schon zuvor vom Kanadier Abraham Gesner entwickelten Destillationsverfahren klares dunnflussiges Petroleum herzustellen Nach mehreren misslungenen Versuchen die neue Substanz in herkommlichen Ollampen anzuzunden entwickelte er mit Unterstutzung des Blechschmieds Adam Bratkowski 1853 den ersten Prototypen einer Petroleumlampe 1 Am 31 Juli 1853 wurde Lukasiewicz in das Piaristen Krankenhaus von Lemberg gerufen um mit einer seiner Petroleumlampen bei einer Blinddarmoperation fur Licht zu sorgen Vom hellen sauberen Licht beeindruckt bestellte das Krankenhaus bei Lukasiewicz mehrere Lampen und 500 Liter Petroleum Am 23 November 1853 gingen Lukasiewicz und Zeh gemeinsam zum kaiserlichen Statthalter in Lemberg um das Patent Nr 399 anzumelden um Paraffinkerzen aus Erdol zu erzeugen Anders als haufig dargestellt tragt dagegen der Patenteintrag Nr 400 nur wenige Tage spater am 2 Dezember 1853 allein den Namen Jan Zeh Er betrifft das eigentliche Destillationsverfahren von Erdol Das Patent galt fur zwei Jahre Seine Lampe hat Lukasiewicz dagegen nie patentieren lassen die Vermarktung geschah durch Handler in Lemberg Schon bald wurden Petroleumlampen von Fabriken massenweise hergestellt darunter in Wien Paris Prag Berlin Leipzig und in den USA 2 Anstoss fur die Erdolindustrie in Galizien BearbeitenIm Herbst 1853 zog Lukasiewicz nach Gorlice und pachtete eine Apotheke In Gorlice entwickelte sich zu jener Zeit eine Petroleumindustrie Lukasiewicz und Jakub Kozik beschaftigten sich weiter mit der Destillation des Erdols und verbesserten die Petroleumlampe Nach erfolgreichen Versuchen erhielt 1854 Gorlice die erste Strassenbeleuchtung mit Petroleumlampen Fur die rasch zunehmende Anzahl an Petroleumlampen reichte die Olproduktion der seichten Sickergruben in der Region um Gorlice bald nicht mehr aus 1854 schlossen sich Tytus Trzecieski und Mikolaj Klobassa mit Lukasiewicz zusammen um in der Nahe von Bobrka etwa 10 km sudwestlich von Krosno das weltweit erste Olbergwerk zu errichten Das Ol wurde dabei aus 30 bis 50 m tiefen handisch gegrabenen Schachten geschopft Etwas spater wurden Schachte bis in Tiefen von 150 m getrieben wobei das Ol aus den tieferen Schichten leichter und somit besser fur die Erzeugung von Leuchtpetroleum geeignet war Lukasiewicz gilt als wichtiger Pionier der Erdolgewinnung in Europa In der Folge seiner Tatigkeit entwickelte sich das Karpatenvorland Galiziens in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts zur drittgrossten Erdolregion der Erde wobei neben den Olfeldern in der Region Gorlice jene bei Boryslaw und Kolomyja am bedeutendsten waren 3 Literatur BearbeitenKowalska Kossobudzka Lukasiewicz Ignacy In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 5 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1972 S 364 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ignacy Lukasiewicz Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten www poland gov pl Ignacy Lukasiewicz vom 21 Juli 2008 Maria Twarog Paraffin and its Applications in Jan Gancarski Hrsg By the Light of the Paraffin Lamp W kregu swiatla lampy naftowej Krosno 2001 S 23 37 hier S 32ff Alison Fleig Frank Oil Empire Visions of Prosperity in Austrian Galicia Cambridge Mass London Harvard University Press 2005 Besprechungen des Buches Helmut Braun sehepunkte 6 2006 Nr 7 8 PDF 53 kB und Michael Limberger Kanakien Revisited 20 September 2006 PDF 42 kB Normdaten Person GND 124571042 lobid OGND AKS LCCN n85260667 VIAF 30474248 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lukasiewicz IgnacyALTERNATIVNAMEN Lukasiewicz Jan Jozef IgnacyKURZBESCHREIBUNG galizischer Chemiker Apotheker und ErfinderGEBURTSDATUM 8 Marz 1822GEBURTSORT ZadusznikiSTERBEDATUM 7 Januar 1882STERBEORT Chorkowka Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ignacy Lukasiewicz amp oldid 237750168