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Kolomyja deutsch Kolomea ukrainisch Kolomiya russisch Kolomyya polnisch Kolomyja rumanisch Colomeea ist eine Stadt in der westukrainischen Oblast Iwano Frankiwsk am linken Ufer des Flusses Pruth Die Stadt hat 60 821 Einwohner 2022 1 KolomyjaKolomiyaKolomyja Ukraine KolomyjaBasisdatenOblast Oblast Iwano FrankiwskRajon Rajon KolomyjaHohe 300 mFlache 40 72 km Einwohner 60 821 2022 Bevolkerungsdichte 1 494 Einwohner je km Postleitzahlen 77212Vorwahl 380 3433Geographische Lage 48 31 N 25 2 O 48 524722222222 25 038333333333 Koordinaten 48 31 29 N 25 2 18 OKATOTTH UA26080070010075786KOATUU 2610600000Verwaltungsgliederung 1 Stadt 10 DorferBurgermeister Jurij OwtscharenkoAdresse pr Grushevskogo 178203 m KolomiyaWebsite http www ko if ua Statistische InformationenKolomyja Oblast Iwano Frankiwsk Kolomyjai1 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Stadtepartnerschaften 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Museen 4 2 Denkmaler 4 3 Sonstiges 5 Wirtschaft und Infrastruktur 6 Sohne und Tochter der Stadt 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDie nordlich und nordwestlich der Innenstadt liegenden Siedlungen Baginsberg und Mariahilf sind heute Stadtteile Die Stadt selbst wird vom gleichnamigen Rajon Kolomyja umschlossen war jedoch bis zum 17 Juli 2020 selbst kein Teil desselben Am 6 September 2018 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegrundeten Stadtgemeinde Kolomyja Kolomijska miska gromada Kolomyjska miska hromada Zu dieser zahlen auch noch die funf Dorfer Iwaniwzi Ivanivci Kubajiwka Kubayivka Sadschawka Schepariwzi Sheparivci und Towmatschyk Tovmachik 2 bis dahin bildete es die gleichnamige Stadtratsgemeinde Kolomyja Kolomijska miska rada Kolomyjska miska rada im Rajon Kolomyja Am 22 November 2018 kam noch das Dorf Woskressynzi zum Gemeindegebiet 3 Am 12 Juni 2020 kamen noch vier weitere Dorfer zur Gemeinde 4 Folgende Orte sind neben dem Hauptort Kolomyja Teil der Gemeinde Nameukrainisch transkribiert ukrainisch russisch polnischIwaniwzi Ivanivci Ivanovcy Iwanowzy IwanowceHruschiw Grushiv Grushev Gruschew HruszowKornytsch Kornich Kornich Kornitsch KorniczKoroliwka Korolivka Korolyovka Koroljowka KorolowkaKubajiwka Kubayivka Kubaevka Kubajewka KubajowkaRakiwtschyk Rakivchik Rakovchik Rakowtschik RakowczykSadschawka Sadzhavka Sadzhavka SadzawkaSchepariwzi Sheparivci Sheparovcy Scheparowzy SzeparowceTowmatschyk Tovmachik Tovmachik Towmatschik TlumaczykWoskressynzi Voskresinci Voskresincy Woskressinzy OskrzesinceGeschichte Bearbeiten nbsp Rathaus im StadtzentrumGegrundet wurde die Stadt vermutlich von Koloman Furst von Halicz um 1200 Erstmals erwahnt wurde der Ort im Jahre 1240 Die erste Siedlung erhielt unter Kasimir dem Grossen gestorben 1370 das Lokationsprivileg nach Magdeburger Recht Die Stadt zeichnete sich bereits um 1370 durch ihre ethnische Vielfalt aus Es kann davon ausgegangen werden dass seit dem 15 Jahrhundert hier zwei administrativ eigenstandige Gemeinden existierten Im 14 Jahrhundert wurde die Stadt Teil Polens und durch mehrere Ereignisse bedroht Es kam zu Uberfallen der Tataren aus dem Krimkhanat das im Jahrhundert zuvor vom Osmanischen Reich unterworfen wurde und die Uberschwemmung des Pruth bewogen die polnische Bevolkerung die Stadt in der ersten Halfte des 17 Jahrhunderts an einen anderen Ort zu verlegen 5 Im 14 Jahrhundert gehorte sie zur historischen Region Pokutien in der Zeit von 1349 bis 1772 Halitscher Land genannt in der Woiwodschaft Ruthenien 6 von 1434 bis 1772 einer administrativen Teilungseinheit des Polnisch Litauischen Gemeinwesen von 1569 bis 1772 mit der Hauptstadt Lemberg und dem Landtag in Sadowa Wisznia Nach der Ersten polnischen Teilung fiel die Stadt 1772 bis 1918 an die Habsburgermonarchie Unter dem Namen Kolomea wurde sie 1850 zum Sitz der Bezirkshauptmannschaft Kolomea 7 ernannt 1867 wurde ein Bezirksgericht im Ort errichtet Im Juni 1848 eroffnete Iwan Osarkewytsch in Kolomyia das erste offentliche ukrainischsprachige Theater in Galizien Die Judische Gemeinde war seit dem 16 Jahrhundert aktiv Vom 18 Jahrhundert bis zum Holocaust entwickelte sich die Stadt zu einem grossen judischen Zentrum mit einem judischen Bevolkerungsanteil von 49 3 um das Jahr 1900 8 Fur 1939 wurde die judische Bevolkerung auf ca 15 000 Menschen geschatzt 9 Die Stadt war ein Zentrum der judischen Chassidismus Bewegung und erlebte zeitgleich eine wirtschaftliche Stagnation 9 1842 errichtete die Judische Gemeinde in Kolomyja eine Grosse Synagoge Auf dem Marktplatz der Stadt wurde 1877 unter der weitgehenden polnischen Autonomie einer der hochsten Rathausturme und eine ganze Reihe offentlicher Verwaltungsgebaude errichtet 1886 wurde eine Strecke der mit Dampf betriebenen Kolomeaer Lokalbahnen eroffnet die erst 1967 wieder eingestellt wurde Die Bahnstrecke wurde gebaut weil in der Nahe der Stadt eine Erdolquelle entdeckt wurde Der Platz an der Quelle wurde mit Sloboda Runhurska genannt was so viel wie Freies Runhurska bedeutet Nach dem Ersten Weltkrieg war die Stadt kurzzeitig Teil der Westukrainischen Volksrepublik Die rumanischen Truppen marschierten jedoch am 28 November 1918 in Kolomea und Pokutien ein nachdem sie die ukrainischen Verbande die dort aufmarschiert waren um die Bukowina zu besetzen aufgefordert hatten sich in Galizien bis zur Linie Nietwiska Ottynia Nadworna zuruckzuziehen was diese auch taten Die Rumanen beherrschten die Stadt und das Gebiet daraufhin fur einige Monate 10 11 Von 1919 bis 1939 war sie unter dem Namen Kolomyja Sitz eines polnischen Powiat innerhalb der Woiwodschaft Stanislau Die deutschstammigen Siedler die seit dem 19 Jahrhundert in die Stadt und deren Umgebung kamen wurden 1940 auf Grund des Hitler Stalin Paktes ins Deutsche Reich ausgesiedelt Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die Stadt am 17 September 1939 von der Sowjetunion und im Sommer 1941 zunachst von ungarischen Truppen und ab August von der Wehrmacht besetzt Unter deutscher Besatzung im Distrikt Galizien bestand vom 25 Marz 1942 bis zum Februar 1943 ein Ghetto in welchem uber 18 000 Juden leben mussten Uber 16 000 Menschen wurden in das Vernichtungslager Belzec deportiert Im Laufe des Krieges wurde die polnische Bevolkerung grosstenteils vertrieben Am 28 Marz 1944 wurde die Stadt durch die Rote Armee von der deutschen Besetzung befreit und nach 1945 Teil der Ukrainischen SSR Seit der Auflosung der Sowjetunion 1991 gehort sie zur unabhangigen Ukraine Einwohnerentwicklung Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung 1939 1959 1970 1979 1989 2001 2010 202038 300 31 303 41 054 52 146 63 323 61 989 61 186 61 265Politik BearbeitenStadtepartnerschaften Bearbeiten Polen nbsp Andrychow Polen Polen nbsp Nysa Polen Rumanien nbsp Rădăuți Rumanien Rumanien nbsp Sighetu Marmației Rumanien Moldau Republik nbsp Drochia Moldawien Ukraine nbsp Mukatschewo Ukraine Ukraine nbsp Mariupol Ukraine Ukraine nbsp Bachmut Ukraine Ukraine nbsp Krementschuk Ukraine Ukraine nbsp Tschornomorsk UkraineKultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenMuseen Bearbeiten nbsp Ein Teil der Ausstellung des Heimatmuseums in KolomyjaIn Kolomyja gibt es vier Museen die Geschichte und Kultur der Stadt und der Region widerspiegeln Im Einzelnen sind dies das Nationalmuseum fur Volkskunst von Huzulien und Pokutien Musej narodnoho mysteztwa Huzulschtschyny ta Pokuttja im J Kobrynskoho wul Teatralna 25 das Pyssanka Museum der Ostereierbemalung Musej pysanskoho rospysu prosp W Tschornowola 43b und das Stadtgeschichtliche Museum Kolomyjas Das 1986 gegrundete Heimatmuseum Proswita in der wul W Blawazkoho 2 beruht auf einer Privatinitiative des Eigentumers und einzigen Mitarbeiters des ehemaligen Biologielehrers Roman Jaworskyj geb 1927 Das Museum das laut eigener Werbung rund um die Uhr zuganglich ist Jaworskyj bewohnt die untere Etage des Gebaudes stellt in drei vollig uberfullten Raumen Gegenstande aus den verschiedensten Epochen und Regionen aus darunter eine grosse Anzahl von Munzen Die Mehrzahl der durchgangig nicht mit Annotationen versehenen Exponate sind Gegenstande des Alltags aus der Region Denkmaler Bearbeiten Wie in vielen anderen westukrainischen Stadten wurden auch in Kolomyja nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion Denkmaler entfernt oder umgewidmet sowie neue fur Aktivisten der nationalistischen Organisationen errichtet Anstelle des Lenindenkmals auf dem Platz der Wiedergeburt pl Widrodschennja befindet sich nun ein sitzender Taras Schewtschenko auf dem alten Sockel Eine Buste des Dichters befindet sich ausserdem im Schewtschenko Park eine Gedenktafel erinnert daruber hinaus auf dem Schewtschenko Platz an ein 1914 zerstortes Denkmal fur den ukrainischen Goethe Die grosse Anlage fur die Gefallenen des Grossen Vaterlandischen Krieges ist nun den im Zweiten Weltkrieg fur die Freiheit der Ukraine gefallenen Kampfern Inschrift gewidmet man hat es allerdings versaumt auch die Jahresangaben dieser neuen Ausrichtung anzupassen Nach wie vor stehen die Zahlen 1941 und 1945 am Eingang der Anlage Auf den maroden Betonsockeln des fruheren Revolutionsdenkmals steht nun ein aus Marmor gehauener Kampfer der Ukrainischen Aufstandsarmee die im Zweiten Weltkrieg mit den Deutschen kollaborierte Eine Buste des Fuhrers der OUN B Stepan Bandera ist auf dem Bahnhofsvorplatz aufgestellt Ein 1967 errichtetes Mahnmal erinnert an die wahrend der deutschen Besatzung ermordeten Menschen ohne allerdings zu benennen dass es sich bei den Toten in erster Linie um Juden gehandelt hat Eine kleine Gedenkstatte ist den in Afghanistan gefallenen Bewohnern Kolomyjas gewidmet die namentlich aufgefuhrt sind Wie in vielen anderen ukrainischen Stadten gibt es auch in Kolomyja ein stark religios gestaltetes Tschernobyl Denkmal Ecke wul Masepy wul W Blawazkoho 12 Sonstiges Bearbeiten Die Stadt ist Namensvetter des gleichnamigen ukrainischen Volkstanzes Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenDie Stadt ist ein Eisenbahnknotenpunkt und ein Agrarhandelszentrum auch fur den Handel mit Mitteleuropa In der Stadt befindet sich mit dem College fur Recht and Okonomie ein Standort der Kiewer Nationalen Universitat fur Handel und Wirtschaft 13 Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenKrzysztof Beck 1930 1996 polnischer Gewichtheber Jimmy Berg 1909 1988 austroamerikanischer Journalist Komponist Librettist Rundfunkredakteur und Musikverleger Edmund Bergler 1899 1962 osterreichisch US amerikanischer Psychoanalytiker Wilhelm Friedrich Otto Bankowski von Frugnoni 1867 1932 Feldmarschallleutnant der k u k Armee Jan Edgar 1847 1900 osterreichischer Theaterschauspieler Theaterregisseur Schriftsteller und Redakteur Andrij Fedtschuk 1980 2009 Boxer Emanuel Feuermann 1902 1942 osterreichisch deutscher Cellist Waleri Dmitrijewitsch Gassi 1948 2004 sowjetisch ukrainischer Handballspieler Mieczyslaw Jagielski 1924 1997 polnischer Politiker Yitzhak Hans Klinghoffer 1905 1990 osterreichisch israelischer Jurist Jossafat Kobrynskyj Josafat Mikolajovich Kobrinskij 1818 1901 ukrainischer griechisch katholischer Priester Publizist Philanthrop politischer und kultureller Aktivist Leo Kreindler 1886 1942 osterreichisch deutscher Redakteur und judischer Verbandsfunktionar Jacob Marmorosch 1823 1905 rumanischer Bankier Philip Merlan 1897 1968 osterreichisch amerikanischer Philosophiehistoriker Jan Ewangelista Nowicki 1894 1973 Bischof von Lemberg Dov Noy 1920 2013 israelischer Volkskundler Bohdan Osadczuk 1920 2011 ukrainischer Journalist und Politikwissenschaftler Anastassija Rjemjen 1993 Leichtathletin Margit Sielska Reich 1900 1980 polnisch ukrainische Malerin Ephraim Fischel Rotenstreich 1882 1938 polnischer zionistischer Politiker Jozef Sandel 1894 1962 Kunsthistoriker handler und Publizist Heinrich Susskind 1895 1937 kommunistischer Politiker und JournalistWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Kolomyja Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische Informationen uber die Stadt englisch Historische Karte des Umlands 1662 Informationen uber das Ghetto 1941 1944 englisch motlc specialcol wiesenthal com 224 Originalseiten Bericht des Uberlebenden Hermann Zenner im Simon Wiesenthal CenterEinzelnachweise Bearbeiten Bevolkerungszahlen In pop stat mashke org 2019 abgerufen am 8 Mai 2019 Vidpovidno do Zakonu Ukrayini Pro dobrovilne ob yednannya teritorialnih gromad v Ivano Frankivskij oblasti na teritoriyah Kolomijskogo Nadvirnyanskogo rajoniv Vidpovidno do Zakonu Ukrayini Pro dobrovilne ob yednannya teritorialnih gromad u Ivano Frankivskij oblasti na teritoriyah Kolomijskogo rajonu Kabinet Ministriv Ukrayini Rozporyadzhennya vid 12 chervnya 2020 r 714 r Pro viznachennya administrativnih centriv ta zatverdzhennya teritorij teritorialnih gromad Ivano Frankivskoyi oblasti Quelle Aleksander Strojny Krzystof Bzowski Artur Grossmann Ukraine der Westen 1 Auflage Reise Know How Verlag Peter Rump 2008 S 350 Rizzi Zannoni Woiewodztwo Ruskie Czesc Krakowskiego Sedomirskiego y Belzkiego z granicami Wegier y Polski ktore gory Karpackie naksztalt lancucha wyciagnione od gory Wolska az do Talabry wyznaczaia 1772 Reichsgesetzblatt vom 8 October 1850 Nr 383 Seite 1741 P R Magocsi Historical Atlas of Central Europe University of Washington Press Seattle 2002 S 109 a b Aleksander Strojny Krzystof Bzowski Artur Grossmann Ukraine der Westen 1 Auflage Reise Know How Verlag Peter Rump 2008 S 350 Societatea de Științe Istorice și Filologice din Republica Socialistă Romania Magazin istoric Band 29 Bukarest 1995 S 11 Florin Pintescu Daniel Hrenciuc Din istoria polonezilor in Bucovina 1774 2002 Verlag Uniunea polonezilor din Romania Suceava 2002 ISBN 973 0 02784 6 S 100 Die Veroffentlichung von Photos von Denkmalern ist laut den Bestimmungen des ukrainischen Urheberrechts das keine Panoramafreiheit kennt ohne Genehmigung des jeweiligen Kunstlers nicht moglich daher kann der Artikel in diesem Bereich nicht bebildert werden Structure Regional Subdivisions In knute edu ua 13 November 2018 abgerufen am 8 Mai 2019 englisch Stadte und Siedlungen stadtischen Typs in der Oblast Iwano Frankiwsk Burschtyn Bolechiw Dolyna Halytsch Horodenka Iwano Frankiwsk Jaremtsche Kalusch Kolomyja Kossiw Nadwirna Rohatyn Snjatyn Tlumatsch TysmenyzjaSiedlungen stadtischen TypsBilschiwzi Bohorodtschany Broschniw Ossada Bukatschiwzi Bytkiw Deljatyn Hwisdez Jabluniw Jesupil Kuty Lantschyn Lyssez Obertyn Otynija Perehinske Petschenischyn Roschnjatiw Sabolotiw Solotwyn Tschernelyzja Werchowyna Wojnyliw Worochta Wyhoda Normdaten Geografikum GND 4232020 3 lobid OGND AKS LCCN nr89008377 VIAF 132958114 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kolomyja amp oldid 238970851