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Die Verwaltungsgliederung Galiziens entwickelte sich nach der Ersten Polnischen Teilung und der damit einhergehenden Eingliederung in die Habsburgermonarchie Diese ersetzte die bis dahin bestehenden traditionellen polnischen Amter wie Woiwode Starost oder Kastellan durch eine viergliedrige administrative Hierarchie 1 als Zentralstellen benannte Hof und Regierungsamter in Wien als hochste exekutive Organe das galizische Landes Gubernium spater die Statthalterei in Lemberg mit einem Gouverneur an der Spitze Kreis und oder Bezirksamter als mittlere Verwaltungsebene Stadt Dorf oder Patrimonialamter als autonome Behorden gegenuber den drei staatlichen VerwaltungsebenenKarte von Galizien 1914Karte mit den polnischen Powiats von 1938 auf dem Gebiet Galiziens von 1914Inhaltsverzeichnis 1 Verwaltungsgliederung Galiziens von 1772 bis 1850 2 Verwaltung Galiziens zwischen 1850 und 1867 3 Verwaltungseinteilung vom 1867 bis 1918 4 Siehe auch 5 Einzelnachweise 6 WeblinksVerwaltungsgliederung Galiziens von 1772 bis 1850 BearbeitenNach der offiziellen Eingliederung der Konigreiche Galizien und Lodomerien am 11 September 1772 2 wurde in Lemberg ein sogenanntes Gubernium eingerichtet das die neu erworbenen Gebiete zentral verwaltete als Amtssprache wurde das damals noch vorherrschende Latein und Deutsch anstatt des Polnischen bestimmt Im November 1773 wurde das Konigreich Galizien analog der Einteilung in Osterreich in 59 Kreisdistrikte die wiederum in die sechs Kreise Krakau ehemals Woiwodschaft Krakau Sandomir ehemals Woiwodschaft Sandomir Lublin ehemals Woiwodschaft Lublin Belz ehemals Woiwodschaft Belz Rotreussen ehemals Woiwodschaft Ruthenien und Podolien ehemals Woiwodschaft Podolien unterteilt die bis dahin bestehenden Woiwodschaften wurden abgeschafft Nachdem bereits 1774 der Beschluss zur Straffung der Landesverwaltung gefasst worden war kam es 1777 zu einer Umbenennung der Kreise in Wieliczka Pilzno Sambor Belz Lemberg und Halitsch nach dem Namen des Verwaltungssitzes bei gleichzeitiger Verringerung der Bezirke auf 19 Kreis Wieliczka Bezirk Zator Bezirk Wisnic Bezirk Neu Sandez Kreis Pilzno Bezirk Krosno Bezirk Tarnow Bezirk Lezajsk Kreis Sambor Bezirk Lisko Bezirk Przemysl Bezirk Drohobycz Kreis Belz Bezirk Sokal Bezirk Tomaszow Bezirk Zamosc Kreis Lemberg Bezirk Brody Bezirk Brzezany Bezirk Zolkiew Kreis Halicz Bezirk Halicz Bezirk Tysmenica Bezirk Kolomea Bezirk ZaleszczykiDurch ein am 22 Marz 1782 erlassenes Dekret kam es zu einer zweiten Verwaltungsreform bei der die bisher bestehenden Bezirke in unmittelbar mit der Landesstelle in Korrespondenz stehende Kreise umgewandelt wurden wobei durch die Zusammenlegung der bisherigen Bezirke Kolomea und Tysmenica zum Kreis Stanislau 18 neue Kreise entstanden In den Folgejahren kam es immer wieder zu Veranderungen der Kreisgrenzen und auch Anderungen der Kreisnamen 3 An der Spitze jedes Kreises stand ein Kreishauptmann die unmittelbare Verwaltung im Konigreich Galizien hatte wie schon vorher das Gubernium in Lemberg inne dieses unterstand der jeweiligen obersten Landesbehorde in Wien 4 1774 1776 Galizische Hofkanzlei 1776 1782 Vereinigte Bohmisch Osterreichische Hofkanzlei 1782 1792 Vereinigte Hofstelle 1792 1802 Galizische Hofkanzlei 1802 1848 Vereinigte Hofstelle ab 1848 verschiedene Ministerien1786 kam die Bukowina noch als Kreis Czernowitz spater Kreis Bukowina dazu bis zum Wiener Kongress 1815 unterlag die Kreiseinteilung durch Gebietszuwachse und verluste immer wieder Anderungen So mussten zum Beispiel die Kreise Tarnopol und Czortkow von 1810 bis 1815 an Russland abgetreten werden ebenso Westgalizien der Kreis Zamosc 5 und der schmale Landstreifen Podgorze bei Krakau welche aber nach dem Verlust 1809 im Wiener Kongress 1815 nicht zuruckgewonnen werden konnten 6 1817 existierte schliesslich folgende Einteilung in 19 Kreise Bochnia Brzezany Bukowina fruher Czernowitz Czortkow Jaslo Kolomea Lemberg Myslenice Przemysl Rzeszow Sandez fruher Neu Sandez Sanok Sambor Stanislau Stryj Tarnopol Tarnow Zloczow und Zolkiew 7 Diese waren jeweils in weitere Konskriptions Sektionen unterteilt Nach der Auflosung der Republik Krakau am 16 November 1846 kam diese ab 1849 als Kreis Krakau unter galizische Verwaltung Verwaltung Galiziens zwischen 1850 und 1867 BearbeitenNach dem Revolutionsjahr 1849 kam es 1850 neuerlich zu einer Verwaltungsreform dabei wurde die Bukowina als eigenstandiges Kronland aus Galizien ausgegliedert und das restliche Land in die drei Regierungsbezirke Lemberg Stanislau und Krakau mit 63 Bezirkshauptmannschaften unterteilt 8 diese Einteilung wurde dann aber im April 1854 abermals geandert Das Land wurde in die Verwaltungsgebiete Lemberg Ostgalizien und Krakau Westgalizien unterteilt der westgalizische Regierungsbereich unterstand dabei der Landesregierung zu Krakau der ostgalizische Regierungsbereich der Statthalterei zu Lemberg Jedes Verwaltungsgebiet teilte sich auf mehrere Kreise auf und diese wiederum auf mehrere Bezirke die Stadt Lemberg selbst unterstand der Statthalterei in Lemberg direkt die Stadt Krakau der Landesregierung in Krakau 9 10 Verwaltungsgebiet Lemberg Kreis Lemberg Bezirk Lemberg Umgebung Bezirk Grodek Bezirk Szczerzec Bezirk Winniki Bezirk Janow Kreis Zolkiew Bezirk Kulikow Bezirk Gross Mosty Bezirk Uhnow Bezirk Niemirow Bezirk Belz Bezirk Cieszanow Bezirk Sokal Bezirk Zolkiew Bezirk Rawa Bezirk Lubaczow Kreis Przemysl Bezirk Sadowa Wisznia Bezirk Nizankowice Bezirk Sieniawa Bezirk Radymno Bezirk Krakowiec Bezirk Jaroslau Bezirk Mosciska Bezirk Jaworow Bezirk Przemysl Kreis Sanok Bezirk Lutowiska Bezirk Bukowsko Bezirk Ustrzyki Dolne Bezirk Baligrod Bezirk Lisko Bezirk Dobromil Bezirk Sanok Bezirk Rymanow Bezirk Bircza Bezirk Dubiecko Bezirk Brzozow Kreis Zloczow Bezirk Kamionka Strumilowa Bezirk Lopatyn Bezirk Radziechow Bezirk Busk Bezirk Olesko Bezirk Gliniany Bezirk Zalosce Bezirk Zloczow Bezirk Zborow Bezirk Brody Kreis Brzezan Bezirk Rohatyn Bezirk Przemyslany Bezirk Bursztyn Bezirk Chodorow Bezirk Bobrka Bezirk Podhajce Bezirk Kozowa Bezirk Brzezan Kreis Stryj Bezirk Rozniatow Bezirk Wojnilow Bezirk Bolechow Bezirk Dolina Bezirk Mikolajow Bezirk Zurawno Bezirk Skole Bezirk Stryj Bezirk Kalusz Kreis Sambor Bezirk Laka Bezirk Borynia Bezirk Rudki Bezirk Starasol Bezirk Medenice Bezirk Podbusz Bezirk Staremiasto Bezirk Turka Bezirk Komarno Bezirk Sambor Bezirk Drohobycz Kreis Tarnopol Bezirk Ihrowice Bezirk Medyn Bezirk Mikulince Bezirk Zlotniki Bezirk Trembowla Bezirk Grzymalow Bezirk Skalat Bezirk Zbaraz Bezirk Tarnopol Kreis Czortkow Bezirk Budzanow Bezirk Tluste Bezirk Hussiatyn Bezirk Jazlowiec Bezirk Zaleszczyki Bezirk Czortkow Bezirk Mielnica Bezirk Borszczow Bezirk Kopeczynce Kreis Kolomea Bezirk Gwozdziec Bezirk Zablotow Bezirk Kuty Bezirk Obertyn Bezirk Sniatyn Bezirk Kolomea Bezirk Peczenizyn Bezirk Horodenka Bezirk Kossow Kreis Stanislau Bezirk Nadworna Bezirk Bohorodczany Bezirk Delatyn Bezirk Solotwina Bezirk Buczacz Bezirk Tysmienica Bezirk Monasterzyska Bezirk Halicz Bezirk Stanislau Bezirk TlumaczVerwaltungsgebiet Krakau Kreis Krakau Bezirk Jaworzno Bezirk Mogila Bezirk Chrzanow Bezirk Krzeszowice Bezirk Liszki Kreis Wadowice Bezirk Skawina Bezirk Oswiecim Auschwitz Bezirk Makow Podhalanski Bezirk Milowka Bezirk Slemien Bezirk Myslenice Bezirk Andrichau Bezirk Jordanow Bezirk Wadowice Bezirk Kalwarya Bezirk Kenty Bezirk Seypusch Bezirk Biala Kreis Sandec Bezirk Grybow Bezirk Ciezkowice Bezirk Czarny Dunajec Bezirk Kroscienko Bezirk Alt Sandec Bezirk Neumarkt Bezirk Limanowa Bezirk Muszyna Bezirk Tymbark Bezirk Neu Sandec Kreis Jaslo Bezirk Dukla Bezirk Zmigrod Bezirk Frysztak Bezirk Brzostek Bezirk Strzyzow Bezirk Jaslo Bezirk Krosno Bezirk Biecz Bezirk Gorlice Kreis Rzeszow Bezirk Ulanow Bezirk Tarnobrzeg Bezirk Glogow Bezirk Rozwadow Bezirk Sokolow Bezirk Tyczyn Bezirk Nisko Bezirk Lancut Bezirk Przeworsk Bezirk Rzeszow Bezirk Lezaysk Kreis Tarnow Bezirk Dembica Bezirk Tuchow Bezirk Zabno Bezirk Kolbuszow Bezirk Dombrowa Bezirk Ropczyce Bezirk Pilzno Bezirk Mielec Bezirk Zasow Bezirk Tarnow Kreis Bochnia Bezirk Podgorze Bezirk Woynicz Bezirk Niepolomice Bezirk Dobczyce Bezirk Wieliczka Bezirk Radlow Bezirk Brzesko Bezirk Wisnicz Bezirk BochniaVerwaltungseinteilung vom 1867 bis 1918 Bearbeiten nbsp Administrative Einteilung Galiziens in Bezirke im Jahr 1914Nachdem bereits Ende Oktober 1865 die Kreisamter abgeschafft worden und deren Kompetenzen auf die Bezirksamter ubergegangen waren 11 wurde die Unterteilung in zwei Landeshalften nach dem Osterreichisch Ungarischen Ausgleich 1867 wieder aufgegeben und Galizien zunachst in 74 Bezirke eingeteilt 12 1914 existierten schliesslich folgende 82 Bezirke 13 Bezirk Biala Bezirk Biala Bezirk Bobrka Bezirk Bochnia Bezirk Bohorodczany Bezirk Borszczow Bezirk Brody Bezirk Brzesko Bezirk Brzezany Bezirk Brzezan Bezirk Brzozow Bezirk Buczacz Bezirk Chrzanow Bezirk Cieszanow Bezirk Czortkow Bezirk Dabrowa Bezirk Dobromil bis 30 September 1876 als Bezirk Bircza 14 Bezirk Dolina Bezirk Drohobycz Bezirk Gorlice Bezirk Grodek Jagiellonski Bezirk Grybow Bezirk Horodenka Bezirk Husiatyn Bezirk Jaroslau Bezirk Jaslo Bezirk Jaworow Bezirk Kalusz Bezirk Kamionka Strumilowa Bezirk Kolbuszowa Bezirk Kolomea Bezirk Kosow Bezirk Krakau Bezirk Krosno Bezirk Lancut Bezirk Lemberg Lwow Bezirk Limanowa Bezirk Lisko Bezirk Mielec Bezirk Mosciska Bezirk Myslenice Bezirk Nadworna Bezirk Nowy Sacz Bezirk Neu Sandez Bezirk Nowy Targ Bezirk Neumarkt Bezirk Nisko Bezirk Oswiecim Bezirk Auschwitz seit 1 Juli 1910 15 Bezirk Peczenizyn seit 15 Juni 1898 16 Bezirk Pilzno Bezirk Podgorze seit 15 September 1896 17 Bezirk Podhajce Bezirk Przemysl Bezirk Przemyslany Bezirk Przeworsk seit 1 November 1899 18 Bezirk Radziechow seit 1 Januar 1912 19 Bezirk Rawa Ruska Bezirk Rohatyn Bezirk Ropczyce Bezirk Rudki Bezirk Rzeszow Bezirk Sambor Bezirk Sanok Bezirk Skalat Bezirk Skole seit 1 Januar 1911 20 Bezirk Sniatyn Bezirk Sokal Bezirk Stanislau Bezirk Stary Sambor bis 1899 Bezirk Staremiasto Bezirk Stryj Bezirk Strzyzow seit 15 September 1896 21 Bezirk Tarnobrzeg Bezirk Tarnopol Bezirk Tarnow Bezirk Tlumacz Bezirk Trembowla Bezirk Turka Bezirk Wadowice Bezirk Wieliczka Bezirk Zaleszczyki Bezirk Zbaraz Bezirk Zborow seit 1 September 1904 22 Bezirk Zloczow Bezirk Zolkiew Bezirk Zydaczow Bezirk Zywiec Bezirk Saybusch Nach dem Ende der osterreichischen Herrschaft uber Galizien kam das gesamte Gebiet schliesslich unter polnische Verwaltung spater Zweite Polnische Republik nach der Beendigung des Polnisch Ukrainischen Krieges und des Polnisch Sowjetischen Krieges wurde Galizien schliesslich am 1 September 1921 in die vier Woiwodschaften Krakau Lwow Stanislau und Tarnopol aufgeteilt 23 Siehe auch BearbeitenGeschichte Galiziens Liste der Gerichtsbezirke in Galizien und LodomerienEinzelnachweise Bearbeiten Jan Fellerer Mehrsprachigkeit im galizischen Verwaltungswesen 1772 1914 Bohlau Verlag Wien 2005 Seite 30 lt Edicta et mandata universalia Regnis Galiciae et Lodomeriae Rudolf A Mark Galizien unter osterreichischer Herrschaft Herder Verlag Marburg 1994 Seite 7ff Jan Fellerer Mehrsprachigkeit im galizischen Verwaltungswesen 1772 1914 Bohlau Verlag Wien 2005 Seite 31ff A C A Friederich Historisch geographische Darstellung Alt und Neu Polens 1839 S 60 Rudolf A Mark Galizien unter osterreichischer Herrschaft Herder Verlag Marburg 1994 S 3 und 4 Joseph Marx von Liechtenstern Handbuch der neuesten Geographie des Osterreichischen Kaiserstaates Wien 1817 S 1090 ff Reichsgesetzblatt vom 8 Oktober 1850 Nr 383 Seite 1741 Reichsgesetzblatt vom 24 April 1854 Nr 111 Seite 400 Franz Heinrich Ungewitter Die osterreichische Monarchie geographisch statistisch topographisch und historisch dargestellt unter genauer Bezugnahme auf die neueste administrative und gerichtliche Organisation der Kronlander und mit der sorgfaltigsten und ausfuhrlichsten Topographie Brunn 1856 S 149 ff Reichsgesetzblatt vom 23 September 1865 Nr 92 Seite 305 Reichsgesetzblatt vom 23 Januar 1867 Nr 17 Seite 35 Brian J Lenius Genealogical Gazetteer of Galicia 1999 Reichsgesetzblatt vom 4 Juli 1876 Nr 93 Seite 230 Reichsgesetzblatt vom 31 Mai 1910 Nr 110 Seite 181 Reichsgesetzblatt vom 18 Mai 1898 Nr 86 Seite 137 Reichsgesetzblatt vom 5 August 1896 Nr 148 Seite 488 Reichsgesetzblatt vom 10 Oktober 1899 Nr 199 Seite 925 Reichsgesetzblatt vom 6 Dezember 1911 Nr 225 Seite 624 Reichsgesetzblatt vom 13 November 1910 Nr 204 Seite 577 Reichsgesetzblatt vom 5 August 1896 Nr 148 S 488 Reichsgesetzblatt vom 17 August 1904 Nr 88 Seite 190 Dz U z 1921 r nr 46 poz 282 Abgerufen am 13 Februar 2023 polnisch Weblinks Bearbeitenhttps www galizien online de de galizien basisinformationen html Polnischer Wikipedia Artikel zu den Kreiseinteilungen in Galizien Karte mit der politischen Einteilung Galiziens und der Bukowina um 1900 Zeitgenossische Karten zu Galizien um 1800 Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Konigreiche und Lander Bd 12 Galizien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Verwaltungsgliederung Galiziens amp oldid 235392615