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Schowkwa ukrainisch Zhovkva von 1951 bis 1991 Nesterov Nesterow polnisch Zolkiew ist eine ukrainische Stadt mit 13 000 Einwohnern Sie liegt in der Oblast Lwiw nordlich der Oblasthauptstadt Lwiw SchowkwaZhovkvaSchowkwa Ukraine SchowkwaBasisdatenOblast Oblast LwiwRajon Rajon LwiwHohe 270 mFlache 7 64 km Einwohner 13 316 2004 Bevolkerungsdichte 1 743 Einwohner je km Postleitzahlen 80304Vorwahl 380 3252Geographische Lage 50 4 N 23 58 O 50 066666666667 23 966666666667 Koordinaten 50 4 0 N 23 58 0 OKATOTTH UA46060130010043364KOATUU 4622710100Verwaltungsgliederung 1 Stadt 48 DorferBurgermeister Oleg VolskyiAdresse pl Vicheva 180300 m ZhovkvaStatistische InformationenSchowkwa Oblast Lwiw Schowkwai1 Der Hauptmarkt von SchowkwaInnenhof des SchlossesKirche des Hl LaurenzDie Synagoge aus der RenaissanceInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Judische Gemeinde bis zum Holocaust 3 Personlichkeiten 4 Sehenswurdigkeiten 5 Verwaltungsgliederung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer polnische Name der Stadt Zolkiew bezieht sich auf den polnischen Adligen Stanislaw Zolkiewski Dieser baute 1594 in einer bereits seit dem 14 Jahrhundert bestehenden Siedlung eine Befestigungsanlage und ein Schloss Der Ort wurde in nur wenigen Jahren vergrossert und umgestaltet Im 17 Jahrhundert war die Stadt eine Residenz des polnischen Konigs Johann III Sobieski Die Stadt ist seit Jahrhunderten als Stadt des Handwerkes und des Kunstgewerbes bekannt Topfer Glasblaser Goldschmiede und Handweber waren hier ansassig Dadurch gab es einen gewissen Wohlstand der sich auch jetzt noch an den vielen schonen Gebauden ablesen lasst 1772 kam sie unter osterreichische Herrschaft Von 1850 bis 1918 war sie auch Sitz der Bezirkshauptmannschaft Zolkiew 1 von 1854 bis 1867 auch Sitz einer Kreisverwaltung in Galizien Bereits 1887 bekam die Ortschaft einen Eisenbahnanschluss durch den Bau eines Bahnhofs an der heutigen Bahnstrecke Lwiw Hrebenne Von 1918 bis 1939 war die Stadt Teil der Zweiten Polnischen Republik und lag hier ab 1921 in der Woiwodschaft Lwow Sie war Sitz des Powiat Zolkiew Von 1939 bis zum Zerfall der Sowjetunion 1991 gehorte die Stadt zur Sowjetunion und lag in der Ukrainischen SSR mit einer Unterbrechung zwischen 1941 und 1944 als Schowkwa Teil des Generalgouvernements des Grossdeutschen Reichs war Sie bekam zunachst den ukrainischen Namen Scholkiw Zholkiv und wurde am 15 August 1944 auf den heute gultigen Namen umbenannt 2 1951 in der Sowjetara wurde die Stadt nach Pjotr Nikolajewitsch Nesterow benannt einem Kunst und Kampfflieger aus dem Ersten Weltkrieg der nahe der Stadt bei dem vermutlich ersten Rammmanover der Luftkriegsgeschichte ums Leben kam Erst am 11 Oktober 1991 kehrte man zum alten ukrainischen Namen Schowkwa zuruck 3 Judische Gemeinde bis zum Holocaust BearbeitenIn der Stadt existierte seit 1593 eine judische Gemeinde 1931 waren etwa 4400 Einwohner judischen Glaubens Am 18 September 1939 wurde die Stadt zunachst von der Wehrmacht besetzt die jedoch bereits am 23 September von den Sowjets abgelost wurde Bis zum Juni 1941 gehorte die Stadt zur Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik Nach Beginn des deutschen Kriegs gegen die Sowjetunion wurde Schowkwa am 28 Juni 1941 erneut von den Deutschen besetzt Die Synagoge wurde bereits am folgenden Tag in Brand gesteckt Die erste Deportation von 700 alten und kranken Juden ins Vernichtungslager Belzec fand im Marz 1942 statt Nur Arbeitsfahige wurden vorerst verschont Eine zweite Deportation von 2000 Menschen nach Belzec fand am 22 November 1942 statt Am 1 Dezember 1942 wurden die verbliebenen Juden der Stadt sowie aus umliegenden Ortschaften in einem Ghetto interniert Ab dem 25 Marz 1943 wurde das Ghetto aufgelost Die Stadt sollte endgultig fur judenrein erklart werden Zu diesem Zweck wurden die Ghetto Insassen in den Burk Wald nahe der Stadt gebracht und dort erschossen Nur 170 Juden wurden in das Zwangsarbeitslager Lemberg Janowska bei Lemberg Lwiw deportiert etwa 60 weitere wurden noch bis Juli 1943 in einem Arbeitslager in der Stadt eingesperrt bis auch sie im Burk Wald ermordet wurden Als die Stadt am 24 Juli 1944 von der Roten Armee befreit wurde hatten nur 70 judische Einwohner uberlebt Personlichkeiten BearbeitenBohdan Chmelnyzkyj soll hier geboren und aufgewachsen sein Sicher ist dass sich Zar Peter I uber Monate in der Stadt aufhielt denn hier befand sich 1706 07 zeitweilig das Oberkommando der russischen Armee 1734 starb hier der polnische Kronprinz Jakob Louis Heinrich Sobieski In Schowkwa geboren wurden der ukrainische Theologe und Historiker Mychajlo Harassewytsch 1763 1836 die bedeutende jiddischsprachige Schriftstellerin Salcia Landmann 1911 2002 der kommunistische Politiker Karl Volk 1896 1961 der Ingenieur Lubomyr Romankiw 1931 der auch Ehrenburger ist sowie der Richter und Volkerrechtler Hersch Lauterpacht 1897 1960 Auch der in Wien wirkende Flotist und Komponist Karl Scholl 1778 4 wurde hier geboren Sehenswurdigkeiten BearbeitenDer grosse Marktplatz wird umrahmt vom Renaissance Schloss und der Laurentiakathedrale Das eindrucksvolle Gotteshaus wurde 1606 errichtet Die toskanischen Reliefsaulen lenken den Blick nach oben zu dem dekorativen Fries Bemerkenswert ist auch das Westportal mit den Bildnissen der vier Evangelisten und vier Heiligen Das Innere des Kreuzkuppelbaus wird von der mit Kassetten und Rosetten verzierten Kuppel dominiert unterhalb der Kuppel sind auf vier grossen Medaillonreliefs noch einmal die Evangelisten zu sehen Das Rathaus welches sich in der Nahe befindet wurde 1926 auf den Grundmauern alterer Gebaude errichtet und steht unmittelbar an der Befestigungsmauer des Schlosses Der quadratische Turm mit zwei Balkonen erhebt sich uber einen Eingangsbereich mit an Fasser erinnernden Saulen Die Synagoge im Stil der Spatrenaissance 1692 1700 erbaut wurde 1941 von den deutschen Besatzern schwer beschadigt und befindet sich trotz Restaurierungsversuchen in der Nachkriegszeit heute in prekarem Zustand in der Nahe des Ortes befindet sich eine alte Holzkirche die seit 2013 Teil der UNESCO Weltkulturerbes Holzkirchen der Karpatenregion ist Die Stadt besitzt eine Vielzahl von historischen Bauten Am Marktplatz finden sich zweistockige Hauser aus dem 17 Jahrhundert mit breiten Arkaden wie sie fur Handelsstadte in Galizien ublich waren Verwaltungsgliederung BearbeitenAm 12 Juni 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neu gegrundeten Stadtgemeinde Schowkwa Zhovkivska miska gromada Schowkiwska miska hromada Zu dieser zahlen auch die in der untenstehenden Tabelle angefuhrten 48 Dorfer 5 im Rajon Lwiw bis dahin bildet sie die Stadtratsgemeinde Schowkwa Zhovkivska miska rada Schowkiwska miska rada im Rajon Schowkwa Folgende Orte sind neben dem Hauptort Schowkwa Teil der Gemeinde Nameukrainisch transkribiert ukrainisch russisch polnischBessidy Besidi Besedy Bessedy BiesiadyBlyschtschywody Blishivodi Blishivody Blischtschiwody BlyszczywodyBorowi Borovi Borovye Borowyje BoroweDerewnja Derevnya Derevnya DerewniaDerniwka Dernivka Dernovka Dernowka DernowkaDibrowa Dibrova Dibrova DabrowaFijna Fijna Fijna FujnaHalassi Galasi Galasi Galassi HalasiHlynsk Glinsk Glinsk Glinsk GlinskoHory Gori Gory Gory Kasumyn Kazumin Kazumin Kasumin KazuminKopanka Kopanka Kopanka Pod Buczkiem KopankaKosulka Kozulka Kozulka KozulkaKrechiw Krehiv Krehov Krechow KrechowKropy Kropi Kropy KropyKruta Dolyna Kruta Dolina Krutaya Dolina Krutaja Dolina ChamyKuljawa Kulyava Kulyava KulawaLjubelja Lyubelya Lyubelya LubellaLypnyky Lipniki Lipniki Lipniki LipinaMajdan Majdan Majdan Maidan MajdanMali Peredrymychy Mali Peredrimihi Malye Peredremihi Malyje Peredremichi Przedrzymichy MaleMazoschyn Macoshin Macoshin Mazoschin MacoszynMokrotyn Mokrotin Mokrotin Mokrotin MokrotynNahirzi Nagirci Nagorcy Nagorzy NahorceNowa Skwarjawa Nova Skvaryava Novaya Skvaryava Nowaja Skwarjawa Skwarzawa NowaOplitna Oplitna Oplitna OplytnaPapirnja Papirnya Papirnya PapierniaPoljany Polyani Polyany PolanyRuda Ruda Ruda Ruda TurynieckaRuda Krechiwska Ruda Krehivska Ruda Krehovskaya Ruda Krechowskaja Ruda KrechowskaSabrid Zabrid Zabrod Sabrod ZabrodSalosy Zalozi Zalozy ZalozySamotschok Zamochok Zamochek Samotschek ZameczekSarniwka Sarnivka Sarnovka Sarnowka SarnowkaSawady Zavadi Zavady ZawadySchkoljari Shkolyari Shkolyari SzkolarySibolky Zibolki Zibolki Sibolki DzibulkiSoposchyn Soposhin Soposhin Soposchin SoposzynSoroky Soroki Soroki Soroki SorokiSosnyna Sosnina Sosnina Sosnina SosninaStara Skwarjawa Stara Skvaryava Staraya Skvaryava Staraja Skwarjawa Skwarzawa StaraTerniw Terniv Ternov TernowTschystopillja Chistopillya Chistopole EhrenfeldTurynka Turinka Turinka Turinka TurynkaWelyki Peredrymychy Veliki Peredrimihi Velikie Peredremihi Welikije Peredremichi Przedrzymichy WielkieWidrodschennja Vidrodzhennya Vidrodzhennya Mokrotyn KolonjaWjasowa V yazova Vyazova WiazowaWolja Wyssozka Volya Visocka Volya Vysockaya Wolja Wyssozkaja Wola WysockaLiteratur BearbeitenPhilippe Sands Ruckkehr nach Lemberg Uber die Ursprunge von Genozid und Verbrechen gegen die Menschlichkeit Ubersetzung aus dem Englischen v Reinhild Bohnke S Fischer Frankfurt am Main 2018 ISBN 978 3 10 397302 0 in dem Buch gibt es im Zusammenhang mit Hersch Lauterbach und seiner Familie diverse Hinweise und Darstellungen zu Schowkwa Salcia Landmann Mein Galizien Das Land hinter den Karpaten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schowkwa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zur Geschichte der judischen Gemeine von Schowkwa Zolkiew englisch https lvivbuddy com de tagesausfluege lviv schowkwa kurztrip ab lviv Einzelnachweise Bearbeiten Reichsgesetzblatt vom 8 October 1850 Nr 383 Seite 1741 Ukaz PVR URSR vid 15 8 1944 Pro perejmenuvannya utochnennya ta vnesennya zmin v najmenuvannya deyakih mist rajonnih centriv i rajoniv URSR Verhovna Rada Ukrayini postanovlyaye Perejmenuvati misto Nesterov na misto Zhovkva i Nesterovskij rajon na Zhovkivskij rajon Josef Zuth Handbuch der Laute und Gitarre Verlag der Zeitschrift fur die Gitarre Anton Goll Wien 1926 1928 S 249 Rozporyadzhennya Kabinetu Ministriv Ukrayini vid 12 chervnya 2020 roku 718 r Pro viznachennya administrativnih centriv ta zatverdzhennya teritorij teritorialnih gromad Lvivskoyi oblastiStadte und Siedlungen stadtischen Typs in der Oblast Lwiw Stadte Bels Bibrka Boryslaw Brody Busk Chodoriw Chyriw Dobromyl Drohobytsch Dubljany Hlynjany Horodok Jaworiw Kamjanka Buska Komarno Lwiw Mostyska Morschyn Mykolajiw Nowojaworiwsk Nowyj Kalyniw Nowyj Rosdil Peremyschljany Pustomyty Radechiw Rawa Ruska Rudky Sambir Schowkwa Schydatschiw Skole Sokal Solotschiw Sosniwka Staryj Sambir Stebnyk Stryj Sudowa Wyschnja Truskawez Tscherwonohrad Turka Uhniw Welyki Mosty WynnykySiedlungen stadtischen Typs Borynja Brjuchowytschi Daschawa Dobrotwir Dubljany Hirnyk Hnisdytschiw Iwano Frankowe Krakowez Krasne Kulykiw Lopatyn Maheriw Medenytschi Nemyriw Nowi Strilyschtscha Nowyj Jarytschiw Nyschankowytschi Olesko Pidbusch Pidkamin Pomorjany Rosdil Rudne Sapytiw Schidnyzja Schklo Schtschyrez Schurawno Schwyrka Slawsko Stara Sil Welykyj Ljubin Werchnje Synjowydne Normdaten Geografikum GND 4355028 9 lobid OGND AKS LCCN n95073554 VIAF 144409910 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schowkwa amp oldid 235106500