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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Generalgouvernement Begriffsklarung aufgefuhrt Generalgouvernement Generalne Gubernatorstwo Lage des Generalgouvernements Distrikt Galizien schraffiert Status Nebenland des Deutschen ReichsAmtssprachen Polnisch DeutschHauptstadt Krakau Krakow Einrichtung 26 Oktober 1939Generalgouverneur Hans Frank NSDAP Stellvertreter des Generalgouverneurs 1939 1940 Arthur Seyss Inquart NSDAP 1940 1945 Josef Buhler NSDAP Flache 95 000 km 1939 144 000 km 1941 Einwohnerzahl ca 17 000 000Wahrung ZlotyDer Begriff Generalgouvernement polnisch Generalne Gubernatorstwo lautete zunachst Generalgouvernement fur die besetzten polnischen Gebiete und bezeichnete zunachst die Gebiete der fruheren Zweiten Polnischen Republik die 1939 1945 vom Deutschen Reich militarisch besetzt und nicht unmittelbar durch Annexion in das Reichsgebiet eingegliedert wurden wie u a anfangs die neuen Reichsgaue Danzig Westpreussen Wartheland und der neue Regierungsbezirk Zichenau in Ostpreussen Daneben bezeichnet der Begriff die dort errichteten Verwaltungsstrukturen unter dem Generalgouverneur und NSDAP Funktionar Hans Frank und seinem Stellvertreter Josef Buhler mit Sitz in Krakau Die Errichtung des Generalgouvernements beruhte auf einem Erlass Adolf Hitlers vom 12 Oktober 1939 und loste daraufhin die geltende Militarverwaltung ab Es umfasste zunachst eine Flache von 95 000 km und wurde am 1 August 1941 nach dem Angriff auf die Sowjetunion um den zuvor sowjetisch besetzten Distrikt Galizien auf 144 000 km erweitert Gliederung des Grossdeutschen Reiches Mai 1944In der deutschen Besetzung des Generalgouvernements verbanden sich Ausbeutungs und Vernichtungspolitik Die judische und ein grosser Teil der polnischen Bevolkerung wurden umgebracht Parallel zu den Vernichtungsaktionen Vernichtung durch Arbeit wurde eine Ausbeutungspolitik entfaltet die den starken Arbeitskraftemangel in der deutschen Wirtschaft kompensieren sollte Okonomisch sollte das Generalgouvernement vollig vom Grossdeutschen Reich abhangig sein dabei aber moglichst nichts kosten Das Generalgouvernement wurde zum Bestandteil des grossdeutschen Machtbereichs gezahlt sollte jedoch nicht ein nach deutschem Muster verwaltetes Territorium werden die Okkupationsverwaltung sollte sich nur um die unmittelbaren Belange der Okkupanten selbst kummern und die Polen ihrem Schicksal uberlassen Inhaltsverzeichnis 1 Einrichtung 2 Territorium 3 Rechtsstellung 4 Terror 5 Zwangsarbeit 5 1 Arbeitspflicht fur die polnische Bevolkerung 5 2 Arbeitszwang fur die judische Bevolkerung 6 Widerstand 7 Verwaltungsaufbau 8 Wehrmacht 9 NSDAP 10 Finanzen und Wirtschaft 11 Justiz 12 Post 13 Bahn 14 Kraftverkehr 14 1 Eindeutschung der Ortsnamen 15 Stadtkreise und Kreishauptmannschaften 1944 15 1 Distrikt Galizien 15 1 1 Stadtkreis 15 1 2 Kreishauptmannschaften 15 2 Distrikt Krakau 15 2 1 Stadtkreis 15 2 2 Kreishauptmannschaften 15 3 Distrikt Lublin 15 3 1 Stadtkreis 15 3 2 Kreishauptmannschaften 15 4 Distrikt Radom 15 4 1 Stadtkreise 15 4 2 Kreishauptmannschaften 15 5 Distrikt Warschau 15 5 1 Stadtkreis 15 5 2 Kreishauptmannschaften 16 Baedekers Generalgouvernement 17 Ende 18 Personen 19 Siehe auch 20 Literatur 21 Weblinks 22 EinzelnachweiseEinrichtung BearbeitenDie nach wenigen Wochen erzielten deutschen Erfolge im Krieg gegen Polen fuhrten zu dessen militarischer Besetzung durch die Wehrmacht Zunachst waren fur den Aufbau der Militarverwaltung die Chefs der Zivilverwaltung bei den einzelnen Armeen zustandig am 25 September 1939 wurde das Gebiet durch Fuhrererlass unter Militarverwaltung gestellt und in vier Militarbezirke aufgeteilt Grundsatzlich unterschieden die Besatzer zwei Gebiete Die westlichen Teile Polens wurden annektiert das ubrige Gebiet das so genannte Restpolen sollte gemass einem weiteren Fuhrererlass vom 12 Oktober 1939 in ein Generalgouvernement fur die besetzten polnischen Gebiete uberfuhrt werden 1 Die Bezeichnung Generalgouvernement wurde bewusst in Anlehnung an das wahrend des Ersten Weltkrieges vom Deutschen Kaiserreich militarisch verwaltete Generalgouvernement Warschau gewahlt Zunachst war in der nationalsozialistischen Fuhrung uberlegt worden ob man in den nicht zu annektierenden Gebieten Polens einen polnischen Reststaat unter deutscher Oberhoheit errichten solle Diese Moglichkeit war im geheimen Zusatzabkommen zum deutsch sowjetischen Nichtangriffspakt offengelassen worden und Hitler befurwortete zunachst diese Moglichkeit um einen Kriegseintritt Grossbritanniens zu vermeiden Nachdem dieser aber am 2 September erfolgt war und die Rote Armee wie von Deutschland wiederholt gefordert am 17 September Ostpolen besetzt hatte war bald nicht mehr von einem Reststaat sondern nurmehr von einem Restgebiet die Rede das zu bilden sei ein Reservat ohne jede Mitsprachemoglichkeit der Bevolkerung Mit der Bildung des Generalgouvernements erhielt wie Martin Broszat schreibt der Gedanke eines restpolnischen Gebietes seinen neuen zynischen Sinn nicht eigene polnische Staatlichkeit sondern Staats und Nationslosigkeit Degradierung des Generalgouvernements zum Reservoir einer entnationalisierten ihrer Fuhrerschaft beraubten und kulturell auf eine Elementarstufe herabgedruckten halbfreien Arbeitsbevolkerung unter strenger deutscher Herrschaft 2 Mit Wirkung vom 26 Oktober 1939 wurde entsprechend einem vom Reichsministerium des Innern ausgearbeiteten Gesetz das Generalgouvernement fur die besetzten polnischen Gebiete einer Zivilverwaltung unterstellt und der militarischen Verwaltung des Oberbefehlshabers Ost Gerd von Rundstedt entzogen Die vier Militarbezirke wurden aufgelost ihre Befugnisse ubernahm Hans Frank als Generalgouverneur der eine eigenstandige zivile Besatzungsverwaltung leitete 3 Die Einrichtung erfolgte abrupt und ohne Konsultation mit der Wehrmacht Der Historiker Rolf Dieter Muller sieht hier einen Zusammenhang mit der Kritik an der nationalsozialistischen Terrorpolitik die Oberbefehlshaber Ost General Johannes Blaskowitz geaussert hatte Er sah seinen Spielraum nun darauf reduziert Ersatzeinheiten fur die Westfront auszubilden und die Grenze zur Sowjetunion zu sichern doch wusste er sich dadurch einen grossen Einfluss im Generalgouvernement zu sichern 4 Territorium Bearbeiten nbsp Territoriale Gliederung des Generalgouvernements 31 Juli 1940 nbsp Territoriale Gliederung des Generalgouvernements ab 1941 Das Generalgouvernement umfasste Zentralpolen und gliederte sich zunachst in die vier Distrikte Krakau Radom Warschau und Lublin mit der entsprechenden Anzahl von Stadt und Landkreisen 5 Nach Beginn des Deutsch Sowjetischen Krieges kam am 1 August 1941 das sowjetukrainische Gebiet um Lemberg als neuer Distrikt Galizien mit Sitz in Lemberg zum Generalgouvernement Das Generalgouvernement hatte eine Gesamtflache von 142 000 km mit etwa 12 Millionen Einwohnern Im Osten grenzte es an die deutsch sowjetische Teilungslinie an den Flussen Bug und San im Suden an Ungarn Karpatoukraine und die ein halbes Jahr zuvor gebildete selbstandige Slowakische Republik sowie im Westen und Norden an das Deutsche Reich preussische Provinz Schlesien spater Oberschlesien Ostpreussen und den Reichsgau Wartheland Die Grenze zur Slowakei war bereits am 21 September 1939 durch die Abtretung des polnischen Arwa Zips Gebietes zu deren Gunsten verschoben worden Dienstsitz des Generalgouverneurs Frank aus Berlin wurde zunachst die Stadt Lodsch Lodz Nach deren ubersturzter Eingliederung in das Deutsche Reich am 9 November 1939 verlegte der Generalgouverneur seinen Sitz ab dem 26 Oktober 1939 auf den Wawel in Krakau 6 Seit dem 31 Juli 1940 fuhrte das Generalgouvernement fur die besetzten polnischen Gebiete nur noch die Bezeichnung Generalgouvernement Das Amt des Generalgouverneurs in Krakau bezeichnete sich nunmehr als Regierung des Generalgouvernements Die bisherigen Distriktschefs erhielten die neue Bezeichnung Gouverneur Die staatliche Gewalt lag beim Generalgouverneur und dem Vorsitzenden des Ministerrats fur die Reichsverteidigung und Beauftragten fur den Vierjahresplan Reichsmarschall Hermann Goring Daruber hinaus ermachtigte Hitler die obersten Reichsbehorden direkt Anordnungen fur das Generalgouvernement zu treffen Damit erhielten auch Heinrich Himmler und Reinhard Heydrich Eingriffsrechte in die Angelegenheiten des Generalgouvernements In der Folgezeit erreichten diese uber ihre Exekutivorgane de facto die alleinige Zustandigkeit auch wenn sich Frank dagegen stemmte Der polykratische Antagonismus zwischen Frank und Himmler blieb kennzeichnend fur die Verwaltung des Generalgouvernements 7 Die Grenzen der Distrikte wurden vollig neu bestimmt wohingegen die Kreise im Wesentlichen ihre bisherigen Abgrenzungen behielten Zur Jahreswende 1939 1940 wurden aus Mangel an deutschem Personal jeweils mehrere Landkreise zu grosseren Verwaltungseinheiten zusammengefasst welche die Bezeichnung Kreishauptmannschaft beziehungsweise Stadthauptmannschaft erhielten Sie wurden von deutschen Verwaltern Kreis oder Stadthauptkommissaren insgesamt 130 Funktionaren aus dem Altreich wie z B Fritz Schwitzgebel regiert Die Verwaltung der ortlichen Landgemeinden Sammelgemeinden mit mehreren Dorfgemeinden lag in polnischer Hand Wechsel der Stadtkreise Krakau Lublin Radom Tschenstochau und Warschau wurden mit Beginn der deutschen Verwaltung Stadtkreise Am 13 Juli 1940 wurde nach Eingemeindungen in die deutsch gebliebenen Teile der Stadt Przemysl westlich des San der Stadtkreis Deutsch Przemysl gebildet der bis dahin der Bezirkshauptmannschaft Jaroslau angehort hatte Dieser wurde am 15 November 1941 nach Eingemeindung des bisher zum Distrikt Galizien gehorigen Ostteiles von Przemysl in Stadt Przemysl umbenannt welche nunmehr als kreisangehorige Stadt Verwaltungssitz der neuen Kreishauptmannschaft Przemysl wurde Am 10 Oktober 1940 wurde der Stadtkreis Kielce gegrundet Am 11 August 1941 wurde Lemberg als Stadtkreis bestatigt Rechtsstellung BearbeitenDer volkerrechtliche Status des Generalgouvernements blieb bis 1945 ungeklart 7 Es galt als Nebenland des Reichs 8 und wurde dementsprechend auch als Reichsnebenland bezeichnet das der deutschen Machtausubung Raumhoheit unterliege aber nicht Bestandteil des Grossdeutschen Reiches war sodass es als Ausland qualifiziert werden konnte 9 Der unklare Status des Generalgouvernements schien fur seine ruckhaltlose Ausbeutung geeignet andererseits erwies sich aber bald dass zumindest rudimentare gesetzliche Prinzipien fur die Verwaltung notig waren um eben diese Ausbeutung nicht zu erschweren 7 Vom Reich war das Generalgouvernement durch eine Polizei Wahrungs Devisen und Zollgrenze getrennt Der seinerzeit nationalsozialistische Rechtswissenschaftler Wilhelm Grewe bemerkte dass in den offiziellen Verlautbarungen weder der Debellations noch der Okkupationsbegriff verwendet wurde Daraus schloss er dass die am Staatsbegriff orientierten Kategorien des hergebrachten Volkerrechts wie Staatsgebiet oder herrenloses Gebiet nicht mehr zeitgemass seien Das Generalgouvernement ist weder herrenloses Gebiet noch deutsches Reichsgebiet im staatsrechtlichen Sinne 10 Terror BearbeitenDie deutsche Herrschaft im Generalgouvernement gilt als schrecklichste Erscheinungsform des nationalsozialistischen Terrors Rund drei Millionen polnische Juden und fast ebenso viele Polen wurden wahrend des Zweiten Weltkrieges im Generalgouvernement ermordet oder fielen Terrorhandlungen u a Massaker von Przemysl so genannten Sonderaktionen wie der Sonderaktion Krakau und der gezielten Hungerpolitik der Besatzer zum Opfer Generalgouverneur Frank sagte im Februar 1940 gegenuber einem Journalisten In Prag waren zum Beispiel grosse rote Plakate angeschlagen auf denen zu lesen war dass heute sieben Tschechen erschossen worden sind Da sagte ich mir wenn ich fur je sieben erschossene Polen ein Plakat aushangen lassen wollte dann wurden die Walder Polens nicht ausreichen das Papier herzustellen fur solche Plakate 11 Erklartes Ziel der nationalsozialistischen Besatzer war es das Generalgouvernement judenfrei zu machen und die Polen zu vertreiben damit sich dort Deutsche ansiedeln konnten Dann sollte das Generalgouvernement dem Reich einverleibt werden Generalgouverneur Frank erklarte bei einer Abteilungsleitersitzung in Krakau am 26 Marz 1941 Der Fuhrer hat mir versprochen dass das Generalgouvernement in absehbarer Zeit von Juden vollig befreit sein werde Ausserdem ist klar entschieden dass das Generalgouvernement in Zukunft ein deutscher Lebensbereich sein wird Wo heute zwolf Millionen Polen wohnen sollen einmal vier bis funf Millionen Deutsche wohnen Das Generalgouvernement muss ein so deutsches Land werden wie das Rheinland 12 Eine besonders verhangnisvolle Rolle spielten bei diesem Plan die so genannten Schmalzowniks nbsp Massaker in Bochnia 1939 nbsp Eine Bekanntmachung des Stadthauptmanns Dr Franke in Tschenstochau vom 24 September 1942 nbsp Hinrichtungen und Geiselliste mit der Aufforderung zur Anzeige von Verdachtigen Denunziation 1943Den Polen sollte jede Moglichkeit der Selbststandigkeit genommen werden so waren zum Beispiel die polnischen Ober und Hochschulen geschlossen und das Erziehungs und Pressewesen auf ein Minimum zuruckgestutzt worden um die Unterdruckung der slawischen Bevolkerung zu zementieren In einer Notiz des Reichsfuhrers SS Heinrich Himmler heisst es dazu Eine grundsatzliche Frage bei der Losung all dieser Probleme ist die Schulfrage und damit die Sichtung und Siebung der Jugend Fur die nicht deutsche Bevolkerung des Ostens darf es keine hohere Schule geben als die vierklassige Volksschule Das Ziel dieser Volksschule hat lediglich zu sein Einfaches Rechnen bis hochstens 500 Schreiben des Namens eine Lehre dass es ein gottliches Gebot ist den Deutschen gehorsam zu sein und ehrlich fleissig und brav zu sein Lesen halte ich nicht fur erforderlich Ausser dieser Schule darf es im Osten uberhaupt keine Schule geben Die Bevolkerung des Generalgouvernements setzt sich dann zwangslaufig nach einer konsequenten Durchfuhrung dieser Massnahmen im Laufe der nachsten zehn Jahre aus einer verbleibenden minderwertigen Bevolkerung zusammen Diese Bevolkerung wird als fuhrerloses Arbeitsvolk zur Verfugung stehen und Deutschland jahrlich Wanderarbeiter und Arbeiter fur besondere Arbeitsvorkommen Strassen Steinbruche Bauten stellen 13 Das Gebiet des Generalgouvernements wurde mit einem dichten Netz von Konzentrationslagern uberzogen wo die SS Totenkopfverbande und die Gestapo schrankenlos walten konnten Es gab Arbeitslager Lager fur Untersuchungshaftlinge und Kriegsgefangenenlager wo die Sterblichkeit der Insassen besonders gross war 14 Die polnischen Juden sperrte man in Ghettos deren grosstes das im Oktober 1940 eingerichtete Warschauer Ghetto war Hier lebten 450 000 Juden unter menschenunwurdigen Bedingungen und wurden zur Arbeit gezwungen 15 Im Juni Juli 1941 fuhrten Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD im Generalgouvernement erste grossangelegte Massenmorde an der judischen Bevolkerung durch 16 Von Juli 1942 bis Oktober 1943 wurden im Rahmen der Vernichtungsoperation Aktion Reinhardt die Ghettos aufgelost Zwei Millionen polnischer Juden sowie rund 50 000 Roma wurden in den vier Vernichtungslagern Belzec Sobibor Treblinka und Majdanek ermordet 17 Das grosste Massaker im Generalgouvernement war die Aktion Erntefest Am 3 und 4 November 1943 wurden von mehreren Bataillonen der Ordnungspolizei 42 000 judische Zwangsarbeiter erschossen 18 Siehe auch Geschichte der Juden in PolenZwangsarbeit BearbeitenArbeitspflicht fur die polnische Bevolkerung Bearbeiten Die Polen erhielten nur circa 600 Kilokalorien am Tag Sie wurden aufgrund der Verordnung uber die Einfuhrung der Arbeitspflicht fur die polnische Bevolkerung des Generalgouvernements vom 26 Oktober 1939 19 zur Zwangsarbeit im Generalgouvernement herangezogen oder nach der sog Dienstverpflichtungsverordnung vom 13 Mai 1942 20 auch in Gebiete ausserhalb davon verschleppt Kinder von Zwangsarbeiterinnen wurden in sogenannte Kindersammelstellen gebracht die dem Zweck dienten die Kinder unbemerkt von der Offentlichkeit verkummern zu lassen Dies geschah vor allem durch systematische Verwahrlosung und durch Unterernahrung In diesen Sammelstellen erhielten die Kinder taglich nur einen halben Liter Milch und drei Stuck Zucker Arbeitszwang fur die judische Bevolkerung Bearbeiten Mit Verordnung uber die Einfuhrung des Arbeitszwangs fur die judische Bevolkerung des Generalgouvernements vom 26 Oktober 1939 21 wurde fur die dort ansassigen Juden mit sofortiger Wirkung der Arbeitszwang eingefuhrt Die Verpflichteten wurden zu diesem Zweck in Zwangsarbeitertrupps zusammengefasst Die zur Durchfuhrung dieser Verordnung erforderlichen Vorschriften erliess nicht der fur die Durchfuhrung der Arbeitspflicht fur die polnische Bevolkerung zustandige Leiter der Abteilung Arbeit im Amt des Generalgouverneurs sondern der hohere SS und Polizeifuhrer Widerstand BearbeitenGegen die deutsche Herrschaft bildete sich trotz oder gerade wegen der brutalen Unterdruckung die polnische Heimatarmee Der Hass entlud sich in mehreren Aufstanden von denen die meisten von den deutschen Besatzern blutig niedergeschlagen wurden Zu den bekanntesten Aufstanden gehoren der Aufstand im Warschauer Ghetto vom Fruhling 1943 und der Warschauer Aufstand von August bis Oktober 1944 Verwaltungsaufbau BearbeitenDer Generalgouverneur unterstand ausschliesslich und unmittelbar Hitler alle Verwaltungszweige waren ihm in alleiniger Verantwortung zugewiesen Zur Fuhrung der Verwaltung bediente er sich der Regierung des Generalgouvernements der die Gouverneure und darunter die Stadt und Kreishauptmanner nachgeordnet waren Die Zahl der deutschen Verwaltungsbeamten blieb klein die Verwaltung erfolgte nach kolonialen Grundsatzen 22 Sowohl auf Distrikts als auch auf Kreisebene waren alle Verwaltungszweige zusammengefasst Einheit der Verwaltung sodass fur Sonderbehorden kein Raum war Die Befugnis im Generalgouvernement neues Recht zu setzen hatten nach dem Gesetz vom 12 Oktober 1939 der Ministerrat fur die Reichsverteidigung der Beauftragte fur den Vierjahresplan der Generalgouverneur In Berlin war der Bevollmachtigte des Generalgouverneurs damit beauftragt insbesondere die Wirtschaftsbeziehungen aufzubauen und zu fordern Die Polizei des Generalgouvernements unterstand dem Hoheren SS und Polizeifuhrer in Krakau HSSPF der neben dem Staatssekretar Stellvertreter des Generalgouverneurs dem Generalgouverneur Frank unmittelbar unterstand Der Hohere SS und Polizeifuhrer war zugleich der Beauftragte des Reichskommissars fur die Festigung des deutschen Volkstums Um wenigstens teilweise noch Einfluss auf die Exekutive zu behalten baute Generalgouverneur Frank den Sonderdienst auf eine Art Ersatzpolizei aus Volksdeutschen die auf Kreisebene agierte Hier zeigte sich die fur das NS Regime typische Polykratie insofern es Frank trotz grossen Anstrengungen nicht gelang die Kompetenz fur die Polizei und damit fur die Volkstums und Siedlungspolitik zu erlangen die rasch das beherrschende Politikfeld im Generalgouvernement wurde 23 Ihm unterstanden der Befehlshaber der Ordnungspolizei und der Befehlshaber der Sicherheitspolizei und des SD BdS Diese Befehlshaber und die ihnen unterstellten Einsatzkommandos hatten im Wesentlichen die Aufgabe in den zu erobernden Ostgebieten vor allem den politischen Gegner kommunistische Funktionare sowie alle als rassisch minderwertig angesehenen Menschen Juden und Zigeuner zu ermorden In jedem der funf Distrikte gab es einen SS und Polizeifuhrer SSPF Die im Generalgouvernement eingesetzten Streitkrafte der Wehrmacht unterstanden dem Wehrmachtbefehlshaber im Generalgouvernement unter dem Oberbefehlshaber des Heeres In einem Fuhrererlass vom 19 Oktober 1939 wurden Sonderrechte der Wehrmacht zur Wahrung der militarischen Belange und im Falle innerer Unruhen festgelegt Wehrmacht BearbeitenMit der Ausrufung des Generalgouvernements ubernahm Generaloberst Blaskowitz am 26 Oktober 1939 als Oberbefehlshaber Ost den militarischen Territorialbefehl den zuvor Rundstedt hatte Er exponierte sich durch offene Kritik an der Terror und Volkstumspolitik im Generalgouvernement zog sich Hitlers Unmut zu und wurde im Mai 1940 von Generalleutnant Curt Ludwig Freiherr von Gienanth abgelost nbsp Truppenubungsplatz SudAb Ende 1939 wurde mit der Planung und dem Aufbau grosser Truppenubungsplatze begonnen Zehntausende Polen mussten hierfur zwangsumgesiedelt werden Der grosste zusammenhangende Truppenubungsplatzkomplex der Truppenubungsplatz Sud und der damit territorial zusammenhangende SS Truppenubungsplatz Heidelager entstand in Westgalizien Er umfasste mehrere hundert Quadratkilometer Des Weiteren wurde der grosse Truppenubungsplatz Mitte bei Radom eingerichtet Weitere grosse Truppenubungsplatze der Wehrmacht waren der Truppenubungsplatz Rembertow bei Warschau und der Truppenubungsplatz Reichshof in Sudpolen Im Zuge des Aufmarschs fur Unternehmen Barbarossa auf dem Gebiet des Generalgouvernements ging die militarische Fuhrung auf die oberste Kommandobehorde des Heeres uber Ihr wurde auch der Militarbefehlshaber im Generalgouvernement unterstellt Diese neue Bezeichnung hatte im Juli 1940 den alten Oberbefehlshaber Ost ersetzt Das Generalgouvernement wurde seitdem nur noch verwaltungsmassig als Operationsgebiet des Heeres angesehen und galt ab 1 September 1942 ansonsten als Heimatkriegsgebiet Seitdem bildete das Generalgouvernement einen eigenen Wehrkreis in dem Soldaten zur Wehrmacht eingezogen wurden Gienanth wurde durch einen Wehrkreisbefehlshaber General Siegfried Haenicke ersetzt Am 11 September 1944 wurde der geanderten militarischen Lage entsprechend ein Heeresgebiet Generalgouvernement eingerichtet NSDAP BearbeitenAls Reichsleiter der NSDAP leitete Frank den Arbeitsbereich Generalgouvernement der NSDAP Dieser untergliederte sich in Distriktstandortfuhrungen und Standorte Ortsgruppen Der Arbeitsbereich Generalgouvernement der NSDAP fuhrte die Deutsche Gemeinschaft in der alle Deutschen die nicht Mitglied der NSDAP waren sowie alle Volksdeutschen erfasst waren Die Volksdeutsche Gemeinschaft gegrundet am 20 April 1940 war im Mai 1941 in die Deutsche Gemeinschaft uberfuhrt worden Finanzen und Wirtschaft Bearbeiten nbsp 20 ZlotyDie polnische Wahrung wurde im Generalgouvernement beibehalten der Kurs wurde auf 2 Zloty zu 1 Reichsmark festgelegt Die Noten der 1924 gegrundeten fruheren Bank Polski wurden im Mai 1940 durch die am 15 Dezember 1939 gegrundete neue Emissionsbank im Generalgouvernement umgewechselt 1 Zloty 1 Zloty Die am 15 November 1939 errichtete Treuhandstelle im Generalgouvernement mit ihren Aussenstellen in den Distriktsorten verwaltete sowohl das beschlagnahmte Vermogen des aus deutscher Sicht untergegangenen polnischen Staates als auch privates polnisches oder judisches Vermogen Die Haupteinnahmequelle des Generalgouvernements waren jedoch die Monopole denen ab 1942 Hermann Senkowsky vorstand Das Generalgouvernement war in die nationalsozialistische Kriegswirtschaft integriert wenn auch die Volkstumspolitik im Konfliktfall stets Prioritat hatte Okonomisch bedeutsam war die Rekrutierung von Zwangsarbeitern Bis 1942 waren bereits etwa eine Million Polen aus dem Generalgouvernement zum Arbeiten ins Deutsche Reich verbracht 24 Der Arbeitseinsatz der polnischen und judischen Bevolkerung wurde uber die ortlichen Arbeitsamter geleitet Fur die polnische Bevolkerung bestand Arbeitspflicht und eine Beschrankung des Arbeitsplatzwechsels Fur die judische Bevolkerung bestand Arbeitszwang Ab 1 Dezember 1940 war der Baudienst im Generalgouvernement fur bedeutsame Arbeiten auf dem Gebiet der Landeskultur des Ausbaues der Verkehrslinien oder bei Notstanden zustandig Er war gegliedert in den polnischen Baudienst den ukrainischen Heimatdienst und den goralischen Heimatdienst Justiz Bearbeiten nbsp Hinrichtungen wegen Unterstutzung geflohener Juden 5 September 1942 Die Gerichtsbarkeit lag bei den Hoheren SS und Polizeifuhrern die Himmler unterstanden 25 Wichtige Stadte im Generalgouvernement verfugten uber deutsche Gerichte und ein deutsches Obergericht fur jeden Distrikt Eine Gerichtsspitze etwa in Krakau fehlte Ferner gab es wie im Deutschen Reich Sondergerichte Daneben bestand die polnische Gerichtsbarkeit weiter Das Oberste Gericht wurde allerdings aufgehoben und durch ein Appellationsgericht an jedem Distriktsort ersetzt Diese Gerichte hatten polnisches Recht unter Polen anzuwenden Im Kollisionsfalle hatten die deutschen Gerichte und das deutsche Recht den Vorrang Post Bearbeiten nbsp Briefmarken GeneralgouvernementDas Post und Fernmeldewesen wurde durch die Deutsche Post Osten wahrgenommen Deren Leiter von Ende Oktober 1939 bis Januar 1945 Richard Lauxmann hatte seinen Sitz in Krakau Ihm unterstanden die Distriktspostverwaltungen und unter diesen die Vorsteher der einzelnen Postamter Die Deutsche Post Osten gab eigene Postwertzeichen heraus Nachdem im Dezember 1939 provisorisch mit polnischer Wahrungsbezeichnung und Deutsche Post Osten uberdruckte Hindenburg Medaillon Marken und im Fruhjahr 1940 polnische Marken mit Uberdruck Generalgouvernement in Umlauf gebracht wurden kamen im August 1940 die ersten eigens fur die okkupierten Gebiete gestalteten Briefmarken an die Schalter Bis Herbst 1944 erschienen rund 85 Werte fur den normalen Postverkehr siehe Briefmarken Ausgaben fur das Generalgouvernement 1940 1941 1942 1943 und 1944 und 36 Dienstmarken Zu den Gestaltern zahlen Erwin Puchinger Ferdinand Lorber und Wilhelm Dachauer Die Postgebuhren entsprachen denen des Deutschen Reichs zum Umrechnungskurs 1 Pfennig 2 Groschen 26 Ab Oktober 1943 war das Generalgouvernement in das reichsdeutsche System der Postleitzahlen eingebunden Es galt fur das gesamte Gebiet die Postleitzahl 7 a Bahn BearbeitenDie wahrend des Einmarsches in Lodsch errichtete neue deutsche Eisenbahndirektion und die nach Krakau von der Reichsbahndirektion Oppeln aus vorgeschobene Betriebsabteilung wurden zum 9 November 1939 in Krakau zur Generaldirektion der Ostbahn vereinigt Formell war diese kurz Gedob genannte Einrichtung bereits am 26 Oktober 1939 gegrundet worden Die der Ostbahn selbst erfolgte erst am 27 November Diese leitete uber die Ostbahn Betriebsdirektionen seit Dezember 1940 Ostbahn Bezirksdirektionen Krakau Lublin Radom und Warschau die Ostbahn die das Eisenbahnnetz der fruheren polnischen Staatsbahn PKP ubernommen hatte allerdings nicht deren Rechtsnachfolger war Der Betrieb wurde zum grossten Teil durch deutsches Eisenbahnpersonal wahrgenommen Bis zum Winter 1939 1940 waren die Zerstorungen im ehemals polnischen Eisenbahnnetz soweit beseitigt dass die deutschen Truppen vom Bug und San mit der Eisenbahn zuruckgefuhrt werden konnten Im Fruhjahr 1940 waren die Eisenbahnstrecken bis auf einige noch fehlende Bruckenreparaturen wieder einsatzfahig Nach Abschluss des deutsch sowjetischen Wirtschaftsvertrages im Fruhjahr 1940 wurden die Grenzubergange bei Brest Litowsk und Przemysl erheblich ausgebaut Dort wurden leistungsfahige Umladebahnhofe errichtet da hier die russische Breitspur auf die europaische Normalspur traf Seit Oktober 1940 wurden durch das Otto Programm die grosseren West Ost Eisenbahnstrecken durch das Generalgouvernement nach Kriegsschaden wiederhergestellt und ausgebaut sodass sich ihre Transportkapazitat vervielfachte Insbesondere betraf dies die Eisenbahnstrecke von Radom via Demblin nach Lublin Mit der Eingliederung des neuen Distrikts Galizien am 1 August 1941 wurde die neue Ostbahn Bezirksdirektion Galizien errichtet Diese konnte allerdings erst am 1 Dezember 1941 das Streckennetz von der Haupteisenbahndirektion Kiew ubernehmen Im Herbst 1942 wurde die Ostbahn Bezirksdirektion Lublin aufgelost und ihr Netz auf das der Direktionen Krakau Radom und Warschau verteilt Durch Erlass vom 8 Marz 1943 wurde auch die Ostbahn Bezirksdirektion Radom aufgelost ab 1 Mai wurden fur die drei verbleibenden Direktionen Krakau Lemberg und Warschau die jetzt Ostbahndirektionen hiessen Prasidenten ernannt Im Ubrigen wurde die volle Reichsbahnorganisation eingefuhrt Als die Rote Armee vorruckte wurden die Dienststellen der Ostbahn 1944 45 nach und nach in den Westen verlagert und erreichten schliesslich im Fruhjahr 1945 uber Bayreuth den Raum nordlich von Pilsen Kraftverkehr BearbeitenDas Unterscheidungskennzeichen fur im Generalgouvernement zugelassene Kraftfahrzeuge war Ost Davor befanden sich jeweils die romischen Ziffern I bis V fur die Distrikte Krakau Lublin Radom Warschau und Galizien Eindeutschung der Ortsnamen Bearbeiten Die polnischen Ortsnamen behielten weiterhin ihre Gultigkeit Die wichtigeren Orte erhielten allerdings eingedeutschte oder der deutschen Sprache angepasste Bezeichnungen Durch Erlass vom 15 September 1941 wurden ab 1 Oktober 1941 die Namen der folgenden polnischen Stadte eingedeutscht Distrikt KrakauJaroslaw JaroslauKrakow KrakauKrzeszowice KressendorfLanckorona LandskronLancut LandshutNowy Sacz Neu SandezNowy Targ Neumarkt Dunajec Rzeszow ReichshofStary Sacz Alt SandezTarnow TarnauDistrikt LublinBiala Podlaska Biala PodlaskaBilgoraj BilgorajChelm CholmJanow Lubelski Janow LubelskiPulawy PulawyDistrikt RadomCzestochowa TschenstochauKonskie KonskiePiotrkow Trybunalski PetrikauTomaszow Mazowiecki Tomaschow MazowieckiDistrikt WarschauGrojec GrojecLowicz LowitschMalkinia MalkiniaMinsk Mazowiecki MinskOstrow Mazowiecka OstrowSokolow SokolowWarszawa WarschauStadtkreise und Kreishauptmannschaften 1944 BearbeitenDistrikt Galizien Bearbeiten Gouverneure des Distrikts Galizien Karl Lasch 1 August 1941 bis 6 Januar 1942 hingerichtet oder Suizid Otto Wachter 22 Januar 1942 bis Juli 1944 Stadtkreis Bearbeiten LembergKreishauptmannschaften Bearbeiten Brzezany Czortkow Drohobycz Kamionka Strumilowa Kolomea Lemberg Land Rawa Ruska Stanislau Stryj Tarnopol ZloczowDistrikt Krakau Bearbeiten Gouverneure des Distrikts Krakau Otto Wachter 26 Oktober 1939 bis 22 Januar 1942 Richard Wendler 31 Januar 1942 bis 26 Mai 1943 Ludwig Losacker 26 Mai bis 10 Oktober 1943 Curt Ludwig Ehrenreich von Burgsdorff 23 November 1943 bis 18 Januar 1945 Stadtkreis Bearbeiten KrakauKreishauptmannschaften Bearbeiten Debica Jaroslau Jaslo Krakau Land Krosno Miechow Neu Sandez Neumarkt Dunajec Przemysl Reichshof Sanok TarnowDistrikt Lublin Bearbeiten Gouverneure des Distrikts Lublin Friedrich Schmidt 26 Oktober 1939 bis 1 Februar 1940 Ernst Zorner 1 Februar 1940 bis 10 April 1943 Richard Wendler ab 26 Mai 1943 SS und Polizeifuhrer des Distrikts Lublin Odilo Globocnik 9 November 1939 bis 26 August 1943 Jakob Sporrenberg 26 August 1943 bis November 1944 Stadtkreis Bearbeiten LublinKreishauptmannschaften Bearbeiten Biala Podlaska Bilgoraj Cholm Hrubieszow Krasnik Krasnystaw Lublin Land Pulawy Radzyn ZamoscDistrikt Radom Bearbeiten Gouverneure des Distrikts Radom Karl Lasch 28 Dezember 1939 bis 1 August 1941 Ernst Kundt 1 August 1941 bis 17 Januar 1945 Stadtkreise Bearbeiten Kielce Radom TschenstochauKreishauptmannschaften Bearbeiten Busko Jedrzejow Kielce Land Konskie Opatow Petrikau Radom Land Radomsko Starachowice Tomaschow MazowieckiDistrikt Warschau Bearbeiten Gouverneur des Distrikts Warschau Ludwig Fischer 26 Oktober 1939 bis 17 Januar 1945 Stadtkreis Bearbeiten WarschauKreishauptmannschaften Bearbeiten Garwolin Grojec Lowitsch Minsk Ostrow Siedlce Sochaczew Sokolow Warschau LandBaedekers Generalgouvernement Bearbeiten nbsp Baedekers Generalgouvernement Karl Baedeker 1943Im Jahr 1943 erschien in der Reihe Baedekers Reisehandbucher ein Band uber das Generalgouvernement Laut Vorwort des Verlags habe der Herr Generalgouverneur Reichsminister Dr Hans Frank die Anregung zu diesem neuen Bande unserer Sammlung gegeben 27 In klassischer Baedeker Manier will das Reisehandbuch uber den Umfang der ordnenden und aufbauenden Arbeit des Deutschen Reichs im okkupierten Weichselraum informieren Dass diese Aufbauarbeit die Organisation und Durchfuhrung der Vertreibung und Vernichtung der judischen Bevolkerung in diesem Gebiet einschloss wurde in Baedekers Generalgouvernenment 1943 verschwiegen 28 Ende BearbeitenDas Generalgouvernement das kurz nach Kriegsbeginn geschaffen wurde endete wenige Monate vor der deutschen Gesamtkapitulation Die vorruckenden sowjetischen Truppen erreichten bereits im Fruhjahr 1944 die Ostgrenze des Territoriums Im Zuge der Operation Bagration drang die Rote Armee tief in das von Deutschland besetzte Polen vor Am 27 Juli 1944 wurde Lemberg eingenommen zuvor war am 24 Juli bereits Lublin befreit worden wo eine polnische von der Sowjetunion abhangige kommunistische Regierung gebildet wurde Nachdem zur gleichen Zeit sowjetische Verbande begannen die Weichsel zu uberschreiten begann am 1 August der Warschauer Aufstand der von der Waffen SS und anderen deutschen Truppen nach einigen Wochen niedergeschlagen wurde Ende 1944 war der grosste Teil des Generalgouvernements von der Roten Armee besetzt die Deutschen kontrollierten nur noch den Westen des Gebiets Dennoch wurde das Generalgouvernement nicht aufgelost vielmehr blieben Frank und seine Verwaltung in Krakau das nur noch wenige Kilometer von der Front entfernt lag Der endgultige Zusammenbruch kam mit der Weichsel Oder Operation der Roten Armee im Januar 1945 Die deutsche Front konnte dem Ansturm nicht mehr standhalten und so wurden die besetzten polnischen Gebiete innerhalb weniger Tage befreit Am 17 Januar wurde Warschau am 19 Januar die Besatzungs Hauptstadt Krakau erobert Am Tag zuvor war bereits Generalgouverneur Frank nach Bayern geflohen Personen Bearbeiten nbsp Kruger Himmler Frank Buhler 1942 Hans Frank Generalgouverneur in Krakau 1939 1945 Arthur Seyss Inquart stellvertretender Generalgouverneur 1939 1940 Josef Buhler stellvertretender Generalgouverneur 1940 1945 Ernst Boepple zweiter Staatssekretar 1941 1945 Theodor Bauder Leiter der Hauptabteilung Bauwesen Friedrich Siebert Leiter Hauptabteilung Verwaltung Max Frauendorfer Leiter Hauptabteilung Arbeit Hermann Senkowsky Leiter Hauptabteilung Finanzen Friedrich Wilhelm Kruger HSSPF Staatssekretar bis 1943 Wilhelm Koppe HSSPF Staatssekretar ab 1943Siehe auch BearbeitenKategorie Landrat in den besetzten Gebieten 1939 1945 Polnische Polizei im Generalgouvernement Liste der deutschen Truppenubungsplatze im Generalgouvernement Zur Westgrenze des Gebiets Reichsgau Wartheland poln Okreg Rzeszy Kraj Warty verkurzt auch nur Warthegau unter einem Reichsstatthalter vgl dagegen im Osten vom besetzten Polen die Reichskommissare Landkreis Bielitz als deutsche Verwaltungseinheit 1940 1945 in der Provinz Schlesien bzw ab 1941 Oberschlesien Literatur BearbeitenMartin Broszat Nationalsozialistische Polenpolitik 1939 1945 Vom Autor uberarb ungekurzte Ausg Fischer Frankfurt am Main 1965 Beate Kosmala Generalgouvernement In Wolfgang Benz Hermann Graml und Hermann Weiss Hrsg Enzyklopadie des Nationalsozialismus Klett Cotta Stuttgart 1997 S 483 ff Witold Wojciech Medykowski Macht Arbeit Frei German Economic Policy and Forced Labor of Jews in the General Government 1939 1943 Academic Studies Press Brighton 2018 ISBN 978 1 61811 956 8 Quellen Dokumente Das Generalgouvernement Reisehandbuch Karl Baedeker Verlag Leipzig 1943 drei Datierungen der Ubersichtskarte IV 43 VI 43 undatiert Max du Prel Hrsg Das General Gouvernement Konrad Triltsch Wurzburg 1942 Werner Prag Wolfgang Jacobmeyer Hrsg Das Diensttagebuch des deutschen Generalgouverneurs in Polen 1939 1945 Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte Bd 20 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1975 ISBN 3 421 01700 X Veroffentlichung des Instituts fur Zeitgeschichte Feliks Tych Alfons Kenkmann Elisabeth Kohlhaas Andreas Eberhardt Hrsg Kinder uber den Holocaust Fruhe Zeugnisse 1944 1948 Interviewprotokolle der Zentralen Judischen Historischen Kommission in Polen Metropol Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 938690 08 6 Wolfgang Curilla Der Judenmord in Polen und die deutsche Ordnungspolizei 1939 1945 Schoningh 2011 29 Forschung zu NS Verbrechen Adalbert Ruckerl Hrsg Nationalsozialistische Vernichtungslager im Spiegel deutscher Strafprozesse Belzec Sobibor Treblinka Chelmno Deutscher Taschenbuch Verlag Munchen 1977 ISBN 3 423 02904 8 Stefan Lehr Ein fast vergessener Osteinsatz Deutsche Archivare im Generalgouvernement und im Reichskommissariat Ukraine Schriften des Bundesarchivs Bd 68 Droste Dusseldorf 2007 ISBN 978 3 7700 1624 2 zugleich Dusseldorf Univ Diss 2006 Markus Roth Herrenmenschen Die deutschen Kreishauptleute im besetzten Polen Karrierewege Herrschaftspraxis und Nachgeschichte Beitrage zur Geschichte des 20 Jahrhunderts Bd 9 Wallstein Verlag Gottingen 2009 ISBN 978 3 8353 0477 2 zugleich Jena Univ Diss 2008 Markus Roth Das Regime der Herrenmenschen Die Kreishauptleute in Polen waren gebildete Juristen und Verwaltungsexperten Sie sahen sich als Elite und herrschten als Tyrannen In Die Zeit Nr 36 27 August 2009 S 84 Bogdan Musial Deutsche Zivilverwaltung und Judenverfolgung 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Jockheck Propaganda im Generalgouvernement Die NS Besatzungspresse fur Deutsche und Polen 1939 1945 Einzelveroffentlichungen des Deutschen Historischen Instituts Warschau Bd 15 Fibre Verlag Osnabruck 2006 ISBN 3 938400 08 0 Klaus Peter Friedrich Der nationalsozialistische Judenmord in polnischen Augen Einstellung in der polnischen Presse 1942 1946 47 2 Bande Koln 2003 Koln Univ Diss 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Generalgouvernement Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Generalgouvernement Territorialgeschichte 1939 1945 Publikationen uber das Generalgouvernement im Bibliotheks und Bibliographieportal Herder Institut Marburg Gemeinde und Dorfverzeichnis fur das Generalgouvernement 1943 Einzelnachweise Bearbeiten Bogdan Musial Deutsche Zivilverwaltung und Judenverfolgung im Generalgouvernement Eine Fallstudie zum Distrikt Lublin 1939 1944 Harrassowitz Verlag Wiesbaden 1999 S 13 Martin Broszat Nationalsozialistische Polenpolitik 1939 1945 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1961 S 13 22 das Zitat S 21 f Beate Kosmala Generalgouvernement In Wolfgang Benz Hermann Graml und Hermann Weiss Hrsg Enzyklopadie des Nationalsozialismus Klett Cotta Stuttgart 1997 S 483 Rolf Dieter Muller Hitlers Ostkrieg und die deutsche Siedlungspolitik Die Zusammenarbeit von Wehrmacht Wirtschaft und SS Fischer Frankfurt am Main 1991 S 13 Beate Kosmala Generalgouvernement In Wolfgang Benz Hermann Graml und Hermann Weiss Hrsg Enzyklopadie des Nationalsozialismus Klett Cotta Stuttgart 1997 S 483 Beate Kosmala Generalgouvernement In Wolfgang Benz Hermann Graml und Hermann Weiss Hrsg Enzyklopadie des Nationalsozialismus Klett Cotta Stuttgart 1997 S 483 a b c Horst Rohde Hitlers erster Blitzkrieg und seine Auswirkungen auf Nordosteuropa In derselbe Klaus A Maier et al Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg Bd 2 Die Errichtung der Hegemonie auf dem europaischen Kontinent Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1979 S 79 156 hier S 138 Cornelia Schmitz Berning Vokabular des Nationalsozialismus Walter de Gruyter Berlin New York 2007 ISBN 978 3 11 092864 8 S 265 Dazu ausfuhrlich Daniel Erasmus Khan Die deutschen Staatsgrenzen Mohr Siebeck Tubingen 2004 Teil II Kap II Fn 203 Ruth Lambertz Pollan Auf dem Weg zu Souveranitat und Westintegration 1948 1955 Der Beitrag des Volkerrechtlers und Diplomaten Wilhelm Grewe Nomos Baden Baden 2016 S 78 f Wlodzimierz Borodziej Der Warschauer Aufstand 1944 S Fischer Verlag Frankfurt am Main 2001 ISBN 3 10 007806 3 S 27 Werner Prag Wolfgang Jacobmeyer Hrsg Das Diensttagebuch des deutschen Generalgouverneurs in Polen 1939 1945 Quellen und Darstellungen zur Zeitgeschichte Bd 20 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1975 S 338 15 05 1940 Heinrich Himmler uber die Behandlung der Fremdvolkischen im Osten ns archiv de Zugriff am 24 September 2017 zitiert bei Wolfgang Benz Vorurteil und Genozid Ideologische Pramissen des Volkermords Bohlau Wien 2010 S 144 Norman Davies Im Herzen Europas Geschichte Polens C H Beck Munchen 2006 S 65 Saul Friedlander Das Dritte Reich und die Juden Band 1 Die Jahre der Verfolgung 1933 1939 Beck Munchen 2006 S 172 184 Beate Kosmala Generalgouvernement In Wolfgang Benz Hermann Graml und Hermann Weiss Hrsg Enzyklopadie des Nationalsozialismus Klett Cotta Stuttgart 1997 S 484 Thorsten Wagner Aktion Reinhardt In Wolfgang Benz Hermann Graml und Hermann Weiss Hrsg Enzyklopadie des Nationalsozialismus Klett Cotta Stuttgart 1997 S 354 f Mario Wenzel Ordnungspolizei In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Judenfeindschaft in Geschichte und Gegenwart Bd 5 Organisationen Institutionen Bewegungen De Gruyter Berlin 2012 ISBN 978 3 11 027878 1 S 462 VBlGG S 5 Verordnung des Frank Stellvertreters Josef Buhler zur Sicherstellung des Kraftebedarfs fur Aufgaben von besonderer staatspolitischer Bedeutung VBlGG vom 26 Mai 1942 S 255 VBlGG S 6 Beate Kosmala Generalgouvernement In Wolfgang Benz Hermann Graml und Hermann Weiss Hrsg Enzyklopadie des Nationalsozialismus Klett Cotta Stuttgart 1997 S 483 Beate Kosmala Generalgouvernement In Wolfgang Benz Hermann Graml und Hermann Weiss Hrsg Enzyklopadie des Nationalsozialismus Klett Cotta Stuttgart 1997 S 483 f Beate Kosmala Generalgouvernement In Wolfgang Benz Hermann Graml und Hermann Weiss Hrsg Enzyklopadie des Nationalsozialismus Klett Cotta Stuttgart 1997 S 484 Beate Kosmala Generalgouvernement In Wolfgang Benz Hermann Graml und Hermann Weiss Hrsg Enzyklopadie des Nationalsozialismus Klett Cotta Stuttgart 1997 S 483 Michel Katalog Deutschland 2006 2007 mit CD ROM Schwaneberger Unterschleissheim 2006 ISBN 3 87858 035 5 Das Generalgouvernement Reisehandbuch Karl Baedeker Leipzig 1943 S V Gotz Aly Susanne Heim Vordenker der Vernichtung Auschwitz und die deutschen Plane fur eine neue europaische Ordnung Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2004 hier das Unterkapitel Baedekers Generalgouvernement S 188 ff Inhaltsverzeichnis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Generalgouvernement amp oldid 236964239