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Der deutsche Landkreis Bielitz bestand in der Zeit zwischen 1939 und 1945 im von Deutschland besetzten Polen Er umfasste nach der Annexion 1939 am 1 Januar 1945 8 nach der Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 verwaltete Gemeinden des ehemaligen Polen darunter die Stadte Oswiecim nun Auschwitz und Bielsko Biala nun Bielitz 110 weitere in Amtsbezirken zusammengefasste GemeindenKarte des Landkreises BielitzInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Polen 1 2 Deutsches Reich 2 Politik 2 1 Landkommissar 2 2 Landrate 3 Kommunalverfassung 4 Ortsnamen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPolen Bearbeiten Bei Beginn des Zweiten Weltkrieges gehorten die Landkreise Biala Bielsko und Wadowice zu Polen und zwar Bielsko zur Woiwodschaft Schlesien und Biala und Wadowice zur Wojewodschaft Krakau Nach der deutschen Besetzung Polens im September 1939 vor der volkerrechtswidrigen Eingliederung in das Deutsche Reich wurden der Landkreis Bielsko in Bielitz umbenannt und der Teil des Landkreises Biala westlich des Flusses Sola ohne Auschwitz Kety Wilkowice mit Bahnhof Auschwitz bereits durch einen deutschen Landkommissar gemeinsam verwaltet Deutsches Reich Bearbeiten Die Synagoge Bielitz wurde am 13 September 1939 vollkommen zerstort und die judische Bevolkerung ghettoisiert spater in das im Kreisgebiet gelegene KZ Auschwitz Birkenau deportiert Zum 26 Oktober 1939 wurde dieser bisher polnische Landkreis Teil des neugebildeten Regierungsbezirks Kattowitz in der preussischen Provinz Schlesien Der Sitz des Landratsamtes wurde die Stadt Bielitz Mit dem 20 November 1939 wurde die Grenze zum neu gebildeten Generalgouvernement fur die besetzten polnischen Gebiete endgultig festgelegt Dabei wurden der ostlich der Sola gelegene Restteil des Landkreises Biala und der Teil des Landkreises Wadowice westlich der Linie Spytkowice Bachowice Wozniki und der Skawa volkerrechtswidrig zum Deutschen Reich geschlagen Auch diese Teile wurden vorlaufig vom Landrat in Bielitz mitverwaltet Nach der Polizei Volkszahlung Fingerabdruck am 23 bis 27 Dezember 1939 hatte der Landkreis Bielitz 231 533 Einwohner davon deklarierten sich 148 273 64 als Polen 44 320 als Deutsche etwa 19 der Bevolkerung 30 451 als Schlesier Schlonsaken 13 7 854 als Juden 191 als Ukrainer 94 als Tschechen 1 Die Deklaration der schlesischen Nationalitat wurde durch den Einfluss der Kozdon Bewegung eingefuhrt Nachdem im Fruhjahr 1940 feststand dass die Grenzen nicht mehr verandert werden sollten wurde aus den fruheren Kreisgebieten Biala Bielitz und Teilen von Wadowitz der deutsche Landkreis Bielitz gebildet mit uber 300 000 Einwohnern im Jahr 1942 Die Zahl der Deutschen stieg nach der Einfuhrung der Deutschen Volksliste Im Jahr 1943 zahlte der Landkreis 319 000 Menschen und die Volksliste zahlte um 85 000 davon 9 557 Volksdeutsche DVL I 20 669 Menschen deutscher Herkunft DVL II 42 781 in der dritten Kategorie DVL III uberwiegend Schlonsaken 1 253 in der IV Kategorie 2 Andere Zahlen aus diesem Jahr ergaben 15 600 Deutsche aus dem Reich 13 900 waren deutsche Siedler 85 400 waren auf der Volksliste ausserdem gab es etwa 202 700 Polen und 875 Tschechen 3 Die vergrosserte Stadt Bielitz u a mit Biala zahlte etwa 55 000 Einwohner davon 29 335 auf der Volksliste 14 490 Polen 2 Bis zum Mai 1941 wurden 8 619 Polen uberwiegend in ehemaligen galizischen Teil des Bezirks zwangsweise ausgesiedelt An ihrer Stelle kamen deutsche Siedler aus den ostlichen Landern siehe Heim ins Reich im Jahr 1943 13 572 4 Eine weitere Einschatzung erlauben die Ergebnisse der Verbrauchergruppenstatistiken die aus den Daten der Lebensmittelzuteilungen gewonnen wurden und 1953 vom Statistischen Bundesamt veroffentlicht wurden Nach der Kleinen Verbrauchergruppenstatistik umfasste die versorgte Zivilbevolkerung im Kreis Bielitz 5 Anfang Februar 1943 293 911 Personen darunter 9 847 Gemeinschaftsverpflegte Ende August 1943 319 598 darunter 36 618 Gemeinschaftsverpflegte Anfang Februar 1944 319 301 darunter 38 231 Gemeinschaftsverpflegte Ende August 1944 325 061 Personen darunter 43 088 Gemeinschaftsverpflegte und Mitte Dezember 1944 327 876 Personen darunter 41 411 Gemeinschaftsverpflegte Fur Anfang Mai 1944 werden als nicht gemeinschaftsverpflegte Zivilbevolkerung 51 764 Deutsche und 230 821 Polen angegeben 6 Zum 18 Januar 1941 wurde die Provinz Schlesien aufgelost Aus den bisherigen Regierungsbezirken Kattowitz und Oppeln wurde die neue Provinz Oberschlesien gebildet Im Fruhjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt und wurde danach wieder ein Teil Polens Politik BearbeitenLandkommissar Bearbeiten 1939 9999 GrothjanLandrate Bearbeiten 1939 1940 Johannes Grothjan 1940 1943 Siegfried Schmidt 1905 in Allenstein 1944 1943 9999 Friedrich Lohmann auftragsweise 1943 1945 Bernhard Nienaber 1885 1945 9999 Ferdinand Hutteroth vertretungsweise Kommunalverfassung BearbeitenNach dem Uberfall auf Polen 1939 wurden bis 1945 folgende Gemeinden der im Altreich gultigen Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 unterstellt welche die Durchsetzung des Fuhrerprinzips auf Gemeindeebene vorsah Altbielitz Alzen Auschwitz Stadt Bielitz Stadt einschliesslich des am 1 Juli 1941 eingliederten Hauptteiles der Stadt Biala Kurzwald Lobnitz Nickelsdorf Ost Tschechowitz DziedzitzAlle ubrigen Stadte und Gemeinden waren in Amtsbezirken zusammengefasst und wurden durch Amtskommissare verwaltet Ortsnamen BearbeitenDurch einen unveroffentlichten Erlass vom 29 Dezember 1939 galten vorlaufig hinsichtlich der bisher polnischen Ortsnamen die bis 1918 gultigen osterreichischen Ortsnamen Diese globale Ruckbenennung war moglich da noch das gesamte deutsche Kartenwerk fur die 1920 an Polen abgetretenen Gebiete auch die fruheren deutschen und osterreichischen Ortsnamen weitergefuhrt hatte Schon im Jahr 1939 wurden auch vor Jahrhunderten aufgegebene Namen deutscher Herkunft in moderner Schreibweise wiederherstellt z B Dankendorf Dankowice sowie einige Neuschopfungen wie Draschendorf Drogomysl eingefuhrt Zu einer endgultigen Vergabe rein deutscher Ortsbezeichnungen ist es bis Kriegsende nicht mehr gekommen Sie war aber bis ins Einzelne bereits vorbereitet Es handelte sich dabei um lautliche Angleichungen Bujakau Buckau Grojetz Grotzen Ubersetzungen Bestwina Oberwildenau Grodzisko Schauenburg Neuschopfungen Jaszczorowa Natterngrund oder Verbesserungen der seit 1939 vorlaufig gultigen Namen Frohlichau Frohlichhof Viele der vorgesehenen Namen basierten auf dem Werk einiger deutscher Volkskundler wie Kurt Luck und Walter Kuhn die kurz vor dem Krieg langst aufgegebene Namen deutscher Herkunft wiedergefunden Wadowice Frauenstadt Przeciszow Hartmannsdorf einmalige Erwahnungen vorlaufig mit konkreten Dorfern identifiziert Osiek Brettmannsdorf oder grundlos spekuliert Bulowice Buldorf hatten Literatur BearbeitenWalther Hubatsch Hrsg Grundriss zur deutschen Verwaltungsgeschichte 1815 1945 Johann Gottfried Herder Institut Marburg Lahn Reihe A Preussen Band 4 Schlesien bearbeitet von Dieter Stuttgen Helmut Neubach und Walther Hubatsch 1976 ISBN 3 87969 116 9 Statistik des Deutschen Reichs Band 550 Amtliches Gemeindeverzeichnis fur das Deutsche Reich Berlin 1940 Weblinks Bearbeitenwww jewiki net gt Oberschlesien www judische Gemeinden de gt Bielitz Oberschlesien Aus der Geschichte der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum Landkreis Bielitz Verwaltungsgeschichte und die Landrate Stand 26 Oktober 2013 Michael Rademacher Landkreis Bielitz Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Einzelnachweise Bearbeiten Krzysztof Nowak Slask Cieszynski w latach 1918 1945 Teschener Schlesien von 1918 bis 1945 Starostwo Powiatowe w Cieszynie Cieszyn 2015 ISBN 978 83 935147 5 5 S 448 polnisch a b K Nowak W latach II 2015 S 451 Ryszard Kaczmarek Bielsko Biala Monografia miasta Bielsko Biala w latach 1918 2009 2 Auflage Band IV Wydzial Kultury i Sztuki Urzedu Miejskiego w Bielsku Bialej Bielsko Biala 2011 ISBN 978 83 60136 46 1 S 357 polnisch K Nowak W latach II 2015 S 452 Statistisches Bundesamt Hrsg Statistische Berichte Arb Nr VIII 19 1 Die Zivilbevolkerung des Deutschen Reiches 1940 1945 Ergebnisse der Verbrauchergruppen Statistik Wiesbaden 1953 S 43 Dok S 41 Statistisches Bundesamt Hrsg Statistische Berichte Arb Nr VIII 19 1 Die Zivilbevolkerung des Deutschen Reiches 1940 1945 Ergebnisse der Verbrauchergruppen Statistik Wiesbaden 1953 S 52 Dok S 50 Hier erfolgt fur Oberschlesien eine Unterscheidung zwischen Kreisen mit summarischer Betrachtung und solche mit Unterteilung in Deutsche und Polen die grundsatzlich die in Paragraf 7 der Erste n Verordnung zur Durchfuhrung der Verordnung uber die Erhebung einer Sozialausgleichsabgabe vom 10 August 1940 Reichsgesetzblatt 1940 Teil I S 1095 digitalisiert durch die Osterreichische Nationalbibliothek ALEX genannten Kreise derart unterteilt aber auch den Kreis Bielitz undifferenziert dieser Gruppe zuordnet Landkreise und Verwaltungseinheiten in der Provinz Schlesien 1815 1945 Teilprovinzen Niederschlesien OberschlesienRegierungsbezirke Breslau Kattowitz Liegnitz Oppeln ReichenbachKreisfreie Stadte Beuthen O S Breslau Brieg Gleiwitz Glogau Gorlitz Grunberg i Schles Hindenburg O S Hirschberg i Rsgb Kattowitz Konigshutte Liegnitz Neisse Oppeln Ratibor Schweidnitz Waldenburg Schles Landkreise Bendsburg Beuthen Beuthen Tarnowitz Bielitz Blachstadt Bolkenhain Breslau Brieg Bunzlau Cosel Falkenberg Frankenstein Fraustadt Freystadt Glatz Glogau Goldberg Goldberg Haynau Gorlitz Gross Strehlitz Gross Wartenberg Grottkau Grunberg Guhrau Guttentag Habelschwerdt Hindenburg Hirschberg Hoyerswerda Ilkenau Jauer Kattowitz Krenau Kreuzburg Landeshut Lauban Leobschutz Liegnitz Lowenberg Luben Lublinitz Militsch Munsterberg Namslau Neisse Neumarkt Neurode Neustadt Nimptsch Oels Ohlau Oppeln Kreis Pless Landkreis Pless Ratibor Reichenbach Rosenberg Rothenburg Kreis Rybnik Landkreis Rybnik Sagan Saybusch Schonau Schweidnitz Sprottau Steinau Strehlen Striegau Tarnowitz Teschen Tost Gleiwitz Trebnitz Waldenburg Warthenau Wohlau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landkreis Bielitz amp oldid 235773334