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Der Landkreis Habelschwerdt war ein preussischer Landkreis in Schlesien der von 1818 bis 1945 bestand Seine Kreisstadt war die Stadt Habelschwerdt Heute gehort das Territorium des ehemaligen Landkreises das wie eine Halbinsel nach Bohmen hineinragt zum polnischen Powiat Klodzki in der sudwestpolnischen Woiwodschaft Niederschlesien Landkreis Habelschwerdt 1905 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Verwaltungsgeschichte 3 Einwohnerentwicklung 4 Landrate 5 Kommunalverfassung 6 Heilbader 7 Gemeinden 8 Ortsnamen 9 Personlichkeiten 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Deutsche Sudetenstrasse Teilstrecke Brand Seitendorf 1919Der Landkreis entsprach ungefahr der sudostlichen Halfte der ehemaligen Grafschaft Glatz und hat etwa geografische Breite 50 1 50 3 sowie Lange 16 17 Er bildet mit dem nordlicher gelegenen ehemaligen Landkreis Glatz den Glatzer Kessel im Sudwesten Schlesiens der von Mittelgebirgen umgeben ist Eulengebirge Reichensteiner Gebirge Glatzer Schneegebirge Bielengebirge Adlergebirge Habelschwerdter Gebirge HeuscheuergebirgeAn der sudlichen Grenze des Landkreises am Eschenberg bei Thanndorf Jodlow im Glatzer Schneegebirge einem Teil der Sudeten an der Grenze Polens zu Tschechien entspringt die Glatzer Neisse Sie durchfliesst den Kreis in nordlicher Richtung auf die Stadt Glatz zu und mundet nahe bei Opole in die Oder Odra Verwaltungsgeschichte BearbeitenAm 24 Januar 1818 wurde im Regierungsbezirk Reichenbach der preussischen Provinz Schlesien aus den Distrikten Habelschwerdt und Landeck des Kreises Glatz der neue Kreis Habelschwerdt gebildet 1 2 Mit der Auflosung des Regierungsbezirks Reichenbach trat der Kreis Habelschwerdt am 1 Mai 1820 zum Regierungsbezirk Breslau Seit dem 1 Juli 1867 gehorte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab dem 1 Januar 1871 zum Deutschen Reich Zum 8 November 1919 wurde die Provinz Schlesien aufgelost Aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet Zum 30 September 1929 wurden im Freistaat Preussen fast alle Gutsbezirke aufgelost und benachbarten Landgemeinden zugeteilt Am 1 Oktober 1932 wurde die Landgemeinde Neu Wilmsdorf aus dem Kreis Habelschwerdt in den Kreis Glatz umgegliedert Am 1 April 1938 wurden die preussischen Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien zur neuen Provinz Schlesien zusammengeschlossen Zum 1 Januar 1939 erhielt der Kreis Habelschwerdt entsprechend der jetzt reichseinheitlichen Regelung die Bezeichnung Landkreis Zum 18 Januar 1941 wurde die Provinz Schlesien aufgelost Aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz wurde die neue Provinz Niederschlesien gebildet Im Fruhjahr 1945 wurde das Kreisgebiet von der Roten Armee besetzt Im Sommer 1945 wurde es von der sowjetischen Besatzungsmacht gemass dem Potsdamer Abkommen unter polnische Verwaltung gestellt Nachfolgend wurde die deutsche Bevolkerung soweit sie nicht schon vorher geflohen war grosstenteils vertrieben Die neu angesiedelten Migranten stammten teilweise aus Gebieten ostlich der Curzon Linie die an die Sowjetunion gefallen waren Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner Quelle1819 38 935 3 1846 49 007 4 1871 58 720 5 1885 60 954 6 1900 58 332 7 1910 56 939 7 1925 56 637 8 1939 55 672 8 Landrate Bearbeiten1818 181900 Sinnhold kommissarisch 1819 000000 Ernst von Pannwitz 0000 185000 Wilhelm Moritz von Prittwitz und Gaffron 18500000000 Hermann von Hochberg interimistisch 1850 185300 Ludwig Miketta 1853 188400 Hermann von Hochberg II Amtszeit 1884 191800 Friedrich Finck von Finckenstein 1918 192200 Achaz von Saldern 1922 193200 Paul Beyer 1932 193300 Alfred Poppe 1933 194400 Richard Spreu 1944 000000 Ernst Braeckow kommissarisch Kommunalverfassung BearbeitenDer Kreis Habelschwerdt gliederte sich zunachst in die Stadte Habelschwerdt Landeck und Mittelwalde in Landgemeinden sowie in Gutsbezirke Mit Einfuhrung des preussischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15 Dezember 1933 gab es ab dem 1 Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung fur alle preussischen Gemeinden Mit Einfuhrung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30 Januar 1935 trat zum 1 April 1935 im Deutschen Reich eine einheitliche Kommunalverfassung in Kraft wonach die bisherigen Landgemeinden nun als Gemeinden bezeichnet wurden Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen es galt weiterhin die Kreisordnung fur die Provinzen Ost und Westpreussen Brandenburg Pommern Schlesien und Sachsen vom 19 Marz 1881 Heilbader BearbeitenDas zum Landkreis gehorende Bad Landeck Ladek Zdroj dessen Quellen seit 700 Jahren bekannt sind gehort zu den altesten Kurorten Schlesiens In dem 7 km sudlich Habelschwerdt gelegenen Bad Langenau Dlugopole Zdroj das uber drei kohlensaurehaltigen Quellen und Moorlager verfugt begann der Kurbadebetrieb 1802 Zeitweise war auch Grafenort Kurort mit zwei Sauerlingen und einer Schwefelquelle Von Wolfelsgrund aus das als Luftkurort bekannt ist ist ein Aufstieg zum Glatzer Schneeberg moglich Auch die Wallfahrtskirche Maria Schnee auf dem 850 m hohen Spitzigen Berg kann von Wolfelsgrund aus erreicht werden Gemeinden BearbeitenDer Landkreis Habelschwerdt umfasste zuletzt drei Stadte und 87 Landgemeinden 9 8 Alt Gersdorf Stary Gieraltow Alt Lomnitz Stara Lomnica Alt Mohrau Stara Morawa Alt Waltersdorf Stary Waliszow Alt Weistritz Stara Bystrzyca Aspenau Topolice Bad Landeck Ladek Zdroj Stadt Bielendorf Bielice Bobischau Boboszow Brand Spalona Ebersdorf Domaszkow Freiwalde Lesica Friedrichsgrund Piaskowice Glasendorf Szklarnia Glasegrund Szklary Glasendorf Szklarka Gompersdorf Goszow Grafenort Gorzanow Habelschwerdt Bystrzyca Klodzka Stadt Hain Gajnik Hammer Mloty Heidelberg Wrzosowka Heinzendorf Skrzynka Herrnpetersdorf Piotrowice Herzogswalde Nagodzice Heudorf Sienna Hohndorf Wyszki Huttenguth Huta Johannesberg Janowa Gora Kaiserswalde Lasowka Kamnitz Kamienica Karpenstein Karpno Kieslingswalde Idzikow Klessengrund Kletno Konradswalde Konradow Krotenpfuhl Zablocie Kunzendorf a d Biele Trzebieszowice Langenbruck Mostowice Lauterbach Goworow Leuthen Lutynia Lichtenwalde Poreba Mariendorf Marianowka Marienthal Niemojow Martinsberg Marcinkow Melling Mielnik Michaelsthal Michalowice Mittelwalde Miedzylesie Stadt Muhlbach Mlynowiec Neissbach Potoczek Neu Batzdorf Starkowek Neubrunn Szczawina Neu Gersdorf Nowy Gieraltow Neu Lomnitz Nowa Lomnica Neu Mohrau Nowa Morawa Neundorf Nowa Wies Neu Waltersdorf Nowy Waliszow Neu Weistritz Nowa Bystrzyca Nieder Langenau Dlugopole Dolne Ober Langenau Dlugopole Gorne Olbersdorf Stojkow Peucker Poniatow Plomnitz Plawnica Pohldorf Paszkow Reyersdorf Radochow Rosenthal Rozanka Rothflossel Czerwony Strumien Schonau bei Landeck Orlowiec Schonau bei Mittelwalde Smreczyna Schonfeld Roztoki Schonthal Dolnik Schreckendorf Strachocin Schreibendorf Pisary Seitenberg Stronie Slaskie Seitendorf Gniewoszow Spatenwalde Zalesie Steinbach Kamienczyk Steingrund Kamienna Stuhlseiffen Rudawa Thanndorf Jodlow Urnitz Jaworek Verlorenwasser Ponikwa Voigtsdorf bei Habelschwerdt Wojtowice Voigtsdorf bei Landeck Wojtowka Weissbrod Niedzwiedna Weisswasser Biala Woda Wilhelmsthal Boleslawow Winkeldorf Katy Bystrzyckie Wolfelsdorf Wilkanow Wolfelsgrund Miedzygorze Wolmsdorf Rogozka Im Landkreis lagen ausserdem die Forstgutsbezirke Reinerz und Schneeberg Bielengebirge Ehemalige Gemeinden Nieder Thalheim am 6 Juni 1922 zu Bad Landeck Grenzendorf am 1 April 1929 zu Freiwalde Alt Neissbach und Neu Neissbach am 1 April 1929 zur Gemeinde Neissbach zusammengeschlossen Herrnsdorf und Petersdorf am 1 April 1938 zur Gemeinde Herrnpetersdorf zusammengeschlossenOrtsnamen BearbeitenEs kam zu folgenden Anderungen von amtlichen Ortsnamen Landeck Bad Landeck i Schl Mittelwalde Mittelwalde Schles Personlichkeiten BearbeitenErwin Josef Ender 1937 2022 Apostolischer Nuntius Paul Hoecker 1854 1910 Kunstmaler Professor an der Koniglichen Akademie der Bildenden Kunste in Munchen und Grundungsmitglied der Munchner Sezession Aloys Schmidt 1855 1939 Holzbildhauer Wolfgang Vogel 1925 2008 Rechtsanwalt Franz Volkmer 1846 1930 Seminardirektor und Heimatforscher Franz Joseph Wagner 1886 1972 Maler und GrafikerLiteratur BearbeitenGustav Neumann Geographie des Preussischen Staats 2 Auflage Band 2 Berlin 1874 S 210 Ziffer 24 Konigliches Statistisches Bureau Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Schlesien und ihre Bevolkerung Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszahlung vom 1 Dezember 1871 Berlin 1874 S 156 163 Faksimile in der Google Buchsuche Michael Rademacher Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990 Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 10 Mai 2023 Weblinks BearbeitenGemeinden und Gutsbezirke des Kreises Habelschwerdt 1910Einzelnachweise Bearbeiten Klaus Hubner Die Grafschaft Glatzer Kreise Zur Verwaltungsgeschichte des Glatzer Landes In Arbeitsgemeinschaft Grafschaft Glatz Hrsg AGG MITTEILUNGEN Nr 15 Oktober 2016 ISSN 1610 1308 spata bonn de PDF Die Grafschaft Glatz Schlesien auf grafschaft glatz de abgerufen am 31 Mai 2023 Statistisches Bureau zu Berlin Hrsg Beitrage zur Statistik des preussischen Staats Duncker amp Humblot Berlin 1821 Schlesien S 89 books google de Konigliches Statistisches Bureau Hrsg Mittheilungen des Statistischen Bureau s in Berlin Band 2 Einwohnerzahlen der Kreise books google de Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevolkerung 1871 Gemeindelexikon fur die Provinz Schlesien 1885 a b gemeindeverzeichnis de a b c Michael Rademacher Habelschwerdt Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Landkreis Habelschwerdt Verwaltungsgeschichte und Landratsliste auf territorial de Rolf Jehke Stand 26 Juli 2013 Landkreise und Verwaltungseinheiten in der Provinz Schlesien 1815 1945 Teilprovinzen Niederschlesien OberschlesienRegierungsbezirke Breslau Kattowitz Liegnitz Oppeln ReichenbachKreisfreie Stadte Beuthen O S Breslau Brieg Gleiwitz Glogau Gorlitz Grunberg i Schles Hindenburg O S Hirschberg i Rsgb Kattowitz Konigshutte Liegnitz Neisse Oppeln Ratibor Schweidnitz Waldenburg Schles Landkreise Bendsburg Beuthen Beuthen Tarnowitz Bielitz Blachstadt Bolkenhain Breslau Brieg Bunzlau Cosel Falkenberg Frankenstein Fraustadt Freystadt Glatz Glogau Goldberg Goldberg Haynau Gorlitz Gross Strehlitz Gross Wartenberg Grottkau Grunberg Guhrau Guttentag Habelschwerdt Hindenburg Hirschberg Hoyerswerda Ilkenau Jauer Kattowitz Krenau Kreuzburg Landeshut Lauban Leobschutz Liegnitz Lowenberg Luben Lublinitz Militsch Munsterberg Namslau Neisse Neumarkt Neurode Neustadt Nimptsch Oels Ohlau Oppeln Kreis Pless Landkreis Pless Ratibor Reichenbach Rosenberg Rothenburg Kreis Rybnik Landkreis Rybnik Sagan Saybusch Schonau Schweidnitz Sprottau Steinau Strehlen Striegau Tarnowitz Teschen Tost Gleiwitz Trebnitz Waldenburg Warthenau Wohlau Normdaten Geografikum GND 4657552 2 lobid OGND AKS VIAF 234341344 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landkreis Habelschwerdt amp oldid 237075332