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Boboszow bɔˈbɔʃuf deutsch Bobischau ist ein Dorf im Powiat Klodzki in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Es gehort zur Stadt und Landgemeinde Miedzylesie Mittelwalde von deren Hauptort Miedzylesie es funf Kilometer sudostlich entfernt ist Der Grenzubergang Boboszow Horni Lipka zwischen Polen und Tschechien liegt etwa eineinhalb Kilometer sudlich von Boboszow Boboszow Hilfe zu Wappen Boboszow Polen BoboszowBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat KlodzkoGmina MiedzylesieGeographische Lage 50 6 N 16 42 O 50 1 16 7 Koordinaten 50 6 0 N 16 42 0 OHohe 480 520 m n p m Einwohner 240Postleitzahl 57 530Telefonvorwahl 48 74Kfz Kennzeichen DKLWirtschaft und VerkehrStrasse DK 33 Klodzko BoboszowEisenbahn Breslau PragNachster int Flughafen Breslau Inhaltsverzeichnis 1 Geografie und Verkehr 2 Geschichte 3 Sehenswurdigkeiten 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie und Verkehr BearbeitenBoboszow liegt im aussersten Suden des Glatzer Kessels an der Landesstrasse 33 Droga krajowa 33 die von Glatz zur tschechischen Landesgrenze fuhrt und am Grenzubergang Boboszow Dolni Lipka in die tschechische Silnice I 43 mundet Im Nordosten von Boboszow befindet sich der Oberlauf der Glatzer Neisse die nordlich des Ortes die Landesstrasse quert und dann nordwarts weiter fliesst Sudlich liegt der 534 Meter hohe Gebirgspass Przelecz Miedzyleska Pass von Mittelwalde bzw Grulicher Pass tschechisch Mladkovske sedlo bzw Kralicky prusmyk Er trennt das Glatzer Land im Norden von Bohmen und Mahren im Westen und Suden und scheidet zugleich die sudlichen Auslaufer des Glatzer Schneegebirges in den Ostsudeten von den sudlichen Auslaufern des Habelschwerdter Gebirges in den Mittelsudeten Boboszow ist Grenzbahnhof an der Eisenbahnstrecke Breslau Prag die ebenfalls uber den Pass geleitet wird Nachbarorte sind Dolnik Schonthal im Norden Pisary Schreibendorf im Nordosten und Kamienczyk Steinbach im Nordwesten Jenseits der Grenze liegen die tschechischen Ortschaften Dolni Lipka und Kraliky Grulich im Sudosten sowie Lichkov Lichtenau Mladkov Wichstadtl und Petrovicky im Sudwesten Geschichte BearbeitenDie Gegend von Mittelwalde im sudlichen Glatzer Land zu dem Boboszow gehort kam als Schenkung des bohmischen Konigs Wenzels II 1294 an die Zisterzienser des Klosters Kamenz das damals zum schlesischen Herzogtum Schweidnitz gehorte Das Dorf wurde erstmals 1358 als Bobrischaw erwahnt Weitere Schreibweisen waren Bobiczow 1472 Bobczow 1479 und Bobischaw 1631 1 Mit der Herrschaft Mittelwalde teilte Bobischau in den nachfolgenden Jahrhunderten die Geschichte ihrer politischen und kirchlichen Zugehorigkeit Nach den Zerstorungen von 1428 durch die Hussitenkriege war es fur mehr als 100 Jahre eine Wustung Im ausgehenden 16 Jahrhundert wurde Bobischau von den Herren von Tschirnhaus den damaligen Besitzern der Herrschaft Mittelwalde neu angelegt Zusammen mit Mittelwalde gelangte Bobischau 1653 an die Grafen von Althann in deren Besitz es bis 1945 verblieb Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 und endgultig mit dem Hubertusburger Frieden 1763 fiel Bobischau zusammen mit der Grafschaft Glatz an Preussen Nach der Neugliederung Preussens gehorte es seit 1815 zur Provinz Schlesien und war 1816 1945 dem Landkreis Habelschwerdt eingegliedert Mit dem Ubergang an Preussen wurde Bobischau Grenzort an der preussisch osterreichischen Grenze ab 1871 an der deutsch osterreichischen Grenze und ab 1918 an der deutsch tschechoslowakischen Grenze Mit der Eroffnung der Eisenbahnstrecke Breslau Prag 1875 erhielt Bobischau Eisenbahnanschluss 1939 wurden 529 Einwohner gezahlt Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Bobischau 1945 an Polen und wurde in Boboszow umbenannt Die deutsche Bevolkerung wurde soweit sie nicht vorher geflohen war vertrieben Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen das an die Sowjetunion gefallen war Da zahlreiche von ihnen in den nachfolgenden Jahrzehnten Boboszow wieder verliessen ging die Zahl der Einwohner deutlich zuruck und liegt gegenwartig bei etwa 205 1975 1998 gehorte Boboszow zur Woiwodschaft Walbrzych Waldenburg die 1999 in der neuen Woiwodschaft Niederschlesien aufging Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Kirche St AnnaDie romisch katholische St Anna Kirche kosciol pw sw Anny wurde im 18 Jahrhundert als holzerne Friedhofskapelle errichtet An ihrer Stelle entstand 1811 eine Wandpfeilerkirche mit geschlossenem Chor Stichkappentonne rechteckigem Turm mit Zwiebelhaube und Laterne und einer reichen barocken Innenausstattung Der architektonische Hauptaltar mit Pforten und Heiligenfiguren enthalt das Altargemalde Anna Selbdritt vom Urnitzer Maler Johann Zeh Die Dreifaltigkeitsgruppe wurde um 1740 vom Mittelwalder Bildhauer Anton Nitsch geschaffen Personlichkeiten BearbeitenRudolf Veith 1846 1917 Schiffsmaschinenbauingenieur Franz Latzel 1880 1941 Arbeiterfunktionar antifaschistischer Widerstandskampfer Joseph Andreas Pausewang 1908 1955 Maler Helmut Elsler 1911 1969 Okonom Staatssekretar im Arbeitsministerium von Nordrhein WestfalenLiteratur BearbeitenHeinz Katzer Bobischau das sudlichste Dorf der Grafschaft Glatz Niederschlesien Braunschweig Selbstverlag 2004 Peter Guttler u a Das Glatzer Land Verlag Aktion West Ost e V ISBN 3 928508 03 2 S 30 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Deutscher Kunstverlag Munchen u a 2005 ISBN 3 422 03109 X S 146 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Boboszow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Historische und aktuelle Ansichten sowie geographische Lage Historische und aktuelle Ansichten der St Anna Kirche Bildstock des bohmischen Landesheiligen Johannes Nepomuk Historische DorfansichtEinzelnachweise Bearbeiten Marek Sebela Jiri Fiser Ceske Nazvy hranicnich Vrchu Sidel a vodnich toku v Kladsku In Kladsky sbornik 5 2003 S 381Normdaten Geografikum GND 4806154 2 lobid OGND AKS VIAF 245433206 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Boboszow amp oldid 235472445