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Burgtor ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Burgtor Begriffsklarung aufgefuhrt Als Tor wird in der Architektur eine grossere Offnung in einer Mauer einem Zaun oder einem Gebaude bezeichnet Meist bildet ein Tor die Grenzsicherung zwischen zwei nicht uberdachten und unterschiedlichen Eigentumern gehorenden Freiflachen wohingegen Turen und Portale ublicherweise in geschlossene Raume fuhren die meist im Eigentum derselben Person stehen denen auch die davorliegende Freiflache gehort Im Gegensatz zu den Torbauten konnen Tore auch nach oben hin offen sein sie sind in ihren Dimensionen insgesamt kleiner und weniger tiefenraumlich gestaltet Im ubertragenen Sinne verwendet man das Wort Tor auch fur eine entsprechend grosse Tur die das Tor schliesst diese kann blickdicht oder blickdurchlassig gestaltet sein Tor am Palazzo d Accursio in BolognaAngelloch fur einen Torflugel an der Porta Principalis Sinistra im Limeskastell Abusinaschmiedeeisernes Gittertor mit seitlichen SteinpfostenHolzpfostentor mit Wachterfiguren 1710 Schiebetor mit seitlicher SchlupfturEinige Tore weisen sehr detaillierte Verzierungen auf wie z B das Eingangstor der Christ Erloser Kathedrale in Moskau Verzierte Toreinfahrt in Wiesbaden Dotzheim 1908 Farmtor als Abgrenzung zwischen verschiedenen Farmeinheiten in NamibiaAls Zinnengiebel ausgepragte neugotische Toranlage in Bozen Unterleitach Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Abgrenzung 3 Typische Tore 4 Historische Torbauten 5 Zeitgenossische Tore 6 Sonstiges 7 Siehe auch 8 WeblinksHerkunft BearbeitenDas deutsche Wort Tor ist sprach und sinnverwandt zu den Sanskrit Wortern dur द र und dvar द व र in der klassisch indischen Architektur spielen Tore dort toranas genannt eine bedeutende Rolle Das altgriechische Wort thyra oder auch thyra umschriftlich zu 8yra und 8yra gehort ebenfalls in diesen sprachlichen Zusammenhang die Worter Pforte und Portal wurden dagegen aus dem lateinischen Wort porta abgeleitet Abgrenzung BearbeitenBei zahlreichen Toren dominiert der reprasentative Charakter den funktionalen Zweck in solch hohem Masse dass derartige Tore haufig als Torbauten bezeichnet werden Hierzu gehoren die zu Ehren triumphierender Herrscher oder Feldherren erbauten Triumphbogen aber auch die sogenannten Triumphtore Tore befinden sich ublicherweise zwischen seitlich angrenzenden schlanken Mauern Gittern oder Zaunen wohingegen Torbauten in hohem Masse tiefenraumlich angelegt sind und oder durch Turmaufbauten hervorgehoben werden hierzu gehoren beispielsweise viele Stadttore und Bruckentore Typische Tore BearbeitenStadttor gesicherte Offnung in der Stadtmauer meist jedoch Torburg Burgtor gesicherter Zugang zu einer Burg oft als Torweg oder Kammertor ausgefuhrt mit Tor Fallgatter und Ahnlichem Bruckentor Tor am Ende oder in der Mitte einer mittelalterlichen Brucke zwecks Kontrolle von Personen und Waren und zur Erhebung von Bruckenzoll Wassertor Tor in einer befestigten Anlage als Zugang zu einem Wasserweg Gartentor Offnung in der Einfriedung Mauer Hecke Zaun des Gartens haufig als Gittertor Hoftor Offnung zu einem privaten Gutshof Innenhof Scheunentor besonders grosse Offnung einer Scheune z B fur Heuwagen Gattertor Offnung zum Durchtrieb von Weidevieh auf Weideflachen oder zur Durchfahrt von Fahrzeugen Kammertor Als Kammertor wird bei mittelalterlichen Stadtbefestigungen und Burgen ein System aus mindestens zwei hintereinander angeordneten Toren bezeichnet die durch Mauern miteinander zu einer gut zu uberwachenden Passage verbunden sind Kammertore konnen im Freiraum zwischen zwei Ringmauern angelegt oder auch als eigenstandiger Torbau an die Ringmauer angegliedert sein neuere BezeichnungenWerkstor Einfahrt einer Gewerbeanlage mit Schiebetor Schnelllauftor oder mit Schlagbaum Garagentor Offnung einer Garage oder auch Werkhalle etwa mit Rolltor Stadiontor Offnung einer Fussball oder Wettkampfarena Schnelllauftor Toranlagen die uberwiegend im gewerblichen Bereich und in der Industrie eingebaut werden Sie stellen eine technische Weiterentwicklung der bekannten Sektionaltore oder Rolltore dar Die Unterschiede liegen vor allem in der auf hohe Laufgeschwindigkeiten und eine grosse Anzahl an Lastwechseln Offnen und Schliessen ausgerichteten Konstruktion Je nach Bauart ist eine horizontale oder vertikale Laufrichtung moglich Sektionaltor Dient dem Verschliessen von Hallen oder als Garagentor Das Torblatt ist in mehrere waagerechte Elemente unterteilt und schliesst sich von oben nach unten Seltener gibt es auch eine senkrechte Unterteilung Gegenuber dem Kipptor dem Flugeltor und dem Schwingtor hat es den Vorteil dass es aussenseitig keinen Raum zum Offnen benotigt In Konkurrenz zum Sektionaltor steht das Rolltor Rolltor und Sektionaltor konnen auch als Schnelllauftore ausgefuhrt sein Rolltor Wird verwendet um begeh oder befahrbare Offnungen von Hallen oder Garagen abzuschliessen Es ahnelt einem Rollladen muss jedoch zusatzlich die Sicherheits und Warmeschutzanforderungen erfullen die beim Rollladen durch das Fenster gewahrleistet werden Rolltore haben gegenuber dem klassischen Garagentor den Vorteil dass aussen kein Raum zum Offnen benotigt wird Der Vorteil gegenuber dem Sektionaltor liegt darin dass keine Flache uber dem Innenraum benotigt wird Regionale Besonderheiten und Torbauten Pailou Torelement in der chinesischen Architektur Pailous wurden in China aus Holz oder Stein errichtet mit geschwungenen Dachern versehen und hatten mehrere Bogen Als Ehrentor waren sie in der Funktion vergleichbar mit dem europaischen Triumphbogen Propylon Bezeichnet den Torbau der in den ublicherweise durch Mauern umgrenzten Bezirk Temenos griechischer Heiligtumer spater auch in andere offentliche Gebaude und Anlagen fuhrt Pylon In der antiken agyptischen und griechischen Architektur ist ein Pylon eine Toranlage mit Flankenturmen die den Zugang zu einem Tempelbezirk Pylon Agypten oder einer ahnlichen Anlage bildet Die Pylonen konnen als weitgehend eigenstandige Baukorper den Eingang flankieren oder miteinander zu einem kompakten monumentalen Eingangsbau verbunden sein Torii jap 鳥居 Sind Elemente der traditionellen japanischen Architektur und als solche reale oder symbolische Eingangstore eines Schreins Es handelt sich dabei um Tore aus Holz oder Stein seltener auch aus Eisen Bronze oder Beton die oft zinnoberrot lackiert sind und die die Grenze vom Profanen zum Sakralen markieren Sie sind das auffalligste Zeichen von Shintō Bauwerken kommen aber auch selten in buddhistischen Tempeln vor Gopuram Tamil க ப ரம kōpuram Konigs Feste Ist in der sudindischen religiosen Architektur ein Torturm der den Zugang zu dem von einer Mauer eingefassten Tempelbezirk gewahrt Torana Ist ein meist freistehendes Tor vor einem buddhistischen hinduistischen oder jainistischen Heiligtum in Indien oder anderen asiatischen Landern Sie markierten ursprunglich den Ubergang von der profanen zur sakralen Welt In spaterer Zeit gingen ihre religiosen Implikationen vielerorts verloren und sie wurden zu Willkommens oder Ehrenmonumenten im Stadtgefuge Torburg Ist ein architektonisch relativ eigenstandiges Tor einer Burg oder einer Stadtmauer Eine haufige Form ist die mit Turmen versehene Turmtorburg Dazu gehoren die oft monumentalen Formen der Halbrundturm Torburg der von Doppelhalbrundturmen flankierte Torburg oder der Torburg mit Zentralturm Im Falle eines Burgtors sind die Torburgen meist vorgelagert d h sie liegen jenseits des Grabens In diesen Fallen spricht man auch von Barbakan Torturm Er erhebt sich uber oder auch neben einem Tor einer grosseren Anlage Meist ist er Teil einer mittelalterlichen Befestigungsanlage Dies kann eine Stadtbefestigung eine Festung oder eine Burganlage sein Dementsprechend wird er dann Stadttorturm Festungstorturm oder Burgtorturm genannt Der Torturm kann auch als Zwillingsturm beidseitig einer Toranlage stehen Auch bei der Gestaltung neuzeitlicher Gebaudekomplexe werden Torturme symbolhaft als Hauptzugang eingesetzt Historische Torbauten BearbeitenBereits in der Antike gab es einfache Tore Pforten und solche mit uberwiegend reprasentativem Charakter Wahrend einfache Tore oft namenlos geblieben und haufig auch verschwunden sind sind letztere manchmal bis auf den heutigen Tag erhalten Hierzu zahlen beispielsweise das babylonische Ischtar Tor aus dem 6 Jahrhundert v Chr oder die Porta Nigra in Trier aus dem Jahre 180 n Chr Beim Abriss der mittelalterlichen Kolner Stadtmauer im 19 Jahrhundert wurden die reprasentativen Torburgen bewusst stehengelassen Beispiele mittelalterlicher StadttoreEigelstein Hahnentor Ulrepforte Severinstor in Koln aus dem 12 und 13 Jahrhundert Florianstor in Krakau vom Anfang des 14 Jahrhunderts Hexenturm in Julich vom Anfang des 14 Jahrhunderts Isartor in Munchen aus dem 14 Jahrhundert Holstentor in Lubeck aus dem 15 Jahrhundert Jerusalemer Tor in Budingen Hessen aus dem Jahre 1503 Stadttore in Nordlingen in Bayern aus dem 14 bis 17 JahrhundertIm 15 Jahrhundert wurden Kanonen entwickelt mit denen man die Burg und Stadtmauern zusammenschiessen konnte Dadurch sank zunehmend die militarische Bedeutung der Stadttore doch es wurden auch weiterhin reprasentative Torbauten gebaut Beispiele fur Tore der NeuzeitHeidelberger Karlstor aus den Jahren 1775 1781 als Geschenk der Burger der Stadt Heidelberg an Kurfurst Karl Theodor gebaut Brandenburger Tor aus den Jahren 1788 1791 Pariser Triumphbogen aus den Jahren 1806 1836Zeitgenossische Tore BearbeitenReprasentative Stadttore werden auch in der Gegenwart gebaut ein Beispiel ist die in den Jahren 1985 1989 gebaute 110 m hohe Grande Arche in der Pariser Vorstadt La Defense die auf derselben Koniglichen Achse wie der oben erwahnte Triumphbogen liegt Das Gebaude dient allerdings nicht ausschliesslich der Reprasentation sondern beherbergt Buros und Ausstellungsflachen Oft knupfen die Gebaude gar nicht an die Form eines historischen Stadttores oder Triumphbogens und doch werden seitens der Stadtplaner Kommunalpolitiker und Investoren als symbolische Stadttore oder zum besonderen Bereich fuhrende Tore bezeichnet Ein Beispiel hierfur ist das Messe Torhaus in Frankfurt am Main aus dem Jahre 1983 Sonstiges BearbeitenEine Schlupftur ist ein Zugang integriert in ein grosses Tor in grosserer Dimension als eine Tur Es ermoglicht den vereinfachten Zugang ohne das grosse Tor offnen zu mussen meist fur Fussganger bei Werkstoren etc Siehe auch BearbeitenTorluftschleierWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Tore Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Tor Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Tor und Tur Portal und Pforte private Seite mehrerer Autoren zur Kulturgeschichte www pkgodzik de PDF 316 kB Tor und Tur EtymologieNormdaten Sachbegriff GND 4060437 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tor Architektur amp oldid 227406287