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Griechische Architektur der Antike ist in ihrer Fruhzeit die Architektur des antiken griechischen Siedlungsgebietes in Griechenland auf den agaischen Inseln des griechisch besiedelten Teils Kleinasiens sowie Unteritaliens und Siziliens Spatestens ab hellenistischer Zeit ist sie im weiteren Sinn die Architektur des griechisch beeinflussten Kulturraumes von Nubien bis zur Krim vom Pandschab bis nach Sizilien Das griechische Element das ab dem fruhen 9 Jahrhundert v Chr bis zum Prinzipat des Augustus wirksam ist dann aber an Einfluss verliert stellt den hierbei notigen Zusammenhang her Die Akropolis in Athen Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 1 1 Baustile 1 1 1 Die dorische Ordnung 1 1 2 Die ionische Ordnung 1 1 3 Die korinthische Ordnung 1 2 Bauelemente und Bauformen 2 Auftraggeber 3 Architekten 4 Bauwesen 5 Baumaterial 6 Bautechnik 7 Offentliche Gebaude 7 1 Tempel Altare und Heiligtumer 7 2 Offentliche Profanbauten 8 Stadtplanung und Wohnhauser 9 Der griechische Siedlungsraum nach dem Ende des Romischen Reiches 10 Literatur Das Dionysostheater in AthenGriechische Architektur spiegelt die geschichtlichen Vorgange der griechischen Antike wider Aufgrund der fur das antike Griechenland typischen Gemeinschaftsform der Polis ist sie wo sie in offentlichem Auftrag errichtet wurde in erster Linie eine stadtische Architektur also Ausdruck einer theoretisch wie faktisch begrenzten politischen Gemeinschaft In diesem Zusammenhang verwundert wenig dass die ersten Bauten oder Grossbauten Tempel oder Tempelanlagen darstellten da Religion die Geschlossenheit der Gemeinschaft der Polis und das verbindende Element uber die Polis hinaus zu anderen Poleis und somit zu einem Wir Gefuhl aller Griechen gewahrte Die Bauaufgaben beschrankten sich nicht nur auf den Tempelbau auch wenn dessen Zeugnisse heute geradezu stellvertretend fur griechische Architektur angesehen werden Daruber hinaus war griechische Architektur Privatarchitektur war sie Architektur von Vereinen und Genossenschaften Es gab eine Vielzahl verschiedener Gebaudetypen und Bauaufgaben Theater Bouleuterien Ekklesiasterien und Gebaude fur Synhedrien Memorial und Kleinarchitektur Mausoleen und Grabarchitekturen Stoen und Peristyle Palastren und Gymnasien Brunnenbauten Fortifikationsbauten und Stadtmauern Wehr und Wachturme aber auch Leuchtturme Hafenanlagen Schiffshallen und Magazinbauten Bibliotheken Schatzhauser Gaste und Vereinshauser Torbauten und Propyla Wohnbauten Holz und sonstige vergangliche sogenannte ephemere Architekturen Dorischer Tempel in AgrigentAll dies machte griechische Architektur im Laufe ihrer Entwicklung aus Griechische Architektur war hierbei konservativ Entwickelte und durchdacht funktionelle und geschlossen asthetische Formen wurden beibehalten Innovationen setzten sich nur langsam durch Aufmerksamkeit wurde dabei dem einzelnen Glied und seiner Stellung im Gesamtzusammenhang geschenkt Jedes einzelne Bauglied konnte fur sich stehen und aus seinem Bauzusammenhang heraus in einen neuen Kontext gestellt werden Pragnantes Beispiel hierfur ist die griechische Saule die nicht nur in den unterschiedlichsten Bautypen verwandt wurde sondern auch frei und als individuelles Einzelstuck gebildet werden konnte Ausserdem waren die Bauglieder nicht nur als Symbol wirksam sondern auch funktional Die Saule steht also nicht nur symbolisch fur Tragen sondern sie tragt tatsachlich etwas das Gebalk wirkt nicht nur als Last es war zumeist tonnenschwer Die Glieder in ihrer Funktion zusammenzufugen und jedes einzelne als funktionales Element erkennbar zu lassen ist das Wesen griechischer Tektonik als Grundlage griechischer Architektur Grundlagen BearbeitenBaustile Bearbeiten nbsp Dorische ionische und korinthische SaulenordnungDie Architektur der Griechen richtete sich nach gewissen Vorschriften die sich mehr und mehr zu speziellen Regeln verdichteten ohne je schriftlich fixiert worden zu sein Grundlage hierfur war die zunachst an die griechischen Stamme und die von ihnen besiedelten Gebiete gebundenen landschaftlichen Stile die sich im Laufe des 7 und 6 Jahrhunderts v Chr mit der dorischen und der ionischen Ordnung ausbildeten Die dorische Ordnung war hauptsachlich auf dem griechischen Festland und in Grossgriechenland verbreitet war aber auch im restlichen dorischen Siedlungsgebiet insbesondere Rhodos anzutreffen Die Bezeichnung Dorische Ordnung geht auf die Dorer einen der griechischen Volksstamme zuruck in deren Siedlungsgebiet grossen Teilen der Peloponnes auf Rhodos Kreta und Teilen Kleinasiens der Baustil hauptsachlich entwickelt wurde Demgegenuber war die ionische Ordnung vor allem im kleinasiatischen Ionien auf den ionisch besiedelten Inseln der Agais und in Attika verbreitet Die Bezeichnung Ionische Ordnung ist abgeleitet von den Ioniern dem alteren und von den Dorern aus dem ursprunglichen Siedlungsgebiet vertriebenen griechischen Volksstamm Im Laufe der Entwicklung verlor sich diese strenge landschaftliche Bindung und beide Saulenordnungen wurden im ganzen griechischen Architektur und Kulturkreis eingesetzt Die korinthische Ordnung ist der jungste der drei Baustile der griechischen Architektur Ihre Entwicklung begann in historischer Zeit gegen Ende des 5 Jahrhunderts v Chr mit der Erfindung des korinthischen Kapitells Ihr kanonischer Formenapparat der aus der ursprunglich reinen Saulenordnung eine in sich geschlossene Bauordnung machte lag verbindlich aber erst in der Mitte des 1 Jahrhunderts v Chr vor Die dorische Ordnung Bearbeiten Im Verlauf des 6 Jahrhunderts v Chr wurde der Formenapparat der dorischen Ordnung bis zur Vollendung entwickelt Dieser zeichnete sich durch strenge klar strukturierte Bauglieder und Formen aus Die zunachst nicht festgelegte Anzahl der Kanneluren einer Saule die zwischen 16 und 20 schwanken konnte wurde geradezu verbindlich auf zwanzig beschrankt Die Schwellung des Saulenschaftes die Entasis ursprunglich dominierender optischer Effekt dorischer Saulen verschwand im Laufe der Entwicklung ganzlich Das Kapitell besteht aus dem unteren Teil dem Echinus der in fruher Zeit wulstformig ausladend ab dem 4 Jahrhundert v Chr zunehmend als Kegelstumpf geformt ist und der quadratischen Deckplatte dem Abakus Das Gebalk ist im Wesentlichen zweigeteilt in den Architrav aus glatten Steinbalken mit abschliessender Taenia und einen Fries Dieser dorische Fries der auch Triglyphenfries oder Triglyphon genannt wird besteht aus einer gleichmassigen Abfolge von Triglyphen und Metopen die entweder glatt gearbeitet und bemalt gewesen sein konnten oder als Trager von Reliefschmuck dienten Die Anordnung des Triglyphenfrieses bezieht sich in der Regel auf den Saulenabstand so dass uber jeder Saule und uber jedem Interkolumnium dem lichten Abstand zweier Saulen eine Triglyphe angeordnet war Auf den Triglyphenfries folgt das Dach das mit dem horizontal verlaufenden Geison weit uber die darunterliegenden Bauglieder herausragt An der Unterseite des Geisons hangen die Mutuli flache Platten die je drei mal sechs Guttae aufweisen Auch hier dominiert die Struktur der dorischen Ordnung Jeder Triglyphe und jeder Metope ist jeweils ein Mutulus zugeordnet Die sich nach oben anschliessende Sima die Traufleiste des griechischen Daches ist nach aussen hochgewolbt und sitzt sowohl auf dem Geison der Langseiten als auch auf den Schraggeisa der Giebelseiten Sie kann mit Rankenfriesen Anthemien oder geometrischen Ornamenten verziert sein Insgesamt verfolgte die Entwicklung eine Streckung der Proportionen Die einst gedrungenen Saulen unter machtigen Gebalken wichen mehr und mehr schlank emporstrebenden Ausfuhrungen Die flach gedruckten wulstigen Kapitelle streckten sich Das Verhaltnis Saulenhohe zu unterem Saulendurchmesser verschob sich ebenso drastisch wie das Verhaltnis Saulenhohe zu Gebalk Die ionische Ordnung Bearbeiten Die ionische Ordnung erreichte nie die geschlossene Strenge allgemein gultiger Regeln ihrer Gestaltung wie sie die dorische Ordnung auszeichnet Zu unterschiedlich waren ihre Anfangsbedingungen im zersplitterten Siedlungsraum Erst im 4 Jahrhundert v Chr kommt es zur Ausbildung einer Art ionischen Kanons betrieben vor allem von kleinasiatischen Architekten in bewusster Auseinandersetzung mit der dorischen Ordnung und zur Abgrenzung Die Saule erhebt sich nicht wie in der dorischen Ordnung direkt auf dem Stylobat sondern besitzt eine Basis Die ionische Basis besteht in der Regel aus einer quadratischen Bodenplatte der Plinthe und einer Abfolge von Wulsten Torus genannt und Hohlkehlen Trochili Im Verhaltnis zu dorischen Saulen sind ionische Saulen wesentlich schlanker und verjungen sich nur leicht Bei den Kanneluren bleibt zwischen den Auskehlungen ein schmaler Steg stehen Die Anzahl der Kanneluren betragt meist zwischen 20 und 24 wobei 24 Kanneluren die klassische Anzahl darstellen Doch kann sie deutlich hoher liegen Das Kapitell weist uber einem schwach ausgebildeten und meist mit Eierstab verzierten Echinus ein Polster mit seitlich zu Schnecken eingerollten konkav geschnittenen Voluten auf Ein flacher Abakus schliesst das Kapitell ab Der Architrav ist glatt oder in bis zu drei leicht vorkragenden Stufen Faszien genannt gegliedert Daruber folgt entweder ein einfaches Gesims mit Zahnschnitt als kleinasiatisch ionische Variante oder ein attisch ionischer Fries der glatt oder skulptiert sein kann Ein einfach geschwungenes Geison schliesst das Gebalk ab Die Traufrinne Sima der ionischen Ordnung konnte aufwendig dekoriert sein und figurliche Friese ebenso tragen wie Rankenfriese oder Anthemien Die ionische Ordnung stellt sich wesentlich schmuckfreudiger dar als die dorische Allenthalben wurden zwischen den Baugliedern vermittelnde Wellenprofile eingesetzt die meist mit Perlstab Eierstab lesbischem Kyma oder anderen Ornamentformen geschmuckt waren Die korinthische Ordnung Bearbeiten Auf kompositer oder attischer Basis mit Plinthe erhebt sich der ionisch kannelierte Saulenschaft mit 24 Kanneluren Der Schaft tragt das korinthische Kapitell Den Kapitellkorper Kalathos genannt umgeben zwei versetzt angeordnete unterschiedlich hohe Kranze aus je acht stilisierten Akanthusblattern Aus den Eckblattern entwickeln sich sogenannte Caules die jeweils zwei unterschiedlich stark gebildete Pflanzenstangel entlassen Der kraftigere Volute genannte Stangel wachst der Kapitellecke entgegen wahrend der kleinere Helix genannte Stangel sich zur Mitte der jeweiligen Ansichtsflache des Kapitellkorpers wendet Die Voluten stutzen gleichsam den Abakus dessen Seitenflachen konkav geschwungen sind Eine Rosette oder Abakusblume ziert die Mitte jeder der vier Abakusseiten Eine Eigenart der korinthischen Saule in der griechischen Architektur war es je nach landschaftlicher Einbindung sowohl mit einem ionischen als auch mit einem dorischen Gebalk kombinierbar zu sein Selbst fur Vitruv IV 1 1 3 war die korinthische Ordnung noch eine reine Saulenordnung die nach Belieben mit einem ionischen oder dorischen Gebalk verbunden werden konnte Bauelemente und Bauformen Bearbeiten Griechische Architektur vor allem die reprasentativer Form war in erster Linie Gliederbau das heisst aus einem mehr oder minder festgelegten Repertoire an Gliedern zusammengesetzte Architektur Immer besteht sie aus einem Unterbau einem Stutzen oder Wandsystem und einem Gebalk Vornehmstes Thema war das Zusammenspiel von Tragen und Lasten zugleich wurde jedem Bauelement so viel Wertschatzung entgegengebracht dass es vereinzelt und aus seinem ursprunglichen Bauzusammenhang versetzt werden konnte So konnte der dorische Triglyphenfries als reine Schmuckform auf einer Wand oder in einer Fassadenarchitektur untergebracht werden Zahlreiche Saulen standen als Einzelmonumente und Weihgeschenktrager in den griechischen Heiligtumern Wo Tragen und Lasten mittels Saulen oder Pfeilern und freiem Gebalk nicht notwendig war etwa bei Bauten mit geschlossenen Wanden konnte es als Thema dennoch zitiert werden Halbsaulen und Pilaster finden bereits im 5 4 Jahrhundert v Chr ihren Weg in die griechische Architektur Zunachst auf Innenraume wie die Tempel von Bassai oder Tegea beschrankt gliedern sie in der Folge ganze Blendarchitekturen wie etwa am Bouleuterion von Milet oder am Gymnasion von Samothrake sowie zahlreichen Tor und Grabbauten Pfeiler selbst konnen mit Halbsaulen kombiniert werden die so entstehenden Pfeilerhalbsaulen und Doppelhalbsaulenpfeiler sind in der Hallenarchitektur etwa im Obergeschoss der Attalosstoa und bei Peristylen selbst im privaten Umfeld Palast von Vergina beliebt und bilden Vorstufen zu Ovalsaulen und gekoppelten Saulen Da selten mit griechischer Architektur verbunden sei an dieser Stelle die Einfuhrung des echten Bogen und Gewolbebaus erwahnt die ins 4 Jahrhundert v Chr fallt Wegen der hierbei auftretenden Schubkrafte blieb seine Verwendung auf Toroffnungen in Mauern auf Grabarchitekturen und Substruktionen etwa von Brucken beschrankt da bei derartigen Bauten keine eigenstandigen Widerlager an den Seiten der Bogen und Gewolbe zur Kraftableitung angebaut werden mussten Neben Tonnen und Kreuzgratgewolben entwickelten die Griechen im 2 Jahrhundert v Chr bereits die Halbkuppel zum Abdecken exedraahnlicher Bauten Ergebnis der immer wieder neu durchgefuhrten Kombination bekannter Elemente und der Erfindung oder Entwicklung neuer Losungen wo sie gebraucht wurden war eine grosse Anzahl unterschiedlicher Bautypen und Baukorper Isoliert stehend oder in grossere Konzepte und Komplexe eingebunden pragten sie das Bild griechischer Stadte und Heiligtumer stellten sie fur jedes Bedurfnis eine architektonische Losung bereit Auftraggeber BearbeitenEs sind drei Arten von Auftraggebern zu unterscheiden 1 Offentliche Auftraggeber die je nach politischer Konstellation durch zustandige und legitimierte Gremien durch die Verwaltung grosser Heiligtumer oder durch Herrscher und deren Vertreter Bauauftrage vergeben konnten Die finanziellen Mittel wurden durch laufende Einkunfte der Stadte oder Herrscher bei Bedarf durch Sondersteuern aufgebracht Uberregionale Heiligtumer wie Olympia sammelten fur ihre Bauausgaben Spenden 2 Halboffentliche Bautrager wie sie in Form von Vereinen oder Genossenschaften auftraten Die von ihnen errichteten Gebaude kamen nicht selten allen Mitgliedern eines Gemeinwesens zugute wenn auch ihre Bauten meist sehr zweckgebunden waren wie etwa Vereinshauser oder Heiligtumer fur bestimmte nicht allgemein verehrte Gottheiten Auch fur Nekropolen und die benotigten Nebengebaude konnte eine derartige Tragerschaft interessant sein Die finanziellen Mittel wurden zumeist von wohlhabenden Mitgliedern in Form von Spenden bereitgestellt 3 Privatleute die nicht nur fur ihre Wohnhauser und Grabanlagen als Auftraggeber auftraten sondern haufig als Spender oder Stifter die offentliche Bauten erneuerten ausschmuckten oder fur den Erhalt und die laufenden Unterhaltungskosten eines Gebaudes auftreten konnten Allerdings musste ein derartiges Vorhaben mit den zustandigen Behorden der offentlichen Hand abgestimmt musste die Erlaubnis hierzu eingeholt werden Hellenistische Monarchen konnten als Privatstifter in fremden Stadten auftreten und offentliche Bauvorhaben finanzieren wie etwa das Beispiel Antiochos IV belegen mag der den Neubau des Olympieion in Athen in Auftrag gab Architekten BearbeitenObgleich im griechischen Altertum hoch angesehen wissen wir doch recht wenig uber die griechischen Architekten Die Namen viel weniger Vertreter des Berufs sind uberliefert als etwa fur Maler oder Bildhauer Im griechischen Denken war der Architekt einerseits ein praktischer Baufachmann andererseits aber jemand der diese praktische Seite seines Berufs durch Reflexion zu fast wissenschaftlicher Grundlegung erhob Oft hinterliessen Architekten Bucher uber die von ihnen entworfenen und errichteten Bauten Bekannte Architekten waren Chersiphron Rhoikos Theodoros Iktinos und Mnesikles Skopas Hermogenes sowie Menesthes Der Einfluss des Architekten seine Moglichkeiten zur personlichen Entfaltung wurde durch Art und Struktur des stark vom Bauherren bestimmten Bauwesens eingeschrankt Es ist nicht moglich innerhalb der umfangreichen architektonischen Hinterlassenschaften die Hand eines Architekten zweimal zu erkennen Jeder Bau jede Ausfuhrung bleibt letztlich einmalig lediglich handwerkliche Dinge auf Ebene der Werkstatten lassen sich bisweilen greifen Bauwesen BearbeitenVom griechischen Bauwesen insbesondere des offentlichen Sektors zeugen vor allem drei Urkundentypen die als inschriftliche Quellen hinlanglich erhalten sind Ausschreibungen Vertrage zwischen Bautrager und Unternehmer Abrechnungen Offentliche Bauauftrage wurden offentlich ausgeschrieben nachdem eine Volks oder Ratsversammlung einen Baubeschluss gefasst hatte Uber die eingereichten Entwurfe und Bewerbungen entschied wiederum das je zustandige Gremium Unterlegene Architekten eingereichter Entwurfe konnten bisweilen gegen die Entscheidung klagen waren die Zuschlage doch meist mit hohen Vergutungen verbunden Nach endgultiger Annahme eines Entwurfes trat eine Baukommission als Aufsicht fuhrende Behorde ihre Arbeit an Aufgabe der Kommission waren Ausschreibung und Auftragsvergabe Bauaufsicht und Abnahme der Arbeiten sowie Lohnauszahlungen Die Bauausschreibung beruhte auf dem siegreichen Entwurf und enthielt alle Informationen die es einem Bauunternehmer ermoglichten ein realistisches Angebot fur die Durchfuhrung des Vorhabens vorzulegen Zuschlag bekam in der Regel das niedrigste Angebot fur die umfassendste Leistung Die Baukommission hatte das Recht Bauplane nachtraglich andern zu lassen und all die Details auszusuchen und festzulegen die im Entwurf nicht spezifiziert waren Der ausfuhrende Architekt hatte bei Strafandrohung alle Vorgaben des Vertrages und alle Anweisungen der Kommission zu befolgen Die Stellung des Bautragers vertreten durch die Baukommission war also ausserordentlich stark Demgegenuber hatte der bauausfuhrende Architekt die technische Leitung inne er nahm kleinere Bauabschnitte und Arbeiten eigenverantwortlich ab Ihm konnten bei grossen Bauvorhaben mehrere Unterarchitekten zur Seite gestellt sein Der ausfuhrende Bauunternehmer musste Burgen stellen die Regressforderungen und allgemeine aus der Verpflichtung sich ergebende Anforderungen absichern mussten Bei offentlichen Bauten wurde das Baumaterial gewohnlich vom Bautrager gestellt Ausnahmen waren im Vertrag geregelt Normalerweise waren Unternehmer aber nur fur spezielle Arbeiten im Gesamtzusammenhang zustandig da die Betriebsgrossen sehr bescheiden waren Fur 52 Pteronplatten der Tholos von Epidauros wurden beispielsweise 26 Unternehmer angeheuert Bezahlt wurde anfangs pro Arbeitskraft und Tag ab dem 5 Jahrhundert v Chr setzte sich die Bezahlung nach Stuck oder Bauabschnitt durch Nach den sparlichen Zeugnissen zu urteilen die fur das privatrechtliche Bauwesen erhalten sind scheint es prinzipiell dem oben Dargelegten zu folgen Baumaterial BearbeitenBei griechischer Architektur denkt man zunachst an Steinbauten Doch bis zum Ende spielte vor allem ungebrannter Lehm und Holz eine entscheidende Rolle Nicht nur fur Wohnbauten auch fur den offentlichen oder halboffentlichen Nutzbau profaner Bestimmung nutzte man sogar zunehmend den reichlich vorkommenden Lehm Die Lehmziegel wurden hierbei von der Fruhzeit an auf steinernen Sockelschichten verlegt und gegebenenfalls mit Holzstutzen befestigt und gesichert Uberzogen wurde der Lehm mit stark aushartendem Kalkputz Vornehmstes Baumaterial war aber Stein der fur die meisten offentlichen und privaten Reprasentationsbauten eingesetzt wurde Begehrt war hierbei der sehr glatt zu bearbeitende Marmor der auf dem griechischen Festland vor allem aber auf den Kykladen an zahlreichen Orten gebrochen wurde In Ermangelung anderer Baumaterialien baute man auf den Kykladen fast ausschliesslich mit dem lokalen Marmor Waren qualitatsvolle Marmorbruche nicht oder nur unter hohen Kosten erreichbar griff man zumeist auf dichte Kalksteine zuruck deren Oberflache man durch einen Verputz aus Marmorsplitt glattete und aufwertete Ab dem Hellenismus treten als neue Materialien gebrannte Ziegel auch in Form gebrannt um etwa Saulen daraus bauen zu konnen Mortel und Stuck auf Vor allem der Mortel in seinen verschiedenen Zusammensetzungen stellte sich als zukunftsweisendes Material heraus Anfanglich fur hydraulische Abdichtungen dann fur Estriche benutzt gelangte er als Bindemittel in aufgehenden Mauerwerken zu einer unersetzlichen Stellung In seiner Weiterentwicklung und lokalen Verfeinerung zum opus caementicium wurde er zu dem Baustoff romischer Ingenieursbauten Bautechnik BearbeitenDas gewohnliche Steinmaterial die Hausteine wurden immer trocken das heisst ohne Bindemittel zwischen den Steinschichten verlegt Die Steine und Quader fur Fundamentbereiche waren bis in hellenistische Zeit meist nur grob zugehauen und kaum geglattet spater jedoch auch fur diesen Bereich meist aus Normquadern verlegt die halbindustriell gefertigt aus den Steinbruchen angeliefert wurden Je nach Bauzusammenhang nutzte man unterschiedliche Mauertechniken Fur Stadt und Terrassenmauern wurden gern Polygonal Mauerwerke errichtet die aus zwar exakt verlegten aber unregelmassig geformten Steinen bestanden Fur freistehende Reprasentationsbauten hingegen verwandte man zumeist Quader Als Kunstform konnten die Sichtseiten der Quader nur bossiert und von einem fein geglatteten Spiegel umgeben sein In der Regel waren Sichtflachen jedoch fein gerichtet Stoss und Lagerfugen wiesen vor allem bei aufwendigen Bauvorhaben eine Anathyrosis auf bis auf die Rander waren die Steinflachen also abgearbeitet um einen moglichst exakten Fugenschluss bei moglichst geringem Aufwand zu erzielen In der Horizontalen waren Quader oft verklammert in der vertikalen Schichtfolge zusatzlich verdubelt Klammern und Dubel bestanden ublicherweise aus Eisen selten aus Holz und waren mit Blei vergossen Die sich standig verbessernde Steinmetztechnik fuhrte im 4 Jahrhundert v Chr zur Entwicklung echter Steinbogen und Gewolbe aus Keilsteinen Ungebrannte Lehmziegel wurden meist feucht verlegt das heisst man verschmierte eine dunne Schicht flussigen Lehms zwischen den Ziegeln um deren Halt zu gewahrleisten Nach dem Trocknen und dem Aufbringen des schutzenden Kalkputzes konnten derart errichtete Gebaude eine bessere Haltbarkeit aufweisen als Gebaude aus minderwertigem weichen Kalkstein Eine Besonderheit griechischer Architektur ist der Einsatz optischer Verfeinerungen die gewissermassen die fast schon mathematisch kuhle Starre ihrer Bauten losen sollten So fuhrten die griechischen Architekten eine nicht erkennbare Krummung des gesamten Bauwerkes ein die sogenannte Kurvatur die Stylobat und Gebalk umfassen konnte Hierbei wurden horizontale Linien tatsachlich zur Gebaudemitte hin um einige Zentimeter nach oben gewolbt Auch Saulen wurden von der Vermeidung mathematisch gerader Linien erfasst indem man sie nicht linear nach oben verjungte sondern den Eindruck einer mehr oder minder starken Schwellung des Saulenschaftes Entasis genannt hervorrief Zudem erfuhren die Saulen bei ihrer Aufstellung eine leichte Innenneigung zur Gebaudemitte hin die sogenannte Inklination Am Parthenon auf der Akropolis von Athen durchzieht die Kurvatur alle horizontalen Bauglieder bis zum Gesims selbst die Cellawande greifen in voller Hohe die Kurvatur auf Die Inklination der mit Entasis versehenen Saulen setzt sich in Architrav und Triglyphenfries fort Die Aussenseiten der Cellawande wiederholen die Inklination der Saulen Kein Stein des Baus kein Architrav kein Friesteil konnte als einfacher rechteckiger Quader zugehauen werden Alle Bauglieder wiesen leichte und fur jedes Glied individuell ermittelte Abweichungen von rechten Winkeln auf Eine ungeheure Steigerung des betriebenen Aufwandes fur jedes einzelne Bauglied das somit nicht mehr am Fliessband produziert und hergerichtet werden konnte Offentliche Gebaude BearbeitenTempel Altare und Heiligtumer Bearbeiten nbsp Der Parthenon auf der Akropolis in AthenDas am weitesten verbreitete und heute am besten erforschte Gebaude griechischer Architektur war der griechische Tempel der Kultbild und Weihgeschenke aufnehmen konnte Alle griechischen Stadte besassen Tempel fur die unterschiedlichsten Gottheiten Oftmals bildeten sie ganz Ensembles wie in Paestum Selinunt oder Akragas Innerhalb relativ kurzer Zeit entwickelten die Griechen den Tempel von den kleinen Lehmziegelbauten des 9 und 8 Jahrhunderts v Chr zu monumentalen Bauten mit doppelten Saulenhallen des 6 Jahrhunderts v Chr die ohne Dach leicht uber 20 Meter Hohe erreichten Fur die Gestaltung griffen sie hierbei auf die landschaftlich gepragten Bauglieder der dorischen und der ionischen Ordnung zuruck zu denen ab dem spaten 3 Jahrhundert v Chr die korinthische Ordnung trat Eine Vielzahl unterschiedlicher Grundrissmoglichkeiten wurde erprobt die mit den verschiedenen Ordnungen der aufgehenden Architektur kombiniert wurden Ab dem 3 Jahrhundert v Chr liess der Bau grosser Tempel nach um nach einer kurzen letzten Blute im 2 Jahrhundert v Chr vollstandig zum Erliegen zu kommen Der griechische Tempel wurde nach festen Regeln entworfen und gebaut deren wichtige Bezugsgrossen der untere Durchmesser der Saulen oder die Masse des Fundamentes sein konnten Optische Verfeinerungen losten die Starre der sich so ergebenden fast mathematischen Gestaltungsgrundlagen Entgegen heute immer noch verbreiteter Vorstellung waren die griechischen Tempel bemalt wobei satte Rot und Blautone neben das dominierende Weiss traten Uberaus reich war bei aufwendig gestalteten Tempeln der figurliche Schmuck in Form von Reliefs und Giebelfiguren nbsp Teilrekonstruktion des Pergamonaltars im PergamonmuseumDem Tempel vorgelagert oder wenigstens zugeordnet befand sich der Altar der zentrale Platz fur Kulthandlungen und Opfer Im Gegensatz zum Tempel der immer einen Altar besass konnte der Altar ohne weiteren architektonischen Bezug errichtet sein Neben schlichten Brand und Aschealtaren oder einfachsten Ausfuhrungen in Form kleiner Rundaltare fur Flussigkeits und Blumenopfer oder Cerealien konnte er beachtliche Dimensionen und reich geschmuckte architektonische Formen annehmen wie etwa die Altare der Artemis in Ephesos oder der beruhmte Altar von Pergamon zeigen Fruh schon gab es recht grosse Altartische die im Laufe des 6 Jahrhunderts v Chr zu machtigen Plattformen fullenden Anlagen entwickelt wurden wie sie am Poseidonaltar in Monodendri oder dem hufeisenformig umschlossenen Altar VII im Heraion vom Samos nachzuweisen sind Die Altartische banden in ihren Aufbau Teile gangiger Saulenordnungen ein wie etwa an den Triglyphenaltaren in Kerkyra Perachora oder Korinth Die Dimensionen der zugehorigen Stufenbauten konnten wie am Altar Hierons II in Syrakus 20 195 Meter erreichen Daneben gab es Altarhofe wie etwa in Samothrake Aus der Kombination beider Gedanken entwickelte man schliesslich Altarbauten wie den Pergamonaltar oder in kleinerer Ausfuhrung den Altar im Asklepieion in Kos aus dem 3 Jahrhundert v Chr nbsp Das Schatzhaus der Athener in DelphiOft zahlreich waren die Hallenbauten in griechischen Heiligtumern Sie dienten in erster Linie der Aufstellung von Weihgeschenken boten aber naturlich auch den Besuchern Schutz vor den Widrigkeiten des Wetters oder fungierten als Speisesale Fur Mitglieder von Kultvereinen oder hochgestellte Personlichkeiten gab es hierfur reine Bankettbauten Eine besondere Stellung nahmen in manchen Heiligtumern die sogenannten Schatzhauser Thesauroi ein die zur Aufbewahrung kostbarer Weihgeschenke dienten Es handelte sich hierbei nicht um Stiftungen von Privatpersonen sondern ganze Stadte reprasentierten dergestalt ihre Verbundenheit mit einem Heiligtum Die bekanntesten Beispiele dieser meist in Form kleiner Antentempel errichteten Gebaude wurden in Delphi und Olympia gefunden wo sie an Wegen und Prozessionsstrassen errichtet wurden Meist handelt es sich um sehr aufwendig gestaltete Kleinode geschmuckt mit kostbaren Reliefs oder reich verzierten Terrakotten die von wirtschaftlicher Potenz ihrer Auftraggeber und der Wertschatzung gegenuber der Gottheit und dem Heiligtum zeugten nbsp Propylon aus PergamonDirekt mit der Geschichte griechischer Heiligtumer verbunden ist die Entwicklung des griechischen Torbaus des Propylons Anfangs schlicht die Wandoffnung die den Zugang zum Heiligtum ermoglichte wurden die Toranlagen immer aufwendiger gestaltet und folgten komplizierten Entwurfen An den Propylaen der Athener Akropolis sind die formalen Moglichkeiten bereits betrachtlich ausgeschopft Die Anlage vereint zahlreiche ursprunglich getrennte Bauten und Bereiche zu einer komplexen architektonischen Losung mit eigentlichen Durchgangen sowie rahmenden und vorspringenden Gebaudeteilen Der tempelahnliche Charakter dieser zunachst zum Heiligtum gehorenden Bauform zeigt sich gerade an diesem Beispiel in der Kombination von Saulenfront und Dreiecksgiebel wie er aufwendigen Torbauten immer eignete Als zwischen ausserem profanen und innerem sakralen Bereich vermittelndes Gebaude kam dem Propylon grosse Bedeutung zu was zu einer Steigerung des an ihm betriebenen Aufwandes fuhrte Oft schmuckten korinthische Saulen die Innenseite oder das innere eines Propylons so etwa am Torbau des Ptolemaios II in Samothrake oder den Nordpropylaen in Epidauros die beide im ersten Viertel des 3 Jahrhunderts v Chr errichtet wurden Gesteigert wurde all dies noch durch die Zweigeschossigkeit wie sie am Propylon des Athenabezirk in Pergamon begegnet Offentliche Profanbauten Bearbeiten nbsp Rekonstruierte Stoa des Attalos Agora AthenNeben den Sakralbauten hatten die meisten Stadte ein Repertoire an Standardbauten die erst den stadtischen Charakter begrundeten Erwahnenswert sind die rein funktionalen Brunnenhauser in denen man schlicht sein Trinkwasser bezog das Frauen in Krugen und Vasen dort abfullen konnten Weit verbreitet waren Hallenbauten Stoen die meist auf einer Agora dem griechischen Marktplatz standen und eine Reihe von Laden beherbergten Grossere Stadte hatten Palastren und Gymnasien die das soziale Zentrum der mannlichen Stadtbevolkerung bildeten Meist in ihrem Inneren von Saulenhallen einem Peristyl umgeben dienten sie zwar in erster Linie der korperlichen Ertuchtigung und dem Wettkampf zugleich waren sie aber Treffpunkt und Debattierclub Fur Ratsversammlungen und Gremiumssitzungen standen unterschiedliche Gebaudetypen zur Verfugung Wichtiges Gebaude in dem Zusammenhang war das Buleuterion das der Ratsversammlung diente Oft mit ansteigenden hufeisenformig oder koilonartig angeordneten Sitzreihen ausgestattet hatte es wegen seiner recht grossen Dimension meist innere Saulen oder Stutzenstellungen welche die enormen Dachweiten stutzen mussten Sie stellten daher meist sogenannte hypostyle Sale dar Jede griechische Stadt hatte schliesslich ihr Theater das sowohl fur grossere Versammlungen als auch die szenischen Auffuhrungen und Feste diente und seinen Ursprung eigentlich im Kultus und in religioser Zeremonie hatte Ublicherweise schmiegten sich Theater an Hugel oder waren in sanfter ansteigende Felswande eingearbeitet Die etwas uber halbrund grossen ansteigenden Sitzreihen konnten aus einfachen Holzbanken bestehen waren aber oft ganzlich aus Stein angelegt Die zentrale Spielstatte die kreisrunde Orchestra in welcher der Chor auftrat befand sich direkt unterhalb des Publikums Dahinter erhob sich das eigentliche Theatergebaude die Skene das Hintergrund Fundus und Umkleidekabine in einem war Zahlreiche griechische Theater mit noch heute phantastischer Akustik sind erhalten unter denen das Theater von Epidauros eines der bekanntesten ist Stadtplanung und Wohnhauser Bearbeiten nbsp Blick auf das Raster der Nordstadt in OlynthAnfang des 5 Jahrhunderts v Chr begannen die Griechen Stadte und Neugrundungen nach regelmassigen rechteckigen Rastern anzulegen Die einst organisch gewachsenen Ansammlungen der Hauser die in ihrem Verlauf zufalligen und ungeordneten Strassenfuhrungen wurden durch rechtwinklige Strassenzuge abgelost Die Einfuhrung dieses Systems ist mit dem Architekten Hippodamos von Milet verbunden in dessen Heimatstadt Milet das neue Prinzip nachzuweisen ist Die Athener baten Hippodamos um Unterstutzung um nach den Perserkriegen den Piraus aus und wieder aufzubauen Dem gleichen Schema oftmals mit Baublocken von 3 2 Parzellen und typisierter Bebauung folgten etwa die Nordstadt in Olynth Priene und Alexandria nbsp Kieselmosaik in einem Haus in Olynth Der Hausbau der Griechen war vielfaltig und formenreich Dennoch verbreiteten sich im 5 und 4 Jahrhundert v Chr zwei Plane eines Standardhauses So besassen die Neubauten Olynths aus dem 5 4 Jahrhundert v Chr aber auch die im 2 Jahrhundert v Chr errichteten Hauser auf Delos schmale kleine Raume die um einen saulengeschmuckten Innenhof gruppiert waren Der Haustyp bei dem der Eingang an einer Langswand liegt der ublicherweise noch eine offen Laube vorgeschaltet ist wird als Pastashaus angesprochen Demgegenuber hatte das zweite Standardhaus das Prostashaus wie es etwa in Priene nachzuweisen ist zwar auch einen Innenhof aber einen viel differenzierten Grundriss in dem der zentrale Lebensbereich aus einem grossen rechteckigen fast hallenformigen Raum bestand der sich zu einer vorgelagerten Saulenhalle offnete Vor allem betritt man das Haus durch eine kleine namensgebende Vorhalle an der Schmalseite Gegenuber befanden sich die kleineren Raumlichkeiten fur Bedienstete Lager und Kuchen Daneben gab es eine Vielzahl weiterer Grundrissmoglichkeiten die vor allem bei frei verfugbaren Platz umgesetzt wurden In der Enge hellenistischer Stadte war fur derartige Einzelhauser jedoch kaum Platz so dass die Menge in den beschriebenen Hofhausern leben musste Die Entwicklung soweit sie zu verfolgen ist fuhrte zu einer zunehmenden Differenzierung und Gewichtung der einzelnen Raumteile Der Oikos bildete den Hauptraum dem sich neben kleineren Raumen vor allem der Andron als Empfangs und Speiseraum der Manner anschloss Schlafraume und Frauengemacher die Gynaikonitis waren meist im Obergeschoss untergebracht Ab dem Hellenismus war es beliebt Wohnturme zu errichten oder bestehenden Wohnhausern anzubauen Als wehrhafte Variante waren derartige Wohnturme auf dem freien Land bei befestigten Gehoften nachzuweisen In hellenistischer Zeit konnten die Wohnhauser reicher Privatleute palastartige Ausmasse annehmen deren Saulengange und Zimmerfluchten mit Marmor ausgestattet und mit reichen figurlichen Fussbodenmosaiken geschmuckt waren Noch ubertroffen wurde dieser Wohnluxus von den Palasten hellenistischer Herrscher wie er in Pergamon und Demetrias aber auch in Pella und Vergina nachzuweisen ist Material und Flachenluxus waren verschwenderisch grosse hintereinander gestaffelte Peristyle umgeben von zahlreichen Raumen Marmor und Mosaikboden gehorten ebenso zur Ausstattung wie kostbare Holzer und Vergoldungen von denen Aelian var hist 14 17 berichtet Der griechische Siedlungsraum nach dem Ende des Romischen Reiches BearbeitenDie byzantinische Architektur Ostroms setzte die Bautraditionen der romischen Architektur fort Athen als Zentrum des antiken griechischen Mutterlandes verlor an Bedeutung zugunsten Konstantinopels Auf der griechischen Halbinsel entstanden neue Zentren wie die Stadt Mystras In osmanischer Zeit verlor der griechische Kulturraum wesentlich an Bedeutung zahlreiche Gelehrte wanderten aus Neubauten waren zumeist Moscheen und offentliche Bader Eine Sensibilisierung fur die antike Architektur allem voran der klassischen Periode entfaltete sich mit der Grundung des griechischen Staates zu Beginn des 19 Jahrhunderts Antike Bauten wurden wieder freigelegt oder restauriert Der europaische Klassizismus seit dem 18 Jahrhundert stand unter direktem Einfluss der griechischen Antike Literatur BearbeitenHans Lauter Die Architektur des Hellenismus Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1986 ISBN 3 534 09401 8 Heiner Knell Architektur der Griechen Grundzuge Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1988 ISBN 3 534 80028 1 Wolfgang Muller Wiener Griechisches Bauwesen in der Antike C H Beck Munchen 1988 ISBN 3 406 32993 4 Gottfried Gruben Griechische Tempel und Heiligtumer 5 vollig uberarbeitete und erweiterte Auflage Hirmer Munchen 2001 ISBN 3 7774 8460 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Griechische Architektur amp oldid 237301816