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Dieser Artikel behandelt den Tempel in Athen zum gleichnamigen Nachbau in Nashville siehe Parthenon Nashville Siehe auch Sammlung Parthenon Der Parthenon altgriechisch par8enwn Jungfrauengemach ist der Tempel fur die Stadtgottin Pallas Athena Parthenos auf der Athener Akropolis Parthenon 2018Er wurde zum Dank fur die Rettung der Athener und Griechen durch die Gottin nach dem letzten Perserkrieg als dorischer Peripteros erbaut Im Laufe der Geschichte Griechenlands diente das Gebaude unter anderem auch als Schatzkammer des Attischen Seebunds Der Parthenon ist eines der beruhmtesten noch existierenden Baudenkmaler des antiken Griechenlands und eines der bekanntesten Gebaude weltweit Das Gebaude beherrscht als zentraler Bau seit fast 2500 Jahren die Athener Akropolis Der Parthenon ersetzte einen alteren Tempel der Athena den sogenannten Vorparthenon der wahrend der persischen Eroberung Athens im Jahr 480 v Chr zerstort worden war Im 6 Jahrhundert n Chr wurde der Tempel in eine Kirche umgewandelt die der Jungfrau Maria geweiht war Unter den Osmanen zur Moschee umgestaltet beherbergte der Parthenon im Krieg gegen Venedig ein Munitionslager 1687 wurde dieses von einer Kugel getroffen wodurch es explodierte und den Tempel stark beschadigte Umfangreiche Teile seiner Baudekoration wurden 1801 von Lord Elgin entwendet und nach London gebracht Der Streit uber die Ruckgabe dieser sogenannten Elgin Marbles Parthenon Marbles halt bis heute an Inhaltsverzeichnis 1 Der Name Parthenon 2 Vorparthenon 3 Parthenon Aufbau 3 1 Ringhalle 3 2 Naos 3 3 Entwurf und Verfeinerungen 3 4 Baudekoration 3 4 1 Fries 3 4 2 Metopen 3 4 3 Giebel 3 4 4 Bemalung 4 Das Kultbild der Athena Parthenos 5 Weitere Geschichte 6 Wiederentdeckung 7 Nachbildungen 8 Literatur 9 Film 10 Weblinks 11 AnmerkungenDer Name Parthenon BearbeitenDer Ursprung des Namens ist nicht endgultig geklart Dieser scheint zunachst nur einen bestimmten Raum des Tempels bezeichnet zu haben Einer Theorie nach war der Parthenon der Raum in dem vier ausgewahlte junge Madchen die Arrephoroi jedes Jahr den Peplos woben der anlasslich der Panathenaen an Athena ubergeben wurde 1 Einer anderen Theorie zufolge war der Kult der Parthenos ein unabhangiger Athenakult der zwar eng mit der Athena Polias verbunden aber nicht gleichzusetzen war 2 Hierin ubereinstimmend wird zumeist angenommen Parthenon bezeichnete den Tempel der jungfraulichen Athena Daruber hinaus wurde vermutet der Name spiele auf die Jungfrauen Parthenoi an deren Opfer die Sicherheit der Stadt gewahrte 3 Die alteste Uberlieferung des Namens Parthenon die sich zugleich auf das gesamte Bauwerk bezog stammt von Demosthenes aus dem 4 Jahrhundert v Chr wahrend der Tempel im 5 Jahrhundert v Chr schlicht ho naos attisch ho neos der Tempel genannt wurde Seine Architekten Iktinos und Kallikrates sollen in ihrer Abhandlung uber den Tempel den Bau Hekatompedos Hundertfusser genannt haben Plutarch schliesslich erwahnt das Gebaude als Hekatompedon Parthenon 4 Vorparthenon BearbeitenDas erste Vorhaben fur den Bau eines Tempels am Ort des spateren Parthenon wurde bald nach der Schlacht bei Marathon in Angriff genommen Hierfur wurde die Akropolis in der Nahe ihrer Kuppe massiv angeschuttet und ein breites Plateau geschaffen Die Fundamente des Tempels wurden zwischen 1885 und 1890 von Panagiotis Kavvadias freigelegt und durch Wilhelm Dorpfeld archaologisch untersucht 5 Von diesem Fundament waren zwei Steinlagen aus Poros und eine abschliessende aus Karrha Kalkstein erhalten Auf ihnen erhob sich der Unterbau die Krepis des spateren klassischen Parthenon Das Fundament war etwas schmaler und weiter nach Norden verschoben was deutlich machte dass es einem anderen Bau gedient haben musste Reste der ursprunglich darauf befindlichen Saulentrommeln wurden spater in der Umfassungsmauer der Akropolis nordlich des Erechtheions verbaut Dieser in der Wissenschaft Vorparthenon genannte Tempel war anscheinend noch nicht vollendet als die Perser im Jahr 480 v Chr Athen eroberten und samtliche Gebaude auf der Akropolis zerstorten 6 Die damit verbundene Datierung des Baubeginns in die Zeit vor 480 v Chr wurde jedoch schon fruh bezweifelt stellt sich doch die Frage warum die Athener uber 30 Jahre mit dem Beginn der Wiederherstellung gewartet haben sollen So kam die These auf dass der Vorparthenon erst in den 460er oder 450er Jahre unter Kimon geplant und begonnen worden sei also nach den Zerstorungen der Akropolis durch die Perser 7 Nach Kimons Tod 449 seien die Arbeiten nicht fortgesetzt worden sein Nachfolger und innenpolitischer Gegner Perikles habe ihn abtragen lassen um sich und die von ihm vertretene demokratische Partei mit einem eigenen Bau zu manifestieren Demzufolge sei der Parthenonbau ein Niederschlag der innenpolitischen Auseinandersetzungen zwischen der oligarchischen und der demokratischen Partei 8 Gegen die spate Datierung ist jedoch einzuwenden dass sich an den Steinen des Vorparthenon noch Brandschaden nachweisen lassen 9 Als Argument dass die Athener uber 30 Jahre mit dem Beginn des Parthenonneubaus gewartet haben konnten wird der Eid von Plataiai angefuhrt bei dem die Griechen schworen von den Persern zerstorte Tempel nicht wieder aufzubauen Von diesem Eid waren die Athener erst durch den Kalliasfrieden im Jahr 449 v Chr entbunden worden 10 Die nicht ganz sachgerecht durchgefuhrten Ausgrabungen des 19 Jahrhunderts erlauben keine endgultige Entscheidung dieser Frage Die Mehrheit der Parthenon Forscher halt am Baubeginn des Vorparthenon nach der Schlacht bei Marathon also nach 490 und vor 480 v Chr fest 11 Die aufgehende Architektur des Vorparthenon sollte den erhaltenen Saulentrommeln nach zu urteilen aus pentelischem Marmor ausgefuhrt werden Bei der Errichtung des spateren Parthenon wurden gegenuber dem Plan des Vorparthenon erhebliche Anderungen vorgenommen Die Saulenringhalle Peristasis des Vorparthenon besass 6 Saulen auf den Frontseiten wie zu dieser Zeit im griechischen Mutterland ublich war hingegen mit 16 Saulen auf den Langseiten altertumlich langgestreckt Dem Parthenon gab man bei annahernd ubernommener Gesamtbreite und deutlich verkurzter Gesamtlange eine Ringhalle von 8 auf 17 Saulen so dass die Grundrissproportion dem Ideal der Zeit entsprach Der Kernbau Naos des Vorparthenon war im Verhaltnis zur Gesamtbreite des Baus deutlich schmaler Die Fronten von Pronaos und Opisthodom besassen daher sicher nur drei Joche und somit entweder zwei Saulen in antis oder prostyle viersaulige Vorhallen Der Parthenon sollte sechssaulige prostyle Naosfronten erhalten Die Cella des Vorparthenon wies eine ubliche dreischiffige Gliederung auf die durch zwei Saulenreihen im Innern gebildet wurde Im Westen schloss wie beim Parthenon beibehalten ein annahernd quadratischer Raum an dessen Decke von vier Saulen gestutzt wurde Parthenon Aufbau Bearbeiten Abenddammerung am Parthenon Parthenon GrundrissDer Parthenon wurde auf Initiative Perikles eines der fuhrenden Politiker im Athen des 5 Jahrhunderts v Chr errichtet Die Bauaufsicht fuhrte der Bildhauer Phidias der die bildhauerischen Arbeiten uberwachte und zum Teil selbst ausfuhrte Die entwerfenden Architekten des Tempels waren Iktinos der spater auch den Apollontempel bei Bassae errichtete und Kallikrates der spater fur den Niketempel auf der Akropolis verantwortlich zeichnete Die eigentlichen Bauarbeiten begannen 447 v Chr und endeten 438 v Chr die Arbeiten an der Baudekoration dauerten aber noch bis mindestens 433 v Chr an Insgesamt war die Bauzeit fur damalige Verhaltnisse ungewohnlich kurz Einige Aufzeichnungen uber die Bau und Materialkosten sind erhalten geblieben die beispielsweise als teuerste Posten die Transportkosten fur den 16 Kilometer entfernt abgebauten pentelischen Marmor nach Athen ausweisen 12 Im Parthenon wurde der 454 v Chr nach Athen gebrachte Schatz des Attischen Seebunds verwahrt Plutarch vermittelt uns ein eindrucksvolles Bild von der Bandbreite der Fachkrafte die benotigt wurden um den Tempel in so kurzer Zeit zu errichten 13 Zimmermanner Schmiede Steinmetze Vergolder Weichmacher des Elfenbeins Maler Sticker Dreher Gehilfen Vorarbeiter Kauf und Seeleute und Steuermanner Fuhrleute und Pferdezuchter Seil und Tuchmacher Lederarbeiter Strassenbauer und Minenarbeiter Ringhalle Bearbeiten Der ganzlich aus pentelischem Marmor errichtete Tempel erhob sich auf einer dreistufigen Krepis Um zwei weitere Stufen erhoht standen die Saulen der sechssauligen prostylen Vorhallen Hierdurch war auch die Hohe des Cellafussbodens vorgegeben Gemessen auf der obersten Stufe der Krepis dem Stylobat betrug die Grundflache 30 86 69 51 Meter Einschliesslich des Gebalks war der Tempel gemessen vom Stylobat 13 72 Meter hoch Die Cella war 29 80 Meter lang und 19 20 Meter breit 8 17 Saulen dorischer Ordnung bildeten den Saulenumgang die Peristasis Damit unterscheidet sich der Parthenon von fruheren dorischen Tempeln die in der Regel nur sechssaulige Fronten kannten 14 Wahrend ionische Tempel mit achtsauligen Fronten einen doppelten Saulenkranz aufwiesen erweiterte man am Parthenon die Cella um zwei Joche Wegen der starken Kontraktion der Eckjoche etwa 61 5 Zentimeter statt der zu erwartenden 47 7 Zentimeter und der ungewohnlich engen Saulenstellung der Fronten deren Interkolumnien knapp 1 1 4 unteren Saulendurchmesser erreichten sind die Saulenhallen der Langseiten besonders eng im Verhaltnis zum Gesamtentwurf Die Aussensaulen haben einen Durchmesser von 1 90 Meter und sind 10 43 Meter hoch die Ecksaulen wurden um 4 3 Zentimeter starker entworfen Die Saulen wurden aus 10 12 Trommeln zusammengesetzt und besassen je 20 Kanneluren Die Verbindungsflachen wiesen Anathyrosis auf Die Proportionierung der Saulen ist sehr gestreckt das auf ihnen lastende Gebalk samt dem umlaufenden Geison ist hingegen mit einer Gesamthohe von 3 29 Meter verhaltnismassig niedrig Der einfache dorische Architrav und das Triglyphon sind am Parthenon gleich hoch gebildet wahrend an alteren dorischen Tempeln der Architrav immer hoher als das Triglyphon war Am Architrav liess Alexander der Grosse einige Schilde aufhangen die aus der Beute nach der Schlacht am Granikos im Jahr 334 v Chr stammten Dies war der erste Eingriff in das Aussere des Tempels Im Jahr 61 n Chr liessen die Athener eine Inschrift fur Nero zwischen den Schilden am Architrav anbringen um dem romischen Kaiser zu schmeicheln Wegen der starken Eckkontraktion der Saulenstellungen am Parthenon wurde der hierdurch eigentlich zu erzielende Effekt uberkompensiert Statt einen Ausgleich fur die zu erwartende Position der Eckmetope zu schaffen manchmal noch unterstutzt durch eine Erweiterung dieser mussten am Parthenon als Folge der eingeruckten Ecksaulenstellung die Metopen zu den Ecken hin verschmalert werden Dies geschah uber mehrere Metopen hinweg Am Parthenon lag die Differenz zwischen der grossten und der geringsten Metopenbreite bei 10 5 Zentimeter 15 Je zwei Metopen standen wie zu dieser Zeit ublich uber einem Interkolumnium Die Metopen des Triglyphon waren skulptiert Das Gebalk wurde fur einen dorischen Tempel ungewohnlich von einem Perlstab bekront Daruber folgten das dorische Geison mit seinen Mutulusplatten und die Sima letztere auch an den Giebelschragen hochgefuhrt und mit aufgemalten Blutenfriesen dreifarbig verziert Zwei vielfigurige Gruppen fullten die Giebelfelder Das Dach war mit Marmorziegeln gedeckt Bunte Antefixe in Palmettenform zierten die Traufseiten des Tempels an deren Ecken sich je ein Lowenkopf Wasserspeier fur die Ableitung des Traufwassers befand Den First und die Giebelecken nahmen kompliziert verschlungene Akanthus Ornamente als Akrotere ein Die mit farbigen Blutenmotiven bemalte Kassettendecke der Ringhalle bestand ebenfalls aus Marmor Naos Bearbeiten Je sechs dorische Saulen standen amphiprostyl vor der Front und Ruckseite des eigentlichen Naos dem Kernbau des Tempels Sie waren etwas kleiner als die Saulen der Peristasis Einlassungen an ihren Fragmenten deuten darauf hin dass sie ursprunglich durch holzerne Scherwande verbunden waren die einen abgeschlossenen Pronaos und Opisthodom bildeten Am oberen Ende der ausseren Cellawande und uber den Architraven der prostylen Hallen zog sich ein kontinuierlicher ionischer Figurenfries entlang Die Anten von Pronaos und Opisthodom waren zu kurzen Pfeilern verkurzt Durch eine 4 92 Meter breite und 10 Meter hohe Tur betrat man die Cella Sie wies einen dreiseitigen inneren Saulenumgang dorischer Ordnung auf der um die notige Hohe zu erreichen wie in Innenraumen der Zeit zweistockig war Er trug die holzerne mit Malereien und Gold verzierte Decke und stutzte die ungeheure Breite uberbruckend das Dach Die 10 60 Meter lichte Weite des Mittelschiffs blieben dabei im griechischen Mutterland unerreicht Kurze Pfeiler in Verlangerung der seitlichen Saulenstellungen an Stirn und Ruckwanden legen die Rekonstruktion einer auf Gebalkhohe der unteren Saulenstellung umlaufenden wahrscheinlich begehbaren holzernen Decke nahe Vor der hinteren Saulenstellung der Cella erhob sich das mit einer Hohe von etwa 11 Metern kolossale von Phidias geschaffene Gold Elfenbein Kultbild der Athena Parthenos Die zugehorige Basis aus dunklem Marmor war 4 09 8 04 Meter gross und etwa 1 20 Meter hoch Aus applizierten Elfenbeinplatten war auf den Seitenwanden der Basis die Geburt der Pandora in flachem Relief dargestellt Zumindest zur Zeit des Pausanias befand sich vor dem Standbild ein Wasserbassin das fur ausreichende Luftfeuchtigkeit sorgte damit das empfindliche Elfenbein der Athena Statue nicht sprode wurde und Risse bekam 16 Spuren dieses Beckens das vermutlich nachtraglich eingebaut wurde haben sich nicht erhalten In hadrianischer Zeit stifteten die Athener eine kolossale Statue des Herrschers in den Tempel und liessen sie neben der Statue der Athena aufstellen An der Westseite des Naos befindet sich ein weiterer nur 13 36 Meter tiefer Raum dessen holzerne Decke von vier Saulen ionischer Ordnung getragen wurde Zwar sind von diesen Saulen nur die Standplatten erhalten da wegen der Anordnung dieser ein Quadrat bildenden Platten eine zweigeschossige Saulenordnung auszuschliessen ist mussen die Saulen der schlanker proportionierten ionischen Ordnung angehort haben Die ursprungliche Funktion dieses Raumes ist ungeklart doch diente er ab dem 4 Jahrhundert ebenso wie der Opisthodom der Aufnahme der Tempelschatze und aller Festutensilien der Gottin Hier befand sich etwa der silberfussige Schemel auf dem Xerxes I sitzend der Schlacht von Salamis beiwohnte Plutarch uberliefert dass Demetrios I Poliorketes im Jahr 304 v Chr im Opisthodom des Athenatempels logierte vermutlich aber nutzte er ebendiesen Westraum statt des recht kleinen Opisthodom 17 Entwurf und Verfeinerungen Bearbeiten Grundlegende Proportionen des Baus wurden durch das Verhaltnis der Frontsaulen zu den Saulen der Langseiten festgelegt Als klassische Losung legten griechische Architekten die Formel Frontsaulen Flankensaulen n 2n 1 zugrunde Die gleiche Proportion durchzieht den gesamten Parthenon bei dem nicht nur die Saulenstellungen mit 8 17 Saulen derselben Formel folgen sondern auf das Verhaltnis 4 9 gekurzt alle weiteren Entwurfsmasse Saulendurchmesser zu Saulenabstand wurden hierdurch festgelegt das Seitenverhaltnis des Stylobats folgt ihm auch der Naos ohne Anten Tempelbreite zu Tempelhohe bis zum horizontalen Geison ist durch das Verhaltnis 9 4 festgelegt und dem folgt ins Quadratverhaltnis gesteigert das Verhaltnis zwischen Tempellange zu Tempelhohe das 81 16 betragt Die Grundeinheit war hierbei der attische Fuss zu 29 80 Zentimeter Die Lange der Cella entsprach mithin 100 Fuss was dem Tempel bei Plutarch den Namen Hekatompedon einbrachte 18 Der Stylobat hat eine als Kurvatur bezeichnete Wolbung nach oben von 60 Millimetern an den Schmal von 110 Millimetern an den Langseiten die sich in allen folgenden Baugliedern der aufgehenden Architektur auswirkte Zugleich wiesen die Saulen eine leichte Schwellung die Entasis auf die Beschleunigung ihrer ohnehin nur schwach ausgepragten Verjungung setzte nach 2 5 Saulenhohe ein Zugleich waren die Saulen um 7 4 Zentimeter leicht nach innen geneigt Diese Innenneigung Inklination setzte sich auch im Gebalk fort Auch das Aussere der Cellawande folgte hierin Somit war kein sichtbares Bauglied kein Quader des Tempels zugerichtet wie ein zweiter Dies erlaubt heute durch genaue Vermessung und Beobachtung jedem erhaltenen Stein seine Position am einstigen Bau zuzuweisen was fur die Rekonstruktion des Tempels von grundlegender Bedeutung ist Laut Vitruv 19 haben Iktinos und ein gewisser Karpion moglicherweise ein Transkriptionsfehler aus Kallikrates ein theoretisches Werk uber den Parthenon hinterlassen das leider nicht erhalten ist Baudekoration Bearbeiten Metopen Triglyphen Fries und linke Ecke des Ostgiebels Friesplatten vom ParthenonDer Parthenon war sowohl innen als auch aussen mit aufwandigen marmornen Bildhauerarbeiten dekoriert Diese sind nur zum Teil erhalten geblieben jedoch gibt es ausfuhrliche Beschreibungen der zerstorten Teile Daruber hinaus fertigte der franzosische Zeichner Jacques Carrey 1674 nur wenige Jahre vor der Zerstorung des Parthenon Zeichnungen vom Bau und seinem Bildschmuck an der damals noch gut erhalten war Fries Bearbeiten Die Aussenwand der Cella wurde von einem Fries bekront der die grosse Prozession wahrend der Panathenaen des grossten jahrlich stattfindenden Festes zu Ehren der Athena zeigte Auf der vierten der ostlichen Eingangsseite war eine Versammlung samtlicher Gotter des griechischen Olymps dargestellt ausgenommen Hades und Hestia Ausgangspunkt der 160 Meter langen Darstellung war die Sudwestecke der Cella Von dort strebt die Prozession an West und Nordseite von rechts nach links an der Sudseite von links nach rechts An der Ostseite treffen sich beide Zuge Hier wird der neu gewebte Peplos der Athena ubergeben Die Ubergabe erfolgt im Zentrum der Komposition direkt uber dem Eingang zur Cella des Tempels Sitzende Gruppen von Gottern begleiten die Ubergabe unterhalten sich wenden den ebenfalls anwesenden Menschen aber die Rucken zu Alle wichtigen Gotter sind anwesend An der Spitze des von Menschen gebildeten Festzugs sieht man Madchen in Begleitung alterer Herren wohl Phylenheroen oder Magistrate der Stadt auch Ordner des Festzugs sind abgebildet An den Langseiten der Cella sah man Junglinge mit Opfertieren reitende Jugend altere Manner Musikanten Wassertrager hier und da idealtypische Darstellungen von Landschaft Felsbrocken 20 Metopen Bearbeiten Kampf Kentaur gegen Lapith Metope vom ParthenonDie 92 Metopenreliefs an den vier Seiten des Tempels zeigten mythische Kampfszenen an der Sudseite die Schlacht zwischen Lapithen und Kentauren Kentauromachie an der Ostseite der Kampf der Gotter gegen die Giganten und an der Westseite der Kampf zwischen Griechen und Amazonen Von den Darstellungen der Nordseite sind nur wenige Fragmente erhalten sie zeigten Szenen aus dem Trojanischen Krieg Uberhaupt ist der Erhaltungszustand der Metopen sehr unterschiedlich Lediglich ein Grossteil der Metopen von der Sudseite ist gut erhalten und gehort heute zu den sogenannten Elgin Marbles Das Zentrum dieser Metopenreihe fiel allerdings dem Beschuss durch die Venezianer im Jahr 1687 zum Opfer Die Figuren der Metopen an Ost und Westseite wurden von bildersturmenden Christen abgeschlagen und sind heute uberwiegend nur noch in Umrissen erkennbar 21 In der Gigantomachie der Ostseite fuhrte die Bewegungsrichtung der Gesamtkomposition zur Mitte des Triglyphons Gleichwohl wird dieses gleichmassige Streben durch Gegenbewegungen in Metope 4 von Norden mit der kampfenden Athena und Metope 11 mit Apollon aufgehoben Metope 10 mit dem fur den Kampf entscheidenden Herakles ist als Zentralkomposition gefasst und unterstreicht hierdurch die Bedeutung dieses Kampfabschnitts fur das Geschehen Das Zentrum der Friesseite wird vom Kampf des Zeus eingenommen dessen Streitwagen von seiner Gemahlin Hera gefahren wird An weiteren Gottern sind Hermes Dionysos Ares Amphitrite und ihr Gemahl Poseidon Artemis Hephaistos und Helios dargestellt An den Sudmetopen wird das Bewegungskonzept umgekehrt Von einem relativ statischen Zentrum dessen Deutung umstritten ist Teil des Kampfes der Lapithen gegen die Kentauren oder attische Landsagen strebt der uberwiegende Teil der Darstellungen zu den Ecken des Triglyphenfrieses Dennoch wird das Schema auch hier durch Gegenbewegungen durchbrochen Das Gestaltungskonzept der Nordseite lasst sich wegen des schlechten Erhaltungszustand nicht zusammenfassend beurteilen Vorgestellt werden Szenen aus dem Trojanischen Krieg und dem Fall Trojas der Iliupersis das Lager der Griechen anwesende Gotter Helden wie Menelaos Aphrodite mit Helena neben einem Standbild Anchises mit dem kleinen Aeneas Die stark beschadigten Metopen der Westseite mit ihrer Darstellung des Kampfes gegen die Amazonen scheinen wie die Metopen der Ostseite einer auf das Zentrum zustrebenden Komposition unterworfen zu sein Giebel Bearbeiten Pferdekopf vom Wagen der Selene Parthenon Ostgiebel Pferdekopffragment vom Wagen der Athena WestgiebelDie dreieckigen Giebelfelder waren 28 35 Meter breit an ihrer hochsten Stelle 3 46 Meter hoch dabei aber nur 0 91 Meter tief Die zwischen 439 und 433 v Chr freistehend gearbeiteten Giebelfiguren waren daher deutlich uberlebensgross gebildet Man geht davon aus dass pro Giebelfeld uber 20 Figuren untergebracht waren Betrat man die Akropolis durch die Propylaen sah man zuerst die Westseite des Tempels mit seinen grossen Giebelfiguren hier mit Athenas Kampf gegen Poseidon um den Besitz der Landschaft Attika Am Ostgiebel war die Geburt Athenas dargestellt Dieser Giebel der ostlichen Eingangsseite mit der Geburt der voll entwickelten und bereits gerusteten Athena aus dem Haupte des Zeus war der Hauptgiebel Seine Gesamtkomposition beginnt mit dem aufsteigenden Helios dem Sonnengott in seinem Wagen in der linken Giebelecke Als Pendant sah man die untergehende Selene die Mondgottin samt ihrem Wagen in der gegenuberliegenden Giebelecke Eine lagernde mannliche Gestalt folgt Helios zur Giebelmitte hin Diese Figur wird zumeist als Dionysos oder Herakles aber auch als der Berggott Olympos gedeutet Ihm schliessen sich teils sitzend teils stehend drei weibliche Gestalten an die Persephone Demeter und Iris oder die drei Moiren also die Gottinnen des Schicksals sein konnten Das Zentrum der Komposition wurde von Zeus und Hephaistos dem Geburtshelfer der Athena sowie Athena selbst eingenommen Hephaistos hatte gerade mit einem Schlag den Kopf des Zeus gespalten um ihn von seinen Kopfschmerzen zu befreien Aus dem Spalt erscheint Athena Nach rechts folgt in die nun absteigende Giebelschrage eine Gruppe dreier weiblicher Gestalten Sie werden unter anderem als Hestia Amphitrite oder Leto im Hintergrund sitzend mit Dione Themis oder Artemis davor rechts gefolgt von der gelagerten Aphrodite angesprochen Zuletzt griff Vinzenz Brinkmann die Deutung der zwei sitzenden Gestalten als Horen auf denen er als gelagerte Gestalt die Ortsnymphe Attike zur Seite stellt 22 Den Tag der Geburt beschliessend folgte Selene vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen Mogliche Rekonstruktion des Westgiebels Der Westgiebel zeigte den Streit um das attische Land in der Mitte dominierte der gewinnbringende Olbaum der Athena Neben diesem befand sich die Salzquelle der Einsatz Poseidons die ihm aber nicht zum Sieg verhalf Zahlreiche Gottheiten aber auch Athener fullten das erweiterte Zentrum des Giebels Hermes Nike Iris Athena und Poseidon die in ihren Streitwagen zum Wettkampf vorfahren begleitet von ihren Wagenlenkern Nike fur Athena Amphitrite fur Poseidon Kekrops der Schiedsrichter und seine Familie Heroen tummelten sich hier Die Zwickel nahmen Fluss und Quellgottheiten Kephisos Ilissos und Eridanos auch Kallirrhoe ein die insgesamt die Landschaft Attika reprasentieren Die meisten Figuren sind stark zerstort lediglich Zeichnungen fruher Reisender geben Auskunft uber die Komposition 23 Bemalung Bearbeiten Der Parthenon war zumindest stellenweise bemalt Inwieweit und in welchen Farben ist bis heute allerdings umstritten Es ist bekannt dass die Decken im Innern in einem dunklen Blau gehalten waren wahrend die Abbildungen in den Giebeln helle Farbtone trugen Auf Teilen der Giebelverzierung den im British Museum aufbewahrten sogenannten Elgin Marbles konnte ein Pigment namens Agyptisch Blau nachgewiesen werden 24 Es wurde die These aufgestellt dass der Parthenon im oberen Teil in einem hellen Blau und Rot bemalt war so dass die Skulpturen beim Anblick von unten deutlicher hervortraten Das Kultbild der Athena Parthenos Bearbeiten Varvakion Statuette Athen Nationalmuseum 129 Nachbildung der Athena Parthenos Gipsabguss des sogenannten Strangford Schildes Puschkin Museum einer Kopie des Schildes der ParthenosPausanias uberlieferte in seiner Reisebeschreibung Griechenlands das Aussehen der kolossalen Athena Statue des Phidias Die Statue selbst besteht aus Elfenbein und Gold Mittig auf ihrem Helm sieht man eine Sphinx und an den Helmseiten befinden sich Greifenreliefs Die Statue der Athena steht aufrecht ist mit einem Chiton bekleidet der bis zu den Fussen hinabreicht auf der Brust befindet sich der aus Elfenbein gearbeitete Kopf der Medusa Athena halt in der einen Hand eine vier Ellen hohe Nike in der anderen eine Lanze Zu ihren Fussen liegt ein Schild und nahe der Lanze ist eine Schlange wohl Erichthonios Auf der Statuenbasis sieht man die Geburt der Pandora als Relief 25 Es ist anzunehmen dass mit Baubeginn am Heiligtum auch mit der Arbeit an der Statue begonnen wurde Mit der Fertigstellung des Tempels 438 v Chr wurde sie geweiht Uber einem holzernen Gerust wurden Bronze und Goldplatten sowie das Elfenbein das fur sichtbare Hautpartien und das Gorgoneion eingesetzt wurde montiert Reste dieser Holzkonstruktion haben sich im Bereich der einst etwa 1 20 Meter hohen Basis erhalten Das Gold allein wog 44 Talente etwa 1150 Kilogramm und umfasste einen Teil des durch den attischen Seebund verwalteten Schatzes Die Goldplatten waren abnehmbar um den Goldbestand des Schatzes uberprufen zu konnen Berechnungen ergaben dass die Goldplatten nicht dicker als 1 5 Millimeter gewesen sein konnen 26 Obgleich nicht im Detail rekonstruierbar gewinnt man aus verkleinerten Nachbildungen von Munzen und Gemmen einen gewissen Eindruck vom einstigen Aussehen des Kolossalbildes Als beste diesbezugliche Replik gilt die sogenannte Varvakion Statuette Der 1 05 Meter grossen Statuette zufolge trug Athena entgegen der Aussage des Pausanias einen in der Hufte gegurteten Peplos daruber die mit Schlange verzierte Agis mit dem Haupt der Medusa in der Brustmitte Das linke Spielbein Athenas war leicht zur Seite gesetzt Unter dem Gewand kommen die Zehen der Gottin die demnach hohe Sandalen trug zum Vorschein Die Sohlenrander waren der schriftlichen Uberlieferung zufolge mit Reliefs einer Kentauchomachie verziert die allerdings bei keiner der stark verkleinerten Kopien der Athena Parthenos uberliefert sind Den mittleren Helmbusch der Gottin trug eine Sphinx die beiden seitlichen wurden von Pegasoi getragen Die hochgestellten Wangenklappen waren mit Greifenreliefs geschmuckt Die von Pausanias uberlieferte vier Ellen also etwa 2 Meter hohe Nike in der rechten Hand der Gottin wird bei der Varvakion Statuette von einer Saule unter der Hand gestutzt Ob dieses Detail dem Original folgt ist umstritten 27 In der linken Hand hielt Athena den Rand ihres Schildes an dessen Innenseite sich eine Schlange die Burgschlange emporringelte Der Schild selbst dessen Aussenseite eine Amazonomachie im Relief zierte wahrend die Innenseite eine gemalte Gigantomachie aufwies ist als antike Kopie ebenfalls erhalten 28 Laut einer antiken Uberlieferung sollen auf dem vielfigurigen Schild der Athena 29 Phidias und Perikles dargestellt gewesen sein auch wenn es bereits antiken Betrachtern schwerfiel die entsprechenden Figuren zu identifizieren 30 Was im Laufe der Zeit mit der Statue geschah ist nur sehr fragmentarisch uberliefert Angeblich wurden goldene Teile des Kultbildes um 300 v Chr von Lachares eingeschmolzen um Soldner zu bezahlen 31 Trifft dies zu so wurden sie spater wieder erganzt da Pausanias sie um 170 n Chr noch beschreibt Bis zum 4 Jahrhundert n Chr soll sie noch im Parthenon gestanden haben wurde dann aber nach Konstantinopel gebracht wo sich ihre Spur verliert Spatere Berichte diesbezuglich sind unklar und geben keinen Aufschluss uber ihren weiteren Verbleib Weitere Geschichte Bearbeiten Die Akropolis mit dem Parthenon im Jahr 1670 Der Parthenon im 19 Jahrhundert Die beschadigte SudseiteDer Parthenon blieb als einer der wichtigsten Tempel antiker griechischer Religion mehr als tausend Jahre lang erhalten Es gilt als erwiesen dass er noch im 4 Jahrhundert vollstandig erhalten war Athen war damals nur noch Provinzstadt im Romischen Reich wenn auch mit grosser Vergangenheit Im fruhen 5 Jahrhundert wurde das Standbild der Athena Parthenos von einem der romischen Kaiser nach Konstantinopel gebracht wo es spater verloren ging womoglich wahrend der Plunderung der Stadt beim vierten Kreuzzug im Jahr 1204 Nach der Christianisierung wurde der Parthenon als christliche Kirche genutzt und der Maria geweiht Die Umwandlung in eine Kirche ging einher mit der Beseitigung der inneren Saulen und einiger Wande der Cella sowie dem Bau einer Apsis Diesem fielen einige der Skulpturen zum Opfer Diejenigen die heidnische Gotter zeigten wurden moglicherweise absichtlich zerstort einige andere tauchten andernorts wieder auf 1456 eroberte Mehmed II Athen es kam unter osmanische Herrschaft der Parthenon wurde eine Moschee Dem Parthenon wurde als einzige Modifikation ein Minarett hinzugefugt europaische Reisende des 17 Jahrhunderts berichteten dass das Gebaude ansonsten unversehrt war Im Grossen Turkenkrieg gegen das Osmanische Reich belagerten 1687 Truppen der Republik Venedig Athen Die Osmanen hatten die Akropolis befestigt und benutzten den Parthenon als Pulverkammer Eine venezianische Kanonenkugel abgefeuert von einer Geschutzbatterie auf dem Philopapposhugel traf die Kammer am 26 September sie explodierte und der Parthenon wurde teilweise zerstort Der Innenaufbau war beschadigt die ubrig gebliebenen Teile des Dachstuhls brachen ein ebenso die Nord und die Sudflanke Auch der figurliche Schmuck wurde beschadigt Die Schwedin Anna Akerhielm verfasste wenige Tage nach dem Ereignis einen Augenzeugenbericht 32 Zahlreiche Bruchstucke wurden spater von Reisenden als Souvenirs mitgenommen Nach der Explosion wurde das Gebaude nicht mehr benutzt spater wurde im Inneren eine kleine Moschee mit Kuppel errichtet Die Apsis der fruhchristlichen Kirche wurde 1836 abgetragen die Moschee 1842 Im selben Jahr wurde ein provisorisches Museum in der Cella eingerichtet das 1845 wieder entfernt wurde Wiederentdeckung Bearbeiten Athener Akropolis mit Parthenon 2013 Partielle RekonstruktionsarbeitenIm spaten 18 Jahrhundert besuchten viele Europaer Athen Die pittoresken Ruinen des Parthenon waren ein beliebtes Motiv fur Zeichnungen und Gemalde die letztlich auch Sympathien fur die griechische Unabhangigkeit in Grossbritannien und Frankreich begunstigten 1801 erhielt der britische Botschafter in Konstantinopel Thomas Bruce 7 Earl of Elgin und 11 Earl of Kincardine eine Erlaubnis ferman des Sultans Abgusse und Zeichnungen der antiken Bauten auf der Akropolis zu fertigen und wenn notig jungere Gebaude abzureissen und Skulpturen zu entfernen um den Blick freizulegen Er interpretierte diese Erlaubnis so dass er samtliche Skulpturen die er finden konnte in Besitz nehmen durfe Er liess zahlreiche herausbrechen darunter fast den gesamten Fries und die meisten erhaltenen Giebelfiguren einige sammelte er vom Boden auf und wieder andere kaufte er Einheimischen ab Die schon damals als Kunstraub titulierte Aktion 33 rechtfertigte er als Rettungsversuch vor weiteren Zerstorungen Uber die Rechtmassigkeit der Aktion wurde im Jahr 1816 auch im britischen Unterhaus debattiert 34 Heute befinden sich die meisten dieser Reliefs und Skulpturen als Elgin Marbles im Britischen Museum Einige andere befinden sich im Louvre und in Kopenhagen die meisten der ubrig gebliebenen Stucke sind im Akropolismuseum Am Gebaude selbst befinden sich nur noch Kopien Die griechische Regierung fordert seit 1982 35 die Parthenonskulpturen aus dem Britischen Museum zuruck Restitution 36 Das Museum weigert sich Stand 2022 die Besitzanspruche anzuerkennen und die britischen Regierungen haben sich geweigert Druck auf das Museum auszuuben 37 Wie die griechische Ministerin fur Kultur und Sport Lina Mendoni 2022 hervorhob habe die UNESCO Intergovernmental Commission for Promoting the Return of Cultural Property to its Countries of Origin or its Restitution in Case of Illicit Appropriation ICPRCP festgestellt dass die Forderungen Griechenlands berechtigt seien und die Verhandlungen zur Restitution zwischen den Regierungen beginnen wurden 38 Vom griechischen Kulturministerium und Akropolismuseum unterstutzt brachte die Hellenische Post ELTA im Mai 2022 die Sonderbriefmarken Reunite Parthenon heraus um diesen Forderung Nachdruck zu verleihen 39 Als 1832 das unabhangige Griechenland die Kontrolle uber Athen erhielt wurden samtliche mittelalterlichen und osmanischen Bauten von der Akropolis entfernt Das Gebiet wurde per Gesetz zur archaologischen Statte erklart und behordlicher Verwaltung unterstellt Zwei Jahre spater begannen Vermessungs und Restaurierungsarbeiten am Parthenon Karl Friedrich Schinkel entwarf ein Schloss auf der Akropolis letztendlich wurde aber der Entwurf am Syntagma Platz realisiert Das Schloss hatte den Blick auf den Parthenon von der Stadt aus auf drei Seiten versperrt Spatere Restaurierungen erfolgten in den 1920er Jahren geleitet von Nikolaos Balanos und erneut ab 1986 unter anderem um die durch die Benutzung von Eisenklammern bei der fruheren Restaurierung verursachten Schaden zu beheben Sie umfassten auch die ubrigen Akropolisbauten Heute zieht die Statte jedes Jahr Millionen von Touristen aus aller Welt an die den Weg vom westlichen Ende der Akropolis durch die ebenfalls in Restaurierung begriffenen Propylaen und entlang des Panathenaisches Weges zum Parthenon hinaufmarschieren der zum Schutz von einem niedrigen Zaun umgeben ist Das Betreten des Gebaudes ist seit den 1960er Jahren fur Besucher nicht mehr gestattet Von 1970 bis in die 1980er Jahre nahmen die Schaden am Gebaude durch Umwelteinflusse Luftverschmutzung merklich zu man erwog zeitweise sogar es durch eine Zelt oder Glas Stahlkonstruktion zu schutzen Ein Teil des Bauschmucks wurde durch Kopien ersetzt Seitdem die Autos Katalysatoren haben ist die Luft deutlich sauberer Der fruher tagliche Smog im Sommer ist trotz ansteigender Temperaturen selten geworden Der Individualverkehr in Athen hat aus verschiedenen Grunden z B mehr Fussgangerzonen Ausbau des offentlichen Nahverkehrs abgenommen Siehe auch Athen VerkehrNachbildungen BearbeitenNeben den zahlreichen massstablich verkleinerten Kopien etwa in Vergnugungsparks oder in Architektur und Antikenmuseen existieren zwei Gebaude als Nachbildungen in Originalgrosse Eine Nachbildung des Parthenon befindet sich in Nashville Tennessee Sie wurde im Rahmen der Tennessee Centennial and International Exposition Weltausstellung anlasslich der hundertjahrigen Unionszugehorigkeit von Tennessee 1897 aus Gips Holz und Backsteinen erstellt und in den 1920ern aus Beton erneuert Eine kolossale Kopie des Standbilds der Athena wurde 1990 hinzugefugt Der Nashville Parthenon ist mehrfarbig bemalt um das ursprungliche Erscheinungsbild des Originals nachzuahmen Ein Gipsmodell das um 1889 in Paris gefertigt wurde und unter anderem auf der Pariser Weltausstellung im Jahre 1896 gezeigt wurde befindet sich seit Juni 2005 als Dauerleihgabe des Metropolitan Museum of Art im Museum fur Abgusse Klassischer Bildwerke in Munchen Ein Modell des Parthenon ist auch Bestandteil der Architekturikonen Sammlung des Architekten Oswald Mathias Ungers Der Kolner Diplom Designer und Architekturmodellbauer Bernd Grimm erstellte eine Miniatur des Gebaudes aus Alabastergips im Massstab 1 50 Allein fur das Modell des Parthenon benotigte Grimm 200 Kilogramm Gips 40 und uber ein Jahr Bauzeit 41 Ab Herbst 2016 wurde auf dem Kasseler Friedrichsplatz der Parthenon aus Buchern nachgebaut Es war ein Kunstwerk fur die 2017 in Kassel und Athen ausgerichtete documenta 14 42 Als Kopie des Parthenon kann auch die Walhalla bei Regensburg gelten Hierbei ist allerdings zu berucksichtigen dass der Architekt Leo von Klenze zwar das Gebaude kopierte im Sinne des Klassizismus ohne Stilbruch aber auch von der Vorlage abwich etwa beim Bauschmuck Zudem waren ihm die Feinheiten des Bauwerks wie Entasis Kurvatur usw noch nicht bekannt so dass die Walhalla eine andere Wirkung als der Parthenon auf den Betrachter ausubt Tempio Canoviano in Possagno 1830 von Antonio Canova Die Walhalla 1842 bei Regensburg Nachbildung des Parthenon 1897 in Nashville TennesseeLiteratur BearbeitenMary Beard The Parthenon Profile Book Ltd London 2010 ISBN 978 1 84668 349 7 Ernst Berger Hrsg Parthenon Kongress Basel Referate und Berichte 4 bis 8 April 1982 Zabern Mainz 1984 John Boardman The Parthenon and Its Sculptures Thames and Hudson London 1985 ISBN 0 500 01372 1 Michael B Cosmopoulos Hrsg The Parthenon and Its Sculptures Cambridge University Press Cambridge 2004 ISBN 0 521 83673 5 Gottfried Gruben Die Tempel der Griechen 5 Auflage Hirmer Munchen 2001 S 162 und 171 190 ISBN 3 7774 8460 1 Ian Jenkins The Parthenon Frieze British Museum Press London 1994 ISBN 0 7141 2200 9 Ian Jenkins The Parthenon Sculptures in the British Museum Fotografie Ivor Kerslake und Dudley Hubbard British Museum Press London 2007 ISBN 0 7141 2261 0 deutsche Ausgabe Die Parthenon Skulpturen im Britischen Museum Philipp v Zabern Mainz und Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2008 ISBN 3 8053 3905 4 Anthony Kaldellis The Christian Parthenon Classicism and Pilgrimage in Byzantine Athens Cambridge University Press Cambridge 2009 ISBN 978 0 521 88228 6 Heiner Knell Perikleische Baukunst Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1979 ISBN 3 534 08019 X Jenifer Neils Hrsg The Parthenon From Antiquity to the Present Cambridge University Press Cambridge 2005 ISBN 978 0 521 82093 6 ISBN 0 521 82093 6 Catharine Titi The Parthenon Marbles and International Law Springer 2023 ISBN 978 3 031 26356 9 Toshihiro Osada Hrsg The Parthenon Frieze The Ritual Communication between the Goddess and the Polis Parthenon Project Japan 2011 2014 Phoibos Verlag Wien 2016 ISBN 978 3 85161 124 3 Francois Queyrel Le Parthenon Un monument dans l histoire Bartillat Paris 2008 ISBN 978 2 84100 435 5 online Vinzenz Brinkmann Hrsg Athen Triumph der Bilder Ausstellungskatalog Liebieghaus Skulpturensammlung Frankfurt am Main 4 Mai bis 4 September 2016 Michael Imhof Verlag Petersberg 2016 ISBN 978 3 7319 0300 0 Vinzenz Brinkmann Ulrike Koch Brinkmann Learning from Delphi Provisional Thoughts on Interdependencies of Storytelling on the Siphnian Treasury and the Athenian Parthenon In Balbina Babler Heinz Gunther Nesselrath Hrsg Delphi Apollons Orakel in der Welt der Antike Mohr Siebeck Tubingen 2021 S 35 63 Film BearbeitenDer Parthenon OT Secrets of the Parthenon Dokumentarfilm Frankreich USA 2008 78 Min Buch und Regie Gary Glassman Produktion WGBH TV Nova Studio International arte France deutsche Erstsendung 23 Januar 2010 Inhaltsangabe von arte Filmseite des PBS engl Weblinks Bearbeiten Commons Parthenon Album mit Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary par8enos Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Internetseite des griechischen Kulturministeriums griechisch englisch Parthenon in der archaologischen Datenbank Arachne Parthenon in Nashville englisch Unter anderem interaktive 360 Panoramen des Parthenon in Athen und des Nachbaus in Nashville englischsprachig Memento vom 15 Juli 2018 im Internet Archive Der Parthenonfries als digitale Internetprasentation des griechischen Kulturministeriums englisch Anmerkungen Bearbeiten Jeffrey M Hurwit The Athenian Acropolis History Mythology and Archaeology from the Neolithic Era to the Present Cambridge University Press Cambridge 2001 S 161 163 Christopher Pelling Greek Tragedy and the Historian Oxford University Press Oxford 1997 ISBN 0 19 814987 5 S 169 James Whitley The Archaeology of Ancient Greece Cambridge University Press Cambridge 2001 ISBN 0 521 62733 8 S 352 Plutarch Perikles 13 4 Wilhelm Dorpfeld Der altere Parthenon In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Abteilung Athen Band 17 1892 S 158 189 Wilhelm Dorpfeld Die Zeit des alteren Parthenon In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Abteilung Athen Band 27 1902 S 379 416 Herodot Historien 8 53 Panagiotis Kavvadias Georg Kawerau Die Ausgrabung der Acropolis vom Jahre 1885 bis zum Jahre 1890 1906 Heiner Knell Perikleische Baukunst Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1979 ISBN 3 534 08019 X S 6 11 Heiner Knell Perikleische Baukunst Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 1979 S 6 11 Gottfried Gruben Die Tempel der Griechen 5 Auflage Hirmer Munchen 2001 ISBN 3 7774 8460 1 S 171 172 Peter Siewert Der Eid von Plataiai Munchen 1972 S 98 102 Gottfried Gruben Die Tempel der Griechen 5 Auflage Hirmer Munchen 2001 S 162 Gottfried Gruben Die Tempel der Griechen 5 Auflage Hirmer Munchen 2001 S 171 172 Zur Diskussion siehe auch William Bell Dinsmoor The Date of the Older Parthenon In American Journal of Archaeology Band 38 1934 S 408 48 Wilhelm Dorpfeld Parthenon I II III In American Journal of Archaeology Band 39 1935 S 497 507 William Bell Dinsmoor in American Journal of Archaeology Band 39 1935 S 508 509 zu den Urkunden Inscriptiones Graecae I3 1 1981 431ff Nr 436 461 Plutarch Perikles 12 13 Manolis Korres Der Plan des Parthenon In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Abteilung Athen Band 109 1994 S 53 120 Taf 18 24 Ausnahmen dorischer Ordnung mit achtsauligen Fronten sind der Artemistempel in Korfu Gerhart Rodenwaldt Korkyra Bd 1 Der Artemistempel Mann Berlin 1940 und das altere Olympieion in Athen die beide keinen Einfluss auf den Entwurf des Parthenon hatten Hermann Busing Einheitsjoch und Triglyphon am Parthenon In Kanon Festschrift fur Ernst Berger 1988 S 2 3 Pausanias 5 11 5 Plutarch Demetrios 23 Plutarch Perikles 13 4 Vitruv 7 praef 12 Frank Brommer Der Parthenonfries 2 Bande 1977 E B Harrison The Web of History A Conservative Reading of the Parthenon Frieze In J Neils Hrsg Worshipping Athena Panathenaia und Parthenon 1996 S 198 214 Allgemein zu den Metopen Frank Brommer Die Metopen des Parthenon 2 Bande 1967 Ernst Berger Der Parthenon in Basel Dokumentation zu den Metopen 2 Bande 1986 I Trianti Neue Beobachtungen zu den Parthenon Metopen In Mitteilungen des Deutschen Archaologischen Instituts Abteilung Athen Band 107 1992 S 187 197 Vinzenz Brinkmann Die Skulpturen des Parthenon In ders Hrsg Athen Triumph der Bilder Michael Imhof Verlag Petersberg 2016 S 52 61 hier S 53 Frank Brommer Die Skulpturen der Parthenongiebel 2 Bande 1963 Jerome Jordan Pollitt Patriotism and the West Pediment of the Parthenon In Periplous Festschrift fur John Boardman 2000 S 220 227 Nature doi 10 1038 news 2009 574 Traces of paint confirmed on Parthenon sculptures 15 Juni 2009 siehe auch Parthenon in Farbe In wissenschaft de 17 Juni 2009 abgerufen am 9 September 2019 Pausanias 1 24 5 7 Frank Brommer Athena Parthenos Bremen 1957 S 5f Fur die Zuweisung an das Original Neda Leipen Athena Parthenos Problems of Reconstruction In Ernst Berger Hrsg Parthenon Kongress Basel Referate und Berichte 4 bis 8 April 1982 Zabern Mainz 1984 S 179 gegen eine Zuweisung Brunilde Sismondo Ridgway Parthenon and Parthenos In Festschrift fur Jale Inan Basgelen Istanbul 1989 S 298 Zum Schild Volker Michael Strocka Das Schildrelief zum Stand der Forschung In Ernst Berger Hrsg Parthenon Kongress Basel Referate und Berichte 4 bis 8 April 1982 Zabern Mainz 1984 S 188 196 Ingrid Krauskopf Der Schild der Parthenos und der Typus der Medusa Rondanini Tarent Orvieto und Athen In Referate vom Symposion des Deutschen Archaologen Verbandes Kunst und Kultur in der Magna Graecia Ihr Verhaltnis zum griechischen Mutterland und zum italischen Umfeld Stadtisches Museum Schloss Rheydt 8 10 Januar 1988 Schriften des Deutschen Archaologen Verbandes Bd 11 Tubingen 1990 S 22 34 Evelyn B Harrison The Composition of the Amazonomachy on the Shield of Athena Promachos In Hesperia Band 35 1966 S 107 133 Plutarch Perikles 31 4 Dion Chrysostomos 12 6 Pausanias 1 25 7 Plutarch Isis et Osiris 71 Oxyrhynchus Papyri XVII 2082 FGrHist 257a F4 Mary Beard The Parthenon Harvard University Press Cambridge Mass 2003 S 80 f Vergleiche die zeitgenossischen Ausserungen bei August Kuhn Der Freimuthige oder Unterhaltungsblatt fur gebildete unbefangene Leser Berlin 1823 S 420 Maximilian Lowenthal Skizzen aus dem Tagebuche einer Reise durch Frankreich Grossbritannien und Deutschland Wallishausser Wien 1825 S 30 Hermann Puckler Muskau Sudostlicher Bildersaal Band 2 Hallberger Stuttgart 1840 S 311 f Google Books Robert Skwirblies Die Parthenon Skulpturen als Staatsinvestition In Isabelle Dolezalek Benedicte Savoy Robert Skwirblies Hrsg Beute Eine Anthologie zu Kunstraub und Kulturerbe Matthes amp Seitz Berlin 2021 S 169 177 H istoria ths arpaghs twn glyptwn toy Par8enwna Abgerufen am 15 Marz 2023 el GR La frise du Parthenon pourrait bientot faire son retour a Athenes 5 Januar 2023 abgerufen am 15 Marz 2023 franzosisch siehe auch bbc co uk Talks held on Elgin Marbles row Greece Sends Loud Message with Reunite Parthenon Stamp Series 26 Mai 2022 abgerufen am 15 Marz 2023 amerikanisches Englisch ELTA Grammatoshma gia thn epanenwsh twn Glyptwn toy Par8enwna 19 Mai 2022 abgerufen am 25 Mai 2023 griechisch Thomas Weaver Model Maker Grimm In The Architectural Association Hrsg AA Files 73 London 2016 S 100 Oliver Elser Die Sammlung der Architekturmodelle nach eigenen und historischen Entwurfen In Andres Lepik Hrsg O M Ungers Kosmos der Architektur Hatje Cantz Verlag Berlin 2006 ISBN 978 3 7757 1820 2 S 41 hna de documenta plant riesiges Gebaude aus 100 000 Buchern in KasselAkropolis von Athen Aglaureion Altar der Athena Alter Athena Tempel Arrephorion Statue der Athena Promachos Brauroneion Chalkotheke Erechtheion Heiligtum des Pandion Heiligtum des Zeus Polieus Niketempel Pandroseion Parthenon Propylaen 37 9715 23 726583333333 Koordinaten 37 58 17 4 N 23 43 35 7 O Normdaten Geografikum GND 4068909 8 lobid OGND AKS VIAF 242092481 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Parthenon amp oldid 235401255