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Der Grosse Turkenkrieg zwischen der Heiligen Liga europaischer Machte und dem Osmanischen Reich auch als Grosser Turkenkrieg Leopolds I oder 5 Osterreichischer Turkenkrieg bezeichnet dauerte von 1683 bis 1699 Unter seinem neuen Grosswesir und Oberbefehlshaber Kara Mustafa versuchte das Osmanische Reich 1683 zum zweiten Mal nach der Ersten Wiener Turkenbelagerung 1529 die Kaiserstadt Wien zu erobern und das Tor nach Zentraleuropa aufzustossen Das Scheitern dieser Belagerung fuhrte zur kaiserlichen Gegenoffensive in deren Verlauf die Osmanen aus dem Gebiet des Konigreichs Ungarn vertrieben wurden und die Dreiteilung Ungarns zu Gunsten der Habsburger ein Ende fand Grosser Turkenkrieg Schlacht bei Wien 1683 Gemalde von Juliusz Kossak 1882 Datum 4 Julijul 14 Juli 1683greg bis 16 Januarjul 26 Januar 1699greg Ort Osterreich Ungarn Serbien Kroatien Griechenland Ukraine einschliesslich der Krim Ausgang Sieg der Heiligen LigaTerritoriale Anderungen Osterreich gewinnt Gebiete in Ungarn und auf dem BalkanPolen Litauen erhalt Podolien zuruckRussland erobert AsowVenedig wird sein Besitzstand Morea inneres Dalmatien bestatigtFriedensschluss Friede von KarlowitzKonfliktparteienRomisches Reich Heiliges 1400 Heiliges Romisches ReichRussland Zarentum 1668 Russland Kosaken HetmanatPolen Litauen Polen Litauen Herzogtum MantuaRepublik Venedig Venedig Konigliches Ungarn Konigreich KroatienSpanien 1506 SpanienKirchenstaat Kirchenstaat serbische albanische griechische und bulgarische Rebellen Osmanisches Reich 1453 Osmanisches ReichKhanat der Krim Khanat der Krim Furstentum Siebenburgen Furstentum Walachei Furstentum MoldauBefehlshaberLeopold I Eugen von Savoyen Karl V Romisches Reich Heiliges 1400 Ludwig Wilhelm Baden Baden Romisches Reich Heiliges 1400 Ernst Rudiger von StarhembergRomisches Reich Heiliges 1400 Enea Silvio PiccolominiRomisches Reich Heiliges 1400 Johann Heissler von Heitersheim Maximilian II Emanuel Johann Georg III August der Starke Johann III SobieskiPolen Litauen Kazimierz Jan SapiehaPolen Litauen Stanislaw Jan JablonowskiPolen Litauen Feliks Kazimierz Potocki Peter der GrosseRussland Zarentum 1668 Wassili Wassiljewitsch Golizyn Mehmed IV Suleyman II Ahmed II Mustafa II Osmanisches Reich 1453 Kara Mustafa PaschaOsmanisches Reich 1453 Amcazade Huseyin PaschaOsmanisches Reich 1453 Bayburtlu Kara Ibrahim PashaOsmanisches Reich 1453 Elmas Mehmed PashaOsmanisches Reich 1453 Sari Suleyman PaschaOsmanisches Reich 1453 Mezzo Morto Huseyin Pasha Schlachten desGrossen Turkenkrieges1683 1699 Wien Kahlenberg Parkany Gran Waitzen Eperies Ofen Mohacs Belgrad Derbent Pataczin Nisch Belgrad II Szlankamen Belgrad III Lugos Olasch Zenta Nove Zamky Neu Hausel Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Kriegsverlauf 2 1 Der Entsatz von Wien 1683 2 2 Beginn der Gegenoffensive 2 3 Eroberung von Ofen 2 4 Zweite Schlacht von Mohacs 2 5 Eroberung Belgrads 2 6 Franzosischer Angriff im Westen und osmanische Gegenoffensive 2 7 Die Schlacht bei Zenta 2 8 Der Uberfall auf Sarajevo 2 9 Beteiligung Russlands 3 Friede zu Karlowitz 4 Folgen 5 Museale Rezeption 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksVorgeschichte Bearbeiten1529 mussten die Osmanen vor Wien ihren ersten Versuch zur Einnahme der Stadt wegen schlechten Wetters und des daraus resultierenden fehlenden Nachschubs abbrechen Im Turkenkrieg von 1663 1664 stiessen die Osmanen erneut auf Wien vor konnten aber am 1 August 1664 vom kaiserlichen Oberbefehlshaber Raimondo di Montecuccoli in der Schlacht bei Mogersdorf St Gotthard an der Raab aufgehalten werden Neun Tage nach diesem Sieg wurde der Friede von Eisenburg Vasvar mit einer Gultigkeitsdauer von 20 Jahren unterzeichnet Ein Jahr vor Ablauf setzte sich Grosswesir Kara Mustafa mit einem 150 000 Mann 1 starken Heer Richtung Wien in Marsch Die Gelegenheit schien gunstig da die unter osmanischer Herrschaft operierenden Kuruzen unter Emmerich Thokoly weite Gebiete des Konigreichs Ungarn unter ihre Herrschaft gebracht hatten Kriegsverlauf BearbeitenDer Entsatz von Wien 1683 Bearbeiten Hauptartikel Zweite Wiener Turkenbelagerung nbsp Die Schlacht am KahlenbergAls am 7 September 1683 sich ein vom Papst Innozenz XI mitfinanziertes Entsatzheer des Heiligen Romischen Reiches unter Karl von Lothringen mit Truppen des polnischen Konigs Jan Sobieski III in Tulln an der Donau ungefahr 30 Kilometer vor Wien vereinigte dauerte die Belagerung schon seit dem 15 Juli an Unter der Fuhrung des polnischen Konigs uberraschte man die osmanische Streitmacht und schlug sie funf Tage spater am 12 September 1683 in der Schlacht am Kahlenberg vernichtend In dieser Schlacht erhielt jener junge Obrist Leutnant Eugen von Savoyen der diesen Turkenkrieg schliesslich beenden sollte seine Feuertaufe Der turkische Chronist Mehmed der Silahdar berichtete uber den Anblick der Entsatzarmee Die Giauren Unglaubige christliche Truppen tauchten mit ihren Abteilungen auf den Hangen auf wie Gewitterwolken starrend vor dunkelblauem Erz Mit dem einen Flugel gegenuber den Walachen und Moldauern an das Donauufer angelehnt und mit dem anderen Flugel bis zu den aussersten Abteilungen der Tataren hinuberreichend bedeckten sie Berg und Feld und formierten sich in sichelformiger Schlachtordnung Es war als walze sich eine Flut von schwarzem Pech bergab die alles was sich ihr entgegenstellt erdruckt und verbrennt 2 Beginn der Gegenoffensive Bearbeiten Durch die turkische Niederlage von 1683 sah Leopold I nun endlich die Chance zum Gegenschlag Unter Mithilfe von Papst Innozenz XI wurde am 5 Marz 1684 die Allianz der Heiligen Liga gegen die Osmanen geschlossen Konig Jan Sobieski von Polen Kaiser Leopold I und die Republik Venedig schlossen ein Bundnis das sich ausschliesslich gegen die Osmanen richten sollte 3 Oberkommandierender war Karl von Lothringen Als Hofkriegsratsprasident spielte Hermann von Baden eine wichtige Rolle Ludwig Wilhelm von Baden Turkenlouis und Max Emanuel von Bayern Blauer Kurfurst waren bedeutende Befehlshaber Neben kaiserlichen Truppen stellten auch einige armierte Reichsstande Einheiten die zumeist vom Kaiserhof bezahlt wurden Dazu gehorten neben Kurbayern auch Kurbrandenburg Kursachsen und Kurhannover 4 Eroberung von Ofen Bearbeiten Hauptartikel Belagerung von Ofen 1684 1686 nbsp Kaiser Leopold I Das erste Ziel war die Eroberung von Ofen Im Oktober 1684 musste die Belagerung aufgegeben werden da die Moral schlecht war und ein turkisches Entsatzheer die kaiserlichen Belagerungstruppen bedrangte Zwei Jahre nach der erfolglosen Belagerung von Ofen wurde 1686 ein neuer Feldzug zur Einnahme der ungarischen Hauptstadt gestartet Mitte Juni 1686 wurde mit der Belagerung begonnen Ein turkisches Entsatzheer traf Mitte August vor Ofen ein der Kommandant scheute sich aber anzugreifen Am 2 September 1686 eroberten die kaiserlichen Truppen schliesslich die Festung 5 Zweite Schlacht von Mohacs Bearbeiten Hauptartikel Zweite Schlacht von Mohacs 161 Jahre nachdem das unabhangige Ungarn in der ersten Schlacht bei Mohacs 1526 aufgehort hatte zu existieren kam es am 12 August 1687 auf derselben Ebene erneut zur Schlacht um Ungarn Die 50 000 Mann starke kaiserliche Streitmacht unter Karl von Lothringen traf auf ein ca 60 000 Mann starkes osmanisches Heer Einem turkischen Grossangriff wurde standgehalten und der von Eugen von Savoyen gefuhrte Gegenangriff brach durch samtliche turkischen Linien bis zum Zelt des geflohenen Grosswesirs durch Wahrend auf kaiserlicher Seite nicht mehr als 600 Mann an Verlusten zu beklagen gewesen sein sollen mussten die Turken bis zu 10 000 Tote hinnehmen 6 Die Folgen dieses bedeutenden Sieges waren weitreichend Karl von Lothringen konnte Esseg und Slawonien befreien wahrend Siebenburgen wieder Ungarn angegliedert wurde Unter dem Eindruck dieser Ereignisse sprach der ungarische Reichstag den Habsburgern das Erbrecht auf die Stephanskrone zu und der erst neunjahrige Sohn Kaiser Leopolds Joseph wurde Konig von Ungarn Prinz Eugen der den Gegenstoss bei Mohacs personlich gefuhrt hatte wurde dafur reichlich belohnt Im Januar 1688 erfolgte die Ernennung zum Feldmarschallleutnant und er wurde in den Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen Eroberung Belgrads Bearbeiten Hauptartikel Belagerung von Belgrad 1688 Nach der erfolgreichen Zweiten Schlacht bei Mohacs 1687 hiess das Ziel im darauf folgenden Jahr Belgrad die Stadt zwischen Donau und Save die seit 1521 in osmanischem Besitz war Unter dem Kommando von Max Emanuel des Kurfursten von Bayern begann die Belagerung Anfang August 1688 Nur einen Monat spater am 6 September 1688 wurde die Stadt unter enormen Verlusten auf beiden Seiten eingenommen Die kaiserlichen Truppen eroberten Nis am 24 September 1689 Widin am 14 Oktober 1689 und ruckten bis Bankja jetzt eine Vorstadt Sofias Kjustendil und Pernik im Osten und Skopje und Pristina im Suden vor befreit im Oktober 1689 7 Die Bevolkerung stieg aus den Gebirgen ein und hiess die Deutschen als Befreier von ihrer sklavischen Lage willkommen 8 Franzosischer Angriff im Westen und osmanische Gegenoffensive Bearbeiten Bereits 20 Tage nach der Einnahme Belgrads marschierten Truppen Konig Ludwigs XIV in das Rheinland ein und eroffneten den Pfalzischen Erbfolgekrieg Das Reich befand sich nun in einem Zweifrontenkrieg Trotz dieser ungunstigen strategischen Entwicklung entschloss man sich am Kaiserhof im Juni 1689 die Waffenstillstandsverhandlungen mit der Hohen Pforte einzustellen und gleichzeitig den grossten Teil des kaiserlichen Heeres nach Westen zu verlagern Durch diese Ereignisse konnten die Osmanen im Jahre 1690 Belgrad zuruckerobern Ludwig Wilhelm von Baden konnte 1691 in der Schlacht bei Slankamen mit unterlegenen Kraften einen vorerst letzten Erfolg erreichen Er wie andere bedeutende Heerfuhrer wurde nunmehr im Westen benotigt Der neue Oberbefehlshaber August der Starke konnte ihn nicht ersetzen Immerhin gelang es bei allen Ruckschlagen die Lage zu stabilisieren und Kaiser und Reich konnten sich sowohl im Westen wie im Sudosten behaupten Die Kaiserlichen waren mit Serben und anderen Christen vom Balkan verbundet Als die osmanische Gegenoffensive in Gang kam flohen etwa 60 000 Menschen vom Balkan in die habsburgischen Gebiete in Ungarn Dort wurden sie mit bestimmten Privilegien zur Verteidigung der Militargrenze nach Suden angesiedelt In ihre alten Siedlungsgebiete etwa auf dem Amselfeld wanderten moslemische Albaner ein Diese Wanderungswelle war eine Ursache fur die Konflikte in der Region bis ins 21 Jahrhundert hinein 9 Die Schlacht bei Zenta Bearbeiten Hauptartikel Schlacht bei Zenta nbsp Prinz Eugen von SavoyenNachdem 1697 der Pfalzische Erbfolgekrieg beendet worden war kehrte Prinz Eugen in der Zwischenzeit zum Feldmarschall befordert 1693 auf den osmanischen Kriegsschauplatz als Oberbefehlshaber der Armee in Ungarn zuruck Er sammelte die Truppen aus Oberungarn und Siebenburgen bei Peterwardein um den osmanischen Vorstoss aufzuhalten Nach der Vereinigung mit den Truppen umfasste die kaiserliche Armee zwischen 50 000 und 55 000 Mann 10 Den ganzen August hindurch spielten sich jedoch nur taktische Manover zwischen den Streitmachten im Grossraum Peterwardein ab Anfang September brachen die Osmanen die taktischen Geplankel ab und zogen der Theiss entlang nach Norden um sich der Festung Szegedin zu bemachtigen Der kaiserliche Feldmarschall folgte nun fast auf gleicher Hohe der osmanischen Streitmacht Der Sultan gab den Plan zur Ersturmung Szegedins deswegen auf er beabsichtigte nun die Theiss bei Zenta zu uberqueren und sich nach Temesvar ins Winterlager zuruckzuziehen Als Prinz Eugen die Absicht des Feindes erkannte entschloss er sich sofort zum Angriff uberraschte die Osmanen am 11 September 1697 wahrend der Flussuberquerung und fugte ihnen eine vernichtende Niederlage zu Es war ein vollstandiger und umfassender Sieg und von nun an war der Name Prinz Eugen in ganz Europa zu einem Begriff geworden Der nach Temesvar fliehende Sultan verlor an die 25 000 Mann wohingegen die Verluste der Truppen des Kaisers 28 Offiziere und 401 Mann an Toten betrugen 11 Eine schlimmere Niederlage hatte das Osmanische Reich auf dem europaischen Kontinent noch nicht erlebt Der Uberfall auf Sarajevo Bearbeiten Der Sieg bei Zenta wurde von den Kaiserlichen nicht entscheidend strategisch genutzt denn fur eine Belagerung der Festung Temesvar war das Jahr schon zu weit fortgeschritten Bevor man ins Winterlager zog sollte den bereits angeschlagenen Turken noch ein weiterer Schlag versetzt werden Prinz Eugen beschloss mit einem Teil seiner Armee einen Uberfall auf Bosnien durchzufuhren Sein Ziel war Sarajevo Der Einfall begann am 13 Oktober 1697 von Esseg aus heute Osijek Kroatien Bereits zehn Tage spater wurde trotz der unwegsamen Route mitten durch bosnisches Bergland das 250 km entfernte Sarajevo erreicht Kaiserliche Parlamentare die die Ubergabeaufforderung Eugens uberbringen sollten wurden beschossen noch ehe sie die Stadt erreichten und so wurde der Befehl zum Angriff auf die unbefestigte Stadt erteilt Am nachsten Tag notierte Eugen in sein Kriegstagebuch Man hat die Stadt vollig niedergebrannt und auch die ganze Umgebung Unsere Trupps die den Feind verfolgten haben Beute eingebracht und auch Frauen und Kinder 12 Beteiligung Russlands Bearbeiten Nach Unterzeichnung des Ewigen Friedens mit Polen am 6 Mai 1686 trat das Moskauer Reich der Heiligen Liga bei 13 und begann im folgenden Jahr mit den Krimfeldzugen gegen das Krimkhanat einen turkischen Verbundeten 1695 folgten die Asowfeldzuge mit der Eroberung der Festung Asow im Jahre 1696 Diese Feldzuge Russlands werden manchmal auch unter der Bezeichnung Russisch Turkischer Krieg 1686 1700 zusammengefasst Friede zu Karlowitz Bearbeiten Hauptartikel Friede von Karlowitz Das Kriegsjahr 1698 verlief ohne grossere Gefechte da es in der kaiserlichen Kriegskasse wieder an Geld mangelte Im Sommer 1698 blieb der Sold fur die Armee aus weswegen zwei Dragonerregimenter meuterten und ihre Offiziere als Geiseln nahmen Prinz Eugen zeigte keinen Pardon fur die Meuterer 12 wurden erschossen 20 gehangt und die Ubrigen mussten spiessrutenlaufen 14 Uber die genauen Opferzahlen bei den Spiessrutenlaufern ist nichts bekannt Aufgrund der Meuterei der schlechten Finanzlage und weil sowohl der Kaiser als auch die Hohe Pforte den Frieden suchten kam es unter der Vermittlung Englands zu den Friedensgesprachen bei Karlowitz Karlowitz lag zwischen der von kaiserlichen Truppen gehaltenen Festung Peterwardein und der osmanischen Festung Belgrad Auf einer Anhohe bei Karlowitz wurde ein holzerner Rundbau mit vier verschiedenen Eingangen errichtet Damit sollte sichergestellt sein dass alle vier Delegationen gleichzeitig an den Verhandlungstisch treten konnten Am 26 Janner 1699 15 kam es schliesslich zwischen dem Kaiser Polen und Venedig einerseits sowie dem Osmanischen Reich andererseits zum Friedensschluss Siebenburgen wurde mit Ungarn wiedervereint Ungarn wurde Osterreich bzw den Habsburgern zuerkannt Venedig erhielt die Peloponnes Bis auf das Banat waren nun alle osmanischen Eroberungen des 16 Jahrhunderts wieder verloren und das Haus Osterreich wurde eine europaische Grossmacht 16 Russland schloss einen Waffenstillstand auf zwei Jahre Folgen BearbeitenDie Leiden der Bevolkerung waren schwer und das Verhalten gegenuber den gegnerischen Soldaten hart Vielfach wurde kein Pardon gegeben Der informelle Verhaltenskodex bei der Kriegfuhrung zwischen europaischen Machten wurde regelmassig auch von habsburgischer Seite verletzt Es wurde den Kaiserlichen sogar vorgeworfen dass die Vernichtung ganzer osmanischer Heere etwa bei Slankamen oder Zenta uber das militarisch Sinnvolle hinausging 17 Im Frieden von Karlowitz musste sich das Osmanische Reich erstmals von einer christlichen Macht Friedensbedingungen diktieren lassen die weitreichende Folgen fur die ganze Region hatten Die Dreiteilung Ungarns eine direkte Folge der ersten Schlacht von Mohacs 1526 war nun zugunsten der Habsburger beendet Lediglich das Banat von Temesvar blieb als letztes Stuck des alten Konigreichs Ungarn noch osmanisches Gebiet musste aber nach einem weiteren Turkenkrieg 1 Turkenkrieg Karls VI 1716 1718 ebenfalls an das Habsburgerreich abgetreten werden Museale Rezeption BearbeitenIn der Dauerausstellung des Wiener Heeresgeschichtlichen Museums nimmt der Grosse Turkenkrieg einen breiten Raum ein Zahlreiche Objekte sind der Offentlichkeit zuganglich darunter mehrere Rossschweife und die Reflexbogen der beruchtigten Sipahi Besondere Stucke sind auch ein turkisches Kettenhemd aus dem Besitz des bei Mogersdorf siegreichen kaiserlichen Feldherren Raimondo Montecuccoli eine silberne turkische Kalenderuhr eine 1683 vor Wien erbeutete turkische Standarte sowie das Siegel des turkischen Sultans Mustafa II welches Prinz Eugen von Savoyen in der Schlacht bei Zenta 1697 erbeutet hatte 18 Siehe auch BearbeitenTurkenkriege Turkenkrieg 1716 1718Literatur BearbeitenKlaus Jurgen Bremm Die Turken vor Wien Zwei Weltmachte im Ringen um Europa WBG Theiss Darmstadt 2021 ISBN 978 3 8062 4132 7 Walter Hummelberger Die Turkenkriege und Prinz Eugen In Herbert St Furlinger Hrsg Unser Heer 300 Jahre Osterreichisches Soldatentum in Krieg und Frieden Furlinger Wien 1963 Herbert Rohrig Hrsg Hannoversche Rotrocke in Griechenland Das Tagebuch des Fahnrichs Zehe in den Turkenkriegen 1685 1688 Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens Bd 84 Lax Hildesheim 1975 Ernst Trost Prinz Eugen Amalthea Wien 1985 ISBN 3 85002 207 2 Istvan Bariska Ibolya Felho Janos J Varga Hrsg Buda expugnata 1686 Europa et Hungaria 1683 1718 A torok kiuzesenek hazai leveltari forrasai Budapest Fovaros Leveltaranak Budapest 1986 1987 3 Bande ISBN 963 7323 00 7 umfassende Quellenpublikation aus den Bestanden der europaischen Archive und den Handschriften in Bibliotheken Richard Schmitt Peter Strasser Rot weiss rote Schicksalstage Entscheidungsschlachten um Osterreich NP Buchverlag St Polten Wien Linz 2004 ISBN 3 85326 354 2 Janos J Varga Die Beteiligung Kurbayerns und des frankischen Reichskreises am Grossen Turkenkrieg 1683 1699 In Ungarn Jahrbuch Zeitschrift fur interdisziplinare Hungarologie Jg 27 2004 S 321 329 Hans Joachim Bottcher Die Turkenkriege im Spiegel sachsischer Biographien Gabriele Schafer Verlag Herne 2019 ISBN 978 3 944487 63 2 Einzelnachweise Bearbeiten Thomas Winkelbauer Standefreiheit und Furstenmacht Lander und Untertanen des Hauses Habsburg im konfessionellen Zeitalter Teil 1 In Herwig Wolfram Hg Osterreichische Geschichte 1522 1699 Wien 2003 S 164 Richard F Kreutel Karamustapha vor Wien Das turkische Tagebuch der Belagerung Graz 1955 Ernst Trost Prinz Eugen von Savoyen Wien Munchen 1985 S 47 Johannes Burkhardt Vollendung und Neuordnung des fruhmodernen Reiches 1648 1763 Stuttgart 2006 S 151f Trost 1985 S 56 Trost 1985 S 60 Istoriya na Blgariya S 1983 t 4 S 234 izd na BAN Istoriya na Blgariya S 1983 t 4 S 234 izd na BAN zitiert nach La Sacra Lega contro la potenza ottomana Raconti veridici brievemente descritti da Don Simpliciano Bizozeri Milano 1690 S 401 Johannes Burkhardt Vollendung und Neuordnung des fruhmodernen Reiches 1648 1763 Stuttgart 2006 S 153f Trost 1985 S 10 Walter Hummelberger Die Turkenkriege und Prinz Eugen In Herbert St Furlinger Hg Unser Heer 300 Jahre Osterreichisches Soldatentum in Krieg und Frieden Wien Munchen Zurich 1963 S 88 Trost 1985 S 84 Der Grosse Ploetz 32 Auflage S 981 Richard Schmitt Peter Strasser Rot weiss rote Schicksalstage Entscheidungsschlachten um Osterreich St Polten Wien Linz 2004 S 68 Trost 1985 S 86 War die Habsburger Monarchie eine Grossmacht siehe dazu Karl Vocelka Glanz und Untergang der hofischen Welt Representation Reform und Reaktion im Habsburgischen Vielvolkerstaat In Herwig Wolfram Hg Osterreichische Geschichte 1699 1815 Wien 2004 S 79 84 Johannes Burkhardt Vollendung und Neuordnung des fruhmodernen Reiches 1648 1763 Stuttgart 2006 S 155 Manfried Rauchensteiner Manfred Litscher Hg Das Heeresgeschichtliche Museum in Wien Graz Wien 2000 S 10 15 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grosser Turkenkrieg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grosser Turkenkrieg amp oldid 237642880