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Dieser Artikel behandelt die Halbinsel Zu anderen Bedeutungen siehe Peloponnes Begriffsklarung Die haufig auch der Peloponnes neugriechisch Peloponnhsos Peloponnisos f sg Insel des Pelops Transkription aus dem Altgriechischen Peloponnhsos Peloponnesos f lateinisch Peloponnesos Peloponnesus f ist eine Halbinsel im Suden des griechischen Festlands mit etwa einer Million Bewohnern PeloponnesPeloponnhsosSatellitenbildGeographische LageKarte von PeloponnesKoordinaten 37 30 N 22 0 O 37 5 22 Koordinaten 37 30 N 22 0 OGewasser 1 Agaisches MeerGewasser 2 Ionisches MeerGewasser 3 Golf von KorinthFlache 21 549 km Verkehrsachsen 2007Die grosste Stadt ist Patras 214 580 Ew im Norden historisch am bedeutendsten sind jedoch Mykene und Korinth im Osten Sparta im Suden und Olympia im Westen Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft des Namens 2 Geografie 3 Verwaltungsgliederung 4 Stadte 5 Geschichte 5 1 Bekannte antike Statten 5 2 Wichtige Orte aus byzantinischer Zeit 5 3 Geschichtlich bedeutende Orte 6 Verkehr 6 1 Verbindungen zum ubrigen Griechenland 6 2 Eisenbahn 6 3 Strasse 6 4 Luftverkehr 6 5 Seeverkehr 7 Literatur 7 1 Geschichte 7 1 1 Quelleneditionen 7 1 2 Antike 7 1 3 Mittelalter 7 1 4 Neuzeit 7 2 Reisefuhrer 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHerkunft des Namens BearbeitenDer Name ist von der mythologischen Gestalt Pelops hergeleitet der ein Sohn des sagenhaften Konigs Tantalos war Der zweite Teil des Namens ist das griechische Wort fur Insel nhsos in altgriech Aussprache nesos Wortlich bedeutet der Name also Insel des Pelops Im Griechischen ist das grammatische Geschlecht des Namens weiblich im Deutschen hat sich kein einheitlicher Gebrauch durchgesetzt Laut Duden und Brockhaus heisst es der Peloponnes oder auch die Peloponnes wie etwa im Lexikon des Mittelalters Im Mittelalter war fur die Peloponnes die italienische Bezeichnung Morea wahrscheinlich Maulbeerbaum gelaufig eine Bezeichnung die sich im 10 Jahrhundert nur auf die westliche Peloponnes bezog jedoch ab dem Beginn des 13 Jahrhunderts auf die gesamte Halbinsel ausgeweitet wurde 1 Geografie BearbeitenDie Peloponnes ist der sudlichste Teil der Balkanhalbinsel und somit das am weitesten ins Mittelmeer hineinragende Gebiet Der sudlichste Punkt der Peloponnes ist Kap Tenaro Im Osten wird die Halbinsel von der Agais und im Westen vom Ionischen Meer begrenzt Reliefkarte der PeloponnesVom Festland ist die Peloponnes uber eine Landenge von etwa 6 3 km Breite den Isthmus von Korinth zu erreichen der jedoch im Jahr 1893 durch den Kanal von Korinth durchbrochen wurde Dennoch gilt die Peloponnes nicht als Insel weil der Kanal ein kunstliches Bauwerk ist siehe dazu auch Insel und Halbinsel Seit 2004 ist die Peloponnes auch im Norden zwischen den Orten Rio und Andirrio durch die 2 2 km lange Rio Andirrio Brucke mit dem ubrigen Festland verbunden Landschaftlich besteht ein scharfer Kontrast zwischen den rauen unbewohnten Gebirgen Hohe bis 2400 m und den fruchtbaren dicht besiedelten Tallandschaften bzw dem Flachland am Meer Letzteres erstreckt sich im Westen zwischen Patras und Pyrgos und im Suden bei Sparta Erdgeschichtlich betrachtet war die Peloponnes ursprunglich eine Insel wurde jedoch im Laufe der Zeit durch die Nord Verschiebung der Afrikanischen Platte und der Arabischen Platte an das Festland herangedruckt siehe auch Plattentektonik Deutliche Spuren davon sind an den vielen geologisch gesehen jungen Faltengebirgen zu erkennen Diese spalten sich auf der Peloponnes zahlreich auf und geben der Landschaft ein charakteristisches Bild Vor allem in der Zentralpeloponnes Arkadien ist das 1500 1900 m hohe Bergland schwer zuganglich und gekennzeichnet von oberirdisch abflusslosen Karstbecken Poljen in denen teilweise bis heute nach regenreichen Wintern temporare Seen auftreten Ein Beispiel ist die grosse Ebene des in Mythen der Antike in Wort und Bild bekannten Stymphalischen Sees der nur teilweise verlandet ist dessen Wasserflache aber jahreszeitlich schwankt Die Ebene ist heute eine wichtige Zugvogel Raststatte und als okologisch bedeutendes Feuchtgebiet Stymfalia geschatzt Die Gipfel reichen im Norden der Peloponnes bis 2374 m im Suden bis 2407 m Taygetos Die dazwischen liegenden Taler zeichnen sich oft durch fur griechische Verhaltnisse grosse Fruchtbarkeit aus Geografische klimatische aber auch vom Menschen verursachte Faktoren fuhren immer wieder zu verheerenden Landschaftsbranden auf der Peloponnes Da die Verschiebung der Platten weiterhin anhalt ist die Peloponnes neben Italien und Kreta das am meisten durch Erdbeben gefahrdete Gebiet Europas Verwaltungsgliederung BearbeitenDie Peloponnes besteht aus sieben Regionalbezirken Korinthia Achaia Elis Messenien Lakonien Arkadien und Argolis Einen Teil der Halbinsel bildet die Region griech perifereia periferia Peloponnes Peloponnhsos Peloponnissos mit funf Regionalbezirken griech nomoi nomi Singular nomos nomos von denen ein Teil Korinthias sich auch auf das griechische Festland jenseits des Isthmus erstreckt Die Regionalbezirke Achaia und Elis bilden zusammen mit Atoloakarnanien auf dem nordwestlichen Festland die Region Westgriechenland Ein Teil der Halbinsel Methana und ein Kustenstreifen der Argolischen Halbinsel wie auch die Inseln im Saronischen Golf und vor der peloponnesischen Sudostkuste gehoren zur Region Attika Stadte BearbeitenEinige grossere Stadte Egio Aigio Ermioni Ermionh Gythio Gy8eio Fahrhafen im Suden Kalamata Kalamata Zentrum im Sudwesten Korinth Korin8os Kranidi Kranidi Kyparissia Kyparissia Methana Me8ana Nafplio Nayplio Patras Patra zentraler Fahrhafen moderne Transkription Patra Pylos Pylos Pyrgos Pyrgos Sparta Sparth moderne Transkription Sparti Tripoli Tripolis Zacharo Zaxarw Geschichte Bearbeiten Satellitenbild der Peloponnes mit der Lage antiker StadteDie Franchthi Hohle in der Argolis ist der alteste Platz in Griechenland an dem prahistorische Funde ab 15 000 v Chr gemacht wurden Im Altertum waren auf der Peloponnes bedeutende Zentren der mykenischen Kultur die von ca 1600 bis ca 1050 v Chr bestand Viele mykenische Siedlungen wurden um oder kurz nach 1200 v Chr zerstort teilweise sogar aufgegeben U a Mykene und Tiryns blieben jedoch weiter besiedelt Die Dorer wanderten vermutlich ab dem spaten 11 Jahrhundert v Chr auf die Peloponnes ein s Dorische Wanderung Neben den Dorern hielten sich im Nordwesten die Achaier In der klassischen Zeit war die Halbinsel unter der Herrschaft Spartas und seines Peloponnesischen Bundes Nach dem Fall Spartas bei der Schlacht von Leuktra kam das Gebiet 371 v Chr zum Herrschaftsbereich des Arkadischen Bund Nach der Makedonenherrschaft schlossen sich Teile der Peloponnes im Achaischen Bund zusammen der 146 v Chr von den Romern nach der Zerstorung Korinths aufgelost wurde Am Ende der Spatantike wurden grosse Teile der Halbinsel von eindringenden slawischen Gruppen besiedelt siehe hierzu Landnahme der Slawen auf dem Balkan Nach jahrhundertelanger Zugehorigkeit zu Byzanz siehe Thema von Hellas und Thema von Peloponnes wurde die Halbinsel die nun Morea bzw Moree genannt wurde 1204 von den Kreuzrittern erobert Die Gegend rund um Mystras wurde aber bald wieder byzantinisch und zu einem Zentrum der Halbinsel die weitgehend von den Byzantinern zuruckerobert wurde Ab dem 15 Jahrhundert wechselte der Besitz zwischen Venedig und dem Osmanischen Reich Von 1686 bis 1715 war die gesamte Morea erstmals territorial vollstandig eine venezianische Provinz siehe auch Turkenkriege nach der Unabhangigkeit Griechenlands 1821 wurde sie unter ihrem antiken Namen Teil des neuen Staates Karte der Peloponnes im Altertum Landschaft der PeloponnesBekannte antike Statten Bearbeiten Stadt Argos Apollontempel von Bassai Asklepiosheiligtum und Theater von Epidauros Stadt Kleonai Stadt Korinth und Burg Akrokorinth Mykenische Graber und Akropolis von Maghoula Galatas Stadt Mantineia Stadt Megalopolis Stadt Messene Stadt Methana Mykenische Stadtburg Mykene Zeusheiligtum und Sportstatten von Olympia Stadt Phleious Mykenischer Palast von Pylos s Palast des Nestor Stadt Sikyon Stadt Sparta Stadt Tegea Mykenischer Palast von Tiryns Stadt Troizen Zeusheiligtum von NemeaWichtige Orte aus byzantinischer Zeit Bearbeiten Mystras Monemvasia Methoni KoroniGeschichtlich bedeutende Orte Bearbeiten Kalavryta NafplioVerkehr BearbeitenVerbindungen zum ubrigen Griechenland Bearbeiten Die Halbinsel ist im Osten mit mehreren Brucken uber den Kanal von Korinth mit dem Festland verbunden im Norden uber den Golf von Korinth mit der 2004 eingeweihten Rio Andirrio Brucke Eisenbahn Bearbeiten Ein meterspuriges Schmalspurbahnnetz erschliesst die Halbinsel Die Hauptstrecke fuhrte ursprunglich von Athen uber Korinth nach Patras und entlang der Westkuste weiter nach Kalamata eine weitere Strecke erschliesst das Landesinnere zwischen Korinth und Kalamata Eine normalspurige Neubaustrecke ist bis Korinth bzw Kiato fertiggestellt Seitdem sie fertig gestellt ist wurde die Meterspurbahn ostlich von Korinth eingestellt Seit Februar 2011 wird die Strecke elektrisch betrieben wodurch die Fahrzeit von Kiato zum Flughafen Athen weiter verkurzt wurde Der Bahnverkehr auf dem Abschnitt zwischen Kiato und Patras wurde im Sommer 2009 mit dem Ziel des Umbaus auf Normalspur eingestellt Die von dieser Strecke abzweigende hauptsachlich touristischen Zwecken dienende Zahnradbahn Diakopto Kalavryta fahrt aber weiterhin Die Strecken von Korinth nach Nafplio Tripoli und Kalamata sowie die Strecken von Patras uber Pyrgos nach Kalamata wurden im Januar 2011 wegen Unwirtschaftlichkeit vollstandig eingestellt obwohl sie in den Jahren von 2004 bis 2009 nahezu komplett erneuert und neue Dieseltriebwagen angeschafft worden waren Strasse Bearbeiten Zwei mautpflichtige Autobahnen beziehungsweise Schnellstrassen die Olympia Odos durchqueren die Peloponnes Diese treffen kurz vor dem Isthmus von Korinth aufeinander und fuhren von dort nach Athen Der nordliche Teil die A8 von Patras nach Korinth befindet sich im Ausbau Luftverkehr Bearbeiten Flughafen befinden sich bei Patras Araxos im Nordwesten und bei Kalamata im Sudwesten der Halbinsel Seeverkehr Bearbeiten Fahrverbindungen nach Italien gehen ab Patras zu den Ionischen Inseln Zakynthos und Kefalonia ab Kyllini nach Kythira und Kreta ab Gythio Literatur BearbeitenGeschichte Bearbeiten Quelleneditionen Bearbeiten J Chrysostomides Monumenta Peloponnesiaca Documents for the History of the Peloponnese in the 14th and 15th Centuries Porphyrogenitus 1995 Antike Bearbeiten Ioanna Kralli The Hellenistic Peloponnese Interstate Relations A Narrative and Analytic History 371 146 BC The Classical Press of Wales 2017 A D Rizakes S Zoumbaki M Kantirea Hrsg Roman Peloponnese 2001 Mittelalter Bearbeiten Johannes Koder Morea In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 6 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1993 ISBN 3 7608 8906 9 Sp 834 836 hier Sp 834 Antoine Bon La Moree franque Recherches historiques topographiques et archeologiques sur la principaute d Achaie 1205 1430 2 Bde Paris 1969 Michael Weithmann Griechenland Vom Fruhmittelalter bis zur Gegenwart Regensburg Pustet 1994 ISBN 3 7917 1425 2 Ruthy Gertwagen The Port of Modon in The Venetian Commercial System of Foodstuff 1358 1500 in Klaus Friedland Hrsg Maritime Food Transport 1994 S 187 198 Sharon E J Gerstel Hrsg Viewing the Morea Land and People in the Late Medieval Peloponnese Dumbarton Oaks 2013 David Jacoby Rural Exploitation and Market Economy in the Late Medieval Peloponnese in Sharon E J Gerstel Hrsg Viewing the Morea Land and People in the Late Medieval Peloponnese Dumbarton Oaks Research Library and Collection Washington 2013 S 213 275 academia edu Neuzeit Bearbeiten Anastasia Stourati Memorie di un ritorno La guerra di Morea 1684 1699 nei manoscritti della Querini Stampalia Fondazione scientifica Querini Stampalia Venedig 2001 Reisefuhrer Bearbeiten Klaus Botig Griechenland Festland und Peloponnes DuMont Koln 1996 ISBN 3 7701 3456 7 Markus Fiedler Burkard Richter Griechenland Peloponnes Athen Delphi Ein geographischer Exkursionsfuhrer Books on Demand Delmenhorst 2008 ISBN 3 8370 4314 2 Christoph F Leon Peloponnes Hallwag Fuhrer mit Fotografien von Hans Weber Hallwag Bern Stuttgart 1981 ISBN 3 444 10277 1 Raffaele Nostitz Griechenland E4 Peloponnes Conrad Stein Verlag Welver 2023 ISBN 978 3 86686 088 9 Weblinks Bearbeiten Commons Peloponnes Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wikivoyage Peloponnes Reisefuhrer Private Website uber den PeloponnesEinzelnachweise Bearbeiten J Koder Morea In Lexikon des Mittelalters LexMA Band 6 Artemis amp Winkler Munchen Zurich 1993 ISBN 3 7608 8906 9 Sp 834 836 hier Sp 834 Normdaten Geografikum GND 4045064 8 lobid OGND AKS VIAF 234133404 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Peloponnes amp oldid 234437713