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Dieser Artikel handelt von der griechischen Prafektur Zu weiteren Bedeutungen siehe Achaia Begriffsklarung Achaia griechisch Perifereiakh Enothta Axaias Periferiaki Enotita Achaias ist eine Landschaft auf der nordwestlichen Peloponnes und einer der drei Regionalbezirke der griechischen Region Westgriechenland Achaia wurde aus der Teilung der seit 1833 bestehenden Prafektur Achaia und Elis als Prafektur eingerichtet verlor mit der Verwaltungsreform 2010 jedoch diesen Status Als Regionalrat hat Achaia abgesehen von der Sitzzuteilung im Regionalrat keine politische Bedeutung Zentrum des Gebietes ist die Grossstadt Patras mit 171 484 Einwohnern Regionalbezirk Achaia Perifereiakh Enothta Axaias Axaia Datei PE Achaias in Greece svgBasisdatenStaat GriechenlandRegion WestgriechenlandFlache 3 274 941 km Einwohner 309 694 2011 1 Bevolkerungsdichte 94 6 Ew km NUTS 3 Code Nr EL632Gliederung 5 GemeindenAchaia umfasst die Gemeinden Dytiki Achaia Egialia Erymanthos Kalavryta und Patras Die Achaer oder Achaier waren einer der Hauptstamme des Antiken Griechenland Sie besiedelten auch die Phthiotis Homer verwendet die Bezeichnung Achaer neben Danaer und Argiver fur die gegen Troja kampfenden Griechen an sich Bis 1943 war Mega Spileo griechisch Mega Sphlaio das grosste und reichste Kloster in Griechenland Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Fruhgriechische Zeit 1 2 Klassische griechische Ara 1 3 Hellenistische und romische Ara 1 4 Mittelalter und Neuzeit 2 Bilder 3 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenFruhgriechische Zeit Bearbeiten Die antike Landschaft Achaia mit ihrer Bezeichnung im engeren Sinn erstreckte sich entlang der nordpeloponnesischen Kuste Sie grenzte im Westen an den Nordosten von Elis im Suden an Arkadien und im Osten an das Gebiet von Sikyon Im Suden bildete der hochste Rucken der machtigen nordarkadischen Gebirge der Erymanthos der Aroania Krathis Chelydorea und Kyllene die naturliche Grenze Die nach dem antiken Volksstamm der Achaier benannte Landschaft besass nur im Westen im Gebiet der Stadt Dyme eine grossere Kustenebene wahrend ihr ubriges Territorium gebirgig war Zahlreiche Flusse bewasserten das Land 2 Die Besiedlung Achaias begann mit der Einwanderung von Griechen im Mittelhelladikum wobei Funde aus dieser Zeit bei Pharai gemacht wurden In der mykenischen Blutezeit ist sie noch selten bei Gumenitsa nachweisbar In der griechischen Fruhzeit war die Region historisch bedeutungslos Stadtebildung setzte erst verhaltnismassig spat ein Fur den Zeitraum von 1230 bis 1000 v Chr mehren sich die archaologischen Funde Sie wurden an zahlreichen Orten an der Kuste in der sich weit landeinwarts erstreckenden Anbauzone von Pharai Chalandritsa und auch in Gebirgsregionen gemacht Die damaligen Bewohner unterhielten Beziehungen zu westgriechischen Inseln und dem nordlichen Adriaraum Laut Herodot 3 und Pausanias 4 hatten die Achaier in dieser Zeit die ursprunglich in Achaia ansassigen Ionier vertrieben ihr Gebiet sei dann von der Dorischen Wanderung umgangen worden Nach einer Fundlucke im 10 Jahrhundert v Chr gehorten die Bewohner Achaias des fruhen 1 Jahrtausends v Chr der nordwestgriechischen Dialektgruppe an und standen in Verbindung mit den nordlich von ihnen an der gegenuberliegenden Kuste siedelnden Aitolern Herodot 5 gibt an dass die Achaier ebenso wie bereits vor ihnen die Ionier ihr Siedlungsgebiet als Zwolfstadtebund organisiert hatten Diese zwolf Poleis waren ursprunglich Dyme Pharai Tritaia Patrai Olenos Rhypes Aigion Helike Bura Aigai Aigeira und Pellene 6 Klassische griechische Ara Bearbeiten Im Zeitraum von etwa 720 bis 670 v Chr wanderten Kolonisten aus Achaia nach Suditalien in das Gebiet am Golf von Tarent aus grundeten dort Metapont Sybaris Kroton und Kaulonia und fuhrten das achaiische Alphabet ein Zwar nahmen die Stadte Aigai und Pellene zeitweilig eine Sonderstellung ein doch formte Achaia im Wesentlichen eine ethnisch begrundete politische Einheit deren religioses Zentrum der Tempel des Zeus Hamarios ausserhalb von Helike war An den Anfang des 5 Jahrhunderts v Chr ausgefochtenen Perserkriegen nahm Achaia nicht teil auch war es anfangs kein Mitglied des Peloponnesischen Bunds Von 454 446 v Chr war es vorubergehend von Athen abhangig Nach 417 v Chr kam es in den Einflussbereich von Sparta das die Umgestaltung der ursprunglichen Demokratien in Oligarchien erzwang Achaia konnte etwa ein Aufgebot von 36 000 Kriegern fur Feldzuge rekrutieren stellte 401 v Chr fur den Zug der Zehntausend die den persischen Prinzen Kyros den Jungeren unterstutzten zahlreiche Soldner sowie 400 394 und 390 v Chr Soldaten fur unter dem Oberkommando von Sparta gefuhrte Kriege Die Stadte Bura und Helike wurden 373 v Chr durch See und Erdbeben zerstort Bootische Truppen des thebanischen Staatsmanns Epaminondas fielen 367 v Chr in Achaia ein und vertrieben die dortigen Oligarchen die indessen rasch erneut die Herrschaft erlangten In der Schlacht bei Mantineia kampften 362 v Chr Kontingente aus Achaia als Bundesgenossen der Athener und Spartaner mit Ab 360 v Chr war Achaia als politischer Bund Koinon organisiert und pragte als solcher bis 320 v Chr Bundesmunzen Im Dritten und Vierten Heiligen Krieg gehorte Achaia zu den Gegnern des Makedonenkonigs Philipp II und ebenso unterstutzte es den Spartanerkonig Agis III 331 v Chr in dessen Kampf gegen den von Alexander dem Grossen eingesetzten Statthalter von Makedonien und Griechenland Antipatros Nach Alexanders Tod 323 v Chr verschwand der Bund und Demetrios Poliorketes stationierte Besatzungen in den achaiischen Stadten 7 Hellenistische und romische Ara Bearbeiten 281 280 v Chr wurde der Achaiische Bund von den vier westlichsten achaiischen Stadten neu gegrundet die makedonischen Garnisonen wurden vertrieben Er lehnte sich zunachst an Pyrrhos I an und unterstutzte im Chremonideischen Krieg 267 261 v Chr Athen gegen den Makedonenkonig Antigonos II Gonatas Grosseres politisches Gewicht erhielt der Bund 251 v Chr als der fuhrende hellenistische Staatsmann Aratos den Beitritt von Sikyon ermoglichte das rasch die Vormachtstellung erreichte Er schloss u a Allianzen mit Arkadien und Boiotien Aratos eroberte 242 v Chr Korinth und versetzte damit Makedonien einen schweren Schlag In den 230er und 220er Jahren v Chr erweiterte der Bund das achaiische Gebiet betrachtlich in dem er u a Teile von Arkadien Argolis und Attika anschloss Dies brachte ihn in Gegensatz zu Sparta Gegen dessen Konig Kleomenes III kampften die Achaier von 228 222 v Chr erfolglos mussten die Unterstutzung des Makedonenkonigs Antigonos III Doson anrufen und im Gegenzug Korinth Orchomenos und Heraia abtreten Auf diese Schwache des Bundes bauend marschierten die Aitoler in den Jahren 219 und 218 v Chr wahrend des Bundesgenossenkriegs nach Achaia ein Dessen Bund geriet in starke Abhangigkeit von Philipp V von Makedonien und litt auch unter der 212 v Chr abgeschlossenen Allianz der Romer mit dem Aitolischen Bund Unter dem Feldherrn Philopoimen wurde der Achaiische Bund wieder gestarkt und Heer sowie Reiterei reorganisiert 8 Durch den Paktschluss mit Rom ab 198 v Chr erreichte der Achaiische Bund die Stellung einer Vormacht in Griechenland Er gelangte 194 v Chr wieder in den Besitz von Korinth ein Jahr spater erwarb er Kustenstadte Lakoniens und Argos 192 v Chr Sparta Kustenstadte Messeniens sowie Megara und 191 v Chr Messene sowie Elis Er beherrschte seither fast die ganze Peloponnes und warf 189 sowie 183 v Chr Erhebungen in Sparta ferner 183 182 v Chr in Messene nieder Die Romer forderten die Vermogenden des achaiischen Bundesgebietes und losten so innere Spannungen aus Als sie 168 v Chr den Makedonenkonig Perseus besiegt hatten verlangten sie vom Achaiischen Bund zahlreiche peloponnesische Adlige die eventuell Hinneigung zu Makedonien hegten als Geiseln auszuliefern Auch der Geschichtsschreiber Polybios wurde nach Italien deportiert Als Sparta versuchte sich vom Bund zu losen geriet dieser ab 148 v Chr in direkten Konflikt mit Rom Dieses war im folgenden Achaiischen Krieg siegreich der Konsul Lucius Mummius eroberte 146 v Chr Korinth und der Achaiische Bund durfte nur noch sakrale Aufgaben wahrnehmen In den Stadten von Achaia trat an die Stelle der bisherigen demokratischen Verfassung die Regierungsform der Timokratie 67 v Chr siedelte Pompeius in Dyme kilikische Seerauber an und es wurde spater romische Kolonie 9 Hauptartikel Achaea 27 v Chr wurde die Peloponnes und das griechische Kernland sowie die meisten seiner Inseln unter dem Namen Achaea in eine romische Provinz umgewandelt Diese wurde von einem ublicherweise jahrlich wechselnden Proconsul pro praetore verwaltet und hatte das in eine romische Kolonie umgewandelte Korinth zur Hauptstadt Von 15 44 n Chr wurde Achaea gemeinsam mit der Provinz Macedonia vom kaiserlichen Legaten von Mosien verwaltet Spatestens unter Kaiser Antoninus Pius kam Thessalien zu Macedonia wahrend Epirus als eigene Provinz organisiert wurde Correctores konsularischen Rangs hatten die Aufsicht uber die freien Stadte Achaeas Im 4 Jahrhundert gehorte Achaea zeitweilig zum westlichen Teil des Romischen Reichs nach der Teilung im Jahr 395 wurde es dem ostromischen Reich zugeschlagen Kurz danach plunderte der Westgotenfuhrer Alarich Achaea wurde aber von Stilicho besiegt 10 Mittelalter und Neuzeit Bearbeiten Im spaten 6 Jahrhundert begann die Landnahme der Slawen auf dem Balkan die bis ins 7 Jahrhundert Achaia wiederholt verheerten und sich in grossen Teilen Griechenlands ansiedelten Ab etwa 800 war das Land wieder eine gesicherte griechische Provinz des Byzantinischen Reichs Staatrechtlich verschwindet der Name Achaia etwa seit dem 9 Jahrhundert vollig Griechenland war damals in mehrere Militarbezirke oder Themen unter selbstandigen Strategen aufgeteilt namlich Hellas das Zentralgriechenland und Thessalien umfasste und Peloponnes 11 Hauptartikel Furstentum Achaia Nach der Eroberung von Konstantinopel 1204 wahrend des Vierten Kreuzzugs durch die Kreuzfahrer unterwarf Wilhelm von Champlitte ab 1205 die Peloponnes und grundete dort das Furstentum Achaia Ihm folgte 1209 Gottfried I von Villehardouin sowie 1228 dessen Sohn Gottfried II 1246 wurde Wilhelm II von Villehardouin ein Bruder Gottfrieds II Furst von Achaia und verlor nach dem Sturz des lateinischen Kaisertums 1261 Lakonien an den byzantinischen Kaiser Michael VIII Palaiologos Nach seinem Tod 1278 fiel Achaia an das dem letzten Villehardouin verschwagerte uber Neapel Sizilien herrschende Haus Anjou das Achaia teils durch Statthalter teils durch Vasallenfursten regieren liess Die Palaiologen gewannen bis 1432 mit Ausnahme einiger von Venedig besetzter fester Stadte Achaia zuruck 12 Nach der Eroberung von Konstantinopel 1453 unterwarfen die Osmanen bis 1460 die Peloponnes und damit Achaia Das Gebiet blieb mit Ausnahme der Episode venezianischer Herrschaft 1687 1715 bis zum Beginn des griechischen Unabhangigkeitskriegs 1821 als Paschalik von Tripolitza Teil des Osmanischen Reichs Im Konigreich Griechenland bildete das Gebiet der spateren Prafektur Achaia zunachst gemeinsam mit dem grossten Teil der Landschaft Elis den Nomos Achaia und Elis 12 Dieser wurde 1899 in die Prafekturen Achia und Elis aufgeteilt die 1909 erneut vereint und 1930 wieder getrennt wurden Bilder Bearbeiten nbsp Im Hafen von Patras nbsp Das Weingut Achaia Clauss nbsp Mahnmal fur das Massaker der deutschen Wehrmacht 1943 in Kalavryta nbsp Bei Ano Lousi nordlich von Kastria Achaia nbsp Mykenische Befestigung Teichos DymaionEinzelnachweise Bearbeiten Ergebnisse der Volkszahlung 2011 Nationaler Statistischer Dienst Griechenlands EL STAT ELSTAT Excel Dokument 3 1 MB Johannes Toepffer Achaia 1 In Paulys Realencyclopadie der classischen Altertumswissenschaft RE Band I 1 Stuttgart 1893 Sp 156 190 hier Sp 156 f Herodot Historien 1 145 f und 7 94 Pausanias Beschreibung Griechenlands 7 1 1 f und 7 1 6 f Herodot Historien 1 145 Ernst Kirsten Achaia In Der Kleine Pauly KlP Band 1 Stuttgart 1964 Sp 32 38 hier Sp 32 f Ernst Kirsten Achaia In Der Kleine Pauly KlP Band 1 Stuttgart 1964 Sp 32 38 hier Sp 34 f Ernst Kirsten Achaia In Der Kleine Pauly KlP Band 1 Stuttgart 1964 Sp 32 38 hier Sp 35 f Ernst Kirsten Achaia In Der Kleine Pauly KlP Band 1 Stuttgart 1964 Sp 32 38 hier Sp 36 f Bengt E Thomasson Achaia In Der Kleine Pauly KlP Band 1 Stuttgart 1964 Sp 32 38 hier Sp 38 Achaia in Heinrich August Pierer Hrsg Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 6 Auflage 1875 79 Bd 1 S 136 f a b Achaia in Heinrich August Pierer Hrsg Universal Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit 6 Auflage 1875 79 Bd 1 S 137 VRegionalbezirke in GriechenlandAttika Athen Nord Athen Sud Athen West Athen Zentrum Inseln Ostattika Piraus WestattikaEpirus Arta Ioannina Preveza ThesprotiaIonische Inseln Ithaka Kefalonia Kerkyra Lefkada ZakynthosKreta Chania Iraklio Lasithi RethymnoMittelgriechenland Bootien Euboa Evrytania Fokida FthiotidaNordliche Agais Chios Ikaria Lesbos Limnos SamosOstmakedonien und Thrakien Drama Evros Kavala Rodopi 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https de wikipedia org w index php title Achaia amp oldid 237625349