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Aigeira altgriechisch Aἴgeira bis zum 7 Jahrhundert v Chr Hyperesia Ὑperhsia war eine bedeutende antike Stadt ca 2 5 km sudostlich des modernen Kustenorts Egira im ostlichen Teil Achaias im Norden der Peloponnes Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Archaologische Untersuchungen des OAI 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenGeschichte BearbeitenDas antike Aigeira ostlich der heutigen Siedlung auf dem Hugel Palaiokastro gelegen war eine bedeutende Stadt der Achaier Schon im 3 Jahrtausend v Chr liessen sich dort Menschen nieder Laut Homer entsandte die Stadt die zu seiner Zeit noch Hyperesia hiess Schiffe in den Trojanischen Krieg Mindestens bis ins Jahr 688 v Chr trug Hyperesia ihren Namen Der Legende nach wurde Hyperesia in dieser Zeit wie der antike Reiseschriftsteller Pausanias berichtet durch Truppen aus Sikyon bedroht Die zahlenmassig unterlegenen Verteidiger errangen dennoch durch eine Kriegslist den Sieg Dabei banden sie ihren Ziegen Fackeln an die Horner und hetzten sie auf die Feinde die vor Angst die Flucht ergriffen Zum Dank benannten die Bewohner ihre Stadt nach den Ziegen griechisch Aiges aus Hyperesia wurde Aigeira Die gunstige Lage verschaffte der Stadt eine Zeit grossen Wohlstands Als eine der zwolf wichtigsten Stadte der Achaea war Aigeira Mitglied im Achaiischen Bund Laut Pausanias gab es in der Stadt eine Statue des Zeus und der Athene sowie den Tempel der Artemis Agrotera Die Stadt verfiel nach dem Untergang des Romischen Reichs wohl in der Folge eines schweren Erdbebens im 4 Jahrhundert n Chr Der Legende nach wurde sie durch eine Flutwelle zerstort Da die Stadt aber mehr als 400 m uber dem Meer liegt ist ein Erdbeben wahrscheinlicher Archaologische Untersuchungen des OAI Bearbeiten nbsp Theater von AigeiraDas Osterreichische Archaologische Institut OAI fuhrte 1916 erstmals Grabungen in Aigeira durch Am 31 August 1916 fanden die Ausgraber unter Leitung von Otto Walter in einem kleinen Tempel Naiskos nahe dem Theater den Kopf der Zeusstatue die laut Pausanias vom sonst nicht bekannten Athener Bildhauer Eukleides stammen soll Spater fand Walter auch den linken Arm sowie einen Finger der rechten Hand der Statue Bei den im Jahr 1972 unter Wilhelm Alzinger wieder aufgenommenen Ausgrabungen kam in dem Naiskos ein Kieselmosaik zutage Das Mosaik zeigt einen Adler der eine Schlange reisst Dies gilt als ein weiteres Indiz dafur dass der Naiskos als Zeustempel von Aigeira zu identifizieren sein konnte Daruber hinaus konnte in den folgenden Jahren das Theater vollstandig freigelegt werden Bei Grabungen auf der seit neolithischer Zeit besiedelten Akropolis wurden Wohnbauten mit Vorratsraumen und ein Topferofen aus mykenischer Zeit freigelegt Wichtig fur die Forschung ist der Fundort auch wegen grosserer Mengen an sogenannter Handgemachter Geglatteter Keramik die hier ans Licht kamen und aus dem 12 Jahrhundert v Chr Spathelladikum III C stammen 1 In archaischer und fruhklassischer Zeit befand sich an derselben Stelle ein Heiligtum wohl fur eine weibliche Gottheit Das Heiligtum wurde jedoch im Hellenismus aufgegeben In einer Zisterne wurden Teile eines spatarchaisch fruhklassischen Tondaches und verschiedene Weihgeschenke gefunden Im Bereich des Theaters wurde das von Pausanias beschriebene Heiligtum der Tyche Tycheion lokalisiert Weiter nordlich wurden unter der Leitung von Anton Bammer die Fundamente zweier weiterer Tempel aufgedeckt Seit 1998 wird unterhalb der Akropolis unter der Leitung von Georg Ladstatter ein Gebaudekomplex mit Bankettraumen und Badeeinrichtungen moglicherweise ein Gastehaus freigelegt Neue Forschungen in Aigeira insbesondere im Bereich des Gelandesattels sudostlich der Akropolis beschaftigen sich mit der Periode des Ubergangs von der spaten Bronzezeit zur fruhen Eisenzeit Literatur BearbeitenRudolf Scheer Aigeira In Siegfried Lauffer Hrsg Griechenland Lexikon der historischen Statten Von den Anfangen bis zur Gegenwart Beck Munchen 1989 S 82 83 ISBN 3 406 33302 8Weblinks BearbeitenAigeira Projekt des Osterreichischen Archaologischen Instituts Informationen zu Aigeira auf der Website des Instituts fur Europaische und Orientalische ArchaologieAnmerkungen Bearbeiten Zur Handgemachten Geglatteten Keramik von Aigira Sigrid Deger Jalkotzy Fremde Zuwanderer im spatmykenischen Griechenland Zu einer Gruppe handgemachter Keramik aus d Myk III C Siedlungsgeschichten von Aigeira Osterreichische Akademie der Wissenschaften Wien 1977 ISBN 978 3 7001 0228 138 1273663 22 3769617 Koordinaten 38 7 38 5 N 22 22 37 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Aigeira amp oldid 236890000