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Dieser Artikel behandelt die klassische Gottheit Zu weiteren Bedeutungen Zeus Begriffsklarung Zeus altgriechisch Zeys Zeus klassische Aussprache ungefahr dze u s neugriechisch Zeys Zefs bzw Dias Dias lateinisch Iuppiter ist der oberste olympische Gott der griechischen Mythologie und machtiger als alle anderen griechischen Gotter zusammen Uber ihm stand nur das personifizierte Schicksal seine Tochter die Moiren Auch er hatte sich ihnen zu fugen Zeus entspricht in der romischen Mythologie dem Jupiter Buste des Zeus gefunden in Otricoli Sala Rotonda Museo Pio Clementino Vatikan Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie 2 Mythos 2 1 Geburt und Kindheit 2 2 Kampf gegen die Titanen 2 3 Kampf gegen die Giganten 2 4 Kinder des Zeus 3 Kult 3 1 Beinamen 4 Zeus in der griechisch romischen Philosophie 5 Zeus in den bildenden Kunsten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologieDer Name entspringt derselben indogermanischen Wortwurzel diu hell Tag die im lateinischen Iuppiter und dem vedisch altindischen Dyauh pita Himmel Vater enthalten ist Sie zeigt sich deutlicher in flektierten Formen Genitiv Dios Dios Dativ Dii Dii Akkusativ Dia Dia aber Vokativ Zeῦ Zeu und ist Ausdruck eines gemeinsamen indogermanischen Gottesbildes und mit den jeweiligen Wortern fur Gott verwandt z B lateinisch deus von indogermanisch di eus germanisch Tiwaz alter Teiwaz altnordisch Tȳr althochdeutsch Ziu 1 und vedisch altindisch deva MythosGeburt und Kindheit Speisung des Knaben Zeus durch eine Nymphe Statue des Zeus mit Nike Eremitage Sankt PetersburgZeus ist ein Sohn des Titanenpaares Kronos und Rhea daher auch der Beiname bzw Patronym Kronion Kroniwn Kroniōn Kronides Kronidhs Kronides und Bruder von Hestia Demeter Hera Hades und Poseidon Nach Hesiod verschlingt Kronos alle seine Kinder gleich nach der Geburt da er furchtete diese konnten ihn entmachten so wie er selbst seinen Vater Uranos entmachtet hatte Als Zeus geboren werden sollte beschliesst Rhea auf den Rat von Gaia und Uranos hin ihn im Verborgenen auf die Welt zu bringen Sie geht dazu in eine Hohle bei der Stadt Lyktos auf Kreta woraufhin der neugeborene Zeus von Gaia versteckt wird Kronos gibt sie anstatt Zeus einen in eine Windel gewickelten Stein den er verschlingt 2 Nach anderen Uberlieferungen liegt der Geburtsort des Zeus in einer Hohle des Berges Dikti oder des Ida wo er von den Nymphen Adrasteia und Ide aufgezogen von der Ziege Amaltheia versorgt und von den Kureten beschutzt wird Diese damonischen Krieger ubertonen durch Gebrull und Waffenklirren das Geschrei des Sauglings damit Kronos nicht auf ihn aufmerksam wird 3 4 5 6 Seinen Beinamen Idaios verdankt er dieser Variante des Mythos Siehe auch Ammen des Zeus Er wachst nach Hesiod schnell heran und bringt mit List und unter Mithilfe Gaias den Kronos dazu zuerst den Stein und dann alle seine verschluckten Kinder wieder auszuwurgen 7 In der Bibliotheke des Apollodor wendet Zeus sich an Metis die Kronos eine Droge verabreicht welche ihn zum Speien bringt 8 Kampf gegen die Titanen Hauptartikel Titanomachie Als Herrscher der Gotterversammlung wird Zeus bereits bei Homer dargestellt jedoch ohne einen erlauternden Mythos 9 Nach Hesiod mussen Zeus und seine Geschwister ihren Vater Kronos sowie die riesigen Titanen bekampfen um die Herrschaft uber die Welt zu erringen Sie kampfen vom Olymp aus gegen die Titanen die sich auf dem Othrys verschanzt haben Als der Kampf nach zehn Jahren noch nicht entschieden ist rat Gaia ihm die im Tartaros gefangen gehaltenen Geschwister der Titanen die Kyklopen und Hekatoncheiren zu befreien Von den Kyklopen erhalt er Blitz Zundkeil und Donner als Waffen die Hekatoncheiren stehen ihm kampfend zur Seite Die Titanen werden von den Gottern besiegt und in den Tartaros verbannt die Hekatoncheiren werden zu deren Wachtern 10 Den Gottern wird von Gaia geraten Zeus zu ihrem Herrscher zu machen Dieser teilt die Welt in drei Reiche ein Zeus selbst beherrscht den Himmel Poseidon das Meer und Hades die Unterwelt 11 In der Bibliotheke muss Zeus zuerst die Kampe erschlagen um die Kyklopen und Hekatoncheiren zu befreien Zudem erhalten auch Hades und Poseidon Waffen von den Kyklopen die sich auch aktiv am Kampf beteiligen 8 Uber das Schicksal von Kronos gibt es viele verschiedene Versionen Homer und andere Texte berichten davon dass er mit den anderen Titanen im Tartaros gefangen wird Orpheus beschreibt in seinen Geschichten dass Kronos bis zur Unendlichkeit in der Hohle von Nyx gefangen gehalten wird Pindar berichtet von der Entlassung Kronos aus dem Tartaros und dass Zeus ihn zum Herrscher des Elysion machte Kampf gegen die Giganten Hauptartikel Gigantomachie Die Herrschaft der olympischen Gotter unter Zeus wurde durch einen Angriff der Giganten bedroht In der Gigantomachie aber besiegten die Gotter die Giganten Der Schild des Zeus heisst Aigis oder Agis griech Ziegenfell Dieser wurde von Hephaistos geschmiedet und wird meist als schuppen und schlangenbewehrter Halskragen dargestellt Die Aigis ist Sinnbild der schirmenden Obhut Agide der Gotter Kinder des Zeus Hochzeit von Zeus und Hera auf einem antiken Fresko aus Pompeji Zeus und Adler Naukratis Maler etwa 560 v Chr Louvre ParisVerheiratet war Zeus mit seiner Schwester Hera mit der er vier Kinder hatte Ares Hebe Eileithya und Hephaistos Aber er hatte auch viele Liebschaften unter anderem mit der Gottin Leto einer Tochter des Titanen Koios die ihm Apollon den Gott des Lichts und der Musik und Artemis heilbringende Gottin der Natur und der Jagd gebar oder Leda von der er die Dioskuren Kastor Castor und Polydeukes Pollux bekam Daneben war er auch Vater vieler Nymphen Halbgottinnen und Sterblicher Diese Liebschaften waren nie von Dauer vor allem wegen Heras massloser Eifersucht Um die Kinder die aus diesen Seitensprungen entstanden waren unter anderem Herakles und die schone Helena kummerte er sich aber Die einzige Liebschaft von Dauer war wahrscheinlich die zum Konigssohn Ganymed Dieser war so schon dass Zeus ihn in Gestalt eines Adlers auf den Olymp entfuhrte Dort diente er ihm als Mundschenk Auch die Gottin Aphrodite soll nach Homer eine Tochter von Zeus und der Dione gewesen sein Gelaufiger ist jedoch die Version des Hesiod nach der sie aus dem Schaum daher ihr Name von griech aphros Schaum entstand der sich um die abgeschnittenen Genitalien des Uranos im Meer vor Kythera gebildet hatte Seine Lieblingstochter Athene die Gottin der Weisheit entsprang seinem Kopf obwohl da moglicherweise von Hephaistos nachgeholfen wurde Doch auch andere Gotter stammen von ihm ab wie Dionysos der Gott des Weines siehe Schenkelgeburt die Gottin Iris die als Botschafterin die Kommunikation zwischen Menschen und Gottern sicherstellte oder Hermes der Gotterbote und Schutzgott Um Frauen zu verfuhren nahm Zeus oft eine andere Gestalt an Partnerin Zeus als KinderThemis die Moiren Klotho Lachesis Atropos und die Horen Eunomia Dike Eirene bzw in anderer Tradition Auxo Thallo KarpoHera Kuckuck Hebe Ilithyia Arge Gemass Homer auch Hephaistos gemass Hesiod auch AresAigina 12 Feuer AiakosAlkmene 13 Amphitryon HeraklesAnanke Adrasteia nach anderer Tradition auch die MoirenAntiope 14 Satyr die Zwillinge Amphion und ZethosAsteria 15 AdlerDanae 16 goldener Regen PerseusDemeter PersephoneDione AphroditeElektra Iasion Dardanos HarmoniaElara TityosEuropa 17 Stier Minos Sarpedon RhadamanthysEurymedusa 18 Ameise MyrmidonEurynome Die Chariten Aglaia Euphrosyne Thalia und AsoposGaramantis JarbasHora KolaxesHybris PanIo 19 Nebel Wolke EpaphosKallisto Artemis ArkasKalyke EndymionKarme BritomartisLamiaLeto Artemis ApollonLeda Schwan die Dioskuren Kastor Castor und Polydeukes Pollux Leda oder Nemesis Schwan HelenaMaia HermesMetis AtheneMnemosyne 20 Hirte die Musen Melete Mneme Aoide Klio Melpomene Terpsichore Thalia Euterpe Erato Urania Polyhymnia KalliopeNiobe Argoseine Nymphe MegarosPersephone 21 Schlange ZagreusPluto TantalosProtogeneia AethliosSemele 22 Sterblicher DionysosTaygete LakedaimonThalia die PalikoiKult Gruppe des Zeus mit Ganymed 480 470 v Chr Zeus Statue des Phidias 435 v Chr Das alteste und erste in der Antike beruhmte Zeus Orakel befand sich im Eichenhain von Dodona die Eiche ist ebenfalls der heilige Baum des Zeus Auch in Olympia gab es ein Zeus Orakel hier wurde der Zeus Olympios verehrt Auf Kreta nahmen Kulte Bezug auf seine Geburt und Kindheit mit Hohlen und Geburtskulten Siehe auch Hohle von Psychro Idaische Grotte Verehrt wurde Zeus als Allgott als denkendes Feuer das alles durchdringt als Vater der Gotter und Menschen als Gott des Wetters als Schicksalsgott usw Die Epiphanie des Zeus ist stets der Blitz etwa bei Homer Da Zeus als Gotterherrscher galt war sein Kult oft mit Monarchen verbunden So ist bezeichnend dass der grosse Zeustempel in Athen das Olympieion wahrend der Tyrannis des Peisistratos begonnen durch Konig Antiochos IV fortgefuhrt und erst unter Kaiser Hadrian vollendet wurde wahrend man die Bauarbeiten zur Zeit der attischen Demokratie ruhen liess Die Zeusverehrung erlosch erst am Ende der Spatantike um das Jahr 600 n Chr Beinamen Je nach Art der Verehrung erhielt Zeus verschiedene Beinamen etwa meilixios meilichios deutsch der Sanfte diesem durch Suhne gutig gestimmten Gott zu Ehren feierte man in Athen das Fest Diasia 3enios xenios deutsch der Gastliche als Schutzer des Gastrechts ἑtaireῖos hetaireios deutsch der Freundschaft Beschutzende als Urheber von Freundschaft und Genossenschaft lafystios laphystios zygios zygios als Gott und Schutzer der Hochzeitsnacht patroos patroos als Schutzer der StadtZeus in der griechisch romischen PhilosophieZeus spielt auch eine wichtige Rolle in der Philosophie der Antike Die Orphiker sahen Zeus als den Weltgrund an 23 der Platoniker Xenokrates identifizierte Zeus mit dem kosmischen Nous 24 in der Philosophie der Stoa wurde Zeus als die Urkraft oder kosmische Vernunft aufgefasst 25 Zeus in den bildenden Kunsten Tizian Der Raub der Europa Ol auf LeinwandDie wohl bekannteste Darstellung des Zeus ist die heute nicht mehr erhaltene Kolossalstatue des Phidias in Olympia Weiterhin gibt es zahlreiche Darstellungen von Zeus als Krieger mit dem Attribut des Blitzbundels oder des Zepters thronend als Gottervater Oft wurden auch die zahlreichen Madchen und Frauenraube des Zeus dargestellt wie zum Beispiel der Raub der Europa und ahnliche aber auch der des Knaben Ganymed Seine Attribute sind Zepter Adler Blitzbundel Helm bisweilen auch der Eichenkranz seine Begleiterin manchmal die Siegesgottin Nike LiteraturKonrat Ziegler Zeus In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 6 Leipzig 1937 Sp 564 702 Digitalisat Otto Waser Zeus in der Kunst In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 6 Leipzig 1937 Sp 702 759 Digitalisat Karim W Arafat Classical Zeus A study in art and literature Clarendon Oxford 1990 ISBN 0 19 814912 3 Annika Backe Die Stiere des Zeus Stier und Mythos im antiken Griechenland KulturKommunikation Uplengen Remels 2006 Fulvio Canciani Alessandra Constantini Zeus Iuppiter In Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae LIMC Band 000008 VIII Zurich Munchen 1997 S 421 470 Albert Henrichs Balbina Babler Zeus In Der Neue Pauly DNP Band 12 2 Metzler Stuttgart 2002 ISBN 3 476 01487 8 Sp 782 791 Christiane Krause Zeus In Maria Moog Grunewald Hrsg Mythenrezeption Die antike Mythologie in Literatur Musik und Kunst von den Anfangen bis zur Gegenwart Der Neue Pauly Supplemente Band 5 Metzler Stuttgart Weimar 2008 ISBN 978 3 476 02032 1 S 674 678 Lotte Motz The Sky God of the Indo Europeans In Indogermanische Forschungen Bd 103 1998 S 28ff Weblinks Commons Zeus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wiktionary Zeus Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Zeus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeus im Theoi Project engl Einzelnachweise Friedrich Kluge Alfred Gotze Etymologisches Worterbuch der deutschen Sprache 20 Auflage Hrsg von Walther Mitzka De Gruyter Berlin New York 1967 Neudruck 21 unveranderte Auflage ebenda 1975 ISBN 3 11 005709 3 S 132 s v Dienstag Hesiod Theogonie 453 491 Bibliotheke des Apollodor 1 1 6 Vergil Georgica 4 153 Kallimachos Hymnos an Zeus 15 Ovid Fasti 4 207 Hesiod Theogonie 491 506 a b Bibliotheke des Apollodor 1 2 1 Homer Ilias 8 5 ff Hesiod Theogonie 617 719 851 Hesiod Theogonie 881 885 Ovid Metamorphosen 7 473f und 6 113 Ovid Metamorphosen 6 112 und 9 275 315 Ovid Metamorphosen 6 110f Ovid Metamorphosen 6 108 Ovid Metamorphosen 4 607 611 und 6 113 Ovid Metamorphosen 2 833 875 Karl Tumpel Myrmidon In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 2 2 Leipzig 1897 Sp 3313 Digitalisat Ovid Metamorphosen 1 568 746 Ovid Metamorphosen 6 114 Ovid Metamorphosen 6 114 Ovid Metamorphosen 2 251 313 http www textlog de 4190 html Dirk Cursgen Die Rationalitat des Mythischen Der philosophische Mythos bei Platon und seine Exegese im Neuplatonismus 1 Auflage Gruyter 2002 ISBN 978 3 11 017337 6 S 128 Die Philosophie der Stoa Memento vom 27 Marz 2009 im Internet Archive Die zwolf olympischen Gotter Aphrodite Apollon Ares Artemis Athene Demeter Hephaistos Hera Hermes Hestia Poseidon ZeusSpater dazugehorige Dionysos Hebe Herakles Normdaten Person GND 118772635 lobid OGND AKS LCCN no2014048635 VIAF 3266770 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Zeus amp oldid 235237633