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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Schicksal Begriffsklarung aufgefuhrt Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Schicksal von altniederlandisch schicksel Fakt oder Los von ahd mhd h loჳ Omen Orakel lat fatum griech moira moira im Islam Kismet arabisch قسمة DMG qisma t ist der Ablauf von Ereignissen im Leben des Menschen die als von hoheren Machten vorherbestimmt geschickt oder von Zufallen bewirkt empfunden werden mithin also der Entscheidungsfreiheit des Menschen entzogen sind Inhaltsverzeichnis 1 Begriffsverwendung 2 Hintergrund 3 Siehe auch 4 Literatur 5 WeblinksBegriffsverwendung BearbeitenDer Begriff Schicksal hat keine ihm zugrundeliegende eindeutig wertende Bedeutung Synonym wird das Wort Los verwendet Zumeist wird als Schicksal eine Art hohere Macht begriffen die ohne direktes menschliches Zutun das Leben einer Person entscheidend beeinflusst Beispiele Das Schicksal meint es gut mit ihr Er wurde vom Schicksal dazu bestimmt Das Schicksal nahm seinen Lauf Man kann seinem Schicksal nicht entfliehen oder der Schicksalsschlag In diesem Sinne ist es der Inbegriff unpersonlicher Machte Weit verbreitet ist aber besonders die Auffassung man konne sein Schicksal beeinflussen daher wird auch davon gesprochen sein Schicksal zu meistern oder sein Schicksal in die eigene Hand zu nehmen Auch dass man sein Schicksal nicht herausfordern soll verweist auf die Moglichkeit der Umgehung schicksalhafter Ereignisse oder Verlaufe Die Einstellung gegenuber dem Schicksal reicht von volliger Ergebung Fatalismus uber den Glauben an seine Uberwindbarkeit nimmer sich beugen kraftig sich zeigen rufet die Arme der Gottheit herbei Goethe bis zur volligen Willensfreiheit des Individuums Voluntarismus Hintergrund BearbeitenIn den meisten Kulturen gilt das Schicksal als unausweichliche Bestimmung In der Mythologie entwickelte sich der Gedanke des Schicksals als personifizierte Macht die Schicksalsgottinnen Fortuna Nornen Tyche Moiren Parzen und der Unterweltsgott Namtaru die sowohl das individuelle Leben als auch den Weltlauf beherrschen und das Schicksal dem Menschen schicken Die Vorstellung das Schicksal sei vorbestimmt fuhrte zum Versuch im Voraus zumindest Andeutungen darauf zu bekommen Dieses Konzept liegt der Mantik Wahrsagung zugrunde Haufig ist der Schicksalsglaube religios eingebettet oder ausgeformt Die Annahme das Schicksal des Menschen liege in der Hand Gottes oder eines ubermachtigen gottlichen Wesens und werde von ihm bestimmt oder zumindest gefuhrt findet man im Glauben an die gottliche Vorsehung der etwa im Islam und im Christentum eine wichtige Rolle spielt Je nachdem wie viel Entscheidungsspielraum dabei dem freien Willen des Menschen gegenuber dem vorbestimmten oder vorgesehenen Schicksal zugestanden wird gehen diese Vorstellungen recht weit auseinander und reichen von expliziter Ablehnung des Schicksalsbegriffs in vielen christlichen Richtungen uber einen schicksalhaften Bestimmungsglauben wie er beispielsweise im Islam betont wird bis hin zu der Vorstellung einer Pradestination des Seelenheils also der Vorherbestimmung des zukunftigen Schicksals eines Menschen nach seinem Tod wie sie auch in der christlichen Theologie im Anschluss an Augustinus beispielsweise von Martin Luther gelehrt wurde der damit die Lehre von der Alleinwirksamkeit der gottlichen Gnade und der Unfahigkeit des Menschen verband sich das Heil durch gute Werke zu verdienen In ihrer radikalen Ausformung die dem Menschen jegliche Moglichkeit nimmt sein Schicksal zu beeinflussen und an seinem Heil mitzuwirken werden diese Vorstellungen aber ebenso wie ein philosophischer Determinismus der die Unbeeinflussbarkeit irdischer Ereignisse einschliesslich menschlicher Handlungen durch den Willen postuliert und insoweit dem Schicksalsglauben verwandt ist sowohl im Christentum als auch im Islam abgelehnt Philosophisch ist die Stellung und Bewertung des Zufalls von Bedeutung der im Schicksals und Vorsehungsglauben haufig als gottliche oder schicksalhafte Fugung verstanden oder gedeutet und teils wie im konsequenten Determinismus als nicht existent abgelehnt wird es gibt keine Zufalle Im Unterschied zu deterministischen Vorstellungen betont der Schicksalsglaube jedoch die Unausweichlichkeit nur des Ergebnisses der Bestimmung eines Vorgangs oder einer Biografie billigt dem Individuum jedoch mitunter durchaus die Moglichkeit freier Willensentscheidungen zu mit denen es den Eintritt des vorbestimmten Ergebnisses freilich nicht beeinflussen jedenfalls nicht verhindern kann Klassische Beispiele fur dieses paradoxe Moment in der schicksalglaubigen Weltauffassung finden sich in der antiken Sagenwelt etwa in den Geschichten des Odipus oder des Odysseus deren Protagonisten in ihren Handlungen frei sind und alles unternehmen um ihrer durch Orakel prophezeiten schicksalhaften Bestimmung zu entgehen letztlich aber gerade dadurch ihr vorherbestimmtes Schicksal selbst realisieren Dagegen schliesst der strenge Determinismus die Existenz freier Willensentscheidungen und dadurch bestimmter Handlungen von vornherein aus insoweit er von einer mechanistischen Vorbestimmtheit aller kontingenten Ereignisse also auch des menschlichen Wollens und Handelns durch bekannte und unbekannte Kausalfaktoren ausgeht und dementsprechend weniger am Ergebnis der Bestimmung dem Schicksal interessiert ist sondern daran die strikte Abhangigkeit aller Phanomene einschliesslich aller scheinbar selbstbestimmten Lebensvorgange von vorgegebenen Ursachen in den Blick zu nehmen Einig sind sich das schicksalglaubige und das deterministische Weltbild indes in der Betonung der Unausweichlichkeit und Alternativlosigkeit der Realitat Das kann zu einer eher passiven schicksalergebenen fatalistischen bisweilen gleichgultigen oder auch ethisch indifferenten Lebenseinstellung fuhren und das Streben nach Selbstbestimmung und Weltveranderung als Illusion begreifen lassen Siehe auch BearbeitenKarma Schicksalstafeln in der mesopotamischen Mythologie SchicksalsanalyseLiteratur BearbeitenJuana Danis Erwin Mode Schicksal und Mythos Edition Psychosomatik Munchen 1982 ISBN 3 925350 03 9 Klaus P Fischer Schicksal in Theologie und Philosophie WBG Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2008 ISBN 978 3 534 21958 2 Reinhard G Kratz Hermann Spieckermann Hrsg Vorsehung Schicksal und gottliche Macht Antike Stimmen zu einem aktuellen Thema Mohr Siebeck Tubingen 2008 ISBN 978 3 16 149463 5 Franziska Rehlinghaus Die Semantik des Schicksals Zur Relevanz des Unverfugbaren zwischen Aufklarung und Erstem Weltkrieg Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2015 ISBN 978 3 525 36724 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schicksal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wiktionary Schicksal Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schicksal amp oldid 232011792