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Dieser Artikel behandelt die Gottin Fortuna Fur andere Bedeutungen siehe Fortuna Begriffsklarung Zum antiken romischen Dichter siehe Furius Antias Fortuna lat Gluck Schicksal Fors Fortuna Macht des Schicksals Beiname Antias ist die Glucks und Schicksalsgottin der romischen Mythologie sie entspricht der Tyche in der griechischen Mythologie In der bildenden Kunst wird Fortuna haufig mit signifikanten Attributen dargestellt dem Lebens oder Schicksalsrad einem Fullhorn einem Ruder oder auf einer Kugel rollend Antikes Standbild der Gottin Fortuna mit einem Fullhorn als Attribut Inhaltsverzeichnis 1 Antike 2 Mittelalter und Neuzeit 3 Quellen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAntike BearbeitenVermutlich wurde die Gottin bereits zu Beginn des Romischen Reichs durch den Konig Servius Tullius popular Tullius soll der Fortuna sechsundzwanzig Tempel gewidmet haben jeden mit einer anderen Epiklese Der Legende nach war er als Sohn einer Sklavin durch die Gunst der Schicksalsgottin auf den Konigsthron gekommen Fortuna spielte spater in der Religion der Romer eine wichtige Rolle unter anderem wird sie als eine der Parzen genannt Viele Tempel im gesamten Romischen Reich waren ihr gewidmet z B der Tempel der Fortuna Euelpis Bekannte Tempel der Fortuna befanden sich in Antium von dem sie ihren Beinamen Antias hat 1 in Praeneste und auf dem Quirinal einem der sieben Hugel Roms Ihr Fest wurde am 24 Juni gefeiert 2 Fortuna wurde von den Romern als Staatsgottin Fortuna Populi Romani und als Privatgottin Fortuna privata verehrt 3 Mittelalter und Neuzeit Bearbeiten nbsp Imperatrix Fortuna Herrscherin Fortuna auf dem Schicksalsrad in einer mittelalterlichen Abbildung der Vagantendichtung Carmina Burana nbsp Fortuna Gemalde von Tadeusz Kuntze 1754Ausgehend von den Klosterschulen fing man im 12 Jahrhundert an Fortuna sowie die Gottin Natura als Dienerinnen Gottes zu sehen Obwohl diese Idee eigentlich unvereinbar mit dem christlichen Glauben war wanderte sie im 13 Jahrhundert an die neu gegrundeten Universitaten Philosophisch beschlagene Geister blieben dieser Ansicht gegenuber jedoch haufig kritisch Fortuna wird im Allgemeinen als eine wankelmutige vielschichtige Gottin charakterisiert welche die Gaben ihres Fullhorns gutes wie schlechtes Schicksal Gluck und Ungluck ohne Ansehen der Person verteilt insofern ahnlich der Iustitia Ihre anfangliche religiose Bedeutung als Fruchtbarkeitsgottin wurde dabei spater von ihren Glucks und Schicksalsaspekten verdrangt die auch im Zusammenhang mit dem mittelalterlichen Motiv der Vanitas auftreten ikonographisch etwa im Bild vom Rad des Lebens Als Orakelgottin wurde Fortuna haufig zur Zukunft befragt oftmals geschah dies uber das Ziehen von Losen kleinen Holzstucken mit eingeritzten Linien die von der Priesterschaft gedeutet wurden Im Tarotblatt X Rad des Schicksals wird nicht selten eine weibliche Figur mit einem Rad dargestellt die als die Gottin Fortuna zu deuten ist nbsp Fortuna und das Rad des Lebens mittelalterliches ManuskriptFortuna war auch ein beliebtes Motiv auf Spielmarken oder Jetons im Glucksspiel des 18 und 19 Jahrhunderts 1935 36 hat der Komponist Carl Orff den ersten und den letzten Teil seiner Carmina Burana ihr gewidmet der Text Fortuna Imperatrix Mundi deutsch Fortuna die Herrin der Welt aus der gleichnamigen Sammlung des 13 Jahrhunderts beginnt mit O Fortuna velut luna statu variabilis O Fortuna wie der Mond so veranderlich Das zweite Lied beginnt mit Fortune plango vulnera Die Wunden die Fortuna schlug Im 18 Jahrhundert gab sich der Kammermohr Ignatius den Nachnamen Fortuna Die Wappen von Bohlen im Thuringer Wald und von Gluckstadt zeigen eine unbekleidete Fortuna Fortuna ist ferner ein beliebter Vereinsname fur Sportvereine und wird insbesondere im Fussball haufig als Kurzform fur den ganzen Verein verwendet Siehe auch Fortuna Dusseldorf SC Fortuna Koln und FussballvereinsnameQuellen BearbeitenOvid Fasti VI 771 784Literatur BearbeitenRudolf Peter mit einem Nachtrag von Wilhelm Drexler Fortuna In Wilhelm Heinrich Roscher Hrsg Ausfuhrliches Lexikon der griechischen und romischen Mythologie Band 1 2 Leipzig 1890 Sp 1503 1558 Digitalisat Thomas Ganschow Fortuna In Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae LIMC Band 000008 VIII Zurich Munchen 1997 S 585 591 Fritz Graf Fortuna In Der Neue Pauly DNP Band 4 Metzler Stuttgart 1998 ISBN 3 476 01474 6 Sp 598 602 Sibylle Appuhn Radtke Fortuna In Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte Bd X 2005 Sp 271 401 Iiro Kajanto Fortuna In Wolfgang Haase Hg Aufstieg und Niedergang der Romischen Welt Teil II Bd 17 1 de Gruyter Berlin amp New York 1981 Ehrengard Meyer Landrut Fortuna Die Gottin des Glucks im Wandel der Zeiten Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1997 ISBN 3 422 06207 6 Ludwig Preller Romische Mythologie Weidmannsche Buchhandlung Berlin 1858 S 552 566 Digitalisat Klaus Reichert Fortuna oder die Bestandigkeit des Wechsels Suhrkamp Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 518 57729 8 Behandelt die Rezeption der Fortuna im England der Elisabethanischen Epoche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fortuna Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Vollmer Woerterbuch der Mythologie Stuttgart 1874 Eduard Gerhard Griechische Mythologie Band 2 Druck und Verlag von Georg Reimer 1855 Volltext in der Google Buchsuche Herder Lexikon Griechische und romische Mythologie Herder Verlag Freiburg im Breisgau 1981 ISBN 3 451 04343 2 S 78Normdaten Person GND 118534467 lobid OGND AKS LCCN n2014070334 VIAF 35248023 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fortuna amp oldid 234616816