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Fur den Begriff freier Wille oder Willensfreiheit gibt es keine allgemein anerkannte Definition Umgangssprachlich versteht man etwas anderes unter dem freien Willen als im juristischen oder psychologischen Sprachgebrauch In der Philosophie wird der Begriff nicht einheitlich definiert In einem fachubergreifenden Sinne gehort zur Willensfreiheit die subjektiv empfundene menschliche Fahigkeit bei verschiedenen Wahlmoglichkeiten eine bewusste Entscheidung zu treffen Inhaltsverzeichnis 1 Philosophische Positionen 1 1 Bedingte und unbedingte Willensfreiheit 1 1 1 Bedingte Willensfreiheit 1 1 2 Unbedingte Willensfreiheit 1 2 Vereinbarkeit von Determinismus und Willensfreiheit 1 2 1 Determinismus 1 2 2 Kompatibilismus 1 2 3 Inkompatibilismus 1 3 Indeterminismus und Willensfreiheit 1 4 Kausalitat und Willensfreiheit 1 5 Verbreitung der Positionen 2 Naturwissenschaftliche Modelle und Befunde 2 1 Physik 2 2 Hirnforschung 2 3 Psychologie 2 4 Experimente zur Willensfreiheit 2 5 Freier Wille und Selbstkontrolle 2 6 Autonome Systeme in der Kunstlichen Intelligenz 2 7 Genetik 3 Geisteswissenschaftliche Sichtweisen 3 1 Psychologie 3 1 1 Selbstbestimmungstheorie 3 1 2 Linksextreme Kritik 3 2 Theologie 3 2 1 Christentum 3 2 2 Andere Religionen 4 Rechtslage in Deutschland 5 Ethische Bedeutung 5 1 Philosophische Positionen 5 2 Moralische Verantwortlichkeit 6 Zitate 7 Siehe auch 8 Literatur 8 1 Klassiker 8 2 Systematische Darstellungen 9 Weblinks 9 1 Audio 9 2 Video 10 EinzelnachweisePhilosophische Positionen BearbeitenDie Begriffe von der Subjekt Stellung des Menschen und von dessen Autonomie oder auch dessen Moralitat beruhen auf der Annahme von Entscheidungsfreiheit Auch die politischen Ideen der Freiheit und der Demokratie setzen diese Annahme voraus Doch bereits im griechischen Altertum aber besonders seit Beginn der Aufklarung sah sich die Vorstellung eines freien Willens zahlreichen Anzweiflungen ausgesetzt siehe auch Geschichte des Freien Willens Bedingte und unbedingte Willensfreiheit Bearbeiten Bedingte Willensfreiheit Bearbeiten Nach dem Konzept der bedingten Willensfreiheit ist ein Wille frei wenn eine Person ihren Willen nach ihren personlichen Motiven und Neigungen bildet und dann das tun kann was sie will Handlungsfreiheit Welcher der konkurrierenden Wunsche eines Menschen sich als Wille herausbildet hangt nach dieser Vorstellung von seiner Personlichkeit und von Umwelteinflussen ab Aufgrund der Komplexitat der Umstande die zur Willensbildung fuhren sind die Ursachen einer Entscheidung nur teilweise einsehbar Dennoch wird hier von Freiheit gesprochen weil die getroffene Wahl den Neigungen und Motiven der Person entspricht und somit deren eigenen Willen darstellt und nicht einen aufgezwungenen Es bestehen allerdings Zweifel ob der Ausdruck Freiheit hier angebracht sei da die kausalen Ursachen einer Entscheidung fur den Entscheider selbst nur zu einem Teil erkennbar seien Schopenhauers Ausspruch der Mensch konne tun was er will aber er konne nicht wollen was er will fasst diese Auffassung pointiert zusammen Als eine besondere Form der bedingten Willensfreiheit kann die asymptotische angenaherte Willensfreiheit angesehen werden Da es einerseits einen absolut von allen Zwangen freien Willen nicht geben kann und andererseits doch das bewusste menschliche Denken bzw das Wissen des Einzelnen d h die menschliche Personlichkeit insgesamt die jeweiligen individuellen Handlungen und Entscheidungen wesentlich beeinflussen schlagt Philip Clayton das Konzept der asymptotischen Willensfreiheit vor Diese ist nicht einfach gegeben sondern sie entwickelt und vervollkommnet sich in dem Masse wie sich das jeweilige Individuum menschlich vervollkommnet ohne die absolute Willensfreiheit je zu erreichen 1 2 Unbedingte Willensfreiheit Bearbeiten Nach dem Konzept der unbedingten Willensfreiheit besteht keine Beschrankung der Freiheit Gedacht werden konnte eine solche unbedingte Freiheit jedoch nur dann wenn ein Wille durch nichts bedingt ware Das Problem bei dieser Freiheit ist dass der Wille wenn er durch nichts bedingt ist als zufallig und unmotiviert gelten muss Es unterlage dann also dem reinen Zufall was sich zum Willen herausbildet Er stunde nicht mehr im Einklang mit der Natur und den Neigungen der handelnden Person ware von ihr losgelost und ihr auch nicht mehr zurechenbar Vereinbarkeit von Determinismus und Willensfreiheit Bearbeiten Determinismus Bearbeiten Dem Konzept des Determinismus liegt die Annahme zugrunde dass alle Ereignisse die geschehen sowohl kausale Folge vorangegangener Ereignisse seien als auch von diesen eindeutig bestimmt wurden Kompatibilismus Bearbeiten nbsp Thomas HobbesDie Position dass der Determinismus mit dem freien Willen vertraglich sei bezeichnet man als Kompatibilismus Kompatibilisten wie Thomas Hobbes definieren Willensfreiheit so dass eine Person dann frei handelt wenn sie eine Handlung will und auch anders handeln konnte wenn sie anders handeln wollte Innerhalb kompatibilistischer Positionen gibt es unterschiedliche Auffassungen daruber ob Determinismus und Willensfreiheit lediglich miteinander vertraglich seien oder ob der Determinismus sogar eine Voraussetzung fur Willensfreiheit darstelle Erstere bezeichnet man als weichen letztere als harten Kompatibilismus Die Auffassung dass es keine Rolle spielt ob die Entscheidungen deterministisch bedingt sind bezeichnet man als weichen Kompatibilismus Nach dieser Auffassung ist der Wille frei da die handelnde Person die determinierenden Faktoren nicht vollstandig kenne Fur Vertreter dieser Position bedeutet die Freiheit des Willens letztlich also nach Grunden zu handeln die dem Handelnden nicht vollstandig bewusst sind Die erlebte Freiheit bei der Entscheidung ist also nur eine scheinbare Freiheit Die Auffassung dass Willensfreiheit nur dann moglich ist wenn eine Entscheidung durch in der Vergangenheit liegende Ereignisse bedingt ist bezeichnet man als harten Kompatibilismus Frei sei ein Wille demnach dann wenn er durch Grunde motiviert ist die im Einklang mit den Werten und Uberzeugungen der wollenden und handelnden Person stehen Die erlebte Freiheit bei der Entscheidung sei die tatsachliche Freiheit Ein unfreier Wille ware nach diesem Verstandnis ein handlungsleitender Wille der als auferlegt erlebt wurde etwa aufgrund von Zwangsgedanken oder Beeinflussung durch andere Personen Moderne Vertreter des Kompatibilismus sind u a Harry Frankfurt Daniel C Dennett Michael Pauen und Peter Bieri Inkompatibilismus Bearbeiten nbsp Baron d HolbachEinige Philosophen sehen die Konzepte von Willensfreiheit und Determinismus als unvereinbar an Wenn der Wille wie alles andere in der Welt bedingt sei so konne er und alle von ihm ausgehenden Entscheidungen und Handlungen nicht frei sein Diese philosophische Auffassung bezeichnet man als Inkompatibilismus Inkompatibilisten gehen davon aus dass eine Person genau dann einen freien Willen besitze wenn sie der einzige verursachende Grund Erstausloser fur die Handlung sei und sie in einer Entscheidungssituation verschiedene Entscheidungen treffen konne Es gibt dann neben der Verursachung durch Ereignisse Ereigniskausalitat oder durch Zufall noch eine dritte die sog Akteurskausalitat Substanzkausalitat Agenskausalitat Handlungen werden dann auf Wunsche und Uberzeugungen des Handelnden zuruckgefuhrt die er unterschiedlich gewichtet und die damit die Grunde fur seine Handlungen liefern 3 Diese Definition entspricht der unbedingten Willensfreiheit Determinismus wird von Inkompatibilisten nicht zwangslaufig als unzutreffend abgelehnt doch wenn er zutrafe ware jede Wahl die wir treffen bereits durch fruhere Ereignisse bedingt Inkompatibilisten lassen sich also in zwei entgegengesetzte Positionen einteilen Harte Deterministen wie Baron d Holbach oder Derk Pereboom die den Determinismus fur zutreffend halten und bestreiten dass es so etwas wie einen freien Willen gibt Libertarianer wie Peter van Inwagen Robert Kane oder Geert Keil die den Determinismus ablehnen und die Existenz eines freien Willens bejahen Indeterminismus und Willensfreiheit Bearbeiten Als Indeterminismus bezeichnet man die dem Determinismus gegensatzliche Auffassung dass es zumindest einige Ereignisse gibt die nicht durch vorangegangene Ereignisse bedingt sind Libertarianer sind der Meinung dass undeterminierte Handlungen nicht rein zufallig sind sondern einem substantiellen Willen entspringen dessen Entscheidungen undeterminiert sind Dieser Ansatz wird weithin als nicht zufriedenstellend angesehen da er das Problem nur einen Schritt weiter zuruck verlagert zu dem substantiellen Willen und nicht erklaren kann was dieser substantielle Wille ist und welchen Gesetzen er im Unterschied zu herkommlichen Konzepten des Geistes unterworfen ist Kausalitat und Willensfreiheit Bearbeiten nbsp Arthur SchopenhauerSchon vor dem neueren probabilistischen Verstandnis der Lebensvorgange sah bereits Arthur Schopenhauer ein Argument gegen die Willensfreiheit darin dass sie eine Verletzung des Kausalitatsprinzips bedeutet einer Grundfeste des menschlichen Denkens Der freie Wille sei eine Illusion in Wahrheit sei der Wille durch chaotische also ausserst komplexe Einflusse ausserhalb und innerhalb des Subjekts gesteuert Verbreitung der Positionen Bearbeiten In einer 2009 durchgefuhrten Erhebung wurde der Verbreitungsgrad der dargelegten Positionen unter Philosophen ermittelt In der Erhebung wurden Mitglieder von insgesamt 99 philosophischen Fakultaten befragt die vom Philosophical Gourmet Report als hochrangig eingestuft wurden davon 90 in englischsprachigen Landern Von den 931 teilnehmenden Philosophen wurden zur Frage Freier Wille die Wahlmoglichkeiten Optionen Ich akzeptiere oder Ich neige zu wie folgt auf vier vorgegebene Kategorien verteilt Kompatibilismus 59 1 Libertarismus 13 7 Kein freier Wille 12 2 Anderes 14 9 4 Naturwissenschaftliche Modelle und Befunde BearbeitenIm Verlauf der Geschichte der Naturwissenschaften wurden zahlreiche Versuche unternommen die vorherrschenden Auffassungen von Willensfreiheit anhand empirisch naturwissenschaftlicher Modelle und Befunde zu untermauern oder zu hinterfragen Je nach der zu Grunde gelegten Auffassung von Willensfreiheit konnen aus den Beitragen der empirischen Wissenschaften dabei unterschiedliche Schlusse gezogen werden siehe dazu Kompatibilismus und Inkompatibilismus Physik Bearbeiten nbsp Erwin SchrodingerDas Weltbild der klassischen Mechanik sieht die Welt als deterministisch an Es enthalt die Auffassung dass bei genugend genauer Information die Zukunft beliebig genau vorhergesagt werden kann Dagegen ist es in der Quantenmechanik nicht mehr moglich den Ablauf eines Vorgangs hinsichtlich aller messbarer Grossen vorherzusagen selbst wenn alle prinzipiell zuganglichen Informationen uber seinen Anfangszustand bekannt sind siehe das Gedankenmodell Schrodingers Katze Nach gangiger aber nicht unumstrittener Interpretation ist damit das Naturgeschehen nicht vollstandig determiniert sondern unterliegt in einem fundamentalen Sinne partiell dem Zufall Der Mathematiker John H Conway und der Physiker Simon Kochen haben versucht uber ihr Free Will Theorem einen Zusammenhang zwischen menschlicher Entscheidungsfreiheit und quantenmechanischer Unscharfe Indeterminiertheit herzustellen 5 Hirnforschung Bearbeiten Durch den Einsatz moderner bildgebender Methoden vor allem PET und fMRT ist es moglich geworden neuronale Vorgange grob zu beobachten die dem Prozess der Entscheidungsbildung zugeordnet werden konnen Dabei deuten die bisherigen Ergebnisse darauf hin dass manche Entscheidungen im Gehirn bereits getroffen werden bevor die Person sich ihrer bewusst wird Allerdings handelt es sich bei den Entscheidungen in diesen Experimenten bis dato um folgenlose Spontanentscheidungen z B welche Hand zum Greifen benutzt wird Kritiker wenden deshalb ein dass eine empfundene Freiheit der Entscheidung insofern doch real sein konnte als die empfindende Person die Ausfuhrung der Handlung steuern und uberwachen konnte und in diesem Prozess die Moglichkeit hatte die Aktion noch zu unterbrechen oder zu modifizieren Dies wurde in dem Vorschlag ausgedruckt die bewusst empfindende Person hatte moglicherweise eine Art Vetorecht Spatere Experimente deuteten jedoch darauf hin dass auch Veto Entscheidungen unbewusst getroffen werden und erst nachtraglich als freie Entscheidungen empfunden werden 6 Nach dem gegenwartigen Erklarungsmodell der Hirnforschung uber die Steuerung der Willkurmotorik haben viele vor allem grundlegende Antriebe fur das Verhalten des Menschen einen subkortikalen Ursprung sie entstehen im limbischen Bewertungs und Gedachtnissystem Dieses aktiviert die Basalganglien und das Kleinhirn die wiederum die kortikalen Prozesse in Gang setzen Dann erst setzt die Empfindung ein etwas zu wollen Damit stimmt uberein dass bei Willkurhandlungen zuerst in den Basalganglien und im Kleinhirn neuronale Aktivitat auftritt und erst danach in der Grosshirnrinde Psychologie Bearbeiten Der Psychologe Daniel Wegner fuhrte eine Reihe von Experimenten durch in denen Menschen eine Illusion der Kontrolle erleben und das Gefuhl haben dass ihr Wille Ereignisse pragt die tatsachlich von jemand anderem bestimmt werden 7 Er argumentierte dass die Leichtigkeit mit der diese Illusion erzeugt werden konne zeige dass das alltagliche Gefuhl des freien Willens eine Illusion sei 8 9 und dass in Wirklichkeit sowohl Verhalten als auch der Wille das Produkt anderer unbewusster mentaler Prozesse seien 10 Wegner definierte den freien Willen als eine Funktion der Prioritat der Gedanke muss vor der Handlung kommen der Konsistenz der Gedanke muss mit der Handlung ubereinstimmen und der Exklusivitat der Gedanke kann nicht mit anderen Ursachen einhergehen 11 Wegner bestritt jedoch nicht dass bewusstes Denken Handeln hervorrufen kann sondern er betonte dass jeder Zusammenhang zwischen bewusstem Denken und Handeln durch wissenschaftliche Untersuchungen und nicht durch unzuverlassige Selbstbeobachtung und Gefuhle bestimmt werden sollte Seit den 1950er Jahren wird in der Psychologie nicht nur die Frage nach Willensfreiheit selbst sondern auch die Funktion des Glaubens an eine solche empirisch untersucht 12 In diesen Studien wird der Zusammenhang zwischen dem Glauben an Willensfreiheit und anderen Einstellungen und Verhaltensweisen untersucht So wurden beispielsweise Zusammenhange zwischen der Uberzeugung dass Menschen einen freien Willen haben konnen und verschiedenen kognitiven sozialpsychologischen und motivationalen Konstrukten berichtet 13 Diese Herangehensweise die haufig dem Ansatz der experimentellen Philosophie folgt hat den Vorteil dass die metaphysische Frage nach der Existenz eines freien Willens nicht geklart sein muss um klare Aussagen uber die Funktion des Glaubens an einen freien Willen treffen zu konnen 12 Einige der Befunde zum Glauben an einen freien Willen konnten in nachfolgenden Studien nicht repliziert werden weshalb dieses Forschungsthema im Zusammenhang mit der Replikationskrise diskutiert wird 14 Experimente zur Willensfreiheit Bearbeiten Ein viel diskutiertes Experiment Libet Experiment auf diesem Gebiet wurde 1979 von Benjamin Libet durchgefuhrt Die Probanden wurden gebeten in einem beliebigen Moment ihren Finger zu heben wahrend sie eine Art Uhrzeiger verfolgten Gleichzeitig wurde eine bestimmte mit der Fingerbewegung zeitlich gekoppelte Gehirnaktivitat aufgezeichnet Nach Libets Deutung zeigte das Experiment dass die Gehirnaktivitat die dazu fuhrte dass eine Person ihren Finger bewegte etwa 550 ms vor dem Moment einsetzte in dem diese Person der Auffassung war sich bewusst dafur zu entscheiden Diese vorausgehende und unbewusst bleibende Gehirnaktivitat wurde schon 1964 von William Grey Walter und 1965 von Hans Helmut Kornhuber und Luder Deecke beschrieben 15 16 und das messbare Korrelat wird unter anderem als Bereitschaftspotential oder auch Vorbereitungspotential 17 bezeichnet Libet selbst schlussfolgerte daraus dass die Annahme der Mensch verfuge uber keinen freien Willen falsch sein musse Innerhalb des nachgewiesenen Zeitfensters zwischen Bereitschaftspotential und bewusst empfundener Handlungsentscheidung sei ein Veto moglich In einer Studie von 2016 wurde Libets Veto mittels eines Brain Computer Interface genauer untersucht Hier zeigte sich dass beabsichtigte willkurliche motorische Handlungen bis etwa 200 ms vor der eigentlichen Durchfuhrung unterbunden werden konnen und selbst noch nach dem Einsetzen von Muskelaktivitat verandert oder abgebrochen werden konnen 18 Die experimentellen Forschungsergebnisse aus der Psychologie von Daniel Wegner stimmten mit den physiologischen Erkenntnissen von Benjamin Libet uberein 11 Wegner und Wheatley konnten im richtungsweisenden I Spy Experiment zeigen dass Handlungen immer dann als durch eigene Gedanken verursacht erlebt werden wenn der Gedanke unmittelbar vor der Handlung erlebt wird dieser konsistent mit der Handlung ist und es keine andere plausible Ursache fur die Handlung gibt 11 Ein Nachfolgeexperiment von Haggard und Eimer aus dem Jahr 1999 erweiterte den ursprunglichen Ansatz indem die Probanden hier nicht nur entscheiden konnten wann sie ihre Hand bewegten sondern zusatzlich auch welche Hand Damit begegneten die Forscher einem haufig vorgebrachten Einwand gegen das Libet Experiment wonach die Probanden keine wirkliche Entscheidung im Sinne einer Wahl unter verschiedenen Optionen treffen konnten und die Resultate deshalb nicht fur die menschliche Praxis typisch seien Die Ergebnisse von Haggard und Eimer bestatigten Libets Daten wonach das Bereitschaftspotential der bewusst empfundenen Entscheidung vorausgeht 19 Bezuglich der von Libet vorgeschlagenen Moglichkeit eines Vetos innerhalb eines bestimmten Zeitfensters s o deuten Experimente von 2009 zur Bewusstheit willentlicher Entscheidungen von Kuhn und Brass darauf hin dass auch Veto Entscheidungen unbewusst getroffen werden und erst nachtraglich als freie Entscheidungen empfunden werden 6 In der Nachfolge der Libet Experimente fuhrte eine Gruppe um Alvaro Pascual Leone 1992 ein Experiment durch bei dem die Probanden gebeten wurden zufallig die rechte oder die linke Hand zu bewegen Er fand heraus dass durch die Stimulation der verschiedenen Hirnhalften mittels magnetischer Felder die Wahl der Person stark beeinflusst werden konnte Normalerweise wahlen Rechtshander die rechte Hand in ca 60 aller Falle Wurde jedoch die rechte Hirnhalfte stimuliert wurde die linke Hand in 80 aller Falle ausgewahlt Die rechte Hemisphare des Hirns ist im Wesentlichen fur die linke Korperhalfte zustandig und umgekehrt Trotz dieses nachweislichen Einflusses von aussen berichteten die Probanden weiterhin dass sie der Uberzeugung waren die Wahl frei getroffen zu haben 20 nbsp fMRT Aufnahmen des Gehirns2013 wurde von einer Forschergruppe um John Dylan Haynes am Berlin Center for Advanced Neuroimaging BCAN nachgewiesen dass nicht nur Entscheidungen fur eine Handbewegung sondern auch Entscheidungen bei der Auswahl einer abstrakten Denkaufgabe Rechenaufgabe spezifische zeitlich vorausgehende Gehirnaktivitat aufweisen Statistische Analysen abgebildeter Gehirnaktivitaten zeigten dass mit uberzufalliger Haufigkeit bestimmte Aktivitatsmuster ca vier Sekunden vor dem Moment auftraten in dem die Versuchspersonen selbst sich uber ihre Entscheidung bewusst sein konnten Die Eigenschaften der Aktivitatsmuster waren jeweils typisch fur die Art der nachfolgenden Entscheidung 21 Nach Erscheinen der Studie wies Haynes im Deutschlandfunk darauf hin dass die Ergebnisse zeigten wie stark unsere Entscheidungen von unbewussten Hintergrundprozessen beeinflusst werden Das ist das eigentlich Interessante dass wir das Gefuhl haben ich entscheide mich jetzt aber dass irgendetwas im Gehirn schon unbewusst passiert ist davor Der genaue Zusammenhang zwischen den unbewussten Hirnprozessen und der Sekunden spater bewusst getroffenen Entscheidung sei jedoch noch unklar Was jetzt gebraucht werde seien 20 Jahre Forschung zum Thema Gehirnmechanismen des freien Willens 22 Neueste Stand 2015 experimentelle Forschungsergebnisse u a von Haynes weisen aber darauf hin dass solche Gehirnaktivitaten nachdem sie unwillkurlich gestartet wurden willentlich gestoppt werden konnen Die Probanden sind den fruhen Hirnwellen nicht unkontrollierbar unterworfen Sie waren dazu in der Lage aktiv in den Ablauf der Entscheidung einzugreifen und eine Bewegung abzubrechen so Haynes Dies bedeutet dass die Freiheit menschlicher Willensentscheidungen wesentlich weniger eingeschrankt ist als bisher gedacht Dennoch gibt es einen Punkt im zeitlichen Ablauf von Entscheidungsprozessen ab dem eine Umkehr nicht mehr moglich ist den point of no return 18 23 Siehe auch Neuronales Korrelat des Bewusstseins Freier Wille und Selbstkontrolle Bearbeiten Eine spezielle Erscheinungsform des freien Willens ist die Selbstkontrolle einer handelnden Person Sie hat grosse Bedeutung in allen sozialen Bereichen Erforscht wird sie in der empirischen Grundlagenforschung der Psychologie So konnten zum Beispiel mehrere in neuerer Zeit auch sehr umfangreiche Erhebungen zeigen dass das Ausmass der Selbstkontrolle wahrend der Kindheit einen starken Einfluss hat auf spatere Erfolge im Leben so in den Bereichen Gesundheit materieller Wohlstand und Zufriedenheit und zwar unabhangig von Intelligenz und sozialem Status Gleichzeitig fuhrte ein hoheres Ausmass an Selbstkontrolle wahrend der Kindheit im spateren Leben zu geringeren sozialen Kosten durch medizinische Behandlung Sozialleistungen und Strafverfolgung 24 25 26 Das Empfinden eines freien Willens wird in all diesen Studien als selbstverstandlich vorausgesetzt und es wird fur die Untersuchungsergebnisse als unerheblich angesehen ob die erfassten Personen Ansichten daruber haben ob die Freiheit ihres Willens real oder vorgestellt sei Autonome Systeme in der Kunstlichen Intelligenz Bearbeiten Nach VDI Richtlinie VDI VDE 2653 27 ist Ein technischer Agent eine abgrenzbare Hardware oder und Software Einheit mit definierten Zielen Ein technischer Agent ist bestrebt diese Ziele durch selbstandiges Verhalten zu erreichen und interagiert dabei mit seiner Umgebung und anderen Agenten Hardware Agenten z B Roboterfussball autonomes Fahren Militarroboter und Software Agenten konnen also eigenstandige Entscheidungen treffen und eigenstandig aktiv werden handeln unbeeinflusst von menschlichen Eingriffen Sie konnen situationsangemessen agieren um vorgegebene Aufgaben allein oder im Team zu erledigen Man unterscheidet bei Software Agenten unterschiedliche Agententypen Adaptive Agenten verwalten ein Modell der eigenen Prozess und Parameterstruktur und konnen sich auf Basis der eigenen Vorgeschichte und ausserer Bedingungen anpassen Kognitive Agenten verwalten analog ein Modell ihrer Umwelt Dies ermoglicht zielgerichtetes Handeln in dieser Umwelt Bei autonomen Systemen unterscheidet man zudem zwischen reaktiven Aktionen Reaktion auf die Umgebung und proaktiven Aktionen selbstandiges zielorientiertes Verhalten mit Eigeninitiative 28 Deliberative Software Agenten deliberative agent evaluieren ihre Optionen zur bestmoglichen Zielerreichung ehe sie handeln automatische Auswahl des gunstigsten Losungswegs Dabei geht es um die Entscheidung welche Ziele erreicht werden sollen Deliberation und wie sie erreicht werden sollen Means End Reasoning Das Ergebnis sind Intentionen 29 BDI Agenten Beliefs Weltwissen Desires Ziele Intentions Absichten sind Software Agenten die beliebig viele desires Wunsche haben konnen sich dann aber nach Auswahl auf eine intention Wille festlegen commitment die dann weiter verfolgt handlungswirksam wird 30 31 Als Kriterium fur eine freie Entscheidung gelten in der Philosophie Bedingung des Anders Handeln oder Anders Entscheiden Konnens Urheberschaftsbedingung das autonome System entscheidet selbst und die Entscheidung hangt von seinen Wunschen Uberzeugungen und Uberlegungen ab Eigenkontrollierte Entscheidungen ohne aussere Zwange Kontrollbedingung 32 Ersetzt man die Begriffe Person durch Agent bzw Akteur Wunsch durch desire und Wille durch intention commitment oder Ziel werden diese Anforderungen offensichtlich auch von bestimmten Agenten erfullt obwohl hier die ubergeordneten Ziele vorgegeben sind Fraglich ist aber ob diese Wunsche und Motive bei Personen nicht ebenfalls genetisch oder ontogenetisch vorgegeben und somit ebenfalls nur bedingt frei sind Maslowsche Bedurfnishierarchie 33 Beckermann halt es nicht fur besonders sinnvoll zu sagen die Natur manipuliere uns dadurch oder mache uns dadurch unfrei dass sie uns diese Wunsche mit auf den Weg gibt Unsere Freiheit beruht vielmehr darauf dass sich in uns Menschen im Laufe der Zeit die Fahigkeit entwickelt hat uns unserer Wunsche bewusst zu werden und uber sie nachzudenken 3 Daraus resultieren personliche Entscheidungen Ein Wille wird dann als Anstreben von selbst festgelegten Zielen und deren Umsetzung in die Tat gesehen Daraus leitet sich die Frage ab ob die notwendigen Bedingungen fur Willens Entscheidungs und Handlungsfreiheit auch dann erfullt sind wenn autonome Agenten durch streng determiniertes algorithmusbasiertes Planen und Schlussfolgern 29 in einer modellierten Welt geeignete Aktionen finden um ein Ziel auszuwahlen und ihm naherzukommen 30 und zwar auch ohne begleitendes Bewusstsein Oder ist die Fahigkeit zur Selbst Lokalisierung bereits eine Vorstufe von Selbstbewusstsein Kann man zudem Ergebnisse aus maschinellem Planen und Schlussfolgern mit dem Ergebnis menschlicher Uberlegungen 34 gleichsetzen Und setzt Wollen bewusste Wunsche und Vorstellungen voraus und bedarf es uberhaupt eines Wollens und eines Bewusstseins im menschlichen Sinne wenn zwischen Alternativen entschieden wird zur Erreichung von Zielen 35 Bei autonomen Systemen insbesondere beim autonomen Fahren stellt sich zudem die Frage wodurch das Verhalten beeinflusst begrundet wird und wie vertrauenswurdig es ist 36 sowie die Frage nach der Verantwortung und Schuldfahigkeit technischer Systeme 37 Genetik Bearbeiten Im biologischen Sinne wird der Wille eines Menschen auch durch Erbanlagen und Umwelteinflusse bestimmt Eine kontrovers gefuhrte Debatte der Biologie ist die Frage ob das Verhalten des Menschen eher aufgrund seiner Evolutionsgeschichte Phylogenese oder eher aufgrund seiner personlichen ontogenetischen Pragung bestimmt ist Also Wie festlegend sind Humangenetik und biologische Grundlagen fur die Freiheit menschlichen Verhaltens und Denkens im Gegensatz zur Pragung durch Kultur und Umgebung Genetische Studien haben viele spezifische genetische Faktoren identifiziert die die Personlichkeit und damit die Freiheit eines Individuums beeinflussen Beispiele dafur sind das Down Syndrom bis hin zu eher subtilen Effekten wie der statistischen Disposition fur Schizophrenie In letzteren und vielen anderen Fallen handelt es sich um ein Wechselspiel zwischen Disposition und Umwelt das die individuelle Freiheit des Denkens und Handelns beschrankt Geisteswissenschaftliche Sichtweisen BearbeitenPsychologie Bearbeiten Selbstbestimmungstheorie Bearbeiten In der von Richard M Ryan und Edward L Deci seit 2000 vertretenen Selbstbestimmungstheorie SDT 38 39 ist der Begriff Autonomie von zentraler Bedeutung Er wurde hier definiert als ein Gefuhl volliger Freiwilligkeit urge to be causal agent of one s own life also als subjektiv wahrgenommener eigener freier Wille Dabei gehort Autonomie aus Sicht dieser Theorie zusammen mit Kompetenz und sozialer Eingebundenheit zu den drei universalen psychologischen Grundbedurfnissen die fur die Qualitat von Verhalten sowie damit verbundenem Wohlbefinden von Bedeutung seien Diese Grundbedurfnisse hatten sich im Laufe der Evolutionsgeschichte der Menschheit als diejenigen Mechanismen herausgebildet mit denen der Einzelne sich am besten an die Anforderungen seines sozialen und physikalischen Umfeldes anpassen konne Das Bedurfnis nach Autonomie beschreibe dabei eine tief im Organismus verwurzelte Tendenz zur Selbstregulation der eigenen Handlungen und Koharenz seiner Verhaltensziele Zur Beschreibung von Verhalten dient in der Selbstbestimmungstheorie ein Motivationsbegriff der als Kenngrossen nicht nur die Motivationsstarke sondern daneben auch den ebenfalls als Kontinuum verstandenen Autonomiegrad besitzt Dieser erstreckt sich von fremd reguliertem Verhalten beispielsweise durch aussere Belohnungen oder Zwang uber nur eingeschrankt internalisierte Regulierung Vermeidung von Schuldgefuhlen oder Angst bis hin zu autonomer Motivation bei der das Verhalten vollstandig in das Selbstgefuhl integriert ist Im Vergleich zu einem fremd regulierten Verhalten gleicher Motivationsstarke sei autonom reguliertes Verhalten durch grossere Effizienz insbesondere in Bezug auf Problemlosungsverhalten und Durchhaltevermogen sowie durch grosseres Wohlbefinden gekennzeichnet Linksextreme Kritik Bearbeiten Vertreter der extremen Linken ziehen die Diskussion um den freien Willen dazu heran der gangigen Psychologie eine politische Entmundigung des Burgers zu unterstellen Von der Psychoanalyse Freuds bis zur Verhaltenspsychologie Skinners sei die Psychologie reaktionar weil sie auf das Unterbewusste abhebe politische Faktoren ignoriere und dem Individuum den freien Willen abspreche also auch die Fahigkeit bewusst politisch zu handeln eine von falschem Bewusstsein bestimmte Praxis des durchaus freien Willens ist eben nichts anderes als eine Reihe von Veranstaltungen in denen sich die Individualitat den Geboten des Kapitals und seines Staates fugt Es bedarf keineswegs einer Leugnung der Freiheit und schon gar nicht der muhsam zusammenkonstruierten Macht des Un Bewussten um das Gelingen von Herrschaft und Ausbeutung auf dem Globus verstandlich zu machen 40 Theologie Bearbeiten Das Wort Freiheit findet in theologischen Diskussionen nicht immer genau dieselbe Verwendung wie in philosophischen sondern schliesst auch bestimmte Aspekte ein die von einem religios begrundeten Verstandnis abhangen Ein allgemein verbreiteter Konsens bezuglich der Details des Freiheitsbegriffs besteht ebenso wenig wie in der Philosophie Von Kritikern bestimmter religionsphilosophischer und theologischer Freiheitsinterpretationen wird haufig ein Problem fur die Annahme angefuhrt dass die menschliche Freiheit vor dem Hintergrund gottlicher Allwissenheit Omniszienz widerspruchsfrei bestehen konne Wenn Gott allwissend ist wie kann dann der Mensch frei in seinen Entscheidungen sein Denn wenn Gott alle Fakten kennt weiss er auch welche Entscheidung ein Mensch zu einem bestimmten Zeitpunkt treffen wird Es bestunden also aufgrund des gottlichen Vorwissens keine alternativen Handlungsmoglichkeiten Diese zeichnen jedoch gerade eine in Freiheit gefallte Entscheidung aus Noch verscharft wird dieses Dilemma dann wenn man wie in vielen Religionen der Fall Gott als einem ubermachtigen Wesen uber das bloss beobachtende Vorherwissen hinaus auch eine die Geschicke der Welt oder das Schicksal des individuellen Menschen lenkende oder fugende Funktion zuweist Vorsehungsglaube oder sogar annimmt die sittlich religiose Letztbestimmung beziehungsweise das Seelenheil eines Menschen werde durch gottlichen Ratschluss im Voraus unabwendbar festgelegt Pradestinationsglaube Auch die Gegenthese gottliche Allwissenheit und menschliche Entscheidungsfreiheit wurden einander keineswegs widersprechen z B wenn Gott als der Raumzeit entzogener Beobachter nur die Entscheidung vorhersieht nicht aber beeinflusst 41 wurde und wird in Theologie und Philosophie vertreten 42 43 Verschiedene spatscholastische Positionen hierzu werden unter dem Schlagwort Voluntarismus zusammengefasst Diesen Ansichten gegenuber steht das theologische Konzept eines Wirklichkeitsganzen welches sich sowohl aus der naturlichen Diesseits als auch aus der transzendenten Wirklichkeit Jenseits zusammensetze Beide Wirklichkeiten existierten auch im Menschen weshalb die Prozesse der Handlungsfindung sowohl biologisch als auch gottlich motiviert seien Es brachten also jeweils zwei Grundmotivationen Optionen fur einen moglichen Wahlentscheid hervor womit der Mensch zumindest zwischen diesen beiden Grundmotivationen bei Handlungen frei entscheiden konne Eine klassische Behandlung des Problems findet sich bereits in der Theodizee von Gottfried Wilhelm Leibniz der die Frage behandelt inwiefern Gott fur das malum morale also fur die Entscheidungen der Menschen fur das Bose verantwortlich gemacht werden kann Christentum Bearbeiten Im Christentum hat die Frage nach der Willensfreiheit im engeren Sinne eine wichtige Stellung weil damit das Problem angesprochen wird inwiefern der Mensch aus eigener Kraft vor Gott gerecht werden und sich dem Heil zuwenden kann Im christlichen Kontext behandelt die Frage nach der Willensfreiheit demnach das Verhaltnis von Freiheit und Gnade Gottes Die Bibel enthalt sowohl Verse welche die Freiheit des Menschen selbst zu entscheiden unterstreichen als auch solche die diese Freiheit einschranken oder aufheben Besonders zu erwahnen sind hierzu Paulus Ausfuhrungen zur souveranen Bestimmung des Menschen zu Heil oder Unheil durch Gott Rom 9 20 23 EU Augustinus vertrat unter anderem im Streit mit dem Pelagianismus die Position dass es keine absolute Willensfreiheit gebe Diese Fahigkeit habe der Mensch durch den Sundenfall verloren In De Civitate Dei De Civ XII 6 9 und in De libero arbitrio De lib arb I 12 III 3 argumentiert Augustinus jedoch dafur dass der Mensch durch die Gnade Gottes sich entscheiden kann weil sein Wissen unvollkommen ist Willensentscheidungen sind nicht kausal verursacht Dies gilt obwohl Gott allwissend ist und aufgrund dessen die menschlichen Entscheidungen vorhersehen kann 44 Der Wille der jedwede Handlung auslost wird einzig und allein durch eine Vorstellung gewonnen Was der Mensch fur sich wahlt was er von sich weist liegt in seiner Macht Es muss zugegeben werden dass der Geist sowohl von hoheren als auch von niederen Vorstellungen beruhrt wird und das vernunftige Wesen aus beiden die Auswahl trifft die es will und dass sich aus dem Verdienst dieser Wahl sowohl Elend als auch Gluckseligkeit ergeben lib arb III 74 Martin Luther betonte in seiner Schrift De servo arbitrio die Unfreiheit des menschlichen Willens hinsichtlich des Heils und auch grundsatzlich die Unmoglichkeit eines freien Willens 45 Diese Position fuhrte in der Zeit der Reformation zum offentlichen Bruch zwischen Martin Luther und Erasmus von Rotterdam Johannes Calvin ging weiter als Luther und vertrat die Lehre einer doppelten Pradestination gegen die sich spater u a der reformierte Theologe Jacobus Arminius wandte Anders die radikal reformatorischen Unitarier die sich in dem 1605 erstmals erschienenen Rakauer Katechismus fur den freien Willen und gegen die Erbsunde aussprachen 46 Auch im 1864 von Jozsef Ferencz fur die ungarischen und siebenburgischen Unitarier verfassten Katechismus wird der Freie Wille betont 47 Innerhalb des breiten Spektrums christlicher Kirchen neigen Theologen mancher Konfessionen heute starker dazu den freien Willen zu betonen als andere So heben romisch katholische Theologen den freien Willen des Menschen hervor Es liege an jedem Einzelnen die gottliche Liebe als Motivation bei Handlungen zu bevorzugen bzw die Gnadengaben Gottes anzunehmen und er konne sich auch in Freiheit dazu entscheiden sie abzulehnen dies betont etwa Karl Rahner Auch die meisten Freikirchen die nicht aus dem Pietismus entstanden sind sehen einen freien Willen des Menschen als gegeben an Lutherische und calvinistische Kirchen stehen dem tendenziell entgegen Die meisten Kirchen erkennen die Einschrankung des freien Willens etwa durch psychische Zwange an Die katholische Kirche geht davon aus dass im Falle einer Besessenheit durch Damonen bzw Geister der freie Wille des Besessenen ebenfalls eingeschrankt oder aufgehoben ist Andere Religionen Bearbeiten Im Islam sind Pradestinationslehren weit verbreitet doch haben Qadariten und Muʿtaziliten die Willensfreiheit des Menschen gelehrt Auch im Hinduismus gehen einige Stromungen von Pradestination aus andere betonen die Freiheit des Menschen Der Buddhismus verneint die absolute Willensfreiheit 48 wahrend die Idee der Willensfreiheit im Judentum ein zentrales Dogma darstellt siehe Dtn 11 26 EU Rechtslage in Deutschland BearbeitenDie verfassungsrechtliche Leitidee der Menschenwurde Art 1 Abs 1 Grundgesetz auch Art 1 der Grundrechtecharta der Europaischen Union beruht nach Ansicht des Bundesverfassungsgerichts auf der Entscheidungsfreiheit Dem Schutz der Menschenwurde liegt die Vorstellung vom Menschen als einem geistig sittlichen Wesen zugrunde das darauf angelegt ist sich in Freiheit selbst zu bestimmen und zu entfalten Aus diesem Ansatz leitet das Bundesverfassungsgericht dann auch den Verfassungsrang des jedenfalls fur das deutsche Strafrecht massgeblichen Schuldprinzips ab 49 Auch der deutsche Bundes Gesetzgeber setzt die Fahigkeit der freien Entscheidung des erwachsenen Menschen voraus So bestimmt 104 Nr 2 BGB die Geschaftsunfahigkeit als einen die freie Willensbildung ausschliessenden Zustand und setzt damit die Willensfreiheit des Individuums als eine nur im Ausnahmefall wegfallende Grundeigenschaft voraus 50 Ohne diese Pramisse ware vor allem das Prinzip der Privatautonomie auf dem das deutsche Privatrecht wesentlich beruht erheblich in Zweifel gezogen 51 Ebenso geht das Strafgesetzbuch von der Voraussetzung der freien Entscheidung aus Nur wer bei Begehung der Tat wegen einer krankhaften seelischen Storung wegen einer tiefgreifenden Bewusstseinsstorung oder wegen Schwachsinns oder einer schweren anderen seelischen Abartigkeit unfahig ist das Unrecht der Tat einzusehen oder nach dieser Einsicht zu handeln handelt gemass 20 StGB ohne Schuld Aus einem Beschluss des Bayerischen Obersten Landesgerichts 52 Die Bestellung eines Betreuers von Amts wegen also ohne Antrag des Volljahrigen und wie hier gegen seinen Willen setzt aber voraus dass der Betreute aufgrund einer psychischen Erkrankung seinen Willen nicht frei bestimmen kann Dies sagt das Gesetz zwar nicht ausdrucklich ergibt sich aber aus einer verfassungskonformen Auslegung des Gesetzes Denn der Staat hat wegen entsprechender Verfassungsbestimmungen nicht das Recht seine erwachsenen und zur freien Willensbestimmung fahigen Burger zu bessern oder zu hindern sich selbst zu schadigen 53 Siehe auch die Neufassung von 1896 Abs 1a BGB seit 1 Juli 2005 Im Grundsatz muss jede Entscheidung des Betreuers im Sinn des freien Willens des Betreuten getroffen werden Das gebietet das in Art 2 Abs 1 GG verankerte Grundrecht auf Selbstbestimmung Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Ethische Bedeutung BearbeitenPhilosophische Positionen Bearbeiten Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Harte Deterministen verwerfen das Konzept der moralischen Verantwortlichkeit Wie kann man jemanden moralisch verantwortlich machen wenn er in jeder Situation immer nur eine Moglichkeit zu handeln hat Dass die Entscheidungen nicht unter Einschrankung der Handlungsfreiheit entstehen andere nichts an der Tatsache dass der Determinismus den Handelnden von moralischer Verantwortlichkeit entbinde Die Gegenposition besagt dass trotz des bestehenden Determinismus ein Individuum die moralische Verantwortung fur seine Handlungen tragen musse und insofern ggf gesellschaftliche und juristische Konsequenzen gerechtfertigt seien Kompatibilisten argumentieren dagegen dass der Determinismus gerade eine Vorbedingung fur moralische Verantwortlichkeit sei Man konne niemanden fur etwas verantwortlich machen es sei denn seine Handlungen wurden durch seinen Charakter seine Motive und Werte bestimmt 54 Libertarianer halten an der Idee des freien Willens und somit auch an moralischer Verantwortlichkeit fest Moralische Verantwortlichkeit Bearbeiten Befurworter moralischer Verantwortlichkeit unterstellen Entscheidungsfreiheit oder sind der Meinung unsere Gesellschaftsordnung wurde auseinanderbrechen wenn sich niemand mehr fur seine Taten moralisch verantwortlich fuhlte Weiterhin wird argumentiert dass der juristische Grundsatz Keine Strafe ohne Schuld nicht mehr anwendbar ware wenn man Entscheidungsfreiheit und somit auch personliche Schuld verwerfen wurde Es gibt jedoch auch Meinungen 55 die einem Menschen auch im Determinismus moralische Verantwortung zuschreiben Im Wesentlichen geht es dabei um die Frage der Urheberschaft Wer behauptet nicht er sei der Urheber seiner Handlung sondern seine Neuronen und die in seinem Korper ablaufenden physischen Prozesse hatten die Tat herbeigefuhrt verkennt dass Neuronen und physische Prozesse ein Teil von ihm sind und begibt sich damit in einen Widerspruch Der Begriff der Verantwortung als individuelle Zuschreibbarkeit des Verhaltens verliert also in einer deterministisch bestimmten Welt keineswegs seinen Sinn Der Determinismus liefert demzufolge auch keine Begrundung dafur dass unser Rechtssystem geandert werden musste und einige Deterministen argumentieren seit geraumer Zeit fur ein deterministisches Strafrecht 56 Wolfgang Prinz ist der Ansicht dass es im Bereich des sozialen Miteinanders sowie in Moral und Recht nicht von Bedeutung sei ob die Menschen faktisch einen freien Willen besitzen Vielmehr sei es von Belang dass die Menschen uber eine Freiheitsintuition verfugen die in ihrer Wahrnehmung ebenso real sei wie die tatsachliche Existenz des freien Willens Diese Freiheitsintuition fuhre dazu dass Menschen bereit sind fur ihre Handlungen Verantwortung zu ubernehmen und anderen Menschen fur deren Handlungen Verantwortung zuzuschreiben 57 Zitate Bearbeiten nbsp Baltasar Gracian y Morales S J 1601 bei Calatayud 1658 Tarazona Aragonien spanischer Schriftsteller Hochschullehrer und Jesuit Die Daumenschraube eines jeden finden Dies ist die Kunst den Willen Anderer in Bewegung zu setzen Es gehort mehr Geschick als Festigkeit dazu Man muss wissen wo einem Jeden beizukommen sei Es gibt keinen Willen der nicht einen eigentumlichen Hang hatte welcher nach der Mannigfaltigkeit des Geschmacks verschieden ist Alle sind Gotzendiener Einige der Ehre Andere des Interesses die meisten des Vergnugens Der Kunstgriff besteht darin dass man diesen Gotzen eines Jeden kenne um mittels desselben ihn zu bestimmen Weiss man welches fur jeden der wirksame Anstoss sei so ist es als hatte man den Schlussel zu seinem Willen Man muss nun auf die allererste Springfeder oder das primum mobile in ihm zuruckgehen welches aber nicht etwa das Hochste seiner Natur sondern meistens das Niedrigste ist denn es gibt mehr schlecht als wohlgeordnete Gemuter in dieser Welt Jetzt muss man zuvorderst sein Gemut bearbeiten denn ihm durch ein Wort den Anstoss geben endlich mit seiner Lieblingsneigung den Hauptangriff machen so wird unfehlbar sein freier Wille schachmatt Baltasar Gracian Handorakel und Kunst der Weltklugheit 1647 Ubersetzung Arthur Schopenhauer Eben so muss der entschlossenste Fatalist der es ist so lange er sich der blossen Speculation ergiebt dennoch so bald es ihm um Weisheit und Pflicht zu thun ist jederzeit so handeln als ob er frei ware und diese Idee bringt auch wirklich die damit einstimmige That hervor und kann sie auch allein hervorbringen Es ist schwer den Menschen ganz abzulegen Immanuel Kant Recension von Schulz s Versuch einer Anleitung zur Sittenlehre 1783 AA VIII S 13 Das Verlangen nach Freiheit des Willens in jenem metaphysischen Superlativ Verstande wie er leider noch immer in den Kopfen der Halb Unterrichteten herrscht das Verlangen die ganze und letzte Verantwortlichkeit fur seine Handlungen selbst zu tragen und Gott Welt Vorfahren Zufall Gesellschaft davon zu entlasten ist namlich nichts Geringeres als eben jene causa sui zu sein und mit einer mehr als Munchhausen schen Verwegenheit sich selbst aus dem Sumpf des Nichts an den Haaren in s Dasein zu ziehn Friedrich Nietzsche Jenseits von Gut und Bose erstes Hauptstuck von den Vorurtheilen der Philosophen Ich lache eures freien Willens und auch eures unfreien Wahn ist mir das was ihr Willen heisst es giebt keinen Willen Friedrich Nietzsche Nachlass Sommer 1883 13 1 36 Zarathustras heilige Gelachter Ich weiss ehrlich nicht was die Leute meinen wenn sie von der Freiheit des menschlichen Willens sprechen Ich habe zum Beispiel das Gefuhl dass ich irgend etwas will aber was das mit Freiheit zu tun hat kann ich uberhaupt nicht verstehen Ich spure dass ich meine Pfeife anzunden will und tue das auch aber wie kann ich das mit der Idee der Freiheit verbinden Was liegt hinter dem Willensakt dass ich meine Pfeife anzunden will Ein anderer Willensakt Schopenhauer hat einmal gesagt Der Mensch kann tun was er will er kann aber nicht wollen was er will Albert Einstein Ich vertraue auf Intuition Der andere Albert Einstein Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg Berlin Oxford S 176 Nehmen wir an Sie hatten einen unbedingt freien Willen Es ware ein Wille der von nichts abhinge ein vollstandig losgeloster von allen ursachlichen Zusammenhangen freier Wille Ein solcher Wille ware ein aberwitziger abstruser Wille Seine Losgelostheit namlich wurde bedeuten dass er unabhangig ware von Ihrem Korper Ihrem Charakter Ihren Gedanken und Empfindungen Ihren Phantasien und Erinnerungen Es ware mit anderen Worten ein Wille ohne Zusammenhang mit all dem was Sie zu einer bestimmten Person macht In einem substantiellen Sinn des Wortes ware er deshalb gar nicht Ihr Wille Peter Bieri Unbedingte Freiheit eine Fata Morgana In Das Handwerk der Freiheit 58 Siehe auch BearbeitenArgument der WillensfreiheitLiteratur BearbeitenKlassiker Bearbeiten Augustinus Der freie Wille Ubersetzt von Carl Johann Perl 4 Auflage unverand Nachdruck Paderborn 1986 ISBN 3 506 70462 1 Arnold Gehlen Theorie der Willensfreiheit 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Theorie der Willensfreiheit Suhrkamp Frankfurt 2008 ISBN 978 3 518 26012 8 Franz M Wuketits Die Illusion des freien Willens Essay In APuZ 44 45 2008 S 3 5 Freiheit und DeterminismusBrigitte Falkenburg Mythos Determinismus Wieviel erklart uns die Hirnforschung Springer Heidelberg 2012 ISBN 978 3 642 25097 2 Jurgen Habermas Freiheit und Determinismus In DZPhil 2004 52 6 S 871 890 ern In Zwischen Naturalismus und Religion Philosophische Aufsatze Suhrkamp Frankfurt 2005 ISBN 3 518 58447 2 S 155 186 Ted Honderich Wie frei sind wir Das Determinismus Problem Reclam Stuttgart 1995 ISBN 3 15 009356 2 Geert Keil Willensfreiheit und Determinismus 2 Aufl Reclam Stuttgart 2018 ISBN 978 3 15 019524 6 Michael Wolff Kant uber Freiheit und Determinismus In W Euler B Tuschling Hrsg Kants Metaphysik der Sitten in der Diskussion Berlin 2013 S 27 40 Psychologische AspekteMartin Heinze Thomas Fuchs Friedel M Reischies Hrsg Willensfreiheit eine Illusion Naturalismus und Psychiatrie Pabst Parodos Lengerich 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Verlagsgesellschaft Berlin 2010 ISBN 978 3 941468 23 8 Rolf Dietrich Herzberg Willensunfreiheit und Schuldvorwurf Mohr Siebeck Tubingen 2010 ISBN 978 3 16 150635 2 Thomas Hillenkamp Freie Willensbestimmung und Gesetz In Juristenzeitung JZ 2015 ISSN 0022 6882 S 391 401 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Freier Wille Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Ansgar Beckermann Uberblick uber die philosophischen Positionen zum Thema Willensfreiheit Katharina Bracht Augustins Entdeckung der radikalen Entscheidungsfreiheit als Ursprung des Bosen Antrittsvorlesung am 4 Februar 2004 Bob Doyle The Problem of Free Will auf Information Philosopher Ted Honderich The Determinism and Freedom Website Eine Sammlung mit den einflussreichsten neueren Beitragen zum Thema englisch Timothy O Connor Christopher Franklin Free Will In Edward N Zalta Hrsg Stanford Encyclopedia of Philosophy Kevin Timpe Free Will In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Wolfgang Spohn Der Kern der Willensfreiheit erschienen in Dieter Sturma Hrsg Julian Nida Rumelin uber Vernunft und Freiheit de Gruyter Berlin 2008 Galen Strawson Free Will In E Craig Hrsg Routledge Encyclopedia of Philosophy London 1998 englisch Audio Bearbeiten Freiheit und Determinismus Mitschnitt der Philosophischen Audiothek MP3 44 49 Min 41 04 MB Reaktion Ernst Tugendhats auf Aussagen der Neurophysiologie zur Un Moglichkeit von Willensfreiheit 8 Januar 2006 Video Bearbeiten Benedikt Grothe LMU Nimmt uns die Neurobiologie den freien Willen Ringvorlesung Ecce Homo Eine Welt ohne Seele Verantwortung und Gefuhl zwischen Hirnforschung und Juristerei Martin Korte Rainer Maria Kiesow Studium Generale Universitat Tubingen Ordnung der Wirklichkeit Geisteswissenschaftler im Gesprach mit Naturwissenschaftlern You don t have free will Jerry Coyne Vancouver Juni 2015Einzelnachweise Bearbeiten Philip Clayton Die Frage nach der Freiheit Biologie Kultur und die Emergenz des Geistes in der Welt Vandenhoeck amp Ruprecht 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Zeit und Kontingenz Philosophisch historische Untersuchungen zu Wilhelm Ockhams Tractatus de praedestinatione et de praescientia Dei Bochumer Studien Zur Philosophie Band 12 Gruner 2000 S 92 Ausfuhrlich Friedemann Drews Menschliche Willensfreiheit und gottliche Vorsehung bei Augustinus Proklos Apuleius und John Milton Band 1 Augustinus und Proklos de Gruyter Berlin 2009 S 98 191 ff 223 ff Ivo Bader Butschle Bruchige Fundamente Eine Revision der Rechtfertigungslehre Lit Verlag 2017 ISBN 978 3 643 13671 8 Bader Butschle zeichnet Luthers Ablehnung des freien Willens mit Bezug auf Augustinus nach und nimmt kritisch dazu Stellung Stefan Fleischmann Szymon Budny Ein theologisches Portrait des polnisch weissrussischen Humanisten und Unitariers ca 1530 1593 Bohlau Koln Weimar Wien 2006 ISBN 978 3 412 04306 3 S 17 Jozsef Ferencz Unitarischer Katechismus PDF 640 kB Freier Wille im Buddhismus PDF Abgerufen am 27 Januar 2019 BVerfG Urteil vom 30 Juni 2009 Az 2 BvE 2 5 08 2 BvR 1010 1022 1259 08 182 09 BVerfGE 123 267 Lissabon Rn 364 vgl BVerfG Urteil vom 21 Juni 1977 Az 1 BvL 14 76 BVerfGE 45 187 Lebenslange Freiheitsstrafe S 227 Manfred Wolf Jorg Neuner Allgemeiner Teil des Burgerlichen Rechts 11 Auflage C H Beck Munchen 2016 ISBN 978 3 406 69698 5 S 96 10 Rn 11 Manfred Wolf Jorg Neuner Allgemeiner Teil des Burgerlichen Rechts 11 Auflage C H Beck Munchen 2016 ISBN 978 3 406 69698 5 S 96 10 Rn 13 BayObLG Beschluss vom 13 Dezember 2000 Az 3Z BR 353 00 Volltext Mit Verweis auf BVerfG Urteil vom 18 Juli 1967 Az 2 BvF 3 4 5 6 7 8 62 u a BVerfGE 22 180 219 f BayObLG Urteil vom 25 Juli 1994 Az 3Z BR 97 94 BayObLGZ 1994 209 211 Julius Schalike Moralische Verantwortung Freiheit und Kausalitat Versuch der Auflosung des Patts zwischen Kompatibilisten und Inkompatibilisten In Grazer Philosophische Studien 78 2009 S 69 99 Eugen Muchowski Die Einheit der Person Zur Frage der Begrundbarkeit von Verantwortung im Determinismus PDF 190 kB In Widerspruch Munchner Zeitschrift fur Philosophie Nr 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