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Die Menschenwurde seltener fachsprachlich auch Menschwurde ist nach moderner Auffassung zum einen der Wert der allen Menschen gleichermassen und unabhangig von ihren Unterscheidungsmerkmalen wie Herkunft Geschlecht Alter sexuelle Orientierung oder Status zugeschrieben wird und zum anderen der Wert mit dem sich der Mensch als Art uber alle anderen Lebewesen und Dinge stellt Als Rechtsbegriff umfasst die Menschenwurde in der deutschsprachigen Rechtsphilosophie und Rechtstheorie bestimmte Grundrechte und Rechtsanspruche der Menschen und ist von der umgangssprachlichen Bedeutung des Begriffes Wurde zu unterscheiden Die Menschenwurde ist nach Auffassung von Christian Starck und anderer Staatsrechtler verwurzelt in einer christlichen Tradition sowie der antiken Philosophie und beinhalte damit eine bestimmte Sicht auf Menschenrechte siehe auch Krone der Schopfung der Philosoph Herbert Schnadelbach fuhrt den Begriff auf die judische Religion sowie die Stoa zuruck 1 2 Auf rechtsphilosophischer Ebene sind Menschenrechte u a durch Menschenwurde im deutschen Grundgesetz verankert Auf rechtstheoretischer Ebene erhebt sich damit die Frage inwiefern die Weiterentwicklung von Gesetzen die die Grundrechte wie Meinungsfreiheit Recht auf Selbstbestimmung Schutz vor Folter und Hinrichtung Recht auf Teilhabe oder Gesundheit einschranken auf der Grundlage der Menschenwurde stattfinden kann Innerhalb der deutschen Rechtstheorie wird die Vorstellung dass die Menschenwurde als ein ethisches Grundprinzip zeitlos sei und als Massstab uber jeder Staatsform stehe nicht uneingeschrankt vertreten wiewohl die unantastbare Wurde eines jeden Menschen gemass Artikel 1 in Verbindung mit der Ewigkeitsklausel des deutschen Grundgesetzes im rechtlichen Geltungsbereich des Grundgesetzes uneingeschrankt gegeben ist Auf weltanschaulich religioser Ebene wird diskutiert was unter Menschenwurde bei den rechtsethischen Fragen des Lebensbeginns und des Lebensendes verstanden wird Aus psychologischer Sicht wurde der Begriff der Menschenwurde von dem schweizerisch amerikanischen Psychiater Leon Wurmser konkretisiert Er versteht die Scham als Huterin der menschlichen Wurde Andere Rechtstraditionen berufen sich oft nicht auf ein Prinzip der Menschenwurde um Menschenrechte herzuleiten Sie sehen Menschenrechte an sich als primares unverausserliches Gut oder Naturrecht an oder leiten sie aus anderen Prinzipien her z B Utilitarismus Vertragstheorie Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Westlich abendlandische Tradition 1 1 1 Antike 1 1 2 Renaissance 1 1 3 Aufklarung 1 2 Islam 1 3 Buddhismus und Konfuzianismus 1 4 Allgemeine Erklarung der Menschenrechte vom 10 Dezember 1948 1 5 Deutsche Geschichte 1 5 1 Weimarer Reichsverfassung 1 5 2 Zeit des Nationalsozialismus 1 5 3 Verfassungen der DDR 1 5 3 1 Verfassung vom 7 Oktober 1949 1 5 3 2 Verfassung vom 6 April 1968 1 6 Aktuelle Entwicklungen 2 Menschenwurde bei Kant 3 Menschenwurde als Verfassungsprinzip 3 1 Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland 3 1 1 Die Wurde des Menschen ist unantastbar Art 1 Abs 1 Grundgesetz 3 1 1 1 Wortlaut 3 1 1 2 Historischer Hintergrund 3 1 1 3 Die Menschenwurde als oberster Wert des Grundgesetzes 3 1 1 4 Der Begriff der Menschenwurde 3 1 1 4 1 Definition des Bundesverfassungsgerichts 3 1 1 4 2 Definition in wissenschaftlichen Grundgesetzkommentaren 3 1 1 4 3 Wesensmerkmal und Gestaltungsauftrag 3 1 1 5 Der Einzelne darf nicht zum blossen Objekt gemacht werden 3 1 1 5 1 Anspruch auf rechtliches Gehor Art 103 GG 3 1 1 5 2 Sich aus der Menschenwurde ergebende Verbote 3 1 1 5 3 Lockspitzel Einsatz 3 1 1 5 4 Genetischer Fingerabdruck DNA Identitatsfeststellungsgesetz 3 1 1 5 5 Keine Strafe ohne Gesetz 3 1 1 6 Prinzipielle Gleichheit aller Menschen 3 1 1 7 Schutzverpflichtung des Staates im Geltungsbereich des Grundgesetzes 3 1 1 8 Verpflichtung des Staates das Existenzminimum zu gewahrleisten 3 1 1 9 Einsatz des Staates fur weltweites Prinzip der Menschenrechte 3 1 1 10 Aus der Wurde des Menschen abgeleitete Grundrechte 3 1 1 11 Postmortale Wirkung 3 1 1 12 Die sogenannte Ewigkeitsgarantie 3 1 2 Rechtsfalle des Bundesverfassungsgerichts 3 1 3 Menschenwurde als Summe aller Grund und Menschenrechte 3 2 Italien 3 3 Schweiz 3 4 Republik Sudafrika 3 5 Europaische Grundrechtecharta von 2009 4 Literatur 4 1 Einfuhrungen 4 2 Philosophie der Antike 4 3 Aufklarung 4 4 Deutsche Klassik 4 5 Aktuelle Publikationen 4 6 Kommentare 4 7 Online Audio Beitrage 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWestlich abendlandische Tradition Bearbeiten Die Idee der Menschenwurde hat historisch tiefreichende Wurzeln Vorlaufer dessen was heute unter Menschenwurde verstanden wird finden sich partiell bereits in der romischen Antike im fruhen Judentum und im Christentum Zu letzteren zahlen primar der Gedanke der Gottebenbildlichkeit des Menschen Gen 1 27 EU und die daraus folgende fundamentale Gleichheit der Menschen 3 4 Der Gleichheitsgedanke manifestierte sich zunachst als Gleichheit aller Glaubigen vor Gott Bei Paulus kommt diese Vorstellung radikal zum Ausdruck Es gibt nicht mehr Juden und Griechen nicht Sklaven und Freie nicht Mann und Frau denn ihr alle seid einer in Christus Jesus Gal 3 28f EU Antike Bearbeiten Die griechische Antike Vorsokratiker Platon Aristoteles kennt den Begriff der Menschenwurde nicht Geht man davon aus dass im humanum ein Ansatz zu suchen sei dann sieht etwa Aristoteles dies in der Vernunft logos Menschenwurde nach dem Verstandnis des Grundgesetzes ist jedoch ein Rechtsanspruch Aus der Tatsache dass der Mensch ein rationales Wesen ist folgt fur Aristoteles nicht dass er bestimmte Anspruche an Andere oder die Gesellschaft hat Auch aus der Nikomachischen Ethik lasst sich ausser in der Erorterung der zwei Typen der Gerechtigkeit nur schwer ein Begriff der Menschenwurde herauslesen Im Begriff der distributiven Gerechtigkeit etwa soll dem Einzelnen nach dem Prinzip der Wurdigkeit und des Verdienstes zugeteilt werden Die Wurdigkeit bemisst sich danach was jener fur die Gemeinschaft geleistet hat Anders sieht dies die romische Antike Zwei Begriffe spielen dabei eine Rolle die humanitas die dignitasGrundlegend fur den Begriff der humanitas ist das Werk Ciceros Dort wird jedoch der Begriff als Unterscheidungskriterium zum Tier nicht aber als personale Eigenschaft verstanden Erst mit dem Konzept der dignitas Wurde Wurdigkeit konnen erste Ansatze zum Begriff der Menschenwurde gesehen werden Einschlagig hierfur sind Ciceros Werke De re publica Uber den Staat und De officiis Vom pflichtgemassen Handeln Von den Pflichten 1 Cicero betrachtet dignitas als gesellschaftliches Konzept in De re publica und De officiis als abstufbar Im Rahmen seiner Verfassungsdiskussion Konigtum oder regnum Aristokratie oder Demokratie kritisiert er die Herrschaft des Volkes aus dem Grund weil dann die Wurde unbilligerweise gleichmassig verteilt sei und wenn alles von einem noch so gerechten und massvollen Volk geleitet so ist doch eben die Gleichmassigkeit unbillig dadurch dass sie keine Stufen der Wurde kennt Cic rep I 43 siehe auch Cic off I 42 als abgeleiteten Begriff Wurde ist fur Cicero kein unabgeleiteter Begriff sondern er lasst sich zuruckfuhren auf andere Begriffe wie laus Lob honor Ehre oder auch gloria Ruhm So gibt es fur ihn viele Arten von Wurden dignitates vgl Cic rep I 53 als eine unter vielen gleichberechtigten menschlichen Eigenschaften als eine soziale Relation zwischen Individuum und Gemeinwesen Diese Dimension bezeichnet die Nutzlichkeit utilitas der Taten fur die Gemeinschaft Demnach sind nicht alle Taten nutzlich fur ein Gemeinwesen und steigern damit auch nicht die Wurde des einzelnen Auch muss die Nutzlichkeit dem Urteil der Gemeinschaft uberlassen werden als eine personlich zu erwerbende Eigenschaft Wurde muss verdient werden Hieraus wird deutlich dass Cicero durchaus in der aristotelischen Tradition steht wonach Wurde und Wurdigkeit immer bezogen sind auf die personliche Leistung eines einzelnen fur sein Gemeinwesen Wurde muss man sich verdienen und man kann sie verlieren Fur Cicero der die Leistungen Casars anerkannte war Casar sowohl praktisch politisch wie auch theoretisch ein Problem Man kann sogar so weit gehen und sagen dass Cicero seine Ideen an Casar gescharft hat So erkennt er zwar die Leistungen Casars fur das Gemeinwesen an nicht jedoch den Schritt Casars als er diese einfordert Dignitas ist demnach kein unbedingter Anspruch dem man aus Leistungen unmittelbar ableiten kann Cicero weist darauf hin dass das Gemeinwesen die letzte Urteilsinstanz dafur bleibt und nicht der einzelne Casar hatte mit dem Uberschreiten des Rubicon und der Vertreibung des Senats etwas eingefordert was man nicht einfordern kann 2 Ciceros Konzept einer angeborenen Wurde des Menschen in De officiisDem gesellschaftlichen Konzept von Wurde setzt Cicero ein Konzept von menschlicher Wurde entgegen Diese Wurde so scheint es kann nicht aberkannt werden Dort wo Cicero vom Menschen im Gegensatz zum Tier redet billigt er allen Menschen eine Wurde zu Frage Marcus wodurch oder weshalb erhalt ein Mensch seine Wurde Cicero Weil wir alle an der Vernunft teilnehmen an dieser Vorzuglichkeit mit der wir die Tiere ubertreffen Cic off I 106 Frage Und was muss man tun um sich diese Wurde die uns als Menschen zuteil wird zu bewahren Cicero Die Lust ist der Vorzuglichkeit des Menschen nicht wurdig genug so dass es notig ist sie zu verachten und zuruckzuweisen Cic off I 106 Wurde erhalt der Mensch demnach weil er im Gegensatz zum Tier vernunftig ist und zwar zunachst unabhangig von seinen Leistungen Er muss sich diese Wurde durch ein entsprechendes Verhalten kein Luxus keine Prunksucht aber bewahren Wie ist das zu verstehen und wie passt das mit Ciceros gesellschaftlichem Konzept von Wurde zusammen Gangige Interpretationen gehen davon aus dass der Mensch zunachst eine naturliche und mit der Geburt gelieferte nicht jedoch angeborene die man ja nicht verlieren kann Wurde besitzt Allerdings kann er diese Wurde erhalten vergrossern oder ganz oder teilweise verlieren Dies hangt ganz von seinen Leistungen ab wie sie unter 1 beschrieben wurden Man konnte dies vergleichen mit einem Glas das bei der Geburt mit einer bestimmten Menge Flussigkeit Wurde gefullt ist Im Laufe des Lebens kann die Flussigkeit zu oder abnehmen Fasst man die antike Auffassung von Menschenwurde nochmals zusammen so lasst sie sich auf zwei Eigenschaften reduzieren Wurde ist abstufbar weil abhangig von den Taten dem Charakter und der Gesinnung des einzelnen in Bezug auf seine Nutzlichkeit fur die Gemeinschaft und verausserlich da man seiner Wurde verlustig gehen kann wenn man inhonestum Unsittliches und indecorum Ungebuhrliches tut Damit wird aber auch deutlich dass in der Antike dort wo vom Menschen als Gattungswesen der Begriff einer unverausserlichen Wurde Wurdigkeit fehlt und dort wo von Wurde die Rede ist diese nicht als universeller Anspruch sondern als personlicher formuliert ist Im fruhen Christentum spielt die Menschenwurde eine Rolle wird aber unterschiedlich verstanden 5 Renaissance Bearbeiten Giovanni Pico della Mirandola gab 1486 mit seinem Traktat Oratio de hominis dignitate Rede uber die Wurde des Menschen einen wesentlichen Impuls fur die Diskussion um die Wurde des Menschen der unter anderen von Thomas Morus Erasmus von Rotterdam Johannes Reuchlin Juan Luis Vives Huldrych Zwingli und Philipp Melanchton rezipiert und weitergetragen wurde Aufklarung Bearbeiten Zu einem umfassenden philosophischen Konzept ausformuliert wurde der Begriff der Menschenwurde aber erst im Zuge der europaischen Aufklarung im 17 und 18 Jahrhundert Samuel von Pufendorf 1632 1694 erklart Der Mensch ist von hochster Wurde weil er eine Seele hat die ausgezeichnet ist durch das Licht des Verstandes durch die Fahigkeit die Dinge zu beurteilen und sich frei zu entscheiden und die sich in vielen Kunsten auskennt Damit verbindet Pufendorf die Idee der Menschenwurde mit der Idee der Seele mit der Idee der Vernunft und mit der Idee der Entscheidungs Freiheit Islam Bearbeiten Laut der Praambel der Kairoer Erklarung der Menschenrechte im Islam wird dem Menschen Wurde zuteil Hergeleitet wird dies wie die gesamte Erklarung aus dem edlen Koran und der reinen Sunna des Propheten 6 Als eine Belegstelle wird Sure 17 Vers 70 angesehen Nun haben wir furwahr den Kindern Adams Menschen Wurde verliehen und sie weiter uber alle Dinge unserer Schopfung begunstigt 7 Buddhismus und Konfuzianismus Bearbeiten Auch aussereuropaische Religionen und Philosophien wie der Buddhismus und der Konfuzianismus kennen die Anerkennung des Werts und der Wurde des einzelnen Menschenlebens Diese findet Gregor Paul beim chinesischen Philosophen Menzius ca 370 290 v Chr 8 Mit Peng chun Chang war ein Chinese massgeblich an der Ausarbeitung der Allgemeinen Erklarung der Menschenrechte beteiligt die in der Praambel und in Art 1 auf die Menschenwurde Bezug nimmt Allgemeine Erklarung der Menschenrechte vom 10 Dezember 1948 Bearbeiten Die UN Generalversammlung verkundet am 10 Dezember 1948 in der Allgemeinen Erklarung der Menschenrechte in Artikel 1 Alle Menschen sind frei und gleich an Wurde und Rechten geboren Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geiste der Bruderlichkeit begegnen Deutsche Geschichte Bearbeiten Weimarer Reichsverfassung Bearbeiten Die Weimarer Reichsverfassung von 1919 bestimmte in Art 151 zu Beginn des Funften Abschnitts Das Wirtschaftsleben Die Ordnung des Wirtschaftslebens muss den Grundsatzen der Gerechtigkeit mit dem Ziele der Gewahrleistung eines menschenwurdigen Daseins fur alle entsprechen Die Formulierung ging zuruck auf Ferdinand Lassalle den ersten Prasidenten des 1863 gegrundeten Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins 9 Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten am 30 Januar 1933 wurde die Weimarer Reichsverfassung Stuck fur Stuck ausser Kraft gesetzt beziehungsweise durch neue Rechtsgrundsatze ersetzt wie etwa das Verbot anderer Parteien Statt Menschenwurde hiess es nun Recht ist was dem Volke nutzt und Der Fuhrer schutzt das Recht Die Weltanschauung des Nationalsozialismus mit seinem Rassismus und Antisemitismus seiner Theorie vom Lebensraum und vom Untermenschen seinem Sozialdarwinismus widersprach den demokratischen Traditionen Die Verneinung der menschlichen Wurde findet besonders wahrend des Zweiten Weltkriegs in den Konzentrations und Vernichtungslagern in der so genannten Euthanasie Aktion T4 im Kommissarbefehl zur Ermordung der politischen Kommissare der Roten Armee dem Nacht und Nebel Erlass und den weiteren Fuhrerbefehlen ihren Hohepunkt Den Gipfel der Menschenverachtung unter Hitler stellt der Holocaust dar mit dem Volkermord an 6 Millionen europaischen Juden Die meisten dieser Gesetze Befehle und Erlasse wurden von den Alliierten nach 1945 schrittweise aufgehoben Aber erst in den 1980er Jahren wurden die NS Gerichtsurteile in ihrer Gesamtheit fur nichtig erklart Verfassungen der DDR Bearbeiten Verfassung vom 7 Oktober 1949 Bearbeiten Anknupfend an die Weimarer Reichsverfassung bestimmte Art 19 Wirtschaftsordnung der Verfassung der DDR vom 7 Oktober 1949 9 Die Ordnung des Wirtschaftslebens muss den Grundsatzen sozialer Gerechtigkeit entsprechen sie muss allen ein menschenwurdiges Dasein sichern Verfassung vom 6 April 1968 Bearbeiten Art 19 der Verfassung der DDR vom 6 April 1968 Achtung und Schutz der Wurde und Freiheit der Personlichkeit sind Gebot fur alle staatlichen Organe alle gesellschaftlichen Krafte und jeden einzelnen Burger Ob insbesondere die staatlichen Organe das Gebot beachteten oder ignorierten war mangels einer Kontrolle ihrer Massnahmen durch ein Verfassungsgericht oder Verwaltungsgerichte nicht uberprufbar Aktuelle Entwicklungen Bearbeiten Aufgrund ihrer Herkunft wird die Idee der Menschenwurde von einigen aussereuropaischen Kritikern als rein westlich und kulturell gebunden angesehen Der Vorstellung der grundsatzlichen Menschenwurde widerspricht die utilitaristische Philosophie Prominentester Vertreter in der Diskussion der 1980er und 1990er Jahre war der Australier Peter Singer In seiner Ethik vertritt er an Werner Catel und Joseph Fletcher anknupfend die Ansicht dass Menschenwurde und mit ihr das Recht auf Leben auf die Fahigkeit weiterleben zu wollen oder auf das Vermogen sich als kontinuierliches mentales Subjekt zu betrachten gegrundet werden muss 10 Eine philosophische Begrundung der Menschenwurde wurde von Vertretern der Diskursethik wie etwa Dietrich Bohler vorgelegt Dort wird im kritischen Rekurs auf Immanuel Kant die Ansicht vertreten dass in der Fahigkeit zum Diskurs zum rationalen Argumentieren bzw uberhaupt zum Aussern einer Position die selbst Anspruch auf Geltung erhebt implizit die Verpflichtung zur Anerkennung der Menschenwurde aller moglichen Diskurspartner aller Menschen enthalten sei und philosophisch erwiesen werden konne 11 In Deutschland kam es in den 1990er Jahren unter anderem in der politischen Auseinandersetzung um die Gentechnologie die Abtreibung oder etwa die pranatale Diagnostik zu Diskussionen daruber wie weit die Menschenwurde reicht In der Ethik debatte um das Embryonenschutzgesetz etwa wurde dem menschlichen Embryo im Ruckgriff auf Kants Definition eine personale Menschenwurde also ein absolutes und unverfugbares Existenzrecht zugesprochen um ihn jeder technischen und okonomischen Nutzung zu entziehen Dieses Speziesargument ist eines der vier SKIP Argumente Hintergrund der Ethikdebatte war die Befurchtung dass der Mensch nicht nur einer industrialisierten Umwelt ausgesetzt wird sondern zum Produkt der industriellen Gestaltung des Lebens selbst werden konnte und seine biologische Ausgestaltung sich letztlich okonomischen Verwertungsinteressen nicht mehr entziehen konnte Menschenwurde bei Kant Bearbeiten Der Mensch als Zweck an sich darf nie nur Mittel zum Zweck sein Der Philosoph Immanuel Kant hat in seiner Grundlegung zur Metaphysik der Sitten die Achtungswurdigkeit und die Menschenwurde an sich im weitesten Sinne definiert Das Grundprinzip der Menschenwurde besteht fur ihn in der Achtung vor dem Anderen der Anerkenntnis seines Rechts zu existieren und in der Anerkenntnis einer prinzipiellen Gleichwertigkeit aller Menschen Kant geht davon aus dass der Mensch ein Zweck an sich sei und demnach nicht einem ihm fremden Zweck unterworfen werden darf Das heisst Die Menschenwurde wird verletzt wenn ein Mensch einen anderen bloss als Mittel fur seine eigenen Zwecke benutzt etwa durch Sklaverei Unterdruckung oder Betrug Die Wesen deren Dasein zwar nicht auf unserem Willen sondern der Natur beruht haben dennoch wenn sie vernunftlose Wesen sind nur einen relativen Wert als Mittel und heissen daher Sachen dagegen vernunftige Wesen Personen genannt werden weil ihre Natur sie schon als Zwecke an sich selbst d i als etwas das nicht bloss als Mittel gebraucht werden darf auszeichnet mithin so fern alle Willkur einschrankt und ein Gegenstand der Achtung ist 12 Die Ansichten Kants finden sich heute in der Objektformel wieder mit der eine Verletzung der Menschenwurde verfassungsrechtlich bestimmt wird Auf Kant geht auch die Idee von der sittlichen Autonomie des Menschen zuruck Siehe auch Die Metaphysik der SittenMenschenwurde als Verfassungsprinzip BearbeitenDie Verfassungen vieler Demokratien schutzen Rechte und Freiheiten an sich ohne Bezug auf ein Prinzip der Menschenwurde Die Bill of Rights von 1776 beispielsweise benennt als unverausserliche Rechte Recht auf Leben und Freiheit und dazu die Moglichkeit Eigentum zu erwerben und zu behalten und Gluck und Sicherheit zu erstreben und zu erlangen Als zum Teil oberstes Prinzip der Verfassungsordnung wird die Menschenwurde in folgenden Mitgliedstaaten der Europaischen Union genannt 9 Deutschland Art 1 Grundgesetz Estland Art 10 der estnischen Verfassung 13 Griechenland Art 2 der griechischen Verfassung 14 Portugal Art 1 der portugiesischen Verfassung 15 Spanien Art 10 der spanischen Verfassung 16 Italien Art 3 der italienischen Verfassung 17 Finnland Art 1 des finnischen Grundgesetzes 18 Schweden Art 2 der schwedischen Verfassung 19 Irland Praambel der irischen Verfassung 20 Belgien Art 23 der belgischen Verfassung 21 Auch in der Bundesverfassung der Schweiz Art 7 in der Verfassung Sudafrikas sowie in der Verfassung Kenias Art 28 22 wird die Menschenwurde als oberstes Prinzip ausdrucklich genannt Zudem enthalt der Vertrag uber eine Verfassung fur Europa von 2004 in Teil I Artikel I 2 sowie Art 2 des Vertrags uber die Europaische Union den Schutz der Menschenwurde Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland Bearbeiten Hauptartikel Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland Die Wurde des Menschen ist unantastbar Art 1 Abs 1 Grundgesetz Bearbeiten Hauptartikel Artikel 1 des Grundgesetzes fur die Bundesrepublik Deutschland nbsp Am Landgericht in Frankfurt am MainWortlaut Bearbeiten Die Achtung der Menschenwurde durch den Staat und seine Vertreter ist in Art 1 Abs 1 GG festgeschrieben Die Wurde des Menschen ist unantastbar Sie zu achten und zu schutzen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt Historischer Hintergrund Bearbeiten Die Gewahrleistung der Menschenwurde als hochstem Wert der Verfassungsordnung hat kein Vorbild in anderen westlichen Verfassungen Ihre Einfugung in das Grundgesetz 1949 ist als Resultat auf die Erfahrungen der deutschen Geschichte zuruckzufuhren Bereits 1946 hatte die Verfassung des Freistaats Bayern zur Achtung der Wurde der menschlichen Personlichkeit verpflichtet Das Grundrecht ist als bewusste Reaktion auf die massive Missachtung der Wurde des Menschen durch den NS Staat zu verstehen 23 Die damalige Diskriminierung von Juden und Behinderten wurde mit deren angeblich minderwertigem Menschsein begrundet Dasselbe ist festzustellen bei vielen anderen historischen Menschenrechtsverletzungen Diskriminierung von Sklaven Indianern Frauen oder ungeborenen Kindern Die Festschreibung der unantastbaren Menschenwurde im Grundgesetz sollte jede Legalisierung des Entzugs der Grundrechte oder Menschenrechte verhindern Denn Menschenwurde steht jedem Mitglied der menschlichen Familie homo sapiens in gleicher Weise zu unabhangig von dessen sonstigen Eigenschaften oder Fahigkeiten Sie kann demnach nicht gemessen werden kann weder wachsen noch schrumpfen oder jemandem entzogen werden Wurde Menschsein oder Menschenwurde zur variablen Grosse erklart dann konnten damit alle Menschenrechte und Grundrechte beliebig relativiert werden Die Achtung der Menschenwurde ist somit Voraussetzung und Garant fur die Geltung aller weiteren Menschenrechte Da selbst demokratische Mehrheiten gegen derartige Fehlurteile nicht gefeit sind wurde in der deutschen Verfassung durch Artikel 79 Abs 3 GG ausdrucklich eine Anderung des Gehalts von Artikel 1 GG verboten Die Menschenwurde als oberster Wert des Grundgesetzes Bearbeiten Die Menschenwurde ist nach standiger Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts die oberste Wertentscheidung des Grundgesetzes 24 Ihre Spitzenstellung wird durch Art 79 Abs 3 GG gesichert Ewigkeitsklausel Letzteres bedeutet dass das Prinzip der Menschenwurde dem Zugriff durch den verfassungsandernden Gesetzgeber entzogen ist eine Abschaffung ware unzulassig Die Menschenwurde kann damit niemandem genommen werden weil sie dem Menschen im Rahmen der Werteordnung bereits durch seine blosse Existenz eigen ist Wohl aber kann der mit dieser Existenz verknupfte Achtungsanspruch Art 1 Abs 1 Satz 2 GG verletzt werden den der Mensch als Rechtspersonlichkeit wiederum formulieren kann Die Menschenwurde als Ausfluss des Menschseins wird geschutzt indem sie vor Verletzungen des Achtungsanspruchs geschutzt wird Positiv formuliert hat der Staat alles zu unternehmen was die Menschenwurde schutzt und gleichzeitig alles zu unterlassen was die Menschenwurde beeintrachtigt Damit ist die Menschenwurde ein Abwehrrecht gegen die offentliche Gewalt und den an den Willensbildungsprozessen beteiligten staatstragenden Organen einerseits und andererseits ein Leistungsrecht mit einer Schutzpflicht Anders als bei anderen Grundrechten ergibt sich die staatliche Schutzpflicht im Hinblick auf die Menschenwurde schon aus dem Wortlaut des Art 1 Abs 1 S 2 GG Sie zu achten und zu schutzen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt 25 Der Gesetzgeber und die vollziehende Gewalt sind verpflichtet allgemeinverbindliche Normen zu erlassen die den Schutz der Menschenwurde bestmoglich gewahrleisten Der Staat und seine Gerichte mussen darauf hinwirken dass nicht nur die offentliche Gewalt sondern auch Dritte die Menschenwurde jedes Einzelnen achten Der Begriff der Menschenwurde Bearbeiten nbsp Wurde als naturliches Wesensmerkmal und kultureller Gestaltungsauftrag Definition des Bundesverfassungsgerichts Bearbeiten Das Bundesverfassungsgericht hat den Begriff der Menschenwurde in einer Mehrzahl seiner Entscheidungen bestimmt 26 Das Gericht betont dabei den Wert und Achtungsanspruch der dem Menschen allein kraft seines Menschseins zukommt 27 Dieser Wert und Achtungsanspruch besteht unabhangig von den Eigenschaften eines Menschen seinen korperlichen oder geistigen Befahigungen und Leistungsfahigkeiten und seinem sozialen Status 28 Das Bundesverfassungsgericht fuhrte etwa im Beschluss 1 BvR 698 89 des Ersten Senats vom 20 Oktober 1992 zum Begriff der Menschenwurde aus 29 Mit ihm ist der soziale Wert und Achtungsanspruch des Menschen verbunden der es verbietet den Menschen zum blossen Objekt des Staates zu machen oder ihn einer Behandlung auszusetzen die seine Subjektqualitat prinzipiell in Frage stellt Menschenwurde in diesem Sinne ist nicht nur die individuelle Wurde der jeweiligen Person sondern die Wurde des Menschen als Gattungswesen Jeder besitzt sie ohne Rucksicht auf seine Eigenschaften seine Leistungen und seinen sozialen Status Sie ist auch dem eigen der aufgrund seines korperlichen oder geistigen Zustands nicht sinnhaft handeln kann Selbst durch unwurdiges Verhalten geht sie nicht verloren Sie kann keinem Menschen genommen werden Verletzbar ist aber der Achtungsanspruch der sich aus ihr ergibt Das Bundesverfassungsgericht erganzte 2006 in seinem Urteil zum Luftsicherheitsgesetz 2005 30 Das menschliche Leben ist die vitale Basis der Menschenwurde als tragendem Konstitutionsprinzip und oberstem Verfassungswert vgl BVerfGE 39 1 lt 42 gt 72 105 lt 115 gt 109 279 lt 311 gt Jeder Mensch besitzt als Person diese Wurde ohne Rucksicht auf seine Eigenschaften seinen korperlichen oder geistigen Zustand seine Leistungen und seinen sozialen Status vgl BVerfGE 87 209 lt 228 gt 96 375 lt 399 gt Sie kann keinem Menschen genommen werden Verletzbar ist aber der Achtungsanspruch der sich aus ihr ergibt vgl BVerfGE 87 209 lt 228 gt Das gilt unabhangig auch von der voraussichtlichen Dauer des individuellen menschlichen Lebens vgl BVerfGE 30 173 lt 194 gt zum Anspruch des Menschen auf Achtung seiner Wurde selbst nach dem Tod Dem Staat ist es im Hinblick auf dieses Verhaltnis von Lebensrecht und Menschenwurde einerseits untersagt durch eigene Massnahmen unter Verstoss gegen das Verbot der Missachtung der menschlichen Wurde in das Grundrecht auf Leben einzugreifen Andererseits ist er auch gehalten jedes menschliche Leben zu schutzen Diese Schutzpflicht gebietet es dem Staat und seinen Organen sich schutzend und fordernd vor das Leben jedes Einzelnen zu stellen das heisst vor allem es auch vor rechtswidrigen An und Eingriffen von Seiten Dritter zu bewahren vgl BVerfGE 39 1 lt 42 gt 46 160 lt 164 gt 56 54 lt 73 gt Ihren Grund hat auch diese Schutzpflicht in Art 1 Abs 1 Satz 2 GG der den Staat ausdrucklich zur Achtung und zum Schutz der Menschenwurde verpflichtet vgl BVerfGE 46 160 lt 164 gt 49 89 lt 142 gt 88 203 lt 251 gt Was diese Verpflichtung fur das staatliche Handeln konkret bedeutet lasst sich nicht ein fur allemal abschliessend bestimmen vgl BVerfGE 45 187 lt 229 gt 96 375 lt 399 f gt Art 1 Abs 1 GG schutzt den einzelnen Menschen nicht nur vor Erniedrigung Brandmarkung Verfolgung Achtung und ahnlichen Handlungen durch Dritte oder durch den Staat selbst vgl BVerfGE 1 97 lt 104 gt 107 275 lt 284 gt 109 279 lt 312 gt Ausgehend von der Vorstellung des Grundgesetzgebers dass es zum Wesen des Menschen gehort in Freiheit sich selbst zu bestimmen und sich frei zu entfalten und dass der Einzelne verlangen kann in der Gemeinschaft grundsatzlich als gleichberechtigtes Glied mit Eigenwert anerkannt zu werden vgl BVerfGE 45 187 lt 227 f gt schliesst es die Verpflichtung zur Achtung und zum Schutz der Menschenwurde vielmehr generell aus den Menschen zum blossen Objekt des Staates zu machen vgl BVerfGE 27 1 lt 6 gt 45 187 lt 228 gt 96 375 lt 399 gt Schlechthin verboten ist damit jede Behandlung des Menschen durch die offentliche Gewalt die dessen Subjektqualitat seinen Status als Rechtssubjekt grundsatzlich in Frage stellt vgl BVerfGE 30 1 lt 26 gt 87 209 lt 228 gt 96 375 lt 399 gt indem sie die Achtung des Wertes vermissen lasst der jedem Menschen um seiner selbst willen kraft seines Personseins zukommt vgl BVerfGE 30 1 lt 26 gt 109 279 lt 312 f gt Wann eine solche Behandlung vorliegt ist im Einzelfall mit Blick auf die spezifische Situation zu konkretisieren in der es zum Konfliktfall kommen kann vgl BVerfGE 30 1 lt 25 gt 109 279 lt 311 gt Der Reprasentanz des Menschen im Rahmen aller seiner vorhandenen Qualitaten begegnet der Staat dadurch dass er dem Menschen konkret dient Seine Legitimation zum Handeln oder Unterlassen gegenuber Menschen bezieht der Staat aus der verbrieften Wertordnung des Grundgesetzes deren oberster Grundwert und Wurzel aller Grundrechte die Menschenwurde ist Als einziger Verfassungsnorm kommt ihr absolut wirksamer Rechtscharakter zu Weder kann sie normativ in ihrem Wesensgehalt angetastet werden noch kann sie beschrankt werden auch nicht durch andere Grundrechte Das Bundesverfassungsgericht bejaht die Grundrechtsqualitat des Art 1 GG da die Menschenwurde unter der Uberschrift vor Art 1 GG Die Grundrechte steht Damit stellt sich das Gericht gegen den Wortlaut des Art 1 Abs 3 GG der seinem Wortlaut nach Die nachfolgenden Grundrechte erwahnt Uneingedenk des viel diskutierten Wortlauts des Art 1 Abs 3 GG wird Art 1 Abs 1 GG selbst Grundrechtseigenschaft zugesprochen was unmittelbare Bindung der vollziehende Gewalt auslost Damit sind alle einfachgesetzlichen Bestimmungen im Lichte der Menschenwurde auszulegen eine Norm ist mithin verfassungswidrig wenn sie einen Verstoss gegen Art 1 Abs 1 GG darstellt Haufig zieht das Bundesverfassungsgericht Art 1 Abs 1 GG im Zusammenhang mit dem allgemeinen Personlichkeitsrecht heran In diesen Fallen stellt sich die Frage der Grundrechtseigenschaft der Menschenwurde ohnehin nicht Das Bundesverfassungsgericht teilt die oben bereits dargestellten Feststellungen soweit sie nicht von ihm selbst konkretisiert worden sind Im Hinblick auf das Verhaltnis von Lebensrecht und Menschenwurde ist es dem Staat untersagt durch eigene Massnahmen in das Grundrecht auf Leben einzugreifen und gebietet ihm sich schutzend und fordernd vor das Leben jedes Einzelnen zu stellen und ihn vor rechtswidrigen Angriffen Dritter zu bewahren 31 Auch nach der h M in der Literatur ist die Menschenwurde das hochste Grundrecht Grundrechte binden nach Art 1 Abs 3 GG alle vollziehende Gewalt Nach einer Mindermeinung richten sich alle Grundrechte nach der Wurde des Menschen aus weshalb Art 1 GG die Wurzel aller Grundrechte sei Alle anderen Bestimmungen sind im Lichte der Bedeutung der Menschenwurde auszulegen mit der Folge dass jeder Verstoss gegen die Menschenwurde zur Verfassungswidrigkeit der jeweiligen Norm fuhrt sofern nicht eine grundgesetzkonforme Interpretation der umstrittenen Norm moglich ist Definition in wissenschaftlichen Grundgesetzkommentaren Bearbeiten Massgebliche Definitionen zum Inhalt des Begriffes Menschenwurde finden sich in den fuhrenden Kommentaren zum Grundgesetz Maunz Durig Herzog Scholz Munch Kunig Bruno Schmidt Bleibtreu Klein Horst Dreier oder Sachs Die fruhere gleichsam naturrechtliche Einordnung von Gunter Durig Jeder Mensch sei ein Mensch kraft seines Geistes der ihn abhebt von der unpersonlichen Natur und ihn aus eigener Entscheidung dazu befahigt seiner selbst bewusst zu werden sich selbst zu bestimmen und sich und die Umwelt zu gestalten findet aktuell innerhalb desselben Kommentars eine Relativierung durch Matthias Herdegen Trotz des kategorialen Wurdeanspruchs aller Menschen sind Art und Mass des Wurdeschutzes fur Differenzierungen durchaus offen die den konkreten Umstanden Rechnung tragen Diesen Ansatz wurdigte Ernst Wolfgang Bockenforde in Hinblick auf die Problematik des Embryonenschutzes kritisch 32 Das Bundesverfassungsgericht hat in seinem 2006 ergangenen Urteil zum Luftsicherheitsgesetz den Gedanken nochmals aufgegriffen Danach ist der Mensch nach der Wertordnung des Grundgesetzes ein Wesen das in Freiheit uber sich selbst bestimmt 33 Die Menschenwurde versteht sich im Rahmen des Art 1 GG als Wesensmerkmal eines jeden Menschen daneben aber auch als Gestaltungsauftrag an den Staat Adressat der Menschenwurde ist auch jeder Einzelne Die Annahme sittlicher Autonomie des Menschen fuhrt zum Recht eines jeden Menschen auf freie Entfaltung der Personlichkeit 34 Wesensmerkmal und Gestaltungsauftrag Bearbeiten Art 1 GG sieht die Menschenwurde damit zum einen als Wesensmerkmal jedes Menschen zum anderen als Gestaltungsauftrag an den Staat und im Rahmen seiner sittlichen Autonomie an den einzelnen Die Annahme sittlicher Autonomie des Menschen fuhrt zum Recht eines jeden Menschen auf freie Entfaltung der Personlichkeit 35 Im Zusammenhang mit dem unweigerlich mit der Menschenwurde verknupften allgemeinen Personlichkeitsrecht sind im Rahmen der sogenannten Spharentheorie die Sozialsphare des Menschen das heisst sein Verhalten in der Offentlichkeit die Privatsphare die den engeren personlichen Lebensbereich des Menschen betrifft insbesondere seine Familie und die menschliche Intimsphare Kernbereich aller privater Lebensgestaltung zu beachten Bisweilen wird daraus gefolgert dass zwischen menschlichen Wesensmerkmalen und dem staatlichen Gestaltungsauftrag ein Spannungsverhaltnis bestunde welches durch die Unantastbarkeit des umfanglichen Rechts sogar noch verscharft wurde Als Wesensmerkmal sei die Menschenwurde einerseits unverausserlich und naturrechtlich vorgegeben im Rahmen der Wahrnehmung des staatlichen Gestaltungsauftrags musse sie andererseits erst hergestellt und erworben werden Wenn die Menschenwurde auf der anderen Seite tatsachlich unantastbar sei dann brauchte sie nicht geschutzt und geachtet werden Damit stellt sich dann die Frage ob im Grundgesetz ein bestehender Sachverhalt formuliert ist ist unantastbar oder ob das Bestehen des Sachverhalts lediglich suggeriert wird Nach Durig wollte das Grundgesetz lediglich unter der Suggestion einer Tatsache eine Forderung von hochster Starke formulieren Art 1 GG sei demnach zu lesen als Die Menschenwurde eines jeden Menschen darf von staatlicher Gewalt und anderen unter keinen Umstanden angetastet werden 36 Im Grunde wird die Problematik damit nur verschoben weil implizit eingeraumt wird dass die Menschenwurde angetastet und auch eingeschrankt werden kann Damit wird jedoch die Auffassung vom Wesensmerkmal verlassen Allerdings lost sich dieser scheinbare Widerspruch auf wenn die beiden Begriffe Menschenwurde und Achtungsanspruch differenziert betrachtet wurden Die Menschenwurde selbst ist als Wesensmerkmal unantastbar und unverletzbar der daraus resultierenden Achtungsanspruch ist ein Rechtsanspruch mit Gestaltungsauftrag Letzterer ist sehr wohl verletzbar und deshalb schutzbedurftig Gefordert wird also ein respektvoller Umgang mit dem Menschen der dessen Menschenwurde entspricht Insofern sind Begrifflichkeiten wie die Verletzung der Menschenwurde irrefuhrend da unvereinbare Begriffe zusammengefasst werden Richtig wenn auch komplizierter in der Darstellung musste es heissen Verletzung des Achtungsanspruchs der Menschenwurde Es musste auch von menschen wurde verachtender Behandlung gesprochen werden Der Einzelne darf nicht zum blossen Objekt gemacht werden Bearbeiten Nach der Objektformel des Bundesverfassungsgerichtes 37 38 ergibt sich aus der Menschenwurde der Anspruch eines jeden Menschen in allen staatlichen Verfahren stets als Subjekt und nie als blosses Objekt behandelt zu werden der Einzelne hat also ein Mitwirkungsrecht Er muss jedes staatliche Verhalten das ihn betrifft selber beeinflussen konnen Fraglos verboten ist damit dass die offentliche Gewalt einen Menschen so behandelt dass dessen Subjektqualitat und sein Status als Rechtssubjekt grundsatzlich in Frage gestellt wird 39 Das Bundesverfassungsgericht erlauterte 2005 den aus der Menschenwurde abgeleiteten Grundsatz nach der der Einzelne nicht zum blossen Objekt gemacht werden darf am Beispiel des Strafvollzugs 40 Mit der Menschenwurde als oberstem Wert des Grundgesetzes und tragendem Konstitutionsprinzip ist der soziale Wert und Achtungsanspruch des Menschen verbunden der es verbietet ihn zum blossen Objekt des Staates zu machen oder ihn einer Behandlung auszusetzen die seine Subjektqualitat prinzipiell in Frage stellt Jedem Menschen ist sie eigen ohne Rucksicht auf seine Eigenschaften seine Leistungen und seinen sozialen Status Was die Achtung der Menschenwurde im Einzelnen erfordert kann von den jeweiligen gesellschaftlichen Verhaltnissen nicht vollig gelost werden vgl BVerfGE 96 375 lt 399 f gt m w N Dieses Recht auf Achtung seiner Wurde kann auch dem Straftater nicht abgesprochen werden In der Strafvollstreckung ist ebenso wie im Erkenntnisverfahren zu beachten dass die menschliche Wurde unmenschliches erniedrigendes Strafen verbietet und der Tater nicht unter Verletzung seines verfassungsrechtlich geschutzten sozialen Wert und Achtungsanspruchs zum blossen Objekt der Vollstreckung herabgewurdigt werden darf vgl BVerfGE 72 105 lt 115 f gt m w N Die grundlegenden Voraussetzungen individueller und sozialer Existenz des Menschen mussen erhalten bleiben Aus Art 1 Abs 1 GG in Verbindung mit dem Sozialstaatsprinzip ist daher gerade fur den Strafvollzug die Verpflichtung des Staates herzuleiten jenes Existenzminimum zu gewahren das ein menschenwurdiges Dasein uberhaupt erst ausmacht vgl BVerfGE 45 187 lt 228 gt BVerfG 2 Kammer des Zweiten Senats NJW 1993 S 3190 In seiner Entscheidung zum Luftsicherheitsgesetz vom 15 Februar 2006 41 hat das Bundesverfassungsgericht noch einmal die ethisch rechtlichen Massstabe beschrieben die fur den Gesetzgeber bindend sind 42 Unter der Geltung des Art 1 Abs 1 GG Menschenwurdegarantie ist es unvorstellbar auf der Grundlage einer gesetzlichen Ermachtigung unschuldige Menschen vorsatzlich zu toten Menschliches Leben und menschliche Wurde geniessen ohne Rucksicht auf die Dauer der physischen Existenz des einzelnen Menschen gleichen verfassungsrechtlichen Schutz Zur Erfullung staatlicher Schutzpflichten durfen nur solche Mittel verwendet werden die mit der Verfassung in Einklang stehen Ein Verstoss gegen die Menschenwurde ist daher jede quantifizierende Betrachtungsweise menschlichen Lebens also z B die Abwagung vieler Menschenleben gegen ein einzelnes Jedes Menschenleben ist gleich wertvoll jeder Mensch besitzt die gleiche Wurde Jeder einzelne hat daher einen Anspruch dass sich der Staat schutzend vor sein Leben stellt Es ist unzulassig menschliches Leben zum Schutz anderer Leben zu opfern und zwar auch dann wenn die Betreffenden nach aller Wahrscheinlichkeit nur noch wenige Minuten zu leben haben Ein solches Vorgehen wurde Menschen zum Objekt staatlichen Handelns machen und ihnen damit die Achtung versagen auf die jeder Mensch Anspruch hat es wurde damit gerade denjenigen Menschen deren Leben in hochster Gefahr ist der Schutz den der Staat ihnen schuldet vgl oben versagt werden Anspruch auf rechtliches Gehor Art 103 GG Bearbeiten Art 103 GG Ausfluss dieser Wertentscheidung ist z B der Anspruch jedes Menschen auf rechtliches Gehor 43 Die Aufgabe der Gerichte uber einen konkreten Lebenssachverhalt ein abschliessendes rechtliches Urteil zu fallen ist in aller Regel ohne Anhorung der Beteiligten nicht zu losen Diese Anhorung ist daher zunachst Voraussetzung einer richtigen Entscheidung Daruber hinaus fordert die Wurde der Person dass uber ihr Recht nicht kurzerhand von Obrigkeits wegen verfugt wird der einzelne soll nicht nur Objekt der richterlichen Entscheidung sein sondern er soll vor einer Entscheidung die seine Rechte betrifft zu Wort kommen um Einfluss auf das Verfahren und sein Ergebnis nehmen zu konnen 44 Sich aus der Menschenwurde ergebende Verbote Bearbeiten Zugleich ergeben sich aus der Menschenwurde Verbote wie das der entwurdigenden Bestrafung So ist beispielsweise die Todesstrafe in Deutschland durch Bundesverfassungsrecht abgeschafft Art 102 GG Dahinter reihen sich Schutzmassnahmen zur Wahrung der menschlichen Identitat wie das Recht sich nicht selbst zu belasten das Verbot des Einsatzes von Lugendetektoren wenn eine Einwilligung des Betroffenen fehlt oder die Verabreichung eines Wahrheitsserums Das Grundgesetz schliesst eine erniedrigende Behandlung von Menschen durch staatliche Organe als unvereinbar mit deren Wurde aus Nach der Objektformel darf keine Person zum blossen Objekt der Staatsgewalt herabgewurdigt werden insofern ihre Subjektqualitat damit infrage gestellt wird vergleiche Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 15 Dezember 1970 45 Die grundlegenden Voraussetzungen individueller und sozialer Existenz des Menschen mussen vom Staat garantiert werden vergleiche Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 21 Juni 1977 46 Auch 136a StPO steht in unmittelbarem Zusammenhang mit der Verpflichtung des Staates aus Art 1 GG die Wurde des Menschen zu achten und zu schutzen Die Freiheit der Willensentschliessung und der Willensbetatigung des Beschuldigten darf nicht beeintrachtigt werden durch Misshandlung durch Ermudung durch korperlichen Eingriff durch Verabreichung von Mitteln durch Qualerei durch Tauschung oder durch Hypnose Zwang darf nur angewandt werden soweit das Strafverfahrensrecht dies zulasst Die Drohung mit einer nach seinen Vorschriften unzulassigen Massnahme und das Versprechen eines gesetzlich nicht vorgesehenen Vorteils sind verboten Massnahmen die das Erinnerungsvermogen oder die Einsichtsfahigkeit des Beschuldigten beeintrachtigen sind nicht gestattet Die genannten Verbote gelten ohne Rucksicht auf die Einwilligung des Beschuldigten Aussagen die unter Verletzung dieses Verbots zustande gekommen sind durfen auch dann nicht verwertet werden wenn der Beschuldigte der Verwertung zustimmt 136a StPO Lockspitzel Einsatz Bearbeiten Auch der Lockspitzel Einsatz kann nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts in die Menschenwurde eingreifen 47 48 Genetischer Fingerabdruck DNA Identitatsfeststellungsgesetz Bearbeiten Zur Verfassungsmassigkeit des DNA Identitatsfeststellungsgesetzes DNA IFG siehe die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts 49 sowie das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung Keine Strafe ohne Gesetz Bearbeiten Nach 1 Strafgesetzbuch kann eine Tat nur bestraft werden wenn die Strafbarkeit gesetzlich bestimmt war bevor die Tat begangen wurde siehe auch Art 7 der Europaischen Menschenrechtskonvention MRK Dieser Grundsatz nulla poena sine lege ist Ausfluss des Art 1 Abs 1 GG sowie des Rechtsstaatsprinzips des Art 20 GG Prinzipielle Gleichheit aller Menschen Bearbeiten Die Menschenwurde umfasst neben der unveranderbaren Wurde des Einzelnen weiterhin die gleichartige Wurde aller Menschen also den Anspruch auf prinzipielle Gleichheit aller Menschen trotz tatsachlicher Unterschiede Es ist unzulassig jemanden grundsatzlich wie einen Menschen zweiter Klasse zu behandeln Frauen und Kinderhandel Stigmatisierung Brandmarkung Achtung jede Form der rassisch motivierten Diskriminierung verletzten die Menschenwurde Schutzverpflichtung des Staates im Geltungsbereich des Grundgesetzes Bearbeiten Die Schutzverpflichtung des Staates gilt nicht nur gegenuber seinen Burgern sondern gegenuber allen Menschen im Geltungsbereich des Grundgesetzes Das ist auch von praktischer Bedeutung weil das Grundgesetz naturlich auch fur Hoheitsakte deutscher diplomatischer Vertretungen gilt Wenn z B ein Botschafts Fluchtling in China das Botschaftsgelande erreicht ware die Abschiebung ein Verwaltungsakt fur den in vollem Umfang deutsches Verfassungsrecht gilt Mit der Folge dass politisch Verfolgte Anspruch auf Asyl haben und nicht ohne formliches Verfahren nach deutschen Regeln einer fremden Staatsgewalt ausgeliefert werden durfen Geltungsbereich des Grundgesetzes ist das Staatsgebiet also die nach internationalem Recht beanspruchten Kustenstreifen das Territorium am Boden in der Luft und das Erdinnere bis zur Erdmitte Ausserdem gilt es fur alle Akte deutscher Hoheitstrager und Staatsgewalt also z B auf Schiffen unter deutscher Flagge ex territoriale Einrichtungen der Bundeswehr aber auch fur die Handlung eines selbst nach dortigem Recht illegal tatigen Nachrichtendienstmitarbeiters oder Soldaten im Ausland usw Seit November 2013 entwickelt sich in Deutschland eine Debatte um die Schutzverpflichtung in der stationaren Altenpflege Kommt es weil der Staat nur unzureichende Ressourcen zur Verfugung stellt zu allgemeiner Unterversorgung der Menschen die in Altenheimen leben 50 51 Verpflichtung des Staates das Existenzminimum zu gewahrleisten Bearbeiten Das Bundesverfassungsgericht verbindet Art 1 mit Art 20 GG Sozialstaatsprinzip um die Verpflichtung des Staates herzuleiten jenes Existenzminimum zu gewahren das ein menschenwurdiges Dasein uberhaupt erst ausmacht 46 Einsatz des Staates fur weltweites Prinzip der Menschenrechte Bearbeiten Das Grundgesetz verpflichtet den Staat daruber hinaus sich weltweit fur das Prinzip der Menschenrechte einzusetzen In welcher Form und welchem Umfang das geschieht liegt im Ermessen von Regierung und Gesetzgeber Die Bundesrepublik ist beispielsweise internationalen Vertragen beigetreten Mitglied der Vereinten Nationen Signatarstaat der Europaischen Menschenrechtskonvention und hat sich verpflichtet Entscheidungen des Europaischen Gerichtshofes fur Menschenrechte zu beachten Im Inland verpflichtet das Grundgesetz den Staat privat rechtliche und offentlich rechtliche Vorschriften zu erlassen die geeignet sind auch ausserhalb der staatlichen Sphare moglichst effektiv zur Durchsetzung der Menschenwurde beizutragen Dazu zahlen z B gesetzliche Bestimmungen gegen Diskriminierung Aus der Wurde des Menschen abgeleitete Grundrechte Bearbeiten Das Grundgesetz listet gleich im Anschluss an Art 1 GG diejenigen Grundrechte auf die sich aus der Wurde des Menschen ergeben etwa das Recht auf freie Entfaltung seiner Personlichkeit die Gleichheit aller vor dem Gesetz die Glaubens und Gewissensfreiheit die Meinungs und die Versammlungsfreiheit das Recht auf Eigentum und Unverletzlichkeit der Wohnung etc Postmortale Wirkung Bearbeiten Art 1 GG gilt nach herrschender Meinung auch fur das Andenken und den Ruf des Toten hat also eine postmortale Wirkung siehe Mephisto Entscheidung Auch nach dem Tod verliert man also nicht den personlichen Achtungsanspruch siehe auch Storung der Totenruhe Die sogenannte Ewigkeitsgarantie Bearbeiten Art 1 GG einschliesslich des Bekenntnisses zu den Menschenrechten und der Rechtsverbindlichkeit der Grundrechte stehen unter dem besonderen Schutz einer so genannten Ewigkeitsgarantie siehe Ewigkeitsklausel Laut Art 79 Abs 3 GG ist eine Anderung dieses Grundgesetzes durch welche die in den Artikeln 1 und 20 niedergelegten Grundsatze beruhrt werden unzulassig Damit wird der Staatsgewalt die Einflussnahme auf den Kern des Grundgesetzes verwehrt Rechtsfalle des Bundesverfassungsgerichts Bearbeiten Das Bundesverfassungsgericht ist unabhangiges Verfassungsorgan mit der Aufgabe das Grundgesetz durch seine Entscheidungen verbindlich auszulegen Problematisch ist die begriffliche Bestimmung von Menschenwurde Weil sie unantastbar ist kann keine inhaltliche Abwagung daruber vorgenommen werden inwieweit eine Verletzung vorliegt Eine Verletzung ist nicht zu rechtfertigen und kann deshalb nur konstatiert werden 52 Weil Artikel 1 GG durch die Ewigkeitsgarantie in Artikel 79 Absatz 3 GG geschutzt ist hat jede widerspruchsfreie Rechtsprechung des BVerfG in diesem Zusammenhang endgultigen Charakter und kann auch durch den Gesetzgeber nicht aufgehoben werden Auch wenn dies nicht aus dem Text selbst ablesbar ist qualifiziert das Bundesverfassungsgericht die Menschenwurde als eigenstandiges Grundrecht Nach der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts gehort Art 1 GG zu den tragenden Konstruktionsprinzipien die alle Bestimmungen des Grundgesetzes durchdringen Das Grundgesetz sieht die freie menschliche Personlichkeit und ihre Wurde als hochsten Rechtswert an 53 Zur inhaltlichen Bestimmung des Begriffs der Menschenwurde stellt das Bundesverfassungsgericht fest Menschenwurde huten bedeutet das pathetische Wort ausschliesslich in seinem hochsten Sinn zu verwenden etwa indem man davon ausgeht dass die Menschenwurde nur dann verletzt ist wenn die Behandlung des Menschen durch die offentliche Hand die das Gesetz vollzieht Ausdruck der Verachtung des Wertes der dem Menschen kraft seines Personseins zukommt also in diesem Sinne eine verachtliche Behandlung ist Tut man dies dennoch so reduziert man Art 79 Abs 3 GG auf ein Verbot der Wiedereinfuhrung z B der Folter des Schandpfahls und der Methoden des Dritten Reichs Eine solche Einschrankung wird indessen der Konzeption und dem Geist des Grundgesetzes nicht gerecht Art 79 Abs 3 GG in Verbindung mit Art 1 GG hat einen wesentlich konkreteren Inhalt Das Grundgesetz erkennt dadurch dass es die freie menschliche Personlichkeit auf die hochste Stufe der Wertordnung stellt deren Eigenwert deren Eigenstandigkeit an Im Soraya Urteil fuhrt es aus Das Wertsystem der Grundrechte findet seinen Mittelpunkt in der innerhalb der sozialen Gemeinschaft sich frei entfaltenden menschlichen Personlichkeit und ihrer Wurde 54 Ihr gebuhrt Achtung und Schutz von Seiten aller staatlichen Gewalt Art 1 und 2 Abs 1 GG Solchen Schutz darf vor allem die private Sphare des Menschen beanspruchen der Bereich in dem er allein zu bleiben seine Entscheidungen in eigener Verantwortung zu treffen und von Eingriffen jeder Art nicht behelligt zu werden wunscht 55 Im Grundsatz hat das BVerfG die von Durig in Anlehnung an Kant entwickelte Objektformel uneingeschrankt ubernommen Der Einzelne muss sich diejenigen Schranken seiner Handlungsfreiheit gefallen lassen die der Gesetzgeber zur Pflege und Forderung des sozialen Zusammenlebens in den Grenzen des bei dem gegebenen Sachverhalt allgemein Zumutbaren zieht doch muss die Eigenstandigkeit der Person gewahrt bleiben Dies bedeutet dass auch in der Gemeinschaft grundsatzlich jeder Einzelne als gleichberechtigtes Glied mit Eigenwert anerkannt werden muss Es widerspricht daher der menschlichen Wurde den Menschen zum blossen Objekt im Staate zu machen Der Satz der Mensch muss immer Zweck an sich selbst bleiben gilt uneingeschrankt fur alle Rechtsgebiete denn die unverlierbare Wurde des Menschen als Person besteht gerade darin dass er als selbstverantwortliche Personlichkeit anerkannt bleibt BVerfGE 45 187 227 ff 238 ff Lebenslange Freiheitsstrafe Allerdings hat es auch die Objektformel nicht als hinreichend betrachtet Was den in Art 1 GG genannten Grundsatz der Unantastbarkeit der Menschenwurde anlangt der nach Art 79 Abs 3 GG durch eine Verfassungsanderung nicht beruhrt werden darf so hangt alles von der Festlegung ab unter welchen Umstanden die Menschenwurde verletzt sein kann Offenbar lasst sich das nicht generell sagen sondern immer nur in Ansehung des konkreten Falles Allgemeine Formeln wie die der Mensch durfe nicht zum blossen Objekt der Staatsgewalt herabgewurdigt werden konnen lediglich die Richtung andeuten in der Falle der Verletzung der Menschenwurde gefunden werden konnen Der Mensch ist nicht selten blosses Objekt nicht nur der Verhaltnisse und der gesellschaftlichen Entwicklung sondern auch des Rechts insofern er ohne Rucksicht auf seine Interessen sich fugen muss Eine Verletzung der Menschenwurde kann darin allein nicht gefunden werden Hinzukommen muss dass er einer Behandlung ausgesetzt wird die seine Subjektqualitat prinzipiell in Frage stellt oder dass in der Behandlung im konkreten Fall eine willkurliche Missachtung der Wurde des Menschen liegt Auch wenn der Mensch im Rahmen der Strafverfolgung zum Objekt staatlicher Handlungen wird so bedeutet dieses an sich noch keine Verletzung der Menschenwurde Der Mensch ist nicht selten Objekt nicht nur der Verhaltnisse und der gesellschaftlichen Entwicklung sondern auch des Rechts dem er sich zu fugen hat Die Menschenwurde wird nicht schon dadurch verletzt dass jemand zum Adressaten von Massnahmen der Strafverfolgung wird wohl aber dann wenn durch die Art der ergriffenen Massnahmen die Subjektqualitat des Betroffenen grundsatzlich in Frage gestellt wird Das ist der Fall wenn die Behandlung durch die offentliche Gewalt die Achtung des Wertes vermissen lasst der jedem Menschen um seiner selbst willen zukommt BVerfGE 109 279 Wohnraumuberwachung Online Dokumentation Rn 117In den folgenden Fallen hat das BVerfG eine Verletzung der Menschenwurde bejaht Mit der Menschenwurde ware es nicht zu vereinbaren wenn der Staat das Recht fur sich in Anspruch nehmen konnte den Menschen zwangsweise in seiner ganzen Personlichkeit zu registrieren und zu katalogisieren sei es auch in der Anonymitat einer statistischen Erhebung und ihn damit wie eine Sache zu behandeln die einer Bestandsaufnahme in jeder Beziehung zuganglich ist BVerfGE 27 1 6 Mikrozensus I Die grundlegenden Voraussetzungen individueller und sozialer Existenz des Menschen mussen erhalten bleiben Mit einer so verstandenen Menschenwurde ware es unvereinbar wenn der Staat fur sich in Anspruch nehmen wurde den Menschen zwangsweise seiner Freiheit zu entkleiden ohne dass zumindest die Chance fur ihn besteht je wieder Freiheit teilhaftig werden zu konnen BVerfGE 45 187 228f Lebenslange Freiheitsstrafe Was die Achtung der Menschenwurde im einzelnen erfordert kann von den jeweiligen gesellschaftlichen Verhaltnissen nicht vollig gelost werden Eine Verletzung des Anspruchs kann nicht nur in der Erniedrigung Brandmarkung Verfolgung oder Achtung von Personen sondern auch in der Kommerzialisierung menschlichen Daseins BVerfGE 96 375 399 ff Kind als SchadenIn Hinblick auf das Asylbewerberleistungsgesetz hat das BVerfG bestimmt dass die Frage des Existenzminimums nicht vom Status des Anspruchsberechtigten abhangen darf Falls der Gesetzgeber bei der Festlegung des menschenwurdigen Existenzminimums die Besonderheiten bestimmter Personengruppen berucksichtigen will darf er bei der konkreten Ausgestaltung existenzsichernder Leistungen nicht pauschal nach dem Aufenthaltsstatus differenzieren Eine Differenzierung ist nur moglich sofern deren Bedarf an existenznotwendigen Leistungen von dem anderer Bedurftiger signifikant abweicht und dies folgerichtig in einem inhaltlich transparenten Verfahren anhand des tatsachlichen Bedarfs gerade dieser Gruppe belegt werden kann BVerfGE 132 134 Auch zur Rettung Dritter ist die Totung Unschuldiger nicht nur eine Verletzung des Grundrechts auf Leben Art 2 GG sondern auch eine Verletzung der Menschenwurde Die Ermachtigung der Streitkrafte gemass 14 Abs 3 des Luftsicherheitsgesetzes durch unmittelbare Einwirkung mit Waffengewalt ein Luftfahrzeug abzuschiessen das gegen das Leben von Menschen eingesetzt werden soll ist mit dem Recht auf Leben nach Art 2 Abs 2 Satz 1 GG in Verbindung mit der Menschenwurdegarantie des Art 1 Abs 1 GG nicht vereinbar soweit davon tatunbeteiligte Menschen an Bord des Luftfahrzeugs betroffen werden BVerfGE 133 241 Die Verknupfung des Rechts auf Leben mit der Menschenwurde findet sich auch an anderer Stelle etwa in der Forderung dass der Staat bei Gefahr fur Leib und Leben eine besondere Schutzpflicht hat Die Schutzpflicht des Staates muss um so ernster genommen werden je hoher der Rang des in Frage stehenden Rechtsgutes innerhalb der Werteordnung des Grundgesetzes anzusehen ist Das menschliche Leben stellt wie nicht naher begrundet werden muss innerhalb der grundgesetzlichen Ordnung einen Hochstwert dar es ist die vitale Basis der Menschenwurde und die Voraussetzung aller anderen Grundrechte BVerfGE 39 42 ff Schwangerschaftsabbruch I Menschenwurde als Summe aller Grund und Menschenrechte Bearbeiten Dieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Da es Probleme bereitet eine abschliessende Definition der Menschenwurde zu formulieren kann man alternativ dazu die Menschenwurde als Summe aller Grund und Menschenrechte verstehen Achtung und Schutz der Menschenwurde zielen auf die freie Entfaltung der Personlichkeit durch Freiheit Gleichheit und Bruderlichkeitmit ihren entsprechenden Ableitungen Leben und korperliche Integritat Recht auf Leben und korperliche Unversehrtheit Allgemeine Handlungsfreiheit Verbot der Folter und der Kindesmisshandlung sowie das Recht auf gewaltfreie ErziehungFreiheit Recht auf Selbstbestimmung Freiheit der Person Vertragsfreiheit Glaubensfreiheit Gewissensfreiheit Bekenntnisfreiheit Meinungsfreiheit Informationsfreiheit Pressefreiheit Freiheit von Kunst und Wissenschaft Ehe und Familie Versammlungsfreiheit Vereinigungsfreiheit Koalitionsfreiheit Freizugigkeit Berufsfreiheit Verbot der Zwangsarbeit Recht auf Eigentum Erbrecht Allgemein Schutz vor Eingriffen des Staates in die Privatsphare Brief Post und Fernmeldegeheimnis Unverletzlichkeit der WohnungGleichheit Gleichheit vor dem Gesetz Gleichberechtigung von Mann und Frau Diskriminierungs verbote Geschlecht Rasse Religion Gleichheit in Bezug auf soziale Rechte des Individuums oder sozialer Gruppen Arbeit Bildung LohnBruderlichkeit Verbot des Angriffskrieges und des Handels mit Waffen und Kriegsmaterial Entwicklungshilfe und humanitare Hilfe Lieferung von Nahrung Medikamente etc Erhaltung der naturlichen Ressourcen Natur und Umweltschutz Verbot von rassistischer oder religioser HetzeItalien Bearbeiten Art 41 der italienischen Verfassung lautet Die privatwirtschaftliche Betatigung ist frei Sie darf nicht im Widerspruch zum Allgemeinwohl stehen oder eine Beeintrachtigung der Sicherheit der Freiheit oder der Menschenwurde des einzelnen mit sich bringen Zwecks Ausrichtung und Abstimmung der offentlichen und privaten Wirtschaftstatigkeit auf soziale Ziele werden im Wege von Gesetzen geeignete Wirtschaftsplane und Massnahmen der Wirtschaftskontrolle festgelegt Schweiz Bearbeiten Art 7 der Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft Die Wurde des Menschen ist zu achten und zu schutzen Vorschriften bezgl Schutz der Menschenwurde sind zudem noch in den Art 118b Forschung am Menschen und Art 119 Fortpflanzungs Medizin und Gentechnologie im Humanbereich der BV zu finden Republik Sudafrika Bearbeiten Section 10 Human dignity der Verfassung der Republik Sudafrika gibt jedermann das Recht auf Achtung und Schutz seiner Menschenwurde Everyone has inherent dignity and the right to have their dignity respected and protected Europaische Grundrechtecharta von 2009 Bearbeiten Die Satze zwei bis vier der Praambel der Grundrechtecharta der Europaischen Union von 2009 lauten In dem Bewusstsein ihres geistig religiosen und sittlichen Erbes grundet sich die Union auf die unteilbaren und universellen Werte der Wurde des Menschen der Freiheit der Gleichheit und der Solidaritat Sie beruht auf den Grundsatzen der Demokratie und der Rechtsstaatlichkeit Sie stellt die Person in den Mittelpunkt ihres Handelns indem sie die Unionsburgerschaft und einen Raum der Freiheit der Sicherheit und des Rechts begrundet Literatur BearbeitenEinfuhrungen Bearbeiten Dietmar von der Pfordten Menschenwurde C H Beck Wissen Beck Munchen 2016 ISBN 978 3 406 68837 9 Peter Schaber Menschenwurde Grundwissen Philosophie Reclam Ditzingen 2012 ISBN 978 3 15 020338 5 Paul Tiedemann Was ist Menschenwurde Eine Einfuhrung Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2006 ISBN 3 534 18254 5 Philosophie der Antike Bearbeiten Marcus Tullius Cicero De officiis PflichtenlehreAufklarung Bearbeiten Immanuel Kant Metaphysik der Sitten Deutsche Klassik Bearbeiten Friedrich Schiller Uber Anmuth und Wurde Gutenberg Projekt Friedrich Schiller Wurde der Frauen Wikisource Johann Gottlieb Fichte Uber die Wurde des Menschen Gutenberg Projekt Aktuelle Publikationen Bearbeiten Manfred Baldus Kampfe um die Menschenwurde Die Debatten seit 1949 Suhrkamp Frankfurt am Main 2016 ISBN 978 3 518 29799 5 Christine Baumbach Peter Kunzmann Hrsg Wurde dignite godnosc dignity Die Menschenwurde im internationalen Vergleich Ta ethika 11 Herbert Utz Verlag Munchen 2010 ISBN 978 3 8316 0939 0 Heiner Bielefeldt Auslaufmodell Menschenwurde Warum sie in Frage steht und warum wir sie verteidigen mussen Herder Verlag Freiburg im Breisgau 2011 ISBN 978 3 451 32508 3 Franz Peter Burkard Wurde In Peter Prechtl Franz Peter Burkard Hrsg Metzler Lexikon Philosophie Begriffe und Definitionen 3 erweiterte und aktualisierte Auflage Metzler Stuttgart u a 2008 ISBN 978 3 476 02187 8 Torben Buhrer Das Menschenwurdekonzept der Europaischen Menschenrechtskonvention Schriften zum Europaischen Recht Band 190 Duncker amp Humblot Berlin 2020 ISBN 978 3 428 15611 5 Christoph Enders Die Menschenwurde in der Verfassungsordnung Zur Dogmatik des Art 1 GG Jus publicum Band 27 Mohr Siebeck Tubingen 1997 ISBN 3 16 146813 9 Volker Gerhardt Die angeborene Wurde des Menschen Aufsatze zur Biopolitik ParErga Berlin 2004 ISBN 3 937262 08 3 Max Graff Literarische Dimensionen der Menschenwurde Exemplarische Analysen zur Bedeutung des Menschenwurdebegriffs in der deutschsprachigen Literatur seit der Fruhaufklarung A Francke Tubingen 2017 ISBN 978 3 7720 8634 2 Rolf Groschner Oliver W Lembcke Hrsg Das Dogma der Unantastbarkeit Eine Auseinandersetzung mit dem Absolutheitsanspruch der Wurde Politika 2 Mohr Siebeck Tubingen 2009 ISBN 978 3 16 150019 0 Wilfried Harle Reiner Preul Hrsg Menschenwurde Marburger Jahrbuch Theologie 17 Marburger theologische Studien 89 Elwert Marburg 2005 ISBN 3 7708 1279 4 Rolf Peter Horstmann Menschenwurde In Joachim Ritter Karlfried Grunder Hrsg Historisches Worterbuch der Philosophie Band 5 L Mn Vollig neubearbeitete Ausgabe Schwabe Basel u a 1980 ISBN 3 7965 0115 X Sp 1124 1127 Klaus Kramer Klaus Vellguth Hrsg Menschenwurde Diskurse zur Universalitat und Unverausserlichkeit ThEW 8 Verlag Herder Freiburg 2016 Achim Lohmar Falsches moralisches Bewusstsein Eine Kritik der Idee der Menschenwurde Felix Meiner Hamburg 2017 ISBN 978 3 7873 3145 1 Axel Montenbruck Menschenwurde Idee und Liberalismus zwei westliche Glaubensrichtungen 3 Auflage 2016 ISBN 978 3 946234 56 2 online auf der Website der Universitatsbibliothek der Freien Universitat Berlin Sascha Muller Menschenwurde und Religion Die Suche nach der wahren Freiheit Metaphysische Wegweiser von Platon bis Hegel Munchner Philosophische Beitrage Band 23 Herbert Utz Verlag Munchen 2012 ISBN 978 3 8316 4150 5 Michael Quante Menschenwurde und personale Autonomie Demokratische Werte im Kontext der Lebenswissenschaften Felix Meiner Verlag Hamburg 2010 ISBN 978 3 7873 1949 7 Pascal Ronc Die Menschenwurde als Prinzip der EMRK Schriften zum Europaischen Recht Band 195 Duncker amp Humblot Berlin 2020 ISBN 978 3 428 15934 5 Markus Rothhaar Die Menschenwurde als Prinzip des Rechts Eine rechtsphilosophische Rekonstruktion Mohr Siebeck Tubingen 2015 ISBN 978 3 16 153558 1 Peter Schaber Instrumentalisierung und Wurde Mentis Paderborn 2010 ISBN 978 3 89785 711 7 Stefan Lorenz Sorgner Menschenwurde nach Nietzsche Die Geschichte eines Begriffs Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2010 ISBN 978 3 534 20931 6 Michael Spieker Konkrete Menschenwurde Uber Idee Schutz und Bildung menschlicher Wurde Wochenschau Verlag Schwalbach Ts 2012 ISBN 978 3 89974 816 1 Philipp Wallau Die Menschenwurde in der Grundrechtsordnung der Europaischen Union Bonner rechtswissenschaftliche Abhandlungen NF 4 Bonn University Press u a Bonn u a 2010 ISBN 978 3 89971 785 3 Franz J Wetz Hrsg Texte zur Menschenwurde Reclam Ditzingen 2011 ISBN 978 3 15 018907 8 Franz J Wetz Illusion Menschenwurde Aufstieg und Fall eines Grundwertes Klett Cotta 2005 ISBN 3 608 94122 3 Reinhold Zippelius Die Garantie der Menschenwurde In Recht und Gerechtigkeit in der offenen Gesellschaft 2 Auflage 1996 Kap 24 ISBN 3 428 08661 9 Kommentare Bearbeiten Dieter Hesselberger Das Grundgesetz Kommentar fur die politische Bildung Schriftenreihe der Bundeszentrale fur politische Bildung 409 13 aktualisierte Auflage Bundeszentrale fur politische Bildung Bonn 2003 ISBN 3 89331 498 9 Art 1 GG S 61 ff Online Audio Beitrage Bearbeiten Die letzte Instanz Ein Portrat des Bundesverfassungsgerichts Memento vom 3 Mai 2003 im Internet Archive Zusammensetzung des Bundesverfassungsgerichts Seine Aufgaben O Ton Theodor Heuss zur Eroffnung am 18 September 1951 Zwei Beispiele von Rechtsfallen mit denen das Bundesverfassungsgericht betraut wurde 1 Das Luth Urteil 2 Soldaten sind Morder Aufkleber Autorin Ellen Hofmann Eine Sendung von Ellen Hoffmann Ausstrahlung in Bayern2Radio 28 30 Juni 1999 Quelle br online de Memento vom 3 Mai 2003 im Internet Archive Menschenwurde Ein Gesprach uber den Begriff der Menschenwurde mit Peter Schaber Von Hinterfragt Der Ethik Podcast von Andreas Cassee und Anna Goppel Ausgabe 5 Dezember 2011 Weblinks Bearbeiten nbsp Wiktionary Menschenwurde Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen nbsp Wikiquote Menschenwurde Zitate Stephen Riley Gerhard Bos Human Dignity In J Fieser B Dowden Hrsg Internet Encyclopedia of Philosophy Artikel 1 des Deutschen Grundgesetzes auf dem Webserver der Bundesregierung Entscheidungen des BVerfG ab 1998 Entscheidungen des BVerfG Bundesverfassung der Schweizerischen Eidgenossenschaft Section 10 human dignity der Verfassung der Republik Sudafrika englisch Heiner Bielefeldt Menschenwurde Der Grund der Menschenrechte Deutsches Institut fur Menschenrechte Berlin 2008 ISBN 978 3 937714 75 2 PDF Thomas Gutmann Wurde und Autonomie Uberlegungen zur Kantischen Tradition PDF 277 kB Preprints of the Centre for Advanced Study in Bioethics Munster 2010 2 Anton Hugli Curzio Chiesa Hrsg Menschenwurde Studia Philosophica 63 2004 Volker Neumann Menschenwurde und Existenzminimum PDF 95 kB Micha H Werner Streit um die Menschenwurde Bedeutung und Probleme eines ethischen Zentralbegriffs In Zeitschrift fur medizinische Ethik 46 2000 S 259 272 Armin G Wildfeuer Menschenwurde Leerformel oder unverzichtbarer Gedanke PDF 768 kB Rosemarie Will Bedeutung der Menschenwurde in der Rechtsprechung In Aus Politik und Zeitgeschichte APuZ 35 36 2011 Deutsche Kommission Justitia et Pax Hrsg Menschenwurde Impulse zum Geltungsanspruch der Menschenrechte Schriftenreihe Gerechtigkeit und Frieden Heft 127 Bonn 2013 ISBN 978 3 940137 51 7 Tessa Debus u a Hrsg Philosophie der Menschenwurde In zeitschrift fur Menschenrechte 1 2010 Menschenwurde und Stammzellenforschung die verfassungsrechtliche Lage Stellungnahme der Zentralen Ethikkommission der Bundesarztekammer zur Stammzellforschung Was ist Wurde Philosophische Grundlagen und aktuelle Fragen radioWissen auf Bayern 2 als Podcast MP3 Audio Dateien 224 Kbit s 36 MB 128 Kbit s 20 MB Einzelnachweise Bearbeiten Mit entsprechenden Nachweisen Christian Starck Der demokratische Verfassungsstaat Gestalt Grundlagen Gefahrdungen Mohr Siebeck Tubingen 1995 ISBN 3 16 146442 7 S 193 Herbert Schnadelbach Der Fluch des Christentums Die sieben Geburtsfehler einer alt gewordenen Weltreligion Eine kulurelle Bilanz nach zweitausend Jahren In Die Zeit 11 Mai 2000 Wolfgang Huber Menschenrechte Menschenwurde In Theologische Realenzyklopadie TRE 22 1992 S 577 602 Christian Starck Der demokratische Verfassungsstaat Gestalt Grundlagen Gefahrdungen Mohr Siebeck 1995 S 193 Ulrich Volp Die Wurde des Menschen Ein Beitrag zur Anthropologie in der Alten Kirche Supplements to Vigiliae Christianae Bd 81 Brill Leiden Boston 2006 ISBN 90 04 15448 5 Deutsche Ubersetzung der Allgemeinen Erklarung der Menschenrechte im Islam Dietmar von der Pfordten Menschenwurde Abschnitt II 16 Aussereuropaische Traditionen S 53 Gregor Paul Konzepte der Menschenwurde in der klassischen chinesischen Philosophie In Siegetsleitner Knoepfler Menschenwurde im interkulturellen Dialog Freiburg im Breisgau 2005 S 67ff Zitiert nach Dietmar von der Pfordten Menschenwurde a b c Franz Josef Wetz Die Wurde des Menschen antastbar Ethik 2 Auflage 1994 S 221 Dietrich Bohler Diskursethik und Menschenwurdegrundsatz zwischen Idealisierung und Erfolgsverantwortung Zur Anwendung der Diskursethik in Politik Recht und Wissenschaft K O Apel und M Kettner Suhrkamp Frankfurt am Main 1992 S 201 231 Immanuel Kant Grundlegung zur Metaphysik der Sitten II Verfassungen der Republik Estland Verfassungen Griechenlands Verfassungen Portugals Verfassungen Spaniens Parte I Titolo III La Camera dei Deputati Art 41 Memento vom 26 Marz 2007 im Internet Archive Art 41 der italienischen Verfassung Verfassungen Finnlands Verfassungen des Konigreiches Schweden Verfassungen Irlands Die Verfassung Belgiens The Constitution of Kenya Revised Edition 2010 Memento des Originals vom 4 Marz 2018 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www kenyaembassydc org PDF auf der Website der Kenianischen Botschaft in den USA Abgerufen am 2 April 2019 Friedhelm Hufen Die Menschenwurde Art 1 I GG Juristische Schulung JuS 2010 S 1 BVerfG Urteil vom 16 Januar 1957 Az 1 BvR 253 56 BVerfGE 6 32 41 Elfes Zitat die Wurde des Menschen die im Grundgesetz der oberste Wert ist Friedhelm Hufen Die Menschenwurde Art 1 I GG Juristische Schulung JuS 2010 S 1 10 BVerfGE 39 1 42 72 105 115 109 279 311 BVerfGE 87 209 228 BVerfGE 87 209 228 96 375 ff 399 Prof Dr Axel Tschentscher BVerfGE 87 209 Tanz der Teufel Randnummer 113 In servat unibe ch Abgerufen am 8 November 2019 BVerfG Urteil des Ersten Senats vom 15 Februar 2006 1 BvR 357 05 Rn 1 156 hier Randnummer 119 In bundesverfassungsgericht de Bundesverfassungsgericht abgerufen am 8 November 2019 BVerfGE 39 1 42 46 160 164 56 54 73 Ernst Wolfgang Bockenforde Die Wurde des Menschen war unantastbar Memento des Originals vom 9 Juni 2007 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot fazarchiv faz net In Frankfurter Allgemeine Zeitung Nr 204 3 September 2003 S 33 sowie Bleibt die Menschenwurde unantastbar Memento vom 9 Juni 2007 im Internet Archive In Blatter fur deutsche und internationale Politik 10 2004 S 1215 1227 kritisch Martin Nettesheim Die Garantie der Menschenwurde zwischen metaphysischer Uberhohung und blossem Abwagungstopos Memento vom 24 November 2015 im Internet Archive In Archiv des offentlichen Rechts 130 2005 S 71 113 BVerfG Urteil vom 15 Februar 2006 1 BvR 357 05 Dieter Hesselberger Das Grundgesetz Kommentar fur die politische Bildung 13 Aufl Luchterhand Munchen Unterschleissheim 2003 ISBN 978 3 472 05644 7 Art 1 Rdnr 2 Hesselberger Das Grundgesetz Art 1 Rn 2 Durig Der Grundrechtssatz von der Menschenwurde 1956 Matthias Herdegen in Theodor Maunz Gunter Durig Hrsg Grundgesetz 53 Auflage 2009 Art 1 Abs 1 Rn 33 Das Bundesverfassungsgericht hat mehrfach auf die Objektformel zuruckgegriffen Beispiele BVerfGE 27 1 6 Mikrozensus BVerfGE 28 386 301 Strafzumessung BVerfGE 45 187 228 Lebenslange Freiheitsstrafe BVerfGE 30 1 26 87 209 ff 228 96 375 ff 399 BVerfG Beschluss der 2 Kammer des Ersten Senats vom 27 Dezember 2005 1 BvR 1359 05 Rn 1 20 hier Randnummer 12 13 In bundesverfassungsgericht de Bundesverfassungsgericht abgerufen am 6 Juni 2020 BVerfG Urteil vom 15 Februar 2006 Az 1 BvR 357 05 BVerfGE 115 118 Luftsicherheitsgesetz K Grechenig K Lachmayer Zur Abwagung von Menschenleben Gedanken zur Leistungsfahigkeit der Verfassung In Journal fur Rechtspolitik JRP Heft 19 2011 S 35 45 BVerfG Beschluss vom 8 Januar 1959 Az 1 BvR 396 55 BVerfGE 9 89 Gehor bei Haftbefehl BVerfG Beschluss vom 18 Juni 1957 Az 1 BvR 41 57 BVerfGE 7 53 57 BVerfG Urteil vom 13 Februar 1958 Az 1 BvR 56 57 BVerfGE 7 275 279 BVerfG Beschluss vom 8 Januar 1959 Az 1 BvR 396 55 BVerfGE 9 89 95 Gehor bei Haftbefehl BVerfG Urteil vom 15 Dezember 1970 Az 2 BvF 1 69 2 BvR 629 68 und 308 69 BVerfGE 30 1 Abhorurteil a b BVerfG Urteil vom 21 Juni 1977 Az 1 BvL 14 76 BVerfGE 45 187 Lebenslange Freiheitsstrafe BVerfG Urteil vom 19 Oktober 1994 Az 2 BvR 435 87 NJW 1995 651 Hesselberger Grundgesetz Kommentar Art 1 GG Rn 3 BVerfG Beschluss vom 14 Dezember 2000 Az 2 BvR 1741 99 276 2061 00 BVerfGE 103 21 33 Genetischer Fingerabdruck Heribert Prantl Pflegenotstand verletzt systematisch das Grundgesetz In Suddeutsche Zeitung 16 November 2013 Link gepruft am 31 Dezember 2013 VdK pruft Pflege Verfassungsbeschwerde Pressemitteilung des VdK vom 18 Dezember 2013 Link gepruft am 31 Dezember 2013 Rosemarie Will Bedeutung der Menschenwurde in der Rechtsprechung In Aus Politik und Zeitgeschichte 35 36 2011 BVerfGE 30 39 Abhorurteil BVerfGE 6 32 41 7 198 205 BVerfGE 27 1 6 BVerfGE 34 290 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Normdaten Sachbegriff GND 4038654 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Menschenwurde amp oldid 237484075