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UN Vollversammlung Resolution 217Datum 10 Dezember 1948Sitzung 183Kennung A RES 217 A III Dokument Abstimmung Dafur 48 Dagegen 0 Enthaltungen 8Gegenstand A RES 3 217 III International Bill of Human RightsTeil A AEMRErgebnis AngenommenDie Allgemeine Erklarung der Menschenrechte A RES 217 UN Doc 217 A III oder kurz AEMR 1 ist eine rechtlich nicht bindende Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen zu den Menschenrechten Sie wurde am 10 Dezember 1948 im Palais de Chaillot in Paris verkundet Nach einer Praambel beginnt sie mit Text des Artikels 1 an der Aussenwand des osterreichischen Parlamentsgebaudes in Wien Alle Menschen sind frei und gleich an Wurde und Rechten geboren Art 1 AEMR Freiheit Gleichheit Bruderlichkeit 2 Allgemeine Erklarung der Menschenrechte Der 10 Dezember als Tag der Verkundung wird seit 1948 als Tag der Menschenrechte begangen Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Rechtlicher Status 3 Geschichte 3 1 Vorlaufer 3 2 Die Verhandlungen 3 3 Verabschiedung 3 4 Weitere grundlegende Menschenrechtschartas 4 Liste der Menschenrechte 5 Weiterfuhrendes 5 1 Konferenzen und Offentlichkeitsarbeit 5 2 Okologische Interpretation der Menschenrechte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGrundlagenDie Menschenrechtserklarung besteht aus 30 Artikeln Diese enthalten grundlegende Ansichten uber die Rechte die jedem Menschen zustehen sollten ohne irgendeinen Unterschied etwa nach Rasse Hautfarbe Geschlecht Sprache Religion politischer oder sonstiger Uberzeugung nationaler oder sozialer Herkunft Vermogen Geburt oder sonstigem Stand 3 und unabhangig davon in welchem rechtlichen Verhaltnis er zu dem Land steht in dem er sich aufhalt Mit Ubersetzungen in nach Angaben des Office of the High Commissioner for Human Rights mehr als 460 Sprachen ist sie einer der meistubersetzten Texte Schon die Praambel erklart als grundsatzliche Absicht Freiheit Gerechtigkeit und Frieden in der Welt und Glauben an die grundlegenden Menschenrechte an die Wurde und den Wert der menschlichen Person und an die Gleichberechtigung von Mann und Frau 4 Siehe auch Internationale MenschenrechtschartaRechtlicher StatusDie Allgemeine Erklarung der Menschenrechte ist ein Ideal an dem Orientierung zu finden sei 5 keine verbindliche Rechtsquelle des Volkerrechts weil die Vollversammlung der Vereinten Nationen kein Volkerrecht schaffen kann 6 Als solche sind sie nicht justiziabel nicht einklagbar Sie wurde mit der UN Resolution 217 A III 7 der UN Vollversammlung eingefuhrt Die Erklarung ist also kein volkerrechtlicher Vertrag und daher nicht als solcher verbindlich Auch ihr Status als Resolution verleiht ihr keine verbindliche Wirkung da nach der UN Charta nur Resolutionen des Sicherheitsrates bindende Wirkung zukommt und eine entsprechende Regelung fur Resolutionen der Vollversammlung fehlt 8 Einige Artikel der Allgemeinen Erklarung der Menschenrechte wurden in den beiden internationalen Pakten uber Burgerliche und Politische Rechte Zivilpakt BPR sowie uber Wirtschaftliche Soziale und Kulturelle Rechte Sozialpakt ICESCR WSKR ubernommen beide 1966 geschlossen und 1976 in Kraft getreten diese Bestimmungen haben dadurch im Gegensatz zu den AEMR den Rang bindender internationaler Abkommen erhalten Weitere verbindliche Rechtsquellen sind beispielsweise das Internationale Ubereinkommen zur Beseitigung jeder Form von Rassendiskriminierung und die Europaische Menschenrechtskonvention EMRK Geschichte nbsp Sonderbriefmarke von 1998 zum 50 Jahrestag der ErklarungVorlaufer In der Moderne erfolgte die Formulierung in der Virginia Declaration of Rights von 1776 die grossen Einfluss auf die Unabhangigkeitserklarung der Vereinigten Staaten im selben Jahr hatte Wir halten diese Wahrheiten fur ausgemacht dass alle Menschen gleich erschaffen wurden dass sie von ihrem Schopfer mit gewissen unverausserlichen Rechten begabt wurden worunter Leben Freiheit und das Streben nach Gluckseligkeit sind Dort sind sie bereits als unverausserliche engl unalienable Rechte definiert Die Erklarung der Menschen und Burgerrechte der franzosischen Nationalversammlung vom 26 August 1789 greift diese Ideen auf und fuhrt sie weiter aus basierend auf den zu der Zeit aktuellen philosophischen Ideen der Aufklarung Einige seitdem beschlossene franzosische Verfassungen 1793 1798 1848 1946 beginnen bzw begannen mit einer Praambel die Menschenrechte thematisiert 9 Die Allgemeine Menschenrechtserklarung nimmt mit den Worten im Geist der Bruderlichkeit 2 und Freiheiten ohne irgendeinen Unterschied 3 auf diese Rechtstradition Bezug Einer der ersten Versuche den Gultigkeitsanspruch der Menschen und Burgerrechte uber Europa und Amerika hinaus zu erweitern war die vom African National Congress ANC am 16 Dezember 1943 verabschiedete Erklarung Africans Claims in South Africa Die Erklarung der Menschenrechte durch die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen ist eine direkte Reaktion auf die schrecklichen Ereignisse des Zweiten Weltkriegs in dem die Nichtanerkennung und Verachtung der Menschenrechte zu Akten der Barbarei gefuhrt haben Gemass Artikel 68 der Charta der Vereinten Nationen 10 wurde 1946 die UN Menschenrechtskommission als eine Fachkommission des UN Wirtschafts und Sozialrates gegrundet Im Bewusstsein der inhaltlichen Defizite der Charta hinsichtlich der Menschenrechte war somit die erste grosse Aufgabe der neu gegrundeten Kommission die Erarbeitung eines internationalen Menschenrechtskodex International Bill of Rights 11 Ende Januar 1947 nahm die aus 18 Experten bestehende Kommission unter der Leitung Eleanor Roosevelts ihre Arbeit auf Wesentlichen Anteil an der Abfassung hatten der kanadische Jurist John Peters Humphrey der libanesische Politiker und Philosoph Charles Malik der franzosische Jurist Rene Cassin der chinesische Philosoph Peng Chun Chang Eleanor Roosevelt die Witwe des vormaligen US Prasidenten Franklin D Roosevelt sowie Jacques Maritain ein franzosischer Philosoph Im Rahmen der 2500 Jahr Feier der Iranischen Monarchie wurde der Inhalt des altpersischen Kyros Zylinders aus dem 6 Jahrhundert v Chr als erste Menschenrechtserklarung bezeichnet 12 Die Verhandlungen Das Verhandlungsklima war bereits stark von dem Konflikt zwischen Ost und West gepragt Seine Ausmasse umspannten bald den ganzen Globus und sollten Hunderte von Kriegen und Konflikten mit massivsten Menschenrechtsverletzungen auslosen Eleanor Roosevelt musste bald den Plan eines volkerrechtlich bindenden Menschenrechtspaktes aufgeben und sich angesichts der sich stetig verhartenden Fronten entschliessen mehrstufig vorzugehen Sie hatte sich zunachst nur auf den Entwurf einer unverbindlichen Erklarung der Menschenrechte zu konzentrieren Die Einigung auf die rechtlich bindende Form eines volkerrechtlichen Vertrages wurde auf spater verschoben denn dieser schien zu diesem Zeitpunkt nicht nur sehr zeitaufwandig sondern vor allem unsicher im Vergleich zu einer allgemeinen Erklarung die im Grunde nur eine blosse Empfehlung darstellen wurde Was man aber zunachst erreichen wollte war eine Definition des zu schutzenden Bestandes an Menschenrechten um so eine universale Rechtsauffassung zum Ausdruck zu bringen 13 Doch auch dies sollte wie sich bald zeigte komplizierter als zuvor vermutet werden Wahrend die westlichen Staaten ausschliesslich politische und burgerliche Freiheitsrechte in die Erklarung aufnehmen wollten bestanden die Sowjetunion und andere sozialistische Staaten auf demselben Stellenwert wirtschaftlicher und sozialer Rechte Vor dem Hintergrund all dieser Meinungsverschiedenheiten offenbarte sich die letztendlich am 10 Dezember 1948 verabschiedete Fassung der Allgemeinen Erklarung der Menschenrechte als das Resultat eines schwierigen Kompromisses und war allgemein genug gehalten damit er unterschiedlich akzentuierte Auslegungen der Menschenrechte zuliess 14 Verabschiedung Am 10 Dezember 1948 wurde die Allgemeine Erklarung der Menschenrechte mit 48 Ja Stimmen 0 Gegenstimmen und 8 Enthaltungen verabschiedet Die Enthaltungen kamen von der Sowjetunion der Ukraine Weissrussland Polen der CSSR Jugoslawien Saudi Arabien und Sudafrika Zu den Ja Stimmen zahlte auch diejenige des UNO Grundungsmitgliedes Republik China des Vorgangers der Volksrepublik China Weitere grundlegende Menschenrechtschartas Hauptartikel Menschenrechtsabkommen Die Europaische Menschenrechtskonvention EMRK vom 4 November 1950 ist weitgehend von der UN Charta beeinflusst In Form der Charta der Grundrechte der Europaischen Union GRCh 2000 2009 bildete sie die Basis der Bestrebungen zu einer gemeinsamen Verfassung der EU Im Jahr 1990 beschloss die Organisation der Islamischen Konferenz die Kairoer Erklarung der Menschenrechte die inhaltlich erheblich von der Allgemeinen Erklarung der Menschenrechte abweicht obwohl sie im Wortlaut ahnlich gehalten ist Sie garantiert z B keine Gleichberechtigung von Mannern und Frauen und kein Recht auf freie Wahl der Religion oder des Ehepartners Weiter stellt sie alle dargestellten Rechte unter den Vorbehalt der islamischen Scharia Die Arabische Charta der Menschenrechte wurde 2004 von der Arabischen Liga beschlossen und liegt naher an der Allgemeinen Erklarung der Menschenrechte Im Juli 2010 erklarte die UN Vollversammlung mehrheitlich das Recht auf Wasser zum Menschenrecht 15 Auch diese Erklarung ist aber aus denselben Grunden wie bei der Menschenrechtscharta volkerrechtlich nicht verbindlich Liste der Menschenrechte nbsp Eleanor Roosevelt mit einem Ausdruck der AEMR auf Englisch Universal Declaration of Human Rights November 1949 nbsp Strasse der Menschenrechte von Dani Karavan in Nurnberg 1993 Artikel 1 Freiheit Gleichheit Bruderlichkeit Alle Menschen sind frei und gleich an Wurde und Rechten geboren Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Bruderlichkeit begegnen Artikel 2 Verbot der Diskriminierung Jeder hat Anspruch auf die in dieser Erklarung verkundeten Rechte und Freiheiten ohne irgendeinen Unterschied etwa nach Rasse Hautfarbe Geschlecht Sprache Religion politischer oder sonstiger Uberzeugung nationaler oder sozialer Herkunft Vermogen Geburt oder sonstigem Stand Des Weiteren darf kein Unterschied gemacht werden auf Grund der politischen rechtlichen oder internationalen Stellung des Landes oder Gebiets dem eine Person angehort gleichgultig ob dieses unabhangig ist unter Treuhandschaft steht keine Selbstregierung besitzt oder sonst in seiner Souveranitat eingeschrankt ist Artikel 3 Recht auf Leben und Freiheit Jeder hat das Recht auf Leben Freiheit und Sicherheit der Person Artikel 4 Verbot der Sklaverei und des Sklavenhandels Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden Sklaverei und Sklavenhandel sind in allen ihren Formen verboten Artikel 5 Verbot der Folter Niemand darf der Folter oder grausamer unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden Artikel 6 Anerkennung als Rechtsperson Jeder hat das Recht uberall als rechtsfahig anerkannt zu werden Artikel 7 Gleichheit vor dem Gesetz Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich und haben ohne Unterschied Anspruch auf gleichen Schutz durch das Gesetz Alle haben Anspruch auf gleichen Schutz gegen jede Diskriminierung die gegen diese Erklarung verstosst und gegen jede Aufhetzung zu einer derartigen Diskriminierung Artikel 8 Anspruch auf Rechtsschutz Jeder hat Anspruch auf einen wirksamen Rechtsbehelf bei den zustandigen innerstaatlichen Gerichten gegen Handlungen durch die seine ihm nach der Verfassung oder nach dem Gesetz zustehenden Grundrechte verletzt werden Artikel 9 Schutz vor Verhaftung und Ausweisung Niemand darf willkurlich festgenommen in Haft gehalten oder des Landes verwiesen werden Artikel 10 Anspruch auf faires Gerichtsverfahren Jeder hat bei der Feststellung seiner Rechte und Pflichten sowie bei einer gegen ihn erhobenen strafrechtlichen Beschuldigung in voller Gleichheit Anspruch auf ein gerechtes und offentliches Verfahren vor einem unabhangigen und unparteiischen Gericht Artikel 11 Unschuldsvermutung Jeder der wegen einer strafbaren Handlung beschuldigt wird hat das Recht als unschuldig zu gelten solange seine Schuld nicht in einem offentlichen Verfahren in dem er alle fur seine Verteidigung notwendigen Garantien gehabt hat gemass dem Gesetz nachgewiesen ist Niemand darf wegen einer Handlung oder Unterlassung verurteilt werden die zur Zeit ihrer Begehung nach innerstaatlichem oder internationalem Recht nicht strafbar war Ebenso darf keine schwerere Strafe als die zum Zeitpunkt der Begehung der strafbaren Handlung angedrohte Strafe verhangt werden Artikel 12 Freiheitssphare des Einzelnen Niemand darf willkurlichen Eingriffen in sein Privatleben seine Familie seine Wohnung und seinen Schriftverkehr oder Beeintrachtigungen seiner Ehre und seines Rufes ausgesetzt werden Jeder hat Anspruch auf rechtlichen Schutz gegen solche Eingriffe oder Beeintrachtigungen Artikel 13 Freizugigkeit und Auswanderungsfreiheit Jeder hat das Recht sich innerhalb eines Staates frei zu bewegen und seinen Aufenthaltsort frei zu wahlen Jeder hat das Recht jedes Land einschliesslich seines eigenen zu verlassen und in sein Land zuruckzukehren Artikel 14 Asylrecht Jeder hat das Recht in anderen Landern vor Verfolgung Asyl zu suchen und zu geniessen Dieses Recht kann nicht in Anspruch genommen werden im Falle einer Strafverfolgung die tatsachlich auf Grund von Verbrechen nichtpolitischer Art oder auf Grund von Handlungen erfolgt die gegen die Ziele und Grundsatze der Vereinten Nationen verstossen Artikel 15 Recht auf Staatsangehorigkeit Jeder hat das Recht auf eine Staatsangehorigkeit Niemandem darf seine Staatsangehorigkeit willkurlich entzogen noch das Recht versagt werden seine Staatsangehorigkeit zu wechseln Artikel 16 Eheschliessung Familie Heiratsfahige Frauen und Manner haben ohne Beschrankung auf Grund der Rasse der Staatsangehorigkeit oder der Religion das Recht zu heiraten und eine Familie zu grunden Sie haben bei der Eheschliessung wahrend der Ehe und bei deren Auflosung gleiche Rechte Eine Ehe darf nur bei freier und uneingeschrankter Willenseinigung der kunftigen Ehegatten geschlossen werden Die Familie ist die naturliche Grundeinheit der Gesellschaft und hat Anspruch auf Schutz durch Gesellschaft und Staat Artikel 17 Recht auf Eigentum Jeder hat das Recht sowohl allein als auch in Gemeinschaft mit anderen Eigentum innezuhaben Niemand darf willkurlich seines Eigentums beraubt werden Artikel 18 Gedanken Gewissens Religionsfreiheit Jeder hat das Recht auf Gedanken Gewissens und Religionsfreiheit dieses Recht schliesst die Freiheit ein seine Religion oder Uberzeugung zu wechseln sowie die Freiheit seine Religion oder Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen offentlich oder privat durch Lehre Ausubung Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen Artikel 19 Meinungs und Informationsfreiheit Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und freie Meinungsausserung dieses Recht schliesst die Freiheit ein Meinungen ungehindert anzuhangen sowie uber Medien jeder Art und ohne Rucksicht auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu suchen zu empfangen und zu verbreiten Artikel 20 Versammlungs und Vereinigungsfreiheit Alle Menschen haben das Recht sich friedlich zu versammeln und zu Vereinigungen zusammenzuschliessen Niemand darf gezwungen werden einer Vereinigung anzugehoren Artikel 21 Allgemeines und gleiches Wahlrecht Jeder hat das Recht an der Gestaltung der offentlichen Angelegenheiten seines Landes unmittelbar oder durch frei gewahlte Vertreter mitzuwirken Jeder hat das Recht auf gleichen Zugang zu offentlichen Amtern in seinem Lande Der Wille des Volkes bildet die Grundlage fur die Autoritat der offentlichen Gewalt dieser Wille muss durch regelmassige unverfalschte allgemeine und gleiche Wahlen mit geheimer Stimmabgabe oder in einem gleichwertigen freien Wahlverfahren zum Ausdruck kommen Artikel 22 Recht auf soziale Sicherheit Jeder hat als Mitglied der Gesellschaft das Recht auf soziale Sicherheit und Anspruch darauf durch innerstaatliche Massnahmen und internationale Zusammenarbeit sowie unter Berucksichtigung der Organisation und der Mittel jedes Staates in den Genuss der wirtschaftlichen sozialen und kulturellen Rechte zu gelangen die fur seine Wurde und die freie Entwicklung seiner Personlichkeit unentbehrlich sind Artikel 23 Recht auf Arbeit gleichen Lohn Jeder hat das Recht auf Arbeit auf freie Berufswahl auf gerechte und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz vor Arbeitslosigkeit Jeder ohne Unterschied hat das Recht auf gleichen Lohn fur gleiche Arbeit Jeder der arbeitet hat das Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung die ihm und seiner Familie eine der menschlichen Wurde entsprechende Existenz sichert gegebenenfalls erganzt durch andere soziale Schutzmassnahmen Jeder hat das Recht zum Schutz seiner Interessen Gewerkschaften zu bilden und solchen beizutreten Artikel 24 Recht auf Erholung und Freizeit Jeder hat das Recht auf Erholung und Freizeit und insbesondere auf eine vernunftige Begrenzung der Arbeitszeit und regelmassigen bezahlten Urlaub Artikel 25 Recht auf Wohlfahrt Jeder hat das Recht auf einen Lebensstandard der seine und seiner Familie Gesundheit und Wohl gewahrleistet einschliesslich Nahrung Kleidung Wohnung arztliche Versorgung und notwendige soziale Leistungen sowie das Recht auf Sicherheit im Falle von Arbeitslosigkeit Krankheit Invaliditat oder Verwitwung im Alter sowie bei anderweitigem Verlust seiner Unterhaltsmittel durch unverschuldete Umstande Mutter und Kinder haben Anspruch auf besondere Fursorge und Unterstutzung Alle Kinder eheliche wie aussereheliche geniessen den gleichen sozialen Schutz Artikel 26 Recht auf Bildung Jeder hat das Recht auf Bildung Die Bildung ist unentgeltlich zum mindesten der Grundschulunterricht und die grundlegende Bildung Der Grundschulunterricht ist obligatorisch Fach und Berufsschulunterricht mussen allgemein verfugbar gemacht werden und der Hochschulunterricht muss allen gleichermassen entsprechend ihren Fahigkeiten offenstehen Die Bildung muss auf die volle Entfaltung der menschlichen Personlichkeit und auf die Starkung der Achtung vor den Menschenrechten und Grundfreiheiten gerichtet sein Sie muss zu Verstandnis Toleranz und Freundschaft zwischen allen Nationen und allen rassischen oder religiosen Gruppen beitragen und der Tatigkeit der Vereinten Nationen fur die Wahrung des Friedens forderlich sein Die Eltern haben ein vorrangiges Recht die Art der Bildung zu wahlen die ihren Kindern zuteilwerden soll Artikel 27 Freiheit des Kulturlebens Jeder hat das Recht am kulturellen Leben der Gemeinschaft frei teilzunehmen sich an den Kunsten zu erfreuen und am wissenschaftlichen Fortschritt und dessen Errungenschaften teilzuhaben Jeder hat das Recht auf Schutz der geistigen und materiellen Interessen die ihm als Urheber von Werken der Wissenschaft Literatur oder Kunst erwachsen Artikel 28 Soziale und internationale Ordnung Jeder hat Anspruch auf eine soziale und internationale Ordnung in der die in dieser Erklarung verkundeten Rechte und Freiheiten voll verwirklicht werden konnen Artikel 29 Grundpflichten Jeder hat Pflichten gegenuber der Gemeinschaft in der allein die freie und volle Entfaltung seiner Personlichkeit moglich ist Jeder ist bei der Ausubung seiner Rechte und Freiheiten nur den Beschrankungen unterworfen die das Gesetz ausschliesslich zu dem Zweck vorsieht die Anerkennung und Achtung der Rechte und Freiheiten anderer zu sichern und den gerechten Anforderungen der Moral der offentlichen Ordnung und des allgemeinen Wohles in einer demokratischen Gesellschaft zu genugen Diese Rechte und Freiheiten durfen in keinem Fall im Widerspruch zu den Zielen und Grundsatzen der Vereinten Nationen ausgeubt werden Artikel 30 Auslegungsregel Keine Bestimmung dieser Erklarung darf dahin ausgelegt werden dass sie fur einen Staat eine Gruppe oder eine Person irgendein Recht begrundet eine Tatigkeit auszuuben oder eine Handlung zu begehen welche die Beseitigung der in dieser Erklarung verkundeten Rechte und Freiheiten zum Ziel hat 16 WeiterfuhrendesKonferenzen und Offentlichkeitsarbeit Die erste Weltmenschenrechtskonferenz fand 1968 in Teheran statt Die zweite Weltmenschenrechtskonferenz wurde von den Vereinten Nationen vom 14 bis 25 Juni 1993 in Wien abgehalten wenige Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges und der Blockkonfrontation In der Abschlusserklarung bekannten sich die fast vollzahlig versammelten 171 Staaten einmutig zu ihren menschenrechtlichen Verpflichtungen nbsp LogoEine im Jahr 2010 gestartete Initiative suchte nach einem universellen Logo fur Menschenrechte Aus uber 15 300 Vorschlagen aus mehr als 190 Landern bestimmte eine Jury ab Juli 2011 die besten Zehn Das Gewinnerlogo stammt von Predrag Stakic aus Serbien und verbindet die Silhouette einer Hand mit der eines Vogels 17 In Deutschland haben der Borsenverein des deutschen Buchhandels und die Frankfurter Buchmesse zum 70 Jubilaum der Charta gemeinsam mit ARTE ZDF und Der Spiegel ein Aktionsbundnis WE ARE ON THE SAME PAGE ins Leben gerufen Gemeinsam wollen sie zeigen wie wichtig es ist die universellen Rechte zu verteidigen Amnesty International unterstutzt die Aktion die ab September 2018 lauft und ihren Hohepunkt auf der Buchmesse Mitte Oktober findet Jede Person oder Institution kann ihre Unterstutzung erklaren 18 Die Menschenrechte sind universell Sie bekraftigen die Wurde und den Wert der menschlichen Personlichkeit Sie sind die Basis fur die Arbeit der Buch und Medienbranche weltweit Das Recht auf Meinungs und Publikationsfreiheit auf Bildung geistiges Eigentum und das Recht Versammlungen abzuhalten sind fur das Wirken unserer Branche essenziell Nur dort wo die Menschenrechte gelten konnen wir auch uneingeschrankt und frei publizieren Sie sind die Voraussetzung dafur Wissen zu verbreiten Ideen uber Grenzen hinweg zu teilen Geschichten uberall zu erzahlen und Menschen auf der ganzen Welt zu inspirieren 147 Lander haben die Menschenrechte anerkannt viele von ihnen verletzen jedoch jeden Tag diese universellen Grundrechte Wir appellieren an die Politik sich ohne Ausnahme fur die Menschenrechte einzusetzen Erklarung des Aktionsbundnisses August 2018 Okologische Interpretation der Menschenrechte Der Zusammenhang zwischen allgemeinen Menschenrechten und Umweltschutz besteht in den elementaren Voraussetzungen wie Nahrung Wasser ein stabiles Globalklima Frieden oder schlicht Leben und Gesundheit fur die Existenz von Menschen Nahrung und Wasser als Existenzminimum beispielsweise sind durch den Klimawandel wenigstens in Teilen der Welt potentiell prekar 19 Einen Ansatz um auf diese Herausforderungen zu reagieren stellen die Nachhaltigen Entwicklungsziele der Vereinten Nationen UN dar die der Sicherung einer nachhaltigen Entwicklung auf okonomischer sozialer sowie okologischer Ebene dienen sollen Auf dem Weltgipfel fur nachhaltige Entwicklung 2015 wurden 17 Oberziele verabschiedet die durch 169 Unterziele erlautert und konkretisiert werden 20 nbsp Text der AEMR auf Wikimedia Commons bzw Wikisource nbsp AEMR im U Bahnhof Berlin Westhafen nbsp Jubilaumsbrunnen 21 Friedensplatz Linz SeilerstatteSiehe auchAllgemeine Erklarung der Menschenpflichten Ein Logo fur Menschenrechte Menschenrechte Menschenrechtsabkommen Aspekte der Kritik am Menschenrechtsdiskurs UN KonventionLiteraturAmnesty International Hrsg Menschenrechte im Umbruch 50 Jahre Allgemeine Erklarung der Menschenrechte Luchterhand Neuwied Kriftel 1998 ISBN 3 472 03352 5 Otto Bohm Christine Burmann Doris Katheder Erfolgsgeschichte Menschenrechte Eine Interview Serie zu den 30 Artikeln der Allgemeinen Erklarung der Menschenrechte Echter Wurzburg 2016 ISBN 978 3 429 04325 4 Klaus Dicke Hrsg Zur Wirkungsgeschichte der Allgemeinen Erklarung der Menschenrechte in Verfassungsrecht und Politik UNO Verlag Bonn 2004 ISBN 978 3 923904 58 7 Bardo Fassbender Menschenrechteerklarung Universal Declaration of Human Rights Allgemeine Erklarung der Menschenrechte Neuubersetzung Synopse Erlauterung Materialien Sellier European Law Publisher Munchen 2009 ISBN 978 3 86653 134 5 deutsch englisch Lynn Hunt Inventing Human Rights A History Norton amp Company New York 2007 ISBN 0 393 06095 0 englisch Verena Krenberger Anthropologie der Menschenrechte Hermeneutische Untersuchungen rechtlicher Quellen Ergon Wurzburg 2008 ISBN 978 3 89913 654 8 S 142 247 Bettina Muller Hrsg Allgemeine Erklarung der Menschenrechte von Amnesty International diskriminierungssensibel uberarbeitet Amnesty International Deutschland e V Berlin 2019 Reinhard Pohanka Hrsg Dokumente der Freiheit Marixverlag Wiesbaden 2009 ISBN 978 3 86539 950 2 S 170 181 Weblinks nbsp Commons Allgemeine Erklarung der Menschenrechte Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Allgemeine Erklarung der Menschenrechte Quellen und Volltexte Allgemeine Erklarung der Menschenrechte 10 Dezember 1948 Universal Declaration of Human Rights In UN org englisch Universal Declaration of Human Rights In standup4humanrights org englisch Allgemeine Erklarung der Menschenrechte In OHCHR org Website des UDHR Audio Video Projektes Rainer Huhle Kurze Geschichte der Allgemeinen Erklarung der Menschenrechte In bpb de Literatur zur Allgemeinen Erklarung der Menschenrechte im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Resolution der Generalversammlung 217 A III Allgemeine Erklarung der Menschenrechte In UN org PDF a b Art 1 In Allgemeine Erklarung der Menschenrechte 10 Dezember 1948 un org abgerufen am 13 Oktober 2011 a b Art 2 In Allgemeine Erklarung der Menschenrechte 10 Dezember 1948 un org abgerufen am 13 Oktober 2011 Praambel der Erklarung In Allgemeine Erklarung der Menschenrechte 10 Dezember 1948 ONHCR Memento vom 18 November 2008 im Internet Archive abgerufen am 10 Dezember 2008 Jan Feddersen 70 Jahre Erklarung der Menschenrechte In taz de 9 Dezember 2018 abgerufen am 2 Marz 2022 H J Steiner P Alston Hrsg International Human Rights in Context 2 Auflage Oxford 2000 S 151 englisch Vgl auch Art 38 Abs 1 des IGH Statuts der die Volkerrechtsquellen auflistet Einfuhrung der Allgemeinen Erklarung der Menschenrechte uber UN Resolution 217 A III Art 25 UN Charta Verfassung vom 13 Oktober 1946 1848 Die Resolution der UN Generalversammlung UN Doc 217 A III 12 Dezember 1948 In Informationen der GfpA Nr 58 September 1998 uibk ac at PDF 800 kB abgerufen am 10 Dezember 2008 Christian Tomuschat Globale Menschenrechtspolitik In Karl Kaiser Hans Peter Schwarz Hrsg Weltpolitik im neuen Jahrhundert Baden Baden 2000 S 431 441 Das ist jedoch eine wenig gebrauchliche Interpretation allgemein gilt die Virginia Declaration of Rights von 1776 als erste Menschenrechtserklarung vgl etwa Lynn Hunt Inventing Human Rights A History Norton amp Company New York 2007 S 25 englisch Sven Bernhard Gareis Johannes Varwick Die Vereinten Nationen Aufgaben Instrumente und Reformen 4 Auflage Opladen Farmington Hills 2006 S 176 Peter J Opitz Allgemeine Erklarung der Menschenrechte In Helmut Vogler Hrsg Lexikon der Vereinten Nationen Munchen Wien 2000 S 331 336 Webseite der Vereinten Nationen General Assembly Adopts Resolution Recognizing Access to Clean Water Sanitation 28 Juli 2010 Protokoll zu den Positionen und Voten der Mitgliedslander zuletzt abgerufen am 21 Marz 2011 englisch Quelle UN Department for General Assembly and Conference Management German Translation Service Stand 31 Mai 2023 www ohchr org englisch deutsch Universal Declaration of Human Rights German Deutsch Website uber das Logo humanrightslogo net englisch Site der Kampagne 1 2 Vorlage Toter Link www buchmesse de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Juni 2023 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis www buchmesse de Felix Ekardt Boll Thema 1 2015 Okologie und Freiheit Menschenrechtliche Freiheit und Generationengerechtigkeit PDF Die Belange kunftiger Generationen konnen aus guten rechtlichen und philosophischen Grunden die gleiche Geltung beanspruchen wie die Freiheitsrechte der Lebenden In boell de Abgerufen am 31 August 2015 Salopp konnte man auch von einer okologischen Interpretation der Menschenrechte sprechen denn raum und zeitubergreifende Gefahrdungslagen sind vor allem solche aus dem Umweltschutzbereich Menschenrechte sind Rechte auf Selbstbestimmung respektive auf Freiheit und auf elementare Freiheitsvoraussetzungen Rechtlich und moralisch kommt das Recht auf die elementaren Freiheitsvoraussetzungen Leben Gesundheit und Existenzminimum als zentrale Begrundung des Umweltschutzes in Betracht Existenzminimum sind beispielsweise Nahrung und Wasser Beides wird etwa durch den Klimawandel wenigstens in Teilen der Welt potenziell prekar Existenzminimum sind auch ein hinreichend stabiles Klima atembare Luft hinreichend stabile Okosysteme Solche Freiheitsvoraussetzungsrechte sind nicht immer ausdrucklich in volker europa und nationalrechtlichen Menschenrechtserklarungen aufgefuhrt Deshalb haben sie es oft schwerer mit ihrer Anerkennung als die klassischen burgerlich politischen Rechte auf Meinungs Versammlungs oder Eigentumsfreiheit Doch ergeben diese ohne die Freiheitsvoraussetzungsrechte keinen Sinn Denn Freiheit gibt es nur wenn auch deren elementare Voraussetzungen wie Nahrung Wasser ein stabiles Globalklima Frieden oder schlicht Leben und Gesundheit garantiert sind Jens Martens Wolfgang Obenland Die 2030 Agenda Globale Zukunftsziele fur nachhaltige Entwicklung PDF Global Policy Forum terre des hommes Februar 2016 abgerufen am 20 Januar 2017 Menschenrechtsbrunnen Friedensplatz In stadtgeschichte linz at Denkmaler in Linz Menschenrechtsabkommen der Vereinten Nationen Allgemeine Erklarung der MenschenrechteUN Volkermordkonvention Genfer Fluchtlingskonvention UN Sozialpakt UN Zivilpakt UN Rassendiskriminierungskonvention UN Frauenrechtskonvention UN Antifolterkonvention UN Kinderrechtskonvention UN Wanderarbeiterkonvention UN Konvention gegen Verschwindenlassen UN Behindertenrechtskonvention Normdaten Werk GND 4225431 0 lobid OGND AKS LCCN n81139937 NDL 00570555 VIAF 194776873 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Allgemeine Erklarung der Menschenrechte amp oldid 237281032