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Dieser Artikel behandelt vor allem die Berechtigung an einer Wahl teilzunehmen Die rechtliche Regelung von Wahlen die Ausgestaltung der zugehorigen Gesetze wird in den Artikeln Wahl und Wahlsystem behandelt Das Wahlrecht der Staatsburger ihre Wahlberechtigung ist eine der tragenden Saulen der reprasentativen Demokratie und soll sicherstellen dass die reprasentativ eingeschrankte Volkssouveranitat gewahrt bleibt Das Wahlrecht gehort zu den politischen Grundrechten Davon zu unterscheiden ist das Stimmrecht Die wahlberechtigten Burger werden gemeinhin als Wahler Wahlerschaft Elektorat oder umgangssprachlich Wahlvolk bezeichnet In der Schweiz gelaufig ist die Bezeichnung Stimmrecht das Recht an Volksabstimmungen und Wahlen teilzunehmen das somit auch das Wahlrecht beinhaltet im weiteren auch das Initiativrecht Die stimmberechtigten Burger werden auch offiziell als Volk etwas seltener auch Stimmvolk 1 bezeichnet Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Wahlrechts 1 1 Deutschland 1 2 Osterreich 1 3 Schweiz 1 4 Grossbritannien 1 5 Griechenland 1 6 Niederlande 2 Aktives und passives Wahlrecht 2 1 Aktives Wahlrecht 2 2 Passives Wahlrecht 3 Einschrankungen 4 Regelungen nach Landern 4 1 Deutschland 4 1 1 Offentliche Wahlen 4 1 2 Weitere Wahlen 4 1 3 Auslandsdeutsche 4 1 4 Burger anderer EU Staaten 4 1 5 Wahlalter 4 1 6 Einschrankungen und Wahlrechtsausschluss 4 2 Osterreich 4 2 1 Wahlrecht 4 2 2 Ausschluss vom Wahlrecht 4 2 3 Wahlpflicht 4 2 4 Wahlalter 4 3 Schweiz 4 4 Vereinigte Staaten von Amerika 4 5 Europaische Union 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte des Wahlrechts BearbeitenDie Geschichte des europaischen Wahlrechts lasst sich bis in die Antike zuruckverfolgen siehe z B die attische Demokratie oder romische Republik Im Mittelalter finden sich die Vorlaufer des modernen Wahlrechts vor allem in der Wahl der Reprasentanten zu den Standeversammlungen Das Wahlrecht nimmt aber als Bestellungstechnik nur geringe Bedeutung ein Eine kontinuierliche Anwendung der Wahl als Bestellungstechnik der Reprasentanten findet sich nur in England Im 15 Jahrhundert wird das aktive Wahlrecht in England rechtlich konkretisiert und zugleich an das Vermogen gebunden Im 19 Jahrhundert breitete sich das parlamentarische Prinzip immer weiter aus In der Franzosischen Revolution ab 1789 und in der Deutschen Revolution 1848 war die Wahlberechtigung aller mannlichen Staatsburger vorgesehen In Nordamerika finden sich Spuren eines allgemeinen Wahlrechts bereits im 17 Jahrhundert ohne aber nachhaltige Bedeutung zu erlangen Mit der amerikanischen Unabhangigkeit und der darauf folgenden foderalen Verfassung wird das allgemeine Mannerwahlrecht zu den zentralen Bundesorganen in einigen Bundesstaaten verankert Die Regelung des Wahlrechts blieb aber lange Zeit den Einzelstaaten vorbehalten die das Wahlrecht mitunter an Einkommen oder Rasse banden Die tatsachliche Umsetzung des allgemeinen Wahlrechts erfolgte erst im Voting Rights Act von 1965 Einen anderen Ursprung als die beratenden Versammlungen in Monarchien hat die Demokratie in der Schweiz Hier fanden seit dem Mittelalter Versammlungen aller Manner eines Gemeinwesens statt in denen die Behorden gewahlt und uber Sachgeschafte abgestimmt wurde Solche Landsgemeinden sind seit den ersten Anfangen der Eidgenossenschaft bezeugt in Uri seit 1231 in Schwyz seit 1294 und in Unterwalden seit 1309 Zugang zur Landsgemeinde hatte jeder wehrfahige Mann ungeachtet seines Standes Vor dem 20 Jahrhundert war das Wahlrecht in Monarchien haufig an Bedingungen wie Stand Besitz Bildung oder Steuerleistung Zensuswahlrecht geknupft welche die Wahlberechtigten auf einen kleinen Teil der Gesamtbevolkerung reduzierten Gerade auch das allgemeine Wahlrecht musste in den meisten Staaten gegen die Obrigkeit erkampft werden welche ihre Privilegien verteidigen wollte Zu den Vorreitern in der Einfuhrung eines allgemeinen Mannerwahlrechts zahlen unter anderem die USA seit 1830 Frankreich 1848 und das Deutsche Reich 1871 Ein umfassendes Wahlrecht setzte sich in Europa vor allem ab 1918 durch Oft gleichzeitig in einigen Landern aber auch erst deutlich spater zum Beispiel Schweiz kam das Wahlrecht fur Frauen hinzu Das Wahlalter wurde zumeist mit der gesetzlichen Volljahrigkeit eines Staatsburgers gekoppelt die mit ursprunglich 24 Jahren dann lange Zeit 21 Jahren und heute vielfach mit 18 vollendeten Lebensjahren definiert ist In Osterreich wurde das Wahlalter zuletzt auf 16 Jahre gesenkt das Volljahrigkeitsalter blieb bei 18 Jahren War die Ausubung des Wahlrechts lange Zeit an das personliche Erscheinen vor der zustandigen Wahlkommission gebunden so sind heute in vielen Landern fur Reisende bzw im Ausland lebende Staatsburger auch diverse Formen von Wahlkarten zur Stimmabgabe vor einer Wahlkommission ausserhalb des Wohnortes des Wahlers und der Briefwahl Einsendung des ausgefullten Stimmzettels per Post in Gebrauch Im Zuge der Umsetzung des Ubereinkommens uber die Rechte von Menschen mit Behinderungen der Vereinten Nationen gerat die im 21 Jahrhundert teils bereits aufgegebene teils noch angewandte Praxis vieler Staaten in die Kritik Menschen vom Wahlrecht auszuschliessen die zur Besorgung aller ihrer Angelegenheiten unter gesetzlicher Betreuung stehen in Deutschland nach 1896 BGB Deutschland Bearbeiten Hauptartikel Geschichte des Wahlrechts in Deutschland Die Wahlen zur Frankfurter Nationalversammlung 1848 sind die ersten die in Deutschland nach dem allgemeinen Wahlrecht fur Manner durchgefuhrt wurden siehe Bundeswahlgesetz Frankfurter Nationalversammlung Deutschland gehort damit neben der Schweiz und Frankreich zu den ersten Staaten in Europa die das allgemeine Wahlrecht wenn auch nur kurzfristig einfuhrten Otto von Bismarck fuhrte 1867 im Norddeutschen Bund das allgemeine Wahlrecht fur Manner ein um die Liberalen zu schwachen Richtigerweise ging er davon aus dass die breite Bevolkerung auf dem Lande eher konservativ wahlen wurde Langfristig jedoch starkte dieses Massenwahlrecht die oppositionelle Sozialdemokratie Im 1871 neugegrundeten Deutschen Reich gab es von Anfang an ein Mannerwahlrecht In Preussen dem wichtigsten Einzelstaat wurde nach dem Steueraufkommen des Einzelnen unterschiedlich gewichtet siehe Dreiklassenwahlrecht Auch andere deutsche Staaten hatten diskriminierende Regeln Es ist zu berucksichtigen dass 1871 34 der deutschen Gesamtbevolkerung junger als 15 Jahre alt waren 1933 24 Bundesrepublik 1980 18 Bundesrepublik 2017 13 5 2 3 Ein Wahlalter von mindestens 25 Jahren schloss also einen grossen Prozentsatz der Bevolkerung aus So kam es dass 1871 de facto nur knapp 20 der Gesamtbevolkerung wahlen durften Siehe auch Wahlrecht in den deutschen Einzelstaaten bis 1918 Wahlrecht im Norddeutschen Bund und im Deutschen Kaiserreich und Wahlrecht im Vormarz und in der Marzrevolution Nach Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Weimarer Republik am 9 November 1918 ausgerufen Am 19 Januar 1919 fand die Wahl zur verfassunggebenden Nationalversammlung statt Dabei gab es erstmals ein Frauenwahlrecht in Deutschland Zugleich wurde das aktive Wahlalter auf 20 Jahre gesenkt und in allen Einzelstaaten das allgemeine und gleiche Wahlrecht eingefuhrt Ausserdem wurde Deutschland damals eine parlamentarische Demokratie da der Reichstag indirekt uber die Zusammensetzung der Regierung mitbestimmen konnte Hauptartikel Wahlrecht der Weimarer Republik Nach der Errichtung der nationalsozialistischen Einparteien Diktatur hatten Wahlen keine politische Bedeutung mehr 4 Wahlzettel aus dem 3 Reich 1936Juden verloren durch das Reichsburgergesetz vom 15 September 1935 das Wahlrecht bei der Scheinwahl vom 29 Marz 1936 auch leere Stimmzettel wurden als Stimmen fur die NSDAP gewertet als Ergebnis wurden 98 8 fur Hitler bzw die NSDAP verkundet durften sie nicht teilnehmen Hauptartikel Wahlrecht in der Zeit des Nationalsozialismus Die Grundsatze fur die Wahl in der Bundesrepublik Deutschland seit 1949 sind im Grundgesetz aufgelistet Details der Wahl bestimmt das Bundeswahlgesetz Im Jahr 1945 wurde die Altersgrenze fur das aktive Wahlrecht von 20 auf 21 angehoben Dieses wurde 1970 durch eine Anderung von Artikel 38 Absatz II des Grundgesetzes auf 18 Jahre gesenkt Mit dieser Anderung wurde das passive Wahlalter auf den Zeitpunkt der Volljahrigkeit herabgesetzt das Gesetz zur Anderung des Bundeswahlgesetzes von 1972 ubernahm diese Anderungen 5 1974 wurde das Volljahrigkeitsalter und damit die Altersgrenze fur das passive Wahlrecht ebenfalls auf 18 Jahre herabgesetzt dies trat am 1 Januar 1975 in Kraft 6 1995 wurde das Wahlalter fur Kommunalwahlen in Niedersachsen auf 16 gesenkt Es folgten Baden Wurttemberg Brandenburg Bremen Mecklenburg Vorpommern Nordrhein Westfalen Sachsen Anhalt Schleswig Holstein und Thuringen 7 Bremen senkte 2009 das Wahlalter fur Landtagswahlen auf 16 Jahre 8 2011 folgte Brandenburg 2013 Hamburg und Schleswig Holstein 9 und 2022 Baden Wurttemberg 10 Osterreich Bearbeiten 1848 wurde das Zensuswahlrecht in Osterreich eingefuhrt Zu einer Reichsratswahlreform kam es 1873 in der osterreichischen Reichshalfte der Monarchie Kurienwahlrecht Die Mitglieder des Abgeordnetenhauses wurden aufgrund des Zensuswahlrechts in vier Kurien adlige Grossgrundbesitzer Stadtgemeinde Handel und Gewerbe Landgemeinden gewahlt Wahlberechtigt waren nur etwa 6 der mannlichen Bevolkerung ab 24 Jahren die erforderliche jahrliche Mindeststeuerleistung war ortlich verschieden geregelt und betrug etwa in Wien 10 Gulden In der Grossgrundbesitzerkurie waren auch eigenberechtigte Frauen d h Frauen die sich selbst vertraten wahlberechtigt Die Taaffe sche Wahlrechtsreform aus dem Jahr 1882 setzte die Steuerleistung zur Wahlteilnahme auf funf Gulden herab Mit der Badenische Wahlreform aus dem Jahr 1896 wurde eine Wahlerklasse geschaffen Die 5 Kurie war die Klasse mannlicher Wahler ab 24 Jahre Die Mitglieder der ersten 4 Kurien durften auch in der 5 Kurie wahlen die Anzahl der Mandate pro Wahlerstimme war zwischen den Kurien ungleich verteilt Die Abschaffung des Kurienwahlrechts und die Einfuhrung eines allgemeinen Mannerwahlrechts aktives Wahlrecht 24 Jahre passives Wahlrecht 30 Jahre wurde 1907 durch die Beck sche Wahlrechtsreform umgesetzt Nach dem Untergang Osterreich Ungarns und dem Gesetz vom 12 November 1918 uber die Staats und Regierungsform in Deutschosterreich erlangten im Jahr 1919 Frauen das Wahlrecht Fur die Wahl der konstituierenden Nationalversammlung Deutschosterreichs vom 16 Februar 1919 wurde ein eigenes Wahlgesetz geschaffen Einen Ubergang zum Verhaltniswahlrecht Proporzwahlrecht das v a von der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei SDAP gefordert wurde 1923 wurde das aktive Wahlalter auf 20 Jahre gesenkt das passive Wahlalter auf 24 Jahre Bei der Reform der Bundesverfassung im Jahr 1929 kommt es auch zu einer Reform des Wahlgesetzes Volkswahl des Bundesprasidenten Das Wahlalter wird fur das aktive Wahlrecht um ein Jahr auf 21 erhoht Gewahlt werden kann man erst ab einem Alter von 29 Jahren Von 1933 bis 1938 handelte es sich bei Osterreich um einen Standestaat das Parlament wurde aufgelost und nicht wieder eingesetzt Nach dem Anschluss Osterreichs im Jahr 1938 war Osterreich bis 1945 ein Teil des Deutschen Reiches Mit der Neugrundung Wiedererrichtung der Republik Osterreich 1945 galt auch wieder das Wahlrecht von 1929 Bei der ersten freien Nationalratswahl nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs am 25 November 1945 waren allerdings ehemalige Nationalsozialisten von der Wahl ausgeschlossen siehe auch Nationalratswahl in Osterreich 1945 Das Wahlalter wird im Jahr 1968 auf 19 beim aktiven und auf 25 Jahre beim passiven heruntergesetzt 11 In den Jahren 1970 und 1992 wurde die Nationalratswahlordnung NRWO reformiert Das Mindestalter damals 18 Jahre aktiv 19 Jahre passiv muss seit 2003 erst am Wahltag erreicht worden sein BGBl I Nr 90 2003 Vorher musste es bereits am 1 Januar des Jahres in dem der Stichtag lag erreicht worden sein 2007 wurde das aktive Wahlalter von 18 auf 16 Jahre herabgesetzt das passive Wahlalter von 19 auf 18 Jahre BGBl I Nr 27 2007 und 28 2007 12 Eine Vereinfachung von Briefwahlen und dem Wahlen im Ausland wurde ausserdem realisiert Vor 2007 war nur Auslandsosterreichern Briefwahl moglich Die Wahlperioden wurden von vier auf funf Jahre verlangert Schweiz Bearbeiten In der Schweiz gibt es demokratische Traditionen die vor die Franzosische Revolution hinabreichen Im Unterschied zum nachrevolutionaren Verstandnis von Demokratie als einem Naturrecht aller Menschen betrachteten die Alten Eidgenossen die Demokratie als ein Privileg das an die mannlichen Nachkommen der alteingesessenen Ortsburger weitervererbt wurde weite Bevolkerungskreise Hintersassen Untertanen blieben aber ausgeschlossen Die Geschichtswissenschaft unterscheidet deshalb zwischen moderner und vormoderner Demokratie Suter 2004 Die vormoderne Demokratie in Schweizer Gemeinden und Kantonen war eine Versammlungsdemokratie An den Landsgemeinden durften alle wehrfahigen Ortsburger teilnehmen Beschrankungen nach Stand oder Vermogen gab es keine Dort wurde gewahlt und abgestimmt und ursprunglich auch gerichtet Die ersten Landsgemeinden sind im 13 Jahrhundert bezeugt Acht Kantone hatten eine Landsgemeinde bis heute existiert sie in den Kantonen Glarus und Appenzell Innerrhoden Die Alte Eidgenossenschaft war ein Staatenbund und kein Staat In der ersten Verfassung der Helvetischen Republik vom 12 April 1798 welche die Grundsatze der Franzosischen Revolution aufnahm wurde das allgemeine Wahlrecht fur Manner eingefuhrt Die Helvetische Republik war ein Einheitsstaat mit reprasentativer Demokratie nach franzosischen Vorstellungen Die Untertanen und Hintersassen wurden zu Schweizer Burgern erklart Wahlberechtigt waren alle mannlichen Burger ab vollendetem 20 Lebensjahr die seit mindestens funf Jahren in derselben Gemeinde niedergelassen waren Bereits die zweite Helvetische Verfassung vom 29 Mai 1801 schrieb den Kantonen aber vor den Vermogenszensus oder die Ausubung eines selbststandigen Berufs und eine Steuerleistung als Voraussetzung fur das Wahlrecht einzufuhren 13 In der folgenden Mediations und Restaurationszeit wurden der Foderalismus und die alten Machtverhaltnisse in den Kantonen wiederhergestellt Bei der Grundung des Bundesstaates im Jahre 1848 wurde in der Schweiz durch die Bundesverfassung wieder das allgemeine Wahlrecht fur Manner eingefuhrt allerdings nur unter dem Vorbehalt dass die Kantone keine Ausschlussgrunde z B eine strafrechtliche Verurteilung ein Konkurs der Bezug von Armenunterstutzung ein Wirtshausverbot die Nichtbezahlung von Steuern usw vorsahen Die Ausschlussgrunde wurden erst mit dem Bundesgesetz uber die politischen Rechte vom 17 Dezember 1976 einheitlich geregelt 14 ausgeschlossen waren damit nur noch wegen Geisteskrankheit oder Geistesschwache entmundigte Personen Im Ubrigen hatte bis gegen Ende des 19 Jahrhunderts ein betrachtlicher Teil der Bevolkerung kein Wahlrecht weil die Kantone die Niederlassung und damit die Eintragung in die Stimmregister von Zugezogenen d h von nicht an ihrem Heimatort Wohnenden behinderten Davon waren vor allem untere soziale Schichten betroffen 15 Die Bundesverfassung von 1848 gewahrte allen Schweizerburgern christlicher Konfession die Niederlassungsfreiheit und damit das Wahlrecht die Gleichberechtigung nichtchristlicher Schweizer insbesondere der Juden wurde durch eine 1866 in der Volksabstimmung angenommene Verfassungsanderung erreicht Die Ausweitung auf der Bundesebene auf die gesamten erwachsenen Einwohner mit Schweizer Burgerrecht erfolgte mit der Annahme der Vorlage fur das eidgenossische Stimm und Wahlrecht fur Frauen am 7 Februar 1971 nachdem es 1959 abgelehnt worden war 621 109 65 7 Ja gegen 323 882 34 3 Nein Stimmen gingen bei einer Stimmbeteiligung von 57 7 ein Die Schweiz ist neben Liechtenstein das einzige Land in dem die Manner den Frauen das Wahlrecht in einer Volksabstimmung erteilt haben Auf kantonaler Ebene war die Waadt der erste Kanton der das Frauenstimmrecht einfuhrte 1959 der Landsgemeindekanton Appenzell Innerrhoden fuhrte es als letzter auf Geheiss des Bundesgerichts ein 1990 Grossbritannien Bearbeiten Hauptartikel Politisches System des Vereinigten Konigreichs Unter Edward I wurden 1295 erstmals Ritter und Burger in offenen Wahlen ins Parlament gewahlt Aber auch im Mutterland des modernen Parlamentarismus war lange Zeit nur dieser kleine Teil der Gesamtheit an Mannern wahlberechtigt So wie die Ursprunge des bundesdeutschen Parlamentssystems vom englischen Modell abstammen so sind auch die Ursprunge des deutschen Wahlrechts teilweise in England zu finden siehe Mehrheitswahl Jedoch wurde in Deutschland recht fruh das allgemeine Manner Wahlrecht eingefuhrt wahrend in England noch sehr viel langer bis zum Ersten Weltkrieg grosse Teile der Bevolkerung ihrer finanziellen Situation wegen ausgeschlossen wurden Bis 1918 durften etwa 52 der Manner wahlen Griechenland Bearbeiten Seit dem Ende des Mittelalters hatten die griechischen Volker innerhalb des Osmanischen Reiches mit seiner absolutistischen Struktur gelebt Durch die Griechische Revolution ab 1821 hat sich ein kleiner Teil der Griechen befreit und in der Ersten Nationalversammlung von Epidauros A E8nosyneleysh Epidayroy eine provisorische Verfassung syntagma verabschiedet Inmitten der Kriegswirren gegen die turkischen Besatzer wurde 1827 auf der dritten Nationalversammlung die Verfassung weitgehend demokratisch uberarbeitet und Ioannis Graf Kapodistrias zum ersten Gouverneur des jungen Staates ernannt In Anlehnung an die Ideale der beiden Revolutionen die zur Grundung der USA und der Franzosischen Republik fuhrten und mit Blick auf das antike politische Erbe regelte die fur das damalige Europa ungewohnlich demokratische und liberale Griechische Verfassung die staatliche Gewaltenteilung in gesetzgebende rechtsprechende und ausfuhrende und insbesondere das Wahlrecht der mannlichen Burger Daruber hinaus wurde definiert wer auch unter Auslandern die Burgerrechte erlangen konnte Zwei Jahre spater wurde auf Grundlage dieser Verfassung 16 in Hellas die erste demokratische Wahl der Neuzeit zur Nationalversammlung abgehalten und damit entgegen den Vorstellungen der Signatarmachte England Frankreich und Russland 17 die Erste Hellenische Republik ausgerufen und Ioannis Kapodistrias in seinem Amt als Gouverneur bestatigt Es wurde die Judikative aufgebaut und fur die legislative Gewalt wurde wieder der Begriff boylh eingefuhrt Erst durch die Intervention der Signatarmachte 1832 und die Installierung eines deutschen Monarchen wurde die Verfassung ausser Kraft gesetzt und der Absolutismus restauriert Auf Druck des Volkes wurde schliesslich 1844 wieder eine Verfassung eingefuhrt Konstitutionelle Monarchie Dagegen wurde das allgemeine Wahlrecht fur Manner erst 20 Jahre spater wieder eingefuhrt 18 Niederlande Bearbeiten Hauptartikel Politisches System der Niederlande In den Niederlanden war ungefahr seit 1866 das parlamentarische Prinzip durchgesetzt Wahlen durfte wer bestimmte Anzeichen von Wohlstand und Befahigung vorweisen konnte Nach dem Wahlgesetz von 1896 war dies ungefahr die Halfte der erwachsenen Manner und durch eine Gesetzesanderung von 1901 und wachsenden Wohlstand waren es bei den Wahlen von 1913 68 Man wahlte nach Wahlkreisen 19 1917 wurde die Verfassung geandert und das allgemeine Mannerwahlrecht algemeen kiesrecht voor mannen eingefuhrt gleichzeitig mit dem Verhaltniswahlrecht 20 Am 3 Juli 1918 wurde erstmals nach dem neuen Wahlrecht gewahlt Das Frauenwahlrecht folgte durch einfache Gesetzesanderung 1919 21 Siehe auch Geschichte der NiederlandeAktives und passives Wahlrecht BearbeitenMan unterscheidet zwischen dem aktiven und passiven Wahlrecht Menschen mit aktivem Wahlrecht durfen wahlen Personen mit passivem Wahlrecht durfen kandidieren und gewahlt werden Wahlbarkeit Bei offentlichen Wahlen in heutigen Demokratien besitzt gewohnlich derselbe Personenkreis beide Rechte gleichzeitig es kommt jedoch auch vor dass die Altersgrenze fur das aktive Wahlrecht tiefer liegt als diejenige fur das passive Wahlrecht Aktives Wahlrecht Bearbeiten Das aktive Wahlrecht ist das Recht eines Wahlberechtigten bei einer Wahl zu wahlen Voraussetzungen fur das aktive Wahlrecht sind normalerweise Staatsburgerschaft des jeweiligen Landes Bei Kommunalwahlen konnen EU Auslander in jedem EU Staat wahlen Wohnsitz in der betreffenden Verwaltungseinheit Bei Wahlen auf nationaler Ebene konnen in vielen Landern auch im Ausland lebende Burger wahlen manchmal ist das auch bei regionalen Wahlen der Fall z B in Sudtirol Mindestalter meist 18 Jahre In Osterreich und Malta 22 betragt das Mindestalter 16 Jahre in Griechenland 17 Jahre 23 Uberall sonst in Europa und in den meisten nichteuropaischen Landern betragt es 18 Jahre bei nationalen Parlamentswahlen mit Ausnahmen wie z B Indonesien 17 Jahre und Brasilien 16 Jahre 24 Das Fehlen von Ausschlussgrunden Ubliche Ausschlussgrunde sind bestimmte strafrechtliche Verurteilung oder eine Form Betreuung oder Vormundschaft unter der eine Person steht In den meisten Landern gibt der Wahler seine Stimme normalerweise in dem Wahllokal des Wahlbezirkes ab in dem er im Wahlerverzeichnis gefuhrt wird In der Schweiz wahlen uber 90 der Wahler per Brief Manche Lander kennen keine Wahlerverzeichnisse z B Niederlande und Lettland Neben der Briefwahl kennen einige Staaten andere Formen der Stimmabgabe die nicht am Wahltag im Wahllokal ihres Wahlbezirks wahlen konnen oder wollen wie vorzeitige Stimmabgabe in Skandinavien verbreitet Stimmabgabe durch einen Stellvertreter z B in Frankreich oder Wahl in einem anderen Wahllokal in Deutschland und Osterreich mit Wahlschein bzw Wahlkarte moglich bei Bundes und Landtagswahlen in Deutschland aber nur im selben Wahlkreis In modernen Demokratien ist zudem der Grundsatz des allgemeinen Wahlrechts unentbehrlich Er schreibt fest dass prinzipiell jeder Staatsburger wahlberechtigt ist der klar fixierte Mindestvoraussetzungen wie z B das Wahlalter erfullt Kinder sind in keinem Staat wahlberechtigt Nach Art 29 der UN Konvention uber die Rechte von Menschen mit Behinderungen muss das Wahlrecht auch die gleichberechtigte Wahlmoglichkeit von Menschen mit Behinderungen sicherstellen Passives Wahlrecht Bearbeiten Das passive Wahlrecht auch Wahlbarkeit genannt ist das Recht bei einer Wahl gewahlt zu werden Ublicherweise ist das passive Wahlrecht strenger geregelt als das aktive Wahlrecht das heisst nicht jeder der wahlen darf darf sich auch wahlen lassen So gilt etwa ein Wahlalter von 18 nicht unbedingt als Kriterium der Wahlbarkeit Einschrankungen bestehen beispielsweise auch bei Ungeeignetheit fur ein Amt oder bei Wiederkandidaturen Maximaldauer eines Amtes Rechtskraftig verurteilten Straftatern kann das passive Wahlrecht aberkannt werden sogenannte Ausschliessungsgrunde Entsprechende Tatbestande konnen zum Beispiel Hochverrat oder Landesverrat sein Einschrankungen Bearbeiten Hauptartikel Wahlrechtsausschluss Historisch und aktuell sind viele unterschiedliche Einschrankungen des Wahlrechts zu nennen Regeln die dafur sorgen dass Einwohner eines Landes nicht wahlen oder nicht gewahlt werden durfen Die Beschrankung des Wahlrechts auf Manner welche heutzutage haufig der Geschichte angehort ebenso wie die nur Staatsburger wahlen zu lassen sind grundlegend Ebenso lassen viele Staaten das Auslandswahlrecht nicht zu Das heisst dass die im Ausland wohnhaften Staatsangehorigen nicht zu den Wahlen zugelassen werden 25 Ein Leitgedanke in Wahlrechtsdiskussionen ist die Vorstellung dass der Wahler selbststandig sein soll Ublich ist es ein Mindestalter einzufordern In den diesbezuglichen Diskussionen hat man sich oft von der jeweiligen Volljahrigkeit leiten lassen auch wenn die Entwicklung nicht immer parallel gelaufen ist Als nicht selbststandig gelten ferner Menschen mit bestimmten geistigen Behinderungen zum Beispiel wenn sie unter Vormundschaft stehen Historisch wurde auch aktiven Soldaten und ursprunglich sogar Staatsbeamten das Wahlen bzw Gewahltwerden untersagt Klassisch liberale und konservative Denker verstanden unter einem selbststandigen Wahler nicht zuletzt solche die durch Besitz oder Bildung eine gewisse Unabhangigkeit hatten Das Wahlrecht war dann gekoppelt an Grundbesitz einem bestimmten Steueraufkommen Vermogen oder Bildungsnachweisen Im 19 Jahrhundert konnten teilweise Universitaten Abgeordnete ernennen Manche Staaten gewahren ihren im Ausland lebenden Burgern das volle aktive Wahlrecht andere schranken es ein siehe hierzu Wahlrecht im Herkunftsland Manche Systeme beziehen sich auf das Verhalten eines Menschen wenn sie ihn vom Wahlrecht ausschliessen Der Ausschluss kann die Folge eines strafwurdigen Verhaltens sein oder eines im engeren Sinne politisch verwerflichen Verhaltens Verurteilte Straftater sind dann fur die Dauer der Strafe oder sogar daruber hinaus nicht wahlbar bzw durfen nicht wahlen Siehe auch Allgemeines WahlrechtRegelungen nach Landern BearbeitenDeutschland Bearbeiten In der Bundesrepublik Deutschland gelten fur die Wahlen zum Deutschen Bundestage gemass Art 38 Grundgesetz GG die demokratischen Wahlgrundsatze einer allgemeinen unmittelbaren freien gleichen und geheimen Wahl Offentliche Wahlen Bearbeiten In Deutschland gibt es folgende offentliche politische Wahlen die Wahl zum Bundestag Wahlperiode vier Jahre die Wahl zum Europaischen Parlament Wahlperiode funf Jahre die Wahl zum Landesparlament meist Landtag des jeweiligen Landes Wahlperiode in Bremen vier Jahre sonst funf Jahre die Wahl zum Stadtrat bzw Gemeinderat in kreisangehorigen Gemeinden auch zum Kreistag bei kreisfreien Stadten meist auch zur Bezirksvertretung zum Bezirksparlament letzteres auch in den Stadtstaaten Wahlperiode meist funf Jahre in Bayern sechs Jahre In den meisten Landern gibt es auch die Wahl des Burgermeisters Oberburgermeisters sowie bei kreisangehorigen Gemeinden des Landrates Wahlperiode je nach Land zwischen funf und acht Jahren in Bayern gibt es die BezirkswahlenDer Bundesprasident wird in Deutschland nicht vom Wahlvolk sondern von der Bundesversammlung gewahlt Art 54 Abs 1 Satz 1 GG Weitere Wahlen Bearbeiten Weiterhin finden Wahlen zu den Vertreterversammlungen der Sozialversicherungen Sozialwahlen statt In Betrieben und Verwaltungen besteht ein Wahlrecht der Beschaftigten zur Wahl des Betriebsrates bzw Personalrates ggf auch zur Jugend und Auszubildendenvertretung oder Schwerbehindertenvertretung Kirchenmitglieder sind i d R berechtigt die kirchlichen Gremien zu wahlen Kirchengemeindeleitung Presbyterium Unternehmen einer Region wahlen die Vollversammlung der regionalen Industrie und Handelskammer und Handwerkskammer Diese Wahlen sind keine politischen Wahlen Es gelten zwar die obigen Wahlrechtsgrundsatze ansonsten konnen aber andere Voraussetzungen gegeben sein Insbesondere ist es bei Wahlen mit denen nicht Vertreter der Bevolkerung in Gebietskorperschaften gewahlt werden oft zulassig die Wahlerschaft in Statusgruppen einzuteilen In diesen Fallen spricht man von einem funktionalen Reprasentativsystem Beispiel Getrennte Wahl von Schuler Eltern und Lehrervertretern zu Schulkonferenzen im Gegensatz zu dem bei politischen Wahlen allein zulassigen egalitaren Reprasentativsystem Bei Kammern gelten besondere Wahlordnungen denen mit Zuwahl und Zensuswahlrecht wegen Einteilung von Wahlgruppen mit extrem unterschiedlichen Gewichten und Erfolgschancen der Stimmen wichtige demokratische Prinzipien fehlen siehe Wahlgleichheit Auslandsdeutsche Bearbeiten Das Grundgesetz sieht keine konkreten Regelungen fur im Ausland lebende Deutsche vor Seit 3 Mai 2013 ist eine Regelung in Kraft BGBl I S 962 nach der Auslandsdeutsche wahlberechtigt sind wenn sie nach Vollendung des 14 Lebensjahres mindestens drei Monate ununterbrochen in Deutschland gelebt haben und seit dem Wegzug nicht mehr als 25 Jahre vergangen sind Andere Auslandsdeutsche durfen nur dann wahlen wenn sie aus anderen Grunden personlich und unmittelbar Vertrautheit mit den politischen Verhaltnissen in der Bundesrepublik Deutschland erworben haben und von ihnen betroffen sind Bis 1985 hatten Auslandsdeutsche nur dann das aktive Wahlrecht wenn sie als offentliche Bedienstete oder Soldaten im Auftrag ihres Dienstherren im Ausland lebten oder zum Hausstand einer solchen Person gehorten 1985 erhielten zusatzlich die Auslandsdeutschen das Wahlrecht die seit Inkrafttreten des Grundgesetzes am 23 Mai 1949 mindestens drei Monate ununterbrochen ihre Wohnung oder sonstigen gewohnliche Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland hatten und entweder seit weniger als 10 Jahren im Ausland lebten oder in einem Mitgliedsstaat des Europarates lebten 26 1998 wurde die Frist von 10 auf 25 Jahre verlangert und 2008 gestrichen 27 Somit waren seit 2008 alle Auslandsdeutschen aktiv wahlberechtigt wenn sie seit 23 Mai 1949 mindestens drei Monate lang in Deutschland gelebt haben Die Regelung wurde im Juli 2012 vom Bundesverfassungsgericht fur verfassungswidrig erklart 28 Da keine Ubergangsregelung getroffen wurde bestand keine Rechtsgrundlage fur ein Wahlrecht von Auslandsdeutschen weswegen diese von Juli 2012 bis Mai 2013 nicht wahlberechtigt waren 29 In anderen EU Staaten ansassige Deutsche durfen in Deutschland an Europawahlen teilnehmen sofern sie nicht dort ihr Wahlrecht ausuben Burger anderer EU Staaten Bearbeiten Bei Europa und Kommunalwahlen sind auch Burger anderer EU Mitgliedstaaten die in Deutschland wohnen wahlberechtigt Allerdings durfen EU Burger bei Europawahlen nur eine Stimme abgeben selbst wenn sie zwei Wahlbenachrichtigungen von Deutschland und von ihrem Heimatstaat erhalten Sie durfen gemass 6 Abs 4 Europawahlgesetz dann das Wahlrecht nur bei einer von beiden Moglichkeiten ausuben Ein Verstoss ist nach 107a StGB strafbar 30 Entsprechendes gilt aufgrund von Artikel 9 der Direktwahlakte in anderen Mitgliedsstaaten 30 31 Wahlalter Bearbeiten In Deutschland geniessen grundsatzlich alle Burger ab 18 Jahren das aktive Wahlrecht auf Bundesebene Art 38 Abs 2 Satz 1 GG Massgeblich ist das Alter am Wahltag 32 Auf Landesebene liegt das Alter fur die Wahlbarkeit ebenfalls bei 18 Jahren Zuletzt hat Hessen 2018 das Wahlbarkeitsalter von 21 auf 18 Jahre gesenkt 33 34 Derzeit wird von der Wahlrechtskommission des deutschen Bundestages die Absenkung des Mindestalters fur das aktive Wahlrecht auf 16 Jahren gepruft 35 Das Wahlalter bei Europawahlen wurde 2023 auf 16 Jahre gesenkt 36 Fur folgende Amter sind in der Bundesrepublik Deutschland jedoch besondere Mindest bzw Hochstalter vorgesehen Bundesprasident Mindestens 40 Jahre 37 Richter am Bundesverfassungsgericht Zwischen 40 und 68 Jahre 38 Landrat Unterschiedliche Regelungen in den Landern In Schleswig Holstein beispielsweise mindestens 27 Jahre am Wahltag In Bayern hochstens 65 Jahre bei Beginn der Amtszeit Burgermeister Unterschiedliche Regelungen in den Landern In Baden Wurttemberg beispielsweise am Wahltag zwischen 25 und 68 Jahre 39 Zum Bundeskanzler kann man ab 18 Jahren gewahlt werden Zum bayerischen Ministerprasidenten kann man ab 40 Jahren gewahlt werden 40 Auf Landesebene durfen jedoch teilweise auch bereits 16 Jahrige wahlen Bei der Europawahl und Kommunalwahlen zudem auch EU Auslander Es gelten folgende Grenzen Gebiet Wahl Aktiv Jahr der ersten Wahl ab 16 Passiv AnmerkungenDeutschland Bundestagswahl 18 18 Bis 1970 lag in Westdeutschland das aktive Wahlalter bei 21 und das passive Wahlalter bei 25 Jahren 41 Bei der Bundestagswahl 1972 konnten erstmals 18 Jahrige wahlen Bei dieser Wahl lag das passive Wahlalter bei 21 Jahren da bis 1974 erst mit diesem Alter die Volljahrigkeit erreicht wurde Europawahl 16 2024 42 18 Erste bundesweite Wahl mit Wahlalter 16 Land Baden Wurttemberg Landtagswahl 16 2026 18Kommunalwahlen 16 43 2014 18Freistaat Bayern LandtagswahlBezirkstagswahlKommunalwahl 18 18Land Berlin Abgeordnetenhauswahl 18 18Bezirksverordnetenversammlungswahl 16 2005 44 18Land Brandenburg LandtagswahlKommunalwahl 16 45 2014 18Freie Hansestadt Bremen BurgerschaftswahlKommunalwahl 16 46 2011 18 Erste Wahl zu einem Landesparlament mit abgesenktem Wahlalter Freie und Hansestadt Hamburg Burgerschaftswahl 16 47 2015 18Bezirksversammlungswahl 16 2015 18Land Hessen Landtagswahl 18 18 33 34 Seit 2018 zuvor Wahlbarkeitsalter bei 21 JahrenKommunalwahl 18 18Land Mecklenburg Vorpommern Landtagswahl 16 48 2026 18Kommunalwahl 16 1999 49 18Land Niedersachsen Landtagswahl 18 18Kommunalwahl 16 1996 50 18Land Nordrhein Westfalen Landtagswahl 18 18Kommunalwahl 16 1999 18Land Rheinland Pfalz LandtagswahlKommunalwahl 18 18Saarland LandtagswahlKommunalwahl 18 18Freistaat Sachsen LandtagswahlKommunalwahl 18 18Land Sachsen Anhalt Landtagswahl 18 18Kommunalwahl 16 1999 18Land Schleswig Holstein Landtagswahl 16 51 2017 18 Die Absenkung des aktiven Wahlalters auf 16 wurde im April 2013 beschlossen Kommunalwahl 16 1998 18Freistaat Thuringen Landtagswahl 18 18Kommunalwahl 16 52 2019 18SPD Bundnis 90 Die Grunen FDP und Die Linke sprechen sich uberwiegend fur eine Senkung des aktiven Wahlalters auf 16 Jahre aus Einschrankungen und Wahlrechtsausschluss Bearbeiten Hauptartikel WahlrechtsausschlussWahlberechtigt ist jeder Deutsche der das 18 Lebensjahr vollendet hat sowie im Besitz der burgerlichen Ehrenrechte ist welche nur bei schweren Straftaten als Teil eines Gerichtsurteils entzogen werden konnen Der Ausschluss durch Richterspruch kann auf Lebenszeit nur durch das Bundesverfassungsgericht im Rahmen der Verwirkung von Grundrechten nach Art 18 Satz 2 GG i V m 39 Abs 2 des Gesetzes uber das Bundesverfassungsgericht BVerfGG angeordnet werden Dies ist in der bundesdeutschen Geschichte bisher noch nie erfolgt Analphabeten und Personen die den Stimmzettel wegen einer korperlichen Behinderung nicht selbst ausfullen falten und in die Wahlurne werfen konnen durfen sich hierfur der Hilfe einer anderen Person bedienen 33 Abs 2 Bundeswahlgesetz und 57 Bundeswahlordnung dort Hilfsperson genannt In diesem Fall bleibt das Wahlverhalten zwangslaufig nicht geheim Die Hilfsperson kann auch die bei der Briefwahl erforderliche Versicherung an Eides statt abgeben Hilfspersonen unterliegen der Schweigepflicht 53 Sehbehinderte konnen auch eine Stimmzettelschablone zur Ausfullung des Stimmzettels einsetzen Kein aktives und passives Wahlrecht haben in Deutschland Personen die infolge Richterspruchs das Wahlrecht nicht besitzen wer durch ein inlandisches Gericht wegen eines Verbrechens zu einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr verurteilt wurde verliert automatisch das passive Wahlrecht fur funf Jahre 45 StGB bei bestimmten anderen politischen Straftaten zum Beispiel Hoch oder Landesverrat Wahlfalschung und Wahlernotigung kann ausserdem das aktive und passive Wahlrecht fur zwei bis funf Jahre entzogen werden in allen Angelegenheiten unter gesetzlicher Betreuung stehen 1896 BGB soweit fur die Betreuung zur Besorgung aller ihrer Angelegenheiten ein Betreuer nicht nur durch einstweilige Anordnung bestellt ist dies gilt auch wenn der Aufgabenkreis des Betreuers die in 1896 Abs 4 und 1905 BGB bezeichneten Angelegenheiten Postkontrolle sowie Sterilisation nicht erfasst 54 sich in strafrechtlicher freiheitsentziehender Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus 63 in Verbindung mit 20 Strafgesetzbuch befinden Gegen die Praxis Menschen mit Behinderung vom Wahlrecht auszuschliessen spricht sich eine Resolution des Europarats vom 22 Februar 2017 aus 55 Im Juni 2016 haben die Lander Nordrhein Westfalen und Schleswig Holstein den Wahlrechtsausschluss wegen Betreuung in allen Angelegenheiten aus ihren Landes und Kommunalwahlgesetzen herausgenommen im Juli 2018 zog auch das Land Brandenburg nach 56 In Thuringen soll das Verbot 2019 gekippt werden veraltet in Berlin 2021 veraltet 57 Das Bundesverfassungsgericht erklarte mit Beschluss vom 21 Februar 2019 den Ausschluss vom Wahlrecht fur Menschen mit Betreuung in allen Angelegenheiten sowie wegen Schuldunfahigkeit untergebrachter Straftater fur verfassungswidrig 58 Osterreich Bearbeiten Wahlrecht Bearbeiten In Osterreich gibt es auf Grund des allgemeinen gleichen freien unmittelbaren geheimen und personlichen Wahlrechts fur Staatsburger die Moglichkeit an folgenden Wahlen teilzunehmen wenn sie spatestens am Wahltag das 16 Lebensjahr vollendet haben Art 26 Abs 1 B VG zuletzt geandert durch BGBl I Nr 27 2007 12 zum Landtag dem Parlament des Wohnsitz Bundeslandes zum Nationalrat dem gesamtstaatlichen Parlament zum Bundesprasidenten 4 BPrasWG zum Gemeinderat nach analogen Bestimmungen zum Art 26 Abs 1 B VG Art 95 Abs 2 B VG hierbei obliegt die genaue Regelung den Landesgesetzen siehe dazu Art 117 Abs 2 B VG wobei die Ausfuhrungen nicht enger gezogen werden durfen als bei der Landtagswahl sog wahlrechtliches Homogenitatsgebot hier sind auch in der Gemeinde wohnende Burger anderer EU Mitgliedstaaten wahlberechtigt in Wien weiters an der Wahl der Bezirksvertretungen der 23 Bezirke hier sind auch in Wien wohnende Burger anderer EU Mitgliedstaaten wahlberechtigt nicht aber bei der Wiener Gemeinderatswahl weil diese hier gleichzeitig Landtagswahl ist zum Europaischen Parlament fur Personen die am Stichtag die spatestens mit Ablauf des Tages der Wahl das 16 Lebensjahr vollendet haben und gewisse Voraussetzungen erfullen 10 EuWO in Verbindung mit 2 EuWEG zum Burgermeister analog dem jeweiligen Gemeindewahlrecht in den Bundeslandern in denen der Burgermeister direkt und nicht durch den Gemeinderat gewahlt wird Das sind derzeit Vorarlberg Burgenland Tirol Oberosterreich und Salzburg Ein prinzipielles passives Wahlrecht besteht mit der Grundvoraussetzung des Besitzes des aktiven Wahlrechts zum Gemeinderat ab dem vollendeten 18 Lebensjahr Burger anderer EU Staaten die sich mehr als 5 Jahre in Osterreich aufhalten haben ausgenommen Wien das passive Wahlrecht auf kommunaler Ebene in Wien auf Bezirksebene zur Bezirksvertretung nur in Wien zum Landtag ab dem vollendeten 18 Lebensjahr zum Bundesrat vom Landtag entsendet daher ebenso ab dem vollendeten 18 Lebensjahr Art 35 Abs 1 B VG zum Nationalrat ab dem vollendeten 18 Lebensjahr Art 26 Abs 4 B VG und 41 NRWO zum Bundesprasidenten sofern man das Wahlrecht zum Nationalrat besitzt und spatestens mit dem Ablauf des Tages der Wahl das 35 Lebensjahr vollendet hat Art 60 Abs 3 B VG zum Europaischen Parlament ab dem vollendeten 18 Lebensjahr Art 23a Abs 4 B VG 12 Ausschluss vom Wahlrecht Bearbeiten Nur eine gerichtliche Verurteilung darf zum Ausschluss vom Wahlrecht oder von der Wahlbarkeit fuhren Art 26 Abs 5 B VG 22 der Nationalratswahlordnung NRWO konkretisierte insoweit den Verlust burgerlicher Ehrenrechte Vom Wahlrecht ist ausgeschlossen wer durch ein inlandisches Gericht wegen einer oder mehrerer mit Vorsatz begangener strafbarer Handlungen zu einer mehr als einjahrigen Freiheitsstrafe rechtskraftig verurteilt worden ist Dieser Ausschluss endet nach sechs Monaten 2007 wurde die Bestimmung des 22 NRWO vom Verfassungsgerichtshof gepruft und fur verfassungskonform befunden 59 Nach Ansicht des VfGH ist 22 NRWO auch mit der Rechtsprechung des EGMR zu Art 3 des 1 Zusatzprotokolls zur EMRK Fall Hirst 60 vereinbar Anders als die im Fall Hirst vom EGMR geprufte Bestimmung des britischen Rechts sehe 22 NRWO keinen generellen Entzug des Wahlrechts fur alle verurteilten Haftlinge unabhangig von der Dauer der verhangten Freiheitsstrafe und unabhangig von der Art oder Schwere der von ihnen begangenen Straftaten oder ihrer personlichen Umstande vor Verurteilungen zu Geldstrafen Verurteilungen zu Freiheitsstrafen von weniger als einem Jahr sowie Verurteilungen zu bedingten Haftstrafen zogen gerade nicht den Ausschluss des Wahlrechts nach sich Daruber hinaus raume 44 Abs 2 StGB dem Richter die Moglichkeit ein auch den Ausschluss vom Wahlrecht bedingt nachzusehen insofern werde in der osterreichischen Rechtsordnung also auch die Berucksichtigung der personlichen Umstande gesetzlich ermoglicht 59 Der EGMR hingegen sah 2010 mit der Bestimmung in 22 NRWO den Art 3 des 1 Zusatzprotokolls zur EMRK im Fall Frodl verletzt 61 Infolge der Entscheidung des EGMR wurde 22 NRWO im Jahr 2011 dahingehend abgeandert dass der Kreis der zum Ausschluss vom Wahlrecht fuhrenden Strafen eingeschrankt wurde So konnen nur mehr Verurteilungen aufgrund bestimmter Straftatbestande bspw Angriffe gegen den Staat und seine obersten Organe Strafbare Handlungen bei Wahlen Strafbare Handlungen gemass dem Verbotsgesetz bereits bei einer Verurteilung zu einer nicht bedingt nachgesehenen Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr zum Ausschluss vom Wahlrecht fuhren Verurteilungen aufgrund sonstiger Straftatbestande konnen erst bei einer Verurteilung zu einer nicht bedingt nachgesehenen Freiheitsstrafe von mehr als 5 Jahren zum Ausschluss vom Wahlrecht fuhren Daruber hinaus muss das Gericht beim Ausspruch des Ausschlusses vom Wahlrecht stets die Umstande des Einzelfalls berucksichtigen 62 63 Eine qualifizierte Verurteilung fuhrt daher nicht mehr automatisch zu einem Ausschluss vom Wahlrecht Der Ausschluss vom Wahlrecht endet nunmehr erst sobald die Strafe vollstreckt ist 22 Abs 1 NRWO lautet nun Wer durch ein inlandisches Gericht wegen einer 1 nach dem 14 15 16 17 18 24 oder 25 Abschnitt des Besonderen Teils des Strafgesetzbuches StGB strafbaren Handlung 2 strafbaren Handlung gemass 278a bis 278e StGB 3 strafbaren Handlung gemass dem Verbotsgesetz 1947 Personen die in der Zeit des Nationalsozialismus bestimmte Tatigkeiten ausgeubt haben 17 i V m 18 lit k Verbotsgesetz 4 in Zusammenhang mit einer Wahl einer Volksabstimmung einer Volksbefragung oder einem Volksbegehren begangenen strafbaren Handlung nach dem 22 Abschnitt des Besonderen Teils des StGB zu einer nicht bedingt nachgesehenen Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr oder wegen einer sonstigen mit Vorsatz begangenen strafbaren Handlung zu einer nicht bedingt nachgesehenen Freiheitsstrafe von mehr als funf Jahren rechtskraftig verurteilt wird kann vom Gericht 446a StPO unter Zugrundelegung der Umstande des Einzelfalls vom Wahlrecht ausgeschlossen werden Geisteskranke und geistig Behinderte Menschen mit Sachwalter sind seit der Aufhebung des 24 NRWO 1971 durch den VfGH 64 nicht mehr ausgeschlossen Wahlpflicht Bearbeiten In Osterreich gibt es keine Wahlpflicht bei Nationalrats Bundesprasidenten und Europawahlen 65 Von 1949 bis zum 30 April 1992 bestand aufgrund der Fassung von Art 26 Abs 1 Bundes Verfassungsgesetzes B VG fur die Nationalratswahl aufgrund von Landesgesetzen in den Bundeslandern Steiermark Tirol und Vorarlberg Wahlpflicht Ab der Nationalratswahl 1986 galt die Wahlpflicht auch in Karnten 1992 wurde durch eine Novelle des B VG 66 die Moglichkeit des Landesgesetzgebers eine Wahlpflicht anzuordnen aufgehoben Somit hat es erstmals bei der Nationalratswahl 1994 keine Wahlpflicht mehr gegeben 65 Bei Bundesprasidentenwahlen bestand eine generelle Wahlpflicht bis zum Jahr 1982 in allen Bundeslandern Diese Wahlpflicht wurde durch zwei Anderungen am B VG 67 sowie im Bundesprasidentenwahl Gesetz 68 mit Wirkung vom 1 Oktober 1982 aufgehoben Allerdings erlaubte der Art 60 Abs 1 B VG in Verbindung mit 23 Abs 1 BundesprasidentenwahlG 1971 den Bundeslandern Wahlpflicht durch Landesgesetz anzuordnen Somit galt die Wahlpflicht in Karnten und der Steiermark 1986 und 1992 in Vorarlberg noch bis 1998 und in Tirol bis 2004 Die erste Bundesprasidentenwahl ohne Wahlpflicht im gesamten Bundesgebiet fand also 2010 statt 65 Wahlalter Bearbeiten Das Wahlalter war in Osterreich bis 2007 zumeist an die Volljahrigkeit gebunden Wie das Alter fur diese wurde auch das Wahlalter im Lauf der Jahrzehnte mehrmals gesenkt Nunmehr besitzen das aktive Wahlrecht zum Nationalrat alle osterreichischen Manner und Frauen die am Wahltag das 16 Lebensjahr vollendet haben und die nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind die Volljahrigkeit blieb bei 18 Jahren Dies wird im am 1 Juli 2007 in Kraft getretenen WahlrechtsanderungsG 2007 69 bestimmt Osterreich hat dieses Wahlalter auch fur die Wahlen zum EU Parlament als erstes Land der Europaischen Union eingefuhrt Ferner wurde durch dieses Gesetz die Legislaturperiode des Nationalrates von vier auf funf Jahre verlangert und die Briefwahl vereinfacht Schweiz Bearbeiten Die Landsgemeinde des Schweizer Kantons Glarus bei AbstimmungenIn der direkten Demokratie der Schweiz gehen das Stimm und das Initiativrecht mit dem Wahlrecht Hand in Hand Schweizer Stimmburger haben mehr politische Macht als Burger in rein reprasentativen Demokratien Bei den nationalen Abstimmungen und Wahlen ist jede Person mit Schweizer Burgerrecht die das 18 Lebensjahr vollendet hat aktiv und passiv stimm und wahlberechtigt sofern sie nicht wegen Krankheit oder Geistesschwache entmundigt ist Das Frauenstimmrecht wurde 1971 eingefuhrt Im Jahr 1991 wurde das Alter von 20 auf 18 gesenkt 70 Fur kantonale Abstimmungen und Wahlen gilt in den meisten Kantonen eine entsprechende Regelung In fast allen Kantonen gilt das Stimmrecht ab 18 Jahren Im Kanton Glarus hat im Jahr 2007 die Landsgemeinde das aktive Wahlrecht ab 16 Jahren eingefuhrt Das passive Wahlrecht bleibt weiterhin bei 18 Jahren Auch in manchen Gemeinden gibt es ein abweichendes Mindestalter fur das Stimm und Wahlrecht Weil die Wahlen in den Standerat eine der beiden Kammern des nationalen Parlaments Bundesversammlung durch das kantonale Recht geregelt werden gilt fur die beiden Vertreter des Kanton Glarus im Standerat eine Einschrankung des passiven Wahlrechts Sie konnen nicht wieder gewahlt werden wenn sie das 65 Lebensjahr vollendet haben Art 78 Verfassung des Kantons Glarus Auslander die seit einer gewissen Zeit in der Schweiz niedergelassen sind besitzen das Wahlrecht auf kantonaler Ebene in den Kantonen Freiburg Waadt Neuenburg und Jura auf kommunaler Ebene in allen politischen Gemeinden der Kantone Freiburg Genf Waadt Neuenburg und Jura In den Kantonen Basel Stadt Appenzell Ausserrhoden und Graubunden stellt es der kantonale Gesetzgeber den Gemeinden frei niedergelassenen Auslandern das Stimm und Wahlrecht zu erteilen Sowohl das Auslanderstimmrecht wie das Stimmrecht fur Minderjahrige werden von einigen politischen Parteien als problematisch betrachtet da damit keine Wahrnehmung der staatsburgerlichen Pflichten verbunden sei Vereinigte Staaten von Amerika Bearbeiten Grundsatzliche Regelungen zum Wahlrecht in den Vereinigten Staaten wurden nach dem Sezessionskrieg mit dem 15 19 23 24 und 26 Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten Amendment getroffen So wird nach dem 26 Amendment allen US amerikanischen Burgern das Wahlrecht gewahrt die 18 Jahre oder alter sind Durch das im Jahr 1870 ratifizierte 15 Amendment darf keinem US Burger das Wahlrecht aufgrund von Rasse Hautfarbe oder fruheren Sklavendaseins verweigert oder eingeschrankt werden Doch erst mit dem 1965 erlassenem Voting Rights Act wurden diskriminierende Beschrankungen besonders gegenuber Afroamerikanern verboten Mit dem im Jahr 1920 ratifizierten 19 Amendment darf keinem US Burger das Wahlrecht aufgrund des Geschlechts verweigert oder eingeschrankt werden Zuvor war es Frauen mit US amerikanischer Staatsburgerschaft in den meisten US Bundesstaaten nicht erlaubt zu wahlen Siehe Frauenwahlrecht in den Vereinigten Staaten mit Puerto Rico sowie Geschichte des Frauenwahlrechts in den USA Dennoch gibt es in den USA auch im 21 Jahrhundert noch Wahlrechtsbeschrankungen In 48 Staaten der USA fuhrt eine Haft und oft auch schon eine Bewahrungsstrafe Stand 2019 zum Verlust des Wahlrechtes In zwolf fast durchgangig republikanisch gepragten Staaten verlieren verurteilte Straftater ihr Wahlrecht auf Lebenszeit Die USA haben die grosste Gefangnispopulation weltweit Ein Grossteil von ihnen sind Schwarze beziehungsweise Afroamerikaner 71 Schwarze Wahler stimmen bis zu achtzig Prozent fur die Demokratische Partei 72 Nachdem nach einer Volksbefragung in Florida fruhere Strafgefangene mit Ausnahme von Mordern und Sexualstraftatern ihr Wahlrecht im Jahr 2018 zuruckerhielten entschieden die dort regierenden Republikaner dass die fruheren Strafgefangenen nur ihr Wahlrecht ausuben durfen wenn sie ihre Schulden die im Zusammenhang mit der verbussten Strafe stehen abbezahlt haben Knapp 1 5 Millionen Menschen etwa funf Prozent der Bevolkerung von Florida hatten eigentlich ihr Wahlrecht nach dem Volksentscheid zuruckerhalten doch hielt die Schulden Regelung der Republikaner auch nach eingereichten Klagen vor dem Florida Supreme Court stand 73 74 Europaische Union Bearbeiten Gemass Art 20 AEUV besitzt jeder Unionsburger in seinem Wohnsitzland wenn es nicht das Land seiner Staatsburgerschaft ist das passive und aktive Wahlrecht bei Kommunalwahlen und Europawahlen Damit konnen sich EU Burger aus anderen Staaten sowohl in Deutschland wie in Osterreich in ein Kommunalparlament oder Kommunalamt wahlen lassen Siehe auch BearbeitenStimmrecht Frauenstimmrecht Frauenwahlrecht Auslanderstimm und wahlrecht Kinderwahlrecht Familienwahlrecht Wahl und WahlsystemLiteratur BearbeitenMargaret Lavinia Anderson Lehrjahre der Demokratie Wahlen und politische Kultur im Deutschen Kaiserreich Franz Steiner Verlag Stuttgart 2009 ISBN 978 3 515 09031 5 Hedwig Richter Moderne Wahlen Eine Geschichte der Demokratie in Preussen und den USA im 19 Jahrhundert Hamburg Hamburger Edition 2017 Wilhelm Brauneder Hrsg Wahlen und Wahlrecht Tagung der Vereinigung fur Verfassungsgeschichte in Hofgeismar 1997 Der Staat Beiheft Heft 14 Duncker und Humblot Berlin 2001 ISBN 3 428 10479 X Roman Kaiser Fabian Michl Hrsg Landeswahlrecht Wahlrecht und Wahlsystem der deutschen Lander Nomos Baden Baden 2020 ISBN 978 3 8487 6455 6 Georg Lutz Dirk Strohmann Wahl und Abstimmungsrecht in den Kantonen Droits politiques dans les cantons Haupt Bern 1998 ISBN 3 258 05844 X Dieter Nohlen Wahlrecht und Parteiensystem UTB Bd 1527 3 Auflage Leske und Budrich Opladen 2000 ISBN 3 8252 1527 X Wolfgang Schreiber Handbuch des Wahlrechts zum Deutschen Bundestag Kommentar 7 Auflage Heymanns Koln unter anderem 2002 ISBN 3 452 25141 1 Gustav Strakosch Grassmann Das allgemeine Wahlrecht in Osterreich seit 1848 Deuticke Leipzig und Wien 1906 Digitalisat PDF Andreas Suter Vormoderne und moderne Demokratie in der Schweiz Zeitschrift fur historische Forschung Bd 31 2004 Nr 2 S 231 254 Michael Wild Die Gleichheit der Wahl Dogmengeschichtliche und systematische Darstellung Duncker und Humblot Berlin 2003 ISBN 3 428 10421 8 Karl Ucakar Demokratie und Wahlrecht in Osterreich Zur Entwicklung von politischer Partizipation und staatlicher Legitimationspolitik Verlag fur Gesellschaftskritik Wien 1985 ISBN 978 3 900351 47 2 Weblinks Bearbeiten Wiktionary Wahlrecht Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Literatur von und uber Wahlrecht im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Informationen zum Wahlrecht ohne Altersgrenze Wahlen Wahlrecht und Wahlsysteme private Seite Text des Bundeswahlgesetzes Deutschland Tomas Poledna Stimm und Wahlrecht In Historisches Lexikon der Schweiz Schweizer Wahlrechtsbestimmungen Osterreichisches Bundesministerium fur Inneres Wahlen und Volksbegehren Frauenwahlrecht in Deutschland 19 Januar 1919 Erstmaliges aktives und passives Wahlrecht fur Frauen in Deutschland Verstandliche Ubersicht uber das Wahlsystem der Schweiz Petra Sorge Auslander ist nicht gleich Auslander SPD und Grune fordern einheitliches Wahlrecht In Berliner Zeitung 29 September 2007 abgerufen am 10 Juni 2015 Brandenburgische Landeszentrale fur Politische Bildung Wer darf an Wahlen teilnehmen Einzelnachweise Bearbeiten Websuche auf admin ch nach Volk 29 000 Resultate Stimmvolk 16 900 Resultate Wahlvolk 75 Resultate Peter Marschalck Bevolkerungsgeschichte Deutschlands im 19 und 20 Jahrhundert Frankfurt am Main 1984 S 173 https www destatis de DE ZahlenFakten GesellschaftStaat Bevoelkerung Bevoelkerungsstand Tabellen AltersgruppenFamilienstandZensus html Im Juli 1933 wurde dann das Gesetz gegen die Neubildung von Parteien verkundet Inkrafttreten in Osterreich nach dem Anschluss Osterreichs im Marz 1938 Somit gab es zur Reichstagswahl November 1933 nur noch die Einheitsliste der NSDAP Kristin Lenz Bundestag ermoglicht 18 bis 20 Jahrigen zu wahlen Deutscher Bundestag abgerufen am 15 Dezember 2018 Bundesgesetzblatt Teil 1 Nummer 87 In www bgbl de Bundesanzeiger Verlag GmbH 8 August 1974 abgerufen am 15 Dezember 2018 Kommunalwahlrechte in Deutschland http www wahlrecht de kommunal index htm 1 Wahlgesetz Transparenzportal Bremen abgerufen am 15 April 2016 Matthias Cantow Ubersicht uber die Wahlsysteme bei Landtagswahlen In Landtagswahlrecht www wahlrecht de 11 August 2021 abgerufen am 11 August 2021 Landtag von BW beschliesst Wahlrechtsreform Kunftig zwei Stimmen und Wahlrecht ab 16 Jahren Sudwestrundfunk abgerufen am 1 Juli 2022 Wahlrechtsentwicklung in Osterreich 1848 bis heute abgerufen am 29 Januar 2018 a b c Wahlrechtsreform 2007 passiert den Bundesrat Parlamentskorrespondenz Nr 510 21 Juni 2007 Thomas Poledna Stimm und Wahlrecht In Historisches Lexikon der Schweiz 2 Februar 2021 hls dhs dss ch Bundesgesetz uber die politischen Rechte In Amtliche Sammlung des Bundesrechts Bundeskanzlei 13 Juni 1978 S 688 abgerufen am 30 Oktober 2022 Erich Gruner Die Wahlen in den Schweizerischen Nationalrat 1848 1919 Francke Verlag Bern 1978 ISBN 3 7720 1442 9 S 97 118 ff 126 ff Erste demokratische Verfassung Griechenlands vom 1 Mai 1827 England Frankreich und Russland haben den Londoner Vertrag 1827 als Garantiemachte fur die Unabhangigkeit Griechenlands unterzeichnet Martin Kirsch Monarch und Parlament im 19 Jahrhundert der monarchische Konstitutionalismus als europaischer Verfassungstyp Frankreich im Vergleich Vandenhoeck amp Ruprecht 1999 ISBN 978 3 525 35465 0 S 335 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche J J Woltjer Recent verleden Amsterdam 1992 S 34 Siehe auch niederlandische Wikipedia J J Woltjer Recent verleden Amsterdam 1992 S 79 81 https www maltatoday com mt news national 85054 vote 16 unanimously approved Maltese parliament extends voting suffrage to 16 year olds Archivierte Kopie Memento des Originals vom 23 Mai 2019 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www youthforum org Greece lowers voting age to 17 https www worldatlas com articles legal voting age by country html Legal Voting Age by Country Zu den Argumenten die in Liechtenstein fur und gegen das Auslandswahlrecht vorgebracht werden siehe Marxer Wilfried Sele Sebastian 2012 Auslandswahlrecht Pro und Contra sowie Einstellungen liechtensteinischer Staatsangehoriger im Ausland Arbeitspapiere Liechtenstein Institut Nr 38 Bendern 2012 Gesetz vom 8 Marz 1985 BGBl I S 521 Gesetz vom 20 April 1998 BGBl I S 706 und Gesetz vom 17 Marz 2008 BGBl I S 394 Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 4 Juli 2012 Az 2 BvC 1 11 2 BvC 2 11 Beschluss vom 4 Juli 2012 Der Bundeswahlleiter Mitteilung des Bundeswahlleiters PDF Nicht mehr online verfugbar In www bundeswahlleiter de Statistisches Bundesamt 4 September 2012 archiviert vom Original am 27 Februar 2016 abgerufen am 13 Mai 2013 a b Deutscher Bundestag 19 Wahlperiode Hrsg Drucksache 19 8139 Doppelte Stimmabgabe bei der Europawahl am 26 Mai 2019 S 2 bundestag de PDF Beschluss EU Euratom 2018 994 des Rates vom 13 Juli 2018 zur Anderung des dem Beschluss 76 787 EGKS EWG Euratom des Rates vom 20 September 1976 beigefugten Akts zur Einfuhrung allgemeiner unmittelbarer Wahlen der Mitglieder des Europaischen Parlaments 32018D0994 16 Juli 2018 europa eu abgerufen am 21 September 2019 Passives Wahlrecht Deutscher Bundestag bundestag de abgerufen am 27 August 2017 a b Der Landeswahlleiter fur Hessen Ergebnisse der 15 Volksabstimmungen in Hessen am 28 Oktober 2018 In www statistik hessen de Hessisches 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www kas de einzeltitel content wahlrecht volljaehrigkeit und politikinteresse 1 http www bravors brandenburg de sixcms detail php gsid land bb bravors 01 c 13807 de 1 ndr de Memento vom 14 Februar 2013 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt https www ndr de nachrichten mecklenburg vorpommern Landtagswahlen In MV wird waehlen ab 16 moeglich wahlalter116 html https www kas de einzeltitel content wahlrecht volljaehrigkeit und politikinteresse 1 https www kas de einzeltitel content wahlrecht volljaehrigkeit und politikinteresse 1 Schleswig Holsteinischer Landtag Gesetz und Verordnungsblatt fur Schleswig Holstein PDF In Landtagsinformationssystem Schleswig Holstein 30 Mai 2013 S 8 abgerufen am 30 November 2018 Anderung 1562 2013 In 5 Abs 1 LWahlG Schleswig Holstein Anm d Verf werden die Worte 18 Lebensjahr ersetzt durch die Worte 16 Lebensjahr http landesrecht thueringen de jportal quelle jlink amp query KomWG TH C2 A7 1 amp psml bsthueprod psml amp max true Leander Palleit Gleiches Wahlrecht fur alle Menschen mit Behinderungen und das Wahlrecht in Deutschland Deutsches Institut fur Menschenrechte November 2011 S 8 Bundesministerium fur Arbeit und Soziales BAMS Studie zum aktiven und passiven Wahlrecht von Menschen mit Behinderung Juli 2016 Parlamentarische Versammlung des Europarats The political rights of persons with disabilities a democratic issue Dokument 14268 22 Februar 2017 Brandenburg schafft Wahlrechtsausschluss ab Bundesanzeiger Verlag GmbH 4 Juli 2018 abgerufen am 22 Februar 2019 Antidiskriminierungsstelle des Bundes Wahlrechtsausschluss Memento vom 6 Dezember 2017 im Internet Archive 9 August 2017 Pressemitteilung des Bundesverfassungsgerichts Wahlrechtsausschlusse fur Betreute in allen Angelegenheiten und wegen Schuldunfahigkeit untergebrachte Straftater verfassungswidrig Abgerufen am 21 Februar 2019 a b VfGH 27 September 2007 B1842 06 Hirst v The United Kingdom No 2 Urteil vom 6 Oktober 2005 Frodl v Austria EGMR 20201 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