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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zu anderen geschichtlichen Themen um das Frauenwahlrecht in den Vereinigten Staaten siehe Frauenwahlrecht in den Vereinigten Staaten Das Frauenwahlrecht in den Vereinigten Staaten und Puerto Rico blickt auf eine wechselvolle Geschichte zuruck Auf Bundesebene wurde in den USA das aktive und passive Wahlrecht im 19 Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten mit der Ratifizierung durch den Bundesstaat Tennessee am 18 August 1920 endgultig beschlossen und trat am 26 August 1920 in Kraft In den Bundesstaaten der USA erstreckte sich die Einfuhrung des Frauenwahlrechts uber einen langen Zeitraum In New Jersey etwa erhielten vermogende Frauen schon 1776 ein Wahlrecht verloren es aber spater wieder Erst 1918 war das Frauenwahlrecht in allen Bundesstaaten eingefuhrt In manchen davon wurden auch nach 1920 noch Beschrankungen wie Lese und Schreibtests und Steuern benutzt um Frauen vom Wahlen auszuschliessen Eine Reihe von Gegebenheiten hatten Einfluss darauf dass das Frauenwahlrecht in allen Teilen der USA Gesetz wurde Dazu zahlen etwa die Arbeit von Frauenorganisationen Impulse aus der Arbeiterbewegung und die Entwicklung des Frauenwahlrechts in Europa Als wesentlich gilt jedoch die Erfahrung mit Frauen als Wahlerinnen aus den westlichen Bundesstaaten der USA die die Vorreiter bei der Einfuhrung gewesen waren Dort wurde deutlich dass Frauen ebenso wahlten wie ihre Manner und damit keine Gefahr fur die bestehenden Machtverhaltnisse darstellten Demonstration zur Einfuhrung des Frauenwahlrechts vor dem Kapitol 1917 angefuhrt von der schwarz gekleideten Anna Howard Shaw und Carrie Chapman CattIn Puerto Rico wurde zwar am 16 April 1929 ein Gesetz verabschiedet das allen Frauen das Wahlrecht verschaffte die lesen und schreiben konnten damit waren aber faktisch die meisten Puerto Ricanerinnen von der Wahl ausgeschlossen Erst 1935 wurde das allgemeine Wahlrecht garantiert Inhaltsverzeichnis 1 Untersuchung moglicher Einflussfaktoren auf die politische Reprasentation von Frauen 1 1 Parteiklungel und politische Seilschaften 1 2 Zusammenhang mit anderen Zielen von Frauen 1 3 Frauenorganisationen 1 4 Gemeinsame Interessen mit der Arbeiterklasse 1 5 Rassenfrage 1 6 Entwicklungen in Europa 1 7 Erfahrungen mit Frauen als Wahlerinnen 1 8 Verdienste von Frauen im Ersten Weltkrieg 1 9 Puritanische Ethik 1 10 Militantes Vorgehen 1 11 Finanzielle Unterstutzung 1 12 Politisches Kalkul 2 Entwicklung in den Bundesstaaten 2 1 Lokales Wahlrecht 2 2 Wahlrecht auf Bundesstaatenebene 3 Entwicklung auf nationaler Ebene 3 1 Der Weg zum aktiven Frauenwahlrecht 3 2 Entziehung des Frauenwahlrechts 3 3 Passives Frauenwahlrecht 4 Entwicklung in Puerto Rico 5 EinzelnachweiseUntersuchung moglicher Einflussfaktoren auf die politische Reprasentation von Frauen BearbeitenParteiklungel und politische Seilschaften Bearbeiten Zwischen 1890 und 1910 verharteten sich die Blocke der politischen Parteien und der Parteiklungel bekam mehr Einfluss Dieser war gegen jede Anderung des Wahlrechts da er Veranderungen des ausgeklugelten Kalkuls mit den politischen Mehrheiten befurchtete 1 Es gibt Beispiele fur offen manipulative Eingriffe von Parteigrossen 1913 erhielten Frauen in Illinois zwar das Wahlrecht fur die Prasidentschaftswahlen nicht jedoch bei lokalen Wahlen Man befurchtete dass andernfalls Frauen auf der lokalen Ebene in die Politik drangen und mannliche politische Seilschaften ihre Macht verlieren konnten was die Forderung der Frauenwahlrechtsbewegung nach einem Ende der Korruption nahelegte 1 Zusammenhang mit anderen Zielen von Frauen Bearbeiten Um die Wende zum 20 Jahrhundert waren die Eigentumsrechte und die Bildungsmoglichkeiten von Frauen verbessert worden Dadurch wurde die Frauenwahlrechtsbewegung geschwacht die die politische Reprasentation von Frauen als Schlussel fur weitere Fortschritte sah 1 Frauenorganisationen Bearbeiten nbsp Lucy Burns Mitgrunderin der Congressional Union for Woman Suffrage 1913NAWSA Hauptartikel National American Woman Suffrage Association Bis zur Wende zum 20 Jahrhundert hatte die Frauenbewegung ihren Elan weitgehend verloren Die Aktivistinnen der aus der Mittelschicht wollten die sich organisierende Arbeiterschicht und die Gewerkschaften nicht in ihren Kampf einbeziehen 1 Carrie Chapman Catt setzte sich zu Beginn des 20 Jahrhunderts gegen Vorurteile in der NAWSA in Bezug auf bestimmte Ethnien und Schichten ein was zu einer Kursanderung und Offnung fuhrte 2 1913 grundeten Anne Martin Alice Paul und Lucy Burns zusammen mit Mitstreiterinnen die Congressional Union for Woman Suffrage um eine Verfassungsanderung auf nationaler Ebene in die Wege zu leiten 3 Diese Gruppe arbeitete zwar noch innerhalb der NAWSA geriet jedoch wegen ihrer nach Meinung von anderen Mitgliedern zu radikalen Ansichten in Konflikt mit der Gruppe was 1916 zum Ausschluss aus der NAWSA fuhrte 2 Equality League of Self Supporting Women nbsp Harriot Eaton Stanton Blatch um 1910Harriot Eaton Stanton Blatch die in der Nahe von London gelebt hatte setzte sich nach ihrer Ruckkehr in die USA fur eine Erneuerung der Frauenwahlrechtsbewegung ein 1907 grundete sie die Equality League of Self Supporting Women spater in Women s Political Union umbenannt um Frauen aus der Arbeiterklasse fur die Suffragisten Bewegung zu gewinnen Blatch gelang es Frauen aus der Arbeiterklasse zu mobilisieren und parallel dazu ihre Zusammenarbeit mit Frauen aus der burgerlichen Gleichberechtigungsbewegung fortzusetzen Einerseits organisierte sie Strassenproteste andererseits arbeitete sie mit viel diplomatischem Geschick daran die Frauenwahlrechtsgegner zu neutralisieren Dabei handelte es sich um Politiker aus der Tammany Hall Seilschaft die befurchteten Frauen wurden fur die Prohibition stimmen 4 Gemeinsame Interessen mit der Arbeiterklasse Bearbeiten Der Historiker Alexander Keyssar vertrat die Meinung dass das Zusammenkommen des Interesses der Arbeiterklasse am Frauenwahlrecht mit dem Interesse der Suffragisten fur die Arbeiterklasse zur Folge hatte dass die Frauenwahlrechtsbewegung ab 1910 erstmals zu einer Massenbewegung wurde 5 1915 zahlte die NAWSA 100 000 Mitglieder 1917 bereits zwei Millionen 6 Die Einflusse der Arbeiterbewegung und ihrer Protestformen wird als wesentlich fur das Erstarken der Frauenwahlrechtsbewegung angesehen 7 Rassenfrage Bearbeiten Nicht die Ungleichbehandlung der Geschlechter sondern die Ungleichbehandlung von Rassen war das hervorstechendste Merkmal der USA Anfang des 20 Jahrhunderts 8 Ein wesentlicher Faktor im Kalkul der Anhanger der Frauenwahlrechtsbewegung die auch in den Sudstaaten nach Anhangern suchten war die Erhaltung der Vorherrschaft der Weissen 8 Im fruhen zwanzigsten Jahrhundert wurde der Graben der Rassentrennung der sich in der Frauenwahlrechtsbewegung auftat im Suden der USA besonders deutlich spurbar 9 Schwarze Frauen sollten das Wahlrecht deswegen nicht erhalten weil man dachte sie seien gebildeter als schwarze Manner sich uber ihre Rechte also mehr im Klaren und daher schwerer zu manipulieren 10 Gegner der Frauenwahlrechtsbewegung verkundeten das Frauenwahlrecht wurde eine Herrschaft der Schwarzen zur Folge haben 11 Unterstutzer der Demokratischen Partei ausserten dass schwarze Frauen die Republikanische Partei wahlen und so die Demokraten in den Sudstaaten vernichten wurden 11 Dagegen wurde angefuhrt dass Zugangskriterien zum Wahlrecht wie das Zahlen bestimmter Steuern oder der Nachweis lesen und schreiben zu konnen es leicht machen wurden schwarzen Frauen ihr Wahlrecht auch wieder zu entziehen wie es auch bei den schwarzen Mannern gewesen war 11 Die Vormachtstellung der Weissen wurde durch das Frauenwahlrecht gestarkt werden 11 Auch innerhalb der Frauenorganisationen spielte die Rassenfrage eine Rolle Bei dem NAWSA Treffen 1903 herrschte Rassentrennung Auch hatte die NAWSA wohl mit Rucksicht auf die Sudstaaten Mitgliedsstaaten erlaubt in ihren Mitgliedsorganisationen vor Ort Rassenschranken einzufuhren 8 Beim nachsten Treffen waren schwarze Frauen zugelassen 8 Beim grossen Aufmarsch vor dem Weissen Haus hatten weisse Frauen angekundigt sie wurden sich nicht beteiligen wenn auch schwarze Frauen dabei waren Die NAWSA legte daraufhin fest dass schwarze Frauen zwar teilnehmen durften aber am Ende des Zuges in einem gesonderten Block marschieren sollten 8 Entwicklungen in Europa Bearbeiten nbsp Alice Paul um 1915Die Entwicklung des Frauenwahlrechts in Europa verstarkte die Bewegung in den USA Der Einfluss Grossbritanniens zeigte sich nicht nur in der Literatur sondern auch in den Vortragsreisen von Emmeline Pankhurst in den USA 1909 1911 und 1913 und vor allem in den Aktivitaten junger Frauen die auf Reisen nach Grossbritannien erfahren hatten wie militant die Frauen dort waren 6 Eine dieser Reisenden Anne Martin war auf einer Reise nach London dort am Black Friday 1910 verhaftet worden und wurde zur treibenden Kraft der Frauenwahlrechtsbewegung in Nevada die 1914 dort die Einfuhrung des Frauenwahlrechts erreichte 6 Auch Alice Paul und Lucy Burns gehoren in diese Gruppe von Frauen 6 Richard J Evans vertritt die Meinung dass die Werte der amerikanischen protestantischen Mittelschicht durch Deutschland mehr aber noch durch die Bolschewiki und die auf sie zuruckgehenden Revolutionen in Gefahr schienen 7 Die Einfuhrung des Frauenwahlrechts war eine der Massnahmen um diese Werte zu starken Erfahrungen mit Frauen als Wahlerinnen Bearbeiten Die niedrige Wahlbeteiligung von Frauen in Gebieten in denen sie das Wahlrecht erhalten hatten wurde um die Wende zum 20 Jahrhundert als Argument gegen eine Ausweitung des Frauenwahlrechts herangezogen 1 Bei der Prasidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 1916 zeigte sich das Scheitern der Strategie von Alice Paul wahlberechtigte Frauen gegen die Demokraten zu mobilisieren Die Frauen orientierten sich im Wahlverhalten nicht an den Aktivistinnen sondern an ihren Mannern 12 Die Befurworter des Frauenwahlrechts nutzten dieses Phanomen fur ihre Zwecke und sahen es als Beweis dafur an dass das Frauenwahlrecht keinen Einfluss auf die Machtverhaltnisse habe und die politischen Seilschaften die das Gegenteil befurchteten im Unrecht seien 12 Als wesentlichen Faktor dafur dass das Frauenwahlrecht in allen Teilen der USA Gesetz wurde nennt Adams die Erfahrung mit Frauen als Wahlerinnen die in den westlichen Bundesstaaten gesammelt wurden die die Vorreiter bei der Einfuhrung waren 12 Dort wurde deutlich dass Frauen ebenso wahlen wurden wie ihre Manner und damit keine Gefahr fur die bestehenden Machtverhaltnisse darstellten 12 Verdienste von Frauen im Ersten Weltkrieg Bearbeiten Die Tatsache dass die letzten Phasen des Kampfes um das Frauenwahlrecht zeitlich mit dem Ersten Weltkrieg und seinem Ende zusammenfallen darf nicht uberbewertet werden da das Frauenwahlrecht generell sehr haufig bei oder kurz nach nationalen Umbruchen erlangt wurde 7 Der Erste Weltkrieg brachte das Frauenwahlrecht zwar nicht mit sich aber er schuf ein forderliches Klima dafur und gab den Befurwortern weitere Argumente 7 Puritanische Ethik Bearbeiten nbsp Warnung vor Konig Alkohol und seinem Premierminister dem Tod auf Plakaten und FlugschriftenDer Historiker Alan Grimes beschreibt dass in der Zeit des Ersten Weltkriegs eine puritanische Ethik an Zuspruch gewann 7 Sie wirkte sich auf eine Reihe von Gesetzen aus etwa den 1917 eingefuhrten Test fur Einwanderer ob sie lesen und schreiben konnten die Prohibition und die Einfuhrung des Frauenwahlrechts 7 Diese Verbesserungen zeigten den Willen die Gesellschaft zu verbessern und ihr wenn notig dafur Regeln aufzuerlegen 7 Zwischen der Entwicklung der Frauenwahlrechtsbewegung und dem Kampf gegen den Alkohol lassen sich eine Reihe von Parallelen ausmachen Beide erzielten nach und nach in immer mehr Bundesstaaten Erfolge vor 1910 traf das Anwachsen der Frauenwahlrechtsbewegung in funf Sudstaaten mit dem Erlass von Gesetzen zum Verbot von Alkohol zusammen 12 zwischen 1914 und 1916 wurden in vierzehn weiteren Staaten Alkoholbeschrankungen Gesetz Die Prohibition stand fur die Werte der zivilisierten Welt die Kontrolle der Schwarzen und der neu Eingewanderten durch eine weisse Mittelschicht 12 Auch der Einsatz fur das Frauenwahlrecht wurde immer mehr zu einem Kennzeichen von Schichten die fur sich in Anspruch nahmen zivilisiert zu sein Vor dem Ersten Weltkrieg hatte die Prohibitionsbewegung allerdings mehr Zulauf als die Frauenwahlrechtsbewegung 12 Militantes Vorgehen Bearbeiten Zwar geht ein grosser Teil des Erfolges der Frauenwahlrechtsbewegung auf das geduldige und entschlossene Vorgehen der Befurworter zuruck doch waren zusatzliche Einflusse und Aktionen militanter Gruppierungen notig um das Abflauen der Energie zu verhindern 7 Als die USA 1917 in den Ersten Weltkrieg eintraten protestierten die Mitglieder der National Woman s Party mit folgender Begrundung dagegen Die USA kampften im Ausland dafur die Welt sicherer und aufgeschlossener fur die Demokratie zu machen im Inland dagegen wurden Frauen die demokratischen Rechte verwehrt 13 Ob dieses militante Vorgehen der Sache nutzte oder schadete ist umstritten 13 Frauen die die Politik der kleinen Schritte verfolgt hatten waren irritiert Die NAWSA allerdings unternahm mehr Anstrengungen ihre gemassigte Position gegenuber der radikalen herauszustellen und so Anhanger zu gewinnen 13 Den Erfolg des Referendums in New York 1917 verhinderte das militante Vorgehen jedenfalls nicht 13 Finanzielle Unterstutzung Bearbeiten Die Referendumskampagne im bevolkerungsreichsten Staat New York war 1915 erfolglos 1917 aber erfolgreich nachdem die Verlegerin Miriam Leslie sie finanziell mit einer Million Dollar unterstutzt hatte 14 Politisches Kalkul Bearbeiten Carrie Catt unterstutzte Prasident Wilson nach dem Eintritt in den Ersten Weltkrieg obwohl dies ihrer pazifistischen Haltung widersprach 13 Sie bot ihm in der nationalen Krise die Unterstutzung ihrer zwei Millionen Anhangerinnen an wenn er im Gegenzug das Frauenwahlrecht unterstutzte So konnte der Prasident im Januar 1918 bekanntgeben dass er die Aufnahme des Frauenwahlrechts in die Verfassung als Massnahme im Zusammenhang mit dem Krieg unterstutzte 15 Am nachsten Tag beschloss das Reprasentantenhaus der Vereinigten Staaten mit einer Mehrheit von einer Stimme eine entsprechende Verfassungsanderung 15 Am 30 September 1918 drangte er den Senat mit der Begrundung zur Zustimmung der Krieg hatte ohne die Frauen nicht gefuhrt werden konnen 15 Damit trat er dem Argument entgegen Frauen hatten das Wahlrecht nicht verdient weil sie keinen Kriegsdienst leisten wurden 15 Die Verfassungsanderung erreichte jedoch die notige Zweidrittelmehrheit nicht 15 Entwicklung in den Bundesstaaten Bearbeiten nbsp Poster zur Verbreitung des Frauenwahlrechts in den Bundesstaaten der USA mit dem Slogan Nachahmung ist die ehrlichste SchmeicheleiLokales Wahlrecht Bearbeiten Zwischen 1890 und 1910 gab es nur bei der Erteilung des Frauenwahlrechts auf lokaler Ebene Fortschritte und auch dieses war in manchen Gebieten auf die Frauen beschrankt die einen Alphabetisierungstest bestanden hatten oder Steuern zahlten 1 Wahlrecht auf Bundesstaatenebene Bearbeiten Auf der Ebene der Bundesstaaten wurde das Frauenwahlrecht zu unterschiedlichen Zeiten erreicht In New Jersey hatten vermogende Frauen schon seit 1776 das Wahlrecht und wahlten ab 1787 16 Als das allgemeine Wahlrecht fur Manner dort eingefuhrt wurde verloren auch vermogende Frauen das Wahlrecht wieder 16 Die Einfuhrung des allgemeinen Wahlrechts im Westen der USA fallt mit der Umwandlung von Territorien zu Bundesstaaten zusammen 1 In den Jahren ab 1910 wurde hier das Frauenwahlrecht eingefuhrt Die sudlichen und ostlichen Bundesstaaten hatten dagegen bereits Verfassungen was die Einfuhrung des Frauenwahlrechts erschwerte Dort wurde in diesen fruhen Jahren nur in Kansas 1912 das Frauenwahlrecht eingefuhrt zwischen 1912 und 1914 fanden zwolf Referenden statt drei davon in Ohio die alle scheiterten 12 Doch schon die Durchfuhrung eines Referendums konnte fur die Frauenwahlrechtsbewegung als Erfolg verbucht werden in den sudlichen Staaten wurden sogar die Initiativen fur Referenden niedergeschlagen 12 Als 1914 auf Bundesebene der Senat uber eine Verfassungsanderung zur Einfuhrung des Frauenwahlrechts abstimmte und diese an einer einzigen Stimme scheiterte griff Anne Martin den Senator von Nevada Key Pittman an Er wollte nicht dass Schwarze das Wahlrecht bekamen Martin sagte ihm er brauche sich keine Sorgen zu machen das Frauenwahlrecht wurde ohnehin nur die Dominanz der Weissen zementieren 17 Weisse Frauen im Suden der USA engagierten sich ab der Wende zum 20 Jahrhundert fur die Frauenwahlrechtsbewegung 1 Sie verlagerten den Fokus von einer zunachst favorisierten Einfuhrung auf Bundesebene hin zu den einzelnen Bundesstaaten um deren Position zu starken und setzten sich fur das Wahlrecht fur weisse Frauen ein 1 Damit hatte der Einsatz fur das Frauenwahlrecht seinen Zusammenhang mit dem Ziel der Rassengleichheit verloren der bereits seit den 1860er Jahren bruchig geworden war 1 Es folgte 1869 Wyoming In Utah wurde das Frauenwahlrecht 1870 eingefuhrt 1887 wieder abgeschafft und 1896 neu garantiert 16 Da hier Mormonen die Bevolkerungsmehrheit stellten und stellen wurde das Frauenwahlrecht hier eingefuhrt um die Polygamie zu verteidigen 18 Die nachsten Staaten waren Colorado 1893 und Idaho 16 Colorado war 1893 der erste Bundesstaat in dem sich Manner in einer Volksabstimmung fur das Frauenwahlrecht entschieden haben 19 1910 folgte mit der Einfuhrung des Frauenwahlrechts Washington 1911 Kalifornien 1912 Arizona Kansas und Oregon 1913 Alaska und Illinois beschrankt 1914 Montana und Nevada 1917 Arkansas Indiana Michigan Nebraska New York und North Dakota fur die Prasidentschaftswahlen Ohio Frauenwahlrecht wurde im selben Jahr wieder abgeschafft und Rhode Island 1918 Oklahoma Michigan South Dakota und Texas Frauenwahlrecht bei Vorwahlen 16 In manchen Bundesstaaten wurden auch nach 1920 noch Beschrankungen wie Lese und Schreibtests und Steuern benutzt um Schwarze vom Wahlen auszuschliessen 16 Entwicklung auf nationaler Ebene BearbeitenDer Weg zum aktiven Frauenwahlrecht Bearbeiten nbsp Teeempfang der National Woman s Party fur die beruhmte Filmschauspielerin Alice Brady eine der Grunderinnen der Partei1910 wurde dem Kongress eine Petition fur das Frauenwahlrecht vorgelegt die von uber 400 000 Frauen unterschrieben war 6 Im selben Jahr sprach Prasident William Howard Taft vor der NAWSA was als Anerkennung der Organisation als politische Einflussgrosse zu sehen ist 6 1916 beschloss Alice Paul die Demokraten die damals an der Macht waren anzugreifen weil sie das Frauenwahlrecht nicht einfuhrten 20 Prasident Woodrow Wilson der aus den Sudstaaten stammte vertrat die Meinung dass das Frauenwahlrecht Sache der Bundesstaaten sei und war nicht bereit sich auf Bundesebene dafur einzusetzen 20 Paul grundete 1916 die National Woman s Party und diese beteiligte sich in den Bundesstaaten die das Frauenwahlrecht bereits eingefuhrt hatten an den Wahlen 20 Die Partei organisierte dort Kampagnen in denen die Frauen aufgefordert wurden gegen die Demokraten zu stimmen und die politische Macht der Frauen zu zeigen 20 Dies hatte die widersinnige Konsequenz dass die Partei auf Bundesstaatenebene zu einem linientreuen Abstimmen gegen demokratische Kandidaten aufrief auch wenn diese Kandidaten selbst sich fur das Frauenwahlrecht einsetzten Dies kam den Kandidaten zugute die gegen das Frauenwahlrecht auftraten 20 Die Strategie der Aktivistinnen misslang 12 Die Republikaner unterstutzten 1916 die Frauenwahlrechtsbewegung auf nationaler Ebene jedoch ohne grosses Engagement 12 Prasident Wilson ruckte nicht von seiner Linie ab dass die Frauenwahlrechtsfrage auf der Ebene der Bundesstaaten zu entscheiden sei nicht auf Bundesebene 12 Zwischen 1915 und 1920 anderten die politischen Seilschaften ihre Einstellung zum Frauenwahlrecht und sprachen sich dafur aus Es wurde namlich nun als Zugpferd fur das Gewinnen von Wahlerstimmen gesehen und diesen Pluspunkt wollten sie sich nicht entgehen lassen 12 Die Erfolge der National Woman s Party fuhrten dazu dass die NAWSA sich starker fur eine Frauenwahlrechtskampagne auf nationaler Ebene engagierte als dafur das Frauenwahlrecht in jedem Bundesstaat einzeln durchzusetzen 14 1916 kam es innerhalb der NAWSA zu einer Absprache nach der einer Verfassungsanderung auf nationaler Ebene zwar der Vorzug gegeben wurde die aber auch vorsah in den 36 Bundesstaaten die dem Frauenwahlrecht am aufgeschlossensten gegenuberstanden Schlusselkampagnen zu unterstutzen 14 Vereinbart wurde auch die Unterstutzung von Bestrebungen so viele Bundesstaaten wie moglich zur Annahme des Illinois Gesetzes zu bewegen in dem Frauen das Wahlrecht zu den Prasidentschaftswahlen erhalten hatten 14 In der Folge erhielten weitere sechs Staaten aus dem mittleren Westen und dem Nordosten das Wahlrecht zu den Prasidentschaftswahlen 14 Carrie Chapman Catt unterstutzte Prasident Wilson nach dem Eintritt in den Ersten Weltkrieg aus politischem Kalkul Ihre Absicht im Zusammenspiel mit dem Prasidenten eine Verfassungsanderung zu erreichen scheiterte jedoch am Verfehlen der notigen Zweidrittelmehrheit im Senat 15 Im November 1918 errangen die Republikaner in beiden Parlamentskammern die Mehrheit Der 19 Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten der das Frauenwahlrecht einfuhrte wurde von beiden Kammern angenommen musste aber noch von den parlamentarischen Gremien der Bundesstaaten beschlossen werden 9 Am 21 Mai 1919 beschloss der Kongress die Verfassungsanderung zur Ratifizierung an die Bundesstaaten zu geben dies geschah wegen der 1920 bevorstehenden Prasidentschaftswahl denn das Frauenwahlrecht war zu einem Thema geworden das Wahlerstimmen versprach 9 Ein entsprechender Beschluss des Senats folgte am 4 Juni 1919 9 In den meisten Bundesstaaten des Nordens Mittleren Westens und Westens der USA wurde die Verfassungsanderung angenommen in den Sudstaaten ging der Kampf dagegen weiter 9 Bis zum 22 Marz 1920 hatten bereits 35 Bundesstaaten diese Verfassungsanderung nach der Frauenrechtsaktivistin Susan B Anthony Susan B Anthony Amendment genannt unterzeichnet notig waren aber 36 Die Entscheidung der vier Staaten Delaware Tennessee Connecticut und Vermont stand noch aus 21 Delaware lehnte ab Die entscheidende Ja Stimme kam aus Tennessee dessen Gouverneur Albert H Roberts am 24 August 1920 unterschrieb 22 Am 26 August 1920 wurde die Regelung Gesetz Connecticut stimmte bald darauf ebenfalls zu 22 Entziehung des Frauenwahlrechts Bearbeiten Weniger als ein Jahrzehnt nachdem die schwarzen Frauen das Wahlrecht erhalten hatten wurde es ihnen wieder entzogen 22 Hierfur wurden zweifelhafte Massnahmen benutzt die vorher schon bewirkt hatten dass schwarze Manner das Wahlrecht verloren 22 In Columbia South Carolina sagte man den schwarzen Frauen sie mussten sich mit der Registrierung noch gedulden sie warteten und warteten bis klar wurde dass die Frauen auch bereit waren zwolf Stunden anzustehen um ihre Registrierung zu erhalten 18 Am nachsten Tag wurde erklart dass nur wahlen durfte wer Steuer fur Grundeigentum im Wert von mindestens 300 Dollar bezahlte 18 Die Frauen die diese Voraussetzung erfullten erhielten nicht wie im Gesetz vorgesehen die Verfassung als Lesetext fur die Prufung ob sie lesen und schreiben konnten sondern Teile des Zivil und Strafgesetzbuches des Bundesstaates 18 Sie mussten im Anschluss diese Gesetze erklaren weigerten sich aber weil dies im Gesetz nicht verlangt war Daraufhin wurde ihre Registrierung abgelehnt 18 Mit derartigen Methoden wurde den meisten schwarzen Frauen in den Sudstaaten ihr Wahlrecht vorenthalten Als sie sich mit der Bitte um Unterstutzung an die von Weissen dominierte National Woman s Party wandten wurden sie mit der Begrundung abgespeist es handle sich hier um eine Rassen keine Frauenproblematik da schwarze Frauen nach denselben Kriterien diskriminiert wurden wie schwarze Manner 18 Passives Frauenwahlrecht Bearbeiten Die Verfassung vom 13 September 1788 sieht keine Beschrankungen in Bezug auf das Geschlecht beim Wahlrecht fur die beiden Kammern vor 23 Explizit erfolgte die Einfuhrung jedoch erst am 24 August 1920 24 Entwicklung in Puerto Rico BearbeitenAm 16 April 1929 wurde ein Gesetz verabschiedet das allen Frauen die lesen und schreiben konnten das Wahlrecht verschaffte 25 und 1932 in Kraft treten sollte damit waren aber faktisch die meisten Puerto Ricanerinnen von der Wahl ausgeschlossen 26 27 1935 wurde ein Gesetz beschlossen das das allgemeine Wahlrecht garantierte 26 Das allgemeine Wahlrecht fur Manner war bereits im Jones Act for Puerto Rico 1917 anerkannt worden 28 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 Seite 230 a b Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 Seite 231 Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 Seite 233 Ellen Carol DuBois Working Women Class Relations and Suffrage Militance Harriot Stanton Blatch and the New York Woman Suffrage Movement 1894 1909 Journal of American History June 1987 Vol 74 Issue 1 pp 34 58 in JSTOR Alexander Keyssar The Right to Vote The Contested History of Democracy in the United States New York Basic Books 2000 S 206 zitiert nach Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 Seite 232 a b c d e f Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 Seite 232 a b c d e f g h Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 Seite 245 a b c d e Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 Seite 240 a b c d e Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 Seite 239 Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 Seite 239 240 a b c d Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 Seite 241 a b c d e f g h i j k l m Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 Seite 235 a b c d e Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 Seite 237 a b c d e Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 Seite 236 a b c d e f Jad Adams Women and the Vote A World History Oxford University Press Oxford 2014 ISBN 978 0 19 870684 7 Seite 238 a b c d e f Caroline Daley Melanie Nolan Hrsg Suffrage and Beyond International Feminist Perspectives New York University Press New 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Frauenwahlrecht in den Vereinigten Staaten mit Puerto Rico amp oldid 237501218