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Der Voting Rights Act of 1965 deutsch Wahlrechtsgesetz von 1965 ist ein US amerikanisches Bundesgesetz das die gleiche Beteiligung von Minderheiten besonders Afroamerikanern bei US Wahlen gewahrleisten soll Prasident Lyndon B Johnson unterschreibt den Voting Rights Act 6 August 1965 source source source source source Prasident Johnson bei einer Ansprache vor dem Kongress vor der Unterzeichnung des Gesetzes 6 August 1965Voting Rights ActDer Voting Rights Act wurde von Prasident Johnson Vizeprasident Humphrey und dem Sprecher des US Reprasentantenhauses McCormack unterzeichnetIm Einzelnen schaffte es diskriminierende Analphabetismus Tests fur potenzielle Wahler ab verbot Gerrymandering wenn es Minderheiten benachteiligte zentralisierte die Wahlerregistrierung auf Bundesebene in Gegenden in denen weniger als 50 Prozent der Einwohner registrierte Wahler waren und gab dem US Justizministerium diverse Kontrollrechte uber das Wahlgesetz in Gegenden in denen Afroamerikaner mehr als funf Prozent der Bevolkerung stellen Das Gesetz passierte beide Hauser des Kongresses mit grosser Mehrheit wurde vom damaligen Prasidenten Lyndon B Johnson am 6 August 1965 unterzeichnet und 1970 1975 1982 und 2006 jeweils vom Kongress erneuert Im Juni 2013 hob der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten Paragraph 4b des Gesetzes auf welcher die Bundesstaaten und Countys festlegt deren Wahlrecht einer vorherigen Freigabe nach Paragraph 4a des Gesetzes bedarf Jene Entscheidung fuhrte in Politik und US Offentlichkeit zu kontroversen Diskussionen Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Gesetzgebung 2 1 Abstimmungen 3 Erneuerung 4 Freigabe 4 1 Gegenden die eine Freigabe benotigten 5 Aufhebung von Paragraph 4 durch den Obersten Gerichtshof 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDas Gesetz reagierte auf die Tatsache dass Analphabetismus Tests und andere lokale Massnahmen vor allem in den Sudstaaten genutzt wurden um im Schnitt armere und schlechter gebildete Afroamerikaner systematisch von der Wahl auszuschliessen Da die Wahlgesetze in den Vereinigten Staaten generell nicht auf Bundesebene geregelt werden und die oft die Rassentrennung befurwortenden Southern Democrats in den Sudstaaten stabile Mehrheiten in den staatlichen Organen besassen hatten diese vielfaltige Moglichkeiten die Bestimmungen der Verfassung zu umgehen oder aufzuweichen die eine Diskriminierung von Afroamerikanern verboten Die Gleichheit des Wahlrechts sicherzustellen war eine der Hauptforderungen der amerikanischen Burgerrechtsbewegung Generell gibt es in den Vereinigten Staaten kein Recht zu wahlen das Wahlrecht ist juristisch ein vom Bundesstaat vergebenes Privileg Zusammen mit drei Zusatzartikeln zur Verfassung hat der Voting Rights Act dazu gefuhrt dass der Oberste Gerichtshof ein grundsatzliches Recht fundamental right festgestellt hat Stimmrecht zu haben Einschrankungen des Wahlrechts sind damit nicht ausgeschlossen bedurfen aber einer genauen verfassungsrechtlichen Untersuchung Gesetzgebung BearbeitenDie Debatten um den Voting Rights Act fallen mit dem Hohepunkt der Burgerrechtsbewegung und den Selma nach Montgomery Marschen zusammen Martin Luther King der damals fuhrende afroamerikanische Burgerrechtler forderte bereits bei einem Treffen mit US Prasident Lyndon B Johnson im Dezember 1964 ein solches Gesetz Der Prasident stand dem Vorhaben zwar positiv gegenuber erklarte King jedoch ein solches Gesetz sei so kurze Zeit nach dem Civil Rights Act zur Aufhebung der Rassentrennung politisch kaum umsetzbar Johnson der kurz zuvor mit uberwaltigender Mehrheit wiedergewahlt wurde wollte sich zunachst auf andere Bereiche wie Armutsbekampfung und Gesundheitsfursorge in seinem auf sozialen Ausgleich abzielenden Reformprojekt der Great Society konzentrieren Nach den Vorfallen in Selma anderte er jedoch seine Haltung und sicherte King zu das Wahlrechtsgesetz schnellstmoglich durchsetzen zu wollen 1 Johnson gab das Gesetz dem Kongress am 17 Marz 1965 nachdem er zwei Tage zuvor zu den Senatoren und Abgeordneten im Plenum gesprochen hatte Diese Ansprache blieb vor allem durch seinen Gebrauch des Ausspruchs der von der Burgerrechtsbewegung gebrauchten Hymne We Shall Overcome in Erinnerung Nach einem erfolglosen Filibuster Versuch im Senat verabschiedete dieser es am 25 Mai des Jahres das Reprasentantenhaus am 10 Juli Da US Gesetze von beiden Kammern des Kongresses wortgleich verabschiedet werden mussen und in beiden Kammern verschiedene Anderungsantrage durchgebracht wurden ging das Gesetz an den Vermittlungsausschuss der eine Konsensversion erarbeitete Das Reprasentantenhaus verabschiedete das Gesetz am 3 August 1965 und der Senat am 4 August Prasident Lyndon B Johnson unterzeichnete es am 6 August im Rahmen einer Zeremonie im Kapitol zu der auch zahlreiche afroamerikanische Burgerrechtler wie Martin Luther King erschienen waren Abstimmungen Bearbeiten Ursprungsentwurf Senat 77 19 Demokraten 47 17 Republikaner 30 2House 333 85 Demokraten 221 61 Republikaner 112 24Konsensversion Senat 79 18 Demokraten 49 17 Republikaner 30 1House 328 74 Demokraten 217 54 Republikaner 111 20Erneuerung Bearbeiten nbsp George W Bush bei der Unterzeichnung zur Verlangerung des Gesetzes im Juli 2006Der Kongress verabschiedete den Voting Rights Act nur befristet so dass er ihn 1970 1975 und 1982 erneuern musste 1982 und 2006 verlangerte er ihn jeweils fur weitere 25 Jahre Alle Erneuerungen wurden von republikanischen Prasidenten Richard Nixon 1970 Gerald Ford 1975 Ronald Reagan 1982 und George W Bush 2006 unterzeichnet Ein Paragraph hiervon wurde allerdings 2013 vom Obersten Gerichtshof fur aufgehoben erklart vgl unten 2 Freigabe BearbeitenLaut Paragraph 5 des Gesetzes muss das United States Department of Justice jeden Versuch Wahlrechte in gekennzeichneten Gegenden covered jurisdictions zu andern freigeben preclear Dabei muss die Organisation die das Wahlrecht andern will beweisen dass diese Anderung nicht zum Ziel hat Minderheiten vom Wahlen auszuschliessen Gegenden die eine Freigabe benotigten Bearbeiten Alabama Alaska Arizona Georgia Louisiana Mississippi South Carolina Texas Virginia ausser Fairfax Frederick County und Shenandoah County Einzelne Countys in Kalifornien Florida New York North Carolina sowie South Dakota und einige Stadte in Michigan und New Hampshire Aufhebung von Paragraph 4 durch den Obersten Gerichtshof BearbeitenDie Regelung welche Staaten Countys und Kommunen eine Freigabe benotigen wurde am 24 Juni 2013 vom Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten im Fall Shelby County v Holder fur ungultig erklart 3 In dem mit funf gegen vier Richterstimmen ergangenen Urteil fuhrte das Gericht an die Festlegung welche Verwaltungseinheiten eine Freigabe der Bundesregierung benotigen sei nicht mehr zeitgemass Die Verhaltnisse in jenen Regionen hatten sich seit den 1960er Jahren stark verandert womit die Regelung nicht mehr gerechtfertigt sei In der Tat wurde diese Zuteilung seit der Verlangerung von 1975 nicht mehr erneuert Das Urteil stiess bei Burgerrechtlern auf heftige Kritik auch US Prasident Barack Obama ausserte sich enttauscht zum Urteil Andere Stimmen sehen hingegen die Rechte der einzelnen Bundesstaaten durch das Urteil gestarkt Das Gericht stellte jedoch auch klar dass die staatliche Aufsicht uber das Wahlrecht wie durch den Voting Rights Act festgelegt an sich nach wie vor gultig sei Die Entscheidung beruhre in keiner Weise das dauerhafte landesweite Verbot rassistischer Diskriminierung bei Wahlen so der Supreme Court Die Richter forderten in ihrem Urteil den Kongress dazu auf eine neue zeitgemasse Regelung fur die Aufsicht des Wahlrechts zu finden 4 5 In einem Sondervotum bezeichnete die uberstimmte Richterin Ruth Bader Ginsburg das Urteil als Hybris da es die Gewaltenteilung massiv verletze Es sei Aufgabe des Kongresses die Gesetze zu machen und der habe den Voting Rights Act regelmassig bestatigt zuletzt erst im Jahr 2006 Das Gericht sei nicht berechtigt einen Teil des Gesetzes aufzuheben weil es sich selbst an Stelle des Kongresses setze und entscheiden wolle wie das Gesetz hatte angepasst werden mussen 6 In der Folge des Urteils brachte Anfang 2014 eine uberparteiliche Gruppe von Abgeordneten einen Entwurf in den Kongress ein der wieder eine Vorabprufung fur Wahlgesetze aus solchen Bundesstaaten und Regionen einfuhren sollte die in den vergangenen 15 Jahren ein Wahlgesetz durch ein Gericht aufgehoben bekommen haben Auch andere Verstosse gegen den Voting Rights Act sollten demnach dazu fuhren dass ein Staat der Vorabkontrolle unterworfen wird 7 8 Der Gesetzentwurf kam aber im Kongress nicht zur Abstimmung 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Voting Rights Act of 1965 Quellen und Volltexte englisch Transcript of Voting Rights Act 1965 Voting Rights Act von 1965 im Wortlaut bei ourdocuments gov Justizministerium der Vereinigten Staaten Civil Rights Division Introduction To Federal Voting Rights Laws The Voting Rights Act of 1965Einzelnachweise Bearbeiten Robert Dallek Lyndon B Johnson Portrait of a President Oxford University Press ISBN 0 19 515921 7 S 234ff msnbc com Bush signs Voting Rights Act extension 27 Juli 2006 abgerufen am 27 Januar 2010 SCOTUS SHELBY COUNTY ALABAMA PETITIONER v ERIC H HOLDER JR ATTORNEY GENERAL ET AL No 12 96 PDF 317 kB Suddeutsche de Oberstes Gericht kippt Rassismus Schutzklausel vom 24 Juni 2013 Spiegel de Spektakulares US Urteil Supreme Court hohlt Wahlrecht fur Schwarze aus vom 24 Juni 2013 SCOTUS SHELBY COUNTY ALABAMA PETITIONER v ERIC H HOLDER JR ATTORNEY GENERAL ET AL No 12 96 PDF 317 kB JUSTICE GINSBURG with whom JUSTICE BREYER JUSTICE SOTOMAYOR and JUSTICE KAGAN join dissenting p 32 ff Ari Berman Members of Congress Introduce a New Fix for the Voting Rights Act The Nation 16 Januar 2014 Abgerufen im 2 Juli 2015 Tyler Lewis Bill Summary Voting Rights Amendment Act of 2014 In VRA for Today 28 April 2014 archiviert vom Original am 7 Juli 2015 abgerufen am 4 Juli 2015 Siehe auch vrafortoday org nbsp Info Der Archivlink wurde 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